10.07.2014 12:30:10 | Eine Predigt vor den Toren der Stadt (#78046) |
Mordepapst | [i]Er war erst seit kurzem in der Stadt und doch kündigte Marek, eine Sturmkrähe, ein Priester des Talos, bereits direkt nach seiner Ankunft eine Predigt vor den Toren der Stadt Mirhavens an. Erst ein paar Aushänge, dann ein paar Gerüchte in der Taverne, hier und da streute er jene Gerüchte selbst und ließ Ort und Zeit der Predigt wie zufällig fallen und schließlich, drei Tage nach seiner Ankunft stand er etwas abseits der Tore und trat vor Neugierige, geladene und eher zufällig vorbeiziehende. Er war gekleidet in eine graue und schwere Rüstung. Ein großer Schild war auf dem Rücken des hünenhaften Mannes befestigt und einen Speer mit drei eingravierten Blitzen hielt er in seiner Rechten wie eine Standarte.[/i] Ich bin Marek Sturmkrähe und stehe hier als Neuankömmling in diesem Land, aber vor allem als Diener und Fürsprecher des Talos. [i]Mit donnerner Stimme sprach er den Namen aus, auch wenn Marek lieber zu Titeln griff, so war es hier und jetzt notwenig den Namen seines Herrn auch auszusprechen.[/i] Sie zucken zusammen und empören sich, strafen mich nicht selten mit Verachtung, wenn ich von meinem Herrn sprechen, jene die von Ordnung, Liebe und Gerechtigkeit predigen. Die sprechen von dem Gutem, von Zusammenhalt und Selbstlosigkeit. Doch frage ich: Wo ist das alles? Und so sehe ich, dass selbst jene, die von Liebe schwafeln heilig tun, wo sie doch nur Menschen sind. Ich frage euch: Wenn nicht der Herr der Stürme, wer sonst vermag das Wesen der Menschen zu verstehen? Es wird immer Chaos herrschen. Auf den Straßen oder in euren Herzen. [i]Sein Lächeln verschwand und machte einer ernsten Miene platz, die von einer fast schon aufstachelnden Stimmlage begleitet wurde. [/i] Es mag Prediger geben, die euch eine heile Welt versprechen. Eine Welt in der ihr nie frieren müsst und in der ihr immer genügend zu essen habt. Eine Welt in der ein jeder dem anderen vertrauen kann. Und in der euch niemals böses widerfährt... so ihr nur deren Glauben annehmt. Kann so eine Welt existieren? Wohl kaum. Was er mit ausreichend Hohn in der Stimme betonte. Würdet ihr euer Hab und Gut riskieren und eure Türe unverschlossen lassen? Blind darauf vertrauend, dass niemand hereinkommt um sich zu bedienen? Würdet ihr euer Brot, mit einem Fremden teilen, wenn ihr selbst dem Hungertod nahe seid und so euer eigenes Leben riskieren? [i]Er machte eine lange Pause und blickte in die Gesichter, eher er bedächtig fortfuhr.[/i] Ihr nehmt euch was ihr könnt, wenn ihr die Möglichkeit dazu habt und auch wenn jene hohen Herren anderes behaupten, tut ihr damit kein Unrecht und sie selbst würden nicht anders handeln, denn als Menschen liegt dieses Handeln in unserer Natur! Und dennoch… gleichzeitig zürnen sie über jene, die in ihren Augen anders sind. Sie verachten und verspotten die, die sich nicht dieser Heuchelei und fadenscheinigen Liebe hingeben und den Lügen der Obrigkeit und Gutmenschen Glauben schenken. So fern sie sich auch geben, so sind sie in ihrem Zorn meinem Herrn doch weit näher als sie glauben. Weil sie Menschen sind und Talos kein ferner Gott ist, sondern ein Gott der Menschen und die Menschen so akzeptiert, wie sie sind und nicht versucht sie zu unterdrücken oder zu verändern. Denkt darüber nach… [i]Damit schloss er diese erste Predigt.Er war kein großer Redner, doch er war zufrieden und nahm sich nun mehr die Zeit jene genau zu betrachten die gekommen waren. Und hatte für mögliche Belange ein durchaus offenes Ohr und hier und da auch sicher freundlichen Rat.[/i] |
