11.03.2008 12:31:31 | Südwind - Shaheen ibn el Maress (#7930) |
Laefilar | [b]Vorab: Dies ist eine Aufzeichnung aus dem Blickfeld des Charakters 'Shaheen ibn el Maress' und keine öffentliche Denunzierung von irgendwelchen hier wiederfindbaren Charakteren auf Amdir! Bitte immer beachten.[/b] Endlich ein Gasthaus, was den Ansprüchen des Südländers entsprach. Es war nicht sonderlich prunkvoll, doch wenigstens nicht überlagert von dem Kroppzeug, welches er auf den freien Wegen so sah. Er trank seinen Wein, welcher nicht sonderlich gehaltvoll schmeckte, doch es war immerhin mit Wein zu vergleichen, welchen er kannte. Ein kleines Büchlein lag vor ihm, in welchem er langsam umher blätterte und mit einem Kohlestift eine bereits angefangene Karte weiter zeichnete. Immer wieder machte er kleine Notizen in fremder Sprache und blätterte weiter. [i]"Welch barbarische Lande ich hier finden muss. Unmöglich scheint es mir das Gesehene auch nur andeutungsweise zu beschreiben. Erst vor kurzer Zeit sah ich ein riesiges, steinernes Monster von einem Schwein begleitet. Beide hatten ungefähr die gleich Art sich zu artikulieren und beide war nicht sonderlich angenehm für meine Ohren. Dann war da ebenso noch dieser Mensch, welcher sich Nathan nennt. Er ist ein durchaus neugieriger und doch freundlicher Zeitgenosse für einen Barbaren. Störend empfinde ich nur, dass jeder zweite Satz eine Entschuldigung ist. Nicht einmal unsere einstigen Sklaven waren dermaßen zurückhaltend. Was mich ausserdem beunruhigt ist die Tatsache, dass es hier ein ganzes Dorf von Halblingen gibt, wo das Leben zu blühen scheint. Bei den tausend Winden der Welt. Unvorstellbar und doch interessant ist es sie zu beobachten, wie sie ihrer Freiheit fröhnen. Wenigstens etwas scheint es in diesen barbarisch anmutenden Landen heraus zu kristallisieren: Der Genuss der eigenen Freiheit. Auch diese Stadt der Elfen sah ich und ich muss es unangenehmer Weise zugeben, doch sie ist wahrlich herrschaftlich und wunderschön. Sieht man dort in den Himmel, so spielen manchmal wilde Farben miteinander, wie ein Regenbogen, der in der Gischt der tosenden Klippen entsteht, sobald die Sonne auf diese strahlt. Wahrlich mochte ich diese Stätte, trotz der typisch arroganten Blicke der Wächter überall. Tatsächlich vermisse ich die Sandmeere des Südens. Auch, wenn dir dortige Freiheit nur eingeschränkt herrschen mag, so entschädigt dies die Schönheit der Orte. Wenn ich es mir recht überlege hätte ich dieses steinerne Wesen versuchen sollen einzufangen. Es wäre eine Attraktion auf den Märkten gewesen und hätte eine Menge Gold gebracht. Samt diesem Schwein hätte sich vielleicht sogar der eine oder andere Manegendirektor dafür interessiert. Nun denn, wie dem auch sein mag. Ich will sehen, was mir die kommenden Tage noch so bingen werden. Hier scheint zumindest kaum etwas unmöglich zu sein."[/i] Und somit schloss er das Buch wieder und legte sich zur Ruhe, den Wein, welcher ihm schon Sodbrennen bereitete lieber stehen lassend. |
12.03.2008 12:40:38 | Barbarischer Adel? (#7985) |
Laefilar | [i]"Es ist wahrlich von merkwürdiger Schönheit hier. Da unterhält man sich mit dem Adel der zivilisierten Welt und was geschieht? Ein dreister Händler fällt spottend in das Gespräch ein und droht dann auch noch mit Mord und Totschlag. Wie soll man mit soetwas umgehen? Geschweige denn, dass einige den Anstand besitzen sich zumindest vorzustellen, bevor sie lauwarme, aufgeplusterte Worte aus ihrem Mund rinnen lassen. Wenn es so weiter geht sehe ich schon einen Fehlschlag nach dem anderen folgen. Bei aller Mühe, wie soll man diese Barbaren schätzen, wenn sie nicht einmal königliches Blut erkennen, geschweige denn schon alles gesehen haben wollen. Derartige Feindseeligkeit ist selbst auf dem Festland nur selten erkennbar. Wenigstens ist dort ein Riss im bewölkten Himmel: Dem Feuerhaar scheint es nicht anders zu gehen. Endlich jemand, mit dem man sich auf einem anderen Niveau messen kann. Auf meiner Wanderung durch die Länderreien verwunderte mich nicht nur die Stille, sondern ebenso erneut dieser Nathan, wie er sich nennt. Ohne Gegenleistung schenkte er mir einige Tränke zur Stärkung für meine Wanderungen. Wahrlich ein respektvoller Zug mir gegenüber, wie ich eingestehen muss. Meine Güte kannte natürlich keine Grenzen und ich erwies ihm die Ehre jene Pflanzen zu schenken, welche er für seine Tränke benötigen würde. Selbst verständlich ohne eine weitere Gegenleistung. Dennoch will es mir seltsam anmuten, dass dieser Mensch, trotz all seiner Ruhe und seines Weges, mir anbot die Gegend zusammen zu erkunden. Noch traue ich ihm nicht so recht. Doch ich werde sehen, ob ich eines schönen Tages diesem Angebot nachkommen will. Schließlich versicherte er mir mein Wohlbefinden auf solcherlei Wanderung. Was mich mitten in der Nacht in erstaunen versetzte war dieses Dorf hinter der kleinen Brücke. Es muss ein Dorf der Zwerge sein. Zumindest dem Geruch nach und ebenso den kleinen, stämmigen und überaus behaarten Wachen nach zu urteilen. Einer von ihnen erzählte mir, im leicht angetrunkenen Normalzustand, wie mir schien, dass es ein sogenannte Binge gäbe, welche auch Waren vertreibt. Das will ich mir mal ansehen. Doch erstmal muss ich dieses teure Gebräu des Zwergen loswerden. Ganze 100 Münzen habe ich ihm gegeben und dafür Bier bekommen. Wer denkt denn auch, dass dieses Fässchen so teuer, wie der feinste Wein ist. Wie dem auch sei. Augenscheinlich ist es, dass es Tag für Tag neue Dinge zu entdecken gibt."[/i] |
13.03.2008 11:42:53 | Einblick in die Familienchronik (#8047) |
