Zurück zu "Irgendwo auf Amdir... [RP-Forum]"

26.07.2012 12:11:23
Ich schick dir einen Liebesbrief... (#61801)
Varulfen
[u][b]Brief 1:[/b][/u]

Es pochte an der Tür. Sara drehte den Kopf und sah zur Tür. Es pochte noch einmal und dieses Mal konnte man eine Frauenstimme hören: "Entschuldigung? Frau Ashalley? Seid Ihr da?" Seufzend lößte sich Sara aus Katlyns Umarmung und öffnete dir Tür. Vor ihr stand eine junge Frau, sie erkannte sie als eine der Bedienungen hier aus dem Drachen. Sie überreichte ihr einen Brief. "Der lag vor Eurem Zimmer auf dem Boden, Frau Ashalley. Bitte entschuldigt die Störung."
Dankend nahm Sara den Brief an und verschloss dir Tür wieder, als die Dame davonschritt. Was wohl da drin stand?

[img]http://img836.imageshack.us/img836/756/brief11.jpg[/img] [img]http://img443.imageshack.us/img443/9952/brief12.jpg[/img]

Sara schluckte. Mit einem Mal fühlte sie sich unwohl. Was sollte das? Katlyn, die über ihre Schulter mitlas, wurde sauer.
Eine kurze Diskussion folgte, wie sollte man auf sowas reagieren. Der Brief war unheimlich.
26.07.2012 12:25:40
Ich schick dir einen Liebesbrief... (#61804)
Varulfen
[b][u]Brief 2:[/u][/b]

Nur wenige Tage später.

Die frische Luft bließ ihnen wohlig um die Nase, es tat richtig gut. Und der Geruch des Waldes tat sein übriges. Wie lange hatten sie in der stickigen Höhle gesessen, in der saunagleich Kräuteraufgüsse auf heiße Steine geflossen sind? Sie war richtig erschöpft und sie war nicht die einzige.
Als sie aus dem Wald heraustrat wäre sie fast gegen Katlyn gelaufen, die ein wenig vorausgegangen war. Sie hielt etwas in der Hand, einen Zettel, und sie schaute sehr ernst. In dem Moment wusste Sara schon, was ihre Freundin da hatte, aber sie als sie es las, sah sie, dass es noch viel schlimmer war.

[img]http://img513.imageshack.us/img513/6149/brief21.jpg[/img] [img]http://img641.imageshack.us/img641/2905/brief22.jpg[/img]

Ungläubig schüttelte sie den Kopf. Was...was sollte das? Wie konnte jemand so etwas schreiben? Das war einfach nur krank!
Während sie damit beschäftigt war, verstört und erschüttert auf die Buchstaben zu starren, begann Katlyn ihrer Wut freien Lauf zu lassen. Ein riesiger Feuerball erhob sich aus dem Mund der Drachendame und stieg auf in den Himmel, wo er zu Rauch verpuffte. Wilde Tiere in der Umgebung rannten panisch davon und einige Zweige der Bäume in der direkten Nähe fingen Feuer.

Wütend knüllte Sara den Brief zusammen und in ihre Tasche. Zwei Dinge kreisten in ihrem Kopf.
1. Sie musste Katlyn beruhigen, bevor noch etwas passierte. Das war das wichtigste. Wenn sie wütend war, konnten schlimme Dinge passieren.
2. Sie wurde beobachtet. Die Nachricht aus dem ersten Brief...Wer wusste denn, dass sie in die Calaneth aufgebrochen war? Wer verfolge sie?

Die Silberwache würde sowas von diesen Briefen erfahren. Und Katlyns Worte klangen noch den ganzen Tag in ihren Ohren. "Wer auch immer die Briefe geschrieben hat soll hoffen, dass die Wache ihn vor mir findet!"
26.07.2012 12:51:21
Aw: Ich schick dir einen Liebesbrief... (#61807)
Cypria MX
Natürlich wurden sie beobachtet. Mancheinmal schien es beinah so, als habe der Wald Augen und Ohren. Immerhin war es die Calaneth, ein Wald, in welchen Tel'quess lebten und wohl vorsichtig genug waren, zu achten, wer sich in den Wald begab.

