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05.08.2014 10:36:34
[Selina] Es geht um Nichts. (#78755)
Qso
[img]http://image-upload.de/image/Jo7Ugj/6fc00a56a4.jpg[/img]
Original: Kalika Ritual by suicide-blue (Darf als Charbild für Selina genutzt werden)
http://suicide-blue.deviantart.com/

Es brannte in der Lunge. Es schmeckte schrecklich. Sie wusste nicht einmal genau warum sie sich dazu entschlossen hatte gerade jetzt eine Dosis zu nehmen. Das Gerät mit welchem sie arbeiten musste war alt, nicht sonderlich modern und wurde viel zu oft von den falschen Händen bedient. Sie brauchte endlich einen Ort um sich ausbreiten zu können und weiteres Vorgehen planen sowie umsetzen zu können.

Bei Horaz Wetterlicht solle man sich melden. Saliga saß auf der kurzen Notiz welche Selina noch bei den verbotenen Schulen abgeben musste.
Die Katze blickte neugierig in ihre Richtung als die Wirkung endlich einsetzte. Ihre Hände zitterten leicht, doch brachte das Mittel den gewünschten Effekt.
"Es geht mir gut." Das eine Auge fixierte Saliga um jeglichen Versuch sich nach ihr zu bekunden noch im Ansatz zu unterbrechen. "Geh und sorge für Ruhe. Ich will unter keinen Umständen gestört werden."

Die Katze tat wie ihr gesagt und verschwand.

Sie schlug das kleine Notizbuch auf und blätterte ein wenig.
Wie befürchtet war die Dienerschaft des Einen nicht sonderlich stark vertreten. Jene, welche zu finden waren, waren in diesem seltsamen Konstrukt Valvec eingebunden.
Düsterhoff tat wohl wie ihm befohlen wurde. Er wusste um die Missstände. Er wusste darum, dass man versuchte "Ihn" mit anderen gleichzustellen. Und doch musste er gehorchen.
Eine Hingabe welche Selina gefiel, dennoch würde diese irgendwann Düsterhoffs Feuer erlöschen und ihn nach und nach in die Schwäche zwingen. Doch es stand Krieg bevor. Sich innerhalb einer stärkeren Gruppierung aufzuhalten hatte Vorteile.

Es war nicht Selinas Aufgabe sich um diese Missstände zu kümmern. Es war nicht ihre Aufgabe einen Krieg mit Valvec zu beginnen. Es musste Ruhen. Ramas hatte ihr freie Hand gegeben solange mit bedacht und nicht zuwider der Bündnisse der hier anwesenden Dienern der Schwarzen Hand gehandelt wurde. Des Weiteren sollte nicht unbedingt eine Auseinandersetzung mit dem Roten Artes begonnen werden.

Artes war ein charismatischer Mann. Er wusste wie er Leute um sich scharrte und sie auf seine eigene wohlwollend wirkende Art und Weise kontrollierte. Sie hatte zwei seiner Bediensteten kennengelernt.
Ragnar, wohl Krieger, seine persönliche Leibwache. War er nun einfach nur unwichtig und ein einfacher Bediensteter? Das wirkte unpassend. Sie konnte ihn nicht einordnen. Dies musste möglichst bald richtig gestellt werden. Es würde sich sicherlich als hilfreich erweisen Artes Dienerschaft zu kennen.

Dann war da jemand der Zach genannt wurde. Ein sehr seltsamer Druide. Vielleicht war er auch nur jemand der vorgab Druide zu sein. Vielleicht profitierte er in irgend einer Art und Weise davon. Er war nicht lange dort gewesen. Hat ein paar Pfeifen geraucht. Selina hatte sich viel zu sehr um Artes und Samira gekümmert um überhaupt irgendetwas über Zach zu erfahren.

Samira. Sie hatte darauf bestanden nicht zu der Dienerschaft Artes zu gehören. Ebenso war sie die einzige, welche der Rote ausdrücklich fragen musste, ob sie bereit wäre ihn zu begleiten. Eine einzige Andeutung im Gespräch ließ Selina darauf schließen, dass sie eine Nekromantin sei. Jenes, oder jemand der sich sehr gut mit Geistes beherrschender Magie auskannte. Es war schade, dass sie nur kurz die Gelegenheit hatte sich mit ihr auszutauschen. Sie wirkte interessant. Sie wirkte wie gute Gesellschaft, ein wenig unkontrolliert aber das war in Ordnung. Neben ihrer magischen Begabung war sie ebenfalls in der Alchemie tätig. Vielleicht konnte Selina etwas von ihr lernen. Vielleicht konnte Samira hilfreich sein wenn es um die Herstellung von extremeren Substanzen ging. Solche welche nicht unbedingt unter den Gemeinen toleriert wurden. Solche für welche Selina eine besondere Vorliebe, Begabung und Leidenschaft hatte.

"Rabenstein ist hier". Saligas Stimme ertönte in ihrem Geiste. "Gut, du kannst dich für den Moment zurück ziehen. Ich rufe dich wenn ich etwas brauche."

Es war Zeit Rabenstein an sich zu binden. So viel Potential durfte auf keinen Fall in andere Hände geraten.

"Herr lasse mein Herz erkalten in dieser Nacht auf dass ich deinen Willen in die Welt hinaus tragen kann.
Lasse meinen Arm erstarken, auf dass ich deinen geheiligten Zwang in die Welt tragen und Furcht vor deiner Macht sähen kann.
Lasse deinen Hass mein Schild und Schwert zugleich sein, auf dass ich mit flammenden Zorn deine Gerechtigkeit und dein Wort in die Welt verbreite und alle Feinde deines Glaubens vernichte." - Ramas Düsterhoff
13.08.2014 17:19:58
Aw: [Selina] Es geht um Handel. (#79012)
Qso
[u]Erste Schritte:
[/u]

Sie schaute sich in dem verstaubtem Raum um welcher ihr zugeteilt wurde. Es war alles vorhanden was sie so brauchte. Die verschiedenen Apparaturen welche sie zunächst gesäubert hatte brodelten schon vor sich hin.

Horaz hatte ihr erlaubt sich in den Hallen der Magier zu Valvec breit zu machen. Allgemein war Selina von Horaz positiv überrascht. Ebenso wie Düsterhoff hatte ihm das Konstrukt Valvec viel Kraft gekostet. Auch er war Teil in dieser Gemeinschaft und hatte dementsprechend seine benachteiligenden Verpflichtungen. Normalerweise war für einen Platz in diesen Hallen eine furchtbar aufwendige Bürokratie notwendig. Man brauche das Bürgertum der Stadt Valvec, welches selbst schon ein unheimlicher Aufwand war. Anschließend musste man durch einen Rangprozess um Mitglied zu werden. Weder Meister Wetterlicht noch Selina hielten es für angemessen sich mit solchen Lappalien aufzuhalten. Es gab doch so viel Wichtigeres zu tun. Wetterlichts Kooperationsbereitschaft und sein sofortiges Vertrauen waren jedoch Anhaltspunkt dafür, dass er durchaus Interesse daran hätte einen Grund zu bekommen „Mehr“ zu vollbringen.

Und dieser Grund würde kommen. Chermosk musste beim nächsten Gespräch über den Steinweg von ihm erfahren. Ein weiterer Mond musste jedoch vergehen bevor der Arkane auf der anderen Seite ebenfalls den Pfad öffnete. Dies musste also warten.

Selina war sich nicht sicher, ob sie dabei auch die ihr genannte Prophezeiung erwähnen sollte. Sie war sich nichtmal sicher ob sie sich überhaupt damit weiter befassen sollte. Es schien eigennützig sich damit zu befassen und sie war mit Auftrag und zum Wohle Aller auf dieser Inselgruppe.

Weitere Namen waren auf ihrer Liste.
Sich mit Enian zu beschäftigen musste warten. Der Rote schien einen unheimlichen Groll gegen ihn zu haben. Er sollte ein sehr Konfliktbereiter Plattenmagier sein und suche Mitgliedschaft im Rat zu Mirhaven. Über den Gegenkandidaten wusste sie nicht viel. Bonnard. Der Rote wollte sie im Amt sehen und hatte Selina unverständlich nahegelegt sie solle sich nicht einmischen.

