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14.05.2015 07:52:49
[Loore] Lebenszyklen (#92025)
Kessi
[b][u]Kind einer ungewöhnlichen Liebe[/u][/b]

Loore war das Kind einer unsterbliche Liebe, wenn auch einer Recht ungewöhnlichen. [b][i]Jordan Grey[/i][/b], sein Vater, war ein angesehener Bürger der Stadt Mirhaven zudem Hexenmeister und wie viele Generationen der Grey´s vor ihm Inhaber eines kleinen aber beschaulichen Geschäftes im Süden der Stadt. Doch eines unterschied ihn von den engstirnigen, nur auf Profit bedachten Krämerseelen seiner Ahnen, sein Hang zur Natur und zu allem Lebewesen. Er machte ihn umtriebig und ließ ihn immer wieder umherwandern und die Insel durchstreifen. Der Ort der es ihm wohl am meisten angetan hatte waren die wilden, fast unberührten Wälder von Calaneth.

Jorden´s Wanderungen führten ihn tief in die Wälder hinein, weitaus tiefer als es jeder andere Mensch mit einem gewissen Maß an gesunden Menschenverstand und ein wenig Wissen um die Bewohner jenes Waldes gewagt hätte. Aber eben nur dort war es ihm bestimmt auf die Liebe seines Lebens zu treffen. [b][i]Aur en tinu[/i][/b], eine junge Waldläuferin des Clan Ridaraanes, jenes Elfenstammes der schon seid unzähligen Generationen verborgen die tiefen, schier undurchdringlichen Wälder Calaneths bewohnte, hatte schon einige Jahre zuvor für sich beschlossen ihrer Neugier auf die anderen Völker der Insel nachzugeben. Auch wenn das für sie fast schon eine Art Exil bedeutete, da sie jene Vettern ihres Clan die an der Tradition der Abgeschiedenheit festhielten, nicht gefährden durfte. Die erste Begegnung war noch eher zufällig als sie ihn am Bachlauf bei der Rast erspähte und geraume Zeit beobachtete. Doch später suchte sie, fasziniert vom Wesen jenes recht kleinen umtriebigen Menschen, dessen Gesellschaft bei seinen regelmäßigen Besuchen der Wälder. Anfangs war es wohl eher so als würde sie ein unbekanntes Tier aus ihrem Versteck heraus beobachten doch später als sie ihre Anwesenheit preis gab erwuchs aus der Neugier tiefe Zuneigung und daraus schließlich eine schier unbändige Liebe.

Als der jungen Waldelfin wenige Jahre später gewahr wurde das sie ein Kind unter dem Herzen trug, gab sie auf drängen ihres Geliebte das Leben im Wald auf und zog schweren Herzens, entgegen der Ratschläge ihrer Familie, mit ihm in die Stadt der Menschen. Doch selbst nach der Heirat hatte die junge Elfin kein leichtes Leben in der Stadt, fernab der Natur, da ihr von den Bewohnern stets Misstrauen oder gar Verachtung entgegen schlug sobald sie die Mauern ihres Heimes verließ. Dennoch war sie glücklich hatte, sie doch alle die sie liebte um sich, ihren Ehemann und ihren Sohn. Doch selbst diese bescheidene Glück sollte nicht ewig währen.

Eines Nachts, der kleine Loore war gerade mal 2 Jahre alt, wurde das kleine Geschäft Schauplatz eines blutigen Verbrechens. Bewaffnete Schergen drangen bei ihren Raubzug in der Stadt in das Haus ein und ermordeten bei Ihrer Plünderung ertappt kurzerhand Jordan und dessen elfische Frau, nur Loore der sich in seiner Kammer befand überlebte das Massaker. Nach dem Tod seiner Eltern nahm die einzige Verwandte der Elfin, die noch Kontakt zu ihr gehalten hatte ihre Schwester [b][i]Tári Ar Feiniel[/i][/b] aus dem Clan Ridaraanes Loore zu sich um sich um das Kleinkind zu kümmern.

((Fortsetzung folgt :) ))
18.05.2015 10:17:24
Aw: [Loore] Lebenszyklen (#92226)
Kessi
[u][b]Ein kleiner Narr unter Weisen[/b][/u]

Die Behörden der Stadt Mirhaven sahen in dem kleinen unreinen Kind, welches das schreckliche Ereignis überlebt hatte schlichtweg eine zusätzliche Belastung. Das damalige provisorische Waisenhaus war ständig überfüllt und bot kaum genug Platz um alle verwaisten Menschenkinder darin unter zu bringen. Wie sollten sie da erst einen Platz für einen elfischen Bastard finden. Von daher waren sie wohl sichtlich erfreut als sich eine Elfe an sie wandte und Anspruch auf das halbelfische Kind erhob.

