Zurück zu "Charaktergeschichten [RP-Forum]"

15.06.2015 03:52:21
[Isaah Ewyngard] Menschenjagd (#93188)
Jester_Darrak
[b][u]Einleitung[/u][/b]

Diese Geschichten habe ich aus einem anderen Forum entnommen, sind aber allesamt meine Kreationen die ich mit euch teilen will. Passiert ist das Ganze vor bis zu 15 Jahren und gehöret zum Teil zur Hintergrundgeschichte Hintergrundgeschichte des Charakters ("Geburt" war 2006), wenn auch in einem anderen "Universum". Nichtsdestotrotz sind Orts- und Zeitangaben neutral gehalten bzw. entsprangen meiner Fantasie wodurch man es auf jedes beliebige Spiel übertragen kann. Sollte jemand was finden was nicht passt, bitte Bescheid geben.
15.06.2015 03:53:21
Aw: [Isaah Ewyngard] Menschenjagd (#93189)
Jester_Darrak
[b]Vor nicht allzuvielen Jahren, an einem kalten aber sonnigen Mittag [/b]


Gegen Mittag des Tages streifte ein komplett in Grau gekleideter Mann durch die Wälder vor den Toren der Stadt. Sein Gewand war weit geschnitten und es wehte wie ein Banner im Wind, als er sich dem Wachturm am Nordtor näherte. Und obwohl er durch den knietiefen Schnee lief, so waren seine Schritte kaum zu hören, als ob der laub- aber keineswegs leblose Wald seine Anwesenheit zu verbergen versuchte. Ein leises Zischen, einem Windstoss durch die kahlen Baumkronen gleich, sprach er zu seinem Gefährten "Schatten, komm!"

Der grau-weiße Wolf sprang mit einem weiten Satz aus einer Vertiefung hervor, das dichte Fell von Schnee besetzt. Man könnte meinen, der Wolf würde mehr Lärm verursachen, doch sobald dieser hinter einem Baum verschwand erstarb das sanfte, stobende Geräusch und auf einmal, völlig lautlos, kam der Wolf hinter dem Mann zum Vorschein. Zögernd sah sich der Mann um und ging dann in die Hocke, die eine Hand am Boden, die andere Hand die Kapuze zurück schiebend. Das lange blonde Haar wehte im Wind, als er den Kopf in den Nacken legte und mit geschlossenen Augen die Umgebung in sich aufzusaugen schien.

Für einige Sekunden schien er zu erstarren ehe er jedoch explosionsartig rückwärts an einen nahe stehenden Baum sprang, noch im selben Augenblick den Bogen von seiner Halterung am Rücken lösend und mit der Hand nach vorn riss. In einer einzigen geschmeidigen Bewegung erfasste er den Bogen mit seinen Zähnen um kurz darauf mit den Händen einen großen Ast an dem Baum zu greifen und sich an diesem nach nur wenigen Schwüngen hochzuziehen. Als er einen festen Stand auf dem Ast erreicht hatte drückte sich erneut kraftvoll ab und mit flatterndem Umhang, vom Geräusch her einem flatterndem Vogel gleich, hielt er sich dann an der Halterung für das Bannertuch fest. Nach weiteren kurzen Schwüngen konnte er schließlich den Rand des Daches greifen und dieses dann erklimmen. Oben angekommen blickte er kurz zurück auf den Wolf, der noch immer am Fuße des Baumes verharrte. Dieser schüttelte sich gerade den Schnee vom Fell, der wohl von dem Baum herabfiel, den der Mann als Zwischenstation bei der Erklimmung des Wachturmes nutzte. Für die Dauer eines Wimpernschlages schien sich ein Lächeln auf seinen Lippen abzuzeichnen, jedoch verfinsterte sich seine Miene sofort wieder und mit kühlem, berechnendem Blick wandte er sich seinem eigentlichen Ziel zu, dem Zentrum der Stadt.

