30.10.2013 07:52:00 | [Nebipallsikor] Aus der Tiefe (#73513) |
Varulfen | [i][u]Kapitel 1: Was bisher geschah.[/u] (oder: Der Weg ins Licht)[/i] Nebipallsikor wuchs als Sohn eines großen Illusionisten in einer Tiefengnomstadt weit unter Amdir auf. Schon früh begann er, in die Fußstapfen seines Vaters zu treten und eine Ausbildung in der arkanen Magie anzustreben, doch bevor er noch viel von seinem Vater lernen konnte, verschwand dieser bei dem Einbruch eines Edelsteinstollens, für den viele Svirfnebli die Duergar, in Zusammenarbeit mit Urdlen, verantwortlich machten. Zusammen mit Nebipallsikors Vater verschwand auch dessen Zauberbuch und somit ein großer Teil magisches Wissen der Stadt, unwiederbringlich. Zwar konnten die anderen Meister der Stadt den Verlust einigermaßen kompensieren und sie schafften es, manche der verlorenen Zauber wiederzufinden, doch vieles blieb seither verschollen. Als die Svirfnebli bemerkten, dass durch den Verlust dieser Zauber ihre Stadt in großer Gefahr sein könnte, wurde diskutiert, ob es möglich sei, das Wissen in einer anderen Stadt zurückzuerlangen oder sogar bei den gnomischen Vettern an der Oberwelt zu lernen. Während sich Nebipallsikor, getrieben von Neugierde, vor allem für die Oberwelt interessierte, entschieden die Meister jedoch, mit ein paar gebildeteren Novizen aufzubrechen und eine Stadt der Svirfnebli im Unterreich zu finden. Nebipallsikor, der zu dem Zeitpunkt noch kein fortgeschrittener Novize war, blieb in der Stadt zurück und lernte bei den übrigen Meistern, die sich nicht dieser gefährlichen Expedition angeschlossen hatten, weiter die Zauberkunst. Die meiste Zeit jedoch verbrachte er beim Selbststudium in den Unterlagen und Schriften seines Vaters, die von den anderen Meistern als nicht hilfreich angesehen wurden. Doch auch wenn diese Unterlagen kaum Wissen über die verlorenen Zauber enthielten, für Nebipallsikor enthielten sie genug, um Neues über die arkane Zauberkunst zu lernen, das er bisher nicht gewusst hatte. Sein Eifer und seine zurückgezogenen Studien machten ihn nach und nach selbst in unter den Tiefengnomen zu einem Sonderling. Zwar lebte er auch das Leben eines Svirfneblin und er musste mit den Entbehrungen des Unterreiches fertig werden, doch den Kontakt zu anderen, selbst zu seinen Meistern und Lehrern mied er immer mehr, je weiter er in den Studien seines Vaters voranschritt. Das spezielle Studienzimmer seines Vaters war der einzige zusätzliche Raum der Wohnung, in der er noch immer allein mit seiner Mutter lebte. Seine Geschwister, die vor und nach ihm das Erwachsenenalter erreicht hatten, wurden verheiratet, doch selbst als Nebipallsikor einer Frau versprochen wurde und mit ihr zusammenziehen sollte, war er noch immer weit mehr in diesem Studienzimmer als irgendwo sonst. Manche Gnome argwöhnten, dass er seinen Verstand in den Studien der Illusionen verloren hatte. Es dauerte viele Jahre, bis er alle Schriften seines Vaters entschlüsselt und gelernt hatte und mittlerweile kannte er einige Zauber. Doch keiner davon war am Ende wirklich neu für die Meister. Was sie verloren hatten, das waren nicht die niederen Zauber, sondern die hohe Magie, manche Zauber, die nur an die erfahrensten Illusionisten der Stadt weitergereicht wurden. Mittlerweile hatte Nebipallsikor die Volljährigkeit schon lange überschritten, doch noch immer waren die alten Meister von ihrer Reise nicht mit neuen Zaubern zurückgekehrt. Es schien sogar, dass die meisten in der Stadt sich gar nicht mehr an die Expedition der Magier erinnern wollten, mit dem gewohnten Fatalismus der Tiefengnome wurde auch dieser Rückschlag hingenommen. Man hatte die Hoffnung aufgegeben, die verlorenen Zauber jemals so wiederzufinden und die übrigen Meister, zu denen sich nun lange kein neues Mitglied gesellt hatte, da auch die fortgeschrittenen Novizen auf der Expedition verschollen waren, bestimmten, dass die Zauber unwiederbringlich fort seien und dass nur Calladuran Glatthands Segen sie wieder herbeiführen könne. Nebipallsikor jedoch wollte sich nicht mit diesem Urteil der Meister abfinden und er erinnerte sich an die Diskussionen, die es damals, vor vielen Jahren als der Verlust noch frisch war, gegeben hatte. Für ihn stand fest, dass es ungefährlicher war, an der Oberwelt nach Gnomen zu suchen, von denen er die hohe Zauberkunst und die verlorenen Zauber erlernen konnte, als sich im Unterreich, wo sie von Duergar und Drow umzingelt waren, wo der weiße Maulwurf Urdlen hinter jeder Ecke auf sie lauerte, auf die Suche nach einer anderen Stadt zu machen. Er begann Zauber zu lernen, mit denen man auch ohne große Kraft Felsen spalten konnte und begann, sich alleine auf den Weg an die Oberfläche zu machen. |
30.10.2013 08:09:52 | Aw: [Nebipallsikor] Aus der Tiefe (#73514) |
