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16.09.2012 10:58:22
[Fjan] Hm? Nein... hier gibt es nichts zu sehen. (#63213)
Necrobaw
Es war kein Problem gewesen, mit einer Verkleidung einige Zeit im Eimer zu sitzen. Es war das selbe, wie in jeder schmierigen Hafen Kaschemme, und davon kannte er bei den Göttern wahrlich mehr als genug. Eine Weile lang beobachten, hier und dort einen Rum ausgeben, keine allzu großen Münzen. Es war nur eine Frage der Zeit, bis er den älteren Trunkenbold gefunden hatte, der vom Rum in der Sturmwasserbucht prahlte. Ein, zwei Rum später wusste er, wie er dort hin kommen konnte. Ein Piratennest, pah... na, wenn das mal mit der Stadt der Segel mithalten konnte... Fjandan bezweifelte dies. Aber man hatte ihn ausdrücklich davor gewarnt, dort hin zu reisen...

Innerlich schüttelte er den Kopf über sich selbst, als er den Seeman bezahlte für die Überfahrt. Was machte man nicht alles dummes für das Lächeln einer hübschen Frau...
16.09.2012 12:56:24
[Fjan] Hm? Nein... hier gibt es nichts zu sehen. (#63219)
Necrobaw
Schon komisch, wie sich Dinge entwickeln. Oder eigentlich... doch so vorhersehbar. [i]Freiheit, ja, Freiheit ist das wichtigste im Leben[/i], das ist es, was Fjandan immer sagte. Denn ohne Freiheit, da ist man eingeengt, eingesperrt... das Leben ist öde, und es fehlt die Abwechslung... die Luft zu atmen. Vor einiger Zeit hatte er einmal eine Luftgenasi getroffen... interessanterweise war dies in einer staubigen Bibliothek, inmitten der Bücher. Gut, staubig war sie nur, wo die Luftgenasi noch nicht gewesen ist. Eigentlich wäre sie sicherlich eine gute Reinigungskraft gewesen, gut geeignet, um schlechte Luft und Staub zu vertreiben.

In jedem Fall, diese Luftgenasi... Tariseh...? Unwichtig... diese Luftgenasi war das, was man freiheitsliebend nennen konnte. Ungebunden, weder in die Akademie noch die Arkanen Beschützer gewillt einzutreten, lebte sie ihren Traum. Oder war es sein eigener Traum?

Und eben jene Freiheit, diese Ungebundenheit, die so sehr zu dem Element der Luftgenasi, eben der unbeständigen Luft, passt... eben jenes Ziel versuchte er schon seit Jahren zu erreichen. [i]Rastlos[/i] wurde er genannt, [i]unzuverlässig[/i], [i]undisziplinbiert[/i], oder gar [i]willensschwach[/i]. Dabei war es nur so, dass er sich nicht hat einschränken lassen wollen. Keine Grenzen kennen wollen. Und das, wo ihm seine Grenzen doch nur zu oft gezeigt wurden, teils gewollt, teils ungewollt. Aber, das war doch am Ende egal... denn am Ende war Fjan immer frei gewesen. Er kam, wenn er kommen wollte, er ging, wenn er gehen wollte. Ja, er war immer frei gewesen. Zumindest so weit, dass er es sich immer wieder selbst sagen konnte. Und doch... war da immer etwas, was deutlich nicht von Ungebundenheit sprach. Oder sollte es etwas so sein, dass es immer einfach nur seine freie Entscheidung war? Ja, wahrscheinlich war dem so.

