28.05.2012 19:27:29 | [Keara Malin von Stahlberg-Erkenbrandt] (#60176) |
Kriegerin | [i]Wolf ich sehe Dich an, mit meinem ganzen Stolz und mit Dank nehme ich Deine Hand. Ich will mit Dir lachen und weinen, reden und schweigen. Meine Liebe soll Dich trösten wenn Du traurig bist Wenn Dir Unrecht widerfährt werde ich für dich streiten Nimm diesen Umhang und trage ihn als Pfand meiner Liebe und Treue zu Dir. Im Namen von Tyr, dem gerechten Gott Im Namen von Torm, dem Wahrhaftigen, der Dir so nah ist, daß er Dich schützt und segnet Im Namen von Ilmater, der Gott, der mir so nah ist, daß ich seine Geborgenheit und liebe, wie Deine fühlen kann. Die Welt der Sterblichen und der Unsterblichen sei mein Zeuge. Ich will mit Dir gemeinsam durchs Leben gehen. Trage diesen Umhang als Zeichen meines Versprechens, daß ich Dir jetzt gegeben habe. Denn du bist mein Glück meine Liebe mein Leben.[/i] - Abermals veränderte sich ihr Leben und doch blieb es gleich. Durch die körperliche Erschöpfung hindurch nahm die Baronin Keara Malin von Stahlberg-Erkenbrandt die kräftigen Hände, die sich unter ihren Körper schoben kaum wahr. Und doch wußte sie, wer sie trug, nachdem er sie aus den Plattenteilen gelöst hatte. Die Zeltplane über ihr, das feuchte Tuch auf ihrer Stirn, in der Ferne die Quitschlaute der Goblins. Keara versuchte sich aufzurichten, wollte noch sagen, daß der fremde junge Mann Pilpheronemous Finn wie zugesagt die mittlere Wache übernommen hatte, doch ihr Gemahl hinderte sie sanft aber bestimmt daran zu sprechen. Seine Hände, voller Wärme und Kraft, ruhten auf ihr. Hätte sie jetzt die Augen geöffnet, hätte sie sein besorgtes Gesicht gesehen. Ausgezerrt durch die Entbehrungen des Schiffunglücks und dennoch sein Lächeln, daß sie streichelte. Ihr Herz machte einen kleinen Sprung, sie ließ die Wut für den Moment los, die sie auf Burg Winterrache angefallen hatte, und folgte Wolfs unausgesprochen Worten. [i] Schlaf, Keara, Schlaft… [/i] |
31.05.2012 09:40:31 | Aw: [Keara Malin und Wolf von Stahlberg-Erkenbrandt] (#60227) |
Kriegerin | Burg Winterrache lag hinter ihnen, doch das beklemmende Gefühl aus heißer Wut, daß die Ritterin dort befallen hatte wich nicht ganz. Selbst jetzt war es schwer einen ruhigen Gedanken zu fassen. Dazu kam die Angst um ihren Gemahl, der durch ihre Schuld verwundet war und die noch größere Sorge, daß sie ihn in den Tempel bringen mußte, wenn sein Zustand sich nicht verbesserte. Im Morgengrauen war Keara vor der Stadt gewesen, hatte den Wölfen voller Zorn das Fell über die Ohren gezogen, doch jetzt wo sie wieder am Bett des Geliebten stand, mit ihrer Hand seine Stirn berührte und leise mit ihm und Ilmater sprach konnte sie etwas besser atmen. Er hatte entschieden abgelehnt hatte, nachdem sie sagte, vielleicht könne er zunächst allein zur Burg Winterrache zurückgehen. Doch sie würden zusammen einen anderen Weg finden müssen um die Umstände die sie in diese Gegend geführt hatten zu lösen. Denn irgendetwas war hier. Wolf und Keara hatten es beide gespürt. Und schließlich war Kearas Versuch aus von den Toren der Burg aus den ritterlichen Beschützern ihre Hilfe erbieten ebenso Wahnsinn gewesen. Das kleine Lager war gegen die kleinen aber stetigen Horden von Goblins selbst mit der Hilfe von Herrn Finn nicht zu halten gewesen. Und