Laefilar | Shaheen (Weißer Falke) stammt aus der kleineren Hafenstadt Manshaka, welche westlich, die Küste entlang, von Calimhafen liegt. Dort wuchs der junge Shaheen ebenso behütet auf. Seine Eltern waren einfache Handelsleute und doch Stadt bekannt, da ihre Schiffe bis hin nach Lantan und sogar in den wunderschönen Osten segelten. Im Handelshaus el Marees (Südwind) wurde Shaheen mit passendem Alter ebenso als Wächter eingesetzt. Er verdiente sein eigenes Gold Anfangs mit Botengängen für seinen Vater und seine Mutter, später auch durch Wachgänge und Geleitschutz auf kürzeren Reisen zu Land, wie zu Wasser. Shaheens Vater unterrichtete den Jungen jedoch nicht nur im Handelsgeschick, was ihn wenig interessierte, sondern vor allem im Kampf mit Rüstung und Klinge. Seine Mutter hingegen zeigte ihm die Wege des Glaubens an Akadi und trichterte ihm mehr als einmal ein, wie die Gebete richtig gesprochen werden. Allerdings lernte Shaheen schnell, dass Worte nur halb sowichtig waren, wie sein wahrer Glaube an die Herrin der Winde, womit er seine Mutter absichtlich zur Weißglut trieb. Trotz seiner übernommenen Aufgaben fühlte Shaheen sich stets etwas beengt. Von seinen Privatlehrern erlernte er nicht nur das Schreiben und Lesen, wie auch den Umgang mit Klinge und Rüstung, sondern er erfuhr ebenso von den Landen, die um Calimshan grenzten. Er war fasziniert von den weiten Wüstenmeeren, wie auch den riesigen Wäldern des Nordens. Immer wieder fragte er seinen Vater, ob er ihn aus dem Dienst des Hauses entlässt, damit Shaheen seine eigenen Wege geht, doch ein jedes Mal wurde es ihm verweigert. Als der Tag kam, wo seine jüngeren Geschwister jedoch aufbrachen, um nach Amn zu reisen und dort einen Handelsposten zu eröffnen kochte der 18 Jahre alte Junge vor Eifersucht und Wut. Er selbst konnte, verblendet, wie er war, niemals aktzeptieren, dass er in der Stadt Manshaka zurückbleiben sollte, obwohl ihm als Ältestem der Geschwister die eigentliche Aufgabe zufiel einst die Geschicke des Heimatshandelshauses el Marees zu übernehmen und zu leiten. So machte er sich in einer Nacht und Nebel Aktion auf in die neue Welt, welche vor ihm lag. Jedoch nicht ohne vorher das eine oder andere Kleinod aus dem Haus zu entfernen, damit er etwas 'Reisegeld' besaß. Er diente einem Karavanenführer als Wachmann und kam so über Shemadar und Calimhafen nach Memnon. Von dort aus begann er die Welt auf den Handelswegen zu erkunden, bis es ihn schließlich nach Amdir verschlug, der Insel der Hoffnung. |
26.03.2008 16:09:06 | Vergängliche Sandstürme (#8665) |
Laefilar | [i]"Wenn es so weiter geht stehe ich sicherlich bald vor dem eigenst erwählten Wahnsinn! Ich meine, ich will ehrlich sein, dass dieses Land durchaus seine Reize hat in seiner Wildheit, doch wie schwer fällt es einem auf all die zivilisierten Gehilfen zu verzichten. Scheinbar erwartet hier ein jeder Bauer einen Respekt, den man sich erst verdienen soll, aus dem Nichts. Und selbst eine einfache, genussvolle und ruhige Rast wird einem schwer gemacht, wo man sich lediglich mit einer Halblingsdame zum Genuss der Konversation unterhält. Sicherlich ist es wenig neu, dass in den Schatten der Bäume irgendwelche Wegelagerer hocken und sich die Finger nach solch königlichem Blute lecken, jedoch ebenso die Frechheit besitzen mit Winden und Stürmen um sich zu schleudern, weil ihnen lediglich ihre eigene Bewunderung über unsereiner Schönheit im Halse stecken bleibt. Bei Akadis kühlenden, säuselnden Winden, so komme ich mir hin und wieder vor, wie im Auge eines riesigen Sandsturms, während alles um mich herum brüllt, schreit, die Muskeln spielen lässt und zu guter letzt verschwindet, wie es erschien. Nun denn. Nachsicht soll geübt werden. Sonderlich fremdartig ist es ja nicht, dass all die Völker das Fremde und Unbekannte fürchten, geschweige denn ansatzweise verstehen können, was unser königliches Blute antreibt. Sofern auch nur minimales Interesse ohne jegliche, unzivilisierte Gewaltausbrüche bestand, verlief es ja auch durchaus ansehnlich, wie ich zugeben muss. Natürlich stets in weiter Voraussicht, dass viele Gedankengänge wohl einfach zu übermächtig erscheinen mögen, um sie weiter zugeben. Ich sollte das weiter beobachten. Ein gewisser Anreiz besteht ja eben auch darin jene sich in unserem Lichte wälzen zu lassen, die es genießend aufnehmen."[/i] Daraufhin schlug er das kleine Buch mit den fremdartigen Zeichen und Schriftzügen wieder zu und trank seinen Kelch aus, um sich zur Ruhe zu begeben. |
22.10.2008 14:24:40 | Erniedrigende Lehre (#17702) |
Laefilar | Als er zur Seite blickte schlief Candy bereits tief und fest. Langsam stand er auf, um sich an den provisorischen Schreibtisch zu setzen und er öffnete das kleine, in Leder eingeschlagene, Büchlein. Nach einiger Zeit des Kramens fand er dann auch den Federkiel und das Tintenfässchen. [i]"Das kommt wohl davon, wenn man einer Shaari etwas zeigen will und nicht einmal etwas als Gegenleistung verlangt. Man erhebt sie in ungeahnte Lüfte, lässt die Winde der Himmelsrichtungen mit ihr spielen und was folgt daraufhin? Diese Frau bläst in diese vermaledeite Muschel und mir bricht beinahe der Magen auf, bei dem Ton. Es ist also immer wieder das Gleiche, wenn man sich mit diesen Menschen auf mehr einlässt, was über Geschäftigkeiten hinaus geht. Nun mag es mir eine weitere Lehre gewesen sein. Hauptsache will es sein, dass sie sich mir mit dieser Flöte... Muschel... diesem grausigen Ding fern hält. Desweiteren war ich durchaus überrascht, wie ich mir selbst eingestehen muss, dass dieser verrückte Bastler mich fragte, ob ich ihn nicht mir einigen seiner kleinen Erfindungen weiterhelfen will. Er war durchaus beeindruckt, als ich die Werkbank 'aufräumte'. Wahrscheinlich hätte ich es dennoch mit den Händen bewerkstelligen sollen, anstelle all den Müll einfach mit einem Windstoß aus dem Fenster zu jagen. Wer hätte auch gedacht, dass Glas so teuer ist, dass ich einstweilen als Lehrling für den Verrückten arbeiten muss. Doch es mag auch etwas Gutes haben: Logie und Speisen sind ersteinmal umsonst und nicht schlecht, wie ich zugeben muss. Wir werden sehen, was noch so geschieht, wenn ich einige kleinere Apparate mit meinen Kräften versehe. Bei Akadis Winden hoffe ich jedoch, dass der Gnom am Leben bleibt, wenn er sie ausprobiert."[/i] Gelassen streute er etwas Löschsand über die Seite im Buch und schüttelte diesen vorsichtig ab, um seine wenigen Habseeligkeiten wieder zu verstauen und sich neben Candy zur Ruhe zu begeben. |
