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05.02.2008 10:51:53
Ein Teil der Welt (#6187)
Grauherz
Leicht fuhr der Wind durch die Blätter der über ihr aufragenden Bäume und durch das hohe Gras als sie sich langsam der Elfenstätte näherte. Bereits von weitem konnte sie die langsam vertrauter werdenden Figuren ihres Volkes erkennen und manch melodisch ausgesprochenes Wort, das der Wind an ihre Ohren herantrug.
Dies war nun ihre Heimat und sie begann sich daran zu gewöhnen.
Ihre Gedanken trugen sie zurück zu der Zeit als sie noch durch die Wälder ihrer Heimat gezogen war, als sie einen jeden Baum und eine jede Lichtung in der Nähe ihres Dorfes gekannt hatte, das so weit abgeschieden gewesen war von all den anderen Völkern. Selten war es vorgekommen am Anfang das man sich mit anderen Völkern traf und dann die Veränderung als einige der Ihren ausgezogen waren, um mehr von der Welt zu sehen. Es war eine Veränderung zum Guten und so hatte sie sich ihnen angeschlossen.
Wie anders war es hier in Elboria, hier auf der neuen Insel. Hier traf man auf Kurzlebige aller Völker, die sich frei durch die Elfenstadt zu bewegen vermochten. Und selbst der nächste Ort war nicht weit.
Hohenbrunn, Stadt des kleinen Volkes.
Sie schmunzelte und duckte sich unter einem tief hängenden Ast hindurch. Hier erschien vieles so anders, manches mal gar fremd und gleichzeitig vertraut. Erst wenige Tage war sie an diesem Ort und hatte dies doch schon erkannt.
Orkblütige, die dem Pfad von Silvanus folgten.
Gerüchte über eine dunkle Hexe, die von zwei Dämonen entführt worden ward und von der doch keiner wirklich sicher schien, das sie wahrhaftig für immer fort war.
Das Lächeln schwand und machte einem ernsteren Ausdruck Platz.
Ihr eigenes Volk, das auf dieser Insel den Anschluss aneinander zu verlieren schien. Wo war der Zusammenhalt des schönen Volkes, hier auf der Insel?
Und doch war der Wunsch vorhanden die Familie zusammenzubringen, hatte sie es von vielen Seiten gehört. Es schien nur der Zeitpunkt zu fehlen, der richtige Augenblick. Doch jener war nun sicherlich gekommen, nun war gewiß die Zeit.
Tief atmete sie durch und sah zu einer kleinen Gruppe von Elfen hinüber, die sich rege miteinander unterhielten. Kaum wahrnehmbar nickte sie zu sich selbst.
Es war Zeit.
12.02.2008 14:33:35
Aw: Schmerzhafte Erinnerungen (#6552)
Grauherz
Scharf hing ihr noch immer der Brandgeruch der Schneiderei in der Nase, bohrte sich tief in ihre Sinne - und in ihre Erinnerungen.
Ein zitternder Atemzug entwich ihr und sie schlang beide Arme um ihre Beine und zog sie an den Körper. Den kalten Wind, der vom Meer heranzog, spürte sie kaum. Ihre Sinne zogen sie mehr und mehr in die Vergangenheit und fort von dort, wo sie alleine saß.

[i]"Etriel!"
Helles Lachen erfüllte die Luft und ein kleiner Junge sprang ihr in die Arme, seine Fröhlichkeit sie ansteckend, so dass sie schwungvoll mit ihm herumtanzte.
"Etriel Sili. Endlich bist du wieder Zuhause."
Seine großen grünen Augen sahen strahlend zu ihr herab als sie ihn hoch über sich hielt, seine braunen Haare wirr von seinem Kopf abstehend.
Sie lachte ebenso und setzte ihn vorsichtig wieder ab, feste die Arme um ihn nun schlingend und ihn an sich drückend. Feste spürte sie sein Herz wie einen kleinen Vogel schlagen in seiner schmalen Brust.
"Dha, ich bin wieder da. Ich wollte doch meinen kleinen Bruder wiedersehen."
Fröhlich funkelten seine Augen und seine Haare flogen ihm wirr ins Gesicht, so rasch nickte er.
"Komm, ich muss dir unbedingt mein Versteck zeigen. Naneth weiß nichts davon und du darfst es ihr nicht sagen."
Bevor sie antworten konnte packte er sie an einer Hand und noch immer lachend folgte sie ihm.[/i]

Zitternd einatmend verbarg sie ihr Gesicht in den hochgezogenen Knieen, ihre Fingerknochen weißlich hervortretend als sie ihren Griff verstärkte. Wie ein helles Funkeln tanzte die Erinnerung vor ihrem inneren Augen umher.
Die Fröhlichkeit in seinen Augen.
Die Lebenslust in all seinen Bewegungen.
Das Lachen in seiner hellen Stimme wann immer er sprach.
Für immer verloren.
[i]
Grell schoßen die Flammen in den Nachthimmel hinauf, fauchend und tosend in ihrer Gewalt mit der sie über Bäume und Unterholz jagten, an den Wänden der Häuser hoch in den Stämmen leckten.
Schwarzer Rauch verschlechterte jegliche Sicht, brannte in Augen und Kehle.
Schreie, kaum zu hören ob der hochschlagenden Flammen, Angst und Panik, Wut und Hass in ihnen. Und über allem die Rufe, das Grunzen der Angreifer - der Yrch.
Rasch duckte sie sich unter einem brennenden Busch hindurch, Angst auch in ihrem Inneren brennend. Jedoch nicht Angst um sich.
Sie mußte Ihn finden.
"Tinu!"
Rauch biß sich in ihre Kehle und der Husten schien sie von innen heraus zu zerreißen. Doch sie rannte weiter, stolperte über jene ihres Volkes, denen die Flucht nicht gelungen ward ohne sie wirklich wahrzunehmen.

[b]"Wenn ich groß bin nimmst du mich mit in die Außenwelt, ja?"[/b]

"Tinuuu!"

[b]"Ich will weit reisen und alle anderen Völker kennenlernen. Und du kommst mit mir, nicht wahr, Sili?"[/b]

"Tinu..."[/i]

Ein unterdrücktes Schluchzen entrang sich ihrer Kehle und eine einzelne Träne rann ihre blasse Wange hinab. Als wäre es erst gestern gewesen durchlebte sie die Ereignisse, der Überfall der Yrch auf ihr Dorf, die vielen Toten....Tinu.
Erst als der Tag heranbrach hatte sie ihn gefunden, halb begraben unter einem umgestürzten Stall. Seine Augen waren leblos gen Himmel gerichtet gewesen, das Lachen und die Fröhlichkeit für immer aus seinem Anlitz verschwunden.
Er würde seine Träume nie erfüllen können.
Seufzend schloss sie die Augen und ließ ihre Gedanken zu schöneren Tagen wandern, sein Kinderlachen sie begleitend.
03.03.2008 19:23:04
Aw: Zwei Seelen vereint (#7452)
Grauherz
Langsam öffneten sich tiefgrüne Augen als er ihr gemeinsames Lager verließ und sanft schimmerte das tiefe Grün beim Anblick seiner sich entfernenden Gestalt. Er ging und doch war er stets bei ihr, tief in ihrem Geiste und in ihrem Herzen. Sie mußte nur an ihn denken und wenn auch seine Gedanken zu ihr schweiften, konnten sie einander spüren als wären sie beieinander, als ständen sie voreinander.
Sachte ließ sie sich wieder auf die zusammen gelegten Decken und Stoffe sinken.
Niemals hätte sie gedacht das sie hier auf dieser Insel jene Seele fände, die mit ihrer zu einer verschmolz, die aus zweien Eins machte. Allein ihre Wünsche und die ihres kleinen Tinu hatte sie erfüllen wollen als sie durch die Lande reiste, stets auch immer auf dem Pfade Silvanus.
Und dann war sie ihm begegnet, hatte in seine Augen geblickt - und seine Seele gespürt und erkannt, wie es nur ein einziges Mal im Leben eines Elfen geschah.
Eine kleine Falte bildete sich zwischen ihren Augenbrauen und ihre Gedanken schweiften weiter, hin zu jenen Geschehnissen der letzten Zeit.
Viel war geschehen.
Manches hatte sie mit eigenen Augen erblickt.
Anderes wurde ihr erzählt.
Das Grab zweier Kinder, deren Seelen endlich befreit waren.
Die Gefahr in Form einer dunklen Menschenfrau, wenn jene Gefahr sich auch scheinbar eher darauf bezog, das man annahm und fürchtete sie wäre gefährlich für ihr Volk. Hatte sie doch noch keine Hand gegen das Volk der Elfen gehoben.
Sie traute ihr dennoch nicht. Aber das mußte sie ja auch nicht.
Eine andere Frau, die die Sünde begehen wollte jenes Geschenk wegzuwerfen das die Götter ihr gaben - ihr eigenes Leben.
Eine Elfe, die Angst vor ihrem eigenen Volke zu haben schien, gleichzeitig aber hin und wieder ihre Nähe suchte.
Eine Begegnung mit einer kleinen Gruppe jenes anderen alten Volkes, die ein lichter Funke in der reichlichen Dunkelheit gewesen ward.
Sie mußte still lächeln.
Gegen all dies erschien jene Käferplage, die die Bäume außerhalb Elborias geschädigt hatte, so nichtig. Und doch war es richtig gewesen das etwas gegen sie unternommen worden war. Dadurch hatten sie der Natur geholfen.
Auch kamen mehr und mehr ihres Volkes auf die Insel.
Insel der Hoffnung nannten sie sie und vielleicht stimmte dies sogar. Zumindest barg sie eine neue Hoffnung für all jene, die auf dem Festland nicht mehr zu leben vermochten.
Wenn jene Elfen nur auch zu ihrem Volk halten würden.
Viele von ihnn lebten lieber bei den Menschen und hielten sich von ihrem eigenen Volk fern. Vielleicht würden sie es jedoch eines Tages einsehen. Sie selbst würde ihr Bestes geben ihr Volk mit jenen zu festigen, die diesselben Träume hatten.
So wie Er.
Seufzend und mit einem lächeln auf den Lippen ließ sie sich auf die Seite rollen, die er erst vor wenigen Augenblicken verließ und genoß seine Wärme - in der Tiefe ihres Geistes.
10.03.2008 14:05:15
Aw: Geschenke der Tiergeister (#7841)
Grauherz
Ruhe lag über der Calaneth, allein der Wind ein sanftes Rascheln erklingen lassend wenn er durch das Blätterdach des Waldes wehte, leise säuselnd wenn er über die riesigen Steine des Druidenhaines strich. Alt waren sie, gezeichnet über die Jahrhunderte von Wind und Wetter, doch trugen sie diese Narben mit Stolz und würden es wohl auch noch die nächsten Jahrhunderte tun.
Weiter strich der Wind, in den Kreis hinein und über die Haut der klein gewachsenen Elfe, die dort auf dem Boden kniete, allein. Nur das nötigste bedeckte ihren Körper und der um sie herum spielende kühle Wind zauberte eine Gänsehaut auf die blass bronzene Haut.
Doch sie bemerkte es nicht. Tief war sie in Trance versunken, sank tiefer und tiefer in jenen Strom des Lebens der sich von vielen unerkannt durch den Boden zog. Ihr Blut und ihre Seele sangen im Einklang mit dieser Macht, die um so stärker hier am Hain zu spüren war, als würden jegliche Lebensbahnen an ihm zusammenlaufen.
Und tief inmitten dieses Lebens der Natur vermochte sie wie aus weiter Ferne ihre Gottheit spüren, nur fern, wie etwas das man aus dem Augenwinkel sah und doch auch allgegenwärtig.
Ein zitternder Atemzug durchdrang sie, erfüllte Ihre Lungen mit Leben um gleich darauf wieder sanft von ihren Lippen zu weichen und vom Wind mit sich getragen zu werden.
In fließender Bewegung hoben sich schließlich ihre schlanken Arme langsam über ihren Kopf, bis ihre Hände gestreckt zum Himmel hinauf wiesen als wolle sie es den Bäumen gleichtun und sich unendlich weit hinaufstrecken.
[i]
"Herr des Waldes, hoch droben in den Wipfeln der Bäume...."[/i]

Ebenso langsam wie sich ihre Hände gehoben hatten senkten sie sich wieder bis sich ihre Finger in den weichen Erdboden gruben.
[i]
"Eichvater, tief im Leib der Erde...lass meine Stimme zu dir dringen mit dem Wind.."[/i]

Klar lösten sich die Worte von ihren Lippen, wurden vom Wind fortgetragen, der um sie herum wehte und mit den langen Strähnen ihrer offenen Haare spielte.
Als ihre Worte verklangen öffneten sich tiefgrüne Augen und richteten sich schimmernd und von einem inneren Leuchten erfüllt auf einen der sie umgebenden Steine.