Vielleicht war es daher auch kein Zufall, dass sich Wolken hoch oben über den flammenden Ästen sammelten und große schwere Wassertropfen von einem kommenden Sturzregen kündeten.
27.07.2012 16:24:49
Aw: Ich schick dir einen Liebesbrief... (#61845)
Elster
Und die Silberwache erfuhr von den Briefen.
Nicht, dass die Büttel sich grundsätzlich in persönlichen Anliegen drängten oder nicht genug Arbeit vorhanden war, aber der Untersuchende hatte ein ganz eigenes Interesse.
Rivan betrachtete die begnadete Bardin Sara als seine Freundin.
Ja, mehr noch, er nannte sie nicht nur seine kleine Fürstin Fee, sie war genau das.

In ihr sah der Korporal einen jener Menschen, die für ihn die Stadt Mirhaven, seine Heimat, ausmachten. Sie war es, die nach großem Sieg oder großer Niederlage die Leute zum weinen, wie zum lachen brachte.
Nun, Tymora sei Dank,war für den Großteil der Bevölkerung vor allem letzteres wichtig.
Sara war in den Augen des Wächters die schützenswerte Melodie der Stadt, die leise und lustig im Hintergrund zu vernehmen war, wenn man über den Markt schlenderte.
Und diese Briefe verängstigten sie.

So brütete er über den Briefen. Nicht in der Kühle der steinernen Mauern der Kaserne, sondern hoch über diesen, hatte er sich mit einem großen Stapel an Briefen, Akten und Ordnern niedergelassen.
Sichtlich genoß er die frische, meerseitige Brise und die Strahlen der frühmorgendlichen Sonne.
Sie tauchten die Stadt mit all ihrem Unrat und Abschau, mit ihren kleinen tagtäglichen Wundern und Überraschungen in ein goldenes Licht.
Und zudem regnete es nicht.

Die beiden Briefe, die Fürstin Fee erhalten hatte, ließen einige Rückschlüsse ziehen.
Der Schreiber hatte sich viel Mühe gegeben. Keine Unsauberkeiten und Fehler, ja selbst auf solche Details wie Rechtschreibung schien er wert gelegt zu haben.

Die Frage, die sich stellte war eine grundsätzliche:
[i]War es wirklich ein einfacher, wenn auch heißlaufender Verehrer?

Oder steckte hinter dieser Sache mehr? Immerhin war Sara keine unbedeutende kleine Bardin mehr, sondern die Leiterin des Theaters und der Hoffnungsschimmer vieler Mirhavener.
Und auch wenn Sara es vergessen zu haben schien, Rivan dachte auch an die Morddrohung, welche die kleine Bardin erhalten hatte.
Diese Bäckerin, Hure und wohl auch Teufelsanbeterin [b]Merlina[/b] könnte da hinter stecken.
Wenn nicht gar [b]Monteros[/b],Ihr Auftraggeber selbst[/i]

Elender Tyrannit....warum führten die Spuren immer wieder zu ihm?

Zeile für Zeile überfolg er die beiden Briefe.
[i]
Schon die Anrede war überraschend.
"Schöne Fürstin Sara, Süße Fürstin Sara"
Rivan selbst war es, der diese Titel recht freigiebig benutzte. Wollte ihn jemand in diese Sache hereinziehen? Oder war es jemand, der einfach seinen Stil kopierte?
[/i]
Den jungen Rekruten [b]Kalian[/b] hatte der Korporal in Verdacht gehabt, als er noch nur den ersten der Briefe in den Händen hielt. Die Schwärmerei des Kameraden hatte er schon vermutet und an ihr war nichts verwerfliches.
Zudem musste er sich eingestehen, dass Kalian in einigen Sachen an sich selbst erinnerte.
Rivan hatte ihn nach den Verhandlungen in den Nebellanden bei Seite genommen und offen, ehrlich und freundlich gefragt.
An der Aussage des jüngeren Wächters zweifelte er nicht. Warum auch sollte dieser ihn belügen?


Der Schreiber der Zeilen behauptete, dass er jeden Tag in ihrer Nähe war, sie ihn nicht bemerkte.

[i]Ihn jedenfalls nicht so bemerkte, wie er sich das wünschte.
Nun, Sara war beliebt und wie es das Talent der Barden ist, so stand sie häufig im Mittelpunkt einer recht großen Gruppe.
Dieser Meister [b]Philo...Phlio...dieser Pilf[/b] käme als Verdächtiger in Frage.
Rivan hielt ihn für einen Weiberhelden, wenn auch harmlos.

