30.05.2015 08:04:56 | Wie ein Phönix aus der Asche (#92687) |
HodorsReproach | "Ihr lebt noch?" Die Erinnerung an die Worte und die Überaschung darinne ließ sich seine Lippen unwillkürlich zu einem minimalen Lächeln verziehen. Ein paar Wochen hatte er sich nicht der Öffentlichkeit sondern seiner Arbeit gewidmet und schon galt er als tot? Recht amüsant, aber weiter von der Wahrheit entfernt, als man hätte ahnen können. Tatsächlich war er in das Leben eingetaucht, hatte es aufgesaugt und eingeatmet, jeden leidenschaftlichen Herzschlag, jedes müde Flackern der Augen, jedes verzweifelte oder wütende Seufzen, jeden fauligen Atem, jedes Knirschen von Knochen und Fleisch, von Mensch, Mischling, Bestie, Stadt. Er hatte keine Zeit sich um verletzten Stolz oder die Sicherheit seines Halses zu kümmern. Er hatte zu tun, denn sein Herr würde Worte ohne Entschlossenheit und Taten ohne Sorgfalt nicht dulden. Von Veränderung hatte er gesprochen, von Stärkung und Aufbau. Worte ohne Taten...nicht nur die einäugige Streiterin hielt wenig davon. Und so hatte er sie studiert, die Stadt, ihren Puls, ihren Herzschlag, studiert, sondiert, kategorisiert, analysiert. Und nachdem er einige Wochen einfach nur gelebt und beobachtet hatte, teils als Priester, teils unerkannt in stinkenden Roben im Pfuhl vor der Stadt, hatte er sein erstes Ziel. Die kleine Stadt vor der Stadt, voll von Ausgestoßenen, die nicht einmal hier wirklich hingehörten. Oh, sie waren stinkende, oft hirnlose Bestien, aber auch sie hatten Potential. Sowohl negatives, als auch positives. Und hier würde er beginnen... |