[i]"..höre mich und erfülle mich mit dem Wissen der alten Zeiten und der Erde unter uns.."[/i]

Ein sachtes grünliches Glühen umgab den Stein, vielleicht für jeden sichtbar, vielleicht nur für sie und tief durchatmend hielt sie ihren Blick auf jenen Stein gerichtet, die Finger in der kühlen Erde vergraben.
[i]
"Bruder der Jagd, Sänger der Nacht, schenk mir dein Wissen."[/i]

Ein Schatten bildete sich und langsam, fast im Takt ihrer Atemzüge trat der Schemen eines Wolfes aus dem Stein hervor, gelb seine großen Augen glühend mit denen er die knieende Elfe fixierte, während er sich näherte-und langsam in sie hineintrat, in ihrem Körper verschwand, ihr seine Gabe schenkte.
Ein heftiges Zittern ließ sie den Kopf zurückwerfen als der Geist aller Wölfe sich mit ihr vereinte und ein lautes Wolfsheulen wurde vom Wind hinauf getragen zu den Wipfeln des Waldes.
Keuchend nach Atem ringend verklang der Laut schließlich wieder und ihre Augen richteten sich auf den nächsten Stein.

[i]"Bruder der Erde, fleißiger Höhlenbewohner, schenk mir deine Zähigkeit."[/i]

Ein Dachs löste sich schemenhaft nach ihren Worten und ebenso wie der Wolf sah er lange zu ihr auf bevor er dem Ruf folge leistete und in ihren Geist trat.

[i]"Bruder des Hungers, suchende Nase, schenk mir deinen Kampfeswillen."[/i]

Ein Eber trat aus dem grauen Stein hervor, allein seine mächtigen Hauer solide wirkend an seinem schemenhaften Körper und grunzend begab er sich in ihren Körper.
Schwer erklangen ihre Atemzüge als sie sich schließlich dem letzten Stein zuwandte, der sich majestätisch in den mittlerweile roten Nachthimmel herhob.

[i]"Bruder des langen Schlafes, ruhiger Waldbewohner, schenk mir deine Weisheit."[/i]

Als letztes trat der mächtige Schemen einen Bären zu der kleinen Elfe, überragte sie während er auf sie herab sah mit leisem Brummen und alt wirkenden Augen. Lange sah er so auf sie, länger als die Geister der anderen Tiere und allein der Wind säuselte leise um Beide herum.
Schließlich jedoch brummte er ein letztes Mal friedlich und trat langsam in ihren Geist hinein, erfüllte ihre Seele mit seiner Gegenwart.
Erschöpft sank sie auf den Boden nieder als jegliches Leuchten und Schimmern verschwand und nichts zurück blieb als die langsam hernieder gehende Dunkelheit der Nacht.....
18.03.2008 18:01:41
Aw: Gedanken um einen Dornengeist (#8324)
Grauherz
Bedacht sank sie innerhalb des Druidenhains auf die Knie, die weiche kühle Erde an ihrer Haut spürend als sie eine Hand vor sich auf dem Boden ablegte. Wie eine sichernde Präsenz spürte sie Huen hinter sich, wie auch sie schweigend verharrend. Denn wer zu spüren vermochte, der versank unwillkürlich in ehrfürchtiges Schweigen innerhalb des Kreises aus mächtigen Steinen. Hier ward der fühlende Teil des ganzen Waldes - innerhalb des Herzens der grünen Mutter.
Langsam krümmte sie ihre Finger und bohrte die Kuppen in die feuchte lebende Erde. Hier ward es gewesen wo sie tief im Strom des Lebens weitere ihrer Fähigkeiten entdeckt und erhalten hatte.
Aber...
Ein Stirnrunzeln breitete sich unwillkürlich aus als ihre Gedanken fort schweiften, hin zum Silberwald und ihrer Begegnung mit der Dornenfrau dort. So voller Zorn ward sie gewesen, von Anfang an als ihr Blick auf jene perverse Rüstung fiel. Sie war eine dunkle verunstaltete Stelle im Leben um sie herum. Selbst jetzt vermochte sie die Gefühle aufzurufen, die es in ihr hervor gerufen hatte.
Heiß war ihr Zorn gewesen - und danach ihr Schmerz als sie in einem unbedachten Moment der Klinge der Dornenfrau zum Opfer fiel. Sie berührte ihre rechte Schulter. Und wie jene Person sich gefreut hatte, gelacht und sie und ihren Gott weiter verhöhnt während sie die Schwertspitze in der Wunde drehte. Und sicher ward sie gewesen das das Gift an der Klinge ihr Ende sein würde.
Ein kleines grimmiges Lächeln erscheint für einige Sekunden auf ihren Lippen. Und wie zornig ward die Frau als ihr bewußt wurde das Gift der Druidin nichts anzuhaben vermochte.
Das Lächeln schwand und sie senkte die tiefgrünen Augen auf ihre Hand am Boden.
Und um sich selbst zu wehren hatte sie die Gestalt des Bären angenommen, die ihr der Geist aller Bären zum Geschenk gemacht hatte.
Aber es war so anders gewesen.
Größer.
Mächtiger.
Und waren es nicht langen Auswüchse gewesen die aus Schultern und Kopf wucherten?

"Schreckensgestalten...kann es sein.."

Mehr als ein leises Murmeln schienen ihre Worte kaum zu sein. Schreckensgestalten waren die kraftvolleren Formen der Gabe der Tiergestalten. Konnte es wahrlich sein das sie schon so weit auf ihrem Pfad war?
Es war mehr als sie erhoft hatte, damals, als sie vor Jahrzehnten den Weg des Druiden eingeschlagen hatte.
Langsam legte sie den Kopf in den Nacken zurück und sah hoch zu den sich im Wind sanft wiegenden Baumwipfeln.
Was mochte sie wohl noch erwarten?
27.04.2008 09:38:03
Aw: Fieberträume (#9974)
Grauherz
Fieber zog sich durch ihren Leib, wie sie gekrümmt in dem kleinen Raum saß, die fiebrige Stirn an die kühlen Steine gelehnt. Es fraß sich förmlich in ihren Geist und selbst die Schmerzen von der Bolzenwunde trat ob dessen in den Hintergrund.
Ein schiefes Lächeln legte sich um ihre Lippen. Vielleicht hätte sie die Wunde doch früher behandeln lassen sollen. Sie hatte jedoch Vertrauen das die Priester ihr bald helfen würden und seid sie den Mythal betreten hatte fühlte sie sich ein wenig besser als noch zuvor. Zumindest Körperlich.
In ihrem Kopf schien ein Sturm zu toben.
Alles was sie an diesem Tage elebt hatte, alles was gesagt worden war, alles was getan worden war zog sich immer wieder durch ihren Geist hindurch wie im Fiebertraum.
Die Dornenfrau, ihre monströs anmutende Gestalt, wie sie vor ihr aufragte, die Dornen an der Rüstung sich mit eigenen Leben bewegend wie die vielen Beine eines Tausendfüßlers. Ihre Worte immer und immer wieder in ihrem Kopf erklingend wie höhnisches Gelächter.

"....der Mythal wird vernichtet....Elboria wird fallen...und das ganze Volk der Elfen mit ihr.."

Ihre Stirn runzelte sich unter Schmerzen und sie verbarg ihr Gesicht in den Händen. Was hatte sie daraufhin erwidert?
Was hatte sie gesagt?
Sie konnte sich nicht erinnern, da waren nur immer wieder Ihre Worte.
Dann vrblasste die Gestalt der Dornenfrau vor ihren Augen und jene Beiden wurden langsam vor ihrem inneren Auge sichtbar, tauchten wie aus einem Nebel heraus. Erneut spürte sie die Wut und den Hass beim Anblick schwarzer Haut, bei weißen Haaren die sich um ein Gesicht mit feinen Zügen legten.

"Halbdrow....," zischte sie erneut, ihre Stimme allein den kleinen Raum im Tempel erfüllend.

So voller Zorn ward sie bei diesem Anblick gewesen und auch ihre dunkle Verwandte hatte kaum an sich halten können. Es ward zu einem Angriff gekommen...ein Bolzen war geflogen...und plötzlich war es vorbei, die Halbdrow sich vor Schmerzen auf dem Boden windend ob der Tat jenes anderen Wesens, ihres Herren.
Erzitternd schlang sie ihre Arme um den fiebrigen Körper.
Jenes Wesen..jener Schinder..sein Bild vor ihrem inneren Auge ward verschwommen, sie konnte sich seinen Anblick nicht genau ins Gesicht rufend nur das Gefühl seine Stimme im Kopf zu vernehmen ward allgegenwärdig, widerwärdig, schmutzig.
Bevor sich ihre Gedanken weiter um sie ranken mochten verschwanden auch jene Beiden, schwand alles bis sie wieder alleine in dem kleinen Raum saß. Doch eine flüsternde Stimme verblieb in ihrer Erinnerung, eine Stimme die sprach das sie alles falsch gemacht hatten.
Die Lippen zusammen pressend schüttelte sie den Kopf.

"Nein..ich habe mein Bestes getan...in dieser Situation..," strömte es murmelnd von ihren ob des Fiebers trockenen Lippen.
Das Öffnen der Türe riß ihre Gedanken von allen Erinnerungen fort und sie öffnete die Augen um einen der jungen Priester auf sich zu eilen zu sehen. Ein wenig Erleichterung strömte durch sie.
Vielleicht konnte sie besser denken, nachdenken wenn das Fieber und die Schmerzen sie verließen....
05.05.2008 09:34:40
Aw: Bürger Elborias (#10312)
Grauherz
Tief atmete sie die frische Nachtluft ein als sie aus dem Ratsgebäude hinaus trat in die Nacht. Oder eher den frühen Morgen, begann doch der Mond schon wieder herabzusinken und in der Ferne konnte man die ersten schüchternen Sonnenstrahlen am Horizont erblicken.

In ihrem Herzen schien eine ganz eigene Sonne aufzugehen und sie merkte wir sich ein glückliches Lächeln auf ihre Lippen schlich. Sie hatte wahrhaftig vor der Königin der Elfen gestanden und vor allem, sie hatten ihr den Treueschwur geleistet. Sie erzitterte noch immer wenn sie daran dachte.
Sie waren nun Bürger Elborias, mit allen Rechten und Pflichten.

Zur Seite schauend blickte sie gen Kaethavel und Andariel und stolz schimmerte in ihren Augen und tief in ihrem Inneren auf. Marwaen hatte Kaethavels Namen gekannt und ihn unter allen anderen zu sich gerufen, mit ihm gesprochen. Ihre Freude für Kaethavel war viel größer als jene über ihre eigene Ehre.
Und es ward eine Ehre.
Nur wenige durften Bürger Elborias werden nach so kurzer Zeit, und den Treueschwur direkt vor der Königin abzulegen ward eine noch größere Freude und Ehre für einen jeden Elfen. Sie waren jetzt Diener und Schützlinge Marwaens und wann immer sie in Not ward oder das Volk Elborias würden sie da sein um es zu schützen.

