28.03.2014 13:24:29 | Amaryllis - Ein Freigeist auf Wanderschaft (#75970) |
Amaryllis | [b]~~~ Wenn daheim ein Licht aufgeht ~~~[/b] Das kleine Heim der Halblingsfamilie war in heller Aufregung und dabei war es draußen stockfinstere Nacht. Auch die Beschreibung "klein" hatte nicht viel zu bedeuten, in einem Dorf, dessen größter Einwohner gerade einmal auf Zehenspitzen über den Rand so manchen Menschentisches schauen konnte. Doch was war der Grund für diese Aufregung und die schrillen Schreie des Entsetzens? Es lag zumindest nicht an dem beschmierten Brustharnisch des Hausherren. Den hatte seine Tochter schließlich schon vor fast einem Jahr bemalt mit einem seltsamen Zeichen, dessen Bedeutung weder sie, noch ein anderes Mitglied der Familie verstand. Ein Einbrecher befand sich auch nicht im Haus, sonst hätte das achte Familienmitglied sich bereits lautstark zu Wort gemeldet. Der Schrei ihrer Mutter ließ Amaryllis aus ihrem Traum aufschrecken. Die Augen kaum geöffnet kniff sie diese auch schon wieder zu, zu hell war es im Raum. Ursprung dieser Helligkeit war eine grell leuchtende Kugel, einen halben Schritt über ihrem Kopf, die nun plötzlich wieder verschwand. Am Boden neben dem Bett saß ihre Mutter auf dem Hintern, zu einem erneuten Schrei ansetzend, da es nun auf einmal wieder dunkel war. Das Halblingsmädchen öffnete erst wieder ihre Augen, als die ganze Familie zusammengekommen war. Am liebsten hätte sie sich einfach die Decke über den Kopf gezogen und wäre erst zum ersten Frühstück aufgestanden, doch als ihr Vater mit einer Tirade begann hielt sie es nicht mehr länger unter der Decke aus. Sie konnte ja schließlich nichts dafür, das ohne ihr zutuen leuchtende Kugeln entstanden oder die Lieblingsblumen ihrer großen Schwester auf einmal mit einer dünnen Eisschicht überzogen wurden und bei einer Berührung zerbarsten. "Hörst du zu Amaryllis! Das darf nicht sein, deine arme Mutter hat sich zu Tode erschreckt. Du musst damit aufhören!" Das würde so bis zum ersten Frühstück weitergehen. Sie konnte die Ansprache schon mitsprechen, so oft hatte sie diese in den letzten Jahren gehört. Am Fußende ihres Bettes streckte nun auch das Wiesel seinen Kopf unter der Decke hervor, betrachtete die Halblingsfamilie gelangweilt und verkroch sich anschließend wieder. Viel zu früh befand es für sich und alles in allem war esja doch so viel angenehmer, wenn man einfach weiterschlafen konnte. [b]~~~ Aufbruch ~~~[/b] "Lass mich.", protestierte Amaryllis und versuchte das Wiesel abzuwehren, das sich dann doch flink in ihrer Kleidung einnistete, natürlich während das Mädcen diese trug. Ein entrüstetes Schnauben und zwei Mahlzeiten später war es dann doch an der Zeit. Ihr Vater hatte ihr das Versprechen abgerungen sich untersuchen zu lassen, doch eigentlich hatte sie darauf garkeine Lust. In dem Halblingsdorf gab es niemanden, der sich mit magischen Phänomenen auskannte aber sicherlich gab es jemanden in der nahen Menschensiedlung. Andererseits gab es nicht nur diese Menschensiedlung, sondern auch noch eine die viel weiter weg war und da gab es sicherlich auch jemanden. Das Halblingsmädchen kicherte bei dem Gedanken daran. Sie war aufgebrochen wie sie es versprochen hatte. Und sie hatte ihren Eltern sogar eine Nachricht hinterlassen das sie jemanden suchen würde der ihr "helfen" könne. Vielleicht in Hohenbrunn oder einer anderen Stadt auf Amrir. Irgendwann war nun einmal auch für ein Halblingskind die Zeit gekommen, zu der es von daheim aufbrechen muss und Amaryllis hatte beschlossen, dass für sie diese Zeit nun gekommen war. Das Schiff lag im Hafen vor Anker, einige Münzen wechselten den Besitzer und schon war sie einen Schritt weiter, auf dem Weg in ein neues Abenteuer, fern ab der sechs bis acht täglichen Mahlzeiten oder vielleicht auch nicht, das würde sich erst noch herausstellen. |