Was aber war, wenn man mit diesen Worten nur Unfrieden und Zwietracht sähen wollte?
Wenn es die Absicht war, dass eine eingeschüchterte Sara mit ihrem wütenden Drachen jeden Gegenüber mit Sorge und Skepsis begegneten?
[/i]
Und dann dieser eine Satz:

[i]"Die Welt ist düster geworden um mich"

In den Ohren des Korporals klang dieser Satz gerade nur so nach Valvec.
Und nach Shar.[/i]
[i]War es dieses unschuldige, dumme kleine Ding von [b]Salina[/b], dass doch immer wieder viel riskierte, um in Saras Nähe zu sein?[/i]

War der erste Brief noch harmlos und schien Schwärmerei mehr zu sein, so war der zweite anders.
Aufdringlicher, fordernder.
Und nun auch wirklich beängstigender.
[i]Es erinnerte ihn nicht wenig in dieser Art an [b]Malanoys[/b], dieses Möchtegernschnittchen, dass sich nun als Schüler der wahnsinnigen Thea ausgab.
Aber erstaunlich lange hatte man diesen schon nicht mehr gesehen.[/i]

Das diese Briefe dort auftauchten,wo Sara sich gerade aufhielt, ohne das sie,oder ihr persönlicher Wachdrache etwas bemerkten,machte es nicht weniger merkwürdig.

Auf jedenfall war sich der Korporal sicher, dass ein dritter Brief nicht lange auf sich warten lassen würde.
Und er würde darauf wetten, dass er den zweiten noch um längen übertreffen würde.

Seufzend zog er den Stapel von Pergament und Papier zu sich und betrachtete die Schriftstücke, die Briefe und die Berichte, die sich von den verschiedenen Verdächtigen im Laufe der Monde und Jahre im Archiv der Wache und seinen persönlichen Beständen angesammelt hatten.
28.07.2012 15:14:09
Ich schick dir einen Liebesbrief... (#61869)
Varulfen
[b][u]Brief 3:[/u][/b]

Ihre Hand glitt sanft über die roten Schuppen, als es an der Tür klopfte und sie die Stimme der Bedienung erkannte. Sara verharrte mitten in der Bewegung, ungläubig schaute sie zur Tür. Nein! Nicht schon wieder, dachte sie.
Als sie an die Tür trat, öffnete sie diese nur einen Spalt und nahm den Brief wiederwillig entgegen. "Der König hat ihn draußen gefunden und abgegeben, Frau Ashalley." Ohne sich zu bedanken warf sie die Tür wieder zu und starrte auf den Brief. Es fühlte sich wie eine Ewigkeit an, bis sie das Bett erreichte, sich auf die Kante setzte und den Umschlag öffnete, Katlyn laß über ihre Schulter mit und was sie sahen...

[img]http://img542.imageshack.us/img542/476/brief31.jpg[/img] [img]http://img856.imageshack.us/img856/8094/brief32.jpg[/img]
01.08.2012 18:56:02
Aw: Ich schick dir einen Liebesbrief... (#62003)
Varulfen
[b][u]Hirschdelta:[/u][/b]

Katlyns Hand war so stark. Es beruhigte sie, wie der feste Griff der Drachenfrau sich langsam mehr und mehr um ihre Hand schnürte. Schon bald waren sie da.

Ein Treffen am Hirschdelta stand im Brief. War es wirklich nur ein Irrer? Oder war es eine Falle, entweder von einem Helfer Monteros' oder gar dem verfluchten Teufel, der ihr ja auch noch im Nacken saß. Nun würde es sich zeigen, nun würden sie ihn sehen, nun...ja, hoffentlich war dann bald all dies vorbei.

[i](etwas später)[/i]

Sara wusste nicht, ob sie lachen oder weinen sollte. Eigentlich hatte sie es schon fast erwartet, aber sie wollte es einfach nicht glauben.
Keine Falle, kein Hinterhalt und auch kein Irrer waren zu sehen, vor ihnen im Sand lagen nur ein weiter Brief und eine grausig anzusehende, blutverschmierte Puppe. Ein triumphierendes Grinsen zeigte sich auf Saras Gesicht. Nun endlich hatten sie vielleicht eine Spur, den Schreiber der Briefe zu enttarnen!

