26.02.2014 17:44:16 | [Vash] Ohne Schicksal (#75429) |
ameaeth | [i]„Das Versprechen wurde gegeben unter Makarikari, dem großen Alten, in vorderster Zeit und ist nun Schicksal und Prophezeiung.“ …. Sie war allein. Weit und breit schien in dieser Region niemand zu sein, der ihr hätte Gesellschaft leisten können. In diese unwirtliche, gebirgige Region, verirrten sich nur selten Wanderer oder Abenteurer. Kein Wunder, denn außer scharfkantigen Klippen und tückischen Tiefen gab es hier nur Orks, Goblins und dergleichen und schlimmere Bewohner. Nicht, dass sie die Anwesenheit anderer Menschen überhaupt gewollt hätte. Nein, so, wie es war, war es gut. Allein und in Frieden. Wobei das nicht ganz stimmte. Man würde keinen Fährtenleser benötigen, wollte man sie ausfindig machen. Im Gegenteil, selbst ein Blinder hätte die Spur toter Leiber finden können, die ihr folgte, wohin auch immer sie sich wendete. So friedlich und einsam schien es also nicht zu sein. Doch für sie war es das. Fernab von jeglicher Zivilisation führte sie einen Tanz des Todes mit jeder Kreatur, die es wagte sie anzugreifen. Und trotzdem empfand sie dabei, anders als sonst, inneren Frieden. Dabei nahm sie nur am Rand wahr, was eigentlich geschah. Sie reagierte nur, ging in den Angriff oder die Verteidigung über, je nachdem, was die Situation gerade gebot. Und fast jeder Schlag setzte dem Leben eines ihrer Angreifer ein Ende. Dabei blieb sie völlig ausdruckslos und kein Muskel rührte sich in ihrem ebenmäßigen Gesicht. Anders jedoch ihre Augen. In ihnen spiegelten sich in diesem Moment ihre Seele und ihre mannigfaltigen Gefühle wieder, die sie in diesem Moment empfand. Und dieser Blick war es wohl, der immer wieder neue Angreifer auf sie zustürmen ließ. Ihr Haar klebte ihr in dicken Strähnen im schweißnassen Gesicht, ihr Atem ging gleichmäßig und schwer und ihre Muskeln schmerzten. Ihre schwere Rüstung war mit Blut bedeckt, ebenso ihr Schwert, welches sie nun schon so lange gegen ihre Feinde führte. Und trotzdem fuhr sie fort, suchte immer wieder solche entlegenen Regionen auf, um Frieden zu finden. Und zum Teil gelang dies auch. All das Gewicht, das sie auf ihrer Seele mit sich herumtrug, fühlte sich in Augenblicken wie diesen um ein Vielfaches leichter an und ließ sie einen wohltuenden Moment vergessen. Und dieses Vergessen war es, das ihr Frieden brachte. …. |