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20.10.2014 10:57:48
Wasser Marsch! (#82106)
Varulfen
Es war eine Vermutung, die Anne schon seit längerem hatte überprüfen wollen. Der steinerne Drachenkopf ragte hinein in die Ebenen von Andorien, seine blauen Augen starrten still und stumm Richtung Sumpf, der langsam immer näher und näher kroch. Und sein Mund, nun hier wurde es interessant, der spieh Wasser in die Ebene.

Kaltes und klares Wasser war es, das direkt aus den Bergen stammen musste. Und wenn man schon dabei war, dann musste man auch recht schnell an eine Legende denken. Der Legende der Silberdrachin Ornocuir, selbstverständlich, denn die hatte ja auch diesen steinernen Wächter erschaffen.
Wasser, das aus dem wichtigsten Artefakte der Drachin entsprang. Dem Gegenstand, der die Seele ihres Geliebten hielt, so ging die Legende.

[i]"Warum lässt sie das Wasser nach Andorien hineinfließen?"[/i], war der Gedanke, der sich in Anne regte. Sicher war der Sumpf schon nass genug, es würde keinen Sinn ergeben, ihm nur mit einer kräftigen Spülung entgegenzutreten.
Nein, das Wasser musste sicher einen anderen Zweck haben. Etwas wichtigeres, etwas, das sie noch nicht sahen!

Und so war der Gedankenblitz zu ihr gekommen. Wie die Drachenschuppe, die Thal'ia eine Weile getragen hatte, könnte auch das Wasser vielleicht die Eigenschaft haben, Untote zu vertreiben, zu schädigen oder mit etwas Glück sogar, sie zu vernichten. Und genau das wollte sie ausprobieren.
Probleme ergaben sich allerdings, als sie daran dachte, vor was für einer Bedrohung die Schuppe sie damals beschützt hatte. Umringt von Untoten, seelenjagende Geister aus dem Sumpf, welche ihr die Kräfte genommen hatten. Das wollte sie nicht noch einmal riskieren. Es galt also, einen ausgefeilten Plan zu entwerfen, um unnötige Risiken zu vermeiden.

Die Lösung waren Wasserbomben. Richtig, sie wollten Lederbälle mit dem Wasser aus dem Drachenkopf füllen und diese auf Untote, welche sie in der Ebene fanden, werfen, wo sie dann zerplatzten. Außerdem würde sie nicht alleine gehen, Yvaine hatte sich sofort bereit erklärt ihr zu helfen und Katraana von den Rotfüchsen konnte es schon gar nicht erwarten, dass es losgeht. Mit Noemie wollte sie noch sprechen, doch wenn sich zwei oder drei weitere Begleiter aus den Reihen der Rotfüche meldeten, dann sollten sie eine solide Gruppe bilden können, die auch im Notfall gegen eine Gruppe Untote gewappnet war. Dann würde es losgehen.

Doch vorher: Vorbereitungen.
21.10.2014 14:51:36
Aw: Wasser Marsch! (#82237)
Varulfen
Noemie hatte zugestimmt. Katraana war kaum noch zu bändigen und wenn sich dazu noch ein paar weitere Rotfüchse bereit erklärten, sie zu begleiten, dann waren sie eine gut vorbereitete Gruppe. Sie wusste noch nicht, wie viele der Rotfüchse sie am Ende tatsächlich begleiten würden und auch noch nicht, wie sich Yvaine, die ebenso dabei sein wollte, mit ihnen vertrug. Deren erster Eindruck von den Füchsen schien nicht der beste gewesen sein. Dennoch war sie zuversichtlich.

Nun galt es also, für die Unternehmung alle benötigten Materialien zu beschaffen. Karren hatte das Lager, Daar, Katlyns schwarzes Schlachtross, wäre auch locker in der Lage, einen gut beladenen Karren zu ziehen. Er musste sowieso mal wieder raus und etwas tun. So blieben noch die Lederbälle, die gemacht werden mussten. Außerdem hatte Anne vor, improvisierte Schleudern zu bauen, die groß genug für die Geschosse waren. Dafür würde sie Hanf ernten, um ein paar gute Seile daraus zu drehen. Gab es einen Schneider im Lager? Sie wusste es nicht. Wenn nicht, müsste sie vielleicht doch nach Mîrhaven, wegen der Vorbereitungen.