Viel wichtiger war ein Nebelländer namens Sharraz. Ein Halbork welcher anscheinend Bindeglied zwischen Valvec, den Nebellanden sowie dem Roten war. Sie hatte die Orkischen Halbblüter nie als besonders politisch empfunden. Es wurden selten Päkte geschlossen oder Bündnisse ausgehandelt. Eher wurde Muskelkraft dazu verwendet dem anderen die Meinung aufzuzwingen. Dieser Sharraz musste also ein sehr besonderer seiner Art sein. Ihn einordnen zu können hatte oberste Priorität.

Sie würde sich also Bald mit Rabenstein in die Nebellande begeben um diesen Sharraz zu finden und mit ihm zu sprechen, vielleicht seine Absichten zu Erfahren und somit zu lernen in wie weit er eine Gefahr war.

Gabriel Rabenstein war ein erzwungenes Mitglied der Garde zu Valvec. Ein Freiheit liebender und für Selinas Geschmack viel zu gut gelaunter Mensch. Seine Ziele und Ansprüche an das Leben schienen simpel. Alles solle brennen. Selina hatte seine Macht gesehen. Hatte gesehen wozu er fähig war. Hatte gesehen was er mit einfachem Willen anstellen konnte. Es war roh, ungeschliffen und chaotisch. Dennoch hatte diese Macht Zerstörung zu bringen wenigstens im Moment Vorteile.
Selina würde sich bald Feinde machen und ihr Leben im Auftrag Zhentils war zu kostbar um sich nur auf ihre eigenen Mächte zu verlassen. Ganz nebenbei hatte er wohl die Fähigkeit das Verborgene zu sehen. Das war etwas, was Selina immer in ihrer Nähe brauchen konnte.

Gabriel würde sie begleiten wohin sie geht und sich darum kümmern, dass sie lebte.
Sie wusste noch nicht genau in wie weit Gabriel vertrauenswürdig war und ob er überhaupt die Fähigkeit hatte Loyal zu sein. Sie wusste aber, dass er durchaus das Potential hatte eine Waffe zu werden und sollte es zum Krieg kommen waren solche Waffen wichtig.

Ein Zischen kam von dem Tisch wo sie gerade ihre Ausstattung testete. Selina seufzte und machte sich daran ihren Raum zu säubern.

Sie hätte nicht gedacht sich nocheinmal Aufgaben niederer erledigen zu müssen. Anstelle ihrer könnte sich doch auch irgend eine hübsche Elfe mit solchem Kram beschäftigen. Leider waren die wenigen niederen Aufgaben, welche sie zu tun hatte, noch nicht genug um die Verpflegung zu rechtfertigen welche diese Dinger brauchten.
20.08.2014 14:11:50
Aw: [Selina] Es geht um Handel. (#79385)
Qso
Durch Zufall ist ihr Rukia Leonall über den Weg gelaufen. Ein wunderbares Geschöpf. Jeder Schritt den diese Frau tat strahlte Macht aus. Sie war die erste ihrer Art welche Selina begegnete und sie wurde nicht enttäuscht. Ihr Blick, die Eigenheit ihres Aussehens und die präzise Ruhe welche sie ausstrahlte, vermittelte Ehrfurcht. Und trotzdem. Trotz all dieser Macht, welche ihr wohl inne wohnen musste, diente sie so wie es ihr aufgetragen. Selina musste sie erfassen und begreifen. Auch wenn sich Selina von den Shariten der Insel fern halten wollte, würde sie wohl die Neugierde wieder zu ihr treiben. Zu ihr und ihrem Knappen Jeron.

Jeron war auf den ersten Blick unscheinbar. Wohl begabt darin in den Schatten zu wandeln, hatte er die kleine Gruppe welche auf dem weg zum neuen Lager Valvecs war, beobachtet. Erst im Gespräch mit ihm wurde Selina der scharfe Verstand dieses Mannes bewusst. Eine junge und neugierige Art war verbunden mit präziser Fragestellung sowie sofortigem Verständins. In der Nähe einer Rukia konnte er sicher sehr gut wachsen.

Rukia hatte Selina auf ihren Wunsch hin das Neue Lager Valvecs, eher die Baustelle welches es noch war, gezeigt. Es lag in einer wunderbaren Taktischen Position. Dass man gerade auf diesem Hügel ein Lager errichten wollte war gut nachvollziehbar. Auch wenn es an Mannen fehlte um ordentlich vorran zu kommen wurde sich wohl viel von dieser Position versprochen. Selina würde wohl nun regelmäßig dorthin zurück kehren um die Entwicklung zu beobachten. Sie hatte im Lager keine Zeit gehabt sich mit Sharraz, dem Halborken zu unterhalten.

Er wäre eigentlich ihr nächstes Ziel gewesen. Dass er Rukia und Selina auf dem Schiff begegnete war ein weiterer willkommener Zufall. Sharraz fand anscheinend großes Gefallen daran ordinär zu wirken. Er hatte die Intelligenz und Erfahrung niemanden auf die Füße zu treten, trotzdem tat er es. Er war auf jeden fall mächtiger als die seiner Art welche neben ihr und unter ihr in Tethyamar dienten. Mit diesem konnte man ein Gespräch führen. Eine potente Kombination wo er doch zu einer sehr starken Rassenmischung gehörte. Dass er nur Jüngling in den Nebellanden war überraschte Selina zwar, doch wurde ihr bewusst, dass er viel Zeit in Valvec und im Diest der Garde verbrachte. Dass er überhaupt in beiden Gruppierugen tätig sein durfte war beeindruckend.


Langsam dämmerte es Selina. Auch wenn Valvec eine schreckliche Idee von Ordnung hatte, auch wenn sich in Valvec wahrscheinlich gegenseitig an die Gurgel gegangen wurde, auch wenn dort ihr Herr nicht angemessen vertreten war, dass verschiedene so besondere Personen dort dienten gab der Stadt Stärke. Eine unscheinbare Stärke wo sie doch so fokusiert war in einzelnen.
Die Shariten schienen viel weniger unter dem System zu leiden als die Diener Tyrannos'. Selina musste mehr erfahren. Rukia würde hoffentlich bald Zeit für sie finden.
04.09.2014 16:00:15
Aw: [Selina] Es geht um Handel. (#80014)
Qso
[u]Weitere Schritte:[/u]

Die Nacht hatte sie umhüllt. Die Nacht welche Rukia ihr mit auf den Weg gegeben hatte. Sie war auf dem Weg vom Lager nach Mirhaven. Hier musste sie noch einige Gespräche führen bevor sie endlich wieder nach Valvec konnte.
Ihre Arbeit war fast beendet. Sie hatte genug Informationen über die Inselgruppe gesammelt um ihre Auftraggeber zufrieden zu stimmen. Für die kurze Zeit welche sie auf der Insel war hatte sie effektive Arbeit geleistet. Bald schon war die Zeit für einen weiteren Steinweg gekommen um ihren finalen Bericht abzugeben und neue Befehle zu erhalten.
Selina setzte sich für den Moment auf den Stein am Wegesrand. Einen Moment um die vergangenen Wochen zu überdenken.

Sie war sich nicht sicher, ob sie Katlyn im Bericht erwähnen sollte. Eine der drei "Drachenblüter" der Insel. Sie war mächtig. Selina hatte sich mit ihr zusammen gesetzt um ein wenig mehr über sie zu erfahren. Im Gegensatz zu vielen der Insel war diese Dame vorsichtig. Kein sofortiges Vertrauen. Jedes Wort dass sie sprach, jede Bewegung sagte viel über Katlyns Erfahrung aus. Selina hatte die Ansätze von Katlyns Idee über Macht, Stärke und Recht erfahren. Auch wenn Selina gefallen an dieser Perspektive fand, so war Katlyn doch jemand der mit den Winterwächtern zusammen arbeitete. Jemand der wohl zu einem Gegenspieler werden würde so die Zhentarim vor hatten etwas mit der Insel zu tun.

Ein paar weitere Personen hatte sie kennengelernt. Die wichtigste war wohl Byzura Aschenhand. Eine besondere Neue der Insel. Sie war hübsch, sie war kostbar. Aus ihr würde wohl ein mächtiges Wesen herranwachsen. Sie war zielstrebig, konzentriert und geordnet. Hin und wieder merke man, dass sie sich nicht bei allem was sie tat vollkommen sicher war. Ein paar Zweifel waren da. Zweifel die weichen mussten. Mit den richtien Worten konnte sie wohl zu einem angemessenen Diener Tyrannos' werden. Selina mochte die Gespräche mit ihr. Im Gegensatz zu vielen dachte Byzura nach. Es wurde nicht aus Impulsen gehandelt. Es war geplant, durchdacht und angemessen. Gern hätte sie Byzura unter Kontrolle, gern würde Selina sie ein wenig leiten, ein wenig an ihr schleifen. Dennoch, Byzura würde im Lager besser aufgehoben sein. Ihr Handeln dort konnte direkt gegen den wachsenden Einfluss anderer arbeiten.

