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29.07.2015 12:59:04
[Dalburt - Erlebtes] Dreimal verfluchter Orkdreck (#94941)
Halvar
Dreimal verfluchter Orkendreck!
Ein lausigen Tag auf diesen zu groß geratenen Felsbrocken, der sich selbst Insel nennt, und das Erste was mir passiert ist, dass mir ein dämlicher Dachs die halbe Wade abbeißt.
Wer kann denn ahnen dass diese Viecher so verdammt groß sind?
Ich hätte mir doch ne Armbrust besorgen sollen und einfach ein Reh jagen. Aber nein, lieber stampf ich mit gezogenen Schwert in eine Höhle um ein paar Dachse zu braten. Stattdessen hätten diese mich fast gebraten.
Pah! *stößt der stämmige Zwerg aus, während er weiter vor sich hin plappernd dem Pfad entlang humpelt*

Als ob ein leerer Magen und leere Taschen nicht reichen, humple ich jetzt durch die Gegend wie ein getretener Hund. Besser kann es gar nicht laufen.
Hammer und Amboss, ich weiß noch nicht ob ich diesen Schiffsarzt erschlagen sollte oder nicht. Die verdammte Wunde juckt schlimmer als Seife stinkt.
Wahrscheinlich war dieses Zeug, was er mir aufs Bein rieb, genau das.
Nochmal Pah!
Näht mir das Bein zu, als wärs ein Stückstoff. Weiß doch jeder Trottel das heißer Stahl genügt.
Und als wäre das noch nicht genug musste ich noch meinen Fuß waschen!
Wollte mich ansonsten nicht behandeln, sturer Hurm. Als ob ich stinke wie ein Ork

*So schimpfte Dalburt Humpenbeisser weiter vor sich hin und unterhielt sich selbst, auf dem Weg in die nächste Taverne, während die dicke Dunstwolke aus Schweiß- und Alkoholgestank ihn treu begleitete. Selbst die Fliegen schien ihn zu meiden, angesicht seiner Fahne ...*
04.09.2015 17:21:12
Hauptsache Klimper (#96619)
Halvar
Dalburt hatte nicht mehr so gestunken, seit er vor etlichen Zehntage ausprobiert hatte sich nicht zu waschen, um die ganzen Nervensägen von ihn fernzuhalten.
Da dies schnell sein Reiz verloren, abgesehen vom Juckreiz, ließ er diese Laune bald wieder fallen.
Er saß in seine Zelle und betrachtete gerade die junge Narbe an seinem Unterschenkel, welche ihm so ein dämlicher Dachs verpasst hatte und dieser Dante dafür gesorgt dass genau das nur bleibt; eine Narbe.

Seitdem war einiges an Zeit vergangen. Dalburt arbeite mittlerweile für Dante, wenn auch beide wohl nicht genau wusste was er eigentlich machte. Anfangs ging es hauptsächlich darum das Lager zu bewachen und für Ordnung zu sorgen, nur hatten Beide davon eine Unterschiedliche vorstellung.
Während Dalburt bei jedem Zelten im Freien einen hinterhältigen Elfen auf irgendeinen Baum vermutete und seine Lagerstätte innerhalb von wenigen Stunden in einer Holzfestung verwandelte. Was den schönen Nebeneffekt hatte, dass mit jeden gefällten Baum, den Elfen ein Versteck mehr fehlte. Dante hingegen macht sich um derlei keine Sorgen und betrachtete sein Lager stets als neutralen Ort.
„Pah!“, entfiel es Dalburt bei dem Gedanken. Berichteten doch auf jeden Weg das derzeit die hässlichen Schweinegesichter aus den Nebellanden sich auf Krieg vorbereiten und ihre Lagerstätte war nicht allzu weit von ihrem Gebiet entfernt. Doch selbst damit konnte der mürrische Zwerg seinen Chef nicht überzeugen einen Wachtturm zu bauen, auf welchen er sich mit seiner Armbrust positionieren konnte um ein paar Grünfelle zu erwischen.

Was dieser Hurm wohl gerade trieb, der sich ständig Schiffsarzt nennt ohne ein Schiff zu haben?
Er hatte ihn mit einer Aufgabe in die Menschenstadt geschickt, welche Dalburt durchaus ernst nahm. Schließlich wurde ihm ein Haufen Münzen dafür versprochen und soweit traute er den Schiffsarzt, dass er sein Wort gegenüber Dalburt nicht einfach so bricht. Er hatte ihn ja auch aufgenommen als er Geld und Proviant brauchte und nun gabs eben Aussicht auf noch mehr Münzen.
Auch wenn die Sache sich schon etwas hinzog, glaubte er auf der richtigen Spur zu sein. Er schlug Wurzeln im Hafen und he … wo kann man mehr über einen Mordfall herausfinden als bei der verdammten Stadtwache die den Fall bearbeitet?
Auch wenn er vom Leutnant nur ein paar Brocken bekam und sie leider unterbrochen wurden, schien die Aussicht, der Wache ein wenig Gesellschaft zu leisten, alles andere als schlecht zu sein.

Im Gegenteil. Noch bevor Dalburt aus Dantes Lager aufbrechen sollte erfuhr er von einer Elfe, die Dante kannte, eine paar hübsche kleine Details über diesen Felsbrocken namens Amdir. Bis jetzt war es nur eine Idee, doch so langsam schien sich Möglichkeiten zu ergeben, mit deren Hilfe ein schöner Haufen Klimper auf ihn warten würde. Zwar bekam er aus der Magierakademie keine Informationen, da diese ausgerechnet an dem Tag, an dem er ein paar Bücher suchen wollte, meinte sie musste ihre Bücherei als Xundertestgelände verwenden...
Aber gul, die Elfen schien hilfreicher zu sein und was noch wichtiger war; er konnte sich die Suche nach diesen Bories sparen, von dem der Halbelfen Magier ihn erzählte, der Knabe kam zu ihm.
Wenn auch die Umstände etwas … optimaler hätten sein können.
Der Junge wusste was und er bot an dieses Wissen zu teilen, auch wenn Dalburt ihn nicht im geringsten traute, schien er doch vielversprechend zu sein.
Zumindest hatte es den Anschein als habe Bories tatsächlich Wort gehalten und ein gutes Wort bei dem Leutnant eingelegt. Die Strafe war milder ausgefallen als er erwartet hatte und könnte sich eben sogar als perfekte Gelegenheit entpuppen.

Leider musste er seine elfische „Bücherhändlerin“ dadurch länger warten lassen als geplant, aber was solls. Es hätte schlimmer kommen können.

Das einzige was ihm gerade gar nicht in den Kram passte war der Traum den er heute gehabt hatte. Ausgerechnet in einem Kerker... vielleicht war auch genau das der Auslöser. Er wusste es nicht, jedenfalls war es einige Jahre her, dass es von seinem Bruder geträumt hatte und auch damals war es mehr wie eine Plage oder Heimsuchung. Hoffentlich würde dieser Dreck aufhören sobald er aus der Zelle war.
21.09.2015 16:06:49
Die Recherche (#97807)
Halvar
Mit einem Ansatz eines zufriedenen Blickes betrachtet Daburt die vor ihm liegenden Aufzeichnungen. Drei Male hatte er sie mittlerweile gelesen und jedes Wort aufgesogen.
Bories Abschriften enthielten reinlich brauchbares, mehr als der Zwerg erwartet hatte.
Er hatte zwar gehofft, als ihm in Kerker der Stadtwache traf, dass der Halbelf ihn zumindest einen Hinweis geben konnte, doch damit hatte er nicht gerechnet.

So besaß er nun eine Mappe voller Schriften über die Drachen der Insel, als auch Hintergrundinformationen über die Winterache. Ebenso die Abschrift, welche er von der Elfe Thal'ia bekam, hatte ein paar interessante Absätze zu bieten.
Doch das war nur ein Teil seiner Quellen. Er versuchte weiterhin etwas nützliches von dieser Magierin Thea zu erlangen und die Bibliothek der Binge galt es auch noch zu erkunden.
Zudem hatte er eine Abmachung mit Dante und Tabithea geschlossen, durch diese er hoffte auch noch einige Schriften aus der Winterrache zu erlangen.

Irgendwo in all diesem Papier musste es den entscheidenden Hinweis geben. Er musste irgendwo sein. Jedenfalls hoffte Dalburt, dass er etwas konkretes in den Büchern fand und nicht noch mehr Fremde mit einbeziehen musste.
Ihm behagte der Gedanke auch nicht allzu sehr, sich mit den Hammerwind Klan zu befassen. Sollte sich wirklich eine alte Zwergenstadt unter Mirhaven befinden und der Rote von ihren ehemaligen Bewohnern dort eingesperrt worden sein, würden sie sich sicher als wenig kooperativ erweisen. So hoffte er, dass dieser Teil der Gerüchte nicht stimmte, auch wenn aus einer alten Zwergenruine sicher viel zu holen war.
Andererseits wäre die Frage sicher interessant welches Interesse die Hammerwinds am Finden der Ruinen haben, so sie deren Lage nicht schon wussten. Wenn Jemand etwas darüber wusste, dann wohl sie...
Es half wohl nichts; irgendwie musste Dalburt an die Kenntnisse des Klans gelangen.
28.09.2015 13:34:51
So verschlungen wie die Pfade des Unterreichs (#98271)
Halvar
Das ergab doch keinen Sinn.
Mit jeder neuen Information die er erhielt, wurde das Bild unklarer.
Die Aufzeinungen aus der Akademie widersprachen sind nicht nur untereinander, sondern auch dem was der alte Dwar des Hammerwind Klans ihm gesagt hatte. Zwar behauptete Mugrimm Hammerwind, dass er nicht wisse was aus dem Drachen geworden ist, doch deutete er auch an, dass er diese Information, selbst bei Kenntnis, nicht preisgeben würde.
Das machte dass ganze Unterfangen schwierig. Die meisten Hinweise verliefen ins Leere.
Irgendwas übersah er. Was war falsch, was richtig?
Fest stand, dass die meisten seiner Quellen daran übereinstimmten dass es den Roten gegeben hatte. Die Quelle, welche besagt das es nie einen auf der Insel gab, musste er ignorieren. Allein schon, da er zwei Personen traf, welche behaupteten einen silbenen Wyrm begenet zu sein. So unglaublich die Geschichte auch klang, hatte beide etwas in ihrer Art über das Treffen zu berichten an sich, was sie glaubhaft erschienen ließ.
Der Silberne existierte also und bestätigt somit ein Teil der Aufzeichnungen. Folglich sollte auch der Rote gelebt haben. Allein bei so vielen verschiedenen Quellen die er fand. Die Gemeinsamkeit an sich musste Beweis genug für seine Existenz sein.

