15.09.2014 12:55:54 | Die Suche nach Horaz Wetterlicht (#80362) |
-emptySoul- | [spoiler][quote="Mr.Hypello" post=80360]Recht bald schon würde eines Morgens ein Bote den Weg zum Lager finden. Auf Fragen, was er hier wolle, antwortete er knapp, er hätte eine Nachricht für eine Helena dabei. Das übliche Sicherheitsprozedere über sich ergehen lassend würde er den Brief über kurz oder lang an die junge Halbelfe weiterreichen. Der Bote selbst war eher unscheinbar und verlangte auch kein Gold, schlussendlich war er bereits bezahlt worden. Die Pergamentrolle, die Helena erhielt war allerdings nicht mit eben jenem Siegel verschlossen worden, welches sie erhoffte zu sehen. Stattdessen trug es überhaupt kein Emblem. Die Zeilen, die es verbarg, gaben jedoch Aufschluss. [quote]Den Göttern zum Gruße, mein Name lautet Joel, wobei der Meister es vorzog mich "Es" zu nennen. Ich bin über lange Jahre sein Leibeigener gewesen und nun stehe ich hier zwischen den letzten Sachen die er hinterließ. Es ist nicht viel außer Pergament und Tinte, welches ich nun nutze um Euch Aufschluss für Eure Suche zu geben. Vor vier Zehntagen kehrte Meister Wetterlicht nach Valvec zurück, mied jedoch die Augen der Öffentlichkeit. Er brachte viel Zeit im Labor zu. Was allerdings weniger besonders wirken mag. Vor drei Zehntagen jedoch, kam er endlich aus seiner Arbeitsstube. Sein Platz, wie sein Gemach waren so akkurat hergerichtet, dass es den Anschein hatte, er sei nie da gewesen. Jedoch machte er sich auf den Weg mit den Worten er wolle einer alten Spur nachgehen. Soweit mir bekannt ist beorderte er sich zwei Gardisten und setzte zum Festland über. Über sein Ziel verriet er nichts. Doch laut seinen Instruktionen sollte ich ihn nicht zurück erwarten. Würde er binnen drei Zehntagen nicht zurückkehren, so sei ich frei. Diese Zeit ist nun abgelaufen und Ihr seid die letzte, die nach diesem bleichen Irren noch fragt, deshalb solltet Ihr erfahren was ich weiß. Weder er noch die Gardisten sind zurückgekehrt, weshalb ich nun meine sieben Sachen packe und verschwinde. Ihr hingegen wisst nun zumindest, dass er vermutlich tot ist. Oder toter, je nachdem was eher bei ihm zutrifft. Um Euer eigener Gesundheit Willen, sucht ihn nicht. Er schien die letzte Zeit, die ich mit ihm verbrachte ausgesprochen...gefährlich. Gehabt Euch wohl, ich verschwinde nun aus dieser Hölle gez. Joèl, ehemaliger Sklave[/quote][/quote][/spoiler] Nachdenklich las die junge Halbelfe diese Zeilen. Wieder und wieder, sich auf die Unterlippe beißend dabei und bisweilen selbstvergessen die weißblonden, langen Haare aus dem Gesicht streichend und hinter die weichen, menschlichen Ohren schiebend. Dann ging, einmal mehr der Blick in die Ferne. Eine ganze Weile lang schien so etwas wie Verlust über die Züge der jungen Frau zu streichen und die grünen Augen zu verschleiern. „Sucht ihn nicht“... echote sie leise und für sich und zog einmal mehr die Unterlippe zwischen die Zähne. Und sie würde es doch tun. Zumindest wolte – nein musste! - sie wissen, ob Horaz tot war. Wirklich verstorben und nicht endlich das, was er so dringlich doch hatte sein wollen. Und wie auch sie sein wollte. In das abendliche Licht im Hischdelta hob sich der Schemen der Fledermaus, welche die junge Halbelfe schon so lange begleitete. Das zarte Rauschen der ledrigen Flügel verebbte leise in der Ferne als sich das magisch verwobene Tier auf machte, um seine Augen die der Helena sein zu lassen. Auf der Suche nach Horaz. |
15.09.2014 21:26:19 | Aw: Die Suche nach Horaz Wetterlicht (#80393) |
Mr.Hypello | Die Fledermaus würde eine Weile fort bleiben. Die Inseln waren groß und einen einzelnen Mann würde man mühevoll suchen müssen. So sehr sie auch hoffte in jeder nächsten entlegenen Höhle endlich ein Zeichen ausmachen zu können, so sehr musste die erneute Enttäuschung sie langsam zermürben. Nach einer Weile würde ihr wohl dämmern, dass dies nicht der Weg sein kann. Doch wie sollte man etwas über den Eigenbrödler erfahren? Wer hatte schon noch Kontakt mit ihm in jüngster Zeit? |
15.09.2014 23:24:21 | Aw: Die Suche nach Horaz Wetterlicht (#80396) |
-emptySoul- | Es war zermürbend. Aber zermürbend war auch ein jeder Atemzug. Auf seine eigene, unerlässliche Art und Weise. Helena ertrug das Atmen wie ihre Verluste schon ein Leben lang. Und so machte sich die junge Weißblonde in früher Morgenstunde auf, um das Lager zu verlassen welches sie derzeit bezog. Der Weg führte sie als erstes Ziel zum Anleger Hohenbrunns. Und von dort über die Wasserwege nach Valvec. Und in der Stadt unter den wabernden Schatten des Vulcans in ihre alte Wirkungstädte in der Hoffnung, dass man sie die zurück gelassenen Habseeligkeiten ihres Meisters zeigen würde. Sie, die sie seine Schülerin war. Wenn auch vor Tagen. Sie hatte noch immer den Umhang mit dem Zeichen der Schule, den sie zur Not auch vorweisen würde. Auch wenn dieser über die Zeit reichlich gelitten hatte. |