23.10.2008 03:58:38 | Zweifelhafte Geschenke (#17726) |
Laefilar | Wieder saß er an dem Behelfsschreibtisch, in diesem kleinen, stickig warmen Zimmer im Lotus. Erneut schlief Candy bereits, wie die Nächte zuvor und er hatte sich gebadet. All diese Eindrücke waren genauso fremdartig, wie belastend. Langsam ließ sich der hoch aufgeschossene Genasi auf den Stuhl fallen, welcher knarrend unter ihm leicht nachgab und er starrte auf die Klinge, welche vor ihm lag. Eingehüllt in die ledernde, blanke weiße Schwertscheide, lag der Knauf auffallend vor seinen Augen. Die Scheide mit einem einzigen, roh geschliffenen Diamanten versehen und mit Falkenfedern, weiß und grau, an silbrigen Kordeln befestigt. Der Griff des Schwertes ward mit weichem Leder umfasst, der Knauf mit einer seltsam wirkenden Rune versehen. Wahrscheinlich wohl die Sprache der kleinen Dreckbuddler oder soetwas in der Art. Die Klinge hingegen ward elfischer Natur, wie es ihm schien. Diese Spitzohren waren durchaus kunstfertig mit ihren Schmiedearbeiten, wie er sich eingestehen musste und die Klinge mit Weißgold überzogen. Sehr filigran im Endeffekt und durchaus schön anzusehen. Die Insignien auf der Klinge ähnelten Blättern und dort stand etwas in menschlicher Schrift, wie er sich zumindest dachte, was irgendwie Silvanus geweiht war. Zumindest erzählte die Shaari Lydya ihm dies. [i]"Welch Affont. Bei der Dame der Lüfte, wieso gelange ich stetig an derlei Objekte? Ich will es den Menschen nicht nachsehen, mitnichten, dass sie mir derlei wunderschöne Dinge schenken, aber liegen sie mir? Einem Windfürsten? So wundervoll, wie wir sind, so seltsam wirken die Geschenke jener, die uns schätzen lernten. Mit einer Entschuldigung für Vergangenes mag es durchaus getan sein, natürlich, doch Geschenke? Mit Sicherheit will ich mich nicht beschweren, doch zuwenig wissen sie, zuwenig fragen sie, zuwenig wollen sie über uns erfahren, um uns gleich zukommen. Auch hier sind die Menschen seltsam, gar undurchsichtig, wie einst in Calimhafen und Manshaka. Auf der einen Seite handeln sie nachdenklich und zugleich doch impulsiv, von Dank gar beflügelt und euphorisch vielleicht. Wie dem auch sei, so will mir jedes Geschenk willkommen sein. Allerdings, wie ich feststellen musst, als ich nur kurzzeitig diesen Tyrtempel betrat, sollte ich mehr Gold für Heilungen nehmen, als bisher. Letzten Endes namen diese Priester dort gar für jeden gewirkten Gotteszauber einen Obolus, welcher Tyr preisgegeben wurde. Zumindest sagten sie dies. Ich will ehrlich zu mir selbst sein. Beim Anblick von Gold, Juwelen verziehrten Ringen und Ketten und fein gesponnenem Tant mag ich kaum glauben, dass meine Münzen jemals diesen Gott 'behelligen' wollen. Wenigstens konnte mir jener Priester dort helfen, als er die Verzauberung von der Klinge nahm und die feinen Verziehrungen, wie schade es auch ist, verschwanden. Somit lag es an mir die neue Klinge zu weihen, im Sinne Akadis. Als ich jene Macht erbat glimmte die Klinge auf und fein gezeichnet, in den Winden von Süden, Norden, Osten und Westen, erstrahlte der Himmel auf ihr. Wolken zeichneten sich ab und mein eigenes Bild des Falken. Eines Tages wird mir Akadi die Macht und Kraft gewähren jene Klinge selbst zu führen. Nicht allein, um ihre Ziele zu erfüllen, als vielmehr meinen Weg zu schützen, bis ich zu ihr aufsteigen darf, um in den endlosen Hallen zu wandeln. Doch noch etwas anderes mag mich beschäftigen. In dieser Stadt, wo ich meine bisherige Zuflucht fand, findet ein scheinbarer Umbruch statt. Wie oft ich einst auch die Wachen im Lotus sah, so selten sind sie geworden. Selbst auf den Straßen laufen die gerüsteten Wächterjünglinge herum und ihre Blicke sind scharf, wie genau. Ein Junge mit dem Namen Garron erzählte mir etwas von einer Bekanntgebung eines Fürsten Thesen. Wer das auch immer sein mag, so lud er die Bürger dieser Hafenstadt alsbald zu einer Unterredung ein, wie es mir vorkommt. Vielleicht wird gerechtfertig, was hier so los war? Nunja. Da ich seit einigen Nächten das Bett mir Candy teile gehöre ich wohl auch zum Bürgerstand. Immerhin lebe ich hier länger, als bisher an anderen Orten. Manshaka mal vorab gelassen. Ich hoffe nur, dass der Lotus nicht geschlossen wird, da ich mich sonst wieder an diesen Leuchtturmwärten wenden muss, der mir einst Unterschlupf gewährte. Allerdings war dieser seltsam. Erzählte mir was von seinem verloren Sohn oder so und sah mich immer mit einem Funkeln an. Ich hatte den Eindruck, dass der mehr suchte, als nur ein Gespräch und schlief mit dem Hintern lieber an der Wand. Wie auch immer. Akadi mag mir die Ruhe gewähren und ebenso die Hoffnung, dass sich nicht allzuviel ändert. Ich glaube nicht, dass Candy mit mir in den Leuchtturm ziehen würde. Der Kauz war dafür zu seltsam. 'Finde deine Erleuchtung in deinen eigenen Interessen. Ziehe von Ort zu Ort, um deinem Traum nachzugehen, und wachse an den neuen Erfahrungen. Alle Hindernisse geben irgendwann nach. Unfreies Leben ist nur wenig besser als der Tod, deshalb lasse dich niemals einsperren.' ..."[/i] |
13.11.2008 23:35:37 | Feuer und Wind: Verlorene Gedanken (#18919) |