[img]http://img207.imageshack.us/img207/5962/brief4.jpg[/img] [img]http://img256.imageshack.us/img256/7430/puppezubrief4.jpg[/img]
02.08.2012 09:56:26
Aw: Ich schick dir einen Liebesbrief... (#62012)
Elster
Geburtstage sind ein Anlass zur Freude. Beinahe ein jeder freut sich über den Tag im Jahr, der der einem ganz allein gehören mag. Von den anderen Geburtstagskindern abgesehen.
Was beinahe wichtiger ist:
Es ist eine gesellschaftliche Konvention höchster Wichtigkeit, dem Geburtstagskind, wenn schon kein materielles Geschenk zu überreichen, so dennoch seine Freude und Anteilnahme an diesem Ereignis mitzuteilen. Man könnte auch sagen: Zu heucheln.
Selbst für den größten Feind des Geburtstagskindes ist es ja ein Grund zu feiern und zu gratulieren, immerhin ist man ein Jahr näher bei der Gelegenheit ein allerletztes Mal zu beglückwunschen. Wobei in jenem Fall eher das Wort "Kondulieren" angebracht wäre.

Erstaunlicherweise hatte sich diese Gedanken der Silberwächter nicht gemacht, als er an eine Schriftprobe des Alchemisten Sid Seymoore gelangen wollte.
Gemeinsam saßen sie in geselliger Runde im Drachen. Ainslee hatte ihn darauf hingewiesen, dass der merkwürdige Hundedompteur, Naar und Tränkeschmied sich oft in der Nähe Saras aufhielt.
Schweigsam zuweilen.
Verdächtig Schweigsam. Verdächtig oft.

Eines führte zum anderen und noch bevor Rivan seinen ersten Tee getrunken hatte, war er mit Sid im Gespräch, hatte schon die Bitte geäußert, dass dieser ein Gedicht für den Geburtstag des Kommandanten schreiben sollte.
Nun, dort war kein Geburtstag. Niemand sagt, dass eine Lüge gut sein muss, sie muss nur zweckdienlich sein.

Und diese war es. Sid war leicht zu überzeugen, verlangte hierfür nicht mehr, als ein Schreiben Rivans, dass bestätigte das er lange Jahre als Alchemist für die Wache gearbeitet hatte.
Schnell flogen Worte über den Tisch, welche Sid in dem Gedicht verarbeiten sollte.

Der Kommandant liebte Tauben, deshalb mussten sie Erwähnung finden. Und ebenso nackte Haut. Wer mochte die auch nicht?
Und Blut. Blut mochte er vielleicht weniger, als die Stadtvögel.

Die Wortwahl war weder vom Witz, noch vom Wahnsinn gewählt, auch wenn niemand wusste, wie Laundrius von Hohenfels wirklich zu dem Geflügel stand.
Es waren Worte, die in den Liebesbriefen vorkamen, die Rivan im Gedächtnis behalten hatte. Einfache, grundlegende Wörter wie "ich", "Du", "liebe" waren weit leichter unterzubringen.

Das Ergebnis war...nicht schön. Aber es war ein Gedicht und wie die kleine Notlüge, so würde es auch den Zwecken des Korporals entsprechen.
Es war ein recht anderer Stil. Jenseits von dem, der aus den Liebesbriefen sprach.
Jenseits von allem, was man ausserhalb des blutigen Eimers unter einem Wort wie Geschmack verstehen würde.
Amüsant, zwar doch mit einer gewissen Anzüglichkeit, die ausreichte, der Novizin mit dem obsidianfarbenen Haar und dem verlockend schwingenden Pferdeschwanz die Röte ins Gesicht zu treiben.

Spät in der Nacht, in seinem Zimmer im Drachen beugte er sich über das Gedicht und die Briefe. Von seinem Bett her klang das liebliche Säuseln eines ruhigen Schlafes.
Vom Schreibtisch, an dem der Korporal grübelte kam nur ein tiefes, unbefriedigtes Seufzen.