Eine Bemerkung Noemies hatte sie zudem noch auf einen anderen Gedanken gebracht. "Seit das Wasser dort ist, hat sich der Sumpf nicht weiter ausgebreitet.", so ungefähr hatte diese gesprochen. Anne wusste nicht, wie sicher sich Noemie da war, aber wenn es so wäre, würde es ihre Vermutung nur bestätigen. Und vielleicht war es sogar möglich, die Ausbreitung des Nebels zu verhindern oder ihn gar zurückzudrängen, indem sie das Wasser in kleinen Gräben tiefer in die Ebenen hineinfließen ließen. Doch das müssten sie weiter sehen, wenn der erste Test erfolgreich war.
22.10.2014 19:59:18
Aw: Wasser Marsch! (#82354)
Varulfen
Eine ganz neue Idee war Anne gekommen, als sie Andrey von den Rotfüchsen den Gebirgsansatz entlang zum Drachenwächter geführt hatte. "[i]Er ist immer viel größer als wenn ich an ihn denke."[/i], sagte sie, als sie die riesige Statue eines Drachenkopfes hinauf sah.
Als sie den See, der sich vor dem Wächter gesammelt hatte, betrachtete, fiel ihr noch etwas auf, das gradezu gigantisch war. "[i]Diese Seerosen sind riesig.[/i]" Und da war die Idee geboren. Wenn das Wasser in der Lage war, den Sumpf aufzuhalten...indem es voller Lebenskraft steckte, die Pflanzen schneller und größer wachsen ließ?

"[i]Gehst du unter die Gärtner?"[/i], hatte Andrey gescherzt, nachdem sie ihren Trinkschlauch auf den Boden geleert und mit Wasser aus dem See des Drachenwächter gefüllt hatte. "[i]Ich bin Schamanin.[/i]", war die Antwort, die er erhalten hatte. "[i]Ich war nie weit davon entfernt.[/i]"

Zurück im Lager machte sie sich dann daran, eine kleine, wilde Zwiebel in einen provisorisch gebauten Kasten zu pflanzen und begoss sie danach großzügig mit dem gesammelten Wasser aus dem Trinkschlauch. Die Tage würde sie das Zwiebelchen immer wieder mit diesem Wasser gießen, bis der Schlauch leer war. Dabei achtete sie darauf, wie sich das Zwiebelchen verhielt, ob es wuchs oder spross.
23.10.2014 14:35:23
Aw: Wasser Marsch! (#82423)
Varulfen
Nach einem Besuch in Mîrhaven, hinterließ Anne eine [url=index.php?option=com_kunena&func=view&catid=15&id=75908&limit=6&limitstart=12&Itemid=128#82422]Nachricht bei Cosima[/url], um die Wurfgeschosse zu bestellen, mit denen sie die Untoten beschießen wollten.
Sie hatte vor, mit ein paar Seilen improvisierte Schleudern zu bauen, die groß genug für die Bälle waren, um die Geschosse auch über weite Entfernungen verschießen zu können. Außerdem würde sie ein paar Eimer mit ins Lager der Rotfüchse zurückbringen, denn es konnte nie falsch sein, auf alles vorbereitet zu sein. Auch wenn man nicht sicher war, auf was genau.
23.10.2014 14:40:17
Aw: Wasser Marsch! (#82424)
Grauherz
Die ersten Tage mochte nichts geschehen, wie Anne immer wieder zu den Zwiebeln sah. Aber nach und nach fiel ihr auf, das die Zwiebeln, welche sie mit dem Drachwasser goss, schneller wuchsen.
Gesunder wirkten.
Als jene, welche sie mit anderen Wasser bedeckte. Auch das Gras um die ersteren Zwiebeln herum wuchs in einem frischeren Grün.
23.10.2014 16:05:43
Aw: Wasser Marsch! (#82434)
caladur
( irgs flascher tread gewesen )
24.10.2014 13:20:41
Aw: Wasser Marsch! (#82487)
Varulfen
Nachdem sie Cosima geschrieben hatte, traf Anne ihre alte Freundin auch bald wieder in der Stadt. Sie besprachen ein wenig, wie die Wurfbälle gemacht werden wollte und die Halbelfe versprach, sich bald an die Arbeit zu machen, sobald sie das nötige Leder aufgetrieben hatte.