Taras war dieser Einfluss. Er wollte immer etwas tun. Handeln. Es war dabei vollkommen egal in welcher Art und Weise gehandelt wurde, so schien es. Selina erwartete nicht viel von ihm. Sein Gemüt und seine Ideen könnten ihn wohl zu einem mächtigen Krieger werden lassen. Doch sein Gott war gefährlich. Zu unkontrolliert, zu chaotisch. Auch wenn Selina die Beweggründe und Ideen dieses Mannes verstand, die Art und Weise seines Handelns widersprach allem was Selina beigebracht wurde. Selina war sich sicher, dass wenn dieser Mann Macht bekäme, Macht über andere im Lager, dann würde eben dieses schnell fallen.

Paladina Lilifer interessierte sich in letzter Zeit immer mehr für das Lager Valvecs. Zunächst hatte Selina sie als unwichtige empfunden. Sie war wieder nur eine Elfe. Eine Elfe mit einer verqueren Vorstellung von der Welt. Selina suchte keinen Streit mit ihr. Sie war einer von denen welche sich gegen die Untoten stellte. Sie tat ihre Aufgabe und solange es Untote gab war Lilifer nützlich. Die Beiden hatten angefangen sich zu streiten. Über Ideen und Vorstellungen. Lilifers Meinung widersprach sich vollkommen mit der welcher Selina beigebracht wurde. Freiheit für einen jeden. Was für ein Schwachsinn. Nun sie war eine Elfe. Viel war von denen sowieso nicht zu erwarten. Lilifer schien aber in gewisser Weise wichtig für die andere Seite der Insel. Jeder kannte sie und jeder setzte sich mit ihrer Meinung auseinander. Auch wenn sie oft auf Ablehnung stieß wurde doch über das was sie von sich gab gesprochen. Vielleicht, so dachte Selina, lässt sich diese Ablehnung ausnutzen.

Es gab noch eine Sache zu tun. Eigentlich musste Selina in die Nebellande. Musste diesen Teil der Insel begreifen. Sie hatte den Orkblüter Sharraz darauf angesprochen und dieser hatte mit Ablehnung reagiert. Er hatte öfters erwähnt, dass er die Dienerschaft Tyrannos' nicht mochte. Selina konnte sein Vertrauen nicht gewinnen. Er sagte auch, dass es für Vertrauen zu einem Menschen wohl Jahre brauchen würde. Dass Selina keinen festen Platz im Lager hatte, war hinderlich. Also würde in ihrem Bericht nur das stehen, was Selina selbst gehört hatte. Alleine in das Gebiet der Nebelländer einzudringen war erstens der sichere Tod und zweitens Respektlos.

Amdir war... besonders. Der Steinweg konnte nur für den mündlichen Austausch benutzt werden. Alle Versuche ein Objekt oder einen Menschen durch die Verbindung zu schicken waren gescheitert. Der lange Weg zur Insel konnte nicht überbrückt werden.
Für die Zhentarim war sie also uninteressant.

Die natürliche Vorgehensweise wäre die folgende gewesen. Einen Stützpunkt erreichten, Truppe durch den Steinweg auf die Insel befördern und anfangen sie in die Knie zu zwingen. Doch weil der Weg nicht überbrückt werden konnte, konnte man auch keine sinnvolle effektive Waffenproduktion auf der Insel betreiben um den Krieg an der Mondsee zu unterstützen

Schon bald würde man sie wieder abziehen. Zurück nach Tethyamar. Zurück zu ihrer Truppe.
Sie vermisste den Krieg. Sie vermisste ihre Fähigkeiten anständig nutzen zu können. Sie vermisste ihre Feinde in die Knie zu zwingen und über ihnen zu stehen. Hier musste ein jeder von der Richtigkeit Tyrannos' überzeugt werden. So etwas war neu für Selina. Unter den Ihren war dies das Gesetz. Es war selbstverständlich. Wer nicht diente wurde vernichtet und es musste nicht mit dieser Vorsicht gearbeitet werden welche Selina auf Amdir an den Tag legte.

Selina richtete sich auf. Schritt um Schritt weiter nach Mirhaven. Dort würde ihr sicherlich Ragnar begegnen. Wenigstens das brachte sie einen Moment zum Lächeln.

Ragnar spiegelte so gut wider was die Lehre Tyrannos versprach. Ein jeder konnte durch seine eigene Kraft aufsteigen und zu mehr werden. Er hatte dies getan. Aus einem Sklaven konnte durch eigenem Ehrgeiz ein solcher Mann werden. Gehorsam, Geduld, Kraft. Ragnar hatte das alles. Auch wenn er Selinas Wissen nach nicht ihrem Gott folgte, so überschnitten sich doch die Ansichtsweisen. Ragnar hörte ihr immer zu. War offen für ihre Ideen und das was sie sagte und vielleicht hatte er auch wieder etwas zu essen für sie sobald sie in Mirhaven war. Selina musste schmunzeln.

Sie tippte sich gegen ihre Schläfe, schloss die Augen, zischte die Formel und endlich konnte sie wieder anständig sehen.

Schritt für Schritt.
08.09.2014 12:39:09
Aw: [Selina] Es geht um Handel. (#80122)
Qso
[u]Ein Steinweg[/u]

Heute war wieder ein Tag an welchem in der Feste Tethyamar ein Magier vor die Wand trat und denselben Spruch sprach den Selina nun sprechen würde. Dabei würde er an den Ort denken an welchem Selina gerade war und Selina würde an den Ort denken an welchem der Magier gerade war.

Der Steinweg war eine der wichtigsten Magien der Zhentarim. Ganz ähnlich der Tormagie welche eine Verbindung zwischen den Ebenen ermöglichte war der Steinweg eine Art Brücke innerhalb dieser Ebene. Der Unterschied war jedoch, dass an beiden Enden der Verbindung jeweils ein oder mehrere Arkane waren um die Verbindung aufrecht zu erhalten.

Es war Selinas Spezialität. Nicht nur konnte sie den Weg öffnen, sondern weiterhin ihn aufrechterhalten während sie ein Gespräch mit dem anderen Ende führte. Einer der Gründe warum man Selina für ihre Aufgabe ausgewählt hatte.

Eigentlich diente diese Magie dafür Truppen in kürzester Zeit von Feste zu Feste zu transportieren um somit schneller zu sein als jeder Feind. Des Weiteren war der Austausch von Information über diese Methode sehr einfach. Nicht umsonst waren die Zhentarim sehr effizient in der Kriegsführung. Diese Magie war der Schlüssel für einen Kampf an mehreren Fronten.

Sie schloss die Türe hinter sich und betrachtete den Raum. Er war dunkel nur ein kleines Fenster an der ihr gegen überliegenden Seite erhellte ihn ein wenig. Selina entzündete eine Kerze am Rande des Raumes und begann die Utensilien welche sie brauchte auf dem Tisch auszulegen. Kalk, ein Messer, eine Schale mit Wasser, ein kleines Alchimistenfeuer und eine Phiole gefüllt mit blauem Pulver.

Auch heute würde sie diese Magie viel Kraft kosten. Die Initialverbindung aufzubauen war nicht einfach und erforderte eine unheimliche Konzentration und meditative Tiefe. Ihn dann aufrecht zu erhalten würde nicht so schwer fallen.

Sie begann damit das Feuer zu erhitzen, stellte die Schale auf eben dieses und kochte das Wasser. Dieser Schritt war nicht für alle welche diesen Spruch sprachen notwendig. Doch Selina musste wenigstens kurzzeitig ihre magischen Fähigkeiten ein wenig verbessern um die nötige Macht aufzubringen. Das Pulver des blauen Schwamms hatte eben diese Wirkung. Auch wenn es ihren Körper schwächen würde, so würde es ihren Geist angemessen stärken. Ohne dieses Mittelchen bestand wohl die Gefahr, dass sie ihren eigenen Geist brechen würde. Es wäre leichtsinnig und nicht nach Selinas Geschmack.