die Wunde, die der Paladin nun trug, war ihre Schuld. Wenn sie doch auch nur wie er mit ihren Händen, mit der Kraft Ilmaters heilen könnte… Wenn sie sich nur erinnerte, wo sie Grindts Gebetsbuch auf der überstürzten Suche nach ihrem Gemahl hatte zurück lassen müssen. Sie mußte es suchen! Wenn sie die wieder Worte las, vielleicht würde sie einen Teil der Hilflosigkeit verlieren, welcher sie gerade erstickte. Sich an den grobschlächtigen Mann erinnernd, mußte Keara traurig grinsen. Grindt hatte nur für dieses ´beschissene´Buch lesen gelernt. [i] “Hast du irgendwas außer 'nem hübsch'n Titel? Keara… Ich sag's Dir nich' gern. Aber selbst Dein hüb'scher Arsch is' mehr wert! - Grindt – [/i] „Wolf,“ flüsterte Keara schließlich und zog ihre Hand aus der Hand des schlafenden Paladins zurück. „Ich hab 13 Wolfsfelle, ich werde versuchen auf dem Markt einen Käufer zu finden… Und einen Boten der nach Burg Stahlberg reist und unseren Kindern Nachricht von uns bringt." Und dann plötzlich, als sie sich über Wolf beugte um ihn auf die Stirn zu küssen, als wolle sie sich für immer verabschieden, erinnerte Keara sich an den Moment, an dem sie Ilmaters Präsenz an Grindts Grabd zum ersten Mal wirklich gespürt hatte. [i] "Und so spricht Ilmater, der Versehrte: Nimm' das Leid von jenen, die es nicht mehr tragen können. Hebe die Last jener, die darunter zu zerbrechen drohen und trockne die Tränen der armen Seelen, denen der Kummer das Herz zerreisst."[/i] [Rückblende: Eines war sicher - dass der Wind wärmer wurde, das bildete Keara sich nicht ein. Auf dem Steinhaufen, auf Grindts Grab, landete eine weiße Taube, die von einem ganzen Schwarm frecher Sperlinge flankiert wurde. Doch die Sperlinge verharrten ruhig, sahen Keara an, ehe sich der erste erhob und eine ganze Sperlingarmada davon zog. Die Taube blieb noch sitzen und wiegte den Kopf nachdenklich hin und her. Als könnte sie Keara verstehen, gurrte sie leise und flog den Spatzen hinterher. Warmer Wind kam wieder auf und auf einmal, für wenige Momente, stand Keara in einem Regen aus weißen Blüten. Sie fühlte sich hier sicher und geborgen, der Wind wisperte leise, es klang fast wie ein leises Heulen, doch das gab dem Gefühl von Sicherheit keinen Abbruch.] "Ich bin bald zurück.“ |
02.06.2012 17:51:21 | Aw: [Keara Malin und Wolf von Stahlberg-Erkenbrandt] (#60320) |
stormblade2811 | Wolf ertrug jeden Schmerz stoisch. Die Verletzung wäre für einen normalen Menschen ernst gewesen, für ihn war sie hoch unangenehm, aber nicht gefährlich. Der Wahre würde sich seiner annehmen. Und Wolf hoffte auch inständig, dass der Wahre weiterhin bei ihnen wären. Die sicherste Unterkunft war für sie verloren, jeder Anschluss an den Orden unmöglich geworden. Wie sollte es weitergehen? Soldklinge? Seine Sorgen versuchte er weitestgehend zu verbergen um Keara nicht noch weiter zu destabilisieren. Sie mussten die Insel schnellstmöglich verlassen und in heimatliche Gefilde zurückkehren. Aber zunächst bezahlte er mit den geringen Goldmünzen, die ihnen geblieben waren, ein kleines Festmahl. Wenigstes die Moral sollte gut sein. Dennoch zog er sich früh zurück. |
12.06.2012 21:45:15 | [Keara Malin und Wolf von Stahlberg-Erkenbrandt] (#60558) |
