11.01.2013 17:39:44 | [Nathan Colds] Das Loch im Boden (#66884) |
Leliel | Dunkelheit. Beim ausatmen wirbelt er Staub auf. Geschmack von Eisen liegt auf der Zunge. [i]Was ist passiert?[/i] Die Gedanken rasen umher. Er versucht sich aufzurichten und wird dann durch einfallendes licht geblendet. Nach einem kurzen Moment kann er einen Lichtschein durch die Decke sehen. Gestank von Schweiß und Blut nimmt er wahr. Der Staub legt sich und da entdeckt er ihn. Sein Ziel, seine Beute, der Auftrag. Ein stämmiger ungepflegter Mann liegt dort am Boden, er windet sich, hat schmerzen. Aus dem rechten Bein ragt gut drei Fingerbreit ein Stück vom Knochen heraus. Nathan sieht sich um als er sich aufrafft und dann auf den vor Schmerzen krümmenden zugeht. Ein dunkles Kellergewölbe, trocken und staubig. Spinnenweben hängen herab und die Luftschmeckt verbraucht. Stühle stehen gestapelt in der Ecke und vereinzelt im Raum. Ein kleines verschlagendes Fenster, welches seit einer Ewigkeit nicht geöffnet wurde, ist am anderen Ende des Raumes zu sehen. Das Loch in der Decke lässt nicht viel Licht zu. In den einzelnen Sonnenstrahlen tanzen die Staubflusen. Die zerbrochenen Bretter liegen verteilt auf dem Boden. Noch immer schwanken einige Bruchstücke, die sich nicht vollständig gelöst haben hin und her. Der Raum ist gut 3 Meter hoch. Nathan spuckt etwas Blut. Beim jammernden Schandfleck angekommen verpasst er den Verletzten einen Tritt in die Seite. „Arrhg“.Der Mann am Boden schreit auf. Das Gesicht ist Staubig und aus Nase läuft Rotz und Blut. Die hässliche Visage reißt ihre Augen auf. Die Angst kann man förmlich riechen und das panische Davonkriechen ist wenig von Erfolg gekrönt. Nathan packt ihn am Kragen und zerrt die glücklose Person zu einem Stuhl. Noch selbst ganz benommen von dem Sturz, der die Beiden hier runter brachte, setz er die wimmernde Person darauf. Nathan baut sich vor ihm auf. Seine grünen Augen starren ihn gefühlslos an. Sein Gesicht ist etwas dreckig vom Staub. Mit seinen Ärmel wischt er sich sein Blut vom Mundwinkel ab. Ein kurzes durchfahren der dunkelbraunen Haare befreit diese etwas von Schmutz. Seine Lederrüstung ist etwas verschlissen doch bietet immer guten Schutz. Schwindlig vom Sturz wankt er kurz nach hinten, kann sich aber abfangen. Bilder Schießen durch den Kopf. Ein heißer Tag in Westtor. Nathan wird von seinem Onkel am Kragen durch die Straßen geschleift. Sein Blick wandert von den Dirnen am Wegesrand zu den Händlern die ihre Waren verkaufen. Sein Onkel brüllt und flucht. Der kleine Junge starrt nur in den blauen Himmel doch die Sicht wird meist von Wäscheleinen und Sonnenschirme verdeckt. Angekommen bei einem Obsthändler schlägt ihn sein Onkel ins Gesicht. Er fällt zu Boden und es wird Schwarz. „Was willst du von mir?“ stottert der blutende Mann im Stuhl. Nathan wirft ihm nur einen finsteren Blick zu. Seine Gedanken schweifen wieder ab. Vor den Toren der Stadt. Nathan steht neben seinen Onkel. Ein Mann von eher schmächtiger Statur, einfacher Kleidung, unrasiert und in der Sonne schweißgebadet. Vor ihm ein hochgewachsener Mann mit verzierter Rüstung. Hat ein gütiges Gesicht. Der erste Eindruck lässt den jungen Nathan hoffen. [i]Ein besseres Leben? Endlich raus aus dieser Stadt.[/i] Die beiden Erwachsenen unterhalten sich doch Nathan hat mittlerweile seine Aufmerksamkeit bei den beiden Töchtern vom Tuchhändler, wie sie sich angeregt unterhalten. Er ist fasziniert von den Beiden jungen hübschen Damen. Dann plötzlich fängt er sich einen Klaps auf den Hinterkopf. „Hast du nicht zugehört?“ keift ihn sein Onkel an. Der gut aussehende und gepflegte Ritter geht auf den Jungen zu und legt ihn eine Hand auf die Schulter. „Ich hoffe du machst mir keine Probleme?