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19.01.2015 00:50:02
[Amduscias] Der Vierte Zustand (#87064)
Qso
Ein lautes Krachen. Irgendetwas zerbrach und nach einem dumpfem Aufprall, Stille und dann kündigte es sich an. Es war schnell, es war viel und es war mächtig? Es bewegte sich auf ihn zu, hastete, wirkte... aufgebracht? Es war laut, doch war da kein Ton es fühlte sich lediglich laut an und dann war da Hitze, Spannung, Energie die kurz vor ihm irgendwo innehielt. Es beobachtete ihn. Amduscias stöhnte auf und er... jedenfalls versuchte er sich ins Gesicht zu fassen, doch reagierte der Arm irgendwie nicht, der Kopf rollte zur Seite, betrachtete den Arm, aus welchem der gebrochene Knochen schon rausschaute und dann

Stille.

Tiefer Schlaf, Bilder von vergangenem.

Es war also doch eine schlechte Idee gewesen sich mit diesem betrunkenem Kerl anzulegen. Er hatte ein viel zu großes Maul gehabt und zu viel Unruhe in der kleinen Schänke gemacht wo Amduscias untergekommen war um eben den Abend zu "existieren". Amduscias hatte gar nicht gesehen, dass der Kerl nicht alleine gekommen war. Er hatte mit dem Kopf auf dem Tisch gelegen, müde vom der langen Reise und dem anschließendem Alkohol. Dieser Kerl hatte den Wirt angeschrien, hatte gefordert und der laute Faustschlag auf die Theke war dann genug gewesen damit Amduscias ihm ohne ihn anzuschauen mitteilte, dass er ein riesiges Arschloch war und doch gefälligst die Klappe halten sollte.
Jedenfalls riss ihm dann irgendwer an seinem Haar und dann kam ein Faustschlag und dann Boden. Es war zur Gewohnheit geworden, dass es irgendjemand für richtig hielt ihn zu schlagen wenn er irgendwas von sich gab. Der Zustand "Boden" war auch gewohnt. Die Zeiten waren hart und die Leute wurden mit der Nähe zur Küste nicht unbedingt "netter". Dann wurden sie herausgeworfen und Amduscias wurde die Schuld zugeschoben. Er würde ja noch sehen was er davon hatte. Am nächsten Tag hatten sie ihm aufgelauert, am Ausgang des kleinen Dorfes und ihn eben gejagt.

Er wollte doch nur Arbeiten. Da gab es Minen die immer Leute brauchen und... Verdammt er hatte die Paar Münzen und das Essen was es dort eben gab durchaus nötig. Leben brauchte halt hin und wieder ein paar Münzen.

Dann waren sie zu dieser Klippe gekommen und man zwang ihn hinunterzufallen und...
"Warum hast du es angemalt?" Die hallende Stimme zog ihn aus seinen Erinnerungen. Er konnte nicht sehen, jedenfalls scheiterte der Versuch die Augen zu öffnen kläglich. "Angemalt?" Ein erneuter Versuch die Augen zu öffnen und dann sah er sich selbst. Er sah sich aus der Vogelperspektive dort liegen, aufgespießt auf irgendwas, eine Lache Blut unter ihm, wohl sehr viel gebrochen und... was genau passierte hier eigentlich?

"Warum hast du es angemalt?", ertönte es noch einmal von eben dieser Stimme. Sie war ihm nahe und es hallte, als ob er mit eben dieser Stimme in einem viel zu großem Raum war. Es echote, was eben dieser Stimme einen unheimlichen Beiklang gab.
"Das ist mein Blut.", erwiderte er nun, sah sich selbst dort unten liegen und leise sprechen. "Wer bist du?", wollte er nun wissen. Es antwortete zunächst nicht, eher fühlte er wie eben diese Präsenz unheimlich warm wurde, wie sein Gesicht, sein Oberkörper unheimlich warm wurde, das Bild auf ihn selbst wurde verzerrt, nur einen Moment lang, dann wieder Stille und Hitze verging.
"Mein Name wurde mit mir Vergessen.", kam es nun leise, wehmütig von der Stimme. "Und jetzt wo du es angemalt, werde ich enden." Wunderbar, wunderbar ist das wieder gelaufen. "Warum zeigst du mich mir selbst?", fragte er und eben die Stimme antwortete, erklärend, ruhig, immer noch mit Reue, Bitterkeit. "Du bist schwach, dein Körper hat keine Kraft mehr zu sehen. Du wirst hier sterben und mit dir Sterbe ich." Sterben? "Ich will nicht sterben und ... wieso stirbst du auch?"