Kriegerin | „Kümmert Euch um Eurer eigenes ´beschissenes´ Leben!“ Keara reute ihre Worte zu Finn kaum, daß sie ausgesprochen waren, doch der heiße Zorn, der in ihrem Inneren tobte ließ ihr keine Wahl. Wutentbrannt ließ sie ihn stehen und stürmte Wolf hinterher und dann ihm voraus. Schließlich rannte sie wie von Sinnen los. Die Platten- und Kettenteile schlugen aufeinander, doch die Ritterin nahm es nicht als Lärm wahr, sondern als Wohltat zur Betäubung ihrer Gedanken. Sie wußte, daß es so nicht weitergehen konnte, nicht weitergegehen würde, aber das Wissen allein reichte nicht. Irgendetwas war geschehen. Wolf und Keara hatten es beide gespürt. Zu Anfang hatte sie geglaubt, es war etwas Gutes. Etwas, dass sie beide nach Mirhaven geführt hatte. Es konnte kein Zufall sein, daß sie nach all der Zeit genau hier aufeinander trafen! Überhaupt war es ein Geschenk der Lichten, daß Wolf lebte, dass er das Schiffsunglück überlebt hatte, dass er sie Nacht um Nacht in den Armen halten konnte! Und was tat sie? Ohne ein Wort zu sagen, war sie aufgebrochen vor zwei Nächten. Doch jetzt war sie sich nicht mehr so sicher, daß es etwas Gutes gewesen war. Wolfs Leben hatte sie damit Finn anvertraut, einem Mann, den sie im Grunde kaum kannte. Wie dumm war sie nur gewesen? Was hatte sie so blind und vertrauensselig werden lassen? Der Überfall vor der Stadt, der Ring aus Feuer, der Angriff der Goblins und Wölfe. Es war Feindesland. Und sie hatte Wolf im Stich gelassen! Warum glaubte sie nur den Auslöser ihrer Unruhe auf Burg Winterrache zu finden? Sie wußte, daß Wolf nicht zugelassen hätte, daß sie allein dorthin zurückging! Sie wußte, daß es falsch war, es hinter seinem Rücken zu tun! Und doch hatte sie es getan! Was war nur mit ihr los? Warum hatte sie geglaubt, wenn sie nur dort allein zurückging, würden die Bilder verschwinden? Bilder, die all die Zeit vergessen gewesen waren? War es eine Mutprobe für sie gewesen? Lächerlich. Der Schmerz, den sie Wolf zugefügt hatte mit ihrem Verschwinden zerriss ihr das Herz und wütend verlängerte sie ihre Schritte, rannte noch schneller. Sie machte IHM Schande. Und ebenso ihrem Gemahl. [URL=http://www.pic-upload.de/view-14640778/mehrals.jpg.html][IMG]http://www10.pic-upload.de/12.06.12/e4l6jxadpan.jpg[/IMG][/URL] |
17.06.2012 13:32:12 | [Keara Malin und Wolf von Stahlberg-Erkenbrandt] (#60747) |
Kriegerin | Verbissen scheuerte Keara das Gemisch aus Sand und Tonerde über ihre Plattenarmschiene. Doch der Flugrost saß fest und aus einem unüberlegten zornigen Moment heraus schleuerte sie das Rüstungsteil von sich. Krachend und anklagend landete es neben der Plattenbeinschiene, die ein ähnliches Schicksal bereits erlitten hatte. Handlungen, die den Zustand ihrer Rüstung nicht gerade verbesserten und Handlungen, die sie bereute. Wie so vieles andere. Doch sie brauchte mehrere Atemzüge bis sie die Rüstungsteile wieder heranholte, von neuem mit der Arbeit begann, so wie Wolf es ihr vor langer gezeigt hatte. Sie wußte, daß sie trotz ihrer Suche nach ihrem Gemahl ihre Ausrüstung nicht hätte derart vernachlässigen dürfen. Das Leben konnte davon abhängen! Dennoch machte der Gedanke ihr das stundenlange Abscheuern des Flugrostes nicht leichter und Wolfs Worte nach ihrer Beichte, so ruhig sie auch gesprochen worden waren, waren ihm ernst gewesen und gingen ihr nicht mehr aus dem Kopf. [i] „Wir sind hier nichts. Niemand. Schiffbrüchige.“[/i] - Wolf von Stahlberg-Erkenbrandt - |