Varulfen | [i][u]Kapitel 2: Hohenbrunn[/u][/i] Endlich war es soweit. Er spürte, dass er oben angelangt war. Zwar erstreckte sich immer noch eine Decke aus Stein über seinem Kopf, aber der Svirfnebli wusste, dass er sich auf sein Gefühl verlassen konnte, dass die Decke dünn wie das Pergament war, auf dem die Zauber der Magiermeister geschrieben standen. Nun, zumindest im übertragenen Sinne. Doch er war angelangt an der Oberfläche. Unbekannte Gerüche, eine Luft, die irgendwie...leichter wirkte, gefährlich leicht, als wollte sie jeden Moment entschwinden und sonderbare, ganz und gar nicht angenehme Gerüche mit sich trug. Nicht wirklich ein Gestank in seiner Nase, aber trotzdem unbekannt. Und Nebipallsikor wusste, was unbekannt bedeutete: Gefahr. Einen Moment lang zog sich die kleine, graue Gestalt wieder in ihr Loch zurück. Es galt, die Situation genau zu analysieren. Fakt 1: Er war in einer Höhle. Fakt 2: Es war ungewöhnlich hell. In der Nähe musste sich eine Lichtquelle befinden. Fakt 3: Die Luft bewegte sich! Was das bedeutete, das konnte Nebipallsikor nur erahnen. Hieß das etwa, auch Geruch wurde fortgetragen? Das war ein Vorteil, nicht wahr? Außer, derjenige, der ihn riechen wollte, stand dort, wo die Luft hinging... Ein heulendes Geräusch schreckte den Tiefengnom aus seinen Gedanken, als Luft über seinen kahlen Kopf kitzelte. Sofort griffen die Reflexe ein, die in der Tiefe sein Überleben gesichert hatten. Er kugelte sich zusammen, von außen betrachtet nicht mehr, als ein runder, grauer Stein. Nach einer Weile streckte er vorsichtig den Kopf hervor. Er lauschte...lauschte weiter...Und als es wieder aufheulte, kugelte er sich so schnell zusammen, dass man die Bewegungen kaum sehen konnte. Minuten dauerte es, bis er endlich begriff. Es war die Luft selbst, die das Heulen verursachte, kein gefährliches Tier. Stollenwinde, fuhr es ihm durch den Kopf. Wenn die Luft in langen Gängen begann, sich in Bewegung zu setzen. Wenn er dem Geräusch folgte, würde er einen natürlichen Ausgang finden. |
30.10.2013 20:35:21 | Aw: [Nebipallsikor] Aus der Tiefe (#73527) |
Varulfen | Zuerst wurde der kleine graue Kopf nur ganz vorsichtig herausgestreckt. Bevor er seinen Stollen verlassen hatte, war Nebipallsikor natürlich seine Zauberutensilien nochmals ganz genau durchgegangen. Zuerst waren da kleine Fetzen aus Pilzfasern, gegerbte Lederstücke, schimmerndes Moos, Metallstaub (Eisen und Silber), ein Stück hartes Fett, eine Rolle Garn um einen hölzernen Stab, der an einigen Stellen angesägt war und, das war das wichtigste, drei Beutel, in denen sich jeweils eine kleine Menge Edelsteinstaub befanden. Sie waren sein größter Schatz, der Staub von Rubinen, Citrinen und Saphiren. Natürlich waren das nicht alle Materialien, die er im Endeffekt brauchen würde, aber ein Tropfen Schweiß oder eine eine Wimper, die konnte er im Zweifelsfall auch von sich selbst nehmen. Mit seiner Ausrüstung griffbereit, machte sich der Tiefengnom entschlossener denn je auf den Weg ins Dorf. Jedenfalls war das der Plan gewesen. Was der Durchführung jedoch im Weg stand, das waren einige Dinge. Die Sonne strahlte hell vom Himmel und brannte in den grauen Augen des kleinen Gnoms wie Feuer, dass er kaum mehr etwas sehen konnte. Der Wind pfiff durch Büsche und Bäume, ließ ihre Blätter laut rascheln, dann war da der wild plätschernde Fluss, das Getümmel am Hafen...so viel Ablenkung, so viele Geräusche! Erst nachdem er die nahen Büsche auf ihre (nicht vorhandene) Feindlichkeit und (noch weniger vorhandenen) fleischfressenden Eigenschaften überprüft hatte, wagte er sich weiter hinaus, indem er sich genau dort versteckte. Und so arbeitete man sich langsam und vorsichtig vorran. Ein jeder Moment wurde von größter Anspannung begleitet, ein jeder Schritt von größter Vorsicht begleitet. Jeder Atemzug wurde genauestens geplant, dass er kein Geräusch zuviel machte. Langsam, ganz langsam...Und dann schnell! Ins nächste Gebüsch, bevor man entdeckt wurde. Soweit ging es gut, solange, wie er die viel genutzten Wege im Dorf vermeiden konnte. Zuerst musste er sich einen guten Eindruck verschaffen. Erst dann würde es der Svirfnebli überhaupt in Betracht ziehen, sich einem Einwohner der Oberwelt zu offenbaren. Dann gelangte er an den Fluss und darüber führte nur ein Weg. Und diesen Weg stapfte eine Gestalt entlang. Reflexartig zog sich Nebipallsikor in den hohen Farn am Brückenende zurück und beobachtete. |
31.10.2013 08:49:07 | Aw: [Nebipallsikor] Aus der Tiefe (#73532) |
