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30.01.2014 19:15:44
Merlinas Senke (#74802)
hannibhaal
Dalreg hockte schon seit mehreren Stunden an seinem Stammplatz im Schatten. Schon ein paar Biere intus habend sinnierte er über seine Zeit auf Valvec.

Mit dem Abgang der Verräter, Intriganten und ihrem endgültigen Scheitern, hatte sich die Lage auf der Ascheinsel seit dem Weggang von Monteros wieder beruhigt. Ja es war ruhig geworden auf Valvec, vielleicht zu ruhig. Selbst das Bier schmeckte in letzter Zeit schal und hatte an Geschmack verloren, ob der Eintönigkeit der ständigen Monotonie der Tage.

Dennoch brodelte seid längerem die Wut gegenüber den Winterwächtern in Dalreg, besonders nachdem sie Merlina weit abseits von Winterrache festgenommen und später gefoltert hatten und sie schlussendlich in einem Schaukampf hinrichten ließen.
Er war auch wütend auf sich selbst, weil er sie losgeschickt hatte und wütend, weil sie zu weit gegangen waren den Verräter vor ihrer direkten Haustür hinzurichten. Die Sache hätte richtig gemacht werden sollen, sie konnte noch immer richtig gemacht werden.
Mit dem Ende von Merlina, war auch der Befehl des Herzogs hinfällig, dass sich die Garde ruhig verhalten sollte und die Sache würde ja auch glatt über die Bühne gehen, wenn alles nach Plan lief.

„Richtig gemacht!“, sich erhebend hielt er in vor Wut zitternden Händen den Bierkrug und knallte ihn an die rückwertige Wand des Schattens. Der Wirt wollte schon zu seinem üblichen Gejaule und Gejammer ansetzen, als ihm Dalreg eine Goldmünze auf die Theke legte.
„Richtig gemacht“, lächelnd auf die Münze deutend stapfte er festen Schrittes aus dem Schatten, sich an seinem Pissbuschen positionierend brüllte er zur Wache am Tor: „Rottenführer Weibel! Soll sich bei mir melden, die Alarmrotte und die Blutwölfe sollen Gefechtsbereit antreten. Proviant, einen zerlegten Leiterwagen und ein Maultier an Bord der Blutschlange bringen! Eilt euch!“

Er selbst machte sich auf den Weg in die Zellenbereiche unterhalb der Feste, um nach jemanden zu suchen, den niemand vermissen würde und welcher in seiner Wertlosigkeit noch einen letzten Dienst an Valvec und seinen Göttern leisten könnte.

Wie auf Zuruf meldete sich der ideale Kandidat, als Dalreg entlang der Zellen marschierte und die einzelnen Insassen musterte, glotzte ihn das krächzende Etwas an: „Wiwu Wewowa“, begann dann begeistert zu klatschen und auf seinen spindeldürren Beinchen zu hüpfen. „Wewowa, Wewowa, Wewowa!“
„Jaja du und dein Wewowa, dem wirst du gleich gegenüber treten!“ In den Tagen der geistigen Zurechnungsfähigkeit und vor dem Verhör durch die Priester des Tempels, hatte er behauptet ein Prophet des einzig wahren Gottes zu sein und nun brabbelte er nur noch diese Worte vor sich hin, in der Glückseligkeit der geistigen Umnachtung verharrend.

Artig streckte ihm der Kerl seine dürren Händchen entgegen und Dalreg verzog ein wenig sein Gesicht, da er sich an allen Fingern die Nägel abgebissen hatte und sich Abszesse und Geschwüre gebildet hatten.

Mit fröhlichen Singsang „Wewowa“ preisend folgte der alte Mann Dalreg bis zum Hafen, an welchem die Gardisten sich in Reih und Glied aufstellten, als sie ihrem Hauptmann gewahr wurden.

„Alarmübung“ sagte er nur und deutete sieben Blutwölfen und fünf Mitgliedern der Alarmrotte an Bord der Blutschlange zu gehen.
Dem auf Valvec bleibenden Rottenführer teilte er in kurzen Worten mit, welchen Weg er einschlagen würde und wann er in etwa zurückkehren würde, während die Gardisten auf der Blutschlange Platz nahmen, ihre Waffen und Ausrüstung dort verstauten.

Nun packte Dalreg den raunenden Propheten und warf ihn wie einen Sack an Bord der Blutschlange, die letzten Haltetaue lösend, ebenso auf die Blutschlange steigend, bohrten sich die Ruder ins Wasser und mit einem „Zuh –gleich“ aus den Mündern der Gardisten nahm die Blutschlange fahrt auf.