Ihre Augen schweiften zurück über den Teil Elborias der sich vor ihr ausbreitete und erneut atmete sie durch, das Lächeln auf ihren Lippen strahlender werdend, als sie über ihre neue Heimat sah...
14.05.2008 19:20:43
Aw: Ein Baum im Wald (#10752)
Grauherz
Frieden lag über dem Wald, der grünen Mutter, wie die Elfen ihn liebevoll nannten. Allein das Rauschen der Blätter wenn der Wind spielerisch durch die Wipfel der Bäume strich war allgegenwärtig, jedoch sanft und ruhig im Klang. Untermalt wurde diese Musik von den verschiedenen Rufen und Lauten der Tiere : Wildschweine, die grunzend den Boden abschnüffelten auf der Suche nach Fressen; Vögel, aller Arten und Größen, die singend und zwitschernd von Baum zu Baum flogen, manch Gefieder prächtig anzusehen im Sonnenlicht; Raubkatzen, kaum mehr als Schatten im tieferen Gehölz, irresierende Augen aufleuchtend. Die Tiere waren nach dem Massaker auf den Ruf und die Bitte der Druidin her zurück in den Teil des Waldes gekehrt in der die Bluttat statt gefunden hatte und endlich lebte er wieder wie er sollte. Doch waren sie nun vorsichtiger und bedachter, gewarnt von der Bluttat und den Bewohnern des Waldes.
Ein kleiner Vogel schwang sich flötend auf einen Ast einer schlanken Eiche und betrachtete dann mit neugierig schräg geneigten Kopf wie sich ein Auge in der Rinde öffnete und den Blick erwiderte.
Ein amüsierte brummender Laut entwich dem Baum oder eher Silivren als rasch noch einige kleine Vögel herbei kamen und es sich in ihren Ästen gemütlich machten. Sie konnte man nicht täuschen, doch hatten sie auch keine Furcht vor ihr.
Dicke Rinde knarrte als sie behäbig zwischen den beiden anderen Eichen hervortrat zwischen denen sie einige ruhige friedliche Stunden verbracht hatte, ihre "Wurzeln" in den Boden vergraben und dem Lied und der Kraft der Lebenslinien lauschend, die durch den Wald flossen.
Sie mußte zugeben das sie selbst schon ein wenig erschreckt war als sie diese Gabe von Silvanus erhalten hatte, als sie wiedermal im Inneren des Hains gebetet hatte. Jedoch als der erste Schrecken verflogen ward, war sie begeistert gewesen. Es brachte sie soviel näher zur Natur, zu Ihm und zu Seiner Kraft.
Ganz zu schweigen davon das es ihr die Möglichkeit gab unerkannt einige Stellen des Waldes im Auge zu behalten. Welcher Kurzlebige achtete schon auf einen einzelnen Baum, wenn er von soviel mehr umgeben ward.
Sie lachte mit brummenden Lauten als der Wind durch ihre Blätter zog, damit spielte und einige der sie immer noch begleitenden Vögel empörte, als er ihr Gefieder zerzauste. Doch dann wurde sie ernster als er zu ihr wisperte, ihr Worte zuflüsterte und entschlossen setzte sie ihre weiten Schritte Richtung Elboria.
21.07.2008 11:29:02
Aw: Schweifende Gedanken (#13806)
Grauherz
Ruhig und gleichmäßig ging sein Atem, hob und senkte sich seine Brust mit einem jedem Atemzug und selbst ob des klingenden Spiels des Brunnens vermochte sie einen jeden zu hören. Friedlich. Beruhigend.
Sie spürte wie ein kleines Lächeln sich über ihre Lippen legte, Zufriedenheit sich wärmend in ihrem Inneren ausbreitete. Jene Momente in denen sie ihn ruhend beobachten konnte, wenn er tief in der Reverie versunken ward, jene Augenblicke waren ihr mit die wichtigsten. Denn es waren mit die einzigsten Momente in denen jegliche Anspannung aus seinem Gesicht wich und er jegliche Maske fallen ließ.
Langsam hob sie eine Hand und strich ihm sanft eine der braunen Strähnen aus dem Gesicht, und unbemerkt legte sich ein düsterer Schimmer über ihre Augen, die auf ihm ruhten und doch auch weiter fort ihren Blick richtete.
So vieles war geschehen die letzten Wochen. So vieles das manches gar nur wie ein Traum erschien.
Die Gefahren eines Angriffes auf Elboria.
Das Volk der Zwerge welches sich aufmachte einen Krieg mit jener verfluchten Insel zu beginnen und voller Selbstvertrauen waren, das sie siegen würden.
Düstere Dunkelheit voller Hass und Bosheit welche über die Insel gezogen war und sicherlich niemanden unberührt gelassen hatte.
Neue Brüder und Schwestern, welche vom Festland herüber kamen in der Hoffnung auf Amdir ein neues Leben zu beginnen.
Der vorgetäuschte Tod jener Nekromantin die auf der gesammten Insel gefürchtet ward und welche nun doch von ihren Hütern verraten worden war. Krieger und Neugierige sie über die Insel jagend, auf der Suche nach Gold, Ruhm oder einfach nur vom Hunger nach Rache getrieben.
Wut funkelte still in tiefgrünen Augen auf.
Und der Dornengeist, welcher Kaethavel angegriffen hatte. Noch immer sah sie ihn dort am Strauch sitzen, Dornen aus seinem Körper ragend, Blut seine helle Kleidung rot färbend und eine Narbe welche sich rot und aufgerissen über sein Gesicht zog.
Schmerz hatte sie ihm zugefügt, Wunden in seinen Körper gerissen.
Tief duchatmend sah sie wieder auf sein ruhendes Gesicht hinab. Doch den Schmerz in der Seele hatte er dem Dornengeist verwehrt, hatte ihr keinen Sieg beschert über ihn wie er ihr berichtet hatte.
Behutsam wanderte ihre Hand an seiner Wange herab.
Doch sie hatte dem Dornengeist den Schmerz gezeigt, ihr gezeigt das sie nicht unverwundbar war, hatte der Rüstung schaden zugefügt.
Ein leiser Seufzer entwich ihren Lippen und sie ließ ihre Hand sinken. Wahrlich vieles war geschehen und sicherlich würde es noch nicht alles sein.
Allein der Gedanke an jenen Plagenbringer, welcher neu aufgetaucht schien, ließ sie innerlich schaudern. Sie zweifelte nicht an ihrer Stärke, zweifelte nicht an ihren Glauben an Silvanus, welcher warm in ihrem Inneren ruhte, jedoch würde sicherlich einiges an Leid geschehen ob jenes Plagenbringers, da war sie sich sicher.
Um so wichtiger waren die helleren Momente in ihrem Leben, ihrer aller Leben. Zärtlich sah sie auf Kaethavel hinab. So wie jene Momente als sie ihre Seelennamen miteinander verbanden, sie dem anderen in tiefsten Vertrauen verrieten.
Sie sah noch viele düstere Wolken am Horizont, fern und nah in der Zukunft. Aber sie sah auch lichtere Tage und mit einem zurück kehrenden Lächeln nahm sie ihre Wacht über Kaethavel wieder auf...
13.11.2008 16:04:29
Aw: Eine neue Gemeinschaft (#18903)
Grauherz
Behutsam führte sie die Nadel durch das weiche, sich geschmeidig in ihre Finger schmiegende Leder, der silberne Faden im Licht der kleinen Kerze neben sich funkelnd und schimmernd, wie er sich zu der bereits vorhandenen Stickerei hinzufügte. Bald würde sie ihren Armschutz fertig gestellt haben, welchen sie neu gefertigt hatte diesmal mit jenem neuen Zeichen das einige der Elfen der Gemeinschaft ausgewählt hatte.
Im Nähen innehaltend betrachtete sie mit nicht wenig Stolz die glitzernden Fäden. Ein Baum ragte weit nach oben in einem vollendeten Kreis und in seinem mächtigen Geäst trug er eine vereinte Sonne und einen Mond.
Ein Zeichen welches die Gemeinschaft nicht passender darzustellen vermochte, in welcher sich alle drei Völker der Elfen vereinten.
Die Kinder des Mondes.
Die Kinder der Sonne.
Die Kinder des Waldes.
Goldsilbernen Faden hatte sie für ihre Stickerei genutzt und bei jeder Bewegung schimmerte es sachte, je nachdem wie das Licht herauf fiel.
Stolz funkelte in ihren eigenen klaren Augen auf als sie die Nadel wieder ansetzte um das Zeichen zu beenden. Die Gemeinschaft der Elfen wuchs und gedieh weiter....
15.11.2008 16:04:38
Aw: Untote Berührung (#19006)
Grauherz
Das Wasser legte sich warm und weich um ihren Leib als sie sich langsam in das Becken niederließ, begleitet von einem erleichterten Atemzug. Noch immer fuhr ein Zittern sachte durch ihren Körper, ob allein vor Erschöpfung oder ob die Furcht sie noch nicht gänzlich verlassen hatte wußte sie nicht. Es kümmerte sie auch nicht, alle Gefühle schienen wie hinter einen leichten Vorhang in ihrem Inneren verborgen und allein Ekel und Zorn erfüllten ihre Sinne.
Ekel vor jenem schwarzen Staub des Todes, den sie immer noch auf sich zu fühlen vermochte, obwohl sie Elboria nicht betreten hatte bevor sie sicher war alles von ihrem Leib gebürstet zu haben. Doch dieses Gefühl blieb in ihr, lag schwer auf ihrer Seele. Und der Zorn schien es noch zu nähren...
Tief durchatmend tauchte sie rasch unter Wasser bis sie vollkommen umhüllt war, ihre Haare weich um ihren Kopf schwebend. Fast genauso schlimm wie jener Staub war die Erinnerung an die Berührung jenes Zombies, der sich auf sie gestürzt hatte, sie zu Boden gerissen hatte bevor sie die Möglichkeit gehabt hatte auszuweichen. Fast glaubte sie den Griff seiner halb verfaulten Hände noch zu spüren, welche sich in ihre Arme und Beine gekrallt hatten. Zuerst ward sie voller Furcht gewesen, ihre Augen auf es gerichtet wie es langsam über sie kroch um ihre Kehle zu erreichen, doch schneller als sie hatte nachdenken können war ihr Zorn zurück gekehrt.
Heiß und lodernd war er erwacht.
Behutsam tauchte sie wieder auf, das Wasser sanft von ihrem Körper herab plätschernd und ihre Augen wanderten zu ihren bloßen Armen. Dort hatte er sie gepackt gehabt - und dort waren die ersten Flammen aus ihrem Leib geborsten, wild ihr Fauchen als sie sich auf das untote Wesen stürzten und ihn von ihr herunter warfen. Und so schnell wie das Feuer aus ihr heraus gebrochen ward, so schnell waren sie auch wieder verschwunden.
Ihre feine Stirn runzelte sich leicht und sie strich mit ihren Fingern über die weiche Haut ihres Unterarmes. Dreimal hatte sie sich nun die Elemente zu Nutze gemacht, hatte sich für einige Augenblicke in ihrer Gestalt wieder gefunden. Und immer waren starke Gefühle der auslöser gewesen. Vielleicht sollte sie mehr Kraft darauf verwenden sie mehr kontrollieren zu können.
Für einige Herzschläge mußte sie lächeln, doch rasch legte sich wieder Ernst in ihre klaren Augen und sie sah ins Wasser hinab, in ihrem Geiste zurück zu jenem Moment an der Bauernfurt wandernd. Es war noch lange nicht vorbei. Sie spürte es tief in sich, das noch viele dunkle Stunden auf Amdir und alle seine Bewohner zukommen würden.
Leise seufzend sank sie wieder zurück und ließ ihre Gedanken wie ihren Leib im warmen Wasser treiben, bis es ihr gelingen würde sich wieder sauber zu fühlen....
20.11.2008 18:07:11
Aw: Ein leises Gebet in den Hallen der Seldarine (#19296)
Grauherz
Sanft drang der Gesang des Todes und der Wiedergeburt durch den Tempel der Seldarine und an Silivrens Ohren. Noch immer kniete sie als Totenwache vor Ainariaels Körper, welcher so friedlich wirkte. Fast würde man meinen, der zierliche Körper unter dem seidenen Tuche würde ich bald einfach erheben und davon gehen.
Ein leiser Seufzer entwich ihren Lippen und sie rutschte behutsam etwas hin und her, Traurigkeit still in ihrem Herzen ruhend. Gehen würde Ainariael in einigen Tagen. Hin zu den Seldarine, welche die Priesterin bei sich aufnehmen würden und all jene die vor ihr gegangen ware würden auch in Arvandor sein. Ainariael würde niemals mehr einsam sein.
Ein Gedanke erwachte in ihrem Geist und er ließ sie lächeln. Vielleicht würde Ainariael gar wahrhaftig sehen können. Sicherlich würden die Seldarine ihr diesen Wunsch erfüllen. Es wäre zu grausam wenn Ainarieal nicht mit eigenen Augen die Schönheit Arvandors erblicken könnte.
Und all jene die sie gekannt und auch jene die sie nicht gekannt würden hier verbleiben, doch irgendwann würden sie einander wiedersehen.
Ihre Augen wanderten langsam fort von Ainariaels Gestalt und durch die Tiefe des Tempels. Vage konnte man andere Elfen sehen welche durch die Hallen der Seldarine wanderten, um zu beten, um zu ruhen oder um einfach den Frieden an diesem Ort zu genießen. Auch Cypria begann jenen Frieden zu verspüren. Sie hatte es ihr gestern erzählt, voller Freude, aber auch voller Überraschung das sie sich dieses Gefühles vorher nie bewußt gewesen war.

[i]"Das Leben läuft weiter egal was geschieht. So ist es vorherbestimmt."[/i]

Ihr Wispern vermischte sich mit dem Gesang und sie lächelte erneut sachte. Sie fand ihr Lächeln wieder, ihre Freude, und sie war froh darüber. Und wie hatten Delia und die anderen gesagt?
Ainariael würde nicht wollen das sie es vergass, das sie die Freude am Leben vergass. Sie würde daran denken, doch...
Ihr Lächeln noch auf den Lippen ruhend verhärteten sich ihre Augen langsam, ein leiser Zorn mit sachten Fingern seine Anwesenheit in ihrer Seele zeigend. Der Dornengeist hatte ihr eine Freundin entrissen. Sie hatte ihrer Seele Schmerz zugefügt, da sie es körperlich nicht vermochte. Aber es würde nicht wieder geschehen. Sicherlich würde es Verletzte geben, doch der Dornengeist würde ihr nie weder einen ihrer Freunde, noch ihre Schwester Delia und vor allem nicht Kaethavel nehmen.
Ruhend atmete sie langsam aus und ließ den Blick zum Altar Corellons wandern und erneut drang es wispernd von ihren Lippen.