Varulfen | [u][i]Erste Begegnung an der Oberwelt[/i][/u] Der Farn verbarg die unscheinbare, graue Gestalt gut. Für den normalen Beobachter nicht mehr als ein Stein im Grün. Aufgeregt, wie er war, musste Nebipallsikor jedoch sehen, was die Gestalt anstellte. Besonders, als seine feinen Ohren keine Schritte mehr vernahmen, sondern Rufe: "[i]Loffel? Bist du das?[/i]" Die Gestalt hatte etwas gehört! Der Svirfnebli musste sich beherrschen, die Panik, die in ihm aufstieg niederkämpfen. "[i]Aber du kommst doch sonst nicht in das Dorf.[/i]" Es ging nicht anders. Er musste ausharren, warten, bis das Wesen weiterging und hoffen, dass es nicht nach ihm zu suchen begann. Aber dann begann die Katastrophe. Ein schwarzes, dickes Wesen, sein Panzer glänzte fast in der Sonne, begann, am Bein des Tiefengnom emporzuklettern. Die regungslose, kleine Gestalt erzitterte leicht. Er kannte Käfer, die im Unterreich lebten und es waren ausnahmslos gefährliche, gradezu tödliche und bösartige Wesen. Er befand sich in Lebensgefahr! Doch das Zittern machte auch jenes andere Wesen auf der Brücke auf ihn aufmerksam. Es kam um das Brückengeländer herum auf ihn zu. Nun hatte er keine Wahl mehr. Er wusste, dass ihm diese Tat wahrscheinlich mehr Aufmerksamkeit einbringen würde, als er überleben konnte, doch wenn er weiter still saß, saß er wie auf dem Präsentierteller. [i]"Schwäche soll dich treffen!"[/i] Er bündelte die negative Energie in seiner Faust und feuerte sie auf das näherkommende Wesen. Tief gezielt, auf seine Beine, dass der Strahl nicht weit davon in den Himmel flog, sollte er verfehlen, sondern für andere unsichtbar am Boden verpuffte. Ohne sich umzusehen sprang er auf. Den Käfer musste er damit vollkommen überrascht haben, denn das hochgefährliche Geschöpf segelte hilflos davon und verschwand im Farn. Nebipallsikor setzte zum Sprint an, hinter den nächsten Baum, der ihm Deckung brachte. Die Stimme hinter sich antwortete auf der selben Sprache, die auch er benutzt hatte: Gnomisch. "[i]Heee! Das war aber gar nicht nett!"[/i] Der Tiefengnom schluckte. Nicht nur, dass der Zauber offenbar seine Wirkung verfehlt hatte, das Wesen machte sich auch noch über ihn lustig. Es musste ungleich mächtiger sein, als er. Vorsichtig lugte er um die Ecke. Auch wenn er verloren sein sollte, ohne einen Kampf würde er sein Leben nicht aufgeben! |
31.10.2013 17:52:29 | Aw: [Nebipallsikor] Aus der Tiefe (#73538) |
Varulfen | Ein kurzes Wortgefecht folgte, während dem Nebipallsikor langsam eine Erkenntnis dämmerte. Er war einerseits viel zu unvorsichtig gewesen, als er im Dorf herumgeschlichen war, andererseits hatte er vorschnell gehandelt, als er gezaubert hatte. Das Wesen, das er nun als Halblingsfrau identifizierte (Geschichten über die Oberwelt wurden regelmäßig beim Fest des Sternes erzählt, wo an den offenen Himmel und die leuchtenden Sterne gedacht wurde), sah weniger gefährlich aus, als er zuerst gedacht hatte. Ja, sie war größer als er, aber ihr Verhalten zeigte doch, dass sie nicht direkt feindlich ihm gegenüber war. Dennoch wollte er lieber sicher gehen und befahl der Hin, die sich Layla nannte, Abstand zu halten. Nur ein wenig ließ er sie heran, dass ihre Unterhaltung leise und ohne das Erwecken unnötiger Aufmerksamkeit von statten ging. Doch immer noch gab es ein kleines Problem für den Tiefengnom. Sie beide sprachen zwar die selbe Sprache, doch er hatte keine Ahnung, wie er die junge Hindame dazu bewegen konnte, ihm zu helfen, ohne dass er sich und seine Absichten verriet, die einem Halbling und vor allem einer Frau gar nichts angingen. Je weniger über ihn bescheid wussten, desto besser war das. Allerdings schienen seine Befehle nicht den gewünschten Effekt zu haben. Trotz aller Warnungen jedoch wagte es Layla mit der Zeit, immer näher an ihn heranzukommen und sie ignorierte was er sagte. Es gab nur eine Möglichkeit, er musste der Frau klar machen, dass er nicht zu Späßen aufgelegt war. Angetrieben von Nervösität, Ärger und der Tatsache, dass er ganz und gar in die Enge gedrängt war, tastete Nebipallsikor durch seine Taschen. Ein weiterer Zauber kam keinesfalls in Frage. Nicht nur würde er damit seine wahre (immer noch begrenzte) Macht zeigen, es würde wahrscheinlich auch noch andere Bewohner der Oberwelt auf ihn aufmerksam machen. Stattdessen griff er nach etwas anderem als seinen Zauberkomponenten. Es gab nicht viel, was ein Tiefengnommagier sonst mit sich herumtrug, das er auch entbehren konnte und so war es einer seiner letzten gesalzenen Blindfische, die er nach der Hin warf. Der farb- und augenlose Fisch flog in direkter Linie auf Layla zu und klatschte ihr mit voller Wucht ins Gesicht. Von da an waberte der schleimige, weiße Fischkörper einen Moment lang durch die Luft, bis er mit einem schmatzenden Geräusch auf dem Boden aufschlug. Hinterher bereute der kleine, graue Mann sein Handeln. Er hatte nicht nur einen Fisch verschwendet, der noch gut und essbar war, er hatte zudem auch den Eindruck, dass seine Nachricht nicht richtig angekommen war. Die Hinfrau sah sauer aus. |
04.11.2013 17:55:34 | Aw: [Nebipallsikor] Aus der Tiefe (#73568) |