Sie füllte das Pulver in das nun kochende Wasser welches nach ein paar Rührungen und kurzem weiteren Anwärmen eine helle bläuliche Farbe bekam. Der aufsteigen Dunst war ebenfalls bläulich.
Selina schloss die Augen, neigte ihr Haupt und atmete ein. Es brannte in der Nase doch das war sie gewohnt. Und noch einmal atmete sie tief ein. Es brannte in der Lunge doch das war sie gewohnt. Sie musste sich zwingen nicht zu husten und sie fühlte wie ihr Körper langsam schwächer wurde, sie ging ein paar Schritte zurück und versuchte Gleichgewicht zu halten. Dann setzte die gewünschte Wirkung ein. Sie riss die Augen auf, die Pupille war nur noch ein kleiner Punkt für den Moment. Doch sie fühlte wie sich ihr Geist ordnete und klarer wurde. Klar, wie sie es nur unter der Wirkung eben dieses Pulvers fand. Einen Moment zitterten die Hände, dann Ruhe. Sie stellte das Wasser und das Alchimistenfeuer zur Seite und nahm den Kalk in die Hand. Sie streute die gewohnten Zeichen auf den Boden, vier an der Zahl an jeder Ecke des Raumes. Auch sie dienten nur der Fokussierung ein kleiner Stich in ihren Finger um einen Tropfen Blut auf jedes der Zeichen zu legen und die Verbindung zwischen ihnen und Selina zu Stärken.

Dann kniete sie in der Mitte des Raumes nieder. Sie schloss erneut die Augen und ordnete ihre Gedanken. Dann hob sie beide Hände mit der Handfläche nach vorn und deutete mit diesen auf die Steinwand vor sich. Konzentration, Meditation, ein fast tranceartiger Zustand setzte ein während ihr Fokus nach Tethyamar ging. Zuerst war da nichts, doch dann begann das blaue Leuchten und sie Spürte sofort die Anwesenheit einer Zweiten magischen Präsenz. Xandos war auf der anderen Seite und führte eben denselben Spruch aus den sie gerade ausführte.

Die Zwischenräume zwischen den Steinen der Wand begannen von der Mitte aus langsam zu leuchten. Ein blauer Schein, welcher so Hell wurde, dass die eigentlichen Steine nicht mehr zu sehen waren. Es breitete sich langsam von der Mitte der Wand nach außen aus, genau so lange bis die gesamte Wand leuchtete. Sie drehte die Hände, sodass ihre Handflächen nun nach unten deuteten und bewegte beide Arme nach unten. Zusammen mit der Bewegung hörte das Leuchten der Wand von oben nach unten auf und eine geleeartige Struktur kam zum Vorschein. Als Selinas Hände den Boden berührten war die gesamte Wand in dieser milchigen Geleestruktur.

Einen Moment wartete sie ab. Sammelte sich, richtete sich auf. Dann ertönte verzerrt eine bekannte Stimme. Chermosk war zwar nicht zu sehen, doch hören konnte man sie.

Das vorerst letzte Gespräch über den Steinweg mit ihrer Vorgesetzten begann.

[...]

Das Leuchten hörte auf, Selina hatte sich zum Ende des Gespräches sehr zusammenreißen müssen. Als sich der Raum wieder in gewohnte Dunkelheit gehüllt hatte sank sie erneut auf die Knie. Kraftlos, schwach, irritiert. Ziellos wanderte der Blick über den Boden. Niemals hätte sie sich auf das, was Chermosk ihr erzählt hatte, vorbereiten können.
12.09.2014 10:33:30
Aw: [Selina] Es geht um Handel. (#80243)
Qso
[u]Ein Rüstungsschmied und zerquetschte Knochen.[/u]

Einen Tag vor ihrem Gespräch in Valvec war sie Lafalie über den Weg gelaufen. Ein Rüstungschmied. [b]Der[/b] Rüstungschmied. [b]Sein[/b] Streiter. Mächtig, intelligent und zielstrebig. Wenn es ihm nicht an Geduld gemangelt hätte, würde nichts passieren von dem was nun passieren würde.

Sie also würde von ihm die Platte bekommen. Sein Vertrauen war von erster Sekunde an da gewesen. Er hatte sie zwar immer wieder im Gespräch getestet doch war sie sich sicher, dass er inzwischen genug Respekt vor Selina hatte um sie so Ernst zu nehmen wie sie es eben gerade brauchte.

Sie genoss den ständigen Streit im Gespräch. Er war so wunderbar von sich überzeugt und Selina dürstete es nach eben dieser Macht, eben diesen Streiter unter ihre Kontrolle zu bringen. Er würde knien oder vernichtet werden, sie war sich dem sicher. Es kam ihr nur gelegen, dass er an der Stelle ebenso überzeugt war von sich. Er hatte sich für einen anderen Weg entschieden. War der anderen Seite beigetreten und würde Selina sehr bald schon in der Schlacht gegenüber stehen. Selina lächelte bei dem Gedanken. Es fühlte sich so richtig an.

Er hatte den Mut aufgebracht sich in das Lager zu stellen und sich zu einem Feind von diesem zu erklären. Er wollte wohl mit Winterrache paktieren um sich eine Stellung im zerfallendem Mirhaven zu sichern. Er würde in einen Krieg ziehen, ja ihn sogar anzetteln um das Vertrauen einer zerfallenden Stadt zu gewinnen um dort eine kleine Position zu bekommen um sich von dort hochzuarbeiten. Es war so egoistisch und irrational, dass Selina nicht anders konnte als Gefallen daran zu finden. Es wirkte geplant, zielstrebig, vollkommen furchtlos und viel zu überzeugt. Das angenehme war weiterhin, dass er einen Schwur brechen musste um gegen Valvec zu arbeiten. Also würde der Schwur vor Mirhaven ebenfalls keinerlei Wert haben. Selina würde ihm ein wenig Verständnis von Ehre einprügeln müssen sobald er kniete.

Selina begann also damit die unsaubere Schiene an ihrem Handgelenk abzulegen. Artes war beleidigt gewesen. Selina wusste nicht mal so Recht warum er Beleidigt gewesen war doch hatte sein Handeln wohl in irgend einer Art und Weise eine Drohung sein sollen.

Selina ging nocheinmal das durch was passiert war. Cynthia die Dame die regelmäßig im Lager arbeitete hatte irgendwas von einem Pferd geredet und sich dabei wie der letzte Dreck verhalten. Vollkommen aufgelößt, ungeordnet und hilflos. Selina ist ihr also hinterher gelaufen nur in der Absicht sie zu belehren.

Sie wurde also in eine Falle gelockt. Artes, Samira und Ragnar warteten dort auf sie. Sie wurde ziemlich schnell überrumpelt. Ohne echte Chance sich verteidigen zu können. Drei gegen einen war auch nur mit Vorbereitung für Selina möglich. Ragnar hatte genug Kraft aufgewendet damit die Knochen ihres Linken Handgelenkes nachgaben. Es tat weh aber es war wirklich sehr einfach zu Heilen. Es war also eine Drohung gewesen. Eine Drohung für fehlenden Respekt.

War es wegen des Gespräches? Selina hatte Artes gesagt, dass sie bei ihm kein Ziel sehen würde, dass sie ihn nur respektieren würde ob der Leute die ihm folgten, dass sie nicht gegen das Lager Valvecs arbeiten würde und dass sie nicht bereit ist mit ihm zusammenzuarbeiten. Selina gluckste. Artes Plan war wohl gewesen Selina möglichst gut zu zeigen, wie sehr sie Recht hatte. Ohne seine Leute war er Nichts. Ein so drastisches Verhalten zeigte Angst und Unsicherheit. Es war vollkommen ehrlos, es wirkte feige und chaotisch. Wie das Verhalten eines viel zu sehr verhätschelten Kindes, welches nicht so genau wusste wie man sich Respekt verschaffte.

Was also hatte er nun erreicht? Natürlich würde Selina vorsichtiger sein, wenn sie alleine über das Land wanderte. Doch was hatte Artes davon?

Selina war sich sicher, dass Ragnar selbst keinerlei Intention gehabt hatte ihr etwas anzutun. Er hat also Befehlen gehorcht. Es war also wichtig zu erfahren inwieweit Ragnar mit Artes Plänen einverstanden war. Vielleicht hatte diese Aktion ja Ragnars Vertrauen in Artes geschwächt. Entweder war es positiv für Selina oder es war eben vollkommen egal.

Das Zweite was sie gelernt hatte war das Cynthia ein verlogenes Biest war. Sie hätte solch ein Verhalten den Dienern Cyrics zugeschoben. Wie konnte man sich selbst so tief sinken lassen nur um einem verzogenem Kind zu dienen? Es war so unheimlich abstoßend. Eigentlich war es das Abstoßendste an der ganzen Sache.

