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16.01.2015 10:05:56
Lynathan - Das Atmen der Stille (#86896)
revenge
Die Priesterin atmete und das war schonmal ein besserer Anfang als es nicht mehr zu können. Die silbrigen Augenspiegel inmitten eines zarten, schönen Elfengesichtes tasteten sich über die zahlreichen Makel ihres Leibes, die wulstig und in verzerrten Wuchsrichtungen des Fleisches jene Male für sie deuteten in welchen es ihr nicht gelungen war sich die Gunst der Göttin ausreichend zu sichern. Sie war nicht daran verendet, was jedoch nur Ausdruck einer sehr geringen Zuwendung war, denn das Leben bedeutete einer nach Blut und Leid dürstenden Entität viel. Wie nur konnte man Schmerz und Qual weiter trinken, wenn das Gefäß zerbrochen war? So einfach würde sie Lynathan nicht sterben lassen, doch war dies nichts worauf die Elfenfrau stolz sein durfte aus eben diesem Grunde.

Am heutigen Zyklus hatte ihre Klinge erneut Blut getrunken und sehr viel mehr davon hing an den Schwertern derer, die sich wie ihre Diener gaben. Jedesmal hatte sie den Namen ihrer Gottheit in das Schwinden einer Seele gesprochen.

So deutlich wie sie das schwarz gewordene Blut an Waffe, Rüstung und Schild erkennen konnte, sah sie auch wieviel Schein und Trug im Gebaren der Drei vor ihr lag. Vor allem Ang hüllte sich in einen Mantel aus Frechheiten und Dreistigkeiten und die Demonstrationen ihrer Macht bedeutetem ihm gleichwohl nur wenig. So auch Imogen in deren Worte und Gesten soviel Kenntnis mitschwang, dass sie Lynathan zuweilen mit ihrer Demut verzückte. Und Verzückung barg stets die Gefahr der Nachgiebigkeit.

Auch wenn das hasserfüllte Herz der Priesterin leicht zu erzürnen war, konnte sie es ihnen doch nicht verübeln, denn Spiele blieben nun einmal Spiele und Ernst blieb Ernst. Sie würde sie in einem solchen Ernstfall davon überzeugen müssen. Einen Drang, den sie spürte, doch dem sie nicht nachgab. Die Barriere war wichtig damit die Diener ihren Gedanken nicht nachspüren konnten ohne sich in einem steten Zweifel zu wähnen.

Zuweilen bereitete ihr dies Kummer, denn die Ausgelassenheit, die sie zwischen ihren Untergebenen beobachtete, machte sie an manchen Zyklen sehnend. Ihr waren solche Worte und Gesten nicht zugedacht, wollte sie nicht allen Schein verspielen und später auch Wahrheit. Dann besann sie sich auf das stete Zupfen am Gespinst ihrer Seele und an die Macht, die sie durchströmte, wenn sie die richtigen Worte fand. Sie erinnerte sich des Rauschen ihres Blutes, wenn sich der göttliche Schatten auf sie fiel. Dann wusste sie wieder, dass solch weltliche Plänkeleien und Neiderein nichts waren, was sie [b]wirklich[/b] berühren würde.
28.05.2015 10:25:05
Aw: Lynathan - Das Atmen der Stille (#92648)
revenge
Der göttliche Schatten fiel zwischen hoch aufregenden Skulpturen aus Holz über sie. Die Wucht mit der er kam, trieb ihr die Luft aus den Lungen und das ohnehin bereits vorhandene Wasser in die Auge und aus jenen heraus bis es sich in kleinen Bächen über ihre Wangen floss. Der dunkelelfische verdrehte Geist spürte die wachsende Unzufriedenheit des göttlichen Machtgebers schon lange. Sie hatte sich herausgenommen zu warten, zu ignorieren und für wenige Augenblicke in welchen sie sich anderen Dingen hingab sogar zu vergessen. Lloth Wege ihre Dienerinnen zurück zur Quelle zu führen, war in nahezu jedem Falle tödlich. Lynathan fiel auch diesesmal auf die Knie mit der Angst im Genick, dass sie das letzte mal Boden unter den Füßen gespürt hatte. Mancheiner sehnte sich nach dem Reich der Götter, doch Lynathan konnte sich mit diesem Gefühl nicht abfinden. Sie kämpfte dagegen an. Die Göttin musste wissen, dass sie jede Versprechung zu hören bekommen würde für weitere Augenblicke in dieser Welt. Und da sie sich dieses Umstandes bewusst war, nahm sie sich niemals die Zeit dafür jenes leere Geschwätz tatsächlich anzuhören. Worauf sie lauschte waren die Klänge der Worte. Zumindest glaubte Lynathan das, denn die Reaktion kam stets so prompt, entschlossen und eindeutig, dass es garnicht anders geschehen sein konnte.