27.06.2012 17:37:29 | Aw: [Keara Malin und Wolf von Stahlberg-Erkenbrandt] (#61112) |
stormblade2811 | Wolf schien auf dem Rückweg wie besessen, Er stürmte voran, wartete nicht auf Keara und half ihr schon bei gar nichts. Wieder in Mirhaven warf er seine ganze Ausrüstung einfach in die Ecke und starrte aus dem Fenster. Stundenlang. Ab und zu schlug er mit der Faust gegen den Fensterrahmen, bis diese blutig war. Er redete nicht und schien, als würde er kurz vor einem Gewaltausbruch stehen. Nichts vermochte an ihn heranzudringen. Einmal kniete er zum gebet nieder, was seine Rage nur zu verstärken schien. Was ihn so in Rage brachte war wohl nicht herauszufinden. |
27.06.2012 21:58:41 | Aw: [Keara Malin und Wolf von Stahlberg-Erkenbrandt] (#61118) |
Kriegerin | „Es war in Lautwasser… in meinen Räumen im Roten Schild, ich weiß nicht, ob ihr Euch erinnert. Ihr habt mir einst gesagt, daß mein Zorn mich in die Dunkelheit führt. Ich brauchte lange um Eure Worte zu verstehen, ich ritt mit angebrochenen Rippen nach Llorkh, brachte mich fast um mein Leben, nur um Euch das Gegenteil zu Euren Worten zu beweisen.“ Keara wußte nicht mehr, ob Wolf ihre Anwesenheit überhaupt noch wahrnahm oder ob irgendeins ihrer Worte zu ihm durchdrang. Noch nie hatte sie ihn so gesehen! In all den Jahren nicht! Ruhe und Besonnenheit lagen stehts in seinen Handlungen und wenngleich er Entscheidungen mit Härte treffen und unmittelbar durchsetzen konnte, verlor er niemals so die Beherrschung, dass er sich selbst verletzte. Und noch nie hatte er sie angegriffen oder getan als wäre sie Luft, wenn sie seine Hilfe brauchte… „Ich kam aus der Dunkelheit, ich möchte ich nicht zurück. Doch ich fühl wie Ihr, seit Wochen spüre ich diese Wut auf mich selbst. Ihr habt meine Gedanken beruhigt, mein Leid geteilt, meine Sorgen in Luft aufgelöst und jeder meiner Schritte, war ein Schritt von Euch…“ Neben ihn tretend fügte sie leiser hinzu. „Für das was ich nun tun muss, bitte ich um Verzeihung…Euch und IHN.“ |
05.07.2012 08:16:55 | Aw: [Keara Malin und Wolf von Stahlberg-Erkenbrandt] (#61277) |
stormblade2811 | Nach seinem Anfall von Wahnsinn, dem Wolf im Zimmer im Drachen zu erliegen schien und den daraus gezogenen Schlussfolgerungen schien es, als sei jedes Leben auf Wolf gewichen. Er blieb einfach liegen, wo er hingefallen war und rührte sich viele Stunden nicht, ohne weitere Worte. Es war, als würde er gar nicht mehr hier sein. Nach vielen Stunden dann nur ein Satz: "Schaff mir den Hurensohn her." Keara machte sich dann schliesslich auf. Wolf regte sich auch hier zu nicht. Als Keara wieder zurück kam, war Wolf verschwunden. Er hatte seine ganzen Sachen da gelassen, aber keiner wusste, wo er hingegangen sein mochte. Die Wirtin habe ihn nur hinausgehen sehen. Sie wirkte zornig dabei. |
05.07.2012 21:30:11 | Aw: [Keara Malin und Wolf von Stahlberg-Erkenbrandt] (#61296) |