10.07.2014 12:48:32 | Aw: Eine Predigt vor den Toren der Stadt (#78049) |
Varulfen | Es mochte Marek vielleicht ein wenig ärgern als eine matischige, faulige Tomate ihren Weg aus der Hand eines Werfers direkt in seine Richtung fand und die kräftige Stimme einer jungen Frau die Worte rief: "[i]Fass dich an deine eigene Nase![/i]" Wo war die Werferin? Abhängig von der Größe der versammelten Menge war es mehr oder weniger schwierig, die junge Frau mit einem goldblonden Zopf zu entdecken, die die Worte rief. |
10.07.2014 14:33:09 | Aw: Eine Predigt vor den Toren der Stadt (#78052) |
Vrishnagk | [i]Eine dunkelbekuttete Gestalt in schwerer Rüstung tritt aus der Menge hervor und geht auf den Prediger zu und schlägt sich dann die schwarze Kapuze des Mantels aus dem Gesicht. Ein junger Mann, kaum über 20, mit langen, rabenschwarzen Haaren und bleicher, fast fahler Haut mit einer eisernen Kette um den Hals, an welcher das Symbol Kelemvors baumelt, erhebt seine kräftige, dunkle Stimme:[/i] Werter Diener des Talos, ich glaube kaum, dass diese Menschen hier *weist dabei um sich* eure Predigt vom Zorn des Sturmrufes, von Chaos und Zerstörung hören wollen. *blickt sich danach, nach Bestätigung suchend um und fährt mit ruhiger Stimme fort* Talos macht in seiner Raserei keinen Unterschied zwischen dem was er zerstört, er ist das Gegenteil von dem was gerecht ist und dem was Ordnung bedeutet. Diese Welt mag, wie ihr sagt, nicht perfekt sein, aber diese Menschen haben eine bessere Ordnung als die eure auch im Diesseits verdient. *schaut sich noch einmal nach Bestätigung suchend um* Doch wisset dies, werte Bürgerinnen und Bürger! *Er erhebt seine kräftige Stimme und wird lauter* Nur NACH dem Tod herrscht WAHRE Gerechtigkeit, denn mein Herr, der Wächter der Verdammten, der Richter der Seelen, Kelemvor, der Gott des Todes, richtet mit GLEICHEM Maß über ALLE und JEDEN, dessen Zeit gekommen ist, ohne auch nur eine einzelne Seele zu bevorzugen. Deshalb wählt den Weg eures Lebens stets mit Bedacht und seid auf der Hut, wenn euch Gottesdiener, wie jener dort *zeigt auf den Kleriker des Talos*, zu vorschnellen Handlungen treiben wollen. Akzeptiert euer Schicksal und huldigt den Göttern, gleich welchen, so wie es ihnen gebührt, dann soll euch im Leben nach dem Tod Gerechtigkeit zu Teil werden, egal was ihr im Diesseits auch erleiden musstet. Wählt also! Aber wählt weise! [i]Der Mann wendet sich vom Talos-Kleriker ab und zieht die Kapuze wieder über. Danach geht er mit schweren Schritten, ohne sich einmal nach der Seite oder nach hinten umzuschauen Richtung des Friedhofes von Mirhaven.[/i] |
10.07.2014 15:28:53 | Aw: Eine Predigt vor den Toren der Stadt (#78055) |
Mordepapst | [i]Marek ließ Tomaten, Beschimpfungen, genauso wie auch mögliche Zustimmung oder aber Gegenreden vorerst mit einem leicht grimmigen Lächeln über sich ergehen und nahm sie hin. Er verzichtete auf Diskussionen und darauf erneut zu widersprechen, beschaute sich jene, die gegen oder für ihn sprachen aber durchaus sehr genau.[/i] |
10.07.2014 19:20:05 | Aw: Eine Predigt vor den Toren der Stadt (#78063) |