Als sie die Augen aufschlug, wusste sie, sie war am Leben. Ein Aufschub. Keiner der auf Logik basierte, dennoch trug sie von nun an der innere Drang der Göttin einen Grund zu geben sie nicht allzubald wieder mit diesem Stoß an Rand des Abgrunds zu befördern. Einige Dinge würden anders und rascher geschehen müssen. Dieser Tempel musste seine Pforten endlich vor ihr öffnen und ganz Che'el Bara musste wissen, dass sie nun dort war, um die Dinge in traditionelle, wahrhafte Bahnen zu lenken. Ihre Hände suchten hektisch nach dem steinernen Kästchen in ihrem Habe und da endlich wo sie es gefunden hatte, legten sie sich krallenhaft darum.

Sie hatte zuviel zugehört. Ihre Hand zitterte, doch nicht aus Angst, sondern aus Wut.
16.06.2015 06:26:18
Aw: Lynathan - Das Atmen der Stille (#93250)
revenge
Die Frau lag zusammengerollt auf einem Fetzen Stoff. Um ihren Kopf herum breiteten sich ein Meer aus dichten, dunklen, gelockten Haaren aus. Mit roten Lippen, einer feinen Gestalt und einem nahezu makellosen Körper war sie nicht nur eine Schönheit, sondern auch eine Seltenheit dieser Zyklen. Es war teurer Zorn gewesen, der dort nun verkrustet in seinem eigenen Blut lag, denn von Makellosigkeit ließ sich nun nicht mehr sprechen. Lynathan wollte ihre Wut ertränken - in Blut. Nicht in dem beliebiger Kreaturen. Als ihr Blick auf die Frau gefallen war, war ihr übel geworden und sie hatte so sehr mit dieser Empfindung gehadert, dass ihr keine andere Wahl geblieben war - vermeintlich, denn Lynathan wusste durchaus wie sich heiße Wut und kalten Zorn zu wandeln ließ. Doch hier fehlte ihr der Wille und nach dem kräftezehrenden Ausflug möglicherweise auch die Kraft. Als die Frau mit ihrem letzten Atemzug ihr Leben ausgehaucht hatte, war Lynathan dem Sterben nicht eben fern. Sie lag lange in ihrer Kammer, roch das Blut, unfähig sich aufzurappeln, in einem Dämmerzustand gefangen. Einsamkeit war ein Bestandteil ihres Daseins, ebenso wie sie Verachtung und Zorn für nahezu jeden. Respekt war ihr fremd, doch kannte sie Demut gut.