Zu dumm dass diese Menschenmagierin nun Madenfutter ist. Angeblich sollte sie sich in dem Gebiet ausgekannt haben. Anderseits war es vielleicht ebsser so. Eine tote Magierin weniger, war eine Sorge weniger auf Toril. So nützlich sie hätte sein können, ist Magiern einfach nicht zu trauen. Auch bei dieser Tiavin musste er vorsichtig sein. Vielleicht war sie von Nutzen, vielleicht war sie aber auch einfach nur Konkurrenz... So oder so er musste auf der Hut bleiben.

Doch wie stand es mit dem alten Zwerg?
Er war überzeugt davon dass es den Roten gab und behauptete sogar dass sein Klan ihn erschlug. Nur über den verbleib des Kadavers schweigte er. Das hießt, sofern das Vieh überhaupt tot war. Doch im Grunde spielte es keine Rolle, da Dalburt nicht vorhatte sich mit den Hammerwind Klan anzulegen und in ihre Hallen einzudringen, ließ er diese Spur vorerst fallen.
Selbst wenn der Drache lebendig, irgendwo unter der Stadt vor sich hinschlummerte, hatte er nicht vor ihn zu wecken.

Trotzallem gab es einen Hinweis, den er schon einmal gehört hatte und nun auch der alte Baumeister ihn gab, den er noch nicht nachgegangen war: Die Drachenkämme.
Dalburt hatte schon vermutete, als er zum ersten Mal den Namen des Gebirges gehört hatte, dass dieses sein Namen nicht ohne Grund haben wird. Das hatte Murgrimm nun bestätigt. Das Problem lag nur bei seinem eigenen Volk. Um an Informationen über die Kämme zu bekommen, musste er die Binge auf suchen und sich mit den Zwergen dort auseinander setzen. Das war ein Risiko, welches er eigentlich vermeiden wollte.
Zum einen war es wahrscheinlich dass sie ähnlich stur sein würden wie der alte Murgrimm und zum anderen mied er soweit es ging die Hallen seiner Vettern.

Er musste es versuchen, dass Ziel war viel zu wertvoll, als dass er sich mit solchen Bedenken aufhalten konnte. So machte sich der grimmige Zwerg auf, der Binge erneut einen Besuch abzustatten.
26.03.2016 16:31:24
Noch einmal mit Anlauf (#106195)
Halvar
Es war wohl mindestens ein Jahr her, seit er die Insel das letzte Mal betreten hatte. Zwar hatte sich einiges seit dem verändert, doch das für ihn relevante schien noch beim Alten geblieben zu sein.
Die Monde in Luskan hatten den Zwerg seltsam gut getan, hatte er doch Zeit gehabt sich sein Vorhaben durch den Kopf gehen zu lassen und ein paar alte Kontakte in der Stadt der Segel halfen ihn neue Möglichkeiten zu sehen. Dass er sein alten Auftraggeber einen Besuch abgestattet hatte, war ebenfalls nicht von Nachteil gewesen, dachte der grimmige Zwerg, als er seinen schweren Münzbeutel betrachtete. Ein neues Startkapital welches er gut einsetzten sollte, doch dieses Mal musste er die Sache anders angehen.
Sein Blick schweifte über den Hafen, in welchem sein Schiff gleich anlegen würde. So viele Möglichkeiten ... alte Zwergenhallen unter der Menschenstadt, eine Insel voller Drachen, welche über ihre hübschen kleinen Horte wachten. Dalburt strich über seine Büchertasche, in der seine Aufzeichnungen über die Bestien ruhten. [b]Die müssen warten. Vorher wartet andere Arbeit auf mich.[/b] Er packte die Tasche beiseite, sammelte seine restliches Hab und Gut vom Schiff und wartet bis es anlegte. Dann betrat er Mirhaven.
[b]Erst die Menschenstadt, dann die Binge[/b], nahm er sich vor.
15.04.2016 02:35:28
Geister der Vergangenheit (#106936)
Halvar
Neunundzwanzig Humpen standen jetzt leer vor ihnen auf den Tisch und der dreißigste war gerade dabei dasselbe Schicksal zu erleiden wie die anderen. Einen Moment war es fast ruhig in der steineren Halle der Taverne, welche sein Bruder jeden Abend aufsuchte. Hier war er unter seines Gleichen, denn im "Irren Kuldjargh" besauften und rauften sich die Axttrottel der Zitadelle. In jeder Zwergenkneipe wurde sich geschlagen und der Humpen gehoben, dennoch mieden die meisten anderen den "Irren Kuldjargh" und das aus guten Grund. Ein Großteil wurde wohl von den Gestank dutzender ungewaschener Axttrottel vertrieben. Ruhe fand man hier an keinen Abend. An guten Tagen schlug sich vielleicht nur die halbe Taverne. Auch das Gebrüll konnte ab und an erträglich sein, doch das war eher selten der Fall. Umso erstaunlicher war dieser Moment fast vollkommener Ruhe, als die Kundschaft des heutigen Abends gespannt auf ein einzigen ihrer Vettern schaute.
Und schon schlug er den letzten Krug leer auf den Tisch auf, woraufhin er laut in die Menge brüllte, verpasste seinen Nebenmann eine heftige Kopfnuss und fiel mit einem ohrenbetäubenden Rülpser nach hinten.
Keine Sekunde später jubelte und johlte die gesamte Taverne, mit solch einer Lautstärke dass man meinen könnte dass König Barak persönlich dadurch geweckt werden würde.
Mit einen breiten Grinsen wischte der fettleibige Wirt die Kreide von seiner Tafel und korrigierte den Rekordhalter: "Olric Humpenbeißer = 30 Krüge Drachenodem."

Währenddessen blickte Olrics Bruder lachend auf die Bierleiche seines Zwillings.
[b]"Bei Moradins heiligen Barthaar, dieses Mal hat er sich wirklich zu Tode gesoffen."[/b]
Morigunn schlug ihren Bruder auf die Schulter.
[b][color=#000000]"Ha! Dann sollte der Allvater unseren Bruder morgenfrüh eilig wieder auferstehen lassen, sonst verpasst einer seiner besten Krieger die Schlacht."[/color][/b]
Beide stimmten in herzhaftes Lachen ein, während um sie herum die gesamte Schänke wieder in Rage war.
An diesen Ort konnte der Zwerg alle sein Last für eine zeitlang vergessen. Den enttäuschten Blick seines Vaters, all der Ruhm den sein Bruder erntete und den er nie erreichen würde. Das Mitleid seiner Schwester.
All das ließen sie hier hinter sich. Hier waren sie nur drei Geschwister deren Bande stärker als jeder Diamant, von Dumathoin selbst, war. Zumindest bis der Rausch ausgeschlafen war.

Wie es die Tradition verlangte marschierte die Kuldjargh Brigarde als erstes aus dem Stadttor. Genau genommen war es nicht das Stadttor, jedenfalls war es das nicht immer. Einst war es nur die Pforte zu den westlichen Hallen der glorreichen Stadt Iltkazar gewesen, doch heute ist es das letzte Tor, welchen das ehemalige Zentrum der Festung, vom Feindesland trennt. Einst Teil des alten Shanatar, war das Mithralkönigreich, wie es damals genannt wurde, nur noch ein Schatten seiner selbst. Umzingelt von Feinden, aber noch lange nicht am Ende. Und auch wenn ihr König wieder einmal in seinen Schlafzyklus verharrte, marschierten sie mit Kriegsgesang zu seinen Ehren. Allen voran, Olric Humpenbeisser welcher an diesem Tag den Ausfall der Kuldjargh anführen würde.
So wie sie die ersten auf den Schlachtfeld waren, die dem Feind begeneten, waren sie auch die ersten die die Stadt verließen und die ersten die im Kampf fallen würden. So verlangte es die Tradition.
Dalburt hatte dies nie verstehen können. Hatte er zwar jede einzelne Geschichte über die ruhmreichen Axttrottel gehört die für Clangeddin in den Tod sprangen um von ihm noch mächtiger als zuvor wieder zurück geschickt zu werden, doch gab es in der gesamten Binge keinen Zwerg der dies jemals erlebt haben will. Dennoch glaubte sein Klan dogmatisch daran, was er wie immer in Frage stellte. Dies war auch der Grund, weshalb er auf einen Sims, hoch über dem Aufmarsch, saß und zu schaute wie seine Geschwister und sein Klan auszog, statt mit ihnen da unten zu sitzen. Ein Zwerg der die Traditionen seines Klans nicht ehrt gehört auch nicht an deren Spitze, hatte sein Vater ihm gesagt. Deshalb war Olric, obwohl Zweitgeborener, derjeniger der sie führte, nicht Dalburt.
Was sein Vater nicht wusste, war dass Dalburt den Klan auch überhaupt nicht führen wollte. Er war kein Kuldjargh, hatte wenig von der Wildheit seines Bruders, und dennoch wollte er nichts lieber als dort unten mit seinen Geschwistern in die Schlacht zu ziehen und die Orogs aus den Hallen zu jagen. Vielleicht würde dann wenigstens ein einziges stolzes Wort durch den Bart seines Vaters dringen. Seines Entschluss gefasst erhob er sich, hinter ihm dröhnten die Kriegstrommeln weiter.