Dennoch, just in diesem Moment musste Fjandan sich fragen... wenn er so absolut ungebunden und frei war... warum bei Umberlees feuchter... feuchtem Haar... war er nun in der Sturmwasserbucht, und versuchte Bambus, Phenalope und Seidenraupen zu kriegen...?
17.09.2012 17:32:08
[Fjan] Hm? Nein... hier gibt es nichts zu sehen. (#63257)
Necrobaw
Das Dasein an sich war ungerecht und gemein. So nutzte es im allgemeinen gar nichts, wenn man sich bemüht nett zu sein, und Leuten aus reiner Freude am Guten tun zu helfen. Im Gegenteil, zumeist bekam man dafür noch einen Schlag ins Gesicht und noch dazu einiges an Gelächter. Nein... Gewinn bekam meistens der, der sich vor Arbeit drückt, der nur zur rechten Zeit am rechten Ort ist... oder die besten Kontakte hat.

Der Pirat, der mitten in der Höhle Wache hielt, war deutlich nicht zur rechten Zeit am rechten Ort. Doch er hatte viele Freunde. Fjandan hatte dies schon festgestellt. Wie ein Schatten war er in die Grotte der Piraten eingedrungen, und wie ein Schatten hatte er sich darin umgesehen. Das war ungünstig... aber vor allem für den armen Piraten.
18.09.2012 19:27:18
Aw: [Fjan] Hm? Nein... hier gibt es nichts zu sehen. (#63298)
Necrobaw
Fjandan tauchte aus den Schatten auf, just in dem Moment, als das Rapier aus Dunkelstahl sich tief in die Brust der Piratenwache bohrte. Er hatte gut gezielt, immerhin hatte er ja auch genügend Zeit... und mit einem gluckernden Gurgeln ging der Mann zu Boden. Er war dabei laut, und schon hörte Fjandan die anderen Piraten fluchen, und auf ihn zu eilen. Rasch ging er einen Schritt zurück, heraus aus dem Fackelschein... hinein in die Schatten. Und schon war er mit eben diesen verschmolzen, und keiner der heranstürmenden Piraten nahm ihn wahr, wie er den Ort des Geschehens verließ, und sich auf den Weg zur der Stelle machte, wo die Steine waren, wegen denen er gekommen war. Während die Piraten noch brüllten und nach ihm suchten, steckte er sich so viele von den Steinen ein, wie er geräuschlos packen konnte... und war verschwunden in der Nacht der Insel.
04.03.2013 08:51:47
Aw: [Fjan] Hm? Nein... hier gibt es nichts zu sehen. (#68551)
Necrobaw
Frauen... es war doch immer das selbe. Ein Lächeln hier, ein wenig Bein dort... und schon gehörte ihnen die Welt. Nunja... zumindest die Welt, die ihn ausmachte. Und das war ärgerlich. Denn am Ende kam es immer auf das selbe hinaus: Er... war der Verlierer. Eigentlich war dem schon immer so gewesen. Wieder und wieder landete er auf dem Boden, manchmal im übertragenem Sinne, manchmal sogar wortwörtlich. Warum also ließ er sich immer wieder darauf ein? Warum beging er immer den selben Fehler...?
Warum... ja, warum erlag er immer den selben Lächeln...?

Er wusste es nicht. Und am Ende war es auch nicht mehr wichtig. Denn zu schnell vergaß er sowieso wieder das Problem, den Grund dafür, dass es ihm schlecht ging. Nicht weil er dumm war, oder ein schlechtes Gedächnis hatte, oh nein. Viel mehr, weil da ein anderes Lächeln war, welches in aufheiterte... welches wieder etwas in ihm auslöste.

Für das Lächeln einer schönen Frau...

Diesmal jedoch nahm er sich vor, es anders zu machen. Diesmal, so dachte er, wollte er sich nicht beirren lassen. Ja... diesmal... dieses eine mal... wollte er dann doch deutlich Profi bleiben. Immerhin gab es ja eine Aufgabe zu erledigen. Eine Ritterin... ehemalige Ritterin...? Baronin? Wie auch immer. In jedem Fall war sie interessant. Oh, nicht in dem Sinne, wie er Frauen ansonsten interessant fand, nein. Viel mehr... interessierten sich viele viele Leute für diese Frau. Was sie tat. Wo sie war. Wie... sie reagierte. Oh ja... wirklich viele Leute interessierten sich. Und sie alle wollten bezahlen. Alle? Naja... nicht ganz alle. Aber genügend, als dass es sich lohnen würde.

