23.03.2008 13:43:47 | Elyas: Im Namen der rubinroten Rose (#8534) |
Ploedminka | [b]Chargeschichte:[/b] [i](Das hier ist die für die Anmeldung gekürzte Fassung, deshalb liest es sich nicht wirklich toll. Die viel längere Originalfassung ging mir leider verloren, aber vielleicht finde ich ja die Muse das Ganze irgendwann wieder auszuformulieren.)[/i] Elyas Mutter war das zweite Kind einer recht wohlhabenden Gutsbesitzerfamilie. Der Hof selbst war nach dem Tod ihrer Eltern in die Hände ihres älteren Bruders gefallen, während sie hingegen ausgezogen war, um das Leben einer Abenteuerin zu leben. Eines Tages jedoch stand sie jedoch wieder vor der Tür und bat ihren Bruder um Aufname - hochschwanger. Ihr Bruder nahm sie zu sich auf - widerwillig, da sie keinen Vater präsentieren wollte oder konnte und er um den Ruf seiner Familie fürchtete - und kurze Zeit darauf brachte sie Elyas zur Welt. Schon gleich nach der Geburt wurde deutlich, dass Elyas kein gewöhnliches Kind war. Haut und Haar glänzten silbern, und die Farbe seiner Augen änderte sich je nach Lichteinfall in zahlreichen Nuancen von Orange bis Violett. Seiner Mutter schien dieser Umstand nichts auszumachen, bei seinem Onkel jedoch verstärkte sich nur die Abneigung gegen diesen "Bastard", wie er ihn fortan öfters nannte. Auch bei den Angestellten des Hofes herrschten Unbehagen und Ablehnung gegenüber dem jungen Elyas. Während die anderen Kinder draußen spielten, saß er zusammen mit seiner Mutter in dem kleinen Raum, den sein Onkel ihnen zugewiesen hatte. Sie erzählte ihm Geschichten von ihren Reisen, jedoch sprach sie nie auch nur das geringste Wort über seinen Vater. Es war befremdlich für ihn, die Ablehnung der anderen spüren zu müssen. Aber er hatte seine Mutter, die ihn über alles liebte und in jeder freien Minute für ihn da war. Als Elyas 10 Jahre alt war sollte sich sein Leben radikal ändern. Seine Mutter war wie desöfteren ins Dorf gegangen, jedoch kehrte sie dieses Mal nicht wieder zu ihm zurück. Stattdessen stand sein Onkel plötzlich in der Tür und erzählte ihm, dass seine Mutter bei einem Überfall ums Leben gekommen wäre. Die Erzählung war wage, und ihm wurde nicht gestattet, seine Mutter ein letztes Mal zu sehen. Still und leise wurde der Sarg der Erde übergeben, und der kleine Elyas weinte bittere Tränen an jenem Tag. Ohne den Schutz seiner Mutter bekam er nun die ganze Ablehnung seines Onkels zu spüren. Gleich am nächsten Tag wurde Elyas aus dem Zimmer ausquartiert und musste fortan bei den Tieren im Stall nächtigen. Auch zwang ihn sein Onkel dazu, sich sein Essen zukünftig mit den schmutzigsten Arbeiten auf dem Hof zu verdienen.. Niemand war da um für ihn Partei zu ergreifen, und so verbrachte er die nächsten Jahre dem Gespött der Anderen ausgesetzt. Eines Morgens besuchte Elyas - mittlerweile zu einem kräftigen Jungen herangewachsen - wie so oft vor seiner täglichen Arbeit das Grab seiner Mutter. Er setzte sich daneben, schloß seine Augen und ließ seinen Gedanken freien Lauf. Er dachte an seine Mutter, seine Kindheit, aber er stellte sich auch die Frage, wohin ihn sein weiteres Leben führen würde. Doch wie auch in all den Jahren zuvor fand er keine wirkliche Antwort darauf. Er hatte schon desöfteren an Flucht gedacht, aber ihm fehlte stets der Mut zu diesem Schritt. Normalerweise hätte er kurz danach mit seiner Arbeit begonnen, doch an jeden Morgen kam es anders. Anstatt seinen Gedanken zu entfliehen verlor er sich völlig in ihnen. Er sah seine Mutter in einem Meer von Rosen stehen, sah wie sie ihm zulächelte, spürte wie einst in seinen Kindheitstagen die Wärme und Geborgenheit die von ihr ausging. Doch dann begann das Bild zu wild schwanken, wie ein Schiff auf hoher See. Elyas erwachte und sah in die zornigen Augen seines Onkels, der ihn wild brüllend aus dem Schlaf geschüttelt hatte. "Heute gibt es nichts zu Essen, und wenn du nicht in einer Stunde mit dem Stall fertig bist, morgen auch nicht !" schrie er, als er schließlich von ihm abließ und zum Hof zurückstampfte. Elyas drehte sich zur Seite, suchte den Blick auf das Grab seiner Mutter. Doch was erblickte er da ? Eine einzelne, rote Rose, von der er hätte schwören können, dass sie zuvor nicht gewesen war. Vorsichtig pflückte er die Schönheit, nahm sie in die Hände und betrachtete sie im Licht des Morgens. Erneut rauschten die Bilder des Traumes an ihm vorbei, und eine zuvor noch nie gespürte Entschlossenheit ergriff Besitz von ihm. Er verstaute die Rose vorsichtig in einer seiner Taschen und lief los, weg von dem Hof seine Onkels, seiner Zukunft entgegen. Tagelang wanderte er ziellos umher, ernährte sich mehr schlecht als recht von dem, was er an Büschen und Sträuchern vorfinden