Sid konnte von der Liste der Verdächtigen gestrichen werden.
Nach reiflicher Überlegung beschloß er, sich etwas Schlaf zu gönnen.
05.08.2012 13:22:50
Aw: Ich schick dir einen Liebesbrief... (#62067)
Varulfen
[b][u]Brief 5:[/u][/b]

Sie hatte Rivan noch nicht wieder getroffen und irgendwie schien es schon fast, als könnte man sich an alles gewöhnen. Die hässliche Puppe und den Brief im Sand, daran hatte sie schon fast nicht mehr gedacht, naja, schon ein wenig, aber es war alles gar nicht mehr so unheimlich, wenn man erstmal darüber nachdachte. Zumindest weniger bedrohlich, als Teufel, die nach irgendwelchen Seelen trachten.

Am Hirschdelta hatte niemand auf sie gewartet, das stand fest, keine Verdammten aus Valvec, kein Teufel, niemand. Stattdessen wieß nun alles darauf hin, dass es sich tatsächlich um einen Irren handelte.

Von Hendrik hatte sie die Aufgabe bekommen, nach Spähzaubern für die Suche nach Cosima zu suchen und sie hatte [url=http://www.d20srd.org/srd/spells/scrying.htm]etwas[/url] gefunden, was auch hier helfen könnte. Die Zutaten musste sie sowieso besorgen und wenn der Arkane Orden sich wirklich um ihre Mitglieder sorgte, dann hoffte sie, stünden die Chancen auch nicht zu schlecht, dass sie den Verrückten mithilfe der Puppe ausspähen und identifizieren könnten. Ja, das würde sie in ihrem nächsten Bericht an Hendrik gewiss dazuschreiben.

Wärend sie all dies dachte, hatte sich der Beutel mit Edelsteinen gefüllt. Sie steckte den Meißel wieder in die Handtasche und erhob sich. Tief durchatmend trat sie aus der Höhle und lies den Blick schweifen. Als sie den Zettel auf dem Boden bemerkte, waren es nicht Schreck und Angst, die ihre Gedanken beherrschten, nicht einmal mehr eine besondere Neugier. "Ich arbeite ja daran.", schoss es ihr durch den Kopf, "Bald haben wir dich und dann kann man sich im Hospital um dich kümmern, ganz bestimmt."
Sie hob den Zettel auf und las den einen Satz, der dort geschrieben stand.


[img]http://img703.imageshack.us/img703/4791/brief5.jpg[/img]


Still stand sie da und lauschte. Nichts außer dem Rauschen der Blätter war zu hören. Jeder Muskel in ihrem Körper war angespannt, als sie sich umdrehte, bereit auf alles zu treffen. Wieder nichts zu sehen.
Sie hatte sich geirrt, man gewöhnte sich nicht einfach an sowas. Man vergas nur schnell, [i]wie[/i] furchteinflößend ein solcher Brief im ersten Moment war. Noch eine Zeit lang schaute sie sich um, aber es war nichts zu sehen. Sie musste etwas tun, bald. Es ging nicht nur um sie selbst, dieser arme Irre, war er wirklich so weit gegangen, wie er in dem einen Brief geschrieben hatte? Verletzte er sich mehr und mehr selbst? Mitleid vertrieb den Schrecken aus ihrem Kopf, Mitleid und der Wille, schnell zu handeln. Sie würde Hendrik bald einen neuen Bericht schreiben, sehr bald.
15.08.2012 14:28:19
Aw: Ich schick dir einen Liebesbrief... (#62303)
Varulfen
Endlich waren alle Komponenten für den Spähzauber zusammengetragen und sie konnte Hendrik bescheidgeben und mit ihm einen Termin dafür vereinbaren. Saras Hand zitterte vor Aufregung, als sie den kleinen Lederbeutel mit den Falkenaugen in ihre Tasche steckte. Was würden sie herausfinden? Würden sie überhaupt etwas sehen können? Wollte sie überhaupt etwas sehen?
Sie musste Hendrik bescheid geben.
16.08.2012 16:16:55
Aw: Ich schick dir einen Liebesbrief... (#62330)
Varulfen
Grade saß sie mit Katlyn und Salina an einem Tisch, draußen am Biergarten des Drachens, als Turc vorbeikam. Er brachte wohl etwas für Katlyn vorbei, doch dann wandte er sich auch an Sara. Und er gab ihr einen weiteren Briefumschlag.
Im Hafenviertel gefunden, unweit von Dornalds Laden, der Umschlag war mit Blut verkleckert und der Brief darin noch viel schlimmer.