Und das Beste war, dass sie alle nicht wollten, dass jemand anderes von ihrem Interesse wusste. Ob nun die Schneiderin aus Hohenbrunn, oder der Hauptmann aus Valvec, oder alle möglichen Gestalten dazwischen... sie alle wollten es wissen. Fast schon tat ihm die Ritterin leid... aber sie sollte seine beste Möglichkeit sein, zu Reichtum zu kommen. Und... seien wir ehrlich... wer sollte eine Möglichkeit zum Reichtum ausschlagen...?

Fjandan... tat es sicherlich nicht.
05.03.2013 08:26:38
Aw: [Fjan] Hm? Nein... hier gibt es nichts zu sehen. (#68580)
Necrobaw
Es war geradezu einfach. Zumindestens nachdem die erste Hürde überwunden wurde: Das erste Treffen. Danach war es nur eine Frage der Zeit, bis man sich wieder über den Weg lief. Die arme Ritterin, hatte scheinbar nicht wirklich viele Freunde sich machen können. Sie war ausgehungert... sowohl im wörtlichen, als auch im übertragenen Sinne. Niemand, der mit ihr sprach, ohne ihr Vorwürfe zu machen, niemand, der ihr Nahrung in die Wildnis brachte... niemand, der für sie da war.

Sie tat ihm leid. Ja, sie tat ihm wirklich leid. Vor allem wenn man bedachte, dass diese Art zu leben... zielos, mittelos, führerlos, inmitten der Wildnis... dies war nichts für sie. Sie brauchte ein Ziel. Sie brauchte Halt. Doch das konnte er ihr nicht geben. In seinen Augen gab es zwei Möglichkeiten: Winterrache, oder Monte... Monte... der Hauptmann eben. Eine Entscheidung, die ihm sehr leicht fiel. Die Ritterin selbst, Cosima, und viele anderen sahen darin eigentlich keine echte Entscheidung mehr. Sondern nur eine Frage der Zeit.

Es war wirklich... erstaunlich, bei Zeiten, wie sehr alle der selben Meinung waren. Und so zogen alle an einem Strang gemeinsam... auch wenn so mancher vielleicht nicht wusste, an welchem Strang er gerade zog.
07.03.2013 14:27:28
Aw: [Fjan] Hm? Nein... hier gibt es nichts zu sehen. (#68687)
Necrobaw
Ja... je mehr er darüber nachdachte, je mehr er sich damit beschäftigte, desto einfacher wurde es eigentlich. Es gab kaum eine andere Möglichkeit.

[b]"Eine Ritterin braucht jemanden, der Ihr das gibt, was sie verdient. Ich bin mir sicher, dass ich nicht jemand bin, der dergleichen bieten kann. Aber vertraut mir, Hohe Dame. Ich werde jemanden finden, dem Ihr dienen könnt, und der Euch dafür das gibt, was ihr benötigt, um würdevoll und angemessen zu leben. Ich verspreche es Euch. Der Staub der Straße ist kein guter Herr. Ihr seht es selbst an Euch, Eurem Pferd, und Eurem Ruf. Aber es ist Eure Entscheidung. Manchmal muss man den Stolz schlucken, bevor er einen selbst schluckt, Hohe Dame."[/b]

Ansonsten war es hilfreich, wie verstockt die Mirhavener teilweise waren. Man sprach nicht gut von ihr, man sah in ihr schon die Geliebte von Monteros... und man wollte Fjandan sogar bestechen, dass er keine Anzeige gegen sie erhob. Ja... mancher bedroht sie sogar... und trieb sie so nur weiter in die Isolation... und damit in Monteros Arme.

Und dies... brachte ihn noch einen Schritt weiter. Denn es gab noch etwas, was die Ritterin brauchte...