Auf den Bogen, den er inzwischen aus dem festen Griff seiner Zähne entnommen hatte, legte er einen Pfeil auf und spannte ihn langsam durch. Immer stärker bog sich dieser bis ein leises Knarzen einsetzte, als ob der Bogen jeden Augenblick bersten könnte. Er war gut, das wusste er. Man hatte ihm alle Techniken für diese Art der Jagd beigebracht. Mearon wäre stolz auf ihn. Die Art und Weise, wie er sich bewegte, stets im Schatten der Gesellschaft, wie er mit der Umgebung zu verschmelzen schien - das alles brachte ihm immer den Vorteil und den Vorsprung, den er benötigte um nach dem finalen Schuss unerkannt und ohne Aufsehen zu erregen verschwinden zu können. Aber heute war viel los auf dem Marktplatz denn es sollte ein öffentlicher Appell stattfinden. Wieder durchbrach ein leises Zischen die Stille auf dem nördlichen Wachturm. "Nunja, ohne Herausforderungen wäre das Leben nicht lebenswert." Er schien sein Ziel jetzt gefunden zu haben. Langsam und tief einatmend legte er auf den Punkt an, in dem der Pfeil schließlich einschlagen sollte. "Hab ich dich!" zischte es erneut hinter seinen Zähnen hervor. Dann kehrte wieder Stille ein. Sekunden wurden zu Stunden, so kam es ihm vor. Und dann, ein Pfeifen, laut und bedrohlich, für die Hundertschaft von Soldaten nicht zu überhören. Die Spannung entlud sich. Und der Pfeil flog davon.



Es war schon immer viel los zur Mittagszeit, doch das anwesende Heer trieb das sonst schon geschäftige Treiben auf die Spitze. Überall rannen Soldaten hin und her, suchten ihre Einheiten, stellten sich auf, verschoben sich. Es dauerte eine Weile, bis endlich Ordnung herrschte und es nach einem sauberen Antreten aussah. Es waren vier große Kompanien, zwei bildeten die Front, und jeweils eine Kompanie bildeten links und rechts eingeschlagen die Flanke. In der Mitte der Front, zwischen den zwei Kompanien stand der Ehrenzugmit dem Stadtwappen und dem Banner der Truppen. Gut drei Meter war es hoch, mit einem gewaltigen Stoffbanner dessen goldene Kordeln am unteren Ende sich mit der Nase des Standartenträgers vergnügten und diese im Wind liebkoste. Dieser fand das freilich weniger erfreulich und so versuchte er es ständig aus seinem Gesicht zu pusten. Nach einigen Minuten dann schien die Aufstellung ihre endgültige Position gefunden zu haben.

Mit grimmiger Miene trat der Leutnant vor seine Männer. Der ganze Platz war gefüllt mit Soldaten, alle in sauberen Uniformen, die Sonne spiegelte sich in den polierten Schwertern, Schilden und Rüstungen dass man hätte erblinden können. Er ging die Front ab, begutachtet die Männer, erteilte Lob für besonders schön herausgeputzte und Tadel für negativ auffallende Soldaten. Dann drehte er sich von den Männern weg und hielt nach dem Hauptmann Ausschau. Es war windig an diesem Tag, doch jetzt schien selbst der sich vor den angetretenen Männern ehrfürchtig zu trollen, nur von Norden her war ein leises Pfeifen zu vernehmen. Doch dieses Pfeifen war nicht der Wind, wie er über die Zinnen strich und an den Mauern der Stadt seine Melodie spielte, es klang unnatürlich, bedrohlich.