Schweissgebadet sckreckte Dalburt im Hafen von Mirhaven aus seinem Schlaf auf. Benommen wischte er sich mit beiden Händen übers Gesicht und schüttelte heftig mit den Kopf als wollte er den Rausch der letzten Nacht so von sich werfen. Plötzlich weiteten sich seiner Augen als das Bild erneut in sein Bewusstsein drang.
Er stand wieder mit breiten Beinen in dem dunklen Tunnel, den Griff seiner Axt fest umklammert während das Blatt der Waffe noch immer tief in dem Schädel des Zwerges unter ihm steckte.
Mit einen dröhnenden grmmigen Brüllen verbannte er die Erinnerung wieder, bis zum nächsten Male an dem sie ihn heimsuchen würde. Völlig gleich, wie weit er laufen würde und wie viel Jahrzehnte noch vergehen würden. Sie fand ihm immer wieder.
Mies gelaunt wie stets, stand der Zwerg auf und verließ sein Nachtlager.
14.05.2016 01:19:40
Vergessen doch nicht vergeben (#108167)
Halvar
[img]http://img11.deviantart.net/58cd/i/2012/079/7/6/dwarf_forge_by_graffiti_freak-d4tcicx.jpg[/img]
Es war mitten in der Nacht, als der Zwerg in der Schmiede der Hammerwinds saß.
Nicht dass das eine Rolle gespielt hatte, so tief unter der Erde drang ohnehin kein Tageslicht, doch war die Schmiede vollkommen leer. Nur der Söldner hockte an einem der Tische, auf dem sein Bier stand und dieses Wunderwerk, welches ihn nicht mehr los ließ.
Für einen Moment verschwamm der Anblick vor ihm, weshalb er sich mit seinen dicken Händen übers Gesicht wischte, als könnte er damit die Trunkenheit ebenso fortwischen.
Was für eine Nacht das war. Runde für Runde hatte er mit den Zwergen des Klan in Beladals Brauerei gesoffen, bis die Einsamkeit ihn sehnsüchtig anschrie. Irgendwie war er dann hier gelandet. In dem Ort, in dem er von nun an seinen Hammer schwingen durfte, mit dem Segen des Klanvaters.
Die Gedanken überschlugen sich in dem Söldner. Söldner, genau da lag das Problem. Seit nun mehr einen dreiviertel Jahrhundert zog er als Mietaxt auf den Straßen Faerûns umher, seit er er das Unterreich verlassen hatte. In all der Zeit hatte er so gut wie jede Arbeit angenommen. Hatte in Calimshan Handelskarawanen bewacht und in Amn selbst für ein Magier Leibwächter gespielt, auch wenn dies einen guten Grund hatte. Die Schwertküste entlang schloss er sich hier da eine Söldnerbande an, schmuggelte Waren über Land und See oder heuerte irgendwelche Schatzjäger an um seinem Glück auf die Sprünge zu helfen. Er nahm sowohl ehrenhafte Arbeit an, als auch weniger ehrenhafte, solange es nur genug Gold brachte. Dies war meistens sein Lohn, wenn man ihn nicht gerade versuchte übers Ohr zu hauen oder sich jemand mit seinem Anteil aus dem Staub machte. Das Söldnerdasein war nie einfach, auch wenn es Zeiten gab in denen der Sold seine Taschen füllte, überwiegten die harten Tage. Doch diese machten ihn stärker, listiger und ließen ihn überleben. Selbst in den Tagen, als er nicht überleben wollte. Was kroch nicht alles an der Oberfläche für Gesindel herum. Wie sehr hasste er die ersten Jahre, dies verdammte Sonne und den unendlich erscheinenden Himmel. Keine schützender Stein über sein Haupt. Dalburt lernte damit zu leben, war dies immer noch besser als die Zeit der Schande, in der er sich im Untergrund versteckte, aus Scham und Hass zugleich. An diesen Punkt setzte reflexartig die Verdrängung ein.
Zwischen all den Höhen und Tiefen auf seinen Weg hierher, war ihn doch nie etwas vergleichbares passiert.
Er hatte nur das getan wofür er angeheuert hatte; [url=http://www.amdir.de/index.php?option=com_kunena&func=view&catid=15&id=107611&limit=6&limitstart=6&Itemid=128]Orks in den Nebellanden getötet[/url]. Hatte ein erstaunliches Sümmchen Gold für seine weitere Arbeit versprochen bekommen, auch wenn er nicht darauf vertraute genau das zubekommen. Es klang zu einfach und war zu schön um wahr zu sein. Doch was er letztlich als Lohn für die Teilnahme in der Schlacht bekam, verblüffte ihn vollkommen. Statt ihm einfach sein Sold zu geben, sowie es sich gehörte, behandelten sie ihm wie eine Art Held. Verliehen ihm einen Orden und ließen ihn von der Fürstin persönlich danken, was er noch hätte ignorieren können. Aber nicht den Klanvater mit seiner unerwarteten Geste. Nicht das was in diesen Moment vor ihm auf den Tisch lag.
War es endlich soweit? Hatte er nach fast einem Jahrhundert endlich einen Weg gefunden seinen Namen reinzuwaschen und seine Ehre wiederherzustellen?
Unwillkürlich strich er sich über seinem mittlerweile wieder stolzen Bart.
Oder war es wieder nur eine Gelegenheit für seine Vetter ihn abermals zu strafen? In falscher Hoffnung zu wiegen, um ihn dann wieder sein aussichtsloses Dasein vor Augen zu führen. Sie wären nicht die ersten Zwerge, die ahnten was er war und sich verpflichtet fühlten dafür zu Sorgen das er Buße tat. Er hasste sie dafür, sowie er sich selbst hasste, jedoch hatte er zu lange überlebt und zu viel ertragen, als dass er sich wieder so leicht hinters Licht führen lassen würde. Und trotz all den Hass den der Söldner mit sich trug, war das Band das ihn durch sein Blut an sie knüpfte noch nicht zerrissen. Der alte Stolz den er längst vergessen glaubte, war wieder an die Oberfläche seiner Seele getreten. Was ihn umso vorsichtiger machte, war ihm schließlich klar, dass er ihn nur zu leicht blenden konnte. Wie er es auch zu recht legte im Geiste, dieses Geschenk schien jedes Argument zu zertrümmern, wie es es mit den Schädeln seiner Feinde machen würde.
Zärtlich strich er wieder über das Metall, in welchem er die Magie die dem Gegenstand innewohnte deutlich spürte. Was war das für ein Meisterwerk, zwergischer Schmiedekunst, diese Axt der Hammerwinds:
[img]https://s-media-cache-ak0.pinimg.com/originals/34/6f/9e/346f9eb49307fbae677ee6f622effeaf.png[/img]
So etwas unschätzbar wertvolles überlässt man keinen wie ihm und doch lag sie da, griffbereit.
Schmerz durchzog das zähe Herz des Söldners, als er an die Ehrung dachte. Er konnte sie nicht annehmen oder wollte es nicht. Nein, beschloss er. Er war es nicht wert die Waffe zu führen. So erhob er sich, suchte schwankend seinen Weg aus der Schmiede, bis er sein Ziel erreicht hatte und die Axt, eingewickelt in einer dicken Bärenfelldecke, versteckte. Mag der Tag kommen an den er sie entweder führen würde oder vergessen.
19.05.2016 00:56:23
Erzähl mir eine Geschichte, Onkel Dalburt. (#108360)
Halvar
Noragunn saß auf einen kleinen Hocker, in der Halle der Bücher, und wippte erwartungsvoll vor und zurück. [b]"Jetzt erzähl schon, Onkel!"[/b], beschwerte sich das kleine Zwergenmädchen, während sie ihren Gegenüber mit großen Augen ansah.
[b]"Erzähl mir eine Geschichte, Onkel Dalburt!"[/b] Verlangte sie erneut.
Fünfzehn Winter war die Tochter von Morigunn gerade einmal alt und schien dennoch den selbst recht jungen Onkel nahezu zu vergöttern. Ihr Vater war vor einigen Jahren gefallen, bei einer Schlacht gegen Duergar, als die Armeen des Mithral-Königreichs versuchten sie zurückzudrängen. Viele gute Dwur starben an diesen Tag und erkauften den Sieg teuer mit ihren Blut. Das kleine Mädchen jedoch war tapfer, ehrte ihren Vater, aber kannte sie die Lage ihrers Zuhauses gut genug. Das Reich war seit langem, seit dem Fall des alten Shanatar, nur von Feinden umzingelt, daher unter ständiger Bedrohung.
Noragunn schien ihren Trost in den Geschichten zu suchen.
[b]"Mhmpf, sei nicht so ungeduldig, du kleine Höhlenhüpferin!"[/b] entgegnete ihr Onkel schließlich. Ein gespieltes, halblaute [b]"Pah!"[/b] war die Antwort die er bekam, was den Zwerg auflachen ließ. [b]Du hast den gleichen Dickenkopf wie deine Mutter.[/b]
Große Kulleraugen blinzelten ihm entgegen, worauf er seufzte; [b]"Gul, wie du willst."[/b]
[b]"Ha! Mama hat gesagt, dass du das sagen würdest. Sie meinte, du bist zu gutmütig!"[/b]
Der Zwerg brummt noch etwas in seinen Bart, als sich seine Zuhörerin gespannt vorlehnte. [b]"Helf mir auf die Sprünge, wo sind wir das letzte Mal stehen geblieben?"[/b] fragte er. [b]"Bei Taark Shanat!"[/b] , sprudelte es aus ihr heraus.
[img]https://s-media-cache-ak0.pinimg.com/564x/58/a1/61/58a161656bb0aef6a3ec8093cc06ac8c.jpg[/img]
[b]"Du hast erzählt wie der große Kreuzzügler die Völkerwanderung anführte, um eine neue Heimat für unser Volk zu finden... das war vor..."[/b] sie überlegte ein Moment. [b]"über zwölftausend Jahren! Und sie kämpften schon bald um die Karvernen, gegen die dort lebenden Monster! Und .. und der große Taark Shanat hat vier blaue Drachen ganz alleine getötet! Und dann kam Dumathoin und hat ihm ein Thron gemacht, aus ihren Schädeln!"[/b]
Dalburt strich sich zufrieden über den Bart und nickte. [b]"Was geschah dann?"[/b]
Noragunn bließ geräuschvoll Luft durch ihren Mund [b]"Ist doch leicht. Er hat das neue Königreich gegründet; Alatorin! Und dann, haben seine acht Söhne, acht weitere Königreiche gegründet!"[/b] berichtet sie strahlend.
[b]"Zähl sie auf."[/b] forderte ihr Onkel.
Nun musste sie etwas länger in ihrer Erinnerung graben, doch sie fand die Antwort.
[b]"Da war Ultooksamrin von stummen Bewahrer beschützt. Xothaerin dessen Schutzgöttin die leuchtende Tänzerin war. Torglor und Korolnor. Sondarr dessen Wächter der lachende Zwerg war. Dann Drakkalor mit dem Fürst der Schätze als Schutzgott. Früher war der nicht so ein Fiesling wie heute!"[/b] Worauf Dalburt nur anerkennend nickte.
[b]"Und Iltkazar, meine Zuhause. Das wird beschützt durch den Vater der Schlacht!"[/b]
[b]"Du hast eins vergessen, kleine Höhlenhüpferin."[/b] mahnte ihr Onkel an.
[b]"Nein, hab ich nicht!"[/b] erwiederte das Mädchen patzig und verschränkte die Arme und ergänzte die Trotzhaltung noch durch einen dicken Schmollmund.
[b]"Noragunn..."[/b]
[b]"Na schön ... das blöde Barakuir, mit dem blöden Verstoßenen"[/b], presste sie zwischen den Lippen heraus.
Dalburt atmete tief durch. [b]"Genau, da werden wir heute weitermachen. Ich denke, dass dieser Teil der Geschichte, wichtig für dich ist"[/b], brummte er, bevor er seine Kehle mit einen Schluck Bier befeuchtete und nach einem kräftigen Räuspern endlich began.
Seine Nichte hatte ihre Trotzhaltung wieder aufgeben, stattdessen lauschte sie nun jedem seiner Worte.