16.09.2014 11:20:06 | Aw: Die Suche nach Horaz Wetterlicht (#80411) |
Mr.Hypello | Lange würde sie nicht bitten müssen, bis einer der Wächter sie hinauf ließ. Im Arbeitszimmer des Nekromanten angekommen, fand sie alles fein säuberlich aufgeräumt wieder. Zu seinen Sachen gehörte augenscheinlich nichts von Wert. Auf dem Schreibtisch standen noch allerlei Tinten herum. Daneben fanden sich zwei Bücher, eines mit dem Siegel des Tyrannen und eines mit dem Siegel des Erzmagiers der Nekromantie. Auf Nachfragen schwiegen die untoten Wächter. Ein Bediensteter im Haus des Geistes vermochte zumindest noch zu bezeugen, dass der Meister dieses Haus gewiss allein verließ, allerdings im Stechschritt. Anhand seiner Sachen konnte sie erkennen, dass er nicht viel persönliches besaß und wenn doch, dann müsste er es bei sich tragen. Die Bücher wirkten auf den ersten Blick wie allgemein gehaltene Werke, daran schien auch nichts magisch zu sein, zumindest konnte Helena nichts spüren. |
18.09.2014 19:17:01 | Aw: Die Suche nach Horaz Wetterlicht (#80572) |
-emptySoul- | In den ersten Minuten nach denen Helena die privaten Räume von Horaz betreten hatte, stand sie beinahe andächtig und still, unbewegt nahezu, in diesem Zimmer. Bis auf ihre Augen rührte sich an der jungen Frau nichts. Und diese tasteten das Zimmer ab, sogen Eindrücke, Licht, Stimmung und Atmosphäre in sich ein. Ein tiefer, leiser Zug von Luft durch die Nase lies Gerüche der Kammer sich zu den visuellen Eindrücken gesellen. Und es war, als brächte dieses Zimmer eine Flut an Erinnerungen in Helenas Kopf zurück. Bilder, Momentaufnamen aus zurückliegenden Tagen. Dinge, die wohl jeder andere um sie her, für Unwichtig gehalten hätte. Anders Helena. Da war der eine Faden der, winzig klein nur, vom Ärmel seiner Robe abgestanden hatte. Dieser hauch von Siegelwachsgeruch der ihm, neben allem anderen, anhaftete. Und wie sich den Abend an den Klippen ein letzter Sonnenstrahl immer mal wieder durch die dicken Nebelschwaden gewagt hatte, goldrot, hinter dem sinistren Schädel von Horaz. ..es waren Kleinigkeiten. Beständig, die dafür sorgten, dass sie sich in Dingen verlor. Jetzt aber war das Mädchen ganz klar. Sie löste sich aus ihrer Unbeweglichkeit und durchstreifte den Raum. Finger strichen über das Siegel von Wetterlicht auf jenem einen Buch. Das war... nützlich. Ein Siegel. [b] Sein[/b] Siegel. Aber das war nicht alles, was se benötigen würde. Und so wanderte der Blick und das Augenmerk auf die Schlafstätte des Meisters. Es galt ein Haar zu finden. Nur eines. Oder Blut. Oder beides. Die kleinste Menge schon würde genügen. Helena hoffte. Hoffte, wenn schon die Bettsatt nichts hergeben wollte, dass es vielleicht die Kleidung in Wetterlichts Schrank dies tat. |
20.09.2014 12:19:25 | Aw: Die Suche nach Horaz Wetterlicht (#80656) |
Mr.Hypello | Die Kammer war recht schlicht gehalten. Eine beachtliche Staubdecke auf den Regalen, Schränken und gar Büchern kündete davon, dass hier länger nichts angerührt wurde. Das Bett war tadellos hergerichtet, doch auch hier fand sich nichts als pragmatische Ordnung und der Eindruck, dass er in diesem Bett entweder nie oder vor Äonen einmal gelegen hatte. So sie in den Kleiderschrank blickte, der ebenso wie das Bett in einer kleinen Nebenkammer des Arbeitszimmers stand und langsam vor sich hin staubte, würde ihr ein muffiger Geruch nach alten Klamotten entgegen wehen. Da waren gepolsterte Roben in braun, grau und mattem schwarz, sowie eine aufeinander gestapelte Ansammlung von Roben in verschiedenen Größen. Wie Helena sie genauer betrachtete, wuchs die Vermutung in ihr, dass Wetterlicht selbst nur sehr wenige persönliche Stücke besaß. Stattdessen fand sie hier einen Teil des Fundus aus dem auch sie ihre Schülerrobe erhalten hatte. So langsam wurde es absurd. Nun hatte sie es schon recht einfach geschafft in sein Arbeitszimmer zu gelangen, doch nun zeigte sich wohl auch weshalb. Es schien als gäbe es nichts von Interesse in der Kammer. Als sei er gegangen ohne je hier gewesen zu sein. Die komplex mechanisch-arkanen Gerätschaften in einer Ecke des Arbeitszimmers, die einst vertraut vor sich hin brodelten und klapperten, waren längst zum Erliegen gekommen. In einer anderen Ecke fand sich ein Gusseiserner Käfig, der von der Decke hing und einem Vogelkäfig ähnelte. Doch auch dieser war nur noch vom Staub bedeckt. Weder Federn noch Essensreste lagen darin um einen Rückschluss auf seinen ehemaligen Bewohner zu geben. Im Kamin befand sich noch ein wenig Asche vom zuletzt verbrannten Scheit und doch wirkte es nur wie ein schwacher Puls, der gegen die Vorstellung, hier sei nie etwas gewesen, rebellierte. Als Helena sich vom Schrank abwandte und keinerlei sterbliche Überreste von dem alten Nekromanten erspähen konnte, durchbrach nicht nur das hölzerne Quietschen der Dielen die Stille in diesem tot geglaubten Raum. Es zischte leise, ja fast sogar ein dumpfes Heulen, wie der Wind, der durch eine viel zu kleine Spalte peitschte. Wenn sie sich erneut umwandte begriff sie, dass er hinter den aufgehangenen Roben im Schrank pfiff. |