Varulfen | [i][u]Die nächsten Tage[/u][/i] Die Begegnung mit der Hinfrau Layla hatte nicht viel mehr ergeben. Die eigensinnige Frau war einfach davongegangen und hatte ihm ganz und gar nicht geholfen. Kein Rückschlag im eigentlichen Sinne, denn er hatte noch nicht einmal damit angefangen, die Oberwelt tatsächlich zu verstehen. Zu diesem Zeitpunkt schon einen Zaubermeister zu finden, bei dem er lernen konnte, das wäre ein wahrer Segen Callardurans gewesen. Stattdessen war es nun an der Zeit, sich erstmal ausgiebig mit seiner neuen Umgebung vertraut zu machen. Bevor er weiter in Kontakt mit den Einwohnern trat, wollte er die Welt kennen lernen, in der sie lebten. Erst dann würde er es wagen, sich ihnen wirklich zu offenbaren. Er hoffte, dass Layla tatsächlich verschweigen würde, dass sie ihn gesehen hatte. Sie hatte keine sehr ruhige Art an sich. |
11.11.2013 07:51:27 | Aw: [Nebipallsikor] Aus der Tiefe (#73674) |
Varulfen | [i][u]Große in Hohenbrunn[/u][/i] Seine Beobachtungen brachten Nebipallsikor mit der Zeit einige Erkenntnisse. Am interessantesten war zur Zeit wohl der Marktplatz, an dem sich allerlei Käufer und Verkäufer verschiedenster Dinge tummelten. Dabei blieb er selbst stehts im Hintergrund, beobachtete von hinter den Ständen das Treiben und all die Besucher auf dem Markt. Auffallen, das wollte er nicht, doch zum Glück ging sein Grau in dem Bunt des Dorfes regelrecht unter. Er musste sich kaum verstecken, um nicht aufzufallen. Sorgen machte sich der Tiefengnom trotzdem. Nicht nur die Halblinge, sondern auch grade seine Vettern, die Oberflächengnome, waren viel zu vertrauensvoll und im Umgang mit Fremden unglaublich naiv! Sicher, ihm selbst konnten sie vertrauen, er war ja hier um zu lernen und nicht um sie zu vernichten, zu versklaven oder einfach nur zu berauben. Nur konnte man das über die Großen, vor allem Menschen, auch sagen? Aus seinen Büchern wusste der Svirfneblin ein wenig über diese Rasse. Sie lebten nicht ganz so lange wie ein Tiefengnom, aber dafür waren sie immerzu damit beschäftigt, sich gegenseitig zu bekriegen. Es war nur eine Frage der Zeit, bis sie den Krieg auch in dieses Dorf trugen. Trotzdem schien man sie willkommen zu heißen, ja sich gradezu darüber zu freuen, dass sie da waren. Nebipallsikor zweifelte nicht daran, dass die Wächter des Dorfes, vor allem die gnomischen Illusionisten, durchaus in der Lage waren, Hohenbrunn zu beschützen, aber trotzdem...Ein jeder Schaden, den die Menschen anrichten konnten, jede Information, die sie über Hohenbrunn erlangten, waren gefährlich. Er konnte nicht verstehen, wie grade seine Vettern so unvorsichtig sein konnten. In jedem Moment fürchtete er, dass Urdlen, der weiße Maulwurf, seine Aufmerksamkeit auf das Dorf richtete und es mit Unheil überschütten würde. |
30.11.2013 16:33:57 | Aw: [Nebipallsikor] Aus der Tiefe (#73864) |
Varulfen | [i][u]Der gierige Zwerg[/u][/i] Es war ein weiterer Tag gewesen, an dem sich Nebipallsikor nur fragen konnte, wie lange es noch dauerte, bis die Bewohner Hohenbrunns endlich aufwachten oder vernichtet wurden. Ein Zwerg war im Dorf gewesen. Ein Zwerg mit einem riesigen Streitkolben in seiner Hand! Er trug die Waffe, als wäre nichts dabei. Dabei war das Tragen von Waffen in der Stadt doch sicher verboten. Zumindest das offen damit herumlaufen. Viel zu schnell konnte man in ein Schwert laufen oder sich an so einem Streitkolben den Schädel einschlagen. Fest stand jedenfalls schnell, es gab keinen Grund für den Zwerg, seine Waffe so bedrohlich in der Hand zu halten! Er musste den Zwerg zurechtweisen, bevor jemandem noch etwas passierte. So hob er den Kopf hinter der Kiste hervor und sprach den Zwerg in seiner Sprache an. Nicht oft hatte er zwergische Worte jemals gesprochen. Sie waren Teil seiner Ausbildung gewesen, schließlich gab es gelegentlich Kontakt mit ihnen, aber ansonsten waren sie niemals wichtig gewesen. Zuerst lief das Gespräch gut. Der Zwerg hörte auf ihn und steckte die Waffe sogar weg. Anscheinend hatten seine Sprachkenntnisse den Langbart beeindruckt. Doch immer noch ließ ihn der Gedanke nicht los, dass etwas nicht richtig war. Warum sollte ein Zwerg seine Waffe hier offen herumtragen? Na sicher! Er wollte sie berauben! Zwerge waren doch immer auf alles aus, was unter der Erde lag. Und was schätzten die Gnome Hohenbrunns am meisten? Natürlich Edelsteine, was denn auch sonst? Das durfte er nicht zulassen. Sofort wandelte sich die Laune des Svirfneblin und er offenbarte dem Langbart seine Erkenntnis. Alles Leugnen war sinnlos, er wusste bescheid! Doch der Zwerg war nicht so leicht einzuschüchtern. Der Langbart wehrte sich und drohte sogar, ihn anzugreifen. Mitten auf dem Marktplatz! Er musste die Wachen darauf aufmerksam machen, bevor jemandem etwas geschah. Der Zwerg wurde immer wütender und lauter. Nebipallsikor rief laut auf Gnomisch: "Ein Angriff, ein Angriff! Der Zwerg greift mich an!" und schon war der Langbart umzingelt. Die Halblinge bildeten einen dichten Ring um ihn, bis die Wachen dort waren, dann wurde der lauthals schreiende Zwerg gepackt und in den nahen Bach geworfen, um sich abzukühlen. Der Svirfneblin war zu jedem Zeitpunkt bereit gewesen einen seiner Zauber zu sprechen, doch es war zum Glück nicht nötig gewesen. Der Zwerg lief triefend aus dem Dorf und Hohenbrunn war wieder sicher. |