konnte. Sein Hunger wurde immer größer, und mit ihm auch seine Erschöpfung. Seine Schritte wurden schwerer mit jedem Tag, und schließlich übermannte ihn die Anstrengung, und die Welt wurde schwarz um ihn herum. Als Elyas erwachte befand er sich an einem ihm fremden Ort. Der Raum war prächtig geschmückt, ausgestattet mit Gegenständen von einzigartiger Schönheit, viele davon mit roten Rosen verziert. Instinktiv suchte er nach seiner Rose, doch trug er nicht mehr die Kleidung, mit der er den Hof verlassen hatte. Doch dann fand er sie auf dem kleinen Beistelltisch neben dem Bett, die selbe Rose die er vor einigen Tagen am Grab seiner Mutter gefunden hatte. Vorsichtig nahm er sie auf, betrachtete sie. Sie war so schön wie eh und je, als wäre sie soeben erst gepflückt worden. Elyas wurde aus seinen Gedanken gerissen als schließlich zwei Männer den Raum betraten. Sie bemerkten die Rose in Elyas' Händen und warfen sich gegenseitig einen kurzen Blick zu, bis sie sich schließlich als Diener Sune Feuerhaars vorstellten und der Jüngere der beiden das Wort an Elyas richtete. Er war auf überaus freundlich, und zu keiner Zeit macht er auch nur die geringste Bemerkung über das Aussehen des Jungen. Er erzählte, wie die Ritter ihn draussen zufällig aufgefunden und in diese Tempelanlage gebracht haben. Als er ihn fragte, was er dort draussen verloren hätte, erzählte Elyas seine Geschichte. Er berichtete von seiner Mutter, dem Leben auf dem Hof, seiner Flucht. Der Priester ließ die Worte auf sich wirken, betrachtete den Jungen mit seiner Rose und flüsterte seinem Begleiter etwas ins Ohr. Dann verließ er den Raum, und der ältere Mann trat an das Bett und sprach zu Elyas. Dieser machte Elyas klar, dass er ihn und seine Rose für etwas besonderes hielt, und er ihn gerne als seinen Knappen sehen würde. Er machte ihm deutlich, was dies für ihn bedeuten könnte, sowohl im Guten als auch im Schlechten, und mahnte ihn an, seine Entscheidung sorgfältig zu bedenken. Schließlich verließ auch er den Raum und ließ Elyas mit seinen Gedanken alleine. Am Abend kehrte er zurück, und Elyas hatte sich zu diesem Zeitpunkt schon lange entschlossen. Und so wurde Elyas Knappe des erwürdigen Sir Calley, Ritter zum Orden der rubinroten Rose. Er kümmerte sich um das Pferd, reinigte die Waffen und Rüstungen, säuberte die Stallungen. In seiner Freizeit übte er den Umgang mit dem Schwert und dem Wort, lernte viel über die Welt und vorallem über die Schutzgöttin des Ordens und ihre Lehren. Es war eine harte Zeit, nicht weniger anstrengend als die Arbeit auf dem Hof seines Onkels. Dennoch, Elyas fühlte sich zum ersten Mal heimisch und vorallem akzeptiert an diesem Ort, und gerade deshalb mochte er es mehr als alles andere. Die Jahre vergingen, und aus dem Jungen war mittlerweile ein Mann geworden. Er hatte viel gelernt, und schon seit einiger Zeit war er kein einfacher Knappe mehr. Desöfteren begleitete er nun seinen Herren bei dessen Ritten, so auch an jenem Tag, als dieser sich auf die Suche nach einem Wegelagerer begab. Jedoch war es mehr als ein Bandit, und es kam zu einem heftigen Kampf. Da Elyas im Umgang mit dem Schwert gefestigt war konnte dieser letztendlich gewonnen werden, jedoch wurde Sir Calley am Ende schwer verletzt. Die Wunde war tief und die Blutung stark, und zu allem Überfluss verlor er auch noch sein Bewusstsein. Sie hatten keine Heilgegenstände mit sich geführt und so presste Elyas verzeifelt seine Hände auf die Wunde, flehte die Göttin um Hilfe an. Und plötzlich geschah etwas, er spürte, wie sich die Wunde unter seinen Händen zu schließen begann und die Blutung schließlich stoppte. Elyas konnte ihn sicher zurück zum Tempel bringen, wo die Priester sich um ihn kümmerten. Bereits einige Tag später hatte sich Sie Calley soweit erholt, dass er nach Elyas rufen liess. Elyas folgte seinem Ruf, doch zu seiner Überraschung waren auch die anderen Ritter des Ordens im Zimmer seines Herren anwesend. "Du hast viel erreicht Elyas, du warst mir nicht nur ein treuer Knappe sondern auch ein eifriger Schüler. Und nach dem, was neulich geschehen ist..." langsam sah er durch die Runde der Anwesenden "...ich denke die Zeit ist gekommen, dass ich dich aus deinem Dienst entlasse." "Nimm dies, es soll dir ebenso treu dienen wie es mir gedient hat." Er hielt sein Schwert Elyas entgegen und richtete seine folgenden Worte an die Ritter. "Die Göttin hat Vertrauen in ihn gezeigt, und somit schlage ich die Aufname Elyas in unseren ehrwürdigen Orden vor". Elyas nahm den Ruf an, und wurde wenige Wochen später zu einem Ritter des Ordens geweiht. Bereits seine erste Reise sollte ihn in weite Ferne führen, auf eine kleine Insel mit einem verheissungsvollen Namen. |