20.09.2014 15:05:00 | Aw: Die Suche nach Horaz Wetterlicht (#80667) |
-emptySoul- | Helena hatte gerade begonnen, die Bücher auf dem Tisch durch zu blättern als dieses Geräusch an ihre Ohren drang. Eine ganze Weile starrte sie auf den Schrank, als brauche das Hirn einfach länger als der Instinkt um zu realisieren, was sie dort hörte. Oder besser: [i]dass[/i] sie etwas hörte. Weichen, vorsichtigen Schrittes näherte sie sich dem Schrank wieder um mit der unversehrten Hand die verstaubten, modrigen Kleidungsstücke bei Seite zu schieben und zu betrachten, was sich ihr dort offenbarte.... |
23.09.2014 13:39:59 | Aw: Die Suche nach Horaz Wetterlicht (#80847) |
Mr.Hypello | Die junge Dame erkannte einen kleinen dunklen Spalt in der Rückwand des Schrankes, der auch für das Heulen des Windes verantwortlich war. Entgegen dem sonst so massiv wirkenden dunklen Eichenschrank, wirkte die Rückwand eher wie eine Blende aus dünnerem Holz. Mit den Fingerspitzen in den Spalt gleitend, folgte selbst ohne großen Kraftaufwand ein leises hölzernes Knarzen und die Blende ließ sich öffnen. Dahinter musste Helena augenscheinlich die nächste Enttäuschung in Kauf nehmen. Dort war nur die massive Rückseite des Schrankes zu sehen. In all dem Dunkel und dem doch recht kleinen geheimen "Raum", der sich offenbarte, mochte sie durch zielloses herumtasten irgendwann etwas mit den Fingerspitzen abklopfen, dass nicht holzig klang. Eher pergamentartig. Erneut mochte das Herz hoffnungsvoll einen Sprung machen und da hatte sie ihn auch schon in der Hand. Einen Brief mit dem unverwechselbarem Siegel auf schwarzem Wachs. [spoiler]((OOC: Inhalt des Briefes per PM))[/spoiler] |
24.09.2014 20:01:42 | Aw: Die Suche nach Horaz Wetterlicht (#80928) |
Artes | Nachdem ihn die schüchterne Frau aufgesucht und über das Verschwinden des Erzmagiers Informiert hatte bannte artes den gewünschten Zauber auf eine Schriftrolle die er wie abgesprochen als Brief bei Marla hinterlegte. ((http://www.d20srd.org/srd/spells/sending.htm)) |
25.09.2014 10:14:07 | Aw: Die Suche nach Horaz Wetterlicht (#80949) |
-emptySoul- | Die Schänke war grässlich laut. Und grässlich bunt. Voll von Dingen, die sich in den Geist brannten auf dem kurzen Weg gen Theke und zu der Frau hin, von der sie annahm, dass sie Marla sei. An einem Tisch saß der Mann in vormals Violett und Gold und sie spürte den Blick. Und all die anderen Blicke im Raum, die sich auf sie legten, als sei sie ein Fremdkörper. Leuchtend bunt in einer grauen Welt, so dass man zu ihr hin sehen [i]musste[/i]. Ihr Atem ging, als müsse sie die Luft stehlen, als sie all dies um sich her aus zu blenden suchte und das Sigel auf der Schriftrolle brach, welche die Wirtin ihr gereicht hatte. Sie las und überflog, die Gewissheit, nun ein Mittel in Händen zu haben wich der anderen Gewissheit, dass sie diesen Zauber nicht wirken konnte. Noch nicht. Diese Tatsache raste durch ihre Gedanken wie eine Stampede von schwarzen Pferden. Und ein jeder Huf trat ihr ihr Unvermögen gegen die Innenseite ihrer Schädeldecke. Sie tauchte auf, aus ihrer nach innen gerichteten Konzentration. Um den Weg von der Theke zurück zum Ausgang zu finden. Eigentlich nur ein Weg von vier oder fünf Schritten. Aber ihre Stille brach und die Geräusche und Eindrücke um sie her begannen im schmerzhaften Ultraschallbereich und glitten die Tonleiter hinunter, wie Fingernägel, die über die Fenster der Seele strichen. Als die nächtliche Ruhe der schlafenden Stadt sie umfing, atmete sie aus. Sie hatte noch Namen, die man ihr gegeben hatte. Das nächste Schiff brachte sie nach Valvec. |
27.09.2014 15:25:13 | Aw: Die Suche nach Horaz Wetterlicht (#81048) |