Zwei Dutzend kleiner Wurfbälle, etwa in Faustgröße, die sie mit Wasser füllen und dann mit improvisierten Schleudern oder einfach nur per Hand auf die Untoten werfen konnten, sollten die erste Testreihe bilden. Dazu hatte Anne noch ein halbes Dutzend größerer Bälle bestellt, für den Fall, dass sie etwas größerem begegneten. Außerdem hatte sie vier Eimer schon im Lager der Rotfüchse bereit stehen, nur für alle Fälle.

Der weitere Plan war, die Smaragdenklave auf dem baldigen Treffen von den Versuchen mit dem Wasser zu unterrichten. Wenn das Wasser Wirkung zeigte, wollte Anne, dass sich verantwortungsbewusste Menschen und Elfen Gedanken darüber machten, wie es am besten zu verwenden wäre. Denn den Ärger der Silberdrachin, falls sie zu verschwenderisch mit ihrem Geschenk umgingen, wollte sie keinesfalls auf sich ziehen.
So bemerkte sie auch bald mit Freuden die erste Wirkung, die sie bestätigen konnte, als die Zwiebeln und das Gras um sie herum kräftiger und größer wuchsen, als andere. Sie hatte einen Erfolg schonmal sicher in der Tasche und vielleicht einen Weg gefunden, dem Sumpf aktiv entgegenzuwirken, sowie Mîrhaven bei seinen Narungsmittelproblemen zu unterstützen. Mit dem Zirkel würde sie entscheiden wollen, wie weit sie dabei gehen konnten.

[spoiler]((Doodle für alle Rotfüchse, die mit wollen und angesprochene Chars: [url=http://doodle.com/x2wh598ss955duv5]Klick mich, ich bin ein Doodle![/url]))[/spoiler]
24.10.2014 14:18:58
Aw: Wasser Marsch! (#82497)
Isilyen
[i]"Bälle können doch auch für Kinder gedacht sein. Ansonsten weiß ich von nichts.".[/i]
zwinkerte die Halbelfe Anne zu als sie erfuhr, dass von diesem Vorhaben nicht jeder erfahren sollte...oder noch nicht.

Noch eine Weile ging das Gespräch, bei dem Caeleb und sie mit Anne sprachen. Auch Noemie und Eyard kamen zufällig dazu, sicherten aber zu, es vertraulich zu behandeln. Letzterer bot noch Hilfe an beim Transport oder als Begleitung, aber diese wollte in Anspruch nehmen je nachdem wie es sich ergab und was Anne sich weiterhin dachte. Es war ihre Planung dieses Mal.

Doch vor allem musste Cosima erst einmal die Bälle fertigen. Dafür suchte sie erst einmal auf den Märkten. Sie hätte nicht gedacht, dass sie gleich in Mirhaven fündig würde. Sie kaufte nicht nur Leder, sondern auch Wasserschläuche. Die Korken-Verschlüsse gaben den zündenden Funken. Sie würde diese übernehmen.
So nähte sie zuerst die zwei Dutzend faustgroße leere Bälle aus Hirschleder. Es sollte nicht beim Tragen schon platzen und doch dann, wenn es als Geschoss diente. Das andere halbe Dutzend sollte zwei Fäuste groß und aus dem etwas stablieren Wolfsleder sein. Diese Bälle sollten schließlich mehr Wasser aushalten und doch ebenfalls erst dann platzen, wenn es sein sollte.
Beide Größen versah sie mit einem Korken-Verschluss von den Wasserschläuchen. Diese hatte sie zuvor mit einer Trennadel herausgetrennt und hier eingenäht.

So prüfte sie nur noch einmal und füllte immer nur jeweils einen Ball mit Wasser. Zwar fehlte ihr eine Schleuder oder was auch immer Anne dafür vorgesehen hatte, sie zu schießen. Doch probierte sie solange bis es gelang: Die Bälle bleiben schließlich beim Transport stabil, Druck hielten sie aus, wenn man sich nicht gerade darauf setzte. Sie zerplatzten aber wenn man sie warf.