Wie ein Blitz schlug der Pfeil in dem Querkreuz am oberen Ende der Bannerstandarte ein. Augenblicklich lösten sich die Reihen auf, zerstoben in alle Himmelsrichtungen. Gellende Schreie, wie Harpyien, die sich zum Angriff erhoben, vereinzelte Befehle die jedoch in dem Gekreische der Menge untergingen. Das Chaos obsiegte erneut der Ordnung, einzig allein der Leutnant schien einen kühlen Kopf zu bewahren. Instinktiv schaute er nach Norden, wo er dann etwas zu erkennen meinte. "Da, im Norden, auf dem Wachturm!" brüllte er, doch die anderen Soldaten waren viel zu sehr damit beschäftigt ihrer eigenen Furcht Herr zu werden. Zornesröte zeichnete sich in dem Gesicht des Offiziers ab, als die Gestalt auf dem Turm sich bewegte. Erneut schien der Wind aufzuheulen und der Leutnant trat einen Schritt zurück, bevor nur einen Wimpernschlag später ein weiterer Pfeil an jener Stelle einschlug, an der er kurz zuvor stand. Er schaute kurz zu Boden auf den Pfeil, der schräg im gefrorenen Boden des Marktplatzes steckte. Mit einer schwarzen Schnur war ein Zettel um den Pfeil befestigt worden und der Leutnant beugte sich herab um den Pfeil herauszuziehen. Ehe er den Pfeilschaft jedoch greifen konnte, schlug nur eine Handbreit daneben ein weiterer Pfeil ein. Erschrocken wich er zurück und blickte wieder nach Norden um die Gestalt zu suchen. Doch an der Stelle, wo der vermeintliche Schütze vorher stand malte sich nur noch der blaue Horizont an den Umrissen der Stadtmauer ab. Fluchend zog der Leutnant den Pfeil mit dem Papier aus dem Boden, löste die Schnur und rollte den Pergamentfetzen auseinander. Mehrmals las er in Gedanken die Nachricht:

Der Wolf weiß Bescheid über deinen Frevel.
Deine Strafe wird an deinen Taten gemessen.
Dir bleiben zwei Wochen, dich zu stellen.
Sonst reißt dich das Rudel!

Für eine Weile starrte er auf den Zettel, ehe er ihn zerknüllte und in eine Tasche seiner Uniform schob. Ein letztes Mal schaute er zu seinen Männern, die noch immer ziellos über den Platz rannten. Er knurrte einem Soldaten dann einen Befehl zu und ging dann schließlich zornig fluchend in Richtung Burg.
24.06.2015 12:47:07
Aw: [Isaah Ewyngard] Menschenjagd (#93563)
Jester_Darrak
[b]Zwei Wochen später, an einem unwirtlichen Morgen[/b]


Einem Schatten gleich schmiegte sich der Mann in seinen grauen Sachen an die Hauswand in der Gasse. Die Kapuze des Umhanges tief ins Gesicht gezogen wanderte sein Blick über den Marktplatz, die ganze Stadt war in ein unschönes Grau gehüllt und unter dem Mantel hielt er eine Holzlatte mit der linken Hand festumschlossen. Wie ein Leichtentuch legte der Nebel sich über die Stadt und nur wenige Bewohner zog es in diesen Tagen vor die Tür. Vielerorts waren die Läden zu, kaum ein Handelskarren rollte durch die Stadt. Doch leer war sie nicht.Hier und da gingen ein paar Soldaten Streife, mit dicken Fellmäntel und Handschuhen bekleidet. Sonderlich motiviert schienen sie nicht und auch ihre Aufmerksamkeit mag von dem tristen Wetter getrübt worden sein. Denn dann hätten sie die Gestalt mit Sicherheit eher bemerkt, die sich nun an ihre Fersen heftete. Doch es war irrelevant wann sie ihn entdeckten. Er wusste dass die Ablösung kurz bevor stand und es war ihm einerlei ob er ihnen bis zum Wachlokal folgt oder sie auf offener Straße beseitigte um an den Schlüssel zu kommen. Sein Ziel würde er erreichen, so oder so.
Nach einiger Zeit bogen sie dann in eine kleine Seitenstraße ab und hielten vor einer eher unscheinbaren Holztür, doch dahinter befand sich das Ziel des Mannes. Als einer der Soldaten in eine Tasche nach dem Schlüssel griff, sprang er aus dem Schatten hervor und zog ihnen von hinten die Holzlatte über die Köpfe die er am frühen Morgen gefunden hatte.