03.12.2013 11:18:18 | Aw: [Nebipallsikor] Aus der Tiefe (#73907) |
Varulfen | [i][u]Auf der Suche nach Zauberkomponenten (Teil I)[/u][/i] Nach und nach kam in Nebipallsikors Gedanken die Frage auf, woher er neue Komponenten für seine Zauber bekommen sollte. Und je mehr Tage in Hohenbrunn verstrichen, desto dringender pochte diese Angelegenheit hinter seiner Stirn. Nun war es nicht so, dass er im Dorf massenhaft Zauber brauchte. Und nicht alle seine Zauber brauchten Materialkomponenten. Doch einige, besonders seine sehr geschätzten Schutzzauber, wie die Magierrüstung, verlangten nach gewissen Dingen. In Hohenbrunn, in Gesellschaft einiger gnomischer Magier, war dies sicher nicht das größte Problem, vorrausgesetzt man hatte das Gold um all die Dinge zu kaufen, die angeboten wurden. Doch Nebipallsikor war nicht reich, nicht einmal wohlhabend. Er besaß nur die wenigen Dinge, die er am Leib trug. Selbst wenn er die Gastfreundlichkeit der Hin, denen er immer noch nicht so ganz vertraute, in Betracht zog, würde er nicht genug haben, um alles was er brauchte so ganz einfach zu kaufen. Die Lösung lag auf der Hand: Auf der Oberwelt gab es einen sehr viel größeren Reichtum an verschiedensten Materialien, Tieren und überhaupt gab es von allem einfach mehr. Er musste nur herausfinden, von welchen Orten er welche Dinge einfach bekommen konnte und zu welchen Zaubern sie taugten. Im Falle der Magierrüstung brauchte er Leder. Ein Kinderspiel, denn eine Schneiderei gab es in Hohenbrunn und er war genügsam genug, dass die Schnittreste der Schneider dort ihm ausreichen würden. Außerdem konnte er dort sicher auch Stoffetzen erlangen, die sich gut für seinen Resistenz-Zaubertrick machen würden. Schon bald darauf stand er also in der Schneiderei. Und die erste Schneiderin, die er sah, war eine Große...Es war einfach unglaublich, wie einfach sie durch Hohenbrunn marschieren konnten. Doch wenn die Not groß genug ist, konnte man sich auch damit abfinden, vorläufig. So sprach er die rothaarige, menschliche Schneiderin an und verlangte ihre Schnittreste. Die Schneiderin schien nicht die klügste zu sein. Sie wollte ihm die Schnittreste absolut nicht verkaufen, selbst als er anbot, sie dafür geringfügig zu bezahlen! Stattdessen forderte sie, dass er netter wäre. Netter! Dabei hatte er es schon auf die nette Art versucht. Am Ende war es jedoch ihre Sache. Ob sie die Schnittreste nun verkaufte oder wegwarf, er würde bekommen, was er wollte. Kurz darauf machte sich der Svirfneblin daran, die Abfälle des Schneiders zu durchsuchen... Als nächstes würde er Material für seinen Schmieren-Zauber brauchen. Normalerweise wurden Butter oder hartes Fett verwendet, doch beides war recht teuer, für seine Verhältnisse. Nebipallsikor fragte sich, ob Hühnereier nicht als Ersatz herhalten könnten. Von denen konnte man einige in den Nestern im Dorf finden. Er musste ein paar Experimente vorbereiten! |
15.01.2014 15:54:26 | Aw: [Nebipallsikor] Aus der Tiefe (#74557) |
Varulfen | [u][i]Erlebnisse in Hohenbrunn: Ratten im Keller I[/i][/u] Nebipallsikor fiel es etwas schwer, eine vernünftige Aufgabe im Dorf zu finden. Zuhause hatte sich alles von selbst verstanden. Den Edelsteinsuchern musste beigestanden werden, man musste wachen und aufpassen, wenn das Studium dies zuließ. Auch an der Suche nach anderen Reichtümern, meistens Nahrung und Pilze oder Pflanzen, die im Unterreich wuchsen, musste man teilnehmen. Es gab eigentlich nie einen Moment, in dem es nichts zu tun gab. An der Oberwelt schien alles anders zu sein. Dinge gingen ihren Gang und es mochte daran liegen, dass er noch immer nicht alles verstand, was hier vor sich ging, doch die meisten Dinge gingen einfach an ihm vorbei! Nahrung gab es im Überfluss, die Wachen waren gut ausgebildet und wachsam. Der Tiefengnom kam sich fast wie eine Last für das Dorf vor. Was hatte er denn getan, um den Reichtum an Nahrungsmitteln zu verdienen, die er sich von den Feldern und aus den Hühnerställen nahm? Erst im letzten Zehntag hatte er zwei Hühnereier genommen, von denen er nur eines gegessen hatte. Das andere war magischen Experimenten zur Steigerung der Effizienz ( = Rutschigkeit) des Schmieren-Zaubers zum Opfer gefallen. Den Rest der Tage hatte er von selbstgefangenen Fischen gelebt, doch selbst damit war er noch eine Last, denn dies war schließlich auch nur eine begrenzte Ressource. Ganz zu schweigen von dem Salz, welches er brauchte, um seine Mahlzeiten genießbar zu machen. Zwar hatte bisher keiner im Dorf eine Bemerkung ihm gegenüber gemacht, doch der Svirfneblin überlegte trotzdem angestrengt an einer Lösung. Doch selbst in Gedanken war der Geist eines Tiefengnomes stehts aufmerksam. So war es kein Wunder, dass er als erster den angsterfüllten Ruf aus der Mühle vernahm: "Yondalla hilf! Ratten!" |