[b]Gold.[/b]
08.03.2013 07:54:58
Aw: [Fjan] Hm? Nein... hier gibt es nichts zu sehen. (#68701)
Necrobaw
Gold war hier, wie so oft, der Schlüssel zum Erfolg. Natürlich war die ehemalige Ritterin nicht bestechlich, nein, da stand sie drüber. Es war eher das Gegenteil...

Denn die Frau hatte keinerlei Verhältnis zum Golde. Wäre es nicht so ernst gewesen, Fjandan hätte ich kaputt gelacht über ihr Unverständnis. Sie lebte auf großem Fuße, machte Schulden in jeder Ecke von Amdir. Und nichts, absolut gar nichts von dem, was sie tat, brachte ihr Gold ein. Dort war es, wo der Händler ansetzen konnte. Dort war es, wo er sie in der Hand hatte. Auch wenn sie sich dies wohl niemals eingestanden hatte.

Es war nicht einfach gewesen herauszufinden, wo sie überall Schulden hatte. Doch egal wo, die meisten Schuldner waren einfach froh, ihr Gold zu bekommen, nur wenige stellten überhaupt Fragen, warum Fjanden die Schulden der ehemaligen Ritterin aufkaufte. Wen interessierten auch die Gründe, so lange man bekam, was man wollte...?

Und auch anderes kaufte er auf. Hier und dort musste die Ritterin Teile ihrer Ausrüstung verpfänden, um zu überleben. Auch dies fand sein Interesse, und den Weg in seinen Besitz, ohne ihr Wissen.

Und langsam aber sicher zog sich die Schlinge zu, als die Ritterin bemerkte, dass sie etwas tun musste, um dieser Schuldenfalle zu entkommen. Und natürlich wusste Fjandan einen Ausweg für sie, einen Weg, um ihr Ziel zu erreichen. Ein Weg, der eher zu einer Adeligen passte, als Holzhacken und Felle abziehen.
[b]Valvec.[/b]
23.03.2013 13:57:31
Aw: [Fjan] Hm? Nein... hier gibt es nichts zu sehen. (#69027)
Necrobaw
Valvec, ja. Die Ritterin nach Valvec zu bringen war kein besonderes Problem. Es war interessant anzusehen, wie sie sich sträubte, und doch zu fasziniert war, um abzulehnen. Und doch... war es auch ein wenig frustrierend. Die Ritterin sollte seine Leibwächterin sein, während er mit Monteros sprach. Doch es schien, als ob sie ihn eher mehr fürchtete, als Fjandan es schon tat. Es schien, als ob Fjandan die Verbindung zwischen ihr und dem Hauptmann überschätzt hätte... oder aber sie selbst hatte sie unterschätzt.

In jedem Fall schien es zunächst eher ein Reinfall gewesen zu sein, auch wenn Monteros wohl keine Zeit verschwendete, um die gekaufte, veränderte Rüstung an sie abzugeben. Danach verließ sie so schnell wie möglich die Ascheinsel. Hätte sie nicht darauf bestanden, Die Rüstung die gesamte Zeit über zu tragen, Fjandan hätte diesen Ausflug unter [i]Fehlschläge[/i] einsortiert. Doch ein Glück, dass es noch einen anderen Hebel hab.