[img]http://img51.imageshack.us/img51/6927/brief61.jpg[/img] [img]http://img21.imageshack.us/img21/5381/brief62.jpg[/img]

Als Sara ihren Ekel überwunden und den Brief gelesen hatte, reichte sie ihn an Katlyn weiter. Und kurz darauf lies sie auch Salina all die Briefe sehen, die Rivan noch nicht hatte. Erst vor wenigen Minuten waren sie noch im Hafenviertel gewesen, nun war dort ein weiterer Brief aufgetaucht. Aber auch Turc hatte nicht gesehen, von wem. Trotzdem sah er sich aufmerksam auf dem Marktplatz um und bot seine Hilfe an, nach dem Verfasser der Briefe zu suchen.
Auch Salina schien das Verlangen zu ergreifen, Sara zu helfen. Gut, vielleicht konnten die beiden etwas entdecken, das Sara bisher entgangen war. Sehnsüchtig erwartete sie die Antwort von Hendrik.
16.08.2012 19:39:19
Aw: Ich schick dir einen Liebesbrief... (#62335)
Viridis
Nachdenklich verließ Salina einen Tag später Mirhaven Richtung Valvec wieder. Sie hatte schon gedacht, Sara würde die Angelegenheit auf die allzu leichte Schulter nehmen. Es freute sie, dass Sara die Sache doch noch ernst nahm. So würde Salina sich nun ebenfalls auf ihre Art um die Angelegenheit kümmern.

Zunächst hinterließ sie eine Nachricht für Philomena im Schatten. Dann begab sie sich in den Tempel.

Sie ließ ihre Gedanken treiben und verfiel in eine Trance. Als sie spürte, wie die innere Ruhe sie überkam, begann sie auf ihre Art ein stummes Gebet an die Herrin der Nacht, Hüterin der ungelüfteten Geheimnisse.

Das Gebet selbst blieb Geheim...
27.08.2012 13:20:45
Aw: Ich schick dir einen Liebesbrief... (#62600)
Varulfen
Noch einmal schaute Sara auf den [url=http://amdir.de/index.php?option=com_kunena&func=view&catid=32&id=61745&Itemid=128#62511]Brief von Hendrik[/url]. Wegen deinem anderen Problem...Er hatte also eine Lösung gefunden, die besser funktionierte als ein Spähzauber.
Würde sie dann herausfinden, wer sie da verfolgt? War es nicht schon viel zu spät und dieser arme Irre hatte sich selbst verstümmelt? Und auf was für eine Lösung war Hendrik wohl gekommen?
29.08.2012 15:20:25
Aw: Ich schick dir einen Liebesbrief... (#62655)
Varulfen
Sara betrat das Boanikum der Akademie durch die Bibliothek. Auf der Bank mit Blick zum anderen Eingang erblickte sie Hendrik trat zu ihm. Einen Moment später hielt sie eine Tasse Tee in der Hand und sie begannen schon, sich über Hendriks Vorschlag zu unterhalten.

Er hatte ja recht, ein Spähzauber würde den...Verehrer warnen, ihn wissen lassen, dass er enttarnt wurde, oder schlimmer noch, ihn warnen, dass man nach ihm sucht, ohne dass sie seine Identität herausfinden konnten. Also hatte Hendrik diesen anderen Vorschlag gemacht.
Es erinnerte sie sofort an den Suchzauber, den Maga Thea eingesetzt hatte, um die Siegelfragmente zu finden. Die magische Kugel wurde warm, sobald eines der Fragmente in der Nähe war. Das selbe Prinzip würden sie mit einem Amulett anwenden, welches warm wurde, sobald der Verehrer in der Nähe war. Sie mussten das Amulett nur auf ihn fixieren. Doch auch da gab es eine Lösung.

Hendrik bat Sara den letzten, blutgetränken Brief in eine Phiole zu stecken. Im Wasser aufgelößt würde das Blut hoffentlich reichen, um als Fixierung zu wirken. Wenn der Träger des Blutes sich nähern würde, reagierte das Amulett auf ihn und wurde warm. Keine perfekte Lösung, das war klar, aber zumindest wusste sie dann [i]wann[/i] sie verfolgt wurde.
Die Verunreinigungen durch das Pergament könnten allerdings ein Problem darstellen, genau wie die Tatsache, dass sie das Blut erst wieder lösen mussten, weil es schon eingetrocknet war. Hendrik hoffte, diese Einflüsse wieder auszugleichen, indem er das spezielle Wasser des Sanktums der Akademie verwendete. Auch ein Rubin, der in das Amulett eingelassen war, könnte die Wirkung des Zaubers verbessern. So machte sich Sara dazu auf, ein solches Amulett zu besorgen.