-emptySoul- | Sein Gestank war widerwärtig und der Griff nach ihr erschien als etwas, was sie kaum in der Lage war, zu ertragen. Und so verfolgte sie ganz bewusst mit dem Auge wie am Rande seines Humpens das Kondenzwasser hinab perlte. Wunderschön und einsam und so entrückt und fern von all den Dingen sonst im Raum schien dieser eine Wassertropfen zu sein. Sie beneidete ihn. Die Worte Dalfrauns knarrten in ihrem Ohr wie ein altes, rostiges Scheunentor im Wind. [i]“..wenn die Gardisten wirklich verreckt sind und der Alte dafür keine gute Antwort weiß, dann werd ich das vergelten. Schülerin für Gardisten, heh...“[/i] Aber Dalfraun hatte, neben all seiner Widerwärtigkeit, auch Antworten auf ihre Fragen. Es war nicht umsonst gewesen, zu diesem Mann zu gehen und sich in seine Schuld zu stellen, für Wissen. Ansgard. Vielleicht war sie ihm im Lager schon immer näher gewesen, als sie zu hoffen wagte. Und der Silberwald. Die Krypta. Sie biss sich schmerzhaft auf die Lippen als sie den Pfad aus Valvec hinaus und hinab nahm, zum Fährmann. Was, wenn sie schon auf den staubigen Spuren Horaz' gewandert wäre, ohne es zu wissen...? |
06.10.2014 11:14:21 | Aw: Die Suche nach Horaz Wetterlicht (#81453) |
-emptySoul- | Der Kahn schwankte bedenklich als er durch den herbstlich kalten Wind über die kabbeligen Wellen und die Gischt seine Kielwelle schob. In der Ferne hob sich aus dem Nebel der Umriss des Leuchtturmes wie ein einzelner Zahn in einer fauligen Mundhöhle. Das Mädchen fröstelte und zog den Umhang fester um sich. Im Norden, fast verschlungen vom Horizont, konnte man noch den rötlich – grauen Dunst über Valvec erahnen, welcher die kleine Insel beinahe behütend einhüllte. Aber auch dieser Schein trog. Darum wusste sie. Das Knirschen der Takelage zog Helena aus den Gedanken als das Boot den Anleger am Turm erreichte. Sie stieg von Bord. Der Wind zerrte an ihrem groben, grauen Wollkleid als sie über das kleine Eiland ging, dem Pfad folgend. Die Grotte war schnell zu finden. Davor angekommen, zog das Mädel leise Atem. Nicht wissend, was sie erwarten würde, belegte sie ihren schmalen Körper mit Magie und wob um sich den Schleier, welcher sie nicht sichtbar sein lies, für das gemeine Auge. Ihr halbelfisches Erbe erlaubte ihr dämmerige Sicht, als sie die Höhle betrat und vor drang. Schritt für Schritt, an Wesenheiten vorbei. Leisen Fußes, durch Wasser und Schlamm. Ihre Augen irrten und huschten, ihre Ohren lauschten; Hoffend, einen Hinweis zu erhaschen. Einen Hinweis darüber, ob ihr alter Meister hier sein könnte. Oder es einst war. [center][img]http://s14.directupload.net/images/141006/mqvurxoz.jpg[/img][/center] |
06.10.2014 12:21:31 | Aw: Die Suche nach Horaz Wetterlicht (#81455) |
Mr.Hypello | Die Grotte schien unwirtlich und verlassen, abgesehen von den käferartigen Kolossen, die sich hie und da durch das Gestein malmten. Ein verborgenes Reich mit einer eigentümlichen Zivilisation. Das Wasser stand ihr Anfangs bis zu den Knöcheln und um so tiefer sie hinab stieg um so höher griff das kalte Nass nach ihrer Kleidung. Flinken Fußes mochte sie den gewaltigen Kreaturen entgehen und einen großen Bogen um sie machen. Das war in Anbetracht dieser monströsen Gestalten wohl auch die klügste Entscheidung. Hier unten empfingen die Erdkolosse, wie sie bald feststellen konnte nur sehr selten Besuch und wenn, würden sie diesen wohl mit ihren Zackenbewehrten Mandibeln begrüßen. Doch fernab dieser ganz eigenen verborgenen "Kultur" flimmerte ihr Blick ergebnislos über die Höhlenwände. Es fand sich kein Zeichen auf Leben in den Gängen. Hie und Da mochte sie gelegentlich einen vereinzelten gebrochenen Knochen erblicken. Zeichen, die von der Gastfreundschaft der hiesigen Bewohner kündeten. Um so weiter sie ging um so kälter wurde es. Sie spürte, dass sie tiefer ins Erdreich eindrang und das der Berg der Insel nur die Spitze des Eisberges zu sein schien, im Vergleich zu den gewaltigen, groben Höhlengängen durch die sie wanderte. Als sich so langsam der Verdacht verhärtete, sie würde am falschen Ende suchen, erspähte das halbelfische Auge doch noch etwas, was hier nichts zu suchen hatte. In einem Korridor kurz vor einer alten massiven Holztür mit Eisenbeschlägen fand sie gut vier Fässer vor, die offenkundig nicht den eigentlichen Höhlenbewohnern gehören konnten. Bei näherer Untersuchung konnte sie feststellen, dass ein fauliger Geruch aus diesen strömte. Zunächst mochte es schwierig sein zu unterscheiden ob es der Inhalt oder das Fass selbst war, was so erbärmlich süßlich nach Tod stank. Beim Versuch eines der Fässer zu öffnen, war es selbst für hartgesottene, mit der Materie vertraute Charaktere eine Herausforderung den Mageninhalt zu behalten. Mit Bedauern musste Helena feststellen, dass lediglich Reste in diesen Behältern zu finden waren. Reste nekromantischer Natur, wie sie durch ihr arkanes Gespür zweifellos ausmachen konnte. Eine glibbrige Geleeartige Masse, welche Teile von Gedärm wie in Aspik zur Schau stellte. Der flaumig haarige