Natürlich stieß das Unterfangen der Priesterin der Rillifane Rallathil den kleinen Peredan in die Gemeinschaft aufzunehmen auf breiten Widerstand und fand lediglich Fürsprecher unter den anderen Familienmitgliedern und engsten Vertrauten. Doch fühlte sich Tári Ar Feiniel verantwortlich für das Schicksal des Kleinkindes. Schließlich wachte die große Eiche über alle Abkömmlinge der Eledhrim und wer war sie da das sie einer reinen unschuldigen Seele wie dem Kind ihrem Platz im großen Kreislauf verwehren konnte. Entgegen allen Warnungen und Befürchtungen setzte sie ihren Willen durch nahm Loore mit in die Enclave der Waldelfen in den Tiefen der Wälder von Calaneth.

Für das Kind bedeutete es wohl das sprichwörtliche Glück im Unglück, um Haaresbreite einer lebensbedrohlichen Katastrophe zu entkommen und sich wenige Tage später in einer Gemeinschaft zu befinden die nahezu alles für das Wohlbefinden ihres neuen Mitglieds zu tun. Die Jahre zogen ins Land und das Kleinkind wuchs heran. Da seine reinrassigen Vettern einen wesentlich längeren Lebenszyklus besaßen, waren jene die sich körperlich im selben Entwicklungsstadium befanden wie er meist schon um ein vielfaches älter und somit wohl auch wesentlich reifer. Loore besaß einfach nicht die Geduld und auch nicht die Zeit jede seiner Ideen die ihn durch den Kopf spukten ewig lange zu bedenken, und jeglich erdenkliches Für und Wider abzuwägen ehe er es dann in die Tat umsetzte. Er hatte wohl selbst wenn man ihn mit einem Menschen vergleichen würde einen recht dünnen Geduldsfaden.

Eben jene Eigenschaft die ihn so manches Mal über die Stränge schlagen ließ war es denn auch welche immer wieder den Unmut seiner Lehrer und Ausbilder einbrachte. Es verging so kaum ein Tag in dem nicht irgendwer bei seiner Tante aufkreuzte um sich über den [b]unbändigen Geist[/b], wie sie ihn mittlerweile in der Enclave nannten, zu beschweren. Und Tari selbst obwohl sie ein Höchstmaß an Geduld und Verständnis aufzubringen vermochte befand sich selbst irgendwann an einem Punkt an dem sie nicht mehr weiter wusste. All das guten Zureden und auch den Strafarbeiten, mit den der mittlerweile 12 Jahre alte Loore überschüttet wurde, schienen eher das Gegenteil von dem zu bewirken, als das was beabsichtigt war. Der junge Halbelf verstand einfach nicht das dies alles nur zu seinen Guten sein sollte und fühlte sich statt dessen gedemütigt und drangsaliert. So reifte in ihm irgendwann der Entschluss das sichere Heim zu verlassen, was er auch seiner Natur folgend bald darauf in die Tat umsetzte.....
09.06.2015 09:00:50
Aw: [Loore] Lebenszyklen (#92958)
Kessi
[u]Die kleinen Wegelagerer[/u]

Nicht das der halbwüchsige, kleine Halbelf die Enclave der Waldelfen von Calaneth mit dem eindeutigen Ziel Mirhaven verlassen hatte, doch irgend wie schien ihn Alles was er tat und welchen Weg er auch einschlug der Stadt der Menschen immer ein Stück näher zu bringen. Anfangs schlug er sich damit durch die Handelswege zu belagern. Dabei trat er keinen der Wanderer oder Krämer der sie benutzten, zu nahe. Das Gegenteil war eher der Fall sobald ihm seine gut ausgeprägten Instinkte ankündigten das sich Jemand näherte schlug er sich in die Büsche um dort abzuwarten bis Jener außer Sichtweite war.