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Wenige Tage später kehrte sie zur Akademie zurück, um Hendrik das Amulett, welches Svana für sie gefertigt hatte, zu geben. Er war bereits oben im Sanktum und bereitete die Verzauberung des Amulettes vor.
Der Brief hatte sich ganz und gar in dem Wasser des Sanktums aufgelößt, in der Phiole war nur eine rote Flüssigkeit zu sehen. Vielleicht hatte Hendrik recht gehabt und sie konnten die negativen Einflüsse auf den Zauber ausgleichen.

Er legte das Amulett in eine Schale und begann eine lange Zauberbeschwörung zu sprechen, während er immer wieder kleinere Mengen des gelößten Blutes darauf goss. Immer wieder wurde der Rubinstein von der Flüssigkeit benetzt, doch schien er sie in sich aufzunehmen, denn am Ende des Zaubers war die Schale leer. Nun hatte sie ein Amulett, das auf den Träger des Blutes reagierte, in welchem der Brief getränkt gewesen war.

Hoffentlich störte es nicht, dass das Pergament auch darin gelößt war, Hendrik sagte ja, es wäre speziell auf das Blut geeicht und es könnte den Zauber lediglich ungenauer machen. Auch, dass das Blut eingetrocknet war, konnten sie vielleicht ausgleichen. Aber ein Rest Ungewissheit blieb, wie auch die Frage, ob das Blut an dem Brief überhaupt vom Verehrer gestammt hatte. Was würde geschehen, wenn sie sich mit dem Amulett um den Hals nun auf die Straße wagte? Es gab nur eine Möglichkeit dies herauszufinden.
31.08.2012 10:24:11
Aw: Ich schick dir einen Liebesbrief... (#62680)
Lisk
[i]Da hatte Sara soviel Aufwand und Mühe betrieben, ein kostbares Amulett herangeschafft und verzaubert, nur um schließlich festzustellen, dass es ihr nichts nützte. Denn selbst einige Tage später hat das Amulett nicht ein mal angeschlagen.

Doch woran liegt es? Hielt sich die nun missgestaltete Person - wie Sara ja anscheinend glaubte - nicht mehr in ihrer Nähe auf? Hatte er gar Angst, von weitem schon erkannt zu werden? Vielleicht war es auch nicht sein Blut? Vielleicht waren die Verletzungen, die er sich zufügte, so gravierend, dass er durch fehlende Behandlung bereits daran gestorben war?

Wie auch immer, Sara konnte natürlich das Amulett weiter tragen. Vielleicht schlug es ja doch noch an. Vielleicht aber auch nicht.
Die Ungewissheit konnte vielleicht das quälenste sein.[/i]
02.09.2012 23:00:02
Aw: Ich schick dir einen Liebesbrief... (#62744)
Varulfen
Einige Tage lang trug Sara das Amulett nun schon und immer wieder tastete sie danach, schon allein um sicherzugehen, dass es da war, denn warm wurde es wohl nicht.

War es schief gegangen? Vielleicht war es ja auch nicht das Blut des Verehrers gewesen. Eigentlich war das gar nicht so abwegig, sie hatte sich zwar eingeredet, dass es ein armer Irrer sein müsste, von dem wahrscheinlich keine Gefahr ausging, aber das musste ja nicht zwangsweise stimmen.
Im Gegenteil, wenn das Blut nicht von ihm stammte, von wem dann? Und hätte er sich all das angetan, was in den Briefen steht, hätte er das überhaupt überleben können? Blutverlust, Wundbrand und Verbrennungen am ganzen Körper, das hätte selbst den stärksten Halbork umgehauen.
Langsam begann sie sich wieder richtige Sorgen zu machen, nicht mehr um den Schreiber der Briefe, sondern um sich selbst. Hoffentlich passierte nichts grade jetzt, wo Katlyn sich zu einer Reise in die Wildnis entschlossen hatte...