Zurück zu "Mirhaven [RP - Forum]"

09.10.2015 00:53:41
Eine öffentliche Predigt (#98970)
Phönix
[i]*Miriel tritt auf den Platz und die Stufen vom Scheiterhaufen hinauf, bis sie auf der obersten stehen bleibt und sich den Anwesenden zuwendet. Den Kopf erhoben und im Blick eine deutliche Entschlossenheit. Der immer wieder leicht aufkommende Wind fährt durch die schwarzen Locken. Sie steht in schwerer Rüstung vor den Menschen. Eine Hand hat das im Waffengurt steckende Langschwert umfasst. Ein Amulett mit einem Sonnenaufgang, durch das ein weißes Einhorn galoppiert ziert ihren Hals. Am roten, schweren Mantel ist eine Brosche befestigt. Diese trägt das Zeichen Ilmaters. Ein Hauch von Sicherheit streift die Menschen, die sich um sie versammelt haben. Die Stimme erhebt Miriel laut und energisch. Sie ist keine direkt gekonnte und durchdachte Rednerin, doch emotional und in Stimme und Gestik leidenschaftlich allemal.*[/i]

Bewohner des Hafens, Bürger Mirhavens und Gäste der Stadt, im Namen desjenigen, der Erduldet heiße ich euch willkommen.

Ich heiße Miriel Jana Rowan und stamme aus einer kleinen Hafenstadt von der Schwertküste. Ich bin erst seit kurzem in dieser Stadt und doch habe ich sie und speziell den Hafen in mein Herz geschlossen.

Die letzten Jahre habe ich mich versteckt. Ich half und diente den Menschen als Heilerin und vollbrachte Gutes und ehrbares Werk. Doch nun glaube ich, dass die Zeit gekommen ist, sich zu erheben und sich dessen zu besinnen, was ich bin.

Hinter mir liegt ein Weg voller Schmerzen, Verlust und Leid. Ich diente einst Tyr, soviel sei gesagt und stehe doch nun vor euch, als eine einfache Priesterin des Ilmaters. Manche nennen mich Gefallene und das zu Recht. Doch eben dieser Sturz brachte mich zu IIlmater und machte mich zu derjenigen, die ich jetzt bin.

Ich bin im Namen meines Gottes weder Bettlerin, noch ständige Bittstellerin. Ihr seht mich nicht gebeugt oder in Lumpen gekleidet, noch von Selbstgeißelung zerfressen. Ilmater wird auch der gebrochene Gott genannt, doch ist nicht sein Wille, nicht sein Glaube, noch seine Hoffnung und Liebe gebrochen... Ein Körper kann brechen oder sterben, doch ein Glaube und ein Wille können bestehen.

Ich habe in meiner Vergangenheit viel Leid erfahren, so wie hier sicher viele Menschen auch, aber ich bin genau wie ihr auch nicht daran zerbrochen, sondern viel mehr daran gewachsen! Tyrannen, Anhänger der schwarzen Faust, verrieten mich, nahmen mir meine Heimat, meinen besten Freund, töteten meinen Gemahl, entführten und folterten mich. Sie rissen meinen Glauben ein, trieben mich zu Fehlern, versuchten mich zu bekehren oder zu brechen und doch stehe ich hier vor euch, machtvoller denn je!

[i]*Kurzzeitig bebte ihre Stimme und nach diesem kraftvollen Worten nimmt sie sich einen Moment um selbst zur Ruhe zu kommen und der Blick schweift über die Gesichter. Die blauen Augen fixieren immer wieder einzelne Menschen und ruhiger fährt sie fort*[/i]

Narren sind jene, die glauben, dass Ilmater lediglich davon spricht alles Leid passiv zu erdulden. Ja, …als Heilerin und Priesterin nehme ich das Leid anderer gerne auf mich und ich verspreche jedem hier den Schutz und den Trost Ilmaters und meinen ganz persönlichen Beistand, wer es mir nach macht.

Ich unterscheide dabei nicht, wer zu mir kommt und um meine Hilfe bittet. Ich selbst habe meine Fehler gemacht und bin nicht frei von Frevel. Ich weiß, dass manch ein Dieb stehlen muss, um zu überleben und der Hafen an manchen Stellen seine eigenen Gesetze hat und das akzeptiere und unterstütze ich und ja, vielleicht gibt es sogar Situationen in denen ich mich dafür einsetze.
[i]
*Nun steigerte sie sich mit jedem Satz erneut. Sie hielt sich nicht mehr an den Text, den sie sich zurecht gelegt hatte, sie ließ all das los und begann aus dem Herzen zu den Menschen zu sprechen*[/i]

Und dennoch gibt es eine Grenze, denn Ilmater ist kein Gott, der einfach alles hinnimmt und sich blind den Tatsachen verschließt.