16.01.2014 09:56:21 | Aw: [Nebipallsikor] Aus der Tiefe (#74567) |
Varulfen | [i][u]Erlebnisse in Hohenbrunn: Ratten im Keller II[/u][/i] Hilfeschreie im Unterreich bedeuteten vor allem eines: Neben den wenigen Verbündeten an deiner Seite würde sicher eine ganze Meute von gefährlichen Monstern auf dich aufmerksam werden! An der Oberwelt, zumindest in diesem Dorf, das verstand Nebipallsikor mittlerweile, war es genau umgekehrt. Rief man hier um Hilfe, konnte man mit der Unterstützung anderer regelrecht rechnen. Er selbst hatte diese Strategie schon angewendet, um sich gegen einen gewaltbereiten Zwerg zu verteidigen. Nun war wohl er an der Reihe, Hilfe zu leisten. Er sah zur Mühle, aus der der Schrei gekommen war und erinnerte sich daran, einmal eine Hand voll Körner von dort genommen zu haben. Nun hatte er die Gelegenheit, eine Gegenleistung dafür zu erbringen. Viele kleine, aber ungeheuer schnelle Schritte, brachten ihn zur Tür, als ihm eine Halblingsfrau schon entgegenstürzte. "Ratten!", rief sie weiter, "Sie sind im Keller. Bei Yondalla, sie müssen durch den Brunnenschacht gekommen sein." Der Tiefengnom suchte in Gedanken alles Wissen zusammen, das er über Ratten gesammelt hatte. Diese Tiere kamen hauptsächlich in kleinen Höhlen an der Oberwelt vor. Sie waren pelzige Nagetiere, die dafür berühmt waren, mit ihren Bissen gefährliche Krankheiten zu übertragen. Die scharfen Zähne selbst sollten auch keinesfalls unterschätzt werden, denn sie waren stark genug, auch Nüsse aufzunagen und sich sogar durch Holz zu graben. Die Größe dieser Tiere variierte, je nach Unterart, zwischen einem Fuß (Gnomenfüße, besonders die von Tiefengnomen, waren kleiner als menschliche) bis hin zur Schreckensratte, die so lang werden konnte, wie ein Gnom hoch war. Außerdem waren sie selten alleine zugegen. Wo eine Ratte sich aufhielt, waren sicherlich noch mehrere zugegen. Schlussfolgerung: Er stand einer möglicherweise größeren Bedrohung gegenüber, besondere Vorsicht war angebracht und der Einsatz von Magie höchstwahrscheinlich nötig. Ohne ein weiteres Wort zu sagen, trat er an der aufgeregten Halblingsfrau vorbei, in die offen stehende Kellertür, aus der sie so schnell herausgelaufen war. |
16.01.2014 14:10:52 | Aw: [Nebipallsikor] Aus der Tiefe (#74574) |
Varulfen | [i][u]Erlebnisse in Hohenbrunn: Ratten im Keller III[/u][/i] Das Wichtigste, wenn man sich einem Feind näherte war, unentdeckt zu bleiben, wärend man sich zum Angriff bereit machte. Idealerweise (jedoch nur äußerst selten) hielt der Zustand des Unentdeckt seins danach weiterhin an. Doch genau dafür waren Illusionen zuständig und Nebipallsikor war schließlich ein Gnom! Vorsichtig, während er die Treppe in den Keller hinabschlich, zog er drei kleine Beutelchen aus seiner Robe und nahm aus jedem davon mit den Fingernspitzen je eine Priese feines Puder. Es war schwer genug, dieses Puder im Unterreich anzufertigen. Pilzsporen mussten gefunden, geerntet und dann mit entsprechenden Mitteln eingefärbt werden. Anschließend wurde die ganze Mischung, die nach dem Färbeprozess zu festen Brocken wurde, wieder gemahlen werden. Woher der Ersatz hier an der Oberfläche stammen sollte, musste er noch herausfinden. Das erste Häufchen, das er auf seine Handfläche legte, war aus rotem Pilzsporenstaub, das zweite Häufchen gelb und aus dem dritten Säckchen gesellte sich der blaue Staub dazu. Vorsichtig wurden die Finger jedes Mal abgewischt, nachdem sie in einen Beutel gegriffen hatten, damit die Stäube sich nicht mischten. So wurde sparsam der Zauber vorbereitet. Mit dem Staub vorsichtig in der Hand, schielte der Svirfneblin um die Ecke. Den Geräuschen und dem Knabbern nach waren es drei Ratten, denen er hier gegenüber stand. Ihre Größe konnte er jedoch nur erahnen... Als er dann ganz und gar um die Ecke hervortrat, um sich seinen Gegnern zu stellen, sprach er die gnomischen Zauberworte und bließ den bunten Staub den Ratten entgegen. |
17.01.2014 12:37:56 | Aw: [Nebipallsikor] Aus der Tiefe (#74590) |
Varulfen | [i][u]Erlebnisse in Hohenbrunn: Ratten im Keller IV[/u][/i] Der Staub flog den Ratten entgegen, bunte Farben mischten sich durcheinander zu einem kräftigen Regenbogen, der sich aus Nebipallsikors Hand über die Nager ergoss. Ohne fehl schlief jedes der Tiere sofort ein und lag wehrlos, friedlich auf dem Boden. Zwei der Ratten waren tatsächlich nur einen Fuß (Gnomenmaß) groß, doch die dritte war tatsächlich groß genug, um gefährlich zu sein, keine Schreckensratte aber immerhin ein, wie die Halblinge sagen würden, "ziemlich dickes Biest". Der Tiefengnom griff nach seinem Meißel, eines der wenigen Werkzeuge, die er noch besaß, und beendete das Leben der ungewollten Eindringlinge. Er hatte die Mühle und ihr Korn gerettet. So nahm er einen Lederfetzen aus seiner Robe (Tasche der Komponenten für Schutzzauber) und wickelte die Rattenleiber darin ein. Die nächsten Tage musste er nicht fischen gehen, jede Ratte würde sicherlich für eine Mahlzeit reichen. Mit den Ratten im Gepäck machte er sich wieder auf den Weg aus dem Keller heraus. Der Mühlenbesitzerin zeigte er nur kurz die Ratten, wunderte sich über das angeekelte "Bei Yondalla!" und machte sich davon. Er musste sie erstmal gut einsalzen, damit sie genießbar blieben. |