“ sagt er freundlich zu Nathan. „Nein, nein… er wird ihnen keine Probleme machen Sire“ bricht der Onkel ins Wort. „Gut“ sagt der Ritter und reicht ihm beiläufig einen kleinen Lederbeutel. Fast schon in buckeliger Haltung verschwindet Nathans Onkel. „Nun denn, Nathan. Ich hoffe du bist bereit. Im Laufe der Zeit werde ich dir vieles Beibringen. Doch erst schnapp dir meine Sachen“ er deutet auf seine Habseligkeiten, “wir brechen auf…“ Nathan blickt noch einmal zu den Mädchen und zum Stadttor. Sein Onkel war nicht mehr zu sehen. Wendet sich dann ab und folgt ihm. „Lass mich einfach Laufen ja?“ sagt er leise zu Nathan. „Ich hab noch ein paar Münzen die kannst du haben“. Der Mann sieht ihn verzweifelt an. Der Schädel brummt. Noch immer ist ihm etwas schwindlig. Er läuft auf und ab um klaren Gedanken fassen zu können. Seine Lederstiefel wirbeln dabei nur mehr Staub auf. Seine Zielperson verfolgt jeden der Schritte und zittert heftiger sobald Nathan etwas näher vorbei geht. Kurz hält er inne und fast sich an den Schädel. Die Kopfschmerzen sind heftig. „Bring mir mehr Wein!“ Ein Becher fliegt in seine Richtung. Heute war ein guter Tag. Das kleine Scharmützel konnten Sie wieder für sich behaupten. In seiner kurzen Zeit als Knappe und Diener durfte er heute das erste Mal dabei sein. „Los! beeil dich.“ Ruft der Ritter. Er geht aus dem gut ausgestatteten Zelt um eine Karaffe mit Wein zu holen. Draußen feiern die anderen Soldaten ausgelassen. Das Feldlager ist in guter Stimmung. Die Männer singen Siegeshymnen. Nathan ist sichtlich begeistert. Als er zurück geht erwartet ihn sein Herr schon sehnsüchtig. Beim Einschenken fährt ihn sein Herr durch die Haare, wie so oft. „Heute will ich richtig feiern!“ sagt er zu Nathan „Morgen werde ich für meine Mühen ausgezahlt“. Die Hand wandert langsam von seinem Haupt nach unten. Er will sich von ihm lösen doch der starke Mann hält ihn fest. Furcht macht sich breit. „Was ist denn los?“ mit freundlicher stimme. Sein Handrücken wandert über die Wange. „Ich will doch bloß etwas Spaß haben…“ mit festen griff zieht er Nathan an sich heran. Der Junge kneift die Augen zu. Ein hasserfüllter Schrei fährt aus Nathan. Er dreht sich um zu den verletzten Mann auf den Stuhl und tritt ihn so heftig gegen den Oberkörper das der Stuhl unter der Wucht zerbricht. Der Mann sackt röcheln zusammen. Auch Nathan verliert das Gleichgewicht und fällt zu Boden. Die Kopfschmerzen werden heftiger. Sein heißer Atem zeigt sich deutlich in der Vollmondnacht. Panik ist in seinem Gesicht zusehen. Die Füße tuen weh, doch er rennt weiter. Männer rufen durch die Dunkelheit. Die Lunge brennt beim Einatmen. Er rennt er so schnell kann, eine gefühlte Ewigkeit. Das kleine mit Blut getränkte Messer hält er krampfhaft fest. Erst als er über eine Wurzel stolpert bleibt er vor Erschöpfung liegen. Nach Luft ringend blickt er in den Nachthimmel. Er hört nichts mehr, kein Rufen, kein Klappern von Rüstungen. Nur der Wind welcher durch die Nacht peitscht. Er liegt einfach nur da und bewegt sich nicht. Nicht lange und er schläft ein. „Nathan?“ hört er leise. „Nathan? Bist du da Unten?“ die Stimme kommt näher. Er macht die Augen auf. Neben ihn liegt sein Auftrag im Staub und Stuhltrümmern, der Atem schwer. Nathan rappelt sich auf. Er spuckt wieder etwas Blut und Staub aus und baut sich über sein Ziel auf. Mit einem Stoß gegen die Rippen verschafft er sich wieder die Aufmerksamkeit. Mit der rechten Hand zückt er einen edlen verzierten elfischen Dolch. Dabei gleitet eine kleine Seite Papier aus der Tasche. Dieses Stück fällt langsam auf den zugerichteten Mann am Boden. Schwach kann er sein Gesicht auf der Zeichnung erkennen. Ein kurzes Gefühl der Macht über Leben und Tot. Nathan hat ein finsteres Lächeln auf den Lippen .Der Stich in die Brust beendet das Leiden und den Auftrag. Nathan schnauft kurz durch. [i]Ich hab mir fies den Kopf angeschlagen.[/i] stellt er fest. Er lässt sich auf einen andern Stuhl nieder und betrachtet das Loch in der Decke durch das er gefallen war. Der Schädel pocht doch er schaut zufrieden auf seine Arbeit herab. „Hmm… wo ist der nun schon wieder?“ Schallt es von oben. Mit einem fragenden und leicht genervten Blick sieht Asta auf ihn hinunter. „Glaub ja nicht das ich da runter Komme!“ schnaubt sie und lässt ein Seil herunter. |