„Männer wir werden heute die Hauptinsel ansteuern und den Winterwächtern zeigen, was wir von ihnen halten. Die Götter mögen unsere Reise schützend begleiten und der Tod dieses wahnsinnigen Propheten möge ihnen ein Opfer und den Wächtern ein Zeichen sein.“

„Wewowa“, leicht mit dem Oberkörper schwankend blickte der Alte glücklich zu Dalreg hoch und tippelte freudig mit den Fingern seiner geknebelten Hand, als ihn der Hauptmann an den Haaren nach oben riss, den Oberkörper an die Seitenplanke presste und ihm mit einem schnellen Schnitt seinen Hals öffnete. Noch im Pulsschlag des scheidenden Lebens, strömte das Blut in das Meer und für eine Weile färbte sich das Kielwasser der Blutschlange schäumend rot.

„Für Umberlee, für Garagos, für Valvec!“, brüllend, stimmten die Gardisten in diesen Ruf ein.

In Folge ging eine Rumflasche die Runde und die Stimmung wuchs stetig und im Takt der Ruderschläge ertönte langsam an Lautstärke gewinnend ein raues Schlachtlied, während sich die Blutschlange stetig ihrem Ziel näherte.

Den Leichnam nach hinten zum Koch tragend musterte er ihn schmunzelnd auf den Leichnam deutend. „Kopf ab und schön dekorieren auf das er eine schöne lachende Fratze ergebe, den Rest in Teilen in das Fass, füllt es dann noch mit Unrat und was euch so einfällt“

Nach einer Weile wurde dem Schiff die Gunst Umberlees zuteil und ob des einsetzenden Windes wurde der Mast aufgestellt und das Segel gehisst, was den Soldaten Zeit gab Kräfte zu sammeln und sich für den kommenden Weg auszuruhen.

Sich dem Anleger nahe Elboria nähernd, setzte geschäftiges Treiben an Bord ein, Waffen und Rüstungen wurden angelegt, die Vorräte die für zwei Tage reichten gleichmäßig verteilt, jeder erhielt noch einen Schluck Rum um die Anspannung zu lindern, erneut wurde ein Schlachtlied angestimmt und Dalreg blies in sein Kriegshorn um sein Kommen anzukündigen.

Die Landung verlief problemlos und wenig später, stand der Leiterwagen mit dem Fass und dem eingespannten Maultier bereit, unter dem Banner der Blutwölfe in Kampfformation den Weg nach Andorien zu beschreiten. Die Blutschlange legte indes ab, ihren den vereinbarten Ort ansteuernd.

Dem Handelsweg folgend, unter der Anspannung auf eine feindlich gesinnte Patrouille zu treffen, trafen sie auf jemanden, welchen sie am wenigsten erwartet hatten, Keara von Stahlberg.

Die Anspannung bezüglich ihres Auftrages, die Erinnerung an ihr törichtes Verhalten dem Herzog gegenüber und die darüber aufgestaute Wut, den unerträglichen status quo, um das Schloss beenden wollend entwickelte sich ein Streitgespräch zwischen Dalreg und Keara. Drohungen wurden ausgesprochen, Gefolgschaft gefordert, eine Entscheidung verlangt, während die aufgeheizte Stimmung zusehends an Feuer gewann und nahe daran war in einem Kampf zu münden.

Dalreg setze zu seiner nächsten Drohung an, als zunächst ein leises Zischen, gefolgt von einem Schwarm von Pfeilen die Luft erfüllte. Schmerzensschreie durchdrangen alsbald die Umgebung und zwei Gardisten sackten zusammen. Momente der Verwirrung folgten, ehe Dalreg den Blick der Halbdrow-Späher suchte und diese ihm mit einer abgewandelten Form der Drow Zeichensprache deuteten, aus welcher Richtung die Angreifer schossen.
Dalreg musterte den Bereich, während sich seine Brust vor Aufregung hob und senkte und schrie: „Hinter die Anhöhe, nehmt dort Deckung. Zwei Schildträger zu mir!“

Die nächste Salve war bereits bedeutend wirkungsloser als die vorige und aus der Deckung begannen die Armbrustschützen das Feuer vereinzelt zu erwidern.
Zwei Gardisten näherten sich Dalreg, ihn von der Linken und Rechten mit ihren Schilden schützend.
Dieser kniete sich langsam nieder sein heiliges Symbol fassend und drohende dunkle Worte mit seinen Lippen formend, griff er seine Finger in die feuchte Erde bohrend nach der Erde Amdirs.
Ein dunkles Grollen und Beben, erfüllte den Bereich abseits des Handelsweges, Holz splitterte und brach, die Erde tat sich auf und schloss sich wieder, brach und wölbte sich, vieles verschlingend oder zerbrechend.
Johlen und Gröhlen der Gardisten setzte ein, während sie fasziniert den Bereich der Zerstörung musterten.
Dalreg erhob sich wenig später, sein heiliges Symbol nach oben reckend brüllte er: „Merlinas Senke!“
Nochmals brüllte er den Namen dieses Ortes und über dem kraterförmigen Gebilde welches sich geformt hatte, verdichtete sich die Luft, Stück für Stück in eine wabernde Masse göttlicher Energie, welche einen drehenden Wirbel bildete und sich alsbald als Regen aus Säure, Feuer und Gift über dem Krater entlud.