07.05.2014 10:09:36 | Aw: [Nebipallsikor] Aus der Tiefe (#76752) |
Varulfen | [i][u]Erlebnisse in Hohenbrunn: Wachprüfung[/u][/i] Die Zeit war gekommen. Heute war seine Aufnahmeprüfung für die Wache von Hohenbrunn. Es war eine gute Lösung, sowohl um eine Ausbildung bei den Eliteillusionisten zu bekommen, aber auch um im Dorf seinen Beitrag zu leisten. In seiner Heimat verstand es sich von selbst, dass jeder seinen Teil leistet, denn nur wenn alle zusammen arbeiten, konnten sie überleben. Hier an der Oberfläche war es weniger streng, aber angesichts der Gefahren, die ihnen momentan drohten, umso wichtiger! Den theoretischen Teil der Prüfung zu meistern war für ihn ein Kinderspiel. Die Gesetze hatte er lernen müssen und er hatte sie gelernt! Wie einen Zauberspruch betete er sie Wort für Wort herunter, ohne auch nur in einer Formulierung abzuweichen. Dann kamen Fragen zu speziellen Fällen, mit denen er als Wache zu tun haben könnte. Aber auch diese Fragen bezogen sich auf die Gesetze und die Pflichten der Wache. Es wurde lediglich getestet, ob er die Pflichten, Privilegien und Aufgaben eines Wächter verstanden hatte. Der praktische Teil beschränkte sich ebenfalls auf ein Gebiet, mit dem er sehr vertraut war. Magie. Zauber, die für die Aufgaben der Wache geeignet waren. Ein paar kleinere Probleme gab es, als er drei Angriffszauber demonstrieren sollte und das stumm vorbereitete Magische Geschoss kurz vor seinem Ziel verpuffte. In der Eile musste es instabil geworden sein, was allerdings sicher nicht an der ausgelassenen Sprachkomponente gelegen haben konnte. Er war sich sicher, dass der Fehler woanders gelegen hatte. Schutzzauber und Magie zum Aufhalten von Verdächtigen brauchte er dann nicht weiter demonstrieren (zum Glück, denn sie hätten im Gegensatz zu seinen Angriffszaubern wertvolle Zauberkomponenten gekostet). Er brauchte sie lediglich aufzählen und seine Sammlung war zwar noch begrenzt, aber trotzdem schon ganz ansehnlich. Selbstverständlich hatte sich Nebipallsikor darüber ebenfalls wenig Sorgen gemacht. Magie war im Unterreich ungleich wichtiger als hier, an der Oberfläche. Und so bestand er die Prüfung und durfte seine doppelte Ausbildung zum Wächter und Eliteillusionisten Hohenbrunns beginnen. Sogar die Nachtwache im Dorf durfte er übernehmen. Und so kam es, dass er die nächsten Tage mit stolz geschwellter Brust die Brosche der Wache zur Schau stellte...so er sich nicht grade hinter Büschen und Marktständen verbarg. Sicher war sicher. |
23.06.2014 11:02:38 | Aw: [Nebipallsikor] Aus der Tiefe (#77697) |
Varulfen | [i][u]Der Goblin-Vorfall[/u][/i] Es war nur eine Übung gewesen. Da standen sie, Layla, Dory und er selbst und zielten auf einen aufgemalten Skelettmann auf einem Baum. Mal trafen die Schüsse voll ins Schwarze, mal nicht. Unterbrochen hatte sie erst das Auftauchen einer kleinen Kreatur aus einer Felsspalte. Ein Goblin, der vorsichtig und geduckt ins Freie schlich. Kommunikationsversuche waren vergeblich. Das dumme Wesen schlug sich lediglich ein paar Mal auf den Kopf, nachdem es sie endlich bemerkt hatte. Dann, plötzlich, wirbelte es herum und rannte los. Eine schnelle Bewegung zuviel. Der Bolzen in Nebipallsikors Armbrust lößte sich, flog und traf das Wesen im Lauf, grade als es in der Felsspalte wieder verschwand. Zuerst war es still. Dann folgten Schreie. Aus der kleinen Höhle, die sich in der Felswand verbarg konnten sie die Stimmen von mindestens 5 oder 6 Goblins vernehmen. Und sie klangen nicht freundlich. Mit Dory und Layla als Rückendeckung fühlte sich der Svirfneblin sicher genug, einen Zauber zu wagen und mit schnellen Fingern griff er nach seiner spezial-Verteidigungs Kombination 3: Ein Fetzen Leder, auf dem ein Spinnenfaden lag. Die Komponenten vereint sowohl für einen Spinnennetz-Zauber wie auch für eine Magierrüstung. Der Plan: Kamen sie heraus, würden sich die Goblins im Spinnennetz sofort verfangen und ihm genug Zeit lassen, noch die Magierrüstung zu erschaffen, bevor er in den Kampf einstieg. So wartete er auf das Erscheinen der hässlichen, kleinen Biester. Aber stattdessen wurde es still in der Höhle. Sie alle zögerten merklich. Keiner von ihnen, selbst Nebipallsikor, hatten viel Erfahrung mit offensiven Kampfeinsätzen. Überhaupt waren sich zuerst nicht einmal sicher, ob sie etwas tun sollten. Aber der Svirf und Dory verstanden schnell, dass Goblins ihnen im Falle eines Kampfes gegen die Untoten, in den Rücken fallen konnten. So einigten sie sich darauf, das Problem besser zu früh als zu spät anzugehen! In der kleinen Höhle war es zuert stockfinster. Kein Problem