Film über der Masse, ließ darauf deuten, dass selbst der Schimmel bereits nach der Verwesung griff. Abartig und unwirklich. Sollten die Fässer ihren Inhalt vor äußeren Einflüssen schützen, so hätten sie ihren Zweck verfehlt. Alles was über war, war eine groteske Pampe, deren ursprünglicher Sinn sich selbst mit viel Phantasie kaum noch rekonstruieren ließe. Helena kam zu dem Entschluss, dass hier unten sehr wohl einst gearbeitet wurde und auch was hier gearbeitet wurde, schien recht eindeutig, zumindest in den Grundzügen. Allerdings schien die Arbeit vor langer Zeit eingestellt worden zu sein. In unmittelbarer Nähe schien sie noch einen zerbrochenen und fast verrotteten Tisch auszumachen. So sie nicht aufpasste war es gar wahrscheinlich sich die Füße an dem ein oder anderen zerbrochenem Glas, welches im trüben Faulwasser nur auf einen unachtsamen Besucher zu lauern schien, auf schnitt. Was immer hier betrieben wurde, es schien vor vielen Jahren schon nicht fortgeführt worden zu sein. Mit viel Vorstellungskraft konnte man zwar noch ein schwaches optisches Echo eines provisorischen Labors wahrnehmen, doch alles was ein solches Labor noch hätte beinhalten müssen war verschwunden. Über die Jahre mochte es von den hiesigen Kreaturen verschleppt und zerstört worden sein. Vielleicht machte sich gar jemand die Mühe hier aufzuräumen, doch dagegen sprachen die verbliebenen Reste morbider Wissenschaft. Die Augen schließend und sich in diesen absurden Ort einfühlend, vermochte sie im Gewebe die Illusion eines Echos wahrzunehmen. Ganz leise, mehr wie ein kaum merkliches Kribbeln an den Ohren. Leicht stellten sich die Nackenhaare auf, als sie meinte Flüche wahrzunehmen. Flüche und hektisches Wettern. Dieser Ort fühlte sich falsch an und hinterließ damit für jene die suchten etwas zum finden. Die Überzeugung, dass hier, was immer auch im speziellen geschah, etwas getan wurde was wider jeder Moralvorstellung stand. An diesem Ort, so beschlich Helena das Gefühl, wurde wahrhaft Boshaftes geschaffen. Die Signatur dessen wirkte auf sie unfreiwillig vertraut. Doch was es auch war, es war längst von diesem Ort verschwunden. |
29.10.2014 11:14:17 | Aw: Die Suche nach Horaz Wetterlicht (#82813) |
-emptySoul- | Die Zeit strich ins Land. In Mirhaven tobte der Hunger und zehrte die junge Frau mehr und mehr aus. Auch wenn ein Freund sie bisweilen mit Essen versorgte, die allgemeine, schlimme Lage war nichts, was man verdrängen konnte. Sie dachte über das Sterben nach, dieser Tage. Düster und oft und in manchen Nächten beinahe sehnsuchtsvoll. Doch war im Geiste noch immer der Wunsch, ihre selbstauferlegte Aufgabe zu erfüllen. Und so zog sie aus; ein weiteres Mal. Dieses Mal war der Gang der in den Silberwald. Und an ihrer Seite schritt der Dunkle. Sie hatten sich ein Versprechen gegeben, er und sie. Sie würde das ihre halten. Ziel war die alte Krypta. Tief im Wald verborgen lag sie und Helena hoffte, ihren alten Meister dort zu finden. Oder ein letztes Echo seiner selbst zumindest. Der Dunkle und sie schlugen sich bis zu ihren Pforten durch. Unsichtbar durch Tränke, die sie in langer Arbeit zuvor hergestellt hatte. Dort angekommen, lies sie den Mann an ihrer Seite zurück. Sie würde allein hinab steigen, in die unheiligen, düsteren Tiefen dieses Ortes. Das Mädel zog leise Atem als es in den Eingang des düsteren Schlundes trat, den die Türe zur Krypta dar stellte. Ihr schlug eine Stille entgegen, die so dicht war, dass man sie hätte schneiden können. Grabstätten und Friedhöfe veränderten Stille. Ganz gleich an welchem Ort dieser Welt. Es war dort, als höre man in all dem Nichts das Nachwispern der Toten. Als raune deren Geschichte durch Totenwasser getränkten Boden an die Oberfläche. Bedächtig begann sie Zauber um sich zu legen. Steinhaut und das Antlitz der Geister. Die Haut der Spinnen und Schutzkreise wider ungute Gesinnungen. Weiter die magische Rüstung. Und zu guter letzt griff sie neben sich und zog, unter drakonischen Formeln, ihren Begleiter aus seiner Bindung zu ihr: Ihren Schatten. Unsichtbar war sie weiter, als sie die Treppen hinab stieg. Ihre Fledermaus sandte sie voraus um den Raum zu erkunden. Ebenso hieß sie ihren untoten Schattendiener an, aus zu schweifen und zu sehen. Und so machte sie sich auf in die erste Ebene. |
05.11.2014 13:47:03 | Aw: Die Suche nach Horaz Wetterlicht (#83182) |