So musste sie nur noch Anne oder einen der Begleiter finden. Entweder traf man sich zufällig oder sie würde sie Anne bringen. Immer diese Eilaufträge! Aber sie gab ihr bestes, diesen rechttzeitig auszuführen.
26.10.2014 09:42:41
Aw: Wasser Marsch! (#82638)
Varulfen
Auf dem Treffen der Smaragdenklave, hatte sie Eindruck schinden können mit ihrer Entdeckung. Sogleich hatten die Anwesenden beschlossen, sich Anne darum kümmern sollte, Nahrungslieferungen an Mîrhaven zu unterstützen, die schon im Gange waren, besonders von den Elfen war die Rede gewesen. Ihrer Vorsicht im verantwortungsvollen Umgang mit der Gabe der Drachin hatte man auch zugestimmt und so würde sich Anne bald daran machen, die Elfen, Mîrhaven und dann wahrscheinlich auch die Bauern um die Menschenstadt zu besuchen, um zu schauen, wie und wo das Wasser des Drachenwächters am besten einzusetzen wäre. Eine allzu kurzfristige Hilfe gegen den Hunger war dies zwar sicher nicht, aber auf lange Sicht konnten sie das Leid mit Sicherheit lindern.


Ein anderes, wichtiges Ereignis in diesem Zusammenhang war, dass Cosima die Lederbälle fertig hatte, die sie bestellt hatte. Nun war so ziemlich alles an Vorbereitungen abgeschlossen und der grobe Plan, den Anne von Beginn an hatte, formte sich langsam weiter.

[center][b]Der Plan[/b][/center]

Sie würden einen kleinen Karren mitnehmen, auf dem sie die zwei Dutzend kleinen und die sechs größeren Bälle sowie die vier Eimer transporierten. Dann ging es direkt zum Drachenwächter. Hier würden sie selbstverständlich alles auffüllen, zumindest soweit es die Quelle zuließ, ohne dass sie zu viel nahmen, darauf zu achten nahm sie sich sehr vor.

Zum Schleudern der Bälle hatte sie fünf spezielle Schleudern gebaut. Sie funktionierten nicht wie üblich mit einem Lederstück, das als Halterung an dünnen Seilen befestigt war. Diese Schleudern waren mehr wie Schaufeln, die sichelförmig gekrümmt waren. Sie wurden mit dem langen Arm und dann aus dem Ellenbogen heraus geführt, dass das Geschoss, die kleinen Wasserbälle eben, die Krümmung in ihnen entlang lief und eine Menge Schwung aufnahm. Von diesen Schleuderschaufeln versprach sich Anne eine gute Treffergenauigkeit und Reichweite.

So ausgerüstet würden sie sich auf den Weg machen, um eine, für den Anfang hoffentlich kleine, Gruppe Untoter in den Ebenen zu finden. Dort sollten die ersten Geschosse getestet werden und sollten sie Wirkung zeigen, dann würden sie den Rest des Plans auf jeden Fall weiter verfolgen.

Das zweite Ziel sollte sein, bis hin zum Nebel zu gelangen, der sich auf die Ebenen ausbreitete. Sollte das Wasser gegen Untote wirken, wollte sie überprüfen, wie es mit dem Nebel selbst aussah. Und ein Test, wie sich Wasser auf den von Sumpf und Untod missgestalteten Boden auswirkte, war auch sicher ganz interessant.
Dabei dienten die sechs größeren Bälle und drei der Eimer als eine schwere Geschütze gegen größere Gruppen Untoter. Und natürlich hatte Anne auch immer noch ihre Begegnung mit den Geistern aus dem Sumpf nicht vergessen. Der vierte Eimer blieb ihnen hoffentlich bis zum Nebel erhalten, wenn sie so weit kamen.