Diesmal kannte sie den Ausweg nicht und der Tod dieser Frau hatte nichts an diesem Unwissen geändert. Doch fühlte sie sich befreit. Befreit von dem Brennen in ihrer Brust, das sie nicht länger hatte ertragen können.
31.08.2015 17:27:00
Aw: Lynathan - Das Atmen der Stille (#96404)
revenge
Ein Kichern versuchte sich seinen Weg über ihre Lippen zu bahnen, doch die Elfe kannte den Abgrund ihrer Beherrschung indes gut und so blieb es ihr halb in der Kehle stecken, während sie silbrigen Blickes auf den Mann zu ihren Füßen niederstarrte. Er war ein Lump, ein Scharlatan, ein Menschenmann, der nichts in seinem Leben hatte zu Stande bringen können und wichtiger: er kniete jetzt vor ihr. Er war feige, denn er wimmerte und mit zittrigen Lippen zuckte er vor jeder ihrer Bewegungen zurück. Lynathan hasste diese Art der Würdelosigkeit und das fehlende Aufbegehren hätte ihr Interesse rasch auf andere Dinge gelenkt, doch dieser Tag war besonders und damit war es auch dieser Mann. Hatte er verdient, was sie ihm als Geschenk darreichte? Nichts davon. Doch spielte dieser Umstand keine Rolle, denn im Leben selbst lag alle Macht, die man sich wünschen mochte. Nur allzuviele erlagen der Fehlbetrachtung, dass Befähigung etwas damit gemein hatte wieviel Macht im eigenen Leben lag. Lynathan wusste es besser. Die Göttin wusste es besser und sie hatte ihr das Wissen in die Hände gelegt, wie man Macht aus Blut nahm und es in etwas wandelte, das sich benutzen ließ. Sicherlich entschwand immer ein klein wenig davon zu den eigenen Göttern empor, doch der Großteil blieb bei ihr - und wuchs.

Ein besonders klägliches Wimmern riss sie aus ihren Gedanken. Sie ließ zu, dass ihre Mundwinkel ein kurzes Lächeln berührte, dann legte eine dünne, gebogene, matt schimmernde Klinge dem Mann einen Umhang aus Blut um die Schultern, das ihn warm umfing. Sein Schrei durchschnitt die Helligkeit der Nacht, deren Licht Lynathan noch immer die Tränen in die Augen trieb. Der salziges Gestank eines Windes, der vom Meer in ihre Richtung wehte, verdarb ihr fast diesen Augenblick. Doch nur fast, denn sie drängte den Moment der Übelkeit weit an den Rand ihres Bewusstseins, verbannte ihn an einen Ort wo sie ihn kaum mehr wahrnahm. Warm und hell trieb das Blut aus dem Körper direkt über ihre Hände, verband sich dort mit ihrem und den zahlreichen Zeichen, die sie in ihre eigene Haut geritzt hatte. Es wurde Zeit und während das Blut des Mannes noch in ihren Wunden brannte und dieser zur Seite in Bewusst- und Leblosigkeit kippte, griff sie nach dem flauschigen Schopf an ihrer Seite dessen rot glühende Augen sie hasserfüllt anstarrten. Nachdem der Mann tot war, erlaubte sie sich das Lächeln und ein Grollen aus den tiefen der tierischen Kehle an ihrer Seite war ihr ein süßer Geschmack auf der Zunge.
06.09.2015 16:46:34
Aw: Lynathan - Das Atmen der Stille (#96745)
revenge
In den silbernen Augenspiegeln hallte das Licht des sterbenden Tages. Ein kurzes Geschenk von unwirklicher Dunkelheit, mehr eine Andeutung dessen, denn diese Lichtwelt hatte die wahre Dunkelheit lange vergessen. Es gab gleichwohl Geschichten, dass sie sie einst gekannte hatte und sich erinnerte, in ihrem Inneren. Aus diesem Inneren aus dem Lynathan kam. Was war das gleich - ein Schöpfungsmythos wie er symmetrischer nicht hätte sein können und Lynathan hasste alles was gleichförmig war. Zwei Schwester, die eine Licht, silbrig schimmernd, geheimnisvoll, als Antlitz der Nacht lachte sie heute noch auf ihr Abbild -eine Frau der Dunkelheit- nieder. Diese hatte sich in das Innere einer Welt geflüchtet, wo sie den Kern eines Sammelbeckens nun bildete - und der Krieg tobte. Die Dunkelelfe spürte ihn in jedem Atemzug, den sie tat. Es war ein Auf und Nieder, Chaos verblichener Gedanken - Götter, die einst waren und verschlungen wurden und von denen nicht einmal eine klare Erinnerung im Gedächtnis irgendeines unsterblichen Wesens blieb. Dieser Zyklus würde auch dieser Welt bevor stehen.