[img]https://s-media-cache-ak0.pinimg.com/564x/d3/81/e1/d381e1ab4726c365df37c662d7c33f03.jpg[/img]
[b]"Ein paar tausend Jahre nach der Gründung des prachtvollen Reiches und einer blühtevollen Zeit, für unseren Ahnen, brachen immer mehr Rivalitäten unter den acht Reichen aus. Taark Shant und seine Söhne waren längst nicht mehr, so drohte sein Vermächtnis zu zerfallen. Kriege folgten, in denen sich unsere Ahnen gegenseitig erschlugen."[/b]
Noragunn atmete hörbar empört ein.
[b]"Diese Gelegenheit, ließen die Drow nicht verstreichen. Während sich die acht Reiche nun gegenseitig bekämpften, überfielen sie das Neunte; Alatorin selbst. Die schwarzen Elfen eroberten die Leuchtaxthalle vor acht tausend Jahren, im ersten Spinnenkrieg. Erst danach erkannten unseren Ahnen ihre Fehler, schlossen sich zusammen und eroberten das alte Reich im zweiten Spinnenkrieg zurück."[/b]
Noragunn saß steif wie der Stein aus dem sie geschlüpft war auf dem Hocker und war völlig bebannt.
[b]"Voller Demut und Scharm waren sie gewesen, sodass sie einander schworen sich niemals wieder gegenseitig zu bekämpfen. Um Taarks Erbe zu ehren, wurde ein König von den Göttern erwählt, aus den Reihen der Acht Könige, welcher von nun an auf den Schädelthron herrschen sollte, um die Reiche so zu einen.
Es wurde der König aus Ultoksamrin erwählt, ein Hohepriester Dumathoins. Die Reiche Drakkalor und Barakuir fühlten sich betrogen, da sie der Überzeugung waren, dass ihre Könige hätten erwählt werden sollen. Dies war nicht allein der Unmut unserer Vetter, denn Abbathor und Laduguer bestärkten sie in ihrer Ansicht. Beide hegten den Wunsch, zur Schutzgottheit aller Schildzwerge ernannt zu werden. Eine Ehre, die nun Dumathoin zuteil wurde, da der König aus seinem Reich gewählt wurde. Mit dieser Eifersucht began der Abstieg Abbathors, Kind.
Noch schlimmer traf es den Klan der Duergar. Die Schildzwerge des Reiches, zogen sich mit ihren Gott zurück und brachen letztlich die Beziehungen zu den anderen sieben Reichen ab. Sie waren wütend und fühlten sich betrogen",[/b] dabei sah Dalburt seine Nichte prüfend an, die gerade den Satz zu verdauen schien.
[b]"Jahre später griffen die verhassten Gedankenschinder das Reich an."[/b] Noragunn lief ein Schauer über den Rücken, bei den Gedanken an diese Monster.
[b]"Ihre Macht war groß und unbarmherzig. Sie gewannen zwar nicht, doch ebenso wenig taten es unsere Ahnen. Beide Parteien zogen sich verlustreich aus dem Krieg zurück. Dann erst erkannten die Zwerge das tatsächliche Ausmaß, denn ihre Vettern aus Barakuir waren vernichtet worden. Die Gedankenschinder hatten das abgeschottete Reich geschlagen, da von ihren Brüdern keine rechtzeitige Hilfe kommen konnte, zu zurückgezogen hatten sie gelebt. Die Überlebenden wurden verschleppt und versklavt. Die Illithiden folterten sie und veränderten sie, bis aus unseren einstigen Vettern die grausamen Grauzwerge wurden."[/b]
[img]https://s-media-cache-ak0.pinimg.com/564x/81/04/03/8104032c0362f745278b21efef56c8e1.jpg[/img]
Seine Nichte saß mit offenen Mund da. Ungläubig sah sie ihren Onkel an, als sie ihn fragte; [b]"Das heißt, die blöden Duergar .. waren mal wie wir? Dann sind sie gar nicht Schuld, dass sie so doof sind."[/b]
Dalburt schnaubte schmunzelnd. [b]"Das kommt auf die Sichtweise an, aber ihre Wut hat sie blind gemacht und dieser Fehler kostet sie alles."[/b]
[b]"Mhm, Mama sagt, du magst es nicht, wenn unserer Klan in Wut kämpft. Darum?"[/b]
Mit einen breiten Lächeln auf dem Gesicht, tätschelte er stolz den Kopf seiner Nichte, was bei dieser ebenfalls ein warmes Lächeln zum Dank hervor brachte.
[b]"Dein Bart wird einmal lang werden."[/b] brummte Dalburt zufrieden.
Worauf seine Nichte verständnisslos eine Braue hob. [b]"Solang wie Großmutters Bart? Mama sag, Großmutter hatte einen längeren Bart als du!"[/b]
Schallendes Gelächter erfüllte die Halle der Bücher, als Dalburt das hört und entgegnete weiter lachend; [b]"Aye, deine Großmutter hatte sicher den länsgten Bart, den je eine Base gehabt hatte"[/b]
[img]https://s-media-cache-ak0.pinimg.com/originals/8c/cf/75/8ccf757da99a99826fdddc8f1bdb31bd.png[/img]
[b]"Doch meinte ich damit, dass aus dir eine weise Zwergin werden wird."[/b]
[b]"Achso"[/b], grinste ihn Noragunn breit an, wobei sie freudestrahlend auf ihren Hocker umher wackelte.
19.05.2016 15:05:04
Die letzten Tage vor der Schlacht (#108374)
Halvar
[b]"Woher weisst du so viel, Onkel Dalburt?"[/b] fragte Norigunn.
[b]"Selbst Großvater erzählt nicht so viele Geschichten wie du."[/b]
Dalburt deutete auf die Bücherregale um sie herum. [b]"Nun, seit dein Großvater mich ... von meinen Pflichten entbunden hat, hab ich viel Zeit und das Wissen dieser Hallen erwies sich so einiges Mal vom großen Wert."[/b]
Das Mädchen grinste ihn verschmitzt an. [b]"Wie damals, als du dieses Buch über die Herstellung von Schlössern gefunden hast und dann in Grombals Lagerhaus eingebrochen bist und mit Onkel Olric Grombals Bierfässer geklaut hast?"[/b]
[img size=300]https://s-media-cache-ak0.pinimg.com/564x/54/74/19/547419a39fbd3728dcfbbf47aecdd10e.jpg[/img]
Erneut lachte der junge Zwerg. [b]"Wer hat dir denn die Geschichte erzählt?"[/b]
[b]"Du, Onkel!"[/b] Das ließ ihn nur noch lauter lachen, bis einer der Priester der Halle der Bücher sich tadelnd räusperte, als er den Lärm vernahm.
[b]"Aber du hast recht"[/b] , antwortete er, nachdem er sich wieder beruhigt hatte. [b]"Ohne das Buch hätte ich nie gewusst, wie ich so ein Schloss knacken soll und stellt dir vor, wie dein Onkel Olric reagiert hätte, wenn er kein Bier zu seiner Ehrung bekommen hätte."[/b]
[b]"Mama hat gesagt, dass Olric so besoffen war, dass sie die Ehrung verschieben mussten."[/b] wandte die kleine Schlaumeierin ein.
Daburt schnaubte belustigt. [b]"Lass mich lieber die Geschichte fortsetzen."[/b]
[b]"Ein andern Mal vielleicht, Bruder"[/b] mischte sich eine tiefe melodische Stimme einer Base ein, welche hinter ihm stand.. Dalburt drehte sich um und erblickte seine Schwester Murigunn.
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[b]"Schwester, wie lange stehst du schon da?"[/b] [b]"Lange genug um zuhören, welche Flausen du deiner Nichte in den Kopf setzt."[/b]
Der erwischte Zwerg schmunzelte entschuldigend und blickte zu seiner Nichte, die breit grinste. Ob sie sich nun über die Flausen freute oder darüber dass sie ihre Mutter schon längst gesehen hatte, ohne ihren Onkel zu warnen, blieb wohl ihr Geheimnis.
Morigunn schickte ihre Tochter fort, dass sie ihre Pflichten erfüllte, bevor sie sich zu ihrem Bruder setzt. Beide schauten dem Mädchen nach, wie sie unbeschwert durch den Ausgang der Halle hopste.
[b]"Ich mach mir Sorgen, Dalburt."[/b] begann seine Schwester. [b]"Um Noragunn brauchst du dir keine Gedanken machen. Das Mädchen ist schlau und Pflicht bewusst."[/b]
[b]"Sie ist es nicht, welche mir Sorgen bereitet. Doch was sie ist schon. Sie ist seit über Siebzig Jahren das einzige Kind unserer Famile .Seit uns drei Dalburt. So geht es vielen Familien in unseren Klan und in ganz Iltkazar. Wir verlieren mehr und mehr Dwur im Kampf und gleichzeitig schwindet der Nachwuchs. Wenn das so weiter geht, wird Iltkazar bald aussterben auch ohne weitere Eroberungen durch unsere Feinde."[/b] Sie betrachtete ihren Gegenüber mit ernsten und ratsuchenden Blick.
Dalburt seuzte.[b] "Du kennst meine Ansicht, besser als jeder anderen im Klan. Die Rückeroberungsversuche sind reine Verschwendung. Selbst wenn wir die Hallen erobern, werden wir sie langfristig nicht halten können. Vater und die Mehrheit des Rates lassen sich zu sehr von den Orogs provozieren."[/b]
[b]"Sie haben die alten Hallen geschändet, Gräber ausgehoben und uns die verunreinigten Gebeine unserer Ahnen geschickt. Das können wir unmöglich unbeantwortet lassen."[/b]
[b]"Da magst du Recht haben, Schwester. Aber wir können sie kaum davon abhalten. Die alten Reiche sind verseucht mit ihnen."[/b]
[b]"Einer der Späher meinte es sei nur ein Orog-Klan der dafür verantwortlich ist. Der Rat hat beschlossen ihn anzugreifen"[/b].
Dalburt nickte, starrte aber mehr geistesabwesend vor sich hin, bis er wieder seine Schwester an sah. "Mir gefällt das nicht."
[b]"Und doch ziehen wir in ein paar Tagen aus; Olric wird unseren Klan führen. Wirst du dabei sein?"[/b] Sie musterte ihn abschätzend. Der Zwerg lehnte sich zurück und antwortete; [b]"Vater hat es mir verboten, dass weisst du."[/b]
[b]"Danach hab ich nicht gefragt."[/b] Die Meine seiner Schwester wurde ernster.
[b]"Olric braucht dich da draußen, ebenso wie ich."[/b]
[b]"Ihr kämpft beide besser als ich, seid ihr auch meine jüngeren Geschwister"[/b] Schmunzelte der Zwerg, in dem Versuch sich rauszureden. [b]"Ihr braucht Krieger und die habt ihr."[/b]
[b]"Olric ist ein guter Anführer. Die Brigarde folgt ihm, da er einer ihrer besten ist, aber er ist kein Stratege. Er brauch jemanden der ihn zeigt wo er hinschlagen soll."[/b]
[b]"Die Heerführer sind genau dafür da."[/b] entgente er.[b] "Er kommt ohne mich zurecht"[/b]
Seine Schwester schnaubte frustriet aus. [b]"Was ist wenn du recht hast und wie in einen Hinterhalt geraten? Willst du hier herum sitzen und Bücher wälzen während deine Geschwister da draußen fallen?"[/b]
Das stieß ihren Bruder vor den Kopf, woraufhin er ein Moment lang schwieg. [b]"Pah .. Sturkopf. Ich überlege es mir.."[/b]
Sie schmunzelte mit den gleichen triumphierenden Lächeln wie ihre Tochter, legte eine Hand auf die Schulter ihres Bruders und überließ ihn wieder seinen Büchern.
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19.05.2016 16:04:15
Von Dämonen verfolgt (#108376)
Halvar
Das Feuer vor ihm brannte langsam komplett herunter, als er mit seinem Stock darin herumstocherte. Er schwelgte immer noch im Gedanken an jene Tage im Unterreich, vor fast einem Jahrhundert. So rührte er sich nicht, um Holz nach zu legen, sondert starrte weiter vor sich hin. Seid dem vorherigen Abend, [url=http://www.amdir.de/index.php?option=com_kunena&func=view&catid=14&id=107598&Itemid=128#108362]hatten die Worgs aufgehört ihm anzugreifen[/url], schienen die abgetrennten Köpfe ihrer ehemaligen Gefährte, welche Dalburt um sein Lager verteilt hatte, Drohung genug zu sein.