Samira war weiterhin egal, da sie sich sie immer heraus gehalten hat und nur das Schauspiel genossen hat. Etwas was Selina durchaus an ihr mochte. Sie war Artes aber vollkommen ergeben und Selina hatte so überhaupt keinen Zugang zu ihr. Ihr gegenüber war also ab nun auch Vorsicht angebracht.

Sie konnte Artes Verhalten aber immer noch nicht verstehen. Es war so unglaublich willkürlich. Es hatte nichts mit der Eleganz zu tun die Artes sonst an den Tag legte. Er hatte wohl wirklich einfach nur Angst. So ein armes Ding. Selina schmunzelte. Trotzdem war es immer noch seltsam. War es also doch ein erster Schritt einzelne des Lagers Valvecs abzuschwächen? War es ein taktischer Zug gewesen um den bevorstehenden Krieg zu beeinflussen?

Das wäre ein vollkommen irrationaler Zug gewesen. Artes arbeitete also wahrscheinlich nicht mit der anderen Seite zusammen und hatte wahrscheinlich nicht mal eine Ahnung was gerade passierte. Ansonsten wäre es wohl das Dümmste gewesen was irgendjemand hätte tun könnte und Artes war nicht dumm. Er war zwar ehrlos, verzogen und falsch aber definitiv nicht dumm.

Sie legte die Phiole mit der sehr starken Tinktur an. Unter knacken und einem Aufschrei Selinas richteten sich die Knochen ihrer Hand wieder. Prüfend bewegte sie diese. Bei starken Bewegungen von links nach rechts knackte es. Eine neue Fähigkeit, stellte Selina amüsiert fest und sie ließt spielerisch die Knochen des Handgelenkes knacken. Sie müsste sich das Handgelenk wohl erneut brechen lassen um es loszuwerden. Selina verzog das Gesicht bei dem Gedanken. Es war nicht angenehm gewesen. Sich das Handgelenk brechen zu lassen war eine der Erfahrungen welche sie in Zukunft nicht mehr machen wollte.

Also weiter. Heute würde sie ihren Streiter treffen. Und der hätte eine Rüstung für sie. Eine Rüstung welche [b]Ihm[/b] entsprechen würde.
25.09.2014 22:25:58
Aw: [Selina] Es ging um Handel. (#80985)
Qso
[u]Geplänkel und Eckzähne. [/u]

Der Morgen war ruhig. Dichter Nebel lag auf dem Delta, Tau tropfte von den Metallschulterplatten der Rüste. Es war kalt, ruhig und einsam. Stimmig und es tat Selina gut. Bald würde wieder das gewohnte Leben im Lager erwachen. Einen Ort den sie inzwischen wenigstens ein wenig Fuß gefasst hatte.

Die Rüste wirkte noch ein wenig schwer. Sie hatte fast ein halbes Jahr keine Rüste mehr getragen. Doch tat es gut. Es fühlte sich richtig an. Das metallische Geräusch der aufeinander treffenden Plattenstücke, die schwere im Schritt. Es war einfach so richtig. Sie würde bald wieder das tun können was sie am besten konnte. Eben das wofür sie ausgebildet wurde.

Es verlief genau wie Selina es sich wünschte. Die Dinge funktionierten. Ihr Handgelenk, welches Artes brechen ließ konnte sie zwar nun nur noch sehr wenig bewegen, doch schmerzte es endlich nicht mehr. Sie hatte jenes übernommen, was Artes eigentlich hätte tun sollen. Die glorreiche Tat ihr Handgelenk zu voller Ungeduld möglichst schnell und auf magischem Wege zu heilen. Natürlich war es unsauber geschient gewesen und damit war es falsch verheilt. Um es wieder vollkommen nutzen zu können musste sie es sich erneut brechen lassen. Es war ihr gleich. Es schmerzte nicht mehr.

Der Angriff auf Rashal hatte wohl eher durch Zufall eine viel bessere und vor allem andere Wirkung gehabt als sie gedacht hatte. Der Angriff auf Hohenbrunn wurde verzögert, konnte unter Umständen verhindert werden. Das hatte zwei positive Effekte. Zum einen wurde der Sumpf nicht gestärkt und zum anderen konnte sie so die Auseinandersetzung mir Rashal hinauszögern. Wie sie ihn kannte würde er kein Versprechen brechen. Er war so wunderbar ungeduldig und hatte deshalb wohl nicht genau auf ihre Worte gelauscht. Er wollte sie unterwerfen und solange er das wollte hatte Selina all diese wunderbaren Möglichkeiten.

Sie lächelte.

Es war wohl eine glückliche Fügung, dass die Vampirdame gerade sie getroffen hatte. Sie hatte die Möglichkeit bekommen eine Stelle in Valvec zu finden und gleichzeitig konnte sie die Dinge welche gerade wichtig für sie waren wenigstens ein wenig in die richtige Richtung lenken. Sie hatte nicht verstanden warum man gerade sie ausgesucht hatte. Was sie hatte war Macht, doch jenes was man brauchte um in den Schulen zu lernen und sie zu vertreten war wohl Wissen um diese Macht. Selina hatte Verständnis um verschiedene Aspekte doch war sie niemand der jemals versucht hatte die Vollständigkeit der Magie zu begreifen. Sie kümmerte sich um das Arkane Gewebe. Die Manipulation von eben diesem sorgte dafür, dass ihre Magie effektiver wurde. Übung, Meditation, Anwendung. Bücher hatte sie zwar immer gelesen, doch ging es ihr dabei eher um Ritualmagie. Doch ein Platz dort und die Aufstiegsmöglichkeit dort würde ihr vielleicht die Kontrolle über andere wie sie geben. Kontrolle über Werkzeuge welche sie irgendwann nutzen konnte um ihr Ziel zu erreichen. Es war der richtige Weg.

Es würde ganz offensichtlich ein Test sein. Die Dame hatte gesagt, dass sie sich eigentlich nicht für Politik interessierte. Wahrscheinlich war der Maga das gesamte Vorgehen welches nun passieren sollte vollkommen egal. Doch würde Selina ihr berichten. Noch mehr. Dieses unwahrscheinlich anziehende Wesen würde sie finden. Es war klug von der Vampirin gewesen. Sie konnte nichts verlieren und würde vielleicht kompetentes Blut für die Schulen finden. Und ablehnen hätte Selina so etwas niemals können. Wie auch, wenn so ein eindrucksvolles und bezauberndes Wesen vor einem steht und mit einem so erhabenen Auftreten eine Aufgabe vergibt? Ja sie würde diese Aufgabe übernehmen, schon alleine um diese wundervollen Eckzähne noch einmal zu sehen.
30.09.2014 14:24:52
Aw: [Selina] Es geht um Macht. (#81170)
Qso
[u]Es geht um Macht.[/u]

Um sie herum waren Bücher gestapelt. Ihre Aufgabe bei der Zusammenkunft sollte nicht nur das Vertreten von Meinungen sein. Damit die Dinge in die richtige Richtung gewendet werden konnten mussten konstruktive Lösungsvorschläge da sein. Innerhalb von dem was sie vertrat waren das wohl gezielte Magie welche Information beschafft und kommendes Unterbinden konnte.

Die erste Frage die dort war, war die Frage nach der Art und Weise in welcher der Schwarze den Vulkan manipuliert hatte. Es gab mehrere Möglichkeiten und Selinas Wissens nach war nicht genau bekannt wie der Schwarze gewirkt hatte. Doch es gab Wege dies heraus zu finden. Dieser eine Zauber, welcher eben dieses Problem lösen würde, war aber weit über ihrer eigenen Macht.
Das Buch war ungenau. Es wurde nur grundsätzlich beschrieben wie diese Art von Magie wohl irgendwann einmal funktioniert hatte. Es fehlte jegliche genaue Beschreibung. Es würde wohl an ihr selbst liegen die Funktionsweise des Spruches in eine Art Ritual einzubinden um ähnliche Effekte zu erreichen.

[Quote]
Einsicht - Erkenntniszauber

[...]
Nur wenige waren jemals dazu in der Lage diese Art von Magie zu wirken. Zugriff auf die Echos der Vergangenheit zu erhalten ist schwer genug. Was diesen Zauber so kompliziert machte, war der Zustand in welchem sich der Anwender befinden musste. Er musste dazu in der Lage sein eine gewaltige Last an Information zu tragen, dazu in der Lage sein eben diese aufzunehmen ohne, dass der Geist zu große Schäden davon trug. Ungeübt ist diese Art von Magie tödlich. Jedenfalls würde sie den Anwender in einem degenerierten Zustand zurücklassen.