Belagern bedeutete in dem Fall wohl eher das er die vorbeiziehenden Handelskarren beobachtete in der Hoffnung das ein leichtsinniger Krämer seine Ladung nicht gut genug befestigt hatte und ein Teil aufgrund einer Bodenwelle oder eines größeres Steines vom Wagen fiel. Die Kunst war es in dem Fall einfach nur Schnell genug zu sein um es von der Straße zu hohlen eher der Kutscher es bemerkte ohne bemerkt zu werden. Anfangs war das einfach nur eine Art Freizeitbeschäftigung um die Zeit bis sich in den Fallen die er fernab der Wege aufgestellt hatte mit irgendwelchem Getier gefüllt hatten. Meist waren es Hasen oder Dachse welche gebraten oder gekocht den Hauptanteil seines Speiseplans ausmachten. Aus der Freizeitbeschäftigung den Händlern heruntergefallene Waren zu stibitzen wurde schon bald so etwas wie eine Vollzeitbeschäftigung.

Besonders nach dem sich dem Halbwüchsigen noch zwei Kinder die dem Alter nach wohl unwesentlich jünger waren anschlossen. Seltsamerweise verstanden sie sich vom ersten Augenblick ihres Zusammentreffens an. Die zwei Jungen waren Geschwister und stammten aus einer der ärmeren Familien welche im Südviertel der Stadt ansässig waren. Da ihr Vater einer war der viel lieber seiner Trinksucht und der Lust frönte und sein Geld lieber im Lotus ließ als das er seine Kinder versorgte. musste die zwei wohl oder übel selbst für sich sorgen. Anfangs war es wohl auch kein Problem. Sie bestahlen ganz einfach die Stände auf dem Markt oder unbescholtene Passanten. Bis zu dem Zeitpunkt an dem einer von ihnen erwischt wurde und der Vater der beiden vor die Wahl gestellt wurde sich um die Zwei zu kümmern oder man würde sie in einem Waisenhaus unterbringen. Für den Vater war es eher ein Geschenk der Götter konnte er doch die beiden Jungen welche ihm eh nur eine Last waren auf einen Schlag los werden. Die zwei Geschwister hingegen sahen dem Tag an dem sie ins Waisenhaus kommen sollten eher argwöhnisch entgegen und machten sich rechtzeitig aus dem Staub.

Ihre Mägen zu füllen fiel ihnen nicht allzu schwer da Loore nun einfach ein paar Fallen mehr aufstellte musste und es ihnen so nach und nach beibrachte. Anders sah es schon bei anderen alltäglichen Dingen aus die man hin und wieder benötigte wie zum Beispiel Kleidung. Der der kleine Halbelf ließ sich um an derartige Güter zu kommen eine List ein fallen. Er platzierte auf dem Weg genau wo die Räder der vorbeiziehenden Karren mit der Zeit schon eine tiefe Rinne in den Sand gemahlen hatten einen Stein. Da dieser eine exakte Größe haben musste bedurfte es unzähliger Versuche bis sich der gewünschte Effekt einstellte. Er durfte nicht zu klein sein um einfach so überrollt zu werden, er durfte aber auch nicht zu groß sein um das Gefährt zu stoppen oder gar zu einem Radbruch zu führen. Er sollte dem ganzen Wagen erschüttern so das vielleicht selbst Waren die für einen geraden Handelsweg ausreichend gesichert waren vom Karren fielen. Das Ganze klappte nach eine Weile erstaunlich gut und nicht einer der Krämer die ihnen zum Opfer fielen bemerkte den Diebstahl, zumindest nicht sofort. Was wohl daran lag das sie stets nur eines von den Dingen stahlen die zu Boden fielen. Loore wusste rein instinktiv das Gier hier völlig fehl am Platz war wenn ihr Treiben unbemerkt bleiben sollte.

Jeden Abend nach einem erfolgreichen Beutezug saßen die Drei beisammen und teilten das Erbeutete gerecht unter sich auf. Und was sie nicht gebrauchen konnten legten sie sich einfach bei Seite. Schon nach wenigen Monden hatte sie sich so ein recht beachtliches Lager an Dingen angelegt mit denen sie nichts anfangen konnte. Rob der kleinere der beiden Geschwister drängte Loore immer wieder die Sachen doch in den dunklen Gassen der Stadt auf dem Schwarzmarkt zu verkaufen. Getrieben von der Neugier auf die Stadt stimmte er irgendwann zu und so packten sie schließlich Das was sie für am wertvollsten hielten zusammen und machten sich auf den Weg um unbemerkt nach Mirhaven zu gelangen....