Er, der Leidende, der gebrochene Gott, ist ein Streiter. Er ist ein Vorkämpfer für Gerechtigkeit und das Gute in dieser Welt. Er ist ein Leibwächter für die Armen, Kranken und Schwachen, ein Vater für die Kinder und soll jenen eine Stimme sein, die in dieser Welt keinen oder nur wenig Platz haben.

Ihr seht mich hier, mit dem Langschwert, der Waffe Tyrs an meiner Seite, mit einem Amulett Symbol der Hoffnung und Liebe um meinen Hals und nicht zuletzt der Brosche Ilmaters an meinem Mantel und ich verspreche, dass ich all diese Kräfte aufbringen werde, um mich im Namen Ilmaters, eines Kämpfers für das Licht, dem Hass, der Angst und der Tyrannei entgegenzustellen!

So wie ich versuchen werde für die Menschen der Stadt Mirhaven und speziell für den Hafen da zu sein, genauso werde ich mich auch jenen in den Weg stellen, die dieser Stadt schaden wollen. Ob es Drohungen der Orks oder der Dunklen im Norden sind, ob es Tyrannen sind, die meinen, sich der Menschen dieser Stadt Stück für Stück mit Intrigen zu bemächtigen oder ob es Organisationen innerhalb der Stadt und im Hafen sind, die heimtückische Morde durchführen und mit dem Mittel der Furcht und Angst unterdrücken und mit blutrünstigem Schrecken meinen Warnungen durch den Tod von Menschen verbreiten zu können.

[i]*Bei den letzten Worte deutet sie energisch zum noch vom Mord an dem Sekretär Oneburg teils blutigen Pfahl des Scheiterhaufens. Miriel atmete einmal tief durch ehe fortfuhr und langsam zum Ende überging*[/i]

Habt keine Furcht und wenn sie einmal aufkeimt, so verspreche ich, sie euch im Namen des Leidenden zu nehmen. Vertraut einander und in euch selbst, lasst auch manchmal Gnade vor Recht ergehen und drückt ein Auge zu. Doch stellt euch genauso geschlossen Angst, Hass, Tyrannei, Heimtücke und Mord entgegen.
Handelt in diesem Sinne und mein Segen, der Segen und der Schutz Ilmaters sei euch gewiss.

[i]*Damit schloss Miriel erschöpft diese Rede und Predigt und verneigte sich andeutungsweise vor den Menge. Sie verblieb noch eine Moment, während die Menschen wieder anfingen sich langsam und vielleicht ja auch ein wenig nachdenklich zu zerstreuen*[/i]
09.10.2015 08:50:54
Aw: Eine öffentliche Predigt (#98971)
Byra
Auch ein Südländer um die Dreißig Lenzen gehörte zu ihrer Zuhörerschaft. Auch wenn er sich auf Miriels Worte eher durch höfliche Zurückhaltung als euphorische Begeisterungsstürme hervortat, verblieb er dennoch bis die Ilmaterpriesterin die Stufen des Scheiterhaufens wieder hinabstieg. Scheinbar suchte er das Gespräch mit ihr...möglicherweise auch zu einem späteren Zeitpunkt.
09.10.2015 09:25:25
Aw: Eine öffentliche Predigt (#98972)
Kessi
Eigentlich hatte Loore seiner Meinung nach Wichtigeres zu tun als als euphorischen Predigen zu lauschen hinzu kam das er größere Menschenansammlungen meist mied. Dennoch kam er nicht umhin, als er auf dem Weg vom Hafen, wo er einige Besorgungen gemacht hatte, zurück zur Akademie, gerade jene Traube an Menschen umrundete, das ein oder andere Wort jener heißblütigen Rede mit zu hören. Kaum merklich mit den Kopf schüttelnd beschleunigte er seinen Schritt und murmelte leise vor sich hin. „[i]Und schon wieder hat der Virus des Fanatismus ein Opfer gefunden. Was ist nur aus dem jungen liebreizenden Fräulein geworden..[/i]“
09.10.2015 10:17:35
Aw: Eine öffentliche Predigt (#98976)
Isilyen
[i]"Es mag seltsam klingen, aber ich verstehe sie."[/i], meint eine junge Dame, noch jünger als die vermeintlich "Junge", die da predigte. Sie hatte gelauscht und so lange in einer Ecke am Tempel gestanden.
[i]"Ich durchlebe dasselbe was sie erlebt hat. Ich verliere ebenso Freunde an das Böse. Man versucht mir alles zu nehmen was mir lieb ist auf dieser Insel. Das alles ohne ersichtlichen Grund und mein Platz wird ebenso immer kleiner. Alles hat immer zwei Seiten und auch Gründe. Doch wer fragt heute noch nach dem Warum und blickt einmal hinter die Taten?"[/i], sagt Nora mehr nachdenklich zu sich. Dann blickt sie auf ihren silbernen Anhänge an der Kette, der den Kopf eines weiblichen Einhorns vor einer Mondsichel zeigt.