Sollte sich der Notfall einstellen, dass sie tatsächlich von Geistern oder einer ganzen Schaar Untoter umzingelt würden, war das Überleben jedoch wichtiger als jeder Test. Dann würden sie mit allem kämpfen müssen, was sie hatten. Lurue mochte ihr beistehen, dass die Geister es dieses Mal nicht schafften, ihre Verbindung zur Geisterwelt zu manipulieren. Doch mit den Bergen und Burg Winterrache im Rücken, war sie zuversichtlich, dass sie auch im Notfall in Sicherheit gelangen konnten.
07.11.2014 19:15:33
Aw: Wasser Marsch! (#83264)
Varulfen
[center][b]In die Ebenen - Wasser Marsch![/b][/center]

Sie waren bereit, sie waren vorbereitet, sie waren versammelt...naja, fast. Von Yvaine, die mit Begeisterung auf diesen Moment gewartet hatte, war keine Spur zu sehen, dabei hatte sie sogar versprochen bei Shanas Rose Ausschau zu halten, bevor alle anderen da waren. Und sie hatte Teoric gebeten, die Gruppe zu begleiten.
Nun standen sie alle da und warteten auf die Halbelfe.


Irgendwann waren sie ohne Yvaine losgezogen. Sie hatten zuvor den Plan besprochen, Einwände und Vorschläge angehört und eine Schlachtordnung für den Notfall ausgedacht. Mit Daar, dem schwarzen Schlachtross, dass Anne von Katlyn vermacht bekommen hatte, im Schlepptau, machten sich Cosima, Caeleb, Andrey, Teoric, Liriope und sie selbst auf den Weg in die Ebenen, zur Quelle des Drachenwächters.
Daar schleppte dabei den Karren, auf dem sie ihre Ausrüstung transportierten. Ein Haufen Wurfbälle, die mit Wasser zu befüllen waren, dazu passende Schleudern in spezieller Bauweise, Eimer und ein Fass, das Teoric noch aufgetrieben hatte. Der Weg zur Quelle hin erwies sich als unproblematisch, wenngleich lang.
So kamen sie beim Drachenwächter an und befüllten die Eimer, Bälle und das Fass mit dem Wasser, während Caeleb und Teoric Wache hielten.

Anschließend ging es weiter, nach Südosten, dem Sumpf direkt entgegen. Sie wanderten die meiste Zeit recht still, jeder in seinen Gedanken, was wohl geschehen musste, bis sie fast unbemerkt die Grenze zum versumpften Teil der Ebenen übertreten hatten.
Braun und tot zeigte sich die Erde unter ihren Füßen, fast wie eine Wüste, währe da nicht das feuchte Matschen gewesen, bei jedem Schritt. Bäume wurden kahler, bis sie nur noch knochige Holzskelette ihrer selbst waren. Und hier und da fanden sich verdächtig wirkende Haufen im Boden.
Mit jedem Moment konnte man die bedrohliche Präsenz des Untodes stärker spüren.

Dann passierte es. Ein Häufchen Erde, das sie grade passieren wollten, erwieß sich als Falle der Untoten und zwei Guhle sprangen die Gruppe an. Doch Caeleb und Teoric, die vorangingen, machten kurzen Prozess mit den klapprigen Gestalten und erschlugen das verwesende Fleisch schneller, als sie alle reagieren konnten.
Nur Cosima war geistesgegenwärtig genug in diesem Moment gewesen, noch einen der Schleuderbälle auf einen der Untoten zu schießen. Der Ball traf, schlug auf, zerplatzte und sein Inhalt ergoss sich über die Haut des Guhls.

Der Untote sank zu Boden, getroffen von einem harten Schwerthieb und dem Wasser aus der Quelle. Und die getroffenen Stellen begannen zu schwelen, die untote Haut begann sich langsam vom Fleisch zu lösen, rollte sich auf, bis aus dem hässlichen Anblick verwesenden Fleisches ein noch hässlicherer Anblick verätzten und verwesten Fleisches geworden war.
Doch sie alle mussten erkennen, dass die Wunde durch das Wasser auf keinen Fall schwer genug gewesen wäre, den Untoten zu vernichten, ja nicht mal, um ihn nennenswert aufzuhalten.