Laefilar | Es gab einen riesigen Knall und hustend, wie auch keuchend, hielt er sich den Kopf, leise stöhnend und er sah auf den brennenden Holztisch, welcher ziemlich mitgenommen ausschaute. Sich aufrappelnd spürte er etwas weiches unter sich und als er über die Schulter lugte erkannte er seinen Lehrmeister, welcher durchaus angeschlagen und wirr vor sich hinbrabbelnd, an der Wand lag. Zwei kleine, kräftige Schläge auf die Wangen und der Segen Akadis ließen den Gnom jedoch wieder zu sich kommen, welcher sofort hektisch umher lief, die Arme wedelnd und stetig etwas rief, was nach "Heu Rikscha" klang. Murmelnd trat der hoch aufgeschossene Genasi wieder an den Tisch und fuhr mit seiner Hand durch das wild wehende Haar: [b][color=#0000FF]"Bei Akadis unsteten Winden. Stell dich nicht so an du Dummkopf und konzentriere dich gefälligst mehr! Es war nur ein Kuss, wenn auch ein angenehmer... nunja... nein... es waren zwei, wenn du ehrlich bist, doch sie dürfen dich nicht so aus der Fassung bringen!"[/color][/b]. Vorsichtig räumte er die zerbrochenen Phiolen vom Tisch und sah auf die Utensilien. Reiner Alkohol, den der Gnom noch für eine seiner Konstrukte hatte und reinster Feldspatstaub, wie es ihm sein Meister sagte. Dieser wirre Trottel erwähnte jedoch nicht die Flüchtigkeit beider Stoffe, wenn sie als Gemisch mit der Luft in Berührung kamen. Shaheen ließ sich in einer Ecke auf einem Stuhl nieder und griff nach seinem Weinkelch, diesen halb herunter stürzend. Seine Gedanken schweiften hin und her. Einerseits diese Sache mit diesem Andyneth, welcher Heerführer genannt wurde, der eine seiner Haarsträhnen erkaufen wollte und dann auch noch das Gespräch mit Bahira Feuerhaar. Einerseits musste er Vorbereitungen treffen, damit sein, von den Göttern so wunderschön geformt und gegebenes Haar nicht in fremde, unwürdige Hände fiel und auf der anderen Seite erinnerte er sich an diesen warme Kuss, welcher auf seinen Lippen noch immer nachhallte. Er stürzte auch den Rest des Weines in einem Zug herunter und erhob sich dann, nur zu seinem Lehrmeister raunend: [i][color=#0000FF]"Ich bin für einige Zeit unterwegs. Jagt Euch nicht in die Luft."[/color][/i], doch der Gnom kritzelte nur wilde Linien und Buchstaben in sein Buch und hörte ihn wohl kaum. So führten ihn seine Füße dahin, wo es ihn auch immer hintrieb, um den Kopf klar zu bekommen... |
19.11.2008 00:51:41 | Windige Gedanken und Akadis Seegen (#19190) |
Laefilar | Wie spät es wohl wahr? Er stand am Leuchtturm und sah über das offene Meer hinaus, eine Gestalt, hoch aufgeschossen und in leichter Kleidung, das schlohweiße Haar im Licht der Sterne und des Mondes wehend. Voller Federn besetzt, nur die schönsten und besten der weißen Falken der Wüste, wirbelten herum und die Perlen aus reinstem Topaz klackerten leise gegeneinander, wie auch die halben Münzen in seinem Haar. Seine Gedanken schwirrten herum, wie es wohl seine Art war und doch donnerte seine Faust krachend gegen den hohlen Baumüberrest, welcher neben ihm stand, die andere Hand sich an seine Stirn legend. [color=#0000FF] [i]´Sukkubi. Dämonen. Infernalische. Sklavenmärkte. Päkte. Bücher. Feuer. Wohin soll das noch mit dir führen, Falke? Du wusstest schon vorher nicht, was du wolltest und jetzt auch noch diese verdammten Ränkelspiele auf der Ascheninsel? Willst du deine Freiheit einbüßen? Für irgendeinen Pakt, der schleierhaft ist und nicht einmal wirklich in deiner Hand liegt, geschweige denn deinem Willen unterworfen ist. Ach ja, dein Willen. Du wärst dieser Illusion fast hechelnd hinterher gerannt, als wärst du nicht mehr, als ein Straßenköter. Sehr begabt für einen Windfürsten. Wie erniedrigend für dein königlich-göttliches Blut. Wenn du ehrlich bist, hast du nur Glück gehabt, mehr nicht. Du hast Worte genau dann gefunden, als sie notwendig waren und das Dämonenblut war gerade abgelenkt genug es zu billigen. Sicherlich lag dies auch an deinem wundervollen Aussehen, woran auch sonst, doch du kannst dich nicht immer darauf verlassen. Geschweige denn, dass die Fertigkeit mit einem einfachen Kupferschwert dich schützen könnte.´[/i][/color] Er schloss seine Augen, ließ seine Gedanken schweifen und lauschte den Winden, welche um ihn herum sich einfanden. Der Südwind, so warm und heiß, wie die Sonne selbst. Der Nordwind, kühl und whispernd, wie der Mond. Der Ostwind, so fremd und voller Hoffnung. Der Westwind, so barbarisch und stark. [color=#000080][i]´Gehe deine Wege, denn sie sind nur dir unterworfen. Füge dich deinem Schicksal, denn du kannst ihm nicht entkommen. Welches Schicksal? Du allein entscheidest es zu guter letzt. Sieh nur nach vorn und in deine Freiheit. Du hast dich von ihr fesseln lassen. Sie umgarnt dich mit heißen Armen. Du bist frei es selbst zu entscheiden. Die Völker verehren dich nicht genug. Sie fürchten dich teils sogar. Du bist nicht willkommen und genauso allein. Seit wann das? Du folgst uns!´[/i][/color] Wieder krachte seine Faust in den maroden Baumstamm und er brach ein Stück davon heraus, die Augen öffnete er nur langsam und legte den Kopf schräg. [color=#0000FF][i]´Du bist verwirrt, weißer Falke. Und wenn du nicht aufpasst büßt du ein, was du dir am sehnlichsten gewünscht hast. Denke nur an die Elfe Silivren und die Bardin Lydya. Sie sprachen dich auf deine Familie an, mit welcher du gebrochen hast. Sicherlich war es ein Ausweg, doch war es der richtige, der weise Weg? Was rede ich da? Es gibt kein Richtig, es gibt kein Falsch. Dies lehrte dich Akadi in der Oase der Windrose damals. Verwirkliche dich selbst, vor allem anderen. Lasse dich niemals einsperren, dich niemals knechten und gehe deinen Weg offen für jedermann und doch mit festen Schritt. Sei hier und dort, wie der Wind, und doch nirgendwo. Wie sehr du es dir auch wünschst. Stehe niemals still. Doch sie wird es niemals verstehen, was in dir weht, Falke. Du weißt es, sie weiß es vielleicht auch. Egal, ob du ihr behilflich bist, so handelt sie selbst, wie auch du es tun würdest. Wenn der Nutzen sich zum Ende neigt, brechen gemeinsame Wege. Deine Familie war der beste Anhaltspunkt. Sie nutzte dir, bis sie dich in einem goldenen Käfig einsperren wollten. Auch sie mussten lernen, dass man den Wind niemals fangen kann.´[/i][/color] Seufzend sah er wieder hinaus auf das endlose Meer, wo sich der Halbmond und die Sterne ergossen. Bis zur Morgendämmerung würde er hier verweilen, um seine Gebete zu vollführen, wie Akadi es ihm auftrug. Und erst danach mochte er erfahren, welchen Weg er nehmen würde, wohin es ihn ziehen wollte. Doch bei allem konnte er nicht vergessen, was nur vor so kurzer Zeit geschah, als er Feuerhaar soviel Schmerz und ebenso die Linderung dessen schenkte. Und was sie ihm zeigte, damit er erfahre, weshalb er wahrlich achtsam seinen Weg zu beschreiten hatte. Achtsam und doch von Feuer gezogen... [url=http://www.amdir.de/index.php?option=com_fireboard&Itemid=0&func=view&catid=36&id=18714&limit=6&limitstart=12#19148] Querverweis[/url] |