[i]"Behüte deine Kinder, unser aller Vater, und gib mir...."[/i] sie zögerte und hob dann ihre Mundwinkel leicht an,[i]"...schenke uns die Kraft beieinander zu bleiben und für einander da zu sein, in finsteren und auch in lichten Zeiten."[/i]
25.11.2008 17:08:04
Aw: Sanfte Erinnerungen (#19571)
Grauherz
Sachte glitzerten die Sterne am Nachthimmel. Wie kleine Diamanten auf schwarzem Samt erschienen sie gar, doch zu fern um sie zu greifen. Allein für die Augen waren jene kleinen Kostbarkeiten und es zauberte ein sanftes Lächeln auf Silivrens weiche Lippen als sie zu ihnen hinauf sah. Ihre Brust hob sich als sie die frische Nachtluft tief in sich einzog, mit sich bringend den Duft der Blüten, welche ebenso wie kleine Sterne an den Bäumen rund um sie blühten und der weiche Geruch des Wassers, welches sich unter ihr in das Becken hinabstürzte, an dessen Rand die Gemeinschaft sich so oft traf. All jenes legte einen sanften Frieden auf Silivrens Seele und ihr Lächeln wurde noch ein wenig sanfter, ließ auch ihre klaren Augen aufleuchten.
Wenig Zeit blieb in den letzten Wochen für einen derartigen Frieden. So viel war geschehen und würde noch geschehen. Aber diese Augenblicke, am Rande des Hanges, gehörten allein ihr.
Langsam wandte sie ihr feingeschnittenes Gesicht in den Wind, welcher neckisch mit ihren gelösten Haarsträhnen spielte. Wind...so sanft und weich und doch vermochte er auch so hart und unbeugsam sein oder scharf wie eine Klinge.
Eine Windklinge.
Ihr Magen begann vor Freude zu kribbeln als jene Gedanken sie an jenen Moment erinnerten, als die Seldarelle jenen Namen sprach, an jenen Moment, an dem ihrem Gefährten die höchste Ehre zuteil geworden war. Als die Seldarelle selber ihn zu sich bat, ihre Stimme warm und doch so befehlend. An vieles hatte sie selbst gedacht als sie beobachtet hatte wie Kaethavel nach vorne getreten war, aber wenn sie ehrlich zu sich selbst war, dies, was geschah, hatte sie nie erwartet.
Tief durchatmend legte sie eine Hand auf ihren Magen. Vor ihrem inneren Augen sah sie noch immer jene Szene, als Marwaen die alte Klinge des vergessenen Elfenritters an Kaethavel weiter gegeben hatte. Als sie jene Worte sprach, jenen Schwur von Kaethavel erbat, welcher sein Leben und somit auch ihr eigenes für immer verändern würde.

"[i]Ritter Kaethavel[/i]," wisperte sie in den warmen Wind und ein leises, klares Lachen entwich ihren Lippen für einige Herzschläge. So oft hatte sie den stummen Schmerz in seinen so wunderbaren Augen erblickt, in seiner Seele gespürt, die mit der ihren doch so feste und auf ewig verbunden ward. Der Schmerz des Versagt habens. Der Schmerz seine Freunde in den Tod geführt zu haben.
Er versuchte es vor aller Augen zu verbergen, doch vor ihr war dies nicht möglich. Und stets hatte und würde sie auch weiterhin eine Stütze für ihn sein, so wie er es stets für sie war. Doch, ein Teil seines Schmerzes war milder geworden.
Die Augen schließend wurde ihr Lächeln zufriedener, glücklicher und den Kopf in den Nacken legend genoss sie still die Wärme der Nacht und die Sanftheit des Bandes tief in ihrer Seele.
05.12.2008 15:31:04
Aw: In der Calaneth (#20098)
Grauherz
Leise raschelte das Gras um ihre bloßen Füße, kitzelte ihre sanfte bronzenfarbene Haut, so dass sich kurz ein Lächeln um ihre weichen Lippen bildete als sie ihren Weg durch die Lichtung fortsetzte. Die Stiefel hielt sie in der Hand, sie brauchte sie nicht.
Die Erde kühl an ihren Zehen, hielt sie schließlich am Ufer des Baches inne, welcher sich durch die Calaneth zog und wandte sich nach einigen Augenblicken nach rechts. Dabei schweiften ihre Gedanken fort von der sie umgebendenen Schönheit der Natur, wußte sie doch den Weg mit verbundenen Augen. Und kein Tier würde sie hier angreifen, ward sie doch beschützt von Silvanus Macht und wie ein ewiger Schatten huschte Huen durch das Unterholz, immer in ihrer Nähe bleibend. Sie fürchtete hier keine Gefahr, im Herzen der grünen Mutter.
Viel war jedoch erneut geschehen die letzten Monde. Viele Schatten hatten ihre Dunkelheit über Amdir verbreitet und manch einer hatte gar Eintritt in ihre Seele gefunden. Dämonen...Teufel....Untote Wesen welche sich selbst Kriegsherren nannten...Ainariael...
Ihre Schritte führten sie an einem dornigen Busch vorbei und für wenige Augenblicke hielt sie bei ihm inne, beim Anblick der Fingerlangen Dornen ihre Gedanken unwillkürlich zum Dornengeist schweifend. Jenem...Geschöpf, welche so sehr erpicht darauf war ihr Schmerz zu bereiten. Welche Freude daran gefunden hatte Ainariael zu töten. Welche alles tun würde um sie, Silivren, sterben zu sehen.
Nachdenklich wandte sie sich wieder ihrem Weg zu, das tiefe glitzernde Grün ihrer Augen dunkler wirkend als sonst, das innere Licht ihrer Seele zum Teil verborgen. Der Dornengeist hasste sie so sehr. Wie war es gekommen das sie sich solchen Hass verdient hatte? Sie wußte es nicht mehr, die ersten Begegnungen mit dem Dornengeist schienen so lange her.
Von der Sonne erwärmte Steine lösten die Erde unter ihren Füßen schließlich ab als sie ihr Ziel erreicht hatte und sie hielt erneut inne, zu dem kleinen Teich vor sich blicken, welcher so sehr verborgen ward zwischen einigen Felsen und dicht wachsenden Laubbäumen. Das Licht der Sonne, welches durch das Blätterdach fiel, ließ es wirken als lägen Dutzende Edelsteine unter der Wasseroberfläche verborgen. Allein per Zufall hatte sie ihn entdeckt, ein kleines Wunder innerhalb der Calaneth. Eines von vielen sicherlich.
Behutsam begann sie die Schnüre ihrer Lederrüstung zu lösen, die Sonne auf immer mehr sanfte schimmernde Haut herabscheinend, dessen Weichheit nur wenige je gespürt hatten.
Es war eigentlich egal warum der Dornengeist sie hasste, kam es ihr erneut in den Sinn als sie die Rüstung schließlich beiseite legte. Die Gemeinschaft wollte sie bestrafen und es gab keinen Weg daran vorbei. Nicht das sie einen suchte. Auch ihr Herz pochte verlangend, den Dornengeist für Ainariaels Tod zu strafen.
Und ein Plan sie zu locken befand sich ebenso bereits in ihrem Geiste.
Das weiche Wasser plätscherte leise als sie behutsam hinein stieg, die Weichheit genießend als es sich um ihren Körper legte wie eine Umarmung. Ein Plan, welcher jedoch vielleicht nicht Kaethavels Zustimmung erhalten würde. Ein leiser Seufzer von ihren zarten Lippen weichend ließ sie sich gänzlich ins Wasser hinab, ein wenig Stärke in sich sammelnd bis sie ihrem Mondschatten von der Idee erzählen würde...
06.12.2008 04:13:19
Ein Teil der Welt - Schatten der Calaneth (#20117)
Laefilar
Seine Wege waren weit gewesen. Vom Bruch der steinernen Mauer nahe des endlosen Sandmeeres, über die Wege des eisigen Hauchs bis hin in das Haus der Ridaraanes'. Mehr als nur einige Stunden ward er fern von jenem Stern, welcher seinem Weg stetig Licht pries. Er ward nicht mehr, als ein Schatten unter den wogenden Baumkronen der riesigen Buchen und Eichen, als er jene Elfe betrachtete. Stummer Schmerz und ebenso Zorn war auf ihrem so fein geschnittenen Antlitz zu sehen, während er sie aus der Ferne ansah. Es ward das Band, welches beide aneinander kettete, das ihn zu ihr zog und ihn selbst du geheimsten Ecken und Orte finden ließ, sobald ihre Gedanken dunkel wurden. Und so gesellte er sich, wenn auch ungesehen, zu ihr, als das Licht des Sonnenrades durch die weit auslastenden Baumkronen der Calaneth brach.

Wahrlich mocht er gesehen worden sein, als er jenen heiligen Wald und eben diesen Weiher betrat. Gleich war es ihm, als er sich einen jeden Schritt ihr näherte, um ihre Wärme zu spüren, welche ihn hierher führte, wie auch jene dunklen Gedanken Silivrens. In den Schatten des Waldes flüsterte er leise zu ihr, als würde der Wald selbst sprechen, mit jedem Rauschen des Windes, der durch die Blätter striff: [color=#008000]"Du hast gerufen und gar allein folge ich dir, anar'amin en tewair. Dunkel sind deine Gedanken, voller Trauer, Zorn und Hass, als hättest du den Blutschwur auf den Lippen."[/color].

Im Nichts verharrend sah er auf die doch so junge Queselle, die dem Wunsche der Natur bedingungslos folgte, sich keinerlei Scherzen hingebend, sondern vielmehr abwartend, wie sein Stern erwiedern würde, was ihr die Baumwipfel flüstern wollten.
06.12.2008 09:34:50
Aw: Ein Teil der Welt - Schatten der Calaneth (#20119)
Grauherz
Keinerlei Furcht lag in ihr ob der sanften Stimme, die die Stille mit einem Male brach, gar legte sich ein Lächeln über ihre Lippen ob der Wärme, die sich in ihr ausbreitete bei jenem Klang und seiner Nähe. Wie er sie gefunden hatte wußte sie nicht, es kümmerte sie auch nicht. Irgendwie fanden sie immer zueinander wenn sie einander suchten oder brauchten. Das sanfte, und doch unzerreißbare Band zwischen ihnen sorgte stets dafür.
Das Wasser sachte plätschernd als sie sich herumwandte um den Schatten zwischen den Bäumen nach den so ausdrucksvollen Augen ihres Soorer absuchend, wisperte sie eine Antwort auf seine Worte.

"Es wird bald geschehen, mein Laefilar. Es liegt in der Luft und im Wind. Doch keine Furcht, keinerlei Blutschwur wird meine Lippen verlassen und mein Leben beherrschen. Es gibt andere Wege."

Während sie sprach erhob sie sich geschmeidig und das Wasser rann schimmernd an ihrer makelosen Haut herab, zurück in den Teich. Und ihre Hände sich um ihre Kleider schliessend um sie vom Boden aufzunehmen fand das Band in ihrer Seele schließlich seine schlanke Gestalt, erblickte sie seine smaragdenen Augen, in denen wie das Licht Corellons, so funkelnd und klar, die goldenen Sprenkel glühten. Und sie lächelte und trat zu ihm hin.

"Und jene mag ich dir berichten und auch von jenem sollen dir meine Worte erzählen, was in den letzten Mondnächten geschehen ist."
09.12.2008 22:37:36
Aw: Wunden (#20299)
Grauherz
Stille herrschte in dem kleinen Raum und nur einige wenige sanft schimmernde Lichtkugeln spendeten ein wenig Helligkeit und hielten die Dunkelheit der Nacht außerhalb der Fenster. Auch auf Silivren traf ihr Schein, zauberten sie einen Schimmer auf ihre bronzene Haut, entblößten und verbargen gleichermaßen ihre Nacktheit, welche nur von ihrer Unterwäsche bedeckt wurde. Doch fiel das Licht der Kugeln auch auf die roten Risse und Schnitte welche die Zartheit der Haut fast brutal unterbrachen, sich über Oberkörper, Arme und Beine ziehend. Kaum mochte es scheinen als gehörten sie zu der zierlichen Elfe.
Behutsam flackerte das Licht als Silivren ein Tuch aus einer Wasserschüssel neben sich nahm und es plätscherte als die Wassertropfen wieder zurück fielen, bevor sie das Tuch sorgfältig über einen der Schnitte an ihrem Oberschenkel führte, verkrustetes Blut sorgfältig fortwaschend. Ihre klaren Augen ruhten dabei konzentriert auf ihrer Arbeit, doch ihre Gedanken schwirrten ihr ruhelos durch den gesenkten Kopf.
Diesmal hatte sie am eigenen Leib gespürt was sie zuvor nur von Delia vernommen hatte - die scheinbare Unbesiegbarkeit jener Krieger, die aus Samen erwuchsen. Alles hatte so friedlich begonnen, sie hatte allein die Natur genießen wollen. Doch dann kam jene rothaarige Frau und Delia und Beide begannen zu sprechen, sich zu drohen und die Stärke des Anderen einzuschätzen. Es war ein Kräftmessen gewesen, da war sie sich sicher, obwohl die rothaarige Frau sehr überzeugt von ihrer Kraft ward.