Die grundsätzliche Funktionsweise war die folgende:
Alles was in dieser Ebene passierte hatte einen gewissen Einfluss auf andere Ebenen. Auch, wenn das geschehene nicht ohne weiteres diese Ebene verlassen konnte, so strebte die Information doch in alle Richtungen. Um Zugriff auf vergangenes zu erhalten muss der Ort gefunden werden, wo vielleicht Rückstände von dem was passiert war, geblieben sind.

Dieser Ort ist der Übergang zwischen der materiellen Ebene und des Astralen Meeres. Da es in erster Linie um Zeit geht muss zunächst der zeitliche Aspekt beider Ebenen verstanden werden. Im Gegensatz zur materiellen Ebene, in welcher die Zeit gerade aus fließt, ist die Astrale Ebene zeitlos. Was genau passiert nun am Übergang zwischen den Ebenen. Der normale Schritt in das Astrale Meer beschreibt einen unstetigen Zeitübergang. Aus einem Fluss wird schlagartig Stillstand. Dies würde zu gleich mehreren Problemen führen welche hier nicht genauer beschrieben werden sollen. Wichtig ist zu wissen, dass im Übergang der beiden Ebenen der Schlüssel liegt. Der Übergang ist aus der Perspektive beider Ebenen unendlich dünn. Würde man von hier in die Richtung des Astralen Meeres Blicken so würde man nur eben dieses sehen. Gleiches gilt, wenn man von der Astralen ebene in die materielle Ebene blickt.
Der Übergang selbst, auch wenn er nicht einmal Existent scheint ist aber eine eigene Zwischenebene. Diese hat besondere Eigenschaften.
Auch wenn die Übergangsebene für den Außenstehenden unendlich klein ist, so ist sie sobald man sich innerhalb von eben dieser befinden würde unendlich groß. Dies liegt an der natürlichen Beschaffenheit von Zeit und eben dieser Ebene.

Ein Moment beschreibt normalerweise einen bestimmten Punkt in der Zeit. Zwischen zwei Momenten befindet sich eine gewisse Menge an Zeit. In dieser Menge an Zeit lassen sich aber unendlich viele neue Momente setzen. Damit ist die Anzahl an Momenten unendlich.

Die beschriebene Zwischenebene ist nun die Abbildung von Zeit in den Raum. Jedem Moment ist ein bestimmter Punkt im Raum zugeordnet. Bei unendlich vielen Momenten sind also unendlich viele Punkte im Raum vorhanden was eine Unendliche Ausdehnung notwendig macht. Dennoch, weil diese Punkte im Raum unendlich klein sind, ist die Ebene selbst für außenstehende immer noch unendlich klein.

Was immer in der materiellen Ebene passiert hat einen Einfluss auf die Zwischenebene. Es gibt Echos in der Zwischenebene welche Information darüber enthalten was passiert ist. Echos von Dingen, welche in der materiellen Ebene erst kurz vergangen sind, befinden sich innerhalb der Zwischenebene näher an der materiellen Ebene und wandern mit der Zeit näher an die Astralebene.
Zugriff auf Information von kurz vergangenem ist also leichter und genauer zu erhalten als eben solches, was älter ist.

Der Zauber selbst bewegt den Anwender nun zum Teil in diese Zwischenebene. Dies ist dem normalen Übergang eines Magieanwenders in die Astrale Ebene ähnlich.
Der Anwender kann dann, je nachdem wo genau er sich in der Zwischenebene befindet, bestimmte Echos in diese Welt abbilden.
Die Abbildung selbst wird durch einen feingeschliffenen Diamanten als Fokus wiedergegeben. Auch wenn die Abbildung dann in dieser Ebene tatsächlich zu sehen ist, so kann doch nur der Anwender selbst diese wahrnehmen. Die Abbildung wird nur einen Moment lang dargestellt und somit ist eine gewisse Zeitlosigkeit des Betrachters notwendig.
Eben dies erfordert eine gewaltige geistige Kapazität des Anwenders. Er muss in sehr kurzer Zeit all die Informationen die er eben braucht durch sich fließen lassen.
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Damit konnte man wenigstens bestimmen wie der Drache den Vulkan beeinflusst hat. Wenn dies bekannt war, konnte direkt dagegen gearbeitet werden und ihm sogar dann weiterhin jegliche Macht über den Vulkan verbieten. Für Selina alleine war es aber unmöglich solch eine Magie zu sprechen. Es musste wohl eine Art Ritual erschaffen werden, mit welchem ähnliche Effekte erzeugt werden konnten. Selina selbst gefiel der Gedanke einem Drachen etwas zu verbieten. Macht darüber zu haben war erstrebenswert.

Wenn also dem Drachen die Macht über die Geisel Valvec genommen wurde, konnte tatsächlich direkt gegen ihn gearbeitet werden. Ein Krieg würde kommen, doch war noch nicht klar, gegen wen dieser geführt wurde.

Die Schulen sahen in dem Drachen einen Konkurenten. Nekromanten, Anhänger von dunkler Magie eben potentielle Diener und Mitglieder der Schulen hielten sich an den Drachen. Mit eine Stärkung des Sumpfes würden die Schulen direkt an Macht verlieren. Dies war zu unterbinden. Selina selbst war dies natürlich vollkommen egal. Doch ging es in dieser Sache darum ihren Wert zu beweisen.

Ein jeder wusste, dass Selina selbst gegen einen Krieg gegen die freien Völker war. Zu diesem Zeitpunkt war es einfach unklug. Mit Geduld konnte Valvec sicherlich mehr Kontrolle über die Insel erlangen. Die Lust nach Krieg und nach einer Auseinandersetzung, dem Streit konnte man auch durch das Brechen der Vereinbarungen mit dem Untod stillen. Es war doch letztendlich vollkommen egal ob man wertlose Tote oder wertlose lebendige abschlachtete. Natürlich musste man bestimmte Leute in Valvec davon überzeugen, dass in diesem Fall ein direktes Handeln gegen Velsharoon das geringere Übel war.

Es musste sich irgendwann gegen den Drachen gestellt werden und damit man dies konnte musste sich jemand darauf vorbereiten.

Noch zwei weitere schwere Bücher warteten auf sie. In einem furchtbar schwerem drakonischem Akzent war in dem einen Annahmen über die Arkane Macht von Drachen gemacht das nächste befasste sich mit der Arkanen Macht von Göttern oder gar göttlichen Wesen. Beides konnte vielleicht Aufschluss darüber geben welche Macht der Drache tatsächlich hatte.

Weiterhin müsste sie sich wohl mit Ritualmagie beschäftigen welchen einen Angriff auf Hohenbrunn unterstützen würde. Sie wollte keinen, doch ging es doch darum vorbereitet zu sein und Eindruck zu hinterlassen.

Natürlich war es für alle Beteiligten besser, wenn es zu keinem Blutvergießen in Hohenbrunn kam. Je weniger Tote, desto weniger konnten wieder zusammengeflickt werden und sich den Armeen des Drachen anschließen. Nur leider war eine gewaltlose Übergabe Hohebrunns davon abhänig wie vernünftig der Norden der Insel war.
10.10.2014 13:06:41
Aw: [Selina] Es geht um Macht. (#81632)
Qso
[u]Den Richtigen Weg finden 1.[/u]

Sich in so kurzer Zeit eine Fähigkeit beizubringen war anstrengend, gefährlich. Doch für Leonall hatte es wohl so gewirkt, als würde Selina nicht genug leisten. Sie hatte also ein Sannishderivat gemischt, welches kaum erhebende Wirkung hatte, dennoch aber dafür sorgte, dass Selina erst einmal keinen Schlaf finden musste. Die Augen brannten, dennoch war ihr Zustand ausreichend um noch einmal den Versuch zu Wagen ins Astrale überzugehen. Immer und immer wieder. Eigentlich war es sehr einfach die Ebene zu wechseln. Das Problem war nur dass der Prozess für das was Selina vor hatte extrem verlangsamt werden musste, bis sie ihn igendwann zum Stillstand kommen lassen konnte. So, dass sie im Prinzip zwischen den Ebenen feststeckte. Mit Zeit würde sie lernen. Zeit welche sie nicht hatte.