„Merlinas Senke“ raunte Dalreg zufrieden das Werk der Zerstörung betrachtend, wandte er sich nach einer Weile und maß die Zahl der Verluste ab, die sie erlitten hatten.
03.02.2014 19:22:56
Aw: Merlinas Senke (#74883)
hannibhaal
Den Blick auf die Umgebung richtend, raunte Dalreg entsprechende Befehle an die Gardisten, ehe er gen Keara schritt, welche sich an einem Gardisten zu schaffen machte.
Noch Zeuge einer seltsamwirkenden Heilung werdend, wollte er Sie erneut zur Rede stellen, doch ihr Geist glitt wenig später in die Dunkelheit über und sie wurde an Händen und Füßen gefesselt und auf den kleinen Leiterwagen gehievt. Dem Hund schenkte Dalreg keine weitere Beachtung, viel mehr galt es die Gardisten anzutreiben. Den beiden toten Gardisten wurden die Waffen abgenommen, die Herzen aus dem Körper entfernt, um sie in Valvec bestatten zu können, während die sterblichen Überreste in Merlinas Senke verscharrt wurden.

„Eilt euch, eilt euch! Die überlebenden Elfen sind auf dem Weg um Verstärkung von der Stadt zu holen! Nehmt euch ein Paar Elfenohren und Trophäen von ihren Leichen“

Nach einer Weile noch angetrieben von Dalregs rauer, kehliger Stimme, machten sich die valvecianischen Gardisten schnellen Schrittes auf den Weg zur Ebene von Andoria. Je weiter sie sich vom Kampfplatz entfernten desto ausgelassener wurde die Stimmung und neue Heldengeschichten wurden erzählt, wobei die eine oder andere Übertreibung zu wachsen begann, besonders nachdem Dalreg eine Flasche Rum als Wegzehrung ausgegeben hatte.

Dem Handelsweg folgend näherte sich die Kampfrotte der Wegkreuzung, welche in die Gipfel führte und Winterrache in ihrem Schoß bargen.

„Gut gemacht Leute wir lassen denen da oben ein Geschenk hier! Da sie so gerne Mist und Dreck einsammeln, der sie selbst sind bringen wir ihnen den Abschaum Valvecs, auf das sie daran schnüffeln und vor Neugier sabbernd einen Blick auf unsere Geschenke werfen mögen! Runter mit dem Fass und den Beutel rauf! Pisst und kackt ihnen auf die Straße, auf das sich ihre Ritterstiefel mit dem benetzen, was wir von ihnen halten!“

Lauthals lachend, zum Teil Dalregs Forderung folgend, Schmäh- und Schimpfrufe symbolisch in Richtung Winterrache schreiend wurde ein Fass und ein Sack am Kreuzweg abgelegt. „Unser Wewowa!“ Lauthals lachend öffnete er den Leinensack und präsentierte seinen Gardisten das Werk des Schiffskochs und einiger kreativer Gardisten.

„Auf das er nun bei seinem Gotte sei, unser ketzerischer Prophet möge den Winterwächtern dennoch eine Botschaft sein. Für Valvec, für die Garde!“

Explizite Darstellung der Szene:
[spoiler]Das Holzfass selbst ist mit den zerteilten Resten von Wewowa gefüllt, welche in den Exkrementen und Absonderungen der Mannschaft der Blutschlange und Küchenabfällen verteilt ist.

Der Kopf selbst liegt auf den eigenen abgetrennten Händen. Die Zunge wurde herausgerissen und hängt gespalten extrem weit heraus, während das eigene Geschlechtsteil den Mundraum füllt. Die Lippen wurden entfernt und die Wangen mit Schnitten geöffnet, auf das sie dem Gesicht ein scheinbares Grinsen verleihen. Statt seiner Augen trägt der Kopf starr blickende Kohlestücke in den Augenhöhlen, welche nach Winterrache gerichtet sind.
In die Stirn sind die Runen MS geritzt und die abgetrennten Ohren links und rechts dieser Runen mit einem groben Nagel auf die Stirn geschlagen.[/spoiler]


Johlend und lachend zog die Gruppe weiter in Richtung Küste, um dort auf die Ankunft der Blutschlange zu warten.