[i]"Mit Recht..,"[/i] löste es sich murmelnd von ihren Lippen und sie ließ das feuchte Tuch auf einem anderen Riss an ihrem Unterarm ruhen, leise zischend einatmend als die noch nicht völlig geschlossene Wunde begann zu brennen.
So mühelos hatten jene Samenkrieger ihr und Delia diese Wunden geschlagen. Und ihre eigenen Waffen waren an den mächtigen Rüstungen abgeglitten, hatten kaum mehr als Kratzer in das Metall gerissen.

[i]"Mehr und mehr Gefahr."[/i]

Vorsichtig löste die das Tuch und beobachtete wie ein einzelner Blutstropfen sich aus der Wunde löste und langsam über ihre weiche Haut rann, dunkel und im Licht schimmernd. Was würde wohl Kaethavel denken wenn er sie so sah, kam es mit einem Male ihr in den Sinn und ihre Augen glitten langsam über sich selbst, besahen sich mit Unruhe im Geist die häßlichen roten Schnitte. Sicher, sie würden heilen mit Hilfe der Priester, aber es würde einige Tage dauern und bis dahin würden sie bleiben.
Sie seufzt leise und kaum wahrnehmbar und legte das Tuch zurück in die Schüssel. Kaethavel würde sie wohl nur mit seinen wunderbaren Smaragdaugen ansehen und nicht verstehen das sie denken könnte es würde ihm etwas ausmachen wie sie aussah. Weshalb sollte es auch, in alle den Jahrzehnten in denen er die Grenzen seiner Heimat beschützt hatte war auch er oft verwundet worden wie er ihr berichtet hatte. Andererseits war sie damals nicht bei ihm gewesen. Manchmal wünschte sie es sich, wünschte sie ihn soviel früher getroffen zu haben, doch wann immer sie jene Gedanken hegte, ließ sie sie rasch wieder verschwinden. Sie durfte nicht undankbar sein. Die Seldarine hatten ihn zu ihr gesandt-oder sie zu ihm-als es Zeit war und dafür würde sie auf ewig dankbar sein.
Ein sachtes Lächeln löste das Seufzen ab und sie ließ sich auf die Kissen zurück sinken, nur leicht zusammen zuckend ob der Wunden und ihre Augen wanderten langsam über die gestickten Kissen um sie herum.
Doch sie konnte sich auch die Sorge in seinem Blick vorstellen, Sorge darum das sie verwundet worden war. Ihr Lächeln wurde trotz der Schmerzen ein wenig sanfter und ihre tiefgrünen Augen begannen von innen heraus hell zu glitzernd. Aber die Berührungen seiner Lippen und warmen Hände würden sanft sein wenn er sie hielt und er würde ihr Wärme schenken wenn er sie in seine Arme nahm, ihr den Klang seines Herzens schenkend. Und dort, in seinen Armen, würde sie wieder Kraft finden, und doch auch die Freiheit für einige Augenblicke die Sorgen hinter sich zu lassen.
Ein wenig befreiter lächelnd zog sie eines der Kissen an sich heran und verbarg ihr Gesicht darin, ihre Nase alsbald den sanften Geruch ihres Mondschattens darin findend....
13.12.2008 14:27:21
Aw: Der Lebensbaum in all seiner Pracht (#20497)
Grauherz
Glitzernd spiegelte sich der Glanz des alten Lebensbaumes im Hain der silbernen Tränen in Silivrens tiefgrünen Augen, das strahlende Rot und Gold der Blätter sich mit jenem Lichte vermischend das stets in ihrem Inneren ruhte und die sonst so klaren Augen noch Leuchtender erscheinen lassend als sonst. Auch in der einzelnen Träne schimmerten die lebendigen Farben, welche sich langsam aus ihrem Augenwinkel löste und ihre Wange hinab rann, über die weiche Haut bis sie für einige Herzschläge an ihrem Kinn verharrte wie ein kleiner Edelstein-um dann lautlos zu Boden zu fallen und zu versickern.
Silivren bemerkte es kaum, ihre, in fein gewebtes Tuch gehüllte zierliche Gestalt allein am Fuße einer kleinen Birke ruhend, während ihr Blick allein auf die Pracht des uralten Baumes gerichtet war. Auch die anderen Elfen, welche sich ebenso im Hain versammelt hatten bemerkte sie nur am Randes ihres Bewußtseins, ihre Stimmen leise und kaum lauter als das Wispern des Windes, der sanft durch den Hain Elborias glitt. Auch über Silivrens Gesicht strich er behutsam, spielte mit vereinzelten weichen Strähnen ihrer Haare als wolle er sie nicht aus ihren Gedanken holen und sie doch berühren.
Eine weitere Träne löste sich langsam von ihren Augen und Silivren wandte den Blick fort von der strahlenden Pracht des Baumes, dessen Anblick ihr gleichzeitig Glück und auch leise Furcht bescherte. Es pochte schmerzhaft in ihrem Herzen, schmerzhafter gar als die vereinzelten kleinen Wunden an ihrem Leib, die noch immer der Heilung bedurften. Was mochte den Baum dazu gebracht haben das Kleid des Herbstes anzulegen?
Verlor er nach all den Jahrtausenden seine Kraft? Würde jedes einzelne Blatt bald leblos zu Boden fallen, gewiegt vom Wind, das Leben aushauchend nach diesem Fest der Farben?
Und würde der Stamm, so voller Leben und Kraft, den Blättern folgen?
Vor ihrem inneren Auge erhob sich ein Bild aus ihrem Geist, aus ihrer Furcht. Ein Bild des Lebensbaumes, bar aller Blätter, seine nackten Äste sich gen Himmel streckend wie die Finger einer Knochenhand, das Leben verhöhnend das einst in ihnen floß.
Erschaudernd ließ sie ihren Blick langsam über die anderen Elfen gleiten, welche sich um den Baum versammelt hatten, versuchte zu erkennen ob in einem jener feingeschnittenen Gesichter herauszulesen war was geschah. Würde einer von ihnen wissen was geschah?
Würde sie aus einem jener Gesichter herauslesen können ob sie die Sorge in ihrem Herzen freien Lauf lassen mußte oder ob sie das Glück zulassen durfte, das unwillkürlich ob der Farbenpracht vor ihr, zaghafte Finger nach ihrem Herzen ausstreckte? Doch sie erkannte nur wenige der Gesichter, soviele der Elfen waren ihr unbekannt.
Vorsichtig streckte sie ihre Beine mit einem leisen Seufzer nach vorne, dabei das kurze Stechen des Schmerzes einer Wunde versuchend zu ignorieren. Bald würden sie verheilt sein und kein Anzeichen mehr zurück lassen das sie ihr einst Schmerzen zugefügt hatten, so wie jetzt das fein gewebte Tuch ihre Wunden versteckte vor fremden Augen. Behutsam berührte sie ihren Oberschenkel mit einer zierlichen Hand, für einige Sekunden sich Hoffen und Traurigkeit in ihr Herz schleichend. Und vielleicht würde es gar so rasch gehen das Kaethavel niemals erfahren würde das sie verletzt gewesen war, würde er noch so lange fort bleiben bis auch die kleinste Wunde keinerlei Mal mehr auf ihrem Körper hinterließ. Sie hätte sich seinen Trost und seine Stärke gewünscht, aber sie wollte gleichzeitig nicht schwach vor ihm erscheinen und vor allem wollte sie ihn nicht von seinen Aufgaben abhalten, die ihn so lange von ihrer Seite fort führten.
Tief die klare und kühle Luft einatmend versuchte sie ihre trüben Gedanken zu vertreiben und obwohl noch immer von Sorge erfasst ließ sie ihre Augen zum farbenprächtigen Anblick des Lebensbaumes zurück kehren, welcher sich in Rot - und Goldtönen strahlend hoch über dem Hain erhob.
18.12.2008 17:55:18
Aw: Eine Dryade Namens Syrenada (#20641)
Grauherz
Sachte wisperten die rot und goldenen Blätter über Silivrens Kopf als der Wind sanft durch die Äste des mächtigen Lebensbaumes wehte, ihn fast zu liebkosen schien und auch über ihr Gesicht dabei strich wie kühle Fingerspitzen. Es ließ ein Lächeln auf die weichen Lippen der Elfe entstehen und entspannt ließ sie sich gegen die rauhe Rinde des Baumes zurück sinken. Jener Baum, welcher die Dryade Syrenade beherbte. Und das seid vielen Jahrtausenden, zuviele als das selbst sie es sich vorzustellen vermochte wie lange jenes Wesen bereits auf der Insel verharrte. Zusah wie sich alles um sie herum entwickelte, erlebte wie Elfen geboren wurden und wieder starben.
Behutsam legte sie eine schlanke Hand an den Baum, dabei jener neue Ring an ihrem Finger lustig auffunkelnd und ihren Blick zu sich ziehend. Syrenada hatte ihn ihr geschenkt, ihn aus ihren eigenen Kräften heraus um ihren Finger gewoben und mit jenem Geschenk hatte sie ihr auch eine Aufgabe auferlegt. Eine Aufgabe, die vor Jahrhunderten bereits Carandor begonnen hatte. Sein Name hatte sie für einige Augenblicke zweifeln lassen, hatte sie sich gar gefürchtet denn wie konnte sie in die Fußstapfen diesen alten Helden der Elfen treten. Doch erst Syrenadas Worte und später die der Seldarelle hatten sie beruhigt, hatten ihr einen Teil ihrer Furcht und auch Ehrfurcht genommen. Und sie hatte der Dryade versprochen ihr Bestes auf diesem Weg zu geben. Keine leichte Aufgabe würde es sein für wahr, doch folgte sie jenem Weg nicht sowieso schon seid sie auf der Insel war ?
Das Lächeln auf Silivrens Lippen wandelte sich zu einem verlegeneren Ausdruck und eine sanfte Röte legte sich über ihre Wangen als ihre Gedanken zu Syrenada selbst sich wandten, zu ihrer Gestalt und ihrem Wesen. Noch immer spürte sie einen Teil der Überraschung und der Verlegenheit als sie die Dryade erblickt hatte, als jenes Wesen der Natur sie mit einem Male berührt hatte. Weich und warm war der Körper Syrenadas gewesen obwohl ihre Haut wie Rinde aussah und vor allem anderen erinnerte sie sich an das Leuchten in jenen Augen. Mal neckend, mal übermütig, und dann wieder freundlich und vor allem mächtig. All jenes hatte sie gesehen und gespürt.
Sie spürte wie ihre Wangen begannen zu glühen als sie noch mehr errötete als ihre Gedanken sich zu jenen Momenten wandten in denen Syrenada ihr sehr nahe gekommen war und egal was die Dryade amüsiert gesagt hatte, Silivren war sich sicher das das Naturwesen mehr versucht hätte wäre sie selbst auf die kleinen Berührungen eingegangen. Doch niemals würde sie ihren Mondschatten betrügen, selbst nicht mit einem solchen Wesen. Was würde er wohl dazu sagen ..zu ihrer Begegnung....zu ihrer neuen Aufgabe? Würde er stolz auf sie sein?
Seufzend legte sie den Hinterkopf gegen die Baumrinde zurück und sah zum leuchtenden Hebrstkleid des Lebensbaumes hinauf. Jene Antworten mußten noch ein wenig warten, war ihr Mondschatten doch wieder auf Reisen gegangen. Doch seine Wärme und seine Nähe waren bei ihr, auf ewig verbunden mit ihrer Seele.

[i]"Alles wäre soviel schöner und erfreulicher wenn es nicht auch gleichzeitig Syrenadas Tod bedeuten würde,"[/i] löste es sich leise von ihren Lippen. [i]"Ihren Tod und den des Lebensbaumes."[/i]

Ihre Gedanken wanderten langsam zur Audienz bei der Seldarelle. Vieles ward dort gesprochen worden. Auch über das baldige Scheiden des Lebensbaumes und somit auch das Ende des Mythals, der die Elfen seid so vielen Jahrhunderten geschützt hatte. Was würde geschehen wenn er fort war?