25.11.2008 03:07:27 | Feuer und Wind: Intermezzo (#19535) |
Laefilar | Die Wassergenasi Jula war durchaus unterhaltsam, wenn auch gleichermaßen verblendet, wie er es sich bereits schon dachte. Niemand würde freiwillig der Schlampe der Meere dienen, gleich welcher Abstammung, ohne sich dabei gewahr zu sein, dass er nur ein Spielball ihrer Launen ist. Doch im Laufe des Gespräches war er sich sicher, dass man über eben sie sprach, als der Luftgenasi im Handelshaus sich zu Trauben und Tee niederließ. Und solang keiner dieser dreckigen Erdwühler die Insel betreten würde konnte er es sogar mit dem Wasserweibe aushalten. Dann war da noch das Tieflingskind, Corven nannte man ihn und er sich gleichermaßen. Verschlagen, listig, desinteressiert und doch gleichermaßen charmant, wie unausstehlich. Immerhin musste er ihm zugute halten, dass er einen gewissen Humor hatte, welchen er mochte. Dennoch war die spitze Zunge des Tieflings alles andere als auftragend. Es war Anmaßung, Suff hin oder her, und doch verständlich bei so einem Teufelsblut. Als wäre es jemals erdenkbar, dass dieser ehemalige Diener der Thay auch nur annähernd verstehen würde, was das königlich göttliche Blut in ihm ausmachen würde. Der Wein tat dann sein übriges... Seine Augen wanderten bewundernd über die Sterne und das weite Meer der Winde, als er an der Klippe stand und sich langsam in die Lüfte erhob. Er liebte jenen Zustand, weitaus höher als 30 Fuß über dem Boden und inmitten der wilden Winde. Langsam drehte er sich dabei, mit ausgestreckten Armen, um seine eigene Achse, die Winde tief in sich aufziehend, die ihn streiften und durch das Perlen und Federn besetzte Haar wanderten. Sie waren wie kleine Arme, Finger die sein Haar umwoben und es hier und dort zu kleinen Zöpfen flochten. [color=#0000FF][i]"Freiheit um jeden Preis..."[/i][/color], schoss es ihm durch seine Gedanken und er tastete langsam nach der verlorenen Strähne, welche er dem Feuerhaar zur Verwahrung übergab. Die kleinen Blitze, die dieses Ding, in den Schlafgemächern Bahiras aussandte kribbelten noch in seinen Fingern. Er mochte auch jenes Gefühl, wenn es ihn durchzog und alsbald würde er sich selbst lehren, wie er jene Elektrizität am besten lenken konnte. Er lächelte in Vorfreude und doch wanderten seine Gedanken zurück zu Feuerhaar, welche nur kurze Zeit vorher eine der Teetassen nach ihm warf, bevor er in dieser Taverne einkehrte. [color=#0000FF][i]"Mehr als kränkend, wie man behandelt wird. Einem Kinde gleich und dann wird man noch dafür verantwortlich gemacht, wenn sie sich verletzt, weil sie ihr temperamentvolles Sein nicht zügeln kann. Geschweige denn diese lästernden Worte eines einfachen Dieners, mich, einen Windfürsten, in Ketten zu legen! Pah! Der Ruhm seiner Herrin [color=][/color]schien ihm zu Kopfe gestiegen sein!"[/i][/color], murmelte er zu sich selbst, als er langsam wieder zu Boden sank und seufzte. Warum konnte er jenes Gefühl, zu schweben, nur nicht länger genießen. Gleich, welchen Auslöser es hätte. Doch er ward der Wind, nicht wahr? Hier und dort, nicht wahr? Nirgends gebunden und immer stetig frei. Vom Weine gezeichnet schlenderte er gen des Anlegers, um inmitten der dunklen Nacht übersetzen zu lassen. Er döste auf der kleinen Schaluppe Swifts kurz ein und fand sich alsbald in der Nähe des Gnomendorfs Hohenbrunn wieder. Wankend steuerte er die Taverne zum wilden Eber an, um sich ein Zimmer zu nehmen, denn bis zum Leuchtturm hätte er es wohl nicht mehr geschafft. Sich auf dem Bett niederlassend köpfte er die Weißweinflasche, welche er nur unter größten Mühen bei einem der Händler erstehen konnte. Echter Wüstenwein aus Calimshan. Einen großen Schluck nehmend lehnte er sich in dem einfachen Zimmer zurück und starrte aus dem weit geöffnetem Fenster. Den Rest der Nacht wanderten seine Gedanken nur noch von hier nach dort. Verweilten bei den Sternen und den Winden und kamen zurück zu Feuer und Wind. Nur ein Windhauch reichte stetig aus, um winzigste Glut zu einem Steppenbrand zu entfachen. Schmunzelnd schlief er dann ein... |
05.12.2008 02:11:59 | Feuer und Wind: Der schwarze Ball (#20085) |
Laefilar | Sein Schädel dröhnte von dem süßlichen Weißwein und ebenso diesen seltsamen Kräutern, welche irgendwann, inmitten des Festes, in die Feuerschalen gekippt wurden. Seine gesamte Kleidung stank noch danach, als wäre er in einen Tiegel mit Duftölen gefallen. Völlig verschlafen trottete er zum Fenster der kleinen Herberge, um es weit aufzureißen und die Sonne zu sehen. Fehlanzeige, denn es war bereits früher Abend und die Sonne verschwand mehr und mehr am Horizont, als feurig roter Ball. Er warf sich etwas Wasser in sein Gesicht, was die Winde, welche um ihn herum waberten, allmählich trockneten und somit ein angenehm kühlendes Gefühl erzeugten. Der exotisch wirkende Südländer erinnerte sich derweil an den Ball und die Kämpfe, welche ihn einerseits in ihrem Ausgang überraschten und andererseits sogar etwas langeweilten. Sich mit einem Gegner zu messen bedeutet nicht mit Waffen oder Zaubern aufeinander zu werfen, sondern hatte vielmehr einen ästhetischen Sinn für ihn. Wie etwa die Ringkämpfe in Manshaka, die er als kleiner Junge sah. Pure Kraft und Gewandheit, wie auch der Wille seinen Gegner zu bezwingen. Doch erinnerte er sich ebenso an den abendlichen Tanz und die ungeahnten schönen Künste an diesem Abend. Jener unbekannte Profet mit der Maske und die tanzende Paare. Wahrlich mochten sie mit ihren Bewegungen und Worten nicht annähernd