Was war man, wenn man nur Erinnerung war? Wenn alles was man tat schoneinmal getan worden war, alles was man sagte schon gesagt worden war?

Sie bemerkte wie selbst der Mond ihre Augen zum tränen brachte und wie das Schimmern die Angst aus ihrem Körper trug. Diese Welt war nicht für sie. Sie wehrte sich mit allem was sie hatte gegen die Berührung der dunkelelfischen Hand. Ob sie wusste, dass sie genau damit die Aufmerksamkeit der Elfe unweigerlich auf sich zog? Neben den Tränen fand ein heiseres Lachen seinen Weg in die Welt im Licht, die selbst nachts so schwer zu ertragen war.
06.09.2015 17:26:27
Aw: Lynathan - Das Atmen der Stille (#96748)
revenge
Der Dämon vor ihr schrie so rau und eindringlich wie sie hatte schreien wollen als das Messer des Mannes den mittleren Knochen ihrer rechten Hand traf und Nerven und Fleisch zielsicher durchbohrte. Nichts daran war Zufall und sie sah wie Iyolath sich vor Lachen nach hinten verbog, während ihre Schwester mit dem Drang kämpfte sich vom Schmerz überwältigen zu lassen. Der Mann zog eine unzufriedene Fratze, denn er war dabei seine Wette zu verlieren. Der zerfurchte hölzerne Tisch auf dem ihre Hand so unglücklich nun festsaß, gehörte zur Ausstattung einer "Taverne", die nicht mehr war als eine kleine Aushöhlung im Stein, die tief genug war, um einige selbst zusammengezimmerte Tische, Stühle und ein Feuer mit Kessel zu beherbergen, der nach Verwesung roch. Auf der Oberfläche der Suppe schwamm noch der halb abgenagte Fingerknochen eines armen Wichtes, der nicht glücklicher gewesen war als Lynathan in diesem Augenblick. Nur dass ihr Finger dort nicht enden würde - soweit ihre Wunschgedanken mit welchen sie sich bei Bewusstsein hielt.

Der Mann, dessen Gesicht feingliedrig und abgemagert war und auf dessen Schulter besagter schreiender Dämon Platz genommen hatte, beleckte sich seine aufgesprungenen Lippen und warf der Dunkelelfe einen scharfen Blick zu. Er zückte sein zweites Messer, ein schartiges Stück dunkler Stahl mit abgebrochener Spitze und Lynathan wäre fast ein Wimmern über die Lippen gekommen, ganz sicher aber erschütterte ein Zittern ihren Leib, denn neue Flammen von Schmerz schossen ihre Hand empor, über ihren Arm bis in ihre Brust. Die Hoffnungslosigkeit der Situation wurde von ihrer noch immer lachenden Schwester unterstrichen und so hatte die Dunkelelfe nichts außer ihrer eigenen Gedankenwelt, um sich mehr schlecht als recht aufrecht zu halten. Sie würde die Hand nicht wegziehen. Diesen Gefallen würde sie keinem von ihnen erweisen, doch da waren auch die Grenzen ihres Körpers - und diese wurden mit jedem Herzschlag, den sie verharren musste deutlicher spürbar.

Sie sah die Waffe, spürte ihren kalten Stich, dann das Brennen, das ihre Hand durchzuckte und das ihren Körper mit dem Widerstreit von Leben und Tod zu füllen begann - oh beim Abgrund!

Als sie die Augen öffnete, waren ihre Hände zwei blutige Klumpen aus Fleisch, zugeschwollen und blutverkrustet, doch immerhin noch vorhanden. Sie spürte in sie hinein und stellte erleichtert fest, dass sie noch über fünf Finger verfügte, die ein dumpfes, gleichmäßiges Pochen in den Rest ihres Körper schickten. In den nächsten Zyklen würden sie entweder heilen oder langsam ihren Körper vergiften bis dieser starb. Iyolath liebte dieses Spiel mit dem Schicksal. Sie bezeichnete es als Urteil der Göttin, doch Lynathan spuckte auf dieses Spiel. Es war Zufall, ein Produkt der Umstände und die verdreckten, schartigen Klingen hatten sicherlich schon soviel Dreck gesehen, dass die Wunden sich mit Sicherheit entzünden würden. Da sie weder die eine noch die andere Hand bewegen konnte, braucht sie Hilfe. Die Panik, die jeden klaren Gedanken unmöglich gemacht hatte, begann sich zu legen, niedergerungen von einem Willen, dessen Lust zu leben gewichtiger war als ein bisschen Angst vorm Vergehen.