Sein Blick war nun nicht mehr so entfernt in der Vergangenheit wie zuvor, stattdessen dachte er an die unglückliche Begegnung mit den Dämonen. Auch wenn die heilende Magie der Priester und seine erworbenen Tränke die Rippen größtenteils wieder zusammenwachsen lassen hatten, schmerzten die Stellen immer noch.
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Der Balor war einfach aus dem Nichts aufgetaucht und hatte ihm mit einen Tritt durch das ganze Cafe geschleudert. Duzendweise strömten die Kreaturen aus dem Abgrund aus den Portalen und machten sie über sie her. Ein Wunder, dass sie es überhaupt lebend dort heraus geschafft hatten.

Doch das schlimmste war die Dämonenschwester, welchen seinen Verstand benebelt hatte und ihn vor sich im Dreck kriechen ließ, wie ein dreckiger Goblin. So stand sie übermächtig vor dem Zwerg.
[spoiler]((Ich weiss, sie ist gefiedert, aber ich fand das Bild dennoch passend, wenn man das ausblendet. ))[/spoiler]
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Doch Qualen bereiteten den Zwerg die Wahnvorstellungen, die ihr Stab ausgelöst hatte, als er sich auf sie stürtzen wollte. Von Wut und Verzweiflung gepackt, dass sie seinen Verstand so leicht beherrschen konnte, wie die Illithiden es getan hatten.
Genau diese bohrten sich nun in sein Hirn, zeigten ihm die letzten Momente seinen Bruders, nachdem Dalburt ihn den Schädel mit seiner Axt gespalten hatte. Versetzen ihm zurück in die Zeit der Niederlage und seines größten Verlustes. Sein toter Bruder, noch mit der Axt im Schädel, fing an auf ihn einzureden, während die Schinder um sie herum standen.
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Er brüllte sie an, nahm von irgendwo eine Waffe von den Gefallenen und versuchte nach ihnen zu schlagen. Die Leichen der Gefallen Zwerge erhoben sie, streckten ihre Arme auf ihm deutend aus und durchbohrten ihn mit ihren toten Augen. In Panik wich er zurück vor ihnen, stolperte nach hinten und schrie weiter in seiner Verzweiflung.
Irgendwann löste sich der Zauber von dem Söldner, doch die Erinnerungen und Dämonen aus seiner Vergangenheit verfolgten ihm stärker denn je.
Er hatte kaum mitbekommen, was mit den anderen passiert war, die mit ihm die Rose verlassen hatten, verfolgt von den Wesen des Abgrunds. Er hatte sie einfach zurückgelassen.
Sein Verstand war verzweifelt, sein steinerndes Herz schmerzte, als ihm wieder vor Augen geführt wurde, wie leicht sein Geist beherrscht wurde.
All die Zeit in Athkatla, in der er versucht hatte sich gegen Geistesbeinflussung abzuhärten, mit Hilfe eines Magierjägers, schienen umsonst gewesen zu sein.
Es benötigte ihm viele Tage bis er sich wieder halbwegs von diesen Angriff erholt hatte. Genug Zeit um den Hass in ihm zu nähren und wachsen zu lassen...
20.05.2016 23:24:58
Im stummen Gedenken (#108421)
Halvar
Pfeife rauchend, saß der Söldnerzwerg im Hafen der Menschenstadt und beobachtete, wie die Sonne aufging.
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Es war der Morgen nach der Trauerfeier, von der er sich frühzeitig entfernt hatte. Er wollte eigentlich nur sehen, was sie aus seiner Gedenktafel gemacht hatten, da dies seine Art gewesen war, den Gefallenen Respekt zu bekundigen. Die Beerdigungspraktiken der Hurm hatten für ihm wenig Interesse, nicht zuletzt, da er sich von seinem gefallen Vetter bereits bei dessen Klan verschiedet hatte.
Und doch, saß er in den frühen Morgenstunden im Hafen und grübelte vor sich hin. Die Worte der Ratsherrin hatten ihn nachdenklich gemacht, hatte er doch vor gut einen Jahrhundert nicht viel anders geklungen als sie. Auch wenn er dennoch keinen Kampf gescheut hatte, versuchte er damals noch unnötige zu vermeiden, zum Wohl seiner Leute. Wie schnell sich doch alles geändert hatte.
Er dachte an all jene die er zurückgelassen hatte, deren Knochen mitlerweile in ihren Gräbern zu Staub verfallen würden. Von keinen von ihnen konnte er sich verabschieden. Keine Trauerfeier für diejenigen dessen Blut an seinen Hände klebte. Innerhalb weniger Tage, war der Name Humpenbeisser von Abeir-Toril getilgt worden.
Er schnallte seinen Gürtel ab, legte ihn auf seinen Schoß und betrachtete ihn eine Weile.
Hier und da konnte man noch die dunklen Flecken ausmachen, die das Blut seiner Schwester hinterlassen hat. Widerstandkraft verlieh der Gürtel seinem Träger, ein Geschenk der Horm an Morigunn, nachdem man sie in den Reihen der Alaghor aufgenommen hatte. Der Gürtel war bei weitem nicht der einzige Gegenstand von seinem toten Geschwistern, welche er mit sich führte. Nur von seiner Nichte fehlte ihm jegliches Andenken, abgesehen von seiner Schuld und den Schmerz in seinem zähen Herz. Der entsetzte Blick in ihren Augen, dessen Mädchen, was die Minen nicht verstand, war eingebrannt in seiner Erinnerung. Er brummte mürrisch auf und verbannte sowohl den Schmerz als auch die Schuld wieder ins Unbewuße.
Er brauchte etwas zu tun, um sich abzulenken.
Die Schmiedeaufträge waren fürs erste erledigt, bis auf die Sache mit diesen Alistair. Doch was sich da ergab, musste sich erst zeigen.
Vielleicht sollte er doch den Auftrag von dem Schreiber und der Ratsherrin nachgehen. Und wenn es nur war um sich zu beschäftigen, wobei was war er für eine Mietaxt, die gute bezahlte Arbeit ablehnte. Die Gedanken an die Toten, schien den Hass in dem Zwerg für eine Weile zu mildern.
21.05.2016 13:50:12
Von Dämonen verfolgt - Nachtrag (#108436)
Halvar
[b]"Ihr habt das getan. Das ist eure Schuld!"[/b]
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[b]"Ergreift ihn!"[/b] befahl der tote Heerführer, seinen nicht weniger toten Soldaten.

Das Bild der Toten verblasste schlagartig und wechselt in vollkommene Schwärze, bis Dalburt zurück ins Bewusstsein gefunden hatte. Er stand vor dem Karren, den er gerade mit seinem Golem beladen wollte. Die Steuerung noch in der Hand, stand der Golem regungslos da, dass Regal für Tabitha in den mechanischen Händen. Dalburt atmete durch. Das war sicher das dritte oder vierte Mal, dass diese Überreste von den Halluzinationen der Dämonenschwester, wie Blitze in seinem Verstand schossen.
Doch es schienen langsam zu schwinden, war das letze Mal schon etwas her.
Offenbar war er gerade noch rechtzeitig wieder zurück, hielt der Golem das Regal doch so schief, dass es beinahe zu Boden gekracht wäre. So übernahm er wieder die Steuerung und belud den Kraren zu Ende.
Mit einen störrischen Brummen ignorierte er den Erinnerungsfetzen und machte sich auf den Weg, die Regale abzuliefern.
08.06.2016 17:51:40
Von Dämonen verfolgt - Fortsetzung (#108969)
Halvar
Er dachte, dass sie tatsächlich fort wären. Keine Nächte geplagt von Träumen und keine plötzlichen Erinnerungsfragmente die durch seinen Verstand jagten. Etwas Ruhe war in den Gemüt des Zwerges eingegekehrt, bis er erneut auf die Dämonen traf. Dieses Mal war es die andere Schwester, die in ihrer Macht der anderen in nichts nachzustehen schien.
Bereits die erste Nacht, nach der Begegnung mit der Brut aus dem Abgrund, brachte die Alpträume wieder zurück.