die Schönheit und Eleganz Calimshans wiederspiegeln, doch es hatte etwas. Zumindest solang, bis er das Feuerhaar zu einem ganz besonderen Tanze aufforderte. [i][color=#0000FF]"Wind und Feuer, nicht mehr als kleine Kugeln, welche sich formten, durch Akadis und Kossuths Macht gleichermaßen geschliffen. Ein Mann, ein Derwisch der Wüste und eine Frau, eine Tänzerin der heißen Lande, völlig aus Luft und Feuer bestehend. Elegant waren die Bewegungen ihrer, welche ihre Hüfte kreisen ließ, dabei das feurige Antlitz nicht erkennbar, ob es sie erfreute oder gar störte. Und ebenso kraftvoll die Bewegungen von ihm, welcher sie stetig umkreiste, sich ihr näherte und weggestoßen wurde, um sie erneut zu packen, voller Stolz derart beide Figuren im Tanze vereint. So wildfremd und rythmisch zugleich. Knisternd legte sich die Luft um jene Gestalten, als es eine riesige Nova gab, golden Sterne sprossen und verglühten, gerade in jenem Moment, als diese beiden Wesen sich beinahe aneinander schmiegte. Der Zauber der alten Welt war vergangen und hallte dennoch lang nach. Im Tanz gefangen, im Kampf verbunden und doch miteinander verwoben."[/color][/i] Grinsend setzte er sich auf das schmale Fensterbrett der Herberge und ließ die Beine baumeln, sich an den Fensterrahmen lehnend und ein Bein angewinkelt. Die feingliedrigen Finger seiner linken Hand striffen über seine Lippen, als er sich ebenso an den Kuss erinnerte, welchen er Feuerhaar gab, als Antwort, ob er alsbald zurück kehren würde. Ihre Lippen waren weicher, als sie aussehen mögen, stellte er fest, wie bereits zuvor. Sie waren wahrlich gar sanft, wie auch brennend und vom Weine noch leicht benetzt. Auch, wenn ihre Haut wie Asche aussah, vermochte man bei jeder Berührung merken, wie warm sie doch war und ebenso wohl gepflegt. Als jener Ball vollendet ward und dieses... Ding, was die meisten als Lord bezeichneten, samt dem Tentakelmann sich zurück zogen, bot er dem Feuerhaar höflich manierlich die Armbeuge an und beide schritten sie mit hoch erhobenem Haupte an den letzten Schnappsleichen und den verharrenden Gästen hinaus. Ihr Weg führte sie jedoch nicht weit, sondern direkt in das Handelshaus der Dame Gazaalah, welches scheinbar schon lang in schlafender Ruhe vor ihnen lag. Bei einem Wein ließen sie sich auf dem runden Teppich im Vorraum des Hauses nieder und genossen neben eben diesem noch Früchte und kleine Speisen aus der Heimat. Es musste ein kleines Vermögen gekostet haben einen kochenden Sklaven aus Calimshan zu beherbergen, doch ihm erschien es, als wäre jeder Heller es wert gewesen. In den folgenden Gesprächen erzählten sie beide über die Welt und ihren Wandel, den Wandel der alten Zeit. Wahrlich lachten und stritten sie zusammen, wie eh und je, doch dieses Mal wollte es kein beleidigtes Ende geben, wie oftmals zuvor. Durch den Wein beschwingt erhob sich der Südländer alsbald etwas schwankend und deutete eine manierliche Verbeugung an, bevor er gen Ausgang schritt, stetig darauf bedacht nicht an der Teppichkante zu stolpern und sich somit zum Gespött zu machen. So mochte diese Nacht enden... mit einer wackeligen Überfahrt auf der Schaluppe Swifts... |
21.04.2009 02:45:09 | Feuer und Wind: Ein abprubtes Ende (#25397) |
Laefilar | Krachend landete seine Faust inmitten des Baumes. Immer und immer wieder, ohne auch nur eine Regung in seiner Mimik wieder zuspiegeln. Der Wind von der Küste war sowohl schneidend scharf in dieser Nacht, als auch flüsternd und weich. Es kam ihm so vor, als würde er ihn verhöhnen und gleichzeitig tröstend wiegen. Es war wie Öl, welches sich dickflüssig und zuschnürend über seine Haut ergoss und der Kloß in seinem Hals wollte nicht abschwellen. Glücklicherweise benebelte der Alkohol des Dornenschnaps seinen Geist, so dass er weder seine Umgebung, noch die Schmerzen in seiner behandschuhten Faust spürte. [color=#0000FF][i]"In einem verzehrenden Feuer kam sie um? Sie und ihr Diener, der Diabole? Es ist sowohl passend, als auch verwirrend... es wurde nichts mehr gefunden. Asche, überall, wie es in dem Brief des Handelshauses stand. Das Wachs war bröckelnd und hart, das Siegel bereits gebrochen. Typisch für die Regionen der Sandmeere und Steppen. Vielleicht Verrat? Es wurde nichts mehr gefunden. Keine Ringe. Keine Stofffetzen. Keine metallene Gürtelschnallen oder Fiebeln. Nichts..."[/i][/color] Seine Gedanken kreisten wild um ihn herum. Wirr und doch versucht etwas zu erkennen, was lang nicht mehr dort war. Wurde er langsam verrückt werden? Nein, mitnichten. Der Südländer war klarer, denn je, was ihn selbst überraschte. Plötzlich knackste und knarzte es neben ihm und er wandt den Blick nach links, wo der Baum stand, welchen er so stätigt bearbeitet hatte. Bröckelnd neigte er sich dem Abgrund zu, seine Mitte völlig zerborsten und zersplittert. Mit lautem Gedröhn knickte er ab und fiel in den düsteren Abgrund, wo er an den Felsen zerschlug und seine Reste von den anschlagenden Wellen und Fluten verschlungen wurde. Ein leises Seufzen entwich den ausdruckslosen Lippen des exotisch wirkenden Fremdländers. Alles entwich seinen Händen, wie eh und je. Gleich dem Sand der Wüste, wenn er durch seine Finger rieselte. Sich Hoffnungen zu machen war ein kostbares Kleinod, was nur die wenigsten Individuen ihr eigen nennen konnten. Und wo war einst Akadi? Wäre sie dort gewesen, um das Seelenheil von ihm zu schützen, so hätte sie selbst die heißesten Flammen Kossuths davon getragen, anstelle sie zu schüren. Wind und Feuer brauchten einander schon immer. Doch niemals hätte er gedacht, dass beide ihm nehmen, was er doch so sehr mochte. Gar für den Diabolen tat es ihm leid. Er war immerhin ein Kerl mit Schneid und zusammen hätten sie sicherlich so manchen Spass mit den halborkischen Wachen treiben können. Er würde die wilden Tänze und anregenden Diskussionen vermissen, wahrlich. Doch ward es letztlich, wie immer: Ein Söldner, der sein Herz vergibt und gar verliert ist letzen Endes nur noch ein Bettler seines eigenen Herzens. Mehr als sechs Fuß schwebte er über dem Klinkeldach des alten Leuchtturms und sah auf das Meer in die Ferne hinaus. Das schlohweiße Haar tobte im Tanz der Winde, welche ihn umwebten und doch war sein Blick, bis auf einen winzigen Moment, völlig klar. Eine einzelne, vergessene Träne rann seine Wange und sein Kinn hinab, verweht vom Wind der Himmel. Ob sie aus Trauer oder aufgrund der beißenden Luft herrührte wird wohl auf ewig sein eigen bleiben... |