Das Pferd.
30.03.2013 07:30:04
[Fjan] Hm? Nein... hier gibt es nichts zu sehen. (#69113)
Necrobaw
Die Insel der Verdammten. Und doch gab es Dinge, die selbst dort verboten waren. Es war ein früher Abend, als Merlina ihn zu sich rief. Rashal, der Gardist und Tyrannosanhänger war bereits dort. Es Problem war aufgetaucht... ein Problem, dem man sich annehmen sollte. Ein Beschwörer von Teufeln und Dämonen, welcher die Stadt unsicher machte. Teufel! Dämonen! Das war beileibe keine Kleinigkeit. Und doch bestand Merlina darauf, dass er, Fjandan, helfen sollte. Er dachte zuerst an einen schlechten Scherz, denn wenn es etwas gab, womit Merlina und Rashal nicht fertig werden würden... was sollte Fjandan dann noch tun...? Doch er lenkte ein, hatte er doch immerhin Merlina versprochen, ihr zu helfen, wenn sie Probleme hatte. Und der Vorteil war... wenn etwas passierte, hatte er zwei Leute, die kämpfen konnten, während er sich versteckte. Und im absoluten Zweifelsfall konnte er in jedem Fall schneller rennen als Rashal in seiner Vollplatte...

Zuerst machten sie sich also auf den Weg zum Haus, in dessen Wänden sich diese Beschwörersache befinden sollte. Beschwörersache... naja, der Ort, an dem Beschwörer ihre Beschwörungen machten eben. Normalerweise steckte Fjandan seine Nase ja nicht in die Angelegenheiten irgendwelcher Beschwörer, es sei denn, sie bezahlten ihn dafür. Oder ihre Konkurrenz zahlte sehr gut. Aber nunja, was tat man nicht alles, um eine Frau zum Lächeln zu bringen, nicht wahr?

Da die beiden Valvecianer sich als Gardisten aufspielten vor der Frau (zurecht, wie man meinen konnte), zog der Händler vor, lieber ruhig zu sein, in Hintergrund zu bleiben und den Mund geschlossen zu halten. Mit etwas Glück wurde er nicht beachtet, oder zumindest nur als hübsches Beiwerk betrachtet, mit etwas Pech hielt man ihn für einen Spezialagenten oder Spitzel... aber nunja, man konnte nicht alles haben. Doch erstens kam es anders, und zweitens als man denkt: Da seine Begleiter die Aufmerksamkeitsspanne einer... nunja, sagen wir einfach, es brauchte Fjandans Geduld und Erfahrung, um die Falltüre unter dem Teppich zu finden. Nicht, dass es wichtig war, weil die Frau gleichzeitig zugab, einen Keller zu haben, in dem es manchmal etwas komisch roch. Doch dort unten zeigte sich, dass Fjandan nicht umsonst mitgekommen war. Wirkte der Keller zunächst unscheinbar und öde, fand der stolze Schatzsucher alter Tage eine Geheimtüre mit samt Kriechgang in diesem Keller. Hah! Er war also nicht vollkommen unnütz! Die beiden Valvecianer hätten diese Geheimtüre wahrscheinlich in hundert Jahren nicht gefunden. Dass im nächsten Raum ein Bett mit einem Skelett darin stand, machte dieses Erfolgserlebnis zwar fast schon wieder vollständig wett, aber nunja... man musste eben seinen Ekel überwinden. Kurz abgelenkt von der Leiche (ja, Ekel und Faszination liegen oft nah beieinander... man stelle sich nur einen unvorstellbar fetten Mann vor, der nackt auf dem Tisch tanzt... man will nicht hinsehen, aber man muss es irgendwie doch...) konnte er Rashal nur knapp vor der Falle warnen, die zwischen Geheimgang und Türe des Raumes sich befand. Während Fjandan sich noch selbst innerlich lobte für seine guten Augen und sein Gespür für Fallen, vermochte er gar ähnliche Worte von seinen Begleitern vernehmen, die ihn beobachtend leise miteinander sprachen. Na, das versprach ja dann wirklich eine Belohnung zu geben, die sich gewaschen hatte... denn eben jene hatte Merlina ihm ja versprochen, nicht wahr...?

So ging es noch einige Räume weiter. Immer wieder fand Fjandan Fallen, die er entschärfen konnte, mit Keilen verhinderte er zumeist, dass die Druckplatten sich senken konnten, und überaus komplizierten Schlössern, die er am liebsten ausgebaut hätte, um sie zu verkaufen. Gold und Geschmeide, hah, die meisten Handwerker wussten nicht, wie viel die Leute bereit waren zu bezahlen für Schlösser, die selbst für Fjandan eine Herausforderung waren. Und das war schon etwas besonderes, wie er ohne großes Eigenlob sich selbst eingestehen musste.