Sie öffnete also ihr geistiges Auge, ertastete, erfühlte die materielle Ebene. Musste eins mit ihr werden um dann den Schritt in die Nächste zu wagen. Alles um sie herum musste eins werden, die Ganzheit der Ebene verinnerlicht werden und dann sah sie ihn. Den Übergang. Es war nur durch ihr geistiges Auge sichtbar. Eine echte Bewegung im materiellen fand nicht statt.... oder etwa doch? Irgendetwas war schnell. Als ob sie sich Bewegen würde. Da war leichter Wind. Das stimmte nicht und sollte nicht so sein. Der Zustand musste abgebrochen werden. Raus aus der Meditation, zurück in die materielle Ebene. Sie riss die Augen auf und sah etwas mit Struktur, was auf sie zu schnellte. Dunkles braun, gemasert, erhellt in schwachem Kerzenschein. Es war zu schnell um noch reagieren zu können. Was auch immer da auf sie zukam würde ihren Kopf treffen. Mit einem dumpfen Aufprall erwischte es sie. Sie war einfach nach vorn gekippt und war ohne Halt auf die Tischplatte gefallen. Das dumpfe Geräusch hallte wieder und sie verlor das Bewusstsein.

Ihr Körper war wohl nicht einverstanden gewesen damit, dass Selina ihm verboten hatte Schlaf zu suchen. Er hatte einfach aufgehört. Resigniert.

Ihr Körper rollte von der Bank und sie fiel auf den steinigen, kalten Boden.

In tiefer Dunkelheit kniete sie. Da waren keine Strukturen. Alles war schwarz. In der Ferne waren zwei Lichter. Langsam kamen diese näher. Leuchtende kleine Augen. Das Wesen war kleiner als sie. Bewegte sich elegant, zielstrebig, dennoch geduldig. Bis es kurz vor zum Stehen kam. Selina betrachtete das Wesen, das Wesen betrachtete Selina. Es waren die ihr bekannten Augen einer bestimmten Katze. Selina öffnete den Mund, wollte den Namen "Saliga" sprechen, doch war da nichts. Keine Stimme. Sie wollte eine der beiden Hände mit welchen sie sich gerade abstütze heben, doch wollten diese auch nicht richtig. Irgendwie war der Boden klebrig und irgendwie hielt er Selina fest. Sie versuchte es erneut, versuchte nun die andere Hand anzuheben, schaffte es sogar für einen Moment doch irgendwas Griff nach der Hand welche sich kurz über dem Boden befand. Irgend etwas Kaltes. Es wanderte an beiden Armen hinauf, hielt sie fest. Selina wurde panisch. Sie konnte weder sehen was das war noch konnte sie sich dagegen wehren. Sie verlor langsam die Kontrolle, war vollständig gehalten vom Boden. Es war so kalt. Es schmerzte. Immer mehr von ihrem Körper wurden in diese Kälte gehüllt, in diese dickflüssige Substanz. Es hatte ihren Hals erreicht, es drückte auf ihre Lungen, machte das Atmen schwerer, würgte sie. Selina hob den Blick, blickte auf das Katzenwesen vor sich. Dessen Kopf war erhellt und seltsam verzerrt. Die Katze ..... grinste. Für einen kurzen Moment verstörte es sie, dann fühlte sie aber wie die Kälte ihre Unterlippe einnahm, presste ihren Mund zusammen, blickte auf Saliga solange bis auch ihr Blick genommen wurde. Es drückte von allen Seiten. Es schmerzte als ihre Knochen knackten. Sie war konnte nicht mehr atmen, sich nicht mehr bewegen, war nur Opfer, vollkommen hilflos. Der Druck auf den Schädel wurde immer höher bis es einmal laut knackte, die Dunkelheit riss auf sie wurde auf einen steinigen Boden geworfen.

Sie hustete, atmete tief ein, brauchte einen Moment um sich zu sammeln. Selina richtete sich wieder auf, auf alle Viere zumindest. Sie hob den Blick ein wenig, da waren Plattenstiefel, dann die Beine einer Plattenrüste. Selina kniete vor dieser Person, hob weiter den Blick. Eine Frau in einer wundervollen Rüste, eine sie Selina sie gern tragen würde. Einen Schild und ein Schwert in mit schwach grünlicher Klinge. Selina hob den Blick weiter, suchte das Gesicht. Doch dort war nur ein Helm. Es war ein offener Helm doch lag der Rest des Gesichtes in Dunkelheit. Alleine der Anblick dieser Frau verängstige Selina.

"Du bist schwach.", ertönte eine Stimme. Selina kannte diese nicht. Sie war weiblich, hatte eine gewisse Härte und wirkte leicht verzerrt. "Du bist es nicht wert". Selina versuchte zu schlucken. Es klang so wahr. Aber es entsprach doch nicht der Wahrheit oder? Wer war das? Wieso konnten so einfache Worte sie verunsichern. Den Blick hatte Selina kurz gesenkt, er wurde zornig, trotzig. Wer würde es wagen so mit ihr zu sprechen. Sie blickte wieder auf, nur um zu bemerken wie sich die spitzen Plattenhandschuhe in ihren Hals gruben, diesen fest umfassten, zudrückte und Selina an eben diesem hochhoben. Selina griff nach den Handschuhen, wollte sich befreien, doch da war keine Kraft. Sie wurde angehoben, ihre Füße verließen den Boden und sie baumelte in der Hand der Gerüsteten. "Du bist schwach." Die Gerüstete hob ihr Schwert, setzte einen Stich an. Nur noch aus den Augenwinkeln konnte Selina die Klinge sehen. Sie hatte Angst. "Du bist es nicht wert." Angst welche für einen kurzen Moment wich, als sie von der Klinge durchbohrt wurde. Irgendwo im Brustbereich. Es schmerzte gar nicht so schlimm, wie Selina vermutet hätte. Es wurde seltsam egal. Sie ließ es geschehen, schloss die Augen. Mit einem Ruck wurde die Klinge wieder aus ihrem Körper gezogen, und sie fiel. Das Fallen war seltsam lange. Wie in Zeitlupe. Mit dem Aufschlagen wurde wieder alles in die Dunkelheit gehüllt. In der Dunkelheit aus welcher sie gekommen war. Es war so kalt. Selina rollte sich auf den Rücken, in ihr eigenes Blut. Sie hob unter zittern die rechte Hand an, legte diese auf ihre Brust, ballte sie zu einer Faust. Sie hustete, es schmeckte nach Blut. Sie würde hier sterben. Wo auch immer sie war. Durch die Hand von jemandem den sie nicht einmal kannte. Doch es war gerecht. Es war gerecht, denn sie war schwach und sie war mehr nicht wert. Hilflos legte sie ein Lächeln auf. Nur noch warten. Die Augen schlossen sich. Warten.... bis... es....

[spoiler]Finster Streiter lvl1.[/spoiler]
30.10.2014 20:23:06
Aw: [Selina] Es geht um Macht. (#82911)
Qso
Sie konnte langsam die Situation nicht mehr greifen. Als ob alle um sie herum wahnsinnig geworden seien. Raelys war wohl inzwischen vollkommen akzeptiert. Keine Zweifel,obwohl sie offensichtlich anderen Kreisen angehörte. Selina interessierte sie nicht. Jemand der sich nur zu gern vom Spiel Taras leiten lassen wollte. Allgemein hatte Taras eine unangenehme anziehende Wirkung auf Menschen. Man tat einfach, was er sagte, niemand stellte es in Frage, sogar Rukia gab ihm wohl einfach Gewalt. Sharraz folge ihm sowieso blind. Amber war der letzte Funke Vernunft der blieb. Tatsächlich war sich Selina nicht sicher, ob sie Taras, nach dem all das hier ein Ende gefunden hatte, beseitigen sollte. Die Entscheidung würde wohl er selbst ihr abnehmen. Noch ein paar Worte mehr und sie würde ein Ziel finden für all jene Gewalt, welche in ihr auf irgendjemand wartete.

Es war nicht besser geworden. Sie schlief kaum noch. Immer wieder wurde sie von... Träumen herausgerissen Träume über Macht, über Herrschaft. Nunmehr war sie sich sicher, dass ihr Herr sie entweder loswerden wollte oder ihr etwas lehren wollte. Sie selbst konnte aber nicht begreifen, was dies war. Sie fühlte sich zum ersten Mal in ihrem Leben hilflos. Sie hatte Angst. Angst welche sie verdrängen konnte, wenn sie wieder unter all den Wahnsinnigen war und sie wusste, dass sie selbst so viel mehr wert war. Warum es gerade hier auf dieser Insel irgendwo im Nichts geschah, verstand sie nicht. Amdir nagte an ihr, nagte an all dem was sie war. Immer mehr und mehr ordnete sie sich diesem Konstrukt zu, welche sie eigentlich beherrschen sollte. Es war so einfach sich all dem hinzugeben. Das musste aufhören. Genau das musste vergehen. Sich dem Drachen in den Weg zu stellen hatte sich ob des Angriffes nun verschoben. Wieder konnte sie nicht tun was sie wollte, sondern nur jenes, was man ihr vorschrieb.