09.05.2009 01:20:57 | Was ist ein Kontinent? (#25941) |
Laefilar | Das Leben als einfacher Söldner war ebenso trist, wie langatmig. So erschien es ihm zumindest bis zu diesem Abend, als er erneut mit der Halben um einige Werkstoffe feilschte. Doch bei aller Redegewandheit lies sie sich zu keinem Preisnachlass überreden und leise fluchte er in sich hinein. Bei den alten, guten Zeiten hätten sie noch weiterhin Sklaven bleiben sollen. Wie einst in den vergangenen Jahrtausenden. In den guten, blutigen Jahrtausenden! Seinen Gedanken nachhängend erinnerte er sich an die Gespräche mit dem Regenhaar in den letzten Nächten. Eine Fanatikerin, wie es wohl in keinem Buche stehen konnte. Meist las man von diesen Individuen nur, dass sie auf einem Scheiterhaufen brannten oder noch üblere Tode fanden. Unausprechliche Qualen und all dies, bis die Inquisitoren sie als geläutert sahen. Glücklicherweise war der Südländer von all dem weit entfernt. So anregend und amüsant die Unterredungen mit den Regenhaar auch waren, so langatmig erschienen sie ihm. Alles, was sie sah ward die Schlampe der Meere und sie machte natürlich keinen Hehl darum. Endlich eine weitere Fanatikerin auf dieser Insel, wenn auch mit einem nicht ganz so alltäglichem Glauben an Sturmfluten, Wassermassen und dem nassen Grab. Doch diese Treffen waren stetig Zufall, wie sein gesamter Weg. Akadis Winde waren zerstreut und chaotisch, wie er und so gehörte es dazu, dass man sich hier und dort über den Weg lief, Geplänkel austauschte und es wieder vergaß, sobald man die Tür der Tavernen hinter sich schloss. Es ward immer so und wird ebenso stetig bleiben. Die Mittagszeit brach bereits an und sich in Unkosten gestürzt habend erblickte er eine Frau, welche ihm bisher nur selten unter die Augen kam. Eine Exotin, wie das Regenhaar, und doch völlig anders. An einem Flussufer stehend schwang sie in langsamen, fast beruhigenden Bewegungen ein gewundenes Schwert durch die Luft. Die Bewegungen durchaus präzise und doch direkt. Unsichtbare Gegner schienen um sie herum zu stehen und ein jeder Zug der Klinge, ein jeder Stoß und ein jeder Tritt landeten seltsamer Weise punktgenau, um für Augenblicke zu verharren. Sie bewegte sich so anders, als er es jemals tat. Mit Sicherheit wusste er, wie man einen gepflegten Kampf führte und der Fremdländer fühlte sich dennoch, wie ein Bauertölpel. Wo er seinen Schild mit brachialer Gewalt in den Gegner rammte wich jene Kämpferin aus, tauchte ab und sties die Klinge empor. Wo er lediglich da stand und die Klinge in weitem Bogen auf seinen Gegner senkte vermochte jene Kämpferin einen Tanz zu vollführen, welcher nur ihre Treffer zulies. Und derlei Darbietung mochte er bisher nur vom fahrenden Volke oder von Schaustellern kennen. Seinen Neid verbergend sprach er beinahe zynisch zu jener Dame, welche ihre Übungen vollzog, darauf vorbereitet eine barbarische Retour zu erhalten. Worte sind Klingen, welche tiefer schneiden, als jedes Metall und dennoch blieb aus, was er erwartete. Die Dame Shenloú war ebenso zurückhaltend und distanziert, wie aufschlussreich. Ihre Worte mochten oft in Sprichworten enden, aus denen man alles mögliche hätte interpretieren können und trotzdem nutze sie sie nicht gewissenlos oder angreifend. So plätscherte das Gespräch am Feuer dahin. Beide erzählten sie sich Geschichten über die Länder aus denen sie stammten. Parallelen zeigten sich, die sogleich wieder einrissen. Jener Abend war einer der wenigen, welche er ruhend in Erinnerung behielt. Kein Anfechten, kein Zorn, keine Wut, keine Dreistigkeiten. Gepflegte Gespräche mit dem gebührenden Respekt, welchen der Fremdländer erwartete. Gleich, wem er gegenüber saß oder stand. Gespräche, die sowohl aufschlussreich und interessant, als auch verstehend und voller Weisheit dahin schipperten. [i][color=#0000FF]"Endlich ein Wesen auf dieser Insel, neben so manchem Spitzohr, welches nicht sofort mit der Waffe denkt und gleichzeitig dem Respekt und der Weitsicht mehr zollt, als dem blanken Schwert oder der zerstörerischen Magie."[/color][/i], sinnierte er, als er auf der Feige herum kaute und ihre Süße genoss... |
10.06.2009 02:37:27 | Die Ätherebene - Der Weg hinein (#26973) |
Laefilar | Eigentlich war die Nacht bisher durchaus angenehm. Das Wetter spielte mit und es war sogar warm. Zumindest empfand er es so, als er durch die dunklen Gassen der Menschenstadt schlenderte. Allerdings mochte ihm kaum etwas auch nur ein Fünkchen Interesse abringen und so besuchte er noch die schaffenden Händler auf seinem Weg, um ihre Auslagen zu durchstöbern. Da es keinerlei Dinge im Angebot gab, welche er entweder benötigte, noch bezahlen konnte wandt er sich schließlich neugieriger, als zuvor, zu einer Stadtmauer, vor welcher das Regenhaar und ein aufgeregter Mann standen. Wie er später erfuhr handelte es sich bei diesem Mann um einen Halbelfen, welcher nur 'Kupfer' genannt wurde. Er schien mehr als nur erregt, ja beinahe fast panisch und hier und dort stotterte er etwas von Ebenen, magischen Zeichen und arkanen Worten. Nach einiger Zeit mit verwehten Worten erfuhr er, dass ein Gnom namens Palatin jenes Zeichen und gleichzeitig jene Worte sprach, welche er vorher erst bei einem Adepten der arkanen Akademie aufschnappte. Dieser Adept schien wohl in der Mauer zu verschwinden, was die Neugier des Gnomes erwecken musste. Das eigenste Interesse des exotischen Fremdländers ließ ihn die wiederholten Worte und das Zeichen der Unendlichkeit wiederholen, um dem Gnom in eine Ebene zu folgen, welche gleichsam erschreckend, als auch zugleich hoch faszinierend war. [color=#000080][i] "Die Leichtigkeit des Daseins. Losgelöst von jeglicher, menschlicher Fessel, von Körper und voll im Geiste..."