Doch noch bevor er in Selbstlob versinken konnte, kam es zu einem Kampf gegen den Beschwörer und seinen Dienerinnen... beide sehr hübsch anzusehene Frauen, leicht bekleidet... ein Traum, wenn nur diese Krallen und Flügel und Hörner nicht gewesen wären. Die eine hatte Rabenschwingen, das machte sie direkt doppelt unsympathisch, die andere lederne Fledermausflügel. Auch dies zeugte nicht von hübschen Aussehen. Dennoch vermochte der Händler kaum sein Rapier gegen sie zu heben. Ganz im Gegensatz zu Merlina und Rashal, die alle drei ohne großes Federlesen einfach erschlugen, wobei die Frauen mit den Flügeln dann verschwanden. Erynnien? Sukkubi? Wahrscheinlich. Doch wer war was? Nunja, wahrscheinlich war dies nun auch egal.

Kurz danach konnten sie den Beschwörungsraum öffnen... und fanden dort wirklich eine große Zahl großer Monster. Eines war klar, wenn diese Viecher auf Valvec losgelassen werden würden, das wäre keine gute Sache für irgendwen gewesen. Also sorgte man dafür, dass sie alle auf ihre Heimatebene zurückkehrten, oder zumindest keinen Ärger mehr machen würden. Auch wenn es Rashal und Fjandan nicht ganz leicht fiel, nicht auf die hübsche Dame in dem Bannkreis hinten links zu hören...

Merlina bekam als Dank einen flammenden Bogen. Fjandan... nun da er darüber nachdachte, stand seine Bezahlung eigentlich noch aus.

Was tat man nicht alles für das Lächeln einer hübschen Frau...
21.04.2013 08:06:18
Aw: [Fjan] Hm? Nein... hier gibt es nichts zu sehen. (#69687)
Necrobaw
Schweißgebadet wachte Fjandan auf, einen Schrei auf den Lippen gerade noch unterdrückend. Er konnte nicht aufstehen, sich nicht aufsetzen, etwas lag auf seiner Brust, und kurz glaubte er, nicht atmen zu können... doch rasch fühlte er, wie die Schatten vor ihm wichen... nein, eigentlich wichen sie nicht vor ihm zurück, sondern seine Augen saugten sie regelrecht auf, bis sie ein Teil von ihnen waren. So geschah es immer, wenn die Dunkelheit das Licht um ihn herum überwog. Immer... seitdem er damals den Lehren der Schatten gefolgt war. Mit Sszirahc, dem Dunkelelfen, war er in das Unterreich gezogen. Nicht lange, nein, dieser Ort war nicht wirklich lebensfreudig... doch dort unten hatte er keine andere Chance. Lebe die Dunkelheit, lebe die Schatten, oder vergehe mit einem Licht in der Hand. Nein, es waren nur ein, zwei Tage, die er dort verbringen musste, für den Handel mit den Dunkelelfen... doch vieles hatte sich dort mit ihm verändert. Die Schatten, die Dunkelheit... waren nun mit ihm. Und seitdem sah er perfekt in der Dunkelheit, als wäre es hellichter Tag... bis auf die Tatsache, dass er keine Farben mehr wahrnahm. Doch das brauchte er nun nicht, denn er wusste wieder wo er war.

Schwarzes, nachtfarbenes Haar lag kaskadenartig auf seiner Brust, zusammen mit dem kleinen Frauenkopf, zu dem sie gehörten, und schlanke Arme waren um ihn geschlungen, ein weicher Schenkel um seine Beine... oh ja, die Erinnerungen an die letzte Nacht waren noch frisch, kamen nun zurück in diesem Moment, erfüllten ihn wie Wein aus einer Karaffe... und im Nu war ein fast schon dümmliches Grinsen in seinem Gesicht... gefolgt von einem Schaudern, als er sich erinnerte, was dieser Nacht vorangegangen war. Was in dieser Nacht noch passiert war.