Sie hatte das Bedürfnis mit Lilifer zu sprechen. Ihr mitzuteilen, dass sie erst nachdem Hohenbrunn gefallen war, sich weiter um bestimmte Dinge kümmern konnte. Auch wenn diese Elfe nicht viel Wert war, sie war eine der Wenigen welche irgendetwas von Ehre verstanden. Auch wenn Selina lange Zeit Lilifer, so es zu einem Kampf käme, umgebracht hätte, so hatte sie nun anderes für sie geplant. So viel... passenderes.

Sie kniete sich nieder, widmete ihre leisen Gebete ihrem Herrn. Ihr Glaube war das letzte was sie vor diesem Wahnsinn rettete. Jetzt musste sie nur geduldig sein. Auf das Finale warten. Das Finale wo sie ihm zeigen konnte wie viel sie wert war.
14.11.2014 19:22:18
Aw: [Selina] Es geht um Macht. (#83580)
Qso
Sie war schwach, doch war es ihr gleich. Es fühlte sich so leer an. Das Gewebe, welches sonst immer bei ihr war, leise summte, durch ihr Blut floss, es war still. Es war für einen kurzen Moment nicht einmal anwesend gewesen, doch dann ein leises flüstern. Es war dort, doch wollte ihr Körper wohl gerade nichts davon wissen. Selbst in tiefer Meditation gab es keinen Zugang. Für den Moment war es ihr gleich. Sie hatte erledigt was sie sich vorgenommen hatte. Hatte erreicht was sie wollte, dafür sogar teilweise Anerkennung erhalten. Sie die "Dunkle". Sie fühlte sich nicht dunkel. Sie erachtete jenes was sie tat als gut, als richtig und jeder würde davon profitieren. Feindschaften wurden beigelegt und... etwas wie Freundschaften geschaffen?

Sie lächelte. Da war so viel Hass in ihr gewesen. Hass auf jeden, Hass auf sich selbst. Unkontrolliert, vollkommen ziellos, chaotisch. Es war nicht [i]seine[/i] Art. Sie hatte sich falsch verstanden und immer mehr zeigte sich, dass es genau dies war, was er ihr zeigen wollte. Er wollte ihre Leere austreiben, wollte die Einflüsse Shars und Talos austreiben, jene welche zwangsläufig Einfluss auf sie genommen hatten. Sie konnte wieder lächeln und empfand es als richtig. Sie hatte es sich verdient. Auch konnte sie wieder Schlafen. Jene Schatten welche sie so lange verfolgt hatte. Jene Angst, Trauer, Leere welche sie vollkommen eingehüllt hatte war vollkommen weggefegt.

Dinge um welche sie sich nie wieder kümmern würde. Nie wieder würde ein anderer Gott so viel Einfluss auf sie ausüben. Da war nur Tyrannos und sie hatte endlich verstanden. Sei bei ihm und er kümmerte sich. Sie war sein Kind und er hatte ihr immer wieder gezeigt wie falsch ihr Weg gerade war. Es war sein bestreben, sie nicht zu verlieren, so glaubte sie. Er sah Macht in ihr. Er wollte diese Macht unter den seinen Kindern wissen. Sie hatte verstanden, dass solche welche es Wert waren geliebt zu werden, auch ihre Liebe verdient hatten. Sie musste nicht alleine stehen. Es war doch das Bündnis zwischen den Dienern der schwarzen Hand welche eben diese so stark machte.

Sie selbst konnte also beherrschen was dort war. Sie selbst konnte ihr Umfeld bestimmen und sie selbst konnte entscheiden wer lebt, geschützt wird ebenso konnte sie entscheiden wer ihren Hass verdiente, wer von ihr vernichtet werden würde. Sie konnte es, weil sie die Macht dazu hatte. Und sie hatte die Pflicht sich solcher anzunehmen in welchen sie Wert vermutete. Sie war es um die sich ihre Welt drehte. Sie war Anfang und Ende von ihrer Welt.

Es war so.... einfach, so klar und ihr ging es gut damit. Es waren die langen Gespräche mit Lirope und Annemarie gewesen welche ihr dies näher gebracht hatten.

Auch wenn sie Liriope immer noch nicht nachvollziehen konnte. Liriope schien beschlossen zu haben, dass etwas mit Selina nicht stimmte. Liriope hatte beschlossen, dass Selina tot war innerlich. Sie schüttelte ihr Haupt. Vielleicht war es auch einfach nur ein Problem der Gewichtung. Vieles was für die Bewohner dieser Seite wichtig schien, schien für Selina einfach nur unwichtig. Tatsächliche Zeitverschwendung war erstrebenswert für einige hier. Und jetzt hatte sie ein paar Tage gehabt in welchen sie eben diese üben konnte. Vielleicht noch in den Lotus. Das fehlte noch auf der Liste der Dinge welche man besichtigen müsste, wenn man schon einmal Zeit hatte.

Sie wusste, ihre Kräfte würden wiederkommen mit Zeit. Sie wusste, dass sie alsbald wieder ihre gewohnte Macht hatte und vielleicht hatten ihre "Erkenntnisse" ihre Macht noch weiter gestärkt. Dann würde sie mit Begleitung nach Hohenbrunn ziehen. Ihrem Boten hinterher. Dort wurde sie gebraucht. Es war die ihre Pflicht dort zu sein.

Und dann?
Sie würde sich weiter in [i]seine[/i] Richtung bewegen. Mehr Gebet, Dank aussprechen für eben das was er ihr wieder geschenkt hatte. Dank dafür aussprechen, dass er für sie da war. Dank dafür aussprechen, dass sie ihm dienen konnte. Dafür, dass sie sich mit seiner Nähe vollständig fühlte. Dafür, dass seine Macht sie immer weiter streben lassen würde.
02.03.2015 16:07:36
Aw: [Selina] Es geht um Nichts. (#89557)
Qso
[u]In alle Richtungen.[/u]

Eigentlich war es ja vollkommen egal woher die Macht kam, nicht? Sie hatten ihr Leben lang jegliche Energie, jegliches Bestreben und jegliche Handlungsweise abgelehnt, welche auf einem Prinzip fern jeglicher Ordnung basierte.

Und eigentlich war es ja egal, dass bestimmte Dinge tabu waren, eben nicht berührt werden sollten aufgrund von Gefahren, welche da eben lauern könnten.
Grundsätztlich war jede Gefahr nur ein weiterer Weg ihren Wert zu überprüfen.

Sie legte langsam ihre Augenbinde ab.
Vielleicht hatte sie zu lange nicht in die richtige Richtung geblickt und vielleicht hatte sie zu lange keinen Schritt mehr gewagt. Doch jetzt wo sie sich von all den Bänden losgerissen hatte, jetzt konnte sie nocheinmal wagen, wovon sie damals als Kind schon geträumt hatte.
Sie schloss das gesunde Auge und betrachtete ihr Umfeld, mit eben dem Auge, welches so lange nicht mehr blicken durfte.

Nichts hatte sich geändert. Doch.. vielleicht war die Perspektive falsch. Jene Behinderung konnte man doch einfach.. umarmen? Sie Teil werden lassen, sie in sich aufnehmen und nutzen? Nocheinmal die Gefüge dieser Ebene reißen lassen? Es klang so verlockend.

Sie hatte ja in der Form in welcher sie gerade war keinerlei Zweck zu erfüllen und war damit entbehrlich. Es fehlte ihr inzwischen auch einfach an Interesse. Ebeneso wie für falsche Zwecke zu arbeiten, war es ermüdent einfach für keinen Zweck zu arbeiten.

Tun wir es also. Es war so lange her, dass sie etwas getan hatte, dass wenig bis keinen Nutzen hatte und dafür einfach nur viel zu gefährlich war.

Sie schloss das Auge, öffnete dann beide und atmete tief durch. Die Hand führte sie nach vorn um eine der Überreste zu berühren die dort waren. Eines der Echos zu greifen und zu nutzen um es zu verstärken.
Aus Funke soll Riss werden und dann ein Schritt in alle Richtungen.