Ragnar | Am Rande stand er, nicht in seiner Platte, wie es die Leute von ihm gewohnt waren. Er hielt sich außerhalb der Masse an Menschen. Doch immer noch in Hörreichweite. Fast ohne Regung ließ er die Predigt auf sich wirken, nur hier und da sah man ein leichtes Nicken oder ein zucken der Mundwinkel. Als dann die ersten Proteste, in Form einer Tomate, dem Talospriester trafen, musterte er ihn aufmerksam, auch als der Anhänger des Kelemvor zu ihm sprach, beobachtete er ihn interessiert, scheinbar etwas oder eine gewisse Reaktion erwartend. Ein leichtes grinsen breitete sich auf seinen Lippen aus. Ein leichtes gemurmeltes Wort verließ seine Mund, bevor er sich umdrehte und sich von der Menschenmasse entfernte. „Interessant.“ |
19.08.2014 13:38:04 | Aw: Eine Predigt vor den Toren der Stadt (#79317) |
Mordepapst | [i]Ohne wirklich große Ankündigung, hier und da ein Anschlag oder etwas Mundpropaganda, trat Marek Sturmkrähe erneut vor die Stadt, um dort ein paar Worte zu sprechen.[/i] Dem Sturmfürst zum Gruße, Bürger Mirhavens. Es scheint in diesen Zeiten ein Drängen zu sein, große Reden auf zu klein gerateten Holzkisten zu halten... Ich versuche auf beides zu verzichten. Die Worte meines Herrn brauchen keine Kiste oder große Rede, um sich letztlich Gehör zu verschaffen. Ihr musstet euch in letzter Zeit viel Gehabe, Streit und Zank und wahnsinnige Selbstdarstellung anhören, wann immer ihr zur versehentlich falschen Zeit auf dem Markplatz wart und zukünftige hohe Herren ihre Reden schwangen und sich gleichzeitig in geheuchelter Demut wälzten. [i]Schmunzelnd blickte er in die Menge und fuhr dann gelassen spöttisch fort[/i] Es soll alles sicherer werden, Reichtum und Wohlstand soll in diese Stadt einziehen und jeder Teller gefüllt werden. Sagt mir.. wir oft, haben euch das irgendwelche dahergelaufenen hohe Herren bereits versprochen? [i]Kurz wartete er ab ehe seine Stimme erneut erklang.[/i] Ich bezweifele, dass die meisten von euch je etwas von dieser Sicherheit und dem Reichtum merken werden. Es war ein Priester des Kelemvor der doch gerade erst von ein paar Zenhtagen sagte... Akzeptiert euer Schicksal und huldigt den Göttern. Glaubt ihr jene Hohepriester und andere hohe Herren der Stadt sind wirklich besorgt um euch und euer Wohlergehen? Wir alle sind Menschen, verdammt! Wir kümmern uns um uns selbst, auch um unsere engsten Vertrauten und Freunde, doch wenn wir ganz ehrlich sind, dann hängt uns doch unser eigener Arsch am meisten am Herzen und im Zweifel würden wir ihn immer zuerst retten. [i]Etwas lauter und eindringlicher geworden wartet Marek kurz ab ehe er leiser fortfährt[/i] Und jene die sagen, dass alles anders und viel, viel besser wird, sind doch ganz froh, dass alles so bleibt, wie es ist. Denn wenn sich tatsächlich alles ändern würde, wären sie am Ende sicher nicht mehr da, wo sie sind oder hinwollen. Akzeptiert euer Schicksal sagen sie. [i]Marek schüttelt theatralisch den Kopf[/i] Ich habe nie einfach etwas akzeptiert und schon gar nicht irgendein Schicksal, dass mich nur in Fesseln drängen soll und mich von jedem freien Denken und Handeln fern hält. Ja.. ja, geht wählen, doch wählt jemanden, der dem einfachen Volk näher steht, als jene hohen Herren, die dieses Vertrauen nur heucheln. Doch vergesst bei all diesem Theater niemals, dass es am Ende doch