Mit den Rücken gegen die Höhlenwand gedrängt, stand Dalburt da. Zitternd umfasste seine Hand die Axt. Mehr nach Halt suchend, als sie haltend. Hier gab es keinen Ausweg, nur den Tod. Der Tod der in Gestalt seiner untoten Kameraden auf ihn zugekrochen kamen. Die Gesichter zerfetzt, die Körper zerschunden und in ihren Augen nur Leere.
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Um ihm herum erhoben sich weitere der Gefallen, begierig das schuldige Fleisch zu kosten. Hagan schlürfte in der ersten Reihe, den sie Steinschädel genannt hatten, weil er nie einen Helm trug und immernoch lebte, bis zu diesen Tag. Dalgarn, der Sohn des Schmiedes, bei dem Dalburt gelernt hatte und nun mit einen halb abgetrennten Kopf da stand, war ebenso unter ihnen. Hjulgrom und Bhalrig, treue Freunde und seit Kindheitstagen seine Axtbrüder. Immermehr vertraute, jetzt tote Gesichter, erkannte er. Langsam schwankend gaben seine Beine nach und er sackt auf den felsigen Boden auf die Knie. Es war vorbei, sollten sie ihn holen kommen. Er ließ die Axt fallen und schloß die Augen, hoffend das es schnell vorbei sein würde.
Die Horde untoter Zwerge streckte schon die gierigen bleichen Hände aus, als widerspenstiges Gefühl sich in Dalburt ausbreitet. Er spürte den Drang seine Axt zu packen. Irgendetwas in seinem Inneren wollte noch nicht aufgeben und so griff er nach seiner Axt um damit den ersten Zombie die Beine abzuhacken. Woraufhin er sich wieder kampfwillig erhob und mit einem Brüllen, sowie erhobener Axt, in die Horde stürzte.
Doch schlug sie ins Nichts. Statt der zombifizierten Zwerge, flakerte das Abbild der Dämonenschwestern auf, welche ihn verspotteten. Darauf hin wachte er auf.

Halb aufgerichtet saß er in seinem Bett, die Hände übers Gesicht reibend. Die Präsenz der Dämonen rissen die Wunden in seiner Seele wieder auf. Wie machtvoll sie waren. Dennoch schien es ihn dieses Mal gelungen, in den Traum einzugreifen und ihn zu beenden. Auch wenn er nicht glaubte, dass sie dierekt von ihnen kamen, hatte das erste Aufeinandertreffen sie doch ausgelöst. Wahrscheinlich würde er sie nur wieder los, wenn diesen Schlampen aus den Abgrund endlich jemand den Schädel spalten würde.

Entschlossen erhob sich der Zwerg, zog sich an und suchte in Mirhaven nach gewissen Personen, die etwas mit seinen Informationen anfangen konnte, die er bisher über die Schwestern bekommen hatte.
Irgendwann war er auf Tiavin getroffen, welcher er über seine Begegnungen berichtete. Das Halbblut war offenbar nicht minder geplagt von den Dämonen. So tauschten sie sich aus und beschlossen der Sache weiter nachzugehen.
23.07.2016 14:44:01
Verfolgung der Dämonen (#110188)
Halvar
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Eisig wehte der Wind durch die Berghänge der Winterrache, zu kalt, selbst für den abgehärteten Zwerg. Er zog das Bärenfell enger um sich, während er den Abstieg fortsetzt. [b]„Hammer und Amboss, vielleicht sollte ich mir doch ein paar Runen gegen Kälte besorgen.“[/b] Der verdammte Schnee ging ihm bis über die Knie, wodurch der sture Zwerg eine einzige breite Schneise hinter sich zurückließ.
Das Schild vor sich, wie eine Art Schneepflug, mit welchen er immer wieder die eisige Masse von sich wegdrückte, hängte er im Gedanken an der Zusammenkunft, dessen Treffpunkt er gerade verließ.
Es war in der Tat eine bunte Mischung gewesen; Menschen, Magier, diese nervigen Tempus-Tölpel und auch noch verdammte Spitzohren, nicht zu vergessen diese zwielichtigen Calishiten.
Ausgerechnet diese waren noch am erträglichsten gewesen, selbst die verfluchten Elfen, bis auf das hässliche Weib was auf die Idee kam ihn anzufassen, waren auszuhalten.
[b]„Doch diese Goblinhirne von Tempus-Priestern... Pah.“[/b] brummte er den Gedanken laut vor sich hin.
Normalerweise hatte er mit Ihresgleichen wenig Probleme, da unter menschlichen Söldnern nicht wenig Anhänger dieses Menschengottes waren, doch auf dieser verdammten Insel schienen nur Trottel herumzulaufen. Mischten sich in allem ein, nur um dann alles zu verschlimmern und verstanden nichts. Dalburt war es ja gewohnt mit Menschen zusammenzuarbeiten, die mehr ihren Muskeln folgten, als ihrem Hirn, sein alter Klan war nicht viel anders gewesen. Vielleicht war das der Grund weshalb er sie so wenig ausstehen konnte. Einzig der junge Dreufang schien eine Ausnahme zu bilden. Bedauerlich, dass er kein Interesse daran hatte, für die Blutaxt zu arbeiten. Doch kommt Zeit, kommt Bart.
Es hatte nicht viel gefehlt dass Dalburt den Tempus-Priester gezeigt hätte, weshalb der Zwerg mit ihnen am Tisch saß und wozu er fähig war. Einzig Jocastas Präsenz vermochte das Gemüt des hassgeplagten Zwerges zu beruhigen. Während er der Elfe am liebsten die Hand abgehackt hätte, mit der sie es gewagt hatte ihn zu berühren, half die Hand der Rätin ihm, seinen Frust herunter zu schlucken.
Was auch immer es war. Ob ihm wirklich ihre Worte überzeugten, ihre Autorität oder er etwas anderes mit ihr verband. Klar war, dass er gewissen Einfluss von ihr auf sich zu ließ oder er diesen nicht entgegen konnte. Es gab Momente, in denen sie ihn an seine kleine Nichte erinnerte. Der Blick, vielleicht auch die Geduld mit ihm. Sie könnte heute eine ebenso weise und vernunftbegabte Frau sein. Gleichzeitig entfernte der Gedanke Jocasta wieder von ihm, war er doch für den Tod seiner Nichte verantwortlich. Nach all den Jahrzehnten reißte die Zeit auf dieser Insel so viele alte Wunden wieder auf. Wunden die längst vernarbt sein sollten.

Zumindest schienen die Vorbereitungen gut zu laufen und Dalburt war froh Teil von ihnen zu sein. Nicht zuletzt weil er hoffte seinen Alpträumen ein Ende zu bereiten, die ihn immer mal wieder heimsuchten seit der Begegnung mit den Dämonen. Ebenso hasste er sie einfach, so wie sie mit seinen Verstand spielten und so hilflos wie sie den Söldner machten, wenn sie seinen Willen brachen. Er hatte große Lust seinen Frust an irgendetwas rauszulassen.

Es dauerte nicht lange bis er am Fuß der Berge einen Oger erblickte, welcher gerade ein paar Goblins vor sich her scheuchte. Mit einen erwartungsvollen Brummen, zog der Zwerg seine Streitaxt...
23.07.2016 16:06:38
Der Kampf mit sich selbst (#110191)
Halvar
Es knirschte ekelerregend als die Schädel der beiden Gegner aufeinanderprallten. Nein, nicht aufeinander. Viel mehr prallte der dicke Schädel des Zwerges auf die mitleiderregende Stirn des Goblin, welche sofort nach gab. Dalburts dicke Hände umklammerten den Kopf der Kreatur noch, als diese leblos zusammensackte. Brummend wischte er sich das Blut von der Stirn und spuckte auf den Goblin.
Für einen kurzem Moment wurde ihm schwindlig, er taumelte ein Schritt zurück, doch nicht weil der Aufprall ihn zu schaffen machte. Es waren die Reste des Zaubers, der den Verstand des Zwerges vernebeln sollte, die der Goblinshamane panisch versucht hatte auf ihn zu werfen, nachdem diese blutrünstige Zwerg das Lager der Goblins überfallen hatte. Ein halbes Dutzend seiner Leute lag tot um das Feuer herum, welches inzwischen heruntergebrannt war. Und nun lag schließlich auch der Shamane, wegen dem alleine der Zwerg überhaupt erst angegriffen hatte, mit zerborstenen Schädel da. Dalburt brummte zufrieden.
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Es war der dritte Goblinshamane an dem er seine Willen gegen deren Zauber gestemmt hatte, innerhalb eines halben Zehntages nachdem Jocasta versucht hatte ihm nahezulegen wie er seinen Willen weniger anfällig gegen Geistesbeherrschung machte.
Dalburt hatte beschlossen ihren Rat zu beherzigen, wenn es auch einiges an Überwindung gekostet hatte sich überhaupt mit den eigenen … Fehlern auseinanderzusetzen. Inzwischen war er zu dem Schluss gekommen, dass er ihre Methode mit seiner eigenen kombinieren sollte. Er hatte die Bibliothek der Akademie aufgesucht und etwas von Mönchen herausgefunden, wie diese ihren Geist befreien um sich zu knozentrieren. Irgendwas von einer Meditation. Zeitgleich versuchte er an seinem Groll allem und jedem gegenüber zu arbeiten.
Die zweite Methode bestand darin; in die Praxis über zu gehen und sich gezielt Zauberwirker zu suchen, die er bekämpfen konnte. Dabei suchte er sich natürlich erst einmal schwächere Gegner aus, die er dazu bringen wollte ihn zu bezaubern.
Beim ersten Mal wäre dies fast schief gegangen, als ein Goblinshamane ihn bezauberte während seine Wache auf ihn einschlugen, doch er schüttelte den Zauber noch rechtzeitig ab.
Seitdem war der Zwerg dazu übergegangen, die Shamanen zu isolieren. Er massakrierte die Nichtwirker gezielt, bis nur noch der Wirker übrig war, was er normalerweise genau umgekehrt machen würde, dass die Wirker keine Gefahr mehr darstellten.
Doch da der Zwerg, kaum einen Gegner besser kannte als Goblins und seine Armbrust zuverlässig für Chaos unter ihnen sorgte, gelang dies halbwegs. Der hinterhältige Zwerg schlug aus dem Hinterhalt zu und griff nur kleine Gruppen an.
Wenn es auch keine machtvollen Shamanen waren, half es ihm dabei ein Gefühl für Zauber zu bekommen, die in seinem Verstand eindringen wollten. Bei machtvolleren Goblins oder anderen Magiern konnte er unmöglich so viel riskieren, aber es war ein Anfang.