Doch ihre Tests waren damit noch nicht zuende. Es war Andrey, der einen Eimer des Wassers vom Karren nahm und den Kopf des Guhles damit begoss. Langsam, als wäre es Eis in der Sonne, begann das Fleisch des Untoten auch tatsächlich, sich unter dem Wasser aufzulösen und zu schmelzen.
Doch was sie sahen, bestätigte nur, was sie befürchtet hatten. Man musste einen Untoten schon in der Quelle baden, wenn man ihn mit dem Wasser vernichten wollte. Caelebs Schwert, das er in dem kleinen See gebadet hatte, hatte kaum eine Spur der Wirkung des Wassers mehr gezeigt.

Auch der tote Boden schien sich nicht wie durch Zauberhand wieder in lebendiges Grünland zu verwandeln. Stattdessen schien der einzige, direkte Effekt zu sein, dass er einfach nur nass wurde. Wahrscheinlich würde es einige Zeit und mehr des Wassers benötigen, um die Schäden des Untodes aufzuheben.
Doch um sicherzugehen, schaufelte Anne eine gute Portion der Erde in den nun leeren Eimer. Sie wollte es mitnehmen, mit dem Wasser auswaschen und dann probieren, ob Pflanzen in der Erde nach der Behandlung wachsen konnten. Anschließend entschieden sie alle, dass es genug war und man sein Glück besser nicht herausfordern sollte. Sie hatten herausgefunden, was sie wollten. Das Wasser war als Waffe nicht zu verwenden.

So begaben sie sich zurück, Richtung Quelle und dann die Berge entlang weiter zum Handelsweg.
09.11.2014 16:06:51
Aw: Wasser Marsch! (#83320)
Varulfen
[b]Letzte Versuche[/b]

Tote Erde im Eimer. Erde aus den Teilen der Ebenen, die langsam abgestorben waren. Sie begoss sie so lange mit Wasser aus der Drachenquelle, bis es eine feuchte Pampe wurde. Dann ließ sie den Eimer einen halben Tag lang stehen. Ein zweiter Eimer enthielt die andere Hälfte der Erde, die sie bei ihrer Aktion neulich mitgenommen hatten. Dieser Eimer wurde mit normalem Wasser begossen und dann ebenso stehen gelassen.
Nach dem halben Tag, als das Wasser soweit aus den Eimern herausgesickert war, dass die Erde nur noch feucht war, pflanzte sie kleine Wurzeln und wilde Zwiebeln in jeden der Eimer. Anschließend begoss Anne beide Eimer nur noch mit normalem Wasser und beobachtete, wie die Pflanzen in den nächsten Tagen wuchsen.
09.11.2014 16:28:22
Aw: Wasser Marsch! (#83324)
Grauherz
Eine Handvoll Tage geschah nichts. Schließlich aber würde Annemarie kleine Sprösslinge aus dem Eimer mit der Erde hervor wachsen sehen, welche sie im Wasser des Drachenwächters gewaschen hat. Sie wuchsen jedoch sehr langsam und wirkten schwach und nach einigen weiteren Tagen gießen mit normalen Wasser begann das Grün abzusterben.

Aus dem zweiten Eimer wuchs nichts hervor. Und sollte Annemarie die Knollen und Samen wieder ausgraben würde sie sie verkümmert vorfinden.
26.11.2014 12:41:42
Aw: Wasser Marsch! (#84382)
Varulfen
Eine Weile lang hatte Anne nicht mehr experimentiert. Die Ergebnisse über das Wasser waren recht eindeutig und sie brauchte keine weitere Bestätigung für ihre Vermutung. Das Wasser ließ Pflanzen schneller und größer wachsen, griff Untote bei Kontakt an, machte den abgestorbenen Boden wieder fruchtbar und den Berichten von Mera und Selina zufolge heilte es sogar Wunden. Ganz klar, es war getränkt mit Lebenskraft, derselben Kraft, die sie und jeder Priester in heilende Zauber bündelte. Doch wie konnte man die Lebenskraft im Wasser bündeln? Diese Frage war ihr nun aufgekommen, als sie mehr und mehr darüber nachdachte, die Quelle des Drachenwächters zu benutzen, um das Land der Ebene zu heilen.

