10.11.2014 11:49:29 | [Mera Manadottir] Teil der Familie (#83352) |
Arthemie | Sie lebte bei einem starken Stamm, Rashemen war die Heimat. Sie reisten mit einem Lager von Kriegern durch Ebenen, über Berge, durch Wälder, es gab nichts, das es wagte ihnen im Weg zu stehen. Sie selbst war als Kind bereits ausgebildet worden und die erste Tochter des Mana, und zu seinem Leidwesen sein einziges Kind, ein Mädchen. Sie hatte mit den Jungen trainiert, im Umgang mit Äxten war sie weit mehr als geübt, egal ob eine, zwei, oder eine, die kaum mit zwei Händen zu greifen war. Sie hatte die meiste Zeit ihrer Jungend allein im Wald verbracht, denn dort setzte sie ihr Vater oft aus, mit nichts als einem kleinen Beil und einem Messer. Und das war noch viel, denn sie war ja nur ein Mädchen. Sie war sehr stolz auf ihr Leben, denn es machte sie stark und ehrenvoll. Doch eines schien nie so recht zu passen. Eine Frau die im Stamm lebte, war eine dunkle Blume zwischen den standhaften Bäumen, Nayana war ihr Name und sie war Meras Mutter. Sie war durchaus stark, aber auch exotisch und viel filigraner, als die Frauen des Stammes. Sie war gütig und zärtlich und fand nicht viel Gefallen an Meras Ausbildung. Oft beschwor sie ihren Mann, Gnade an dem Kind walten zu lassen. Sie war es, die Mera, wohlgemerkt zu Meras Leidwesen, gelegentlich vom Kampftraining zu sich beorderte, um sie in Lesen und Schreiben, fremden Sprachen und Historie zu unterrichten. Auf Meras Mutter lag, seit sie denken konnte, ein Schatten. Ein trauriges Durchzucken ihrer sonst so weichen Züge, eine Traurigkeit in den Augen. Die Mutter vermisste etwas, einen Teil ihres Herzens. Sie nannte ihn “Den schwarzen Stern, der dennoch Leuchtet”. Sie erzählte, dass sie ihn sehe, wenn sie an die Küste reiste, denn sie sah dort seine Augen. Und wenn es dann in ihr aufflammte, wechselte sie zwischen einer unbändigen Hoffnung, dass ihr verlorener Sohn noch lebte und dem Gefühl, ihn aufgeben zu müssen. Kaum erreichte Mera die Reife, packte sie das Leid ihrer Mutter als sie in die Nacht blickte so sehr, dass sie meinte, sie könne ihren Halbbruder im Herzen spüren. So besprach sie sich mit ihrem Vater und machte sich nach Erlaubnis des Stammes auf, ihn zu suchen. Eine unendlich lange Reise begann für sie, eine Reise, die sie niemals vor Erfüllung ihres Ziels beenden würde, die Suche nach dem verlorenen Bruder. |
26.11.2014 13:14:39 | Aw: [Mera Manadottir] Teil der Familie (#84390) |
Arthemie | Episode 1: Sie war ihrem Bruder in den Sumpf gefolgt, ihre Aufgabe war es, die Fingerwackler bei ihrem Treiben zu schützen, mit ihrem Leben. Sie wateten durch Dreck und Morast und Leichenteile die sich größtenteils bewegten, bis zu einem Schrein. Dieser war von etwas umgeben, das sie nicht einordnen konnte, Gut? Böse? Eine seltsame Macht? Sie postierte sich dahinter, während in ihrem Rücken die Magischen zu wirken begannen. Sie wendete sich nicht um, war konzentriert, die Untoten postierten sich vor ihr, wenigen Zentimeter. Wäre da nicht diese … Lichtwand gewesen, sie hätte sich nicht einmal nach ihnen ausstrecken brauchen, so dicht waren sie. Es trieb ihr ein Schmunzeln ins Gesicht, wie sie da krochen, sie war bereit. Im Hintergrund