auf euch selbst ankommt. Bückelt nicht, vergrabt euch nicht, akzeptiert nicht blindes Gehorsam, sondern lebt! Lebt euer Leben, wie ihr es für richtig haltet! Tanz, Lacht, sauft und vögelt solange ihr davon gut habt. Aber hängt euch nicht an leere Versprechen die von kleinen Kisten aus gesprochen, die euch nur mehr in Schranken weisen. Lebt... Lebt hier und jetzt! [i]Eindringlich und mit einem scharfen Blick zur kleinen Menge hing sprach er vor allem die letzten Worte, mit denne er die kleine Predigt beendete.[/i] |
19.08.2014 17:41:47 | Aw: Eine Predigt vor den Toren der Stadt (#79342) |
Lisk | Dieses Mal trat ein Mann aus der Menge. Er war gerüstet, trug einen grauen Umhang und hatte nebst Zweihänder auf dem Rücken interessanterweise noch ein Buch an seinen Gurt geschnallt. Er strahlte eine gewisse Ruhe aus, wie er ohne jede Eile einen Platz unweit von Marek einnahm, diesen erst unter Augenschein nahm, ehe er die Stimme erhob, um einige eigene Worte zu sprechen. [i]"Jener Priester des Kelemvor hatte recht: Das Schicksal sollte akzeptiert werden." [/i] Die Worte hingen in der Luft. Es war allzu offensichtlich, dass sich noch etwas anschließen würde. [i]"Doch versteht ihr seine Worte falsch: Das [u]vergangene[/u] Schicksal ist damit gemeint. Dinge, die geschrieben stehen und nicht mehr zu ändern sind. Die Vergangenheit muss in Ehren gehalten aber begraben werden, um sich neuen Dingen zuwenden zu können. Das [u]zukünftige[/u] Schicksal wird erst noch geschmiedet - durch die Taten eines jeden Einzelnen. Ein entscheidender Unterschied." [/i] Im Gegensatz zu seinem Vorredner behielt der Mann seine Ruhe bei, während er seine Rede führte. Er nutzte nicht einmal Gestik, sondern hielt die Finger seiner Hände bedächtig vor sich verschränkt. Man hätte meinen können, dass seine Rede aufgrund dessen rasch langweilen würde, doch dazu war der Vortrag dann doch nicht monoton genug gehalten. [i]"Tanz, Freude, Suff und... hm, Bettgeschichten - ja, sie machen das Leben lebenswert und sollten auch in diesen Zeiten nicht vergessen werden... ...Und doch lösen sie keines der Probleme, die aktuell diese Insel hier in ihrem Griff halten."[/i] Es war nur eine schlichte Geste, doch da es die erste deutliche war, war es umso auffälliger, wie sich der Redner mit folgenden Worten zwischendurch mehr gen Marek wandte, als er ihn ansprach. [i]"Allein ihnen zu frönen wäre jener Stillstand, gegen den ihr predigt. Es wäre die Azeptanz des Untergangs. Es wäre die Akzeptanz des zukünftigen Schicksals."[/i] Er schwieg nicht lange genug, um Marek die Gelegenheit einer Entgegnung zu geben. [i]"Und dennoch kann ich mich teilweise Euren Worten anschließen, Prediger:"[/i] Mit diesen Worten wandte er sich wieder den Zuhörern zu. [i]"Lasst Euch nicht davon abhalten zu Denken und zu Handeln und lebt im Hier und Jetzt, [u]aber[/u]..."[/i] Hier löste er die Hände voneinander um einen Finger mahnend zu erheben und das "aber" samt folgender Worte zu unterstreichen, die zwar weiterhin ruhig, aber daher auch klar und deutlich ausgesprochen wurden. [i]"...sorgt auch dafür, dass das Leben fortbestehen kann und nicht durch Tatenlosigkeit dem Untergang geweiht wird. Vergesst das nicht."[/i] Damit schien er alles gesagt zu haben und schickte sich nach einem letzten Blick gen Marek an wieder zwischen den Zuhörern zu verschwinden. |