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19.08.2013 09:23:27
ABC - Das Seuchenalphabet (#71715)
Varulfen
Der Saum des schwarzen Mantels streifte über die Erde des Krähenforstes, während die schlurfenden Schritte sie langsam weiter vorran trugen. Den Saum ihres schwarzen Spitzhutes hatte die Alte weit in ihr Gesicht gezogen, dass er den mehr als nur nachdenklichen Gesichtsausdruck verbarg.
Das erstickende Quaken aus einer ihrer Manteltaschen wurde leiser, als sie sich endlich auf einem Fels zur Ruhe setzte. Wasserratten tollten am nahen Ufer umher und beachteten die Alte gar nicht. Sie war zufrieden mit dem, was geschehen war, mit der Planung und den Vorhaben. Von den fünf Geschenken, die sie brachte, hatte man nur zwei genommen, doch sie waren in guten Händen, da war sich die Alte sicher. Ihre Aufgabe war denkbar einfach, sie sorgte dafür, dass die Kinder der Seuchenmutter heranwuchsen. Etwas, das sie ihr ganzes Leben lang gelernt hatte.

Die Mutter hatte gewusst, dass eine Aufgabe wie diese auf sie zukommen würde, sie hatte es geplant. Alle Schritte, die sie getan hatte, hatten die Alte auf dieses Ziel hingeführt, da war sie nun sicher. Von den langen Jahren im Wald, wo sie lernte, wie die helle Seite der Natur mit der dunklen zusammenhing, das Gleichgewicht formten. Von der Entdeckung, wie sehr die helle Seite von den Menschen und auch den Elfen bevorzugt wurde und dass es ein Gegengewicht geben muss.
Dann kam die Zeit der Wanderschaft, in der sie die [url=http://amdir.de/index.php?option=com_kunena&func=view&catid=14&id=61771&Itemid=128#61771]Gebilde aus Fleisch[/url] auf den Wegen fand. Ein Ritual sicher, eines, das nicht für die Mutter gedacht war. Doch die Mutter führte sie an diese Orte, zu den Fleischgebilden. Sie hatte sie genutzt, um die Maden zu züchten. Starke Maden, die groß heranwuchsen. Nur die wenigen Kräftigen hatte sie genommen, der Rest blieb zurück und verdorrte, wenn die Nahrung aufgebraucht war.

Und diese großen Maden waren es jetzt, in denen die Kinder der Mutter heranwuchsen. Zu welchem Zweck all dies geschehen war, dass hatte die Alte bis vor kurzem selbst nicht gewusst.

Doch eine Frage blieb zurück, ein Gedanke, der sie beschäftigte. Das Gleichgewicht musste bewahrt werden. Das Helle und das Dunkle waren je eine Seite der gleichen Münze. Mit dem, was sie hier taten, würde die dunkle Seite der Natur erstarken, doch wie sehr und was war der Ausgleich dazu? Das mussten sie sehen, wenn es soweit war. Sie konnte nicht vorraussehen, was geschah, wenn die Kinder der Mutter ihr Werk taten.
Damit war es beschlossen. Die Alte nickte zufrieden, es war nicht die Zeit, darüber nachzusinnen und es gab noch viel zu tun. Mit einer krächzenden Stimme erklang ein hexenartiges Lachen im Wald, das mit den Schreien der Vögel um die Wette krähte.

[i]Eh eh eh eh eh...[/i]
20.08.2013 09:08:33
entfernt (#71741)
Spike de Copris
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20.08.2013 17:27:42
Aw: ABC - Das Seuchenalphabet (#71765)
Mr.Hypello
Es war wohl eine Ewigkeit her, seit Horaz sein Zimmer im Schatten nutzte. Wohl war es mittlerweile sein Naturell, kaum noch zu schlafen oder zu essen. Die meiste Zeit verbrachte er mit seinen Studien und vergaß schlichtweg oftmals die Grundbedürfnisse seiner irdischen Hülle. Seinem Zustand geschuldet, brauchte der Nekromant vergleichsweise wenig Nahrung und Schlaf, was ihm selbst sehr Recht war, doch ab und an musste er sich dazu zwingen.