Mr.Hypello | Die bedrückende Stille der Krypta ließ in Helena eine Anspannung anwallen, die in ihrer Form recht selten war. Angestrengt pulsierte das Blut in ihren Ohren ob der Unwissenheit über das was sich in der Stille verbergen mochte und dem Versuch etwaige Gefahren rechtzeitig erkennen zu können. Das Rauschen in ihren Ohren machte es schwieriger das geräuschlose Nichts, in dem sie sich befand, zu fassen. Mit jedem weiteren Schritt machte ihr Herz einen nervösen Hüpfer. Die unwillkürliche Sorge um jeden einzelnen Schritt den sie mit ihren kleinen Füßen tat, zu wecken was dort wohl schlummern könnte, riss ihre Gedanken hin und her. Kurz waren da Bilder von dem was geschehen würde, wenn sie entdeckt werden würde, doch diese Gedanken waren schmerzhaft, lähmend und alles andere als nützlich in diesem Moment. Doch fiel es ihr nicht schwer ihre Konzentration wieder auf das wesentliche zu lenken und ihren Weg eisern weiter zu verfolgen. Die erste Ebene wirkte still, gar verlassen. Man könnte meinen gar standesgemäß für eine Krypta. In manchen Ecken mochte sie das mahlende Geräusch von Knochen hören, die irgendwo gegen den kalten Stein schliffen. Durch die situationsbedingte Anspannung und ihre eigene Konzentration, war es ihr jedoch möglich unbehelligt durch die scheinbar freie erste Etage zu schreiten. Im nächsten Abschnitt schien sich die Stille und Dunkelheit noch weiter zu verdichten. Die maroden, kalten Stufen hinabsteigend erblickte sie ein Meer aus Schwärze. Keine Fackel, kein magisches Licht, nicht mal ein paar bedrohlich funkelnde Augenpaare waren auszumachen. Doch einfach war der Weg nicht. Der Boden vor ihr war kaum zu erkennen, doch ihr Schatten sollte sie fortan durch die Düsternis führen. Wohl konnte sie keinen Unterschied mehr zwischen ihm und dem alles umgebenden Nichts ausmachen, doch die magische Bindung war wie ein seichtes Zupfen an ihren Nerven worauf ihre Glieder folgsam parierten. Jeder noch zu tuende Schritt war ungewiss und jeder getane war begleitet von einem kurzen Aufatmen. Der Dunkle führte sie sicher. Doch erst als sie auf etwas trat, das der Härte nach wohl einem Stein am ähnlichsten war und dieser unter dem leichten Druck ihres zarten Gewichtes nach außen schnippte, wurde ihr klar auf welch dünnem Grat sie wandelte. Sie hörte das Knirschen des Steines und auch wie er wegrutschte, doch dann war er weg. Das Geräusch blieb aus. Helena wurde klar, sie wandelte über eine schmale Brücke unter der sich das Nichts des Raumes wohl nur zu potenzieren schien. Kein Gedanke, der Sicherheit weckte. Kurz darauf gelangte sie an eine steinerne Tür. Malmenden Tones schob sich das Portal auf und offenbarte - nichts. Doch umso weiter sie ging umso stickiger wurde die Luft. Neben dem eigentümlichen Duft von Balsam, Verwesung und Staub schlich sich jedoch auch ein anderer ein, der mit jedem Schritt stärker wurde. Sie wanderte eine Ewigkeit im Dunkel, fernab jedweden Zeitgefühls. Hier unten war die Zeit zäh doch unfassbar. Nichts deutete darauf hin, dass sie ins Land zog und so watete sie weiter, dem immer stärker werdenden Geruch, der ersten Spur die sie hier wahrnehmen konnte, nach. Eine weitere Tür, eine weitere Treppe. Mittlerweile musste sie selbst schon völlig die Orientierung verloren haben, wenngleich es so etwas wie Orientierung hier unten kaum geben konnte. Doch dann endlich, schien sich etwas zu verändern. Konturen wurden sichtbar, begleitet von dem warmen, bedrohlichen Leuchten verglimmender Glut. Der immer stärker werdende Geruch, schien hier sein Zentrum zu finden und mutierte für die empfindliche Nase zu bestialischem Gestank. Nun konnte sie es auch mit Gewissheit ausmachen. Verbranntes Fleisch. Die Fledermaus hatte sie nunmehr eingeholt. Ein leises Knistern der bald schon ausgelöschten Glut und das lederne Flügelschlagen ihres Vertrauten mischten sich in das krude Bild, das ob der schier endlosen Dunkelheit, die sie soeben fürs erste hinter sich gebracht hatte, sich dennoch nur langsam offenbarte. Die preisgegebenen Konturen um die Glut offenbarten eine Feuerschale, welche auf einem steinernen Podest aufgestellt wurde. Während sie im schwachen Lichtkreis des bald verglimmenden Feuerchens weitere Untersuchungen anstellen wollte, durfte sie auch feststellen, dass der Boden sich verändert hatte. Neben dem kalten Stein, den sie bis eben gewohnt war, schoben sich ihre Füße in etwas weiches, dass über dem Boden verteilt war. Im ersten Moment schien es als würden ihre Füße plötzlich über einen Sandstrand wandern, doch das war hier unten recht unwahrscheinlich. Zumal Sand wesentlich grobkörniger war als das, was sich so fein bis zu ihren Knöcheln hinauf schob und diese fast tänzelnd umschloss. Langsam gewöhnten sich ihre Augen an die schwächliche Lichtquelle und offenbarten ihr mehr. Still mochte die junge Dame wirken, doch ein Hauch bedrohlicher Überraschung sollte ihr den Nacken hinaufwandern, als sie sich gewahr wurde, worin sie stand. Helena stellte