Er schaute sich im Goblinlager um, ob er irgendetwas aufgescheucht hatte, was ihm Ärger bereiten konnte. Doch nachdem alles ruhig schien, entspannte er sich und stellte mit einem Axthieb sicher, dass auch der letzte Goblin tot war, bevor er ihr Feuer wieder anfachte und sich erschöpft niederließ.
Seine Gedanken waren wieder bei dem Gespräch mit der Rätin, bei der Versammlung auf der Winterrache und einigen anderen Gelegenheiten in denen immer wieder sein Zorn die Überhand gewann. [b]„Pah! Wie heuchlerisch, den Knaben Dreufang vorzuhalten dass er leicht zu provozieren war, wenn ich selbst zu dem geworden bin, was ich einst verachtete.“[/b]
Vor über einen dreiviertel Jahrhundert war er es noch gewesen, der die kopflose Kampfweise und ungezügelte Wut seines Klangs anprangerte. Die unkontrollierbare Extase in der sich die Kuldjarghs im Kampf begaben. Wie verwundbar und leicht zu beeinflussen er sie empfand. Und heute war er ein Zwerg, der einer Elfe den Arm brechen würde, nur weil sie ihn versucht hatte zu beruhigen.
Was war nur aus ihm geworden. Der Zwerg der seiner kleine Nichte versucht hatte zu lehren ihren Verstand zu nutzen und nicht kopflos zu handeln, handelte jetzt wie ein hirnloser Ork.
Der Hass über seine eigene Unfähigkeit keimte rasch in ihm auf, ließ die Wut in seine Glieder fließen. Im Kampf mit sich selbst ballte er seine Faust, bis die Knöchel weiß hervortraten und alles in ihm danach Schrie wieder etwas zu töten, um seinen Frust zu bekämpfen.
Doch Dalburt schaffte es seine Gedanken zu lenken und dachte an Noragunn. Kurz flammte der Schmerz ihres Verlustes in ihm auf und drohte seiner Wut freien Lauf zu lassen. Aber ihm war ihr Wesen bewusst geworden. Sie hätte ihn alles verziehen, selbst ihren Tod, und für seinen Zustand nur Trauer übrig gehabt, keinen Groll. Sie war für den Zwerg, der bald zwei Jahrhunderte zählte, wie eine Tochter gewesen, die in ihm ihren unverwundbaren Vater sah, nachdem ihr eigener im Kampf gefallen war. Er dachte auch an Jocastas Worte...
Ein tiefes Brummen nur folgte mit dem er seinen Frust beseite schob, dann erhob sich der Zwerg und fing an die Goblins ins Feuer zu werfen.
23.07.2016 17:49:15
Leichte Beute (#110196)
Halvar
Es war einem seiner Streifzüge auf der Suche nach ein paar Goblins, mit denen er sein Kampftraining vollführte. Tiefste Nacht im dunklen Wald, nur das kleine Lagerfeuer der Goblins erhellte den Höhleneingang. Soweit Dalburt es ausmachen konnte, waren es lediglich drei Goblins die gerade innerhalb der Höhle sein mussten. Der Rest des Lagers schien auf der Jagd zu sein und unter den drei zurückgebliebenen war ein recht junger Shamane zu finden. Eine bessere Gelegenheit würde er nicht finden, dachte er, doch irgendetwas hielt ihm zurück. Es lag etwas in der Luft, was ihn zögern ließ. Plötzlich kamen zwei der drei Goblins aus der Höhle gekrochen, der Shamane war nicht unter ihnen. Sie schleiften hinter sich etwas her. Jemanden, erkannte der Zwerg jetzt. Dann weitete sich sein Auge, als er die Gestalt im Feuerschein genauer sehen konnte. Die Gestalt war halbnackt, ihre Kleider zerfetzt und verdreckt war sie, doch beeinträchtigte dies in keinerweiser ihre Schönheit. Stattdessen war die Kleidung an Stellen gerissen, die den wohlgeformten Körper teilweise entblößten und dabei nur wenig Raum für Fantasie übrig ließen. Gleichzeitig waren die entschiedenen Stellen noch entsprechend, wenn auch sehr knapp, verdeckt. Fast so, als wäre dies gewollt, um gezielt Versprechungen zu machen. Dalburt hatte Probleme sich auf etwas anderes zu konzentrieren, als diese atemberaubenden Schönheit einer Zwergin, die die Goblins vor sich hertrieben. Im nächsten Moment erkannte er auch weshalb, als sie weiter an den Kleidern der Frau rissen und wollüstige Gesten und Geräusche von sich gaben.
Der Zwerg griff seine Armbrust fester und begann zu zielen. Gerade als eines der Kreaturen ihrem Opfer die letzten Stofffetzen entrissen hatte, bohrte sich ein Bolzen ins Auge des Untiers. Ungläubig blickte der zweite Goblin auf seinen sterbenden Kameraden, bevor seine Waffe zog und nach den Angreifer Ausschau hielt. Der hatte inzwischen zur Axt gewechselt und stürmte durchs Dickicht heran. Der Goblin reagierte relativ schlau und schnappte sich sofort die Gefangene um sie als Schutzschild zu benutzen, doch diese wehrte sich und versuchte mit bloßen Händen nach ihren Peiniger zu schlagen, was Dalburt die perfekte Gelegenheit gab. Er hob seine Axt mit über den Kopf und schleuderte sie nach seinem Gegner, als dieser versuchte, nach der am Boden liegenden Zwergin zu greifen. Mit einen wuchtigen fleischigen Geräusch grub sich das Axtblatt in den Rücken des Goblins, der mit gequälten Geschrei zu Boden ging. Unbarmherzig zog der Söldner die Axt aus dessen Rücken und wand sich dem Höhleneingang zu.
Der Shamane welcher in der Höhle verblieben war, nachdem er seine elenden Wache herausgeschickt hatte, um dort ihr ekelerregendes Treiben zu vollführen, kam fluchend aus der Höhle, schön die nächste Hasstriade auf den Lippen die er seinen störenden Wächtern entgegenwerfen wollte. Doch stattdessen kam nur noch ein Gurgel aus dem Hals, als das Blut blubbernd aus dem Hals des Goblins strömte, nachdem der lauernde Zwerg den Shamanen mit einen einzigen Hieb den Kopf abgeschlagen hatte.
Er späte kurz in die Höhle, ob der Shamane wirklich der letzte war, dann lauschte er in den Wald, ob der Rest der Goblins zurückkehrte. Es war toten Still im Wald.
Dalburt nahm dies als willkommen hin und eilte zu der bildschönen Zwergin, die auf den Knien da hockte, die letzten Fetzen ihrer Kleidung verlegen vor die Brust haltend.
Wieder hing der Zwerg fasziniert an ihrem Anblick. Unbewusst ließ er seine Axt sinken und stampfte auf sie zu. Je näher er ihr kam, desto anziehender kam sie ihm vor, bis er vor ihr stand und ihr, selbst etwas verlegen aufhalf. Die junge Zwergin warf ihm ein dankbares, entwaffnendes Lächeln zu und bewegte sich überraschend zum Kuss in Dalburts Richtung. Der Zwerg war etwas überrumpelt, doch spürte auch ein tiefes Verlangen und vielleicht wollte sie sich ja nur mit einen Kuss Dankbar zeigen...
Als die Lippen der Zwergin die Dalburts trafen hatte das Verlangen seinen Höhepunkt erreicht, doch plötzlich riss etwas an Dalburts Inneres. Er fühlte wie ihm eine seltsame Schwäche überkam, als entzog ihm etwas seine Lebenskraft. Er merkte wie die Zwergin anfing sich an ihm festzukrallen, sie umschlang ihn regelrecht, mit einer Kraft die er ihr nicht zu getraut hatte. Die schwächende Wirkung rief seinen Verstand zurück und versuchte sich gegen den kraftraubenden Kuss zu wehren. Die vermeintliche Zwergin schien dies zu spüren, aus ihren vorher zärtlichen kleinen Händen, entwickelten sich messerscharfe Krallen welche sie fauchend über Dalburts Hals zog. Die dicken sehnigen Muskeln verhinderten gerade so, dass der Sukkubus dem Zwerg nicht die Kehle aufschlitzte. Der Zwerg fand seine Disziplin wieder und mobilisierte seine Körperkraft und stießt das Weib brüllend von sich. Seine Axt hatte er ein paar Meter weiter vor der Höhle fallen gelassen, so zog er seinen Dolch, fixiert auf seinen neuen Gegner.
Die Dämonin fauchte ihn an, grinste dann und begann ihn schnurrend anzusehen, mittlerweile völlig nackt und immer noch in bezaubernd schöner Gestalt, nur dass ein dämonisches Grinsen in ihren Gesicht lag und eine ihrer Hände nicht mehr zwergisch war.
Geschwächt, aber lang nicht geschlagen wappnete sich der Zwerg.
[b]„Heute stirbst du, Dalburt Humpenbeisser. Letzter der Humpenbeisser aus dem, der Verdammnis ausgelieferten Iltkazar.“[/b] zischte sie ihn vergnügt an.
[b]„Danach hast du dich doch gesehnt, nicht wahr?“[/b] schnurrte sie nur um ihn dann entgegen zu zischen.[b]“Mörder! Du hast sie alle getötet! Nicht einmal die kleine Norigunn blieb von dir verschont“[/b]
In dem Zwerg begann es zu brodeln. Nicht nur, dass dieses Wesen genau wusste wer er war und wie er hieß, es schien genau zu wissen was er getan hatte. Voller Hass und und überwältigt von seinen Emotionen griff der Zwerg blind an, nur mit einen Dolch in der Hand.
Die Tana´ri grinste siegesgewiss und beschwor einen Verbündeten aus den Abgrund hervor, während der wutgetriebene, einäuge Zwerg in seine Verdammnis lief...
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04.10.2017 18:11:16
Dunkle Gassen (#121658)
Halvar
Abermals schlug ein Pfeil gegen die Rückseite seiner Rüstung, prallte ab und verhedderte sich dicht neben den Ersten in seinem Umhang. Stur, wie Granit unter den Schlägen eines kurzbärtigen Minenarbeiters, rannte der Söldner bis zur nächsten Abzweigung, hinter der er sich mehr Deckung erhoffte. Fünf Schritte noch. Der eisenhaltige Geschmack breitete sich weiter zwischen seinen Zähnen aus. Drei Schritte. Die Lunge schmerze bei jedem Atemzug. Ein Schritt.
Die Wucht des dritten Pfeils hinterließ eine tiefe Kerbe an dem Helm des Zwerges. Er traf genau in jenem Moment, als er um die Ecke wollte, und beförderte ihn stattdessen taumelnd an die gegenüberliegende Hauswand. Keinen Zentimeter weiter und die Pfeilspitze hätte sich in den Kettenteil des Helmes gebohrt.
„Ich hab ihn erwischt. Rasch!“, ertönte die melodische Stimme der Bogenschützin, deren Bogen alle drei Pfeile entstammten.
Ihre zwei schwertschwingenden Begleiterinnen, beide Crinti wie sie selbst, eilten hektisch an ihr vorbei, um auf den Zwerg zu zustürmen.
Der rappelte sich schwer atmend wieder auf und verschwand hinter der Abzweigung, noch bevor die Schützin den vierten Pfeil loslassen konnte. Ohne Zeit zu verschwenden sprintete die erste Verfolgerin um die Ecke. Doch statt den Rücken des davoneilenden Bartträgers zu sehen, wie sie erwartet hatte, weiteten sich ihre Augen panisch, als sie in das grimmige Gesicht Dalburts starrte, dessen Axt sich in diesen Moment in ihren Bauch fraß. Während Dalburt mit seiner rechten Hand die Axt aus dem Wanst seines Gegenübers zerrte, klatschte er ihren Kopf mit seiner Linken gegen die Hauswand. Die zweite Begleiterin wich zwar, ob des plötzlichen Todes ihrer Gefährtin, zurück, fing sich jedoch erstaunlich schnell wieder und setzte zum Angriff an. „Dafür zahlt ihr!“, zischte sie.
Aus dem Gang hinter ihr war das Signal der Bogenschützin zu hören, die nach Verstärkung rief.
„Pah! Stellt euch hinten an“, grunzte Dalburt ihr zu. Die linke Hand noch um den zertrümmerten Schädel der ersten Elfe, schleuderte er deren Leib seiner neuen Angreiferin entgegen. Diese sprang unbeeindruckt beiseite, wodurch Dalburt sie genau dort hatte, wo er sie brauchte. Die Elfe versuchte noch ihren Ausweichsprung zu stoppen, als sie sah, wie die Axt aus der rechten Hand des Zwerges in ihre Richtung flog.