Es war eine Nacht der Messer gewesen, eine Nacht des Blutes. Und auch wenn er zunächst geglaubt hatte, dass es das Gefühl war gefangen zu sein, gefangen von dem Gewicht des schlanken Frauenleibes, eingeschnürt von ihren Gliedern, was ihn hat aufwachen lassen, so war es doch etwas anderes.

Er hatte diesen Kerl noch nie gemocht. Vom ersten Tag an war er ihm unsympathisch gewesen. Und als er dann auch noch erfuhr, dass er besaß, was Fjandan schon immer haben wollte... oh, ja, die eifersucht, der Hass war groß. Und doch hatte er niemals ernsthaft etwas getan, um ihm zu schaden. Fjandan war ein Feigling, das wusste jeder, und meistens war dies nicht einmal wirklich gespielt. Ja, natürlich ging er Risiken ein, tat teilweise sogar verrücktes... doch er kannte seine Grenzen. Doch manche Grenzen wurden überschritten, manche Regeln gebrochen, manches... galt nicht mehr. Fjandan schloss die Augen, versuchte seinen Atem zu beruhigen, sein Herz zu bewegen, langsamer zu schlagen... bevor das Poltern in seiner Brust noch die Frau darauf wecken würde. Oh ja... es fühlte sich wunderbar an... eine Wärme, eine Nähe... unwillkürlich musste er lächeln.

Der Mann war ein Verbrecher gewesen. Ein Mörder. Verräter. Wie auch immer man es nennen wollte. Die Liste seiner Freunde war zumindest in Valvec überaus gering, und das ohne dass er die Lichten Götter anbetete, ein Paladin oder Ritter war. Nein... es war vielmehr der Mord, der ihn so unbeliebt machte. Nicht dass Fjandan dies besonders berühren würde. Ja, ein Mord war etwas überaus schlechtes, doch ganz Valvec war voller Mörder, und schlimmeres. Nein, am Ende war es nicht diese Tatsache, die ihn zu seiner eigenen Tat antrieb.

Er hatte [i]ihr[/i] weh getan. Er hatte es gewagt, das, was ihm gegeben war mit Füßen zu treten. Das, wofür Fjandan alles gebe würde, hatte er beschmutzt und verraten. Aye... und dies... dies war wahrlich unverzeihlich. Es musste etwas getan werden. Der Plan war schnell geschmiedet. Das Bett war groß, und Fjandan war leise wie die Nacht, vermochte es die Schatten um sich zu legen, als wäre er nicht einmal dort, unter dem Bett. Selbst den Staub hatten sie vorher entfernt, damit nicht ein Niesen ihn verraten konnte. Der Mörder, der Verräter bekam ein Bad, mit Essenzen, die ihn müde machen sollten... und nur zu gerne nahm er es an, nichtsahnend, dass Fjandan auf ihn wartete. Er schließ schnell und geruhsam ein. Fjandan kroch von unter dem Bett hervor, stieg leise die Treppe hinauf... das lange, dünne Messer bereit.

Er tat das Richtige.

Er tat das, was getan werden musste.

Er tat es, weil der Kerl ein Mörder war.

Er tat es, weil der Kerl ein Verräter war.

Er tat es, weil der Kerl der Frau, die Fjandan begehrte weh getan hatte.

Und doch bereitete es ihm Albträume. Und doch fand er deswegen keine Ruhe, bereitete es ihm Kopfzerbrechen.

Denn wenn er es für das Wohl anderer tat... warum hatte er in dem Moment, als der Dolch das Herz durchbohrte dann leise etwas geflüstert...?

[b]"Jetzt gehört sie mir..."[/b]