natürlich für einen Svirfneblin, der selbst in den dunkelsten Höhlen des Unterreichs seinen Weg fand. Doch Layla und Dory mussten sich einen Moment an die Dunkelheit gewöhnen. Dann ging es weiter. Der Weg war gespickt mit gefährlichen, aber um so einfacher zu erkennenden Fallen. Eine Fackel, die über einem Ölfass hing, eine Armbrust, die an einem Stuhl befestigt war. Jeweils ausgelößt durch einen nur allzu offensichtlichen Stolperdraht. Zu einfach, zu leicht. Das lief Leichtsinn hervor. Das war, wovor er sich am meisten fürchtete. Denn Leichtsinn war die Falle, die Urdlen stellte. Der weiße Maulwurf. Glücklicherweise gab es gar keine weitere Falle. Nach der nächsten Biegung endete der Höhlengang in einer großen, fast runden Höhle, in der sich offensichtlich das Lager mehrer Goblins befand. Allerdings war nur ein einziger zu sehen. Ein besonders fettes Exemplar seiner Spezies. Als wäre nichts geschehen, rührte es in seinem Kochtopf herum. Und hob den Löffel plötzlich, um laut gegen den Topf zu trommeln. "[i]Wir wurden entdeckt![/i]", schoss es Nebi durch den Kopf und schon sauste der Bolzen los, vorbei an Laylas Ohr, die sich grade anzuschleichen versuchte, und vorbei an dem Goblin. Schlecht gezielt. Das fette Wesen verschanzte sich hinter dem Topf. Natürlich vermuteten sie eine Falle. Selbst die naive Layla war ausgesprochen vorsichtig in Gegenwart solch hinterlistiger Wesen. Nebipallsikor war fast stolz auf sie. Vorsichtig spähten sie in das Lager der Goblins. Sie fragten den fetten Goblin aus, wo die anderen wären, aber er, der die Handelssprache zumindest brüchig sprach, verleugnete alles und behauptete, ganz allein zu sein. Selbst als Nebi sich unsichtbar aus der Deckung heraus in die Höhle schlich (seine schlurfende Schritte wurden freundlicherweise durch Laylas Gesang kaschiert), konnte er nicht mehr sehen als zuvor. Es waren keine Goblins mehr da. Als Dory vermutete, dass sich die anderen Goblins in einer Truhe am Ende der Höhle versteckten, hatte sich in Nebis Gedanken bereits ein anderer Verdacht gefestigt. Und als der fette Goblin versuchte, ihnen seine Suppe anzudrehen, wurde er nur bestätigt. Die Haarbüschel, die darin schwammen, die Bezeichung "Goblinsuppe". Alles war ganz klar. "[i]Layla. Sieh in den Topf![/i]", brummte der Svirfneblin. "[i]Ich kann auch nachsehen.[/i]", meldete sich Dory, die sich im Moment wohl zu recht vernachlässigt fühlte. "[i]Dory, sieh in den Topf![/i]" So wandte sich Dory dem großen Kessel zu, in den der fette Goblin grade noch selbst gepasst hätte. Doch das Wesen hate andere Pläne. Es fing an zu schreien, wollte Dory hinterher und hob seinen hölzernen Kochlöffel zu Schlag! Der Bolzen flog schnell und traf genau ins Schwarze. Noch bevor der fette Goblin auf den Boden klatschte, war er tot. "[i]Kannibale![/i]", entfuhr es Nebipallsikor grade, als sich die Truhe einen Spalt breit öffnete und drei verlorene Augenpaare sie ängstlich ansahen. Ein weiteres Augenpaar erschien in einem Haufen Dreck an der Seite der Höhle. Nebipallsikor begriff, dass er einen Fehler gemacht hatte, grade als auch noch aus dem Topf selbst ein kleiner Goblin nach Luft japsend auftauchte. Der fette Goblin hatte nicht die Kleinen gekocht. Er hatte [i]für die Kleinen[/i] gekocht. Eine Ewigkeit, so schien es ihm, sahen die fünf kleinen Goblins sie an. Sie mochten nicht mehr als Kinder sein. Ängstlich, verschüchtert...am Boden zerstört, durch den Tod ihres Vaters, oder ihrer Mutter, so genau konnte man es wohl gar nicht sagen. "[i]Heute waren wir die Werkzeuge des Weißen Maulwurfs.[/i]", das war die Erkenntnis, die dem Svirfneblin kam, in dem Moment, da er sie auch aussprach. Es gab keine Entschuldigung für das, was sie getan hatten. Vielleicht war es sogar nötig gewesen, doch darüber wollte er in diesem Moment gar nicht nachdenken. Bewegung kam in die kleinen Goblins, als der erste sich ein Herz fasste und zwischen den zwei Halblingen und dem Gnom hindurch huschte, aus der Höhle heraus. Ein Zweiter folgte, dann der Dritte und zuletzt der Vierte. Nur einer blieb zurück, kroch langsam, mühsam aus der Kiste heraus. In seinem Rücken steckte noch immer der erste der drei Bolzen. Kraftlos hielt er sich an der Kiste fest, seinem Schicksal ergeben. Nebipallsikor wusste, was passiert war. An der Stelle der Goblins hätte er das selbe getan. Der Verletzte musste zurück gelassen werden, er hielt bei der Flucht nur auf. Dory war diejenige, die sich zu ihm vor wagte, um zu versuchen, die Wunde des jungen Goblins mit ihre Heiltränken zu behandeln. Doch Urdlens Tat war noch nicht vollendet. Ein letztes Mal zeigte der Weiße Maulwurf seine böse Macht an diesem Tag, als Dory den Bolzen aus der Wunde zog und irgendwo im Fleisch des Goblins eine Schlagader riss... Es dauerte nur wenige Sekunden, bis der Goblin nicht mehr leiden musste. --- [spoiler]((Vielen Dank an Mash für die unglaublich unterhaltsame Quest!))[/spoiler] |