hörte sie ihren Bruder ächzen und stöhnen. Sie wollte ihn stützen, hielt aber jedem schwächlichen Impuls stand. Es gab wichtigeres, sie hatte eine Aufgabe, sie stand zwischen den Magiern und dem Untod. Sie war die Mauer hinter der Mauer. Sie verstand nicht, was hinter ihr geschah, doch es hatte Macht. Auf ein mal flogen sie in Licht und Wasser durch die Luft. Dann war sie gefangen, gefesselt, sie konnte sich kaum orientieren, erkannte die Schilfschlingen um ihren Arm und ihr Schild, versuchte sich zu befreien, kämpfte gehen ihre Hektik und Unruhe an … Das Nächste woran sie sich dann erinnerte war, dass sie neben ihrem Bruder lag, dass dessen Augen die selbe Güte haben konnten, wie die ihrer Mutter. Manchmal zumindest. Wir waren verletzt, wir waren geschwächt, wir waren stark genug, heim zu kehren. Wir stützenden uns, wie Bruder und Schwester. Episode 2: Und wieder war er verschwunden gewesen, einfach so. Der Bruder. Tage lang, Wochen lang nicht aufzufinden. Sie schob mit aller Kraft Wut über ihre Sorge. Sie würde stark bleiben, nicht durch so etwas verletzlich sein. Sie würde ihn suchen, schon wieder, sie würde ihn wiederfinden, ihn retten oder rächen, je nach dem, was nötig war. Episode 3: Und als Anne ihr so bei der Suche half, sie vor die Enklave führte, von der ihr Bruder ihr bereits berichtet hatte, das saß er einfach im Gras! Als sei nichts gewesen! Sie war wütend, erleichtert, überglücklich und hätte ihn am Liebsten dem Erdboden gleich gemacht, wie konnte er es nur wagen, dass es ihm gut ging? Das bedeutete, dass er sie einfach zurückgelassen hatte nach allem, was sie für ihn auf sich genommen hatte. Ihre Wut formierte sich, drang durch jede Faser ihres Körpers, sie stapfte auf ihn zu, angespannt bis zum Äußersten und … gab ihm einen Klaps auf die Schulter. Er war wieder da. Nach dem Treffen redeten sie lange und sie stellte fest, wie Menschlich das Wilde Tier neben ihr war. Es berührte sie, auch wenn es gegen ihr Wesen war und sie mit sich kämpfen musste, Würde und Stärke ihm gegenüber zu wahren. Er war zu stark, als dass sie ihn in den Arm nehmen und trösten würde. Episode 4: Er nahm sie wieder mit, sie reisten erst durch die Landschaft, dann mit einem Schiff, dann durch ein zerstörtes Dorf und dann durch raues, Felsiges Wegwerk zu steigen und schließlich bei einem Außenposten anzukommen. Und dort begegnete sie einem Kerl namens Jeron. Er war höflich und freundlich, viel zu freundlich für ihren Geschmack. Er spielte gut, doch war er seiner Herrin hörig. Folgen, treu sein, zu seinem Stamm stehen, das verstand sie und hielt es für richtig. Es musste so sein, damit die Gemeinschaft funktionieren konnte. Und ein verdienter Anführer verdiente es, dass man ihm folgte. Aber Jeron war hörig, so schien es ihr zumindest. Dennoch, er lud sie ein und sie ließ es sich gerne gefallen. Und so bezog sie quartier im Außenposten, sie schlief das erste mal in ihrem Leben auf Federkissen und es erschien ihr gut. Ob es sie verweichlichen würde? Überlegte sie öfter bei sich. Aber es gefiel ihr und trieb ihr ein Schmunzeln über sich selbst ins Gesicht. Der Außenposten war rau, stark und hart. Die Gesellschaft offen, es gefiel ihr und sie blieb ein paar Tage. |