[i]"Um so mehr müssen wir zueinander halten, nicht wahr, Syrenada?"[/i]

Das Lächeln auf ihre Lippen zurück kehren lassend schloss sie langsam ihre klar schimmernden Augen. Es würde geschehen was geschehen mußte und es würde ja nicht von Heute auf Morgen passieren. Und das Volk der Elfen war stark, sie würden über das Fehlen des Mythals nicht in Panik geraten. Selbst das Wissen, das sie sich vor einem Menschengericht würde verantworten müssen machte ihr keine Angst und trübte ihre Gedanken nicht. Sie war nicht allein und würde es auch wegen ihres Mondschattens niemals sein. Und mit einem träumerischen Lächeln tastete sie nach seiner Wärme tief in ihrem Geist......
28.12.2008 11:08:36
Aw: Ein Geschenk (#20790)
Grauherz
Sanft setzte Silivren die kleine silberne Schale auf dem Tisch in ihrem und Kaethavels Haus ab, der Setzling darin durch die Bewegung kurz sanft wippend bevor er sich wieder still und tapfer nach oben reckte, seine kleinen Blätter das Licht im Raum auffangend. Mit einem fast stolzen Lächeln beobachtete sie dies und ließ sich ohne fiel nachdenken auf einen der Stühle sinken, ihre Aufmerksamkeit ganz auf diesem Eichensetzling. Syrenadas Kind mit dem Lebensbaum welches sie ihr anvertraut hatte.
Ein Lächeln legte sich über ihre weichen Lippen und sie legte ihr Kinn auf ihre auf der Tischplatte verschränkten Arme. Wie überrascht war sie gewesen als die Dryade sie wieder aufgesucht hatte, als sie gesehen hatte wie das Wesen des Waldes sich aus dem Baum am Altar des Hains gelöst hatte. Sicherlich verbrachte sie einiges ihrer Zeit nun im Hain der silbernen Tränen um der Dryade Gesellschaft zu leisten, aber das diese auch wieder erscheinen würde und sobald, dies hatte sie überrascht, aber auch gleichzeitig erfreut. Und das die Dryade sie etwas lehren würde....das wäre ihr nie in den Sinn gekommen.
Tief atmete sie durch und ließ ihre klaren Augen durch den Raum wandern, allein das leise Rauschen der Wasserfälle die Stille durchbrechend mit sanften Klang. Ja, sie hatte etwas neues gelernt von Syrenada, etwas das sie vorher zwar von gehört hatte, aber das sie es selbst einst erlernen würde...

[i]"Deine Mutter hat mich gelehrt in das Innere der Bäume zu gleiten, "[/i] flüsterte sie zu dem Setzling. [i]"Und ich war Teil deines Vaters, habe gesehen wo in seinem Inneren der Kristall des Mythals verborgen liegt."
[/i]
Der kleine Setzling wiegte sich ein ganz klein wenig durch einen unsichtbaren Lufthauch und sie schmunzelte und streckte eine Hand aus um die sanften Blättchen mit ihren Fingerspitzen zu berühren.
Sie war Teil des Lebensbaumes gewesen, ja. Es war ein unglaubliches Gefühl gewesen. Teil eines viel größeren und älteren Lebens zu sein. Und dies war das Geschenk Syrenadas gewesen. Diese Gabe in einen Baum hineinzutreten. Aber, sie seufzte leise, bevor sie es ihr so leicht gelang wie der Dryade würde sie noch oft üben müssen.

[i]"Ich muss nur lernen mich zu öffnen, kleiner Baum. Das sagte sie, "[/i] murmelte sie und senkte ihr Hand wieder von dem kleinen Baum. [i]"Doch du bist das wichtigste nun. Du und die Bitte Syrenadas dich betreffend."
[/i]
Ruhig erhob sie sich von ihrem Platz und wandte sich den hinteren Räumen zu. Ja, zuerst mußte sie Syrenadas Bitte erfüllen, aber dafür brauchte sie ihren Mondschatten.....
05.01.2009 13:16:53
Aw: Auf Ewig (#21160)
Grauherz
Ein Lächeln lag einem Zauber gleich auf Silivrens weichen Lippen, schimmerte in ihren Augen, welche ein solch tiefes Grün in sich bargen, als ihr Blick allein auf dem fein gearbeiteten Ring lag, welcher seid nur wenigen Stunden erst ihren Finger zierte. Er schien das Licht im Raum einzufangen und wiederzuspiegeln, eine jede kleinste Bewegung ihrer Hand, die sie neben ihrem Gesicht auf ein Kissen gebettet hatte, den Ring auffunkeln lassend.
Ein wohliger Seufzer entwich ihren Lippen und ein glückliches Kichern nur schwer unterdrücken könnend zog sie ihre Hand zu sich mit ihrer anderen heran um sie wie einen Schatz zu umfangen. Sie hatte das Gefühl als müsse sie laut lachen ob jenes warmen Gefühl des Glückes so tief in ihr und doch löste sich kein Laut von ihren Lippen um die sanfte Stille um sie herum zu stören. Allein ihre klaren Augen so hell aus ihrem eigensten Licht heraus strahlend und ihre Gefühle preisgebend.
Erneut aufseufzend führte sie ihre Hand näher zu sich und hauchte einen zarten Kuss auf den Ring, um dann mit einem Kribbeln in der Bauchgegend zu einem der Kissen in der Nähe zu greifen und es an sich zu ziehen, tief ihr vor Freude gerötetes Gesicht darin vergrabend und sich sofort umhüllt sehend vom so bekannten sanften Duft ihres Mondschattens. Mehrmals durchatmend schloss sie ihre Augen wohlig, verbarg das Licht ihrer klaren Augen und kuschelte sich an das Kissen als wäre er es in ihren Armen.

[i]"...Kaethavel..,"[/i] entkam es in einem Wispern ihren Lippen und Wärme erblühte tief in ihrem Inneren, in ihrem Herzen als sie an ihn dachte. Und besonders an jene Frage dachte, welche er ihr gestellt hatte. Niemals hätte sie jene Frage erwartet von ihm zu hören, waren sie doch durch den Bund ihrer Seelen bereits vereint und dies hatte ihr gereicht. Und doch hatte er sie wieder überrascht, ihr ach so ernster Kesir mit den wunderbaren Augen.
So sehr überrascht das sie für einige Momente gar sprachlos gewesen war, mußte sie mit einem Schmunzeln zugeben und sie drehte sich langsam wieder auf den Rücken, das Licht warm auf ihrem Körper schimmernd, und sie sah zur Decke jenes Hauses auf, welches ihr Mondschatten und sie sich als Heimat erkoren hatten. Aber so überrascht sie auch gewesen war, kam ihre Antwort doch aus der Tiefe ihres Herzens heraus.

[i]"Silivren Ruel'avin..," [/i]flüsterte sie und hob in einer langsamen Bewegung ihre Hand mit dem Ring, still sein Funkeln und Schimmern genießend.....
07.01.2009 15:53:04
Aw: Ein Brief (#21265)
Grauherz
Nachdenklich strich die Spitze der Adlerfeder über Silivrens geschürzte Lippen, das Licht welches hinter ihr durch die hohen Fenster fiel dabei einen sanften Schein auf ihre zierliche Gestalt werfend und sie gar umrahmend als wäre sie ein kostbares Bild. Das leichte Gewand, das sie kleidete ließ dabei einige der Lichtstrahlen hindurchscheinen und ihre kupferfarbene Haut schimmerte durch den Stoff hindurch. Doch dies bemerkte sie kaum, eingekuschelt in den Stuhl vor Kaethavels Schreibtisch. All ihre Aufmerksamkeit war auf den Brief gerichtet, der sich auf helles Pergament geschrieben auf ihren Beinen befand.
Ein unsicherer Seufzer sich aus ihrer Kehle lösend senkte sie ihre klaren Augen erneut auf das Pergament um das bisher geschriebene noch einmal zu lesen.


[i]"Aaye atar ent atara'amin,

ich hoffe das es euch gut ergangen ist und das der Segen der Seldarine mit euch und den anderen gewesen ist. Noch immer denke ich voller Liebe an euch und ich vermisse euch und den Ort an dem ich das Licht der Welt erblickt habe und wo ich von euch und meinen Lehrern zu dem geformt wurde was ich heute bin. Dafür danke ich euch. Doch ihr wundert euch gewiß von welchem Ort eure Tochter euch schreiben mag.
Viele Mondumläufe sind vergangen seid ich unser Dorf verlassen habe um die Wünsche eures Sohnes zu erfüllen und viele Wege bin ich gegangen, bis mich meine Füße schließlich auf eine kleine Insel führten, Amdir genannt. Hier stieß ich auf eine alte Stadt des Mondvolkes, Elboria, und fand mich rasch warm aufgenommen von den dort lebenden Elfen. Uralt ist jener Ort und an seine Grenzen stößt ein wundervoller Wald, dessen Schutz ich mir bald zur Aufgabe machte. Auch sah ich es mit Hilfe anderer Neuankömmlinge als meine Pflicht an eine kleine neue Gemeinschaft an diesem Ort zu gründen, welcher nun bereits von der Königin Elborias anerkannt wurde und unter ihrem Schutz steht.
Aber ihr mögt in euren Herzen ahnen das es nicht dies ist weswegen ich euch nach solch langer Zeit schreibe. Und habt keinerlei Sorge es ist keine Nachricht welche Traurigkeit in euer Herz einziehen lassen wird so hoffe ich.
Atara? Erinnerst du dich wie du mir immer die alten Geschichten erzählt hast? Und wie verzaubert ich stets gewesen war ? Eine jener alten Legenden ist nun für mich selber Wirklichkeit geworden. An den Gestaden des Wassers an denen Elboria liegt traf ich auf einen Kesir, dessen Blick tief in mein Herz und meine Seele glitt und ich fand mich selber gefangen in seinen Augen und spürte die Sanftheit seines Wesens. Und dort schenkten uns die Seldarine jenes Band was uns für Ewigkeiten aneinanderbinden wird in Liebe und Vertrauen. Er ist meine Stärke und meine Liebe und er wird es sein dem ich folgen werde wohin auch seine Wege ihn führen mögen. Sein Name ist Kaethavel aus dem Hause Ruel'avin im Mondwald und mein Herz hofft das ihr euch für mich freut, werde ich doch Teil seines Hauses werden in naher Zukunft. Avavaen, er hat mich gefragt ob ich seine Frau werde nach vielen Monden in denen ich zufrieden und glücklich an seiner Seite durch die Jahresläufe schritt. Und ich nahm seinen Antrag voller Freude an.

Ich werd euch in meine Gebete zu den Seldarine weiterhin einschließen. In tiefster Liebe, eure Tochter Silivren."
[/i]
Erneut seufze sie leise auf, um dann jedoch ein Lächeln auf ihren Lippen erwachen zu lassen und sorgfältig setzte sie ihre Unterschrift unter den Brief. Es war vielleicht etwas holperig geschrieben, hatte sie es doch noch nie verstanden einen wohl formulierten Brief zu schreiben so wie ihr Mondschatten, jedoch würde er ausreichen.
Sorgfältig streute sie etwas vom Löschsand auf die Tinter, bevor sie den Brief zusmamen faltete. Noch am Abend würde sie ihn zu einem der Elfenschiffe bringen mit der Bitte ihn hinüber aufs Festland und in den Hochwald zu bringen....
12.01.2009 21:20:42
Aw: Von Anhörungen und Strafen (#21474)
Grauherz
Mit einem Aufkeuchen stolperte Silivren den kleinen Hang hinunter als sie vor Erschöpfung und dumpfen Schmerz das Gleichgewicht verlor, mehrere Meter über das nasse Gras hinab schlitternd bis sie schließlich liegenblieb. Rasch schlug ihr das Herz in der Brust, welche sich hob und senkte als sie für einige Momente liegen bleibend nach Atem rang, welcher ihr durch den Sturz aus dem Körper gerissen worden war. Und wie sie so auf der feuchten Erde lag spürte sie wie sie sich langsam beruhigte, wie der Strom des Lebens den sie tief unter sich und um sich herum spürte in sie eindrang.
Beide Hände vorsichtig über den Boden tastend, nasses Gras beruhigend an ihren Fingerspitzen spürend setzte sie sich schließlich langsam auf, ihre Augen über ihre Umgebung wandern lassend. Grasbewachsene Hügel erhoben sich um sie herum hier und da ein einzelner Baum stolz seine Äste in den Himmel streckend und einige Meter neben sich sah sie eine gewundene Strasse sich durch die Hügel schlängelnd.