Sie rappelte sich auf, schob die Ärmel ihres Gewandes weit über ihre Hände, so dass ihre Schwäche nicht auf den ersten Blick offensichtlich sein würde, dann schob sie sich durch den fleckigen Vorhang der Nische in die man sie geworfen hatte, zurück in die große Kaverne. In Gedanken ging sie jene durch, die sie kannte und welche ihre noch etwas schuldeten, doch ihr fiel niemand ein, der ihr hierbei hätte helfen können ... Schließlich fasste sie einen Namen fester, trieb sich an in die Richtung des Tunnels, der sie zu ihr führen würde.
15.09.2015 10:03:02
Aw: Lynathan - Das Atmen der Stille (#97338)
revenge
Lynathan lag in einer Brühe aus schwarz, braun und einigen roten Fetzen von Haut, die langsam in den Tiefen des Waschzubers versanken. Ihr Körper erinnerte sich - er war verbrannt und gestorben und ihr Geist hatte sich in einer wirren Auseinandersetzung mit sich selbst und seinem Schmerz verloren. Sie dämmerte dahin, ließ sich von einem anhaltenden Gefühl der Übelkeit tragen, das seinen Ausgang genommen hatte als Lynathan aus dem Äther heraus in ihr Zimmer getreten war. Das Knistern des Feuers im Kamin war das Erste gewesen, was ihre Wahrnehmung durchbrochen hatte, nachdem das leichte schmerzbefreite Gefühl der Ätherreise mit einem Schlag fort war. Dann war die Übelkeit gekommen, mit einem mal und ziemlich plötzlich, so dass der Rest ihres Mageninhalts sich auf dem Zimmerboden verteilt hatten. -Erbärmlich- dennoch zitterte sie vor Angst und sank in einer Ecke zusammen, unfähig sich zu rühren bis auch der letzte Funke des Feuers ausgebrannt war. Als man dann an ihre Tür pochte, um das Feuer neu zu entfachen, gab sie einen solchen Schrei von sich, das die Dienstmagd sich vermutlich die kommenden Tage nicht mehr an ihre Tür trauen würde.

Wenn sie die Augen schloss hallte ihr eigener Todesschrei durch ihren Geist. Die Flammen hatten ihr selbst diesen genommen, doch ihre Seele hatte ihn gehört. Die dunkle Wasseroberfläche spiegelte ihre flammenverunstalten Züge wieder. Dort wo Magie ihre Haut gewaltsam geheilt hatte, brannte noch ein alter Schmerz. Die Dunkelelfe war zu gewöhnlichen Zeiten nicht leicht zu erschüttern und Schmerzen vermochten es selten ihr tatsächlich Angst zu machen, doch das Brennen auf ihrer Haut und viel schlimmer noch in ihrem Geist, ließen sie Stundenglas um Stundenglas zitternd im Zuber verweilen.

Immer dann, wenn Hoffnung sie bewegte und neuer Mut und sie es wagte den schweren Anhänger, der das heilige Symbol Lloths trug zu berühren, zuckte sie in neuem Schmerz zurück. Er fühlte sich wie stets kühl auf ihrer Haut an, doch wollte ihre Hand ihn berühren so glomm er in Hitze auf. Die Göttin würde sie nicht widerherstellen. Nicht ohne... Ein Seufzen glitt über ihre Kehle und ihre Unzufriedenheit ließ sie den Zustand des Dahindämmerns beenden. Sie rief nach der Dienstmagd und trug ihr auf einen Brief ins Lazarett zu tragen.