"Ich bin zu viel für das hier. Ich bin eben jenes was getrennt wurde, eben das was nicht existieren sollte und nur selten existieren konnte. Es strebt gegen mich, weil ich zu viel bin und nur der Anker hielt mich hier. Der Anker den du angemalt, den du zerstört."

Er verstand nicht. Es war auch nicht wichtig. Das Einzige was wichtig war, war überleben.
"Kannst du mir helfen?", fragte Amduscias und bat um sein Leben.
Stille und nach gefühlter langer Zeit wieder eben jene Stimme:
"Bist du mein Anker?"
Was auch immer so ein Anker war. Vielleicht konnte es ihn retten und eben dieses Vielleicht war genug um mit einem "Ja" zu antworten.
"Ja, Ich bin dein Anker und was bist du?"

"Der Vierte Zustand"
30.01.2015 01:18:21
Aw: [Amduscias] Der Vierte Zustand (#87721)
Qso
Diese Insel war in vielerlei Hinsicht perfekt für ihn. Es gab kaum Gesetze und einen Haufen Freigeister, Sonderlinge und hübsche Frauen. Grundsätzlich stellte sich jede zweite Frau mit "komisch" oder "seltsam" vor. Ansprechend, da eine von ihnen interessanter war als die nächste. Doch noch fehlte das Feuer. Noch fehlte der Sturm.

Man hatte ihn nicht belogen, als ihm diese Insel aufgezeigt wurde, dass er eben hier finden würde, was er eben suchte. Ein Krieg nein vielleicht sogar an mehreren Fronten. Viel Chaos und... nun er selbst war eben unwichtig. Er war kein Sonderling hier. Er war der Durchschnitt. Nur jemand der Arbeit suchte, jemand der durch die Gegend wandert und sehr gut darin ist nichts zu tun. Naheliegende Ziele konnten so bearbeitet werden. Absonderlichkeiten waren ja schließlich Alltag.

Es war genauso abgesprochen gewesen. Er wäre der erste der hier sein würde und dann müsste er seinen Begleiter hier her bringen. Doch musste dafür Bestimmtes geschehen. Eben jenes war schwieriger zu bekommen. Er war der Anker und er würde sein Schiff in den Hafen lotsen, hier her bringen. Es gab Ansätze. Personen welche hilfreich sein konnte, hilfreich sein würden, schon alleine ob ihrer Neugierde würden sie das.

Tatsächlich vermisste er [b]Es[/b]. Auch wenn er nun tatsächlich einmal alleine sein konnte, so war es doch leer. Es war wie das Tiefe einatmen von Rauch einer Feuersbrunst, doch kein Kratzen in den Lungen. Es fühlte sich nicht lebendig genug an.

Ganz nebenbei vermisste er [b]Es[/b] als Gesprächspartner. [b]Es[/b] hatte ihm klargemacht wo die Fehler gewesen waren. Warum er so oft am Boden lag und tatsächlich nichts war. [b]Es[/b] hatte ihm aufgezeigt unwichtiges fallen zu lassen. [b]Es[/b] hatte ihm das Leben erklärt und eben was notwendig war um tatsächlich zu leben. Tatsächlich würde eben dass, was kommen würde schwierig werden.

Doch da war ein Anfang gewesen. Ein Echo. Er war mit Nelphie bei den Elfen gewesen und hatte dort zwischen den Fingern ein Licht erschaffen. Einfach so. Ohne es zu planen. Er hatte eben auch ein Licht erschaffen wollen, das war alles gewesen was er brauchte. Und wo jene Kräfte herkamen war ja vollkommen verständlich. Er war ja nur einer von eben den vielen winzigen Kreaturen der Welt. Sinnlos und damit sinnvoll. Dass nichts einen Wert hatte unter der unendlichen Macht der Wesen da oben, hatte seinen Vorteil. Zufall hatte es ihm näher gebracht. Zufall hatte die Verbindung aufgebaut. Zufall hatte ihm jene Fähigkeiten gegeben.

Zufall, eben die einzige vollständig gerechte Art und Weise.

Du siehst mich, nicht? Beobachtest mich. Suchst mich wie ich dich suche.
Sehnst dich nach mir und strebst nach mir. Werd Donner und Feuer vereinen.
Wenn vierter Zustand ist erreicht und du dann wieder bei mir bist.
Wenn deine Macht die Haut mir verbrennt, ist Schiff und Anker wieder eins.

Denn du bist ich und wir sind Amduscias.