Kriegerin | „Trefft mich in der alten Salzmine von Lestrann“ - Rashal – Keara wußte später nicht mehr wie sie es geschafft hatte die alte Mine zu verlassen. War es ihr überhaupt gelungen? Oder wollte sie nur glauben, der flackernden Dunkelheit um sie herum entkommen zu sein? Kalter Stein. Die Erinnerung daran ließ sie beben. Ihr Atem war nur noch ein Schatten seiner selbst. Zu unruhig, zu stockend, zu selten… Es war ihr Schlag gewesen, der Wolf am Kopf getroffen hatte. Ihr Schwert, das sie hochgerissen hatte, als der Zauber des Gnolls ihn zwang sie anzugreifen. Sie hätte nur zur Seite treten müssen! Doch sie hatte instinktiv zugeschlagen! Blutzahn war unschuldig? Ein unmenschliches Artefakt, das nicht in die Hand seines Trägers zu passen schien. Als wäre der junge schwarzhaarige Mann nicht der Herr, sondern nur der Diener des schwarzen Schwertes. Die blauglitzernden Augen eines Schattens schälten sich aus der Finsternis direkt neben Kelemvors Diener. Eben noch eine Ritterin, die einem niedergeschlagenen Mann Schutz und Deckung anbot, im nächsten Moment eine Gejagte. Keara wußte später nicht mehr, wie lange sie gerannt war. Der Wind wurde heißer, befreite sie nicht wie sonst, sondern drückte sich ihr entgegen, nahm ihr die Luft zum Atmen. Die Gleichgültigkeit mit der Wolf ihr Straucheln hinnahm war fast noch schlimmer, als ihre Klinge, die er direkt neben ihr in den Holzpfosten des Himmelbettes bohrte. Erschreckt hatte sie nur der dritte Angriff auf sie! Er konnte kein Zorn mehr sein, es war kein Zauber und auch kein Zwang sie so hart anzugehen. Unerwartet hatte er sich umgedreht, war auf sie, die auf dem Boden saß, zugestürmt und hatte ihre Arme gepackt, sie mit Gewalt auseinander gebogen. Seine Fragen hatte der Paladin immer und immer wieder auf sie eindrängen lassen. Ihre stockenden Beteuerungen nicht mehr zu wissen, ihm bereits alles gesagt zu haben über den Vorfall in der Höhle, hatten nichts bewirkt in ihm. Nur mit ebenso blanker Gewalt hatte sie sich befreien könnten. Keara zwang sich zu atmen, die Hände in die Dunkelheit vorzustrecken. Sie würde Wolf finden! [i]Sei Fels vor den Leidenen. Sei Sturm für den Schändlichen. Sei Gnade. Sei Strafe. Sei da.[/i] |
06.07.2012 21:38:40 | Aw: [Keara Malin und Wolf von Stahlberg-Erkenbrandt] (#61336) |
Kriegerin | Als sie ins Gasthaus zurückkam war der Paladin fort. Seine Sachen lagen noch dort, doch von ihrem Gemahl keine Spur. Im Schankraum erfuhr sie nur, daß er gegangen war vor ungefähr zwei Stunden und dass er die Wirtin verärgert haben mußte. Oder war die Frau auf sie nicht gut zu sprechen? Keara ahnte, an welchem Umstand es lag und sie wußte, dass sie diesen nicht verändern können würde. Oder? Drei Stunden später.. Die Kerzen vor ihr auf dem Straßenaltar der Tymora flackerten, erloschen trotz der Regentropfen nicht. Ein Umstand, dem Keara keinerlei Bedeutung zumaß. Allein der Sorge um Wolf, die sich mit Zorn und Schuldgefühlen vermengte und zu einer gefährlichen Kraft in ihrem Inneren wuchs, galt ihre gesamte Aufmerksamkeit. "Geliebter, wo seyt ihr?" [i] Ver´dammt, ich hab ihn gefunden... [/i] |
11.07.2012 19:12:12 | Aw: [Keara Malin und Wolf von Stahlberg-Erkenbrandt] (#61459) |
