12.02.2015 16:46:30 | [Yen] Von Faessern, Wuerfeln und der Haengematte (#88629) |
-Depp- | Gedankenverloren lehnte das Maedchen an einem der Baeume nahe des Rathauses, eine Tabakrolle in der Linken, den sorgfaeltig zusammengerollten Brief in der Rechten. Unbewusst begann sie ihn zwischen den Fingern zu drehen, waehrend ihre Gedanken noch immer den Gespraechen mit dem Heiler und ihrem Schwesterchen nachhangen. Ob es wirklich moeglich war..? Bisher war es nie mehr als ein Kindheitstraum gewesen, seit den ersten Tagen in denen sie begonnen hatte in der Hafenschank des Westhafens Tiefwassers auszuhelfen. Doch nun? [i]"Als ob du das jemals schaffen wuerdest, Gossenkind"[/i] klangen die Zweifel dumpf in ihrem Hinterkopf, wie das nervige, kontinuierliche Quaken eines Kindes, das seinen Willen nicht bekommt. Nichtsdestotrotz hob sich ihr Mundwinkel sacht an bei der Vorstellung der Hafenkaschemme.. den Faesschen als Schemel und Tischen.. den kleinen Holzschiffen, die von Kerzenwachs ueberquillen wuerden.. den einzelnen Spielecken, wo sich die Leute mit Wuerfel und Karten vergnuegen koennten.. vielleicht dem Hinterraum, wo anderen Dingen nachgegangen werden konnte.. ein paar kleine Zimmer, die sich Leute anmieten konnten.. und natuerlich der Dachboden mit der Haengematte.. [i]"Vergiss es einfach Maedchen. Machst dir nichts als falsche Hoffnungen. Da siehst die Pinzessin eher nackt im Eimer tanzen, bevor.."[/i] mit einem Schnauben unterbrach sie die leise zweifelnde Stimme, bevor sie sie zu Ende denken konnte, und drueckte sich vom Baum ab. Noch einen letzten Zug goennte sie sich von der Tabakrolle, waehrend ihre Fuesse sie bereits gen Rathaus trugen. [i]"Was solls.. Mehr als schief gehn kanns auch nicht.."[/i] sprach sie sich den lautlosen Mut zu, als sie den Stummel wegschnippste, die Tuere oeffnete, und das Amt betrat. |