Schnell und lautlos ging es von statten und bevor er die Tür zu der Wachstube öffnete schleifte er die beiden bewusstlosen Soldaten in ein dunkles Eck der Gasse. Er schien ruhig zu sein, seine Bewegungen wahren gezielt und zeigten kein Anzeichen von Nervosität und auch sein Atem war ruhig und kontrolliert. Langsam öffnete er dann die Tür immer weiter, den Raum dahinter sorgsam ausspähend. Nichts. Ein Tisch, ein Stuhl, ein Regal und ein Waffenständer mit Hellebarden füllten den Raum. Doch keine Anzeichen von weiteren Soldaten. Er hielt einen Moment inne, dann trat er mit sanften, beinahe lautlosen Schritten ein und schloss ebenso leise die Tür. Er sah sich das Regal genauer an und entdeckte da einige Uniformen, Röcke, Mäntel, Handschuhe und Baretts.
"Mein Glückstag", murmelte er und entnahm dem Regal einen Satz der Uniformen und verstaute sie in einem
umherliegenden Beutel. Dann plötzlich hörte er über ihm Stimmen und Schritte. Er fuhr herum und schaute gebannt auf die nach oben führende Treppe, wo sich wohl das Büro des wachhabenden Offiziers befand. Er hielt einen Augenblick inne, ehe er sich rasch unter der Treppe versteckte.

Die Stimmen wurden lauter und nun konnte er die beiden Männer deutlich verstehen, da sie jetzt wohl direkt über ihm auf der Treppe stehen mussten.
"Ist mir egal, was der Hauptmann denkt. Ich lass mir von so einem dahergelaufenem Penner nicht vorschreiben, wie ich meine Arbeit zu machen habe."
Es folgte ein Moment des Schweigens als der andere dann antwortete.
"Aber Herr Leutnant, jemanden auf offener Straße mit dem Schwert zu töten, das ist nicht gut. Wir hätten den Jungen einsperren können. Selbst wenn er geredet hätte, so würde ihm doch niemand glauben!"
Dann fuhr der Leutnant seinen Untergebenen an.
"Ich kann es nicht zulassen, dass jemand erfährt, dass wir Schmiergelder kassieren. Und du schon gar nicht mit deinem verschwenderischen Weib!"
Auf einmal krachte es und der Soldat, anscheinend nicht der Leutnant, landete am Fuße der Treppe, mit blutiger
Nase und einer Platzwunde am Kopf, die von dem Aufprall auf den harten Boden herrührte. Erneut knurrte der Leutnant den am Boden liegenden Mann an.
"Schreib mir nicht vor, was ich zu tun habe, sonst ergeht es dir wie dem Jungen. Und jetzt verschwinde, bevor ich richtig wütend werde!"

Mit einem unausgesprochenen Fluch aber sich bewegenden Lippen erhob sich der Soldat dann und verließ das Wachlokal. Einen Moment verblieb der Graue regungslos im Schatten, ehe ihm ein Schauer über den Rücken rann.

[i]"Die Wachen! Würde er sie finden? Sind sie noch bewusstlos?"[/i] Wie ein Schlag in seinen Bauch presste es ihm die Luft aus den Lungen, er hatte das Gefühl zu ersticken. Er hatte einen Fehler gemacht. Es war nicht der erste Einsatz von ihm, doch ein Fehler unterlief ihm noch nie. Würden seine Glieder jetzt nicht durch den Schock so verkrampft sein, er wäre gerannt. Lieber unentdeckt fliehen als aufzufliegen. Öfters mal musste er improvisieren, doch hat er bis jetzt jeden Auftrag beim ersten Anlauf erledigt. Seine Zuverlässigkeit war es, die seinen Ruf ausmachte. Er schluckte dann runter, sein Rachen war trocken und kratzig, er muss wohl die ganze Zeit den Mund offen gehabt haben. Eine Zeit verharrte er da im Schatten, der Leutnant schien wieder nach oben gegangen zu sein, denn es war totenstill, nur seinen eigenen, flachen, schnellen Atem konnte er wahrnehmen.
[i]"Beruhig dich, Narr. Alles ist in Ordnung. Konzentrier dich und erledige diese Sache!"[/i] grollte es in seinem Kopf. Erinnerungen an seine Ausbildung kamen in ihm hoch. Ruhe bewahren ist das oberste Gebot. Er regelte seinen Atem langsam herunter und nach einiger Zeit schien er wieder so ruhig wie beim Betreten des Hauses zu sein.
[i]"Es ist Zeit, bring es hinter dich und verschwinde unauffällig!"[/i] mahnte die Stimme wieder in seinem Kopf. Er nickte dann mehr zu sich selbst und langsam schob er seinen Kopf aus der Deckung um den Raum zu überprüfen.