fest inmitten von Asche zu stehen, die rundherum gesäumt war mit Knochen, verbrannten Leibern, Schädeln und getrocknetem Blut. Hier war ganz gewiss etwas vorgefallen. Etwas, das wohl auch ihren "mühelosen" Abstieg erklärte. Wer hätte sich ihr schon in den Weg stellen können, wenn niemand hier mehr existierte? Die Augen schließend, förderte sie ihre eigene Konzentration um ein arkanes Echo wahrnehmen zu können. Die Signatur, nach der sie suchte war ihr weitaus bekannt und bisher nahm sie nur die schwächsten Zeichen wahr. Es schien als verblasse die Sicherheit um dieses Wissen so langsam. Zu lang hatte sie ihn nicht gesehen und zu lang nur die kleinsten Signale empfangen. Es war als wusste sie was sie suchte und sie kannte es auch, doch das Bild war schwächer geworden. Nicht lang hätten Zweifel gebraucht um sie ins Wanken zu bringen. Doch das was sie hier empfangen sollte, sollte jeden Zweifel beseitigen. Sie spürte die Gewalt, die hier gewirkt wurde. Die Signatur war so präsent wahrzunehmen, als hätte der Bleiche ihr selbst eine schallende Ohrfeige verpasst. Er war hier, daran gab es keinen Zweifel und die zahllosen Ascheberge und Leiber deuteten darauf hin, dass es zu einem Kampf gekommen sein musste. Selbst die Glut in der Schale erschien in neuem Licht. Der Gedanke drängte sich auf, dass die kleinen züngelnden Flammen aus der Schale die letzten Überbleibsel eines Infernos waren. Zwischen den Aschehaufen und verkokelten Vampiren mochte sie jedoch noch etwas ausmachen. Dort lag ein zerrissener gerüsteter Körper. Die Rüste war ihr wohl bekannt. Augenscheinlich ein Gardist. Ein Dunkelelf dazu. Den Biss und Reißwunden nach zu urteilen wurde dieser Opfer der Vampire. Etwas abseits des Stilllebens aus Asche, Fleisch und Blut fand sie einen weiteren Gardisten. Er lag auf dem Bauch, mit dem Kopf gen Ausgang. Er war weder Opfer des Feuers, noch der Vampire gewesen. Spuren des Kampfes waren auch an seiner Rüstung nicht vorbei gegangen, doch waren davon keine tödlich. Erst unter genauerer Betrachtung mochte Helena feststellen, dass dieser ebenso die nekromantische Signatur des Bleichen am Halse trug. Was auch immer hier geschehen war, es war schon eine Weile vorbei und unter den Leichen ließ sich der Nekromant nicht ausmachen. Sie konnte außerdem ein weiteres Wispern im Gewebe wahrnehmen. Eine weitere Signatur, die ihr jedoch gänzlich unbekannt war. Im Gegensatz zu dem arkanen Chaos, welches hier stattgefunden hatte, war das andere Echo wesentlich schwieriger zu erfassen. Wohl war die Quelle selbst nicht aktiv geworden. Doch umso länger sie blieb umso deutlicher wurde ihr, dass es hier nichts mehr gab. Zwar reichte die Krypta noch tiefer, doch gab es keine Anzeichen darauf, dass der Nekromant selbst tiefer gegangen wäre. Eher schien es so als wäre er einfach verschwunden. Ein Grollen aus den Untiefen der Grabstätte ließ das Mauerwerk Staub spucken. Ein geeignetes Zeichen um zu verschwinden. |
06.11.2014 10:31:15 | Aw: Die Suche nach Horaz Wetterlicht (#83208) |
-emptySoul- | Ob dem was sich ihr offenbarte dort unten, tief unter der Erde inmitten von Tot und Staub und Asche und der aufkeimenden Gewissheit, das es Horaz gelungen sein mochte, sich zu entmenschlichen, bat sie ihren Schatten zu sich heran. Zwei Schritte durch weiche, schmierende Asche wie sie nur verbranntes Fleisch erschafft, brachten sie in die Umarmung des untoten Wesens und schenkten für ein paar Momente das süße Ziehen von Vergessen an ihrem Geist. Sie hob die Hand zu einer arkanen Weberei, sprach die Worte in drakonischer Sprache welche sie vor Wochen gefunden hatte, für diesen Augenblick. Die ersten Momente waren schmerzerfüllt. Die Essenz des Schattens schob sich wie gefrorenes Feuer durch die Kapillare in ihrer Haut und obersten Muskelschichten. Verdrängte weiches, warmes Leben aus Haut und Fleisch um selbst dort Platz zu finden. Um sich kalt und tot dort fest zu setzen wo eigentlich der Herzschlag rotes Blut pumpen sollte. Helena schrie. Es war ein Schrei aus Schmerzen und ein Laut der Verzweiflung als ihrem Geist gewahr wurde, was sie hier tat und das es zu spät war. Der Gedanken, nach dem Tod zu greifen um das Leben zu ertragen war ein Trugschluss. Für einige schmerzhaft pulsende Herzschläge begann sie der Verlockung des Schattenwesens um sie her nachgeben zu wollen. Es wäre einfach gewesen, den Willen fallen zu lassen, welcher den Schatten davon ab hielt, sich alles an ihr zu nehmen. Es wäre einfach gewesen, einfach auf die andere Seite zu wechseln und nicht mehr zu sein. Endgültiges Grau. Aber ein Blick durch den Blutschleier ihrer angestrengten Augen auf die eigenen Füße in dem Aschebad aus totem Fleisch, das Horaz hinterlassen hatte, riss sie zurück. Nein. Als das Grollen aus den Tiefen der Krypta hallte war alles vollbracht und Helena trat den Rückweg an über Abgrund und Schwärze. Das Sonnenlicht blendete sie als sie nach bald drei Tagen die Pforte der Krypta auf drückte. Asche - und staubverschmiert taumelte sie in die Arme des dunklen Mannes der dort noch immer ihrer harrte. Blasser war sie geworden und durchscheinender, so schien es. Und kälter. [i]Compario Umbra.[/i] |