Grübelnd saß er in einem hohen Lehnsessel vor dem Kamin und gab sich ganz seinen Gedanken hin. Jene illustre Runde, der er kürzlich so unverhofft beiwohnte, hatte mit ihren Vorhaben sein Interesse geweckt. Doch nun, da es an ihm war einige Testreihen durchzuführen, nahm er sich vorab die Zeit um seine Gedanken zu ordnen. Zuviel wurde in zu kurzer Zeit gefordert. Er verstand den Tatendrang und begrüßte ihn, doch musste er recht zügig erkennen, dass mit eben jenem Tatendrang auch die Unachtsamkeit folgte. Die junge Kriegerin hatte durchaus interessante Ideen, doch war sie nur eine Kriegerin und dementsprechend wohl wenig darin bewandert, wissen zu können was möglich sei und was nicht. Horaz selbst musste sich erst klar werden, in welche Richtungen diese notwendigen Experimente überhaupt fruchten könnten.

Gedankenverloren schmauchte er an einer kurzen bauchigen Pfeife, die er sich aus Knochen hatte fertigen lassen, während "Es" ein paar dürftige Stücke auf einer Klampfe zur Entspannung beitrug.
Für die "Arkanisierung" hatte er bereits alle nötigen Mittel. Er würde drei der üblichen Foki, sowie den Kristall, den er im Spiel mit den Mirhavenern erlangte, dafür nutzen. Ein magisches Feld sollte auf diese Weise entstehen und in diesem Feld würde er die Maden züchten. Ihm war klar, dass die erste Made, die er erhielt keinesfalls die sein würde, die er am Ende benutzen würde. Das magische Feld sollte die Maden über Generationen für Magie sensibilisieren um sie schließlich sogar zu Arkansensitiven Wesen zu machen.
Allein dies war ein Punkt, der einige Zeit in Anspruch nehmen würde. Glücklicherweise vermehrten Maden sich schnell und er würde den entsprechenden Nährboden beschaffen.
Für dieses Experiment würde er ein Labor sperren lassen müssen. Sie sollten eine Seuche erschaffen, doch die Risiken die damit verbunden waren, selbst bei der Herstellung, waren ihm bewusst und zumindest er würde sie nicht außer Acht lassen und wild darauf los experimentieren. Das wäre in keinster Weise seine Handhabe gewesen.

Erst mussten für ihn eben alle Eventualitäten abgewogen werden. Die Wahrscheinlichkeiten über den tatsächlichen Ausgang eines jedweden Schrittes hämmerten durch seinen Geist und so war es ihm nur Recht, dass er lange nichts gegessen hatte und lange Zeit nicht ruhte, denn jetzt konnte er das Nötige mit dem Nützlichen verbinden.

"Es" hatte, bevor er wieder zu seinem Meister kam, den Auftrag erhalten einiges an Lektüre aus den Bibliotheken in Horaz' Namen auszuleihen. Diese Bücher stapelten sich bereits auf dem nahegelegenen Beistelltisch. Einer der Wälzer beschäftigte sich mit allgemeiner Anatomie, ein weiterer mit spezialisierter, wohingegen da auch Werke über Aufzucht von Kleinvieh vorhanden waren und allerlei andere, wie beispielsweise drei Bände über Krankheiten Torils.

Obendrein galt es noch eine Liste zu erstellen mit den Wesen, die für die Fütterung der Maden herhalten sollten. Doch auch hier gab es wieder einige Probleme, die zu bedenken waren. Sie durften weder tot noch so gefährlich sein, dass man sie nicht unter Kontrolle bekäme. Hier wanderten seine Gedanken zu den morbiden Apparaturen in den alten Gewölben der Schulen, durch die über Jahre Wesen in einem Zustand gehalten wurden, bei dem sie jedwede Grenze zwischen Leben und Tod bereits vergessen hatten.

Es gab viel zu tun und gleich am nächsten Morgen würde er eines der Labore besetzen, wie absperren lassen und mit der Erschaffung des magischen Feldes beginnen. Dann würde er der Made ein neues Futterbett besorgen. In den Slums würde sich schon irgendjemand finden lassen, der krank ist und es ohnehin hinter sich hätte. Nach solchen Leuten fragte keiner - perfekte Opfer.
Obendrein würde auch Yuna ihre Liste mit den nötigsten Instruktionen erhalten, doch für den Moment galt es der "intellektuellen Ruhe" zu frönen.