Nichts. Nochimmer standen da der Tisch, der Stuhl, das Regal und der Waffenständer. Und auf dem Boden war Blut. Sein Blick fiel dann auf die Uniform, die er sich zurecht gelegt hatte. Er starrte sie einen Moment an, ehe ein sadistisches Grinsen über sein Gesicht flog. [i]"Natürlich, das macht es noch einfacher!"[/i] sprach er in Gedanken zu sich selbst. Er nahm dann die Uniform und tauchte sie ausgiebig in den Blutfleck, den die blutende Nase des Soldaten hinterlassen hatte und stopfte sie in den Sack zurück. Dann schlich er langsam und leisen Fußes die Treppe hoch und näherte sich dem Büro des Wachoffiziers. Er zückte seinen Dolch und versuchte dann durch das Schlüsselloch in den Raum hineinzuspähen. [i]"Nichts"[/i] fuhr es ihm durch den Kopf. Er stand dann eine Weile an der Tür und lauschte. Als er sich der regelmäßigen Atmung des wohl schlafenden Leutnants sicher war, öffnete er vorsichtig die unverschlossene Türe.

Der Leutnant lag im linken, hinteren Eck des Zimmers auf seiner kleinen Pritsche und schlief. Sein Brustkorb hob sich leicht und ein leises Schnarchen erfüllte den Raum mit Leben. Mit leisen Schritten ging der Mann dann auf das Bett zu, in der linken Hand seinen Dolch fest umschlossen. Nun lag er da, vor ihm. ruhig schlafend, unwissend. [i]"Soll ich ihn wecken? Er hätte es verdient zu sehen, dass er jetzt sterben wird!"[/i] fuhr es ihm durch den Kopf. Er streckte seine rechte Hand aus und wollte an der Schulter des Leutnants rütteln damit dieser erwachte. Doch kurz bevor er ihn berührte zog er die Hand wieder zurück. Statt ihn zu wecken zog er jetzt die erhobene Linke herab, der Dolch bohrte sich in die linke Brust des Mannes, direkt ins Herz. Das Blut spritzte in kleinen Fontänen aus der Wunde, als er den Dolch wieder rauszog. Ein roter Nebel durchzog den Raum, einige Spritzer landeten auf den Lippen des Angreifers und er leckte mit der Zunge drüber. Nach wenigen Augenblicken erlosch dann die Fontäne, der Kampf des Leutnants war verloren, er hatte keine Chance. Er war tot. Der Mann starrte dann noch einen Moment auf den leblosen Körper ehe er sich abwendete und rasch das Zimmer verließ und nach unten ging. Im Vorraum angekommen fiel sein Blick wieder auf die Uniform die er sich zurechtgelegt hatte. Er bückte sich dann herab und öffnete das Bündel und wischte den Dolch an dem Umhang ab. Doch er säuberte ihn nicht komplett, nur soviel dass sowohl am Umhang als auch am Dolch Blut klebte. Er schnappte sich dann Dolch und Uniform und ging zur Tür. Vorsichtig öffnete er sie einen Spalt und als er nichts ungewöhnliches erkennen konnte verließ er das Wachlokal. Er rannte eilig zu den beiden bewusstlosen Wachen, nahm einer davon den Umhang ab. Dann legte er dem Soldaten den Dolch in die linke Hand und fuhr ihm mit dem von Blut besudelten Umhang durch das Gesicht. [i]"Perfekt"[/i] dachte er sich, [i]"der perfekte Mord!"[/i]
Zuletzt legte er dem Soldaten den blutverschmierten Umhang an und schnallte den Trinkschlauch von seinem Gürtel los. "Eigentlich Verschwendung, aber was tut man nicht alles um der Gerechtigkeit willen!" knurrte er und öffnete den Schlauch um den starken, nach Schnaps riechenden Inhalt über beide Soldaten auszuschütten. Er warf einen letzten Blick auf die Tür des Wachlokals, ehe er mit einem leisen Lachen davonrannte.