06.11.2014 11:21:25 | Aw: Die Suche nach Horaz Wetterlicht (#83211) |
Kriegerin | Helena suchte Meister Wetterlicht. Keara suchte Meister Wetterlicht. Beide auf ihre Art. (Gerne bitte löschen. Danke!) |
21.11.2014 12:05:39 | Aw: Die Suche nach Horaz Wetterlicht (#83924) |
-emptySoul- | Wieder war es Zeit, die ins Land ging. Und Zeit, in der Helena ihre Umgebung beobachtete und den Stimmen lauschte, um sich her. Es galt, Zeichen zu sehen und zu lesen. Stille war nicht immer Stille, das wusste sie. Und die Ruhe, welche derzeit eintrat, war etwas, was sie nutzen konnte. Und nutzen würde. Da sie glaubte, sie gut und richtig zu deuten und zu lesen. Es war, wie der Wind, der sich legt, bevor der Sturm kommt. Wie das Verebben des Erdbebens, bevor sich die Erde auf tut. Horaz hatte Asche hinterlassen. Viel davon und in einer Art, die sie schaudern lies, erdachte sie, was er aus all dieser Asche zu erheben vermochte. Sie holte leise Atem und breitete die Schriftrolle vor sich aus. Der zauber der fünften Graduierung sprang ihr in Schrift und Rune entgegen und mit ihm ein Funken Hoffnung. Aus den Tiefen ihrer Rocktaschen zog sie ein Beutelchen hervor aus welchem sie etwas der Asche die Horaz hinterlassen hatte, in eine polierte Steinschale rieseln lies. Diese Asche, so schien es ihr, war ihrem Meister nun ähnlicher als alles, an das sie sich erinnerte. Und doch wollte sie es versuchen. In die Asche legte sie ein kurzes Stück feinen Kupferdrahtes um dann mit der gesunden Rechten in das Gewebe zu greifen, aus welchem sie ihre Magie zog. Das Licht begann sachte zu brechen, als sie ein weiteres Mal versuchte, Horaz zu finden... [spoiler]PM[/spoiler] |
07.12.2014 14:04:02 | Aw: Die Suche nach Horaz Wetterlicht (#84978) |
Mr.Hypello | Als das letzte Wort ihrer Nachricht durch den Äther hinaus in die Ungewissheit drang um den Meister zu erreichen, verfiel ihr Organismus wie von allein in dieses aufreibende Gefühl des Wartens. Ein Lauschen hinaus ins Nichts, das Starren in den leeren Raum. Ein inniges Bitten an etwas, dessen Existenz man nicht mit Gewissheit belegte. Doch gerade als sie sich der alternativlosen Stille bereitwillig hingeben wollte, erhielt sie ihre Antwort erwartungsgemäß, wie wenn man das eigene Echo herausfordert. Ihre ruhigen Worte, ihr zierliches, nahezu verzweifeltes Bitten verlosch im Raum und an ihrer statt trommelte eine Kakophonie von Geräuschen um sie herum auf sie ein als stünde sie in Mitten einer Explosion, die ihr nicht die Gnade erwies sie in einem Sekundenbruchteil auszulöschen. Schreie, Gewisper, Gekeife, gemurmelte, repitierende Formeln - all diese Eindrücke ließen ihre Ohren wie heißes Eisen glühen. Schmerz durchdrang ihren zierlichen Körper. Das Steinbecken, auf welches sie hinabblickte verlor Konturen, alles verschwamm ob des enormen Drucks in ihrem Kopf. Gleißend hell wurde das Bild auf das sie blickte, ehe sie stürzte. Oder stürzte sie nicht? Sie verlor das Gefühl für ihren Körper, das Gleichgewicht war verschwunden. Feste gefühlte Strukturen brachen auf als das Körpergefühl schwand. Treibend im weißen unendlich blendenden Licht, gemartert von den Teufeleien der Tonleiter. Das Echo riss an ihrem Verstand hin und her wie toll geworden. In einem verzweifelten Versuch das Geräuschbombardement zu fassen und die Worte zu verstehen, hörte sie immer wieder nur Fetzen. Fetzen aus verschiedensten Sprachen. Da war drakonisch, da war orkisch, da war die Sprache des Unterreichs und noch viele mehr. Doch aus jenen Sprachen, die sie sprach zeichnete sich langsam ein Muster ab. Alle trugen die selbe Nachricht an sie heran. [spoiler][quote]Kniet zur rechten Zeit oder brennt in alle Ewigkeit![/quote][/spoiler] Nachdem die Worte in ihr Bewusstsein drangen, riss der Schleier blendenden Lichts auf und gebar tiefste Schwärze, die sie Erholung versprechend empfing und eine betäubende Stille um die geschundenen Sinne des zierlichen Mädchens legte. Erst Stunden später würde sie aus ihrer Erschöpfung erwachen und feststellen, dass das Echo weiterhin leise von innen gegen ihre Schädeldecke klopfte. Sie hatte ihre Antwort erhalten und diese würde ihr noch gute zwei Tage buchstäblich Kopfschmerzen bereiten. |