[i]"Die Handelsstrasse zwischen Mirhaven und Elboria," [/i]drang es einem Wispern gleich von ihren Lippen und langsam ausatmend erhob sie sich wieder, dabei ihr Blick zum ersten Mal seid ihrer Begegnung über ihren eigenen Körper wandernd. Risse zogen sich an mehreren Stellen über ihre Rüstung, ließen das Leder auseinander klaffen und die schimmernde Haut darunter erkennen. Doch makellos war sie keineswegs mehr. Tiefe Kratzer zogen sich über ihren Körper, getrocknetes Blut daran klebend und auch an ihrer linken Wange spürte sie die Spannung von angetrocknetem Blut und den dumpfen Schmerz eines Risses.
Verwundert fast berührte sie einen der Kratzer mit ihren Fingerspitzen. Sie hatte garnicht bemerkt das sie verwundet worden war, das einige der abgeschossenen Dornen sie getroffen hatten. Wenn Silvanus Segen sie nicht schützen würde, hätte das Gift an jenen Dornen ihren Körper wohl längst von innen heraus zerfressen.
Sich aufrichtend sah sie über ihre schmale Schulter zurück den Weg den sie gekommen war, im Geiste noch viel weiter zurück sehend als ihr Auge zu sehen vermochte. Hin zu jener Stelle wo sie auf den Dornengeist getroffen war. Ein Zittern erfasste ihren Körper ungewollt als sie daran dachte, als sie an die Worte dachte die Alana gesprochen hatte und sie spürte tief in ihrer Seele erneut wie sich ihr Zorn regte. Ihre Freunde hatte der Dornengeist bedroht, versprach ihr sie vor ihren Augen zu töten. Und ihren Mondschatten wollte....
Ein leises Knurren, fast wie ein katzenhaftes Fauchen entwich ihren Lippen und sie merkte kaum wie ihre tiefgrünen Augen von innen heraus aufglühten. Niemand würde ihr ihren Mondschatten nehmen, sie waren vereint bis in alle Ewigkeit. Und selbst wenn es irgend jemanden einst gelingen sollte ihn zu töten - ihr Herz verkrampfte sich allein bei dem Gedanken schmerzhaft - so würden ihre Seelen doch vereint bleiben und sie würde ihm folgen bis nach Avandor hinein um wieder mit ihm vereint zu sein.
Ausatmend entließ sie den Zorn, welcher wie ein dunkler Schatten in ihr ruhte aus ihrem Inneren weichen, und ihre Augen wanderten langsam zu den Türmen Mirhavens, welche sich am Horizont erhoben. Eine Stadt aus leblosen Stein, die Natur in ihrem Inneren an engen Stellen eingeschlossen wie in Käfigen. Sie hoffte das sie nicht allzubald dorthin zurück kehren mußte, doch ahnte sie das sie das dies manchmal nicht bestimmen konnte. So wie vor wenigen Tagen als sie wegen der Anhörung dort gewesen war und nur einen Tag später erneut um sich die Reue der Magierin Ania anzuhören. Zumindest war es leichter gewesen mit jener Frau umzugehen und leichter ihr eine Strafe zu erteilen auf das sie wiedergutmachte was sie der Natur angetan hatte. Nachdem sie an jeder Kreuzung Amdirs einen Baum gepflanzt hatte würde sie hoffentlich respektvoller mit der Natur umgehen in Zukunft.

[i]"Man kann jenem was man nicht mag wohl nicht für immer entkommen," [/i]in die Stille hinein flüsternd, welche jedoch gleichzeitig so sanft mit den Tönen der Natur erfüllt war und sie wandte sich wieder nach vorne, hin in Richtung Elboria wo ihre Heimat lag, ihre Freunde und die beruhigende kraftspendende Gegenwart ihres Mondschattens.....
17.01.2009 16:46:41
Aw: Eine ganz besondere Suche I (#21573)
Grauherz
Weich fuhr der Wind durch einige gelöste Strähnen von Silivrens schwarz schimmernden Haaren als sie an der Reling des kleinen Bootes stand und hinüber sah zur kleinen Insel, auf der ein besonderer Schlag Menschen seine Heimat gefunden hatte. Haiwana Mura nannte man diesen Ort, wie sie in den vielen Büchern der Bibliothek Elborias nachgeschlagen hatte und Ehre schien jenen Leuten besonders wichtig zu sein. Sie spürte wie sich Neugier in ihren Inneren regte, einem Kribbeln in der Magengegend gleich, doch unterdrückte sie sie rasch. Sie war nicht wegen der Menschen zu diesem Ort unterwegs, obwohl sie sicherlich mit ein Paar in Kontakt treten würde um Informationen über jenen Stein zu erhalten welchen sie auf jenem kleinen Eiland zu finden hoffte.
Das Kribbeln in ihrem Magen veränderte sich als sie aufgeregt daran dachte das sie vielleicht schon bald einen jener Steine in ihren Händen halten würde, vielleicht gar einen jenen den sie sich in ihren Gedanken bereits ausgemalt hatte. Sie senkte ihre klaren Augen auf ihre Hände hinab, die ruhig auf dem Holz der Reling ruhten. Ob die Seldarine mit ihr waren und ihr auf der Suche beistehen würden?
Tief atmete sie die salzige Luft ein und ein warmes Lächeln stahl sich auf ihre Lippen. Sie würde einfach darauf vertrauen das es so sein würde, schließlich hatten sie auch die Seelen Kaethavels und die ihre verbunden. Langsam kehrte ihr Blick zu der Insel zurück, die feinen Strähnen ihrer Haare ignorierend mit denen der Wind weiterhin sein Spiel trieb, und ihre Gedanken schweiften weiter fort. In einigen Tagen würde sie sich mit der Magierin vor Elboria treffen um sie zu beobachten wie sie ihre Strafe antrat, die sie ihr auferlegt hatte ob des Verbrechens welches sie begangen hatte. Noch gut erinnerte sie sich an jenen Moment wo sie auf den Ruf der Frau hin in das Kloster Mirhavens getreten war und sie in einer der kleinen Zellen im Schoß der Erde erblickt hatte und ihre Worte hörte, welche sie um Verzeihung baten. Auch ein angebot hatte jene Ania getan, dachte, das durch das Pflanzen eines einzelnen Baumes ihre Schuld entschuldigt wäre. Ganz sachte schüttelte sie den Kopf und strich einige der Haare zurück hinter ihre gespitzten Ohren. Soviel Unwissenheit in solch einem Geist in welchem jedoch gleichzeitig solch gefährliche Macht ruhte, auch wenn die Frau selber eher unscheinbar wirkte.
Aber Kraft und Gefährlichkeit war niemals auf den ersten Blick erkenntlich und viele machten den Fehler andere ob ihres Aussehens zu unterschätzen. Ihrem eigenen Volk geschah dies oft, dachte manche der anderen Völker doch das sie schwach waren ob ihres schlanken Wuchses. Ein leiser Seufzer entwicht ihren weichen Lippen und sie lehnte sich mit den Unterarmen auf die Reling, die Insel immer näher kommend. Auch sie selbst unterschätzte hin und wieder einige der Leute die sie traf, selbst wenn sie jenen Fehler meistens rasch entdeckte. Jener Halbelf, Dryw, war einer jener Personen die sie am Anfang unterschätzt hatte.
Als sie ihm das erste Mal begegnete erschien er ihr wie jemand der das Leben liebte, jedoch eher wie ein Narr, als wir jemand den man ernst nahm. Ein begabter Halbelf was das Wissen von Kräutern und anderen Naturprodukten betraf. Allein wegen ihrer Fehleinschätzung hatte sie ihm erlaubt ihr ein wenig näher zu kommen und allein deshalb war es ihm gelungen sie zu verletzen in dem Versuch ihr ein wenig Blut zu stehlen.
Sie mußte ganz leise Schnauben, das Geräusch ungehört vom Wind davon geweht werdend. Dha, er war gut darin andere zu täuschen, doch den Seldarine sei Dank hatte sie ihn erwischt bevor er mit ihrem Blut verschwinden konnte. Seitdem hatte sie ihn jedoch nie wieder unterschätzt. Was wohl weise war, wenn sie ihre letzte Begegnung bedachte. Leicht tippte sie mit einer Fingerspitze auf das Holz. Sie war ihm auf sein Zimmer in Mirhaven gefolgt, als sie auf ihn getroffen war nach ihrer Begegnung mit der Magierin, weil er sie gebeten hatte ihm etwas zu erzählen. Doch während sie sprach war es ihm deutlich anzusehen das er sich mehr von ihr wünschte und selbst ihre Worte das sie niemanden außer Kaethavel brauchte schienen seine Entschlossenheit nicht dämpfen zu können. Erst sein dunkler schattenhafter Besuch hatte seine Versuche und ihre Worte unterbrochen. Wer jene Gestalt wohl gewesen war?
Dryw hatte gesagt das es ein Geschäftspartner war, doch sicherlich war es keiner den man sich unter jener Bezeichnung ansonsten vorstellen mochte.
Sie schüttelte den Kopf leicht und ein leises Lachen entwicht ihren Lippen, der Wind es umfangend und es noch eine kleine Weile länger über das Schiff tanzen lassend. Eines mußte man Dryw lassen, er besaß viel Entschlossenheit, selbst ob dessen das er jemand war der sich in den Schatten auszukennen schien. Wer wußte schon für was er eines Tages noch nützlich sein würde, so wie er ihnen geholfen hatte als sie auf der Suche nach Lyrasman Federschrieb gewesen waren. Doch eines durfte und würde sie niemals vergessen, das er gefährlich war.
Als ihr Lachen verklungen war richtete sie sich ruhig wieder auf, das Schiff langsam auf einen einzelnen Steg zugleitend, wohl der einzige dieses kleinen Ortes, die seltsam anmutenden Häuser sich vor ihrem Blick erhebend. Es war nun keine Zeit mehr ihren Gedanken nach zu hängen, nun war es Zeit ihre Suche zu beginnen nach jenem kleinen Stein, welcher sein Bildnis in ihren Geist gegraben hatte....
17.01.2009 21:28:56
Aw: Eine ganz besondere Suche II (#21592)
Grauherz
Hallend polterte ein Stein, gelöst von ihrem Fuß, den Hang hinab in die Schlucht welche sich unter ihr befand, das Echo den Fall noch lauter wirken lassend und bei einem jedem Aufprall zuckte Silivren zusammen, auf dem schmalen Pfad verharrend der über der Schlucht entlang lief. Nahe an einer steil aufragenden Wand befand er sich und schon zu Beginn hatte sie den Seldarine und Silvanus gedankt das sie schwindelfrei war, als sie in die Tiefe hinab geblickt hatte. Ansonsten hätte sie es wohl niemals gewagt jenen Weg zu gehen, den der Händler in Haiwana Mura ihr verraten hatte. Zuerst hatte er ihn ihr garnicht sagen wollen, wollte ihr gar einen der bereits geschliffenen Steine zum Kauf anbieten, doch keiner von jenen glich auch nur im Geringsten dem Bildnis in ihrem Geiste. Sie wußte im Herzen das mit jenen Steinen ihr Wunsch und ihre Vorstellung sich nicht erfüllen würden. Und so hatte er schließlich doch noch den Weg beschrieben den sie gehen mußte um zu jener kleinen Höhle zu gelangen in der seinen Worten nach die seltensten jener Steine aus der Erde und dem Fels ragten. Selbst er ging diesen Weg selten, holte sich seine Vorräte lieber von jenen Orten die an weniger gefährlichen Orten lagen, jedoch gab er mit leuchtenden Augen zu das in jener kleinen Höhle die Schönsten aus dem Schoß der Erde geboren wurden.
Vorsichtig warf sie noch einen Blick hinab in die Schlucht, dessen Boden nicht zu erkennen war bevor sie sich wieder an die Felswand drückte und bedachten Schrittes weiter den schmalen Pfad entlang lief. Schritt für Schritt setzte sie ihre Füße auf den Felsen unter sich, das Bewußtsein in sich das nur ein falscher Schritt ihr Ende bedeuten mochte. Und dies konnte sie nicht zulassen, zuviel wartete in ihrem neuen Zuhause auf sie, vor allem ihr Mondschatten. Weit konnte es nicht mehr sein bis hin zu ihrem Ziel und wenn sie wahrlich jenen Stein dort fand würde der beschwerliche Weg sich gelohnt haben.
Nur vom Wind begleitet, welcher spielerisch an ihrem Umhang und an ihren Haaren zupfte als wolle er sie einladen mit ihm zu fliegen, umrundete sie schließlich die letzte Kurve des Pfades und entdeckte die dunklere Stelle im Fels vor sich. Der Eingang zur Höhle. Doch war es nicht mehr als ein Riss im Felsen, wie eine dunkle Wunde im Stein, hinein gerissen wie vom Schwert eines Riesen. Jemand größeres oder breiteres hätte wohl Schwierigkeiten jenen schmalen Eingang zu passieren und selbst sie mit ihrer zierlichen Gestalt würde den Riss nur mit Mühe durchqueren können. Die Natur schützte ihre Schätze gut.
Still betrachtete sie ihn eine Weile, abwesend eine einzelne schwarze Strähne aus ihrer Stirn streichend während sie die Kälte spürte, welche aus der Höhle auf ihr Gesicht strömte. Es war ein Ort an dem nie die Sonne ihre Strahlen hinein geschickt hatte, ein Ort der allein der Erde gehörte. Und der Erde würde sie auch einen der Schätze entreißen müssen, wenn auch mit Respekt und Dankbarkeit.
Schließlich hob sie eine zierliche Hand und hauchte sanft ihren Atem auf die Oberfläche, nach und nach sich eine sacht glühende kleine Kugel auf ihrer Hand formend welche den Schatten des Höhleneingang ein wenig weiter zurück drängte. Es wirkte gar fast als wäre jenes Licht auf ihrer Hand ein Teil jenes Leuchtens, welches in ihrem Inneren ruhte. Weich legte sich das Licht auch auf das zarte Lächeln, welches sich zufrieden auf ihre Lippen legte und mit neuem Mut trat sie bedacht ins Innere der Höhle hinein....
18.01.2009 16:46:08
Aw: Eine ganz besondere Suche III (#21621)
Grauherz
Dunkelheit umgab ihre kleine Lichtinsel als sie sich langsam weiter durch den engen Spalt des Eingangs presste, der rauhe Stein an ihrem Rücken entlang schabend. Doch es war keine harte, Angst einflößende Dunkelheit trotz der sie umgebenden Kälte. Sie wirkte eher sanft, wie eine Decke in der Nacht, welche einen schützend umhüllte. Es war die Dunkelheit der Natur und in ihr gab es nichts wovor man sich zu fürchten brauchte.
Sacht erfasste der Lichtschein ihrer kleinen Kugel wie der schmale Gang vor ihr sich schließlich zu einer niedrigen Höhle weitete, nur halb so groß wie der kleine Raum des Schreines bei ihr Zuhause. Vorsichtig trat sie aus dem Gang heraus und hob die Lichtkugel ein wenig höher auf das sie ihren Schein weiter sandte. Und staunend weiteten sich ihren tiefgrünen Augen als das Licht wie von Hunderten von feinen Sternen reflektiert wurde. Es waren die Steine derentwegen sie diesen langen Weg gegangen war, eingebettet in den sicheren Schoß der Erde und herausgerissen aus der Dunkelheit durch ihr Licht, das sie an diesen Ort gebracht hatte.