Mehr scheint sie mit diesem zu sprechen:[i]"Ist es so verwerflich, wenn man nur sich und andere nur verteidigt? Nein, denn schließlich sagst auch du, dass man sich stellen soll, wenn man herausgefordert wird. Ich stelle ... und wehre mich auch nur auf meine Art." [/i]
Dann betrachtet sie die Menge, ob die Leute nachdenklich scheinen und Wort und Angebot annehmen.
09.10.2015 10:37:04
Aw: Eine öffentliche Predigt (#98977)
Samy
"Bratfische! Heiß und gut gewürzt! Kommt und esst sie .. bevor sie euch essen! Bratfische!"
09.10.2015 11:08:22
Aw: Eine öffentliche Predigt (#98980)
Rise Lazarus
[color=#008000]Yann, welcher gerade, ebenso wie Loore vorbeizog, musste sich ein breites, ja beinahe selbstgefälliges grinsen durchaus verkneifen.
[/color]Dein Kreuzzug hat also begonnen, aye? Du arme Närrin, aber nur zu. Spring ruhig kopfüber in dein Verderben." [color=#008000]sprach der Magier zu sich selbst.
Sofern Miriel, Yann anschaut, wird er ihr lediglich ein kopfnicken schenken, sein Blick ist aber irgendwie ... kühl.[/color]
09.10.2015 11:39:46
Aw: Eine öffentliche Predigt (#98983)
-emptySoul-
Eher am Rand, unter dem Vordach des Rathauses und an eine Säule gelehnt stand Jo.
Die Hände wie üblich in gewohnter Manier vor dem Schoss gefaltet - dafür aber weniger untadelig aufrecht stehend sondern leicht an die Säule gelehnt.
Die Züge wirkten müde und übernächtigt wie sie da so stand und die Szenerie am Haufen beobachtete. Die grauen Augen wach und unaufdringlich die Leute abtasteten, Stimmung einfingen und Atmosphäre an diesem Morgen.
09.10.2015 12:23:31
Aw: Eine öffentliche Predigt (#98990)
Mr.Hypello
Die dünnen Brauen kletterten hinauf zur Hutkrempe als der Halbelf mit fliederfarbenem Tand den Platz betrat und das Treiben verwundert musterte. Neben ihm stand ein breit gebauter, rauhbeiniger Mann mit einem viel zu kleinen Hut auf dem kahlen Schädel. Er trug zwei prall gefüllte Seesäcke hinter dem quietschbunten Vogel her.
Als der Mann im violetten Frack stehen blieb und die Reaktionen der Menge aufsog, hielt auch der muskelbepackte Hüne inne und blickte etwas blöde drein.
"Hier hast du schon mal einen feinen Einblick in die Stadt, mein lieber Theobald. Die Menschen sind sehr freigiebig mit ihren Geschichten." Sein Blick kreuzte die junge Dame die dort in der Menge mit sich selbst zu sprechen schien. "Selbst wenn niemand zuhört."
Das amüsierte Glucksen des Halbelfs wurde durch den menschlichen Hünen mit einem schwachsinnigen "Ahiark" quittiert, was wohl seine Zustimmung ausdrücken sollte.
"Naja wenigstens wirds hier nicht langweilig. Machen wir uns auf in den Drachen."
Dann zuckten plötzlich die leicht spitz zulaufenden Ohren, sowie die beachtlich große Nase. "Ohooo...Bratfisch." Genüsslich rieb er sich die Hände und das ungleiche Duo gönnte sich vorab noch einen kleinen Imbiss.
09.10.2015 15:25:26
Aw: Eine öffentliche Predigt (#99000)
Phönix
Miriel versuchte nach der Ansprache soviele Reaktionen wie möglich einzufangen und aufzusaugen. Wer auf sie zutrat und um ein Gespräch bat, wurde herzlichst in den Drachen eingeladen.

[spoiler]Einfach heute ig auf mich zukommen, falls es passt.[/spoiler]