[/i][/color], schoss es ihm durch den Kopf, als der Südländer seine Hand betrachtet. Der helle Schein seiner Haut war um das 10 fache verstärkt worden. Schimmernd, silbrig und voller Schlieren erschiehn ihm seine Hand vor seinen eigenen Augen. Selbst seine Kleidung glänzte in diesem unnatürlichem Schein aus Nichts und Silber. Nur schwerlich konnte er seine Blicke von sich selbst abwenden, als er sich umsah und sowohl den Halbelfen, als auch den vermissten Gnom erblickte. Ihre Auren hingegen waren anders, als die seine. Der Gnom schimmerte rötlich, fast rotbraun. Der Halbelf hingegen bläulich mit einer Note Türkis, zumindest in seinen Augen. Noch bevor sie einige Worte an sich richten konnten wurden sie jedoch gestört. Ein dunkler Schatten trat durch eine kaum erkennbare Tür, welche in verschwommenem Nebel weit weg zu liegen schien. Der Schatten bewegte sich düster auf sie zu. Seine Gestalt war sowohl zierlich, als auch ebenso einschüchternd und Respekt einflößend. Konturen, so hart wie Granit und gleichsam weich, wie Sand... mit einer Sense in beiden Klauen geschmückt... |
22.06.2009 02:29:48 | Die Ätherebene - Das Gargylenrätsel (#27208) |
Laefilar | Der Südländer zog sowohl die geweihte Klinge, als auch den verschlungenen, seltsam anmutenden Schild, welchen er auf seinem Rücke trug. Der Schatten stockte bei jener Bewegung, wie auch die drei Abenteurer. Schwarze und dunkelblaue, hier und da auch graue Schlieren umwaberten den dunklen Schatten mit seiner Sense. Passend für die Umgebung, in welcher er sich wohl befand, denn die Wände waren mit Fresken und Bildern von toten Menschen geschmückt. Durch die Leichtigkeit des Seins geborgen bewegte sich der Genasi schnell und beinahe fliegend zwischen den Schatten und seine Begleiter. Der alte Gnom Palantir und jener Halbelf mit dem Namen Kupfer kauerten fast an dem Buch, vor welchem sie nur wenige Augenblicke zuvor auftauchten. Worte verhallten, als er sie an den Schatten richtete und gleicherweise waren ihm die Worte von jenem im Ohr. Es mochte keine Gespräche geben, da man sich nicht verstand, gleich welche Worte fielen. Das Gebrabbel, welches hinter ihm wohl gesprochen wurde, mochte er ebenso schwerlich verstehen, wie die düsteren Worte des Schattens vor ihm. Dann kehrte Stille ein. Man verharrte, Angesicht in Angesicht und mit gezogenem Eisen... Es kam ihm so vor, als würden Stunden vergehen. Stunden in denen er sich konzentrieren musste, was er seit dem Schritt durch die Dunkelheit und durch kalten Stein nun ward. Wahrlich mochte es ihm noch immer gefallen, doch Gespräche zu führen war mehr als schwer. Je länger sie dort standen, gewechselte Worte, nicht mehr als Fetzen, hier und dort ausgetauscht wurden, umso mehr wurde ihm klar, wer dort vor ihnen Stand. Das Regenhaar. Seufzend dachte er gleichsam, dass nur sie es hätte sein können. Vielleicht gar in ihrer wahren Gestalt? Wer sonst mochte den drei Wanderen plötzlich so gefährlich ungefährlich gegenüber stehen, da sie sie vorher doch gar 'vermissten'? Die Zeit zog wieder ins Land und einst blitzende Klingen wurden dort verstaut, wo sie niemandem mehr schaden konnten. Während der Fremdländer genau vor der Genasi stand mochten die beiden hinter ihm zu Gesprächen aufgelegt sein. Viel faszinierender jedoch ward es für ihn, dem Regenhaar mitten ins Gesicht zu greifen. Sie spürte nichts, als seine Hand in ihrem Kopf verweilte. Interessant und gleichsam erfüllend, wie er fand. Immer wieder zog er die weißen Nebelschlieren, welche seine Hand von nun an bezeichneten, durch den Körper und Kopf der Wassergenasi. Scheinbar mochte sie derart nicht zu spüren und so verkam der vorerstige Spass sehr schnell zu Langeweile. [b]'Das Gargylenrätsel'[/b], las das Regenhaar aus dem Buche vor, welches sich so hoch vor ihnen aufgebahrte. Bisher wusste er nicht von was sie sprach, denn keinerlei Buchstaben mochten dort erkenntlich sein. Wahrscheinlich mal wieder nicht für jene, die das Abenteuer suchten. Was sie genau las hatte er im gleichen Moment vergessen. Wo wäre die Freude und das chaotische Verlangen, wenn man Aufgaben schon zuvor rethorisch auseinander nimmt? Was er sich merken konnten war: [color=#000080][i]'Drei Rätsel und drei Türen. Drei gingen hinein und müssen hinaus. Ein jedes Rätsel für sich eigen. Schwarz wird Weiß sein.'[/i][/color]. Die erste Tür. Mit etwas Gewalt und Überredungskunst an den Halbelfen schafften sie es sie einzubrechen. Der Halbelf, so ängstlich und teils hysterisch er auch erschien, machte einen guten Rammbock aus, damit der Fremdländer seine Schulter nicht an der harten Steintür einschlagen musste. Gemeinsam brachen sie sie auf. Das erste Rätsel wollte nicht schwer sein, da es vor ihnen lag. Eine Art Pfütze versperrte ihnen den Weg und dahinter, auf einem Podest aufragend, wollte sich eine Art geschliffener Edelstein befinden. Vielleicht von Vorfreude getrieben, vielleicht auch von Panik, stürmte der Gnom voran, als er sichtlich in der Pfütze ertrank und verschlungen wurde. Wo der Gnom Palantir einst noch stand, tauchte er nun hinter den drei Schemen wieder auf, als sei er in einer Schleife gerannt. Wie mochte das Rätsel gleich noch sein? Der Windgenasi wusste es nicht mehr. [color=#000080][i]'Schließe die Augen vor deinem Spiegelbild? Oder war es doch die Augen vor dem dunkel zu schließen? Gleich. Augen zu und durch.'[/i][/color], schoss es ihm durch den Kopf. Gleiches mochte er dann ebenso tun und ungehindert schlenderte er durch das nasse Tor, welches den Gnom Palantir zuvor verschlang. Die Kugel in den Händen, wackelig auf den Beinen, trat er seinen Rückweg an. Das erste Rätsel mochte gelöst sein... |