[i]"Wie wundervoll,"[/i] glitt es wispernd von ihren Lippen und die Kugel wieder senkend trat sie tiefer in den kleinen Raum, ihre Augen über ein jedes Funkeln und Glitzern gleitend das sie umgab. [i]"Als stände ich inmitten der Sterne."[/i]

Voller Zufriedenheit funkelten auch ihre eigenen Augen auf und bedacht trat sie auf eine der Wände zu, mit ihrer freien Hand über einen der Steine gleitend, welcher aus dem Felsen ragte. Sie war am Ziel ihrer Reise, aber nun wartete bereits die nächste Aufgabe auf sie. Sie mußte jenen einen Stein finden, dessen Abbild in ihrem Geiste ruhte. Vielleicht sollte sie darin den Seldarine vertrauen.
Langsam ließ sie ihre Lider zufallen und rief sich das Bild des Steines vor Augen, dabei ihr leises Wispern von den Wänden zurück geworfen werdend und bedachten Schrittes trat sie an der Wand entlang, ihre Hand über rauhen Felsen und glatten Edelstein gleitend.

[i]"Hanali Celanil, du welche uns Liebe schenkt und sie behütet, zeige mir jenen Stein welcher mir meinen Wunsch erfüllen wird."[/i]

Immer wieder wisperte sie jene Worte bis ihr Finger mit einem Male über eine harte Kante glitt und mit einem leisen Ausruf des Schmerzes zog sie ihre Hand zurück. Warm floß etwas über ihren Finger und als sie ihn ins Licht hob wurde sie sich eines Schnittes an der Kuppe gewahr, dunkelrotes Blut langsam herab fließend.
Woran hatte sie sich geschnitten?
Verwundert hob sie ihre Lichtkugel an jene Stelle der Wand und entdeckte schließlich den sanften Schimmer eines Edelsteines, welcher eingebettet in einer kleinen Kuhle lag, die Ränder des Steines scharf geschnitten als wäre erst vor kurzer Zeit ein Teil des Felsens herabgefallen. Sie lenkte ihre klaren Augen zurück auf den Edelstein und Freude schimmerte in ihrem Blick auf als sie ihn ihm den Stein erkannte den sie suchte. Bedacht holte sie einen der mitgebrachten Meißel aus ihrer Tasche und machte sich an die Arbeit den Fels zu lösen bis sie es schaffte den Stein herauszubrechen in seiner Gänze. Und schließlich lag er ruhend in ihrer Handfläche, an einer Stelle der glatten Oberfläche ein wenig von ihrem Blut schimmernd ob des Schnittes an ihrem Finger. Doch dies kümmerte sie nicht mehr.

[i]"Diolla, Hanali Celanil."
[/i]
Rasch sah sie sich ein letztes Mal um, bevor sie sich auf den Weg machte um die Insel zu verlassen. Nun brauchte sie Delia.....
09.02.2009 11:47:53
Visionen (#22274)
Tod
Müde von den vielen Wirrungen der letzten Ereignisse war Silivren in ihre Meditative Phase verfallen, als sie ganz deutlich vor sich einen knorrigen, geschundenen Baum sah und das Geräusch brechenden Holzes Hörte, kurz darauf war in jenem Baum ein Riss zu sehen, aus dem grünes Licht erstrahlte, dann entschwand die Vision.
31.05.2009 12:29:44
Aw: Eine Nachricht aus der Heimat (#26675)
Grauherz
Hin und her schwang die Schwanzspitze des Panthers als er aus großen gelbgrünen Augen den Falken betrachtete, welcher sich ruhig von Silivren eine Nachricht an eines seiner Beine binden ließ. Sein eigener Blick ward dabei arrogant und selbstsicher auf die große Katze gerichtet. Silivren selbst mußte sanft schmunzeln und knüpfte das letzte Band um den Brief an der Kralle des Raubvogels, keinerlei Sorge in ihr das die beiden Tiere übereinander herfallen würde. Zu sehr kannte und vertraute sie ihrem tierischen Gefährten und zu sehr wußte sie von der Ausbildung, die jene Falken erhielten-stammte er doch aus ihrem Heimatdorf in den Tiefen des Hochwaldes. Zu ihr geschickt mit der so lang ersehnten Antwort auf ihren eigenen Brief, den sie an ihre Eltern schrieb. So lange schien dies bereits her.
Sachte fuhren ihre Fingerspitzen noch einmal über das weiche Brustgefieder des Falken, bevor sie zurück trat und der stolze Vogel öffnete seine Schwingen und ward bald mit raschen kraftvollen Schlägen in der Luft. Nur für wenige Herzschläge sah Silivren ihm nach, eine weiche Strähne ihres Haares aus der Stirn streichend, und wandte sich wieder der Bank vor ihrem Haus zu, auf welcher sie gesessen hatte als der Bote landete.
Sein Geheimnis noch nicht preisgebend lag dort der Brief ihrer Eltern, neben dem rötlich schimmernden Leder und den Stoffen, aus welchem alsbald ihr Geschenk für ihren Liebsten werden würde. Aufregung pflanzte kleine Stiche in ihr Herz als sie ihn eine kleine Weile stumm betrachtete, abwesend Huens Fell streichelnd als er sich wieder vor der Bank auf das weiche Gras sinken ließ. Welche Antwort sandten ihre Eltern ihr zu?
Welche Antwort würde sie erhalten auf ihre Worte hin das sie ihren Seelenpartner gefunden hatte? Auf ihre Erklärung wer er ward und woher er kam.
Sie atmete tief durch und ließ sich auf die Bank niedersinken, der zarte Stoff ihres Kleides sich über das Holz legend und bedacht das Leder beiseite schiebend nahm sie den Brief an sich. Wenn sie die Antwort erfahren wollte mußte sie den Brief öffnen. Nicht das es an ihrer Entscheidung für immer an der Seite Kaethavels zu verbleiben etwas ändern würde. Ihre Seele war schon zu sehr mit der seinen verwoben, als dass sie sich von ihm trennen könnte, selbst wenn sie es wollte.
Lautlos öffnete sich das Pergament des Briefes unter ihren Fingern als sie ihn auseinander faltete und fast sofort erkannte sie die feine Schrift ihres Vaters in einem jedem einzelnen Wort....
22.08.2009 14:47:08
Aw: Ein nahendes Ende (#29187)
Grauherz
Leise nur noch ließ der Wind die wenigen Blätter des Lebensbaumes rascheln, welche sich noch an den halb versteinerten Ästen hielten. Hin wieder löste sich eines und trudelte langsam zu Boden, auf seinem Fall das golden-grünliche Schimmern verlierend.
Silivren beobachtete jeden einzelnen Fall mit Trauer in ihren klaren Augen. Ein jedes Blatt, welches sich vom Lebensbaum trennte, brachte das Ende näher. Den nahenden Tod des Baumes und von Syrenada. Jeder Elf, der mit Elboria verbunden war, würde dieses Ende in seinem Innerem spüren, waren doch Beide lange Jahrhunderte Teil des Lebens der Bewohner der Elfenstadt gewesen. Es würde ein Tag der Trauer sein.
Ihr Blick hob sich zum Himmel hinauf, als das Blatt den Boden erreichte. In allen Regenbogenfarben schimmerte der Mythal über ihr, friedlich, wunderschön. Doch wußte sie das jener Schein trügte, vernahm sie doch von vielen wie die Magie sich anders verhielt, wie Unfälle geschahen, weil man nicht mehr vorher sehen konnte, wie ein Zauber reagieren würde.
Der Mythal begann langsam zu einer Gefahr zu werden für das Volk, welches er Jahrtausende beschützt hatte. Es war Zeit für sein Ende, so grausam es für manch Außenstehenden auch klingen mochte, bedeutete das Ende des Mythals doch den Tod des Lebensbaumes und seiner Dryade.
Ihre Augen richteten sich hin zum Altar, in der Mitte des Haines, während sie weiterhin mit dem Rücken am Baum lehnte, das letzte Leben durch seine Adern fließen spürte. Dorthin, wo Kaethavel und sie vor nicht allzulanger Zeit ihren Bund vor den Seldarine besiegelten, unter den Augen ihrer Bekannten und Freunden. Allein die Erinnerung daran zauberte ein Lächeln auf ihre weichen Lippen. Der Blick aus Kaethavels wunderbaren Augen, das Funkeln der goldenen Sprenkel darin...und sein glückliches Lachen...

Selten hatte sie ihn so glücklich gesehen und sie spürte ihr eigenes Herz schneller schlagen, bei dem Gedanken an den Klang seiner Stimme und der Wärme seiner Arme. Sie sehnte sich nach ihm....
[i]
"Hast du zugesehen, Syrenada?" [/i]drang es schließlich wispernd von ihren Lippen, ihre Augen weiterhin an jener Stelle verharrend. [i]"Es war unser Beider Wunsch gewesen, der Kaethavels und der Meinige, das wir unseren Bund hier besiegelten, wo du zusehen konntest. Als eines der letzten Geschenke an dich, die du solange Teil des elfischen Lebens warst."[/i]

Eine trudelnde Bewegung aus dem Augenwinkel ließ sie ihren Blick wieder zu einem herabfallenden Blatt wenden und einem inneren Wunsch folgend streckte sie eine Hand danach aus um es zu fangen. Kaum spürte sie es als es auf ihrer Handfläche landete, so leicht ward es.

[i]"Deinem Sohn geht es gut,"[/i] flüsterte sie weiter, während sie mit den Fingerspitzen über die Adern des Blattes fuhr, eine zarte Berührung.[i] "Er wächst und gedeiht und ich erzählte den anderen Elfen von ihm. Sie werden helfen ihn zu beschützen."
[/i]
Das golden-grüne Schimmern kehrte unter ihren Fingern in das Blatt zurück, als sie tief in den Lebensstrom um sich herum griff und ein wenig davon in das Blatt leitete, um es vor dem Verdorren zu schützen.
[i]
"Und am dem Tag an dem ihr uns verlasst,"[/i] hauchte sie nun nur noch, [i]"werden wir bei euch sein. Ich werde alle Elfen hierher bringen, auf dass ihr nicht alleine gehen müßt, du und der Lebensbaum."[/i]

Sanft das Blatt in ihrer Hand haltend lehnte sie den Kopf in den Nacken zurück und sah zwischen den fast kahlen Ästen des Lebensbaumes zum schimmernden Mythal empor. Ihre Gedanken beim nahenden Ende der Dryade Elborias, ihr Herz jedoch bei ihrem Schatten des Mondes...