18.04.2013 10:24:51 | [Handelsweg] Zigeunerlager (#69632) |
Gekko | Dunkel war's, der Mond schien helle, als ein Planwagen blitzeschnelle... ...nein, schnell konnte man das nun wirklich nicht bezeichnen. Die zwei Ochsen vor dem Gespann, kamen nur mühselig voran, der Wagen rumpelte über den steinigen Handelsweg, bis er schließlich an einer freien Wiese halt machte. Eine ärmlich gekleidete Frau, deren Gewand bereits mehrere Flicken zierte, wies zwei kräftige Männer in ebenso einfacher Kleidung an, den alten Karren zu entladen. So waren sie wohl einige Stunden beschäftigt, bis auf der Wiese schließlich neben dem Wagen ein Zelt aufgebaut war, nebst einer Kochstelle, einigen Barrikaden und anderem Zeugs. Ein Lagerfeuer wurde entfacht und man aß gemeinsam etwas Hasenfleisch und getrocknete Früchte. [i]Hrmm... und wie lange wollt Ihr hier bleiben?[/i] fragte der kleinere der beiden Arbeiter, der Mussk genannt wurde. [i]So lange bis ich einige Seel... bis ich meine Aufgabe abgeschlossen haben, eh eh.[/i] antwortete ihm das Weib mit kratzender Stimme. [i]Ihr haltet noch die Nacht über Wache, dann bekommt Ihr morgen Euren Lohn und könnt wieder heim auf Euren Hof.[/i] [i]Hmm.[/i] Mussk nickte, während er seine Hasenkeule abnagte. Die schrullige Alte war ihm nicht geheuer, weiß der Teufel wer sich an ihrem Gesicht ausgelassen hatte. Alles voller Narben und die Augen blutrot angelaufen. Dabei schien sie gar nicht so alt zu sein, wie sie aussah. Ihre Bewegungen waren geschmeidig, wenn auch nicht kraftvoll. Trotzdem sah sie so aus, als ob sie von innen heraus verfaulte. Aber sie zahlte gut. Viel zu gut, als dass er und Jakob ihr Angebot hätten ausschlagen können. Die Ernte in diesem Jahr war schlecht gewesen, Krankheiten hatten die Tiere dahinraffen lassen - sie brauchten wahrlich jedes Goldstück. Und was war schon dabei ein Lager aufzubauen und ihr ein paar Räuber vom Hals zu halten. Wobei er inständig hoffte, dass keine Räuber auftauchten - sein schartiges Kurzschwert hatte er schon lange nicht mehr benutzt. Die Nacht verging ohne Zwischenfälle und in der Morgendämmerung erhielten Mussk und Jakob den versprochenen Lohn und machten sich Richtung Bauernfurt auf den Heimweg. Wer den beiden begegnete, würde zwei sichtlich erleichterte und gut gelaunte Burschen erblicken, die miteinander über die Alte schwatzten und froh waren, eine Menge Gold verdient zu haben. Am Zigeunerlager selbst, saß das Weib und betrachtete aufmerksam die Umgebung. Als ob sie auf etwas oder jemanden warten würde..... |