Fest stand, es floss zwar einiges an Wasser aus der Quelle heraus, aber die Ebene war riesig groß. So wie es im Moment stand, würde es kaum ausreichen um einen kleinen Bereich zu schützen, während der Sumpf sich weiter auszudehnen versuchte. Und nachdem der Sumpf gestoppt war (was Annes Meinung nach nur noch eine Frage der Zeit war), würde es lange dauern, bis das Land wieder eine fruchtbare Heimat für Natur und Menschen gleichermaßen sein konnte.

So hatte sie sich entschlossen, einfach einen Versuch zu wagen. Vor ihr stand nun ein Eimer normales, klares Wasser aus dem Lebensfluss, der an Mîrhaven vorbei floss. Drumherum fanden sich vier kleine Tonschalen, in einem nahezu perfekten Quadrat angeordnet. In jeder einen glühten ein paar Stückchen Weihrauchharz, deren Rauch ein Stück weit gen Himmel stieg, ehe er vom Wind fortgetragen wurde. Und direkt vor ihren Füße, zwischen ihr und dem Eimer, lag eine kleine Sammlung grober, aber sehr klarer Edelsteine, denn sie wusste, dass die Steine vom Wasser in den Flüssen geschliffen würden und so ihre wahre, natürliche Schönheit zeigen könnten. Ein Opfer an die Geister des Wassers, die sie in diesem Ritual besonders ansprechen wollte.

Eine kurze Weile der Konzentration begann direkt nach dem Aufbau. Ein leises Spiel auf der Geistertrommel und ein Gebet an Lurue, die sie vor dem Kommen böser Geister schützen möge. Die Schutzkreise, die sie um das nahe Lager, die Zuflucht am Wegesrand, gezogen hatte, sollten aber auch hier noch ihre Wirkung zeigen. Dann begann sie ihre Intonation:

[quote]„Ich rufe die Geister des Wassers, denn Wasser ist der Fluss des Lebens. Wie das Blut durch die Adern der lebenden Wesen fließt, fließen die Flüsse durch das Land. Wie das Herz das Leben durch meinen Leib pumpt, so sind die Seen die Herzen des Landes. Wie mein Geist die Welt klar erkennt, so sind die großen Meere und Ozeane der Geist der Welt. Ein jeder Tropfen fließt in sie hinein und ist durch sie Teil des Ganzen.

Ich rufe die Geister des Wassers zu meiner Hilfe, ich bringe ein Opfer für euch dar. Ich bitte euch, nehmt die heilende Kraft meiner Magie auf in das Wasser dieses Eimers. Lasst die Lebenskraft hindurchfließen durch das Blut des Landes, auf das es die Kraft gewinnt, seine Wunden zu heilen. Ich bitte euch, Geister des Wassers.“[/quote]

Sie wartete einen Moment lang und der geisterhafte Otter, der ihr Geisterführer war, hielt Ausschau nach den gerufenen Wassergeistern. Wenn diese kommen würden, dann wirkte sie den Zauber „Heilung“, den sie zuvor schon von den Geistern erbeten hatte, wie sie es immer tat.
30.11.2014 11:03:29
Aw: Wasser Marsch! (#84685)
Grauherz
Annemarie mochte spüren wie die Kraft aus ihrem Inneren, aus ihrer Bitte zu den Geistern, langsam begann in das Wasser des Eimers zu fließen. Es dauerte eine Zeit und kostete sie Kraft. Schlussendlich endete die Verbindung. Und so sie den Eimer oder eher das Wasser darin untersuchte vermochte sie einen ganz leichten Hauch ihres Segens dort zu verspüren. Ahnen mochte sie jedoch auch das es nicht einmal ein Zehntel der Kraft besaß, die im Wasser des Drachenwasserfalls ruhte. Ihr Wasser würde wohl nur einige Brocken Erde reinigen können und dies nur für wenige Augenblicke, bevor es zum verseuchten Boden zurück kehrte und dort wieder verdarb.
So mochte es wohl das Alter der Silberdrachin sein. Die Jahrhunderte an Erfahrung und vor allerm der Kraft, die es ihr erlaubte derart viel Wasser zu segnen. Oder besaß es vielleicht noch einen anderen Ursprung als nur jenen der Drachin.