Ein furienartiger Schrei entwich der Bogenschützin, als sie mit ansah, wie ihre zweite Begleiterin leblos zu Boden ging, doch hörte sie hinter sich bereits weitere Wächterinnen heranstürmen.
Der Zwerg versuchte erst gar nicht die Axt zurück zu holen, die in der Elfe steckte, welche nun tot in dem Gang lag, in dem sich auch die Bogenschützin befand. Ihr nächster Pfeil würde sitzen. Stattdessen zog er einen Stab aus einem seiner Stiefel und rannte weiter davon.
Als er sich sicher war, dass seine Verfolger ihn für wenigstens einen Augenblick nicht beobachteten, aktivierte er die Macht des Stabes, welche ihn sofort unsichtbar werden ließ. Kein Augenblick zu früh, da die Schritte der Wachen deutlich hinter ihm hallten. Er musste seinen gesamten Willen einsetzen, nur um seinen Atem anhalten zu können und still zu verharren. Sein Körper verlangte nach Luft. Ein Wunder, dass er mit der Rüstung überhaupt so weit gekommen war. Viel länger würde er es auch nicht mehr aushalten.
Dieses Mal stürmten vier schwer gerüstete Menschen, angeführt von einer weiteren elfischen Amazone, an ihm vorbei. Regungslos, wie der Stein aus dem er gekrochen war, presste er sich an die Häuserwand, hinter sich.
Auch wenn die Truppenführerin irritiert zu sein schien, dass der Zwerg nirgends zu sehen war, zögerte sie nicht lange. Zwei der Kämpfer schickte sie in eine weitere Abzweigung während sie und ihre beiden verbliebenen Begleiter sich vorsichtig, aber raschen Schrittes, durch die Gasse voraus bewegten.
Als reiche die Dunkelheit der mondlosen Nacht nicht aus, hing nicht eine einzige Fackel auf dem Weg. Lediglich die der menschlichen Wächter erhellten den Schauplatz etwas. Die Elfe, welche voraus ging um sich durch die Fackeln ihrer Begleiter nicht blenden zu lassen, konnte auf ihre Augen vertrauen, die sie in der Dunkelheit nicht im Stich ließen. Während sie den Blick voraus richtete, rüttelten die Wächter an jeder Tür, an der sie vorbeikamen.
Dalburt wollte gerade wieder Luft holen, den sich entfernenden Häschern nachsehend, als er dicht neben sich einen Schatten wahrnahm, welcher lautlos an ihm vorbei glitt. Der Zwerg bewegte einzig und allein seine Augen. Er unterdrückte nur unter Qualen den Drang Luft zu holen.
Vor ihm stand eine weitere Crintri. Doch anders als ihre Gefährten, war sie ungerüstet, scheinbar unbewaffnet und nur in einer Robe gekleidet. Statt den anderen zu folgen, fing sie an etwas zu murmeln und gestikulierte in komplexen Abläufen mit ihren Händen.
In demselben Moment, als die Zauberwirkerin mit ihrer Beschwörung fertig war, schloss sich eine unbarmherzige Hand um ihren dünnen Hals, während die Magie deren Besitzer enttarnte. Nicht einmal ein Röcheln gelang ihr, als der Zwerg ihr den Hals zerdrückte und zeitgleich ihr Gesicht dicht vor seines zog. Schwer keuchend flüsterte er ihr zu; „Ich… hasse … Magier“. Bevor sie auch nur auf die Idee kam, sich irgendwie zu befreien, packte er mit der zweiten Hand zu und dreht ihr das Genick um.
Ein Moment verharrte er in der Position und lauschte den Gang runter. Es schien niemand gehört zu haben. Leise ließ er die Elfe nieder und nahm sich etwas Zeit um durchzuatmen und verschwand schließlich in die Richtung aus der er gekommen war.
Es dauerte nicht lange, bis die nächsten Signale vom Fund der toten Magierin verkündeten, doch hatte er sie vorrübergehend abgehängt.
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04.10.2017 18:46:29
Kehrtwende (#121660)
Halvar
Zum aber dutzenden Male drehte der Zwerg den silbernen Anhänger in seiner Hand umher. Die Vorderseite zierte das Wappen des Hauses Thensen von Mirhaven und auf der Rückseite stand ein Name. Sein Name. Nun, nicht ganz. Es war einzig und allein sein Vorname eingraviert, denn mehr war ihm nicht geblieben. Kein Klan zu den er zurückkehren konnte. Nein, das stimmte auch nicht. Zeitgleich mit seinen Gedanken fiel sein Blick auf die zwergische Streitaxt an seiner Seite. Er mochte nicht zu ihnen gehören, doch hatte er einen Platz unter ihnen gehabt. Schild der Fürstin hatten sie ihn genannt. Er brummte mürrisch bei dem Gedanken an die Dämonen von denen geflohen war.
Sein Blick wanderte über das Deck des Handelsschiffes, übers Meer hinaus und in den Hafen von Cathyr, aus dem das Schiff ausgelaufen war. Eine weitere Flucht, dachte er. Dann erschienen den Zwerg das erste Mal seit Monden die Gesichter von Dante und Tabitha, sowie Johanna und Alistair und sogar das des Trunkenbolds. Ein Blick zurück auf den Anhänger, ließ ihn in der Erinnerung an seine Ehrung schwelgen. Und das erste Mal seit gut einem Jahrhundert, fühlte es sich für den Zwerg an, als kehrte er zu so etwas wie einer Heimat zurück.
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27.10.2017 17:34:13
Im Kerker (#122221)
Halvar
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Kerker. Wie oft hatte er nun schon in ihnen gesessen. Kaum eine Stadt, in welcher er länger verweilt war, deren Verließe er nicht früher oder später von innen gesehen hatte.
Der Zwerg saß auf seiner Pritsche, den von Peitschenhieben zernarbten Rücken an die Wand gelehnt. Ein kurzes und schmerzhaftes Ziehen, dass sich über die noch jungen Wunden zog, ließ ihn zucken.

Seit seiner Rückkehr auf die Insel schien sich der Ärger dem er am Hals hatte nur noch zu vermehren. Seine alten Verbindungen waren entweder tot oder Verschollen. Menschen die er zu schätzen gelernt hatte, ebenso nicht mehr auf zu finden. Zumindest einige von ihnen. Er war froh Jocasta und den Schreiberelf wiedergesehen zu haben, auch wenn ihre Situation sich ebenso verändert hatte. Sein Gefühl sagte dem brummigen Zwerg, dass ihre Wege sich so bald nicht wieder kreuzen würde.
Ebenso hatte er seinen ersten Abend, seit seiner Rückkehr, in Beledals Brauerei genossen, an dem er den jungen Söldner und das Weißhaar getroffen hatte. Die Anspannung in dem Bartträger schien sich langsam zu lösen. Zwar behielt er weiter stets seine Umgebung im Auge, setzte sich nur mit Blick zum Ausgang in die Schänke und überprüfte jeden Schatten besonderes genau, doch das Aufeinandertreffen alter Bekannter beruhigte ihn. Bis zu jenen Tag, an dem er den verdammten Magier begegnet war.
Immer wieder sind es diese verfluchten Magier…
Nach dessen Erzählungen war Dalburt sich sicher gewesen, dass die Halbdrow aus Dambrath ihn hier gefunden hatten. Die Erinnerungen an ihre Peitschen, waren so tief in seinem Verstand, wie die Wunden ihre Schläge auf seinem Rücken. Er musste einfach handeln, er musste sichergehen. Es war möglich, dass sie lediglich eine Späherin war, um ihn auswendig zu machen. Sollte das der Fall sein, musste er sie töten. Dieser Gedanke und die Panik vor einer erneuten Gefangenschaft hatten ihn in den Kerker von Mirhaven gebracht. Die Angst und Wut in ihm hatten ihn Fehler machen lassen. Wie ein hirnloser Kuldjargh war er durch die Stadtwache gestürmt. Ein tiefes Grummeln entwich dem Zwerg, bei dem Gedanken an seinen alten Klan.
Die Halbdrow, welche ein paar Zellen von ihm entfernt ebenfalls eingesperrt war, verbarg sich anscheinend erfolgreich vor den Blicken des Zwerges. Wenn sie wirklich vom Festland gekommen war, so hatte der Zwerg nun alleine dafür gesorgt, dass man auf ihm aufmerksam wurde. Daher war es vielleicht für den Moment sicherer im Kerker zu sitzen, als in der Stadt herum zu laufen.
Je nach dem welches Urteil ihn hier erwartete, waren die Mischblüter wahrscheinlich im Moment sein geringstes Problem.