Kriegerin | [img]http://s1.directupload.net/images/120711/pd9njcgt.jpg[/img] [i]„Sie [Die Götter] wiss'n eh, was du für'n Mist baust.. Es geht nur d'rum, Vertraun zu zeig'n.“ - Grindt - [/i] Es war kurz nach Sonnenaufgang und die ersten hellen Strahlen glitzerten über das Wasser des Flusses vor Mirhaven. Keara stand in das letzte gute Kleid gewandet, welches sie bei Eisenhuf versteckt hatte, und starrte auf das sich kräuselnde Wasser. Das lange frischgewaschene Haar glänzte. Sie war noch immer blass, hatte nichts gegessen, aber sie lächelte. Es war die Geste am Strandvon Mirhaven mit der Wolf ihr vorsichtig aufhalf, die ihr Hoffnung gab. Diese eine Geste, an die Keara sich klammerte, sein bitteres Lachen zu verdrängen suchte zu seinen Worten, die sich in ihrem Kopf bewegten. Sie wußte, dass diese eine Geste im Schatten stand, gegen all die in den Tagen davor. Und die wiederrum standen im Licht all der vergangenen Jahre. [img]http://s14.directupload.net/images/120711/c6evkyfp.jpg[/img] |
11.07.2012 22:40:27 | Aw: [Keara Malin und Wolf von Stahlberg-Erkenbrandt] (#61464) |
stormblade2811 | Wolf schien nach seiner Rückkehr wieder viel sortierter und viel ruhiger als kurz nach dem "Vorfall", wie er die Geschehnisse mittlerweile nannte. Er baute eine seltsame Distanz zu allem, was geschehen war, auf. Ganz so, als berühre es ihn nicht oder nur sehr wenig. Zudem verbrachte er viel Zeit im Gebet und wirkte sehr in sich gekehrt. Zu Keara war er wieder freundlich, fast als sei sein altes Wesen zurück gekehrt. Aber Keara musste es klar sein, dass Wolf nur eine Fassade aufgebaut hatte, unter der ein tödliches Feuer brannte. Wolf sprach stets wieder davon, einen Priester aufzusuchen um diesen um Rat und Absolution zu bitten. Er schien sich dara förmlich zu klammern. Ob dies die Lösung war? |
18.07.2012 09:35:11 | Aw: [Keara Malin und Wolf von Stahlberg-Erkenbrandt] (#61605) |
Kriegerin | [b]Aus: Gesuche an den Tyrtempel (Hohepriester Taurelias) 12 Jul 2012[/b] [b]Wolf: [/b] Ein grosser Mann mit gepflegtem Vollbart und schulterlangem, braunen Haupthaar in einem abgerissenen Gambeson betrat den Tempel und blickte sich um. Seine ganze Art, wie er sich bewegte und wie er sich gab, zeigte, dass er von Stand, vielleicht ein Ritter oder ähnliches sein oder gewesen sein mochte, aber der Mann wirkte nun eher ärmlich. Ausser dem alten und abgewetzen Gambeson, der eine Menge Stockflecken aufwies trug er noch ausgetretene Reiterstiefel. An seinem Gürtel hing ein schwerer Dolch, sonst hatte er wohl keine sichtbaren Waffen bei sich. Der Mann blickte sich müde und gedrückt im Tempel um und ging zunächst auf den Altar zu, um dort zu einem kurzen Gebet auf die Knie zu sinken, von dem er sich nach einigen Minuten mit resigniertem Gesichtsausdruck erhob. Dann blickte er sich suchend um und würde auf das nächste Wesen zugehen, welches den Anschein erweckte, im Tempel zu dienen. [b]Mr.Hypello:[/b] Unweit des Weihbeckens stand ein recht hochgewachsener Mann, der wohl bereits in die Jahre gekommen war. Seine Robe schien widererwartend schmucklos und das braune Haar, dass er zu einem strengen Zopf gebunden hatte, wieß bereits einige graue Strähnen auf. So saß er dort auf einer der vordersten Bänke, ein Brett auf den Schoß gelegt und mit der Feder darauf herumknarzend, offenbar hatte er sich, wie die Bücher neben ihm deuten wollten, zurückgezogen um eine Art Bericht zu verfassen. Als jedoch jemand an ihm vorbeiging, hob er das Haupt und beobachtete vorerst still das Tun des Fremden. So dieser sich schließlich umwenden würde, würde der bärtige Mann auf der Bank seicht das Haupt senken und eine tiefe Stimme würde sich brummend, doch bemüht leise erheben. "Tyr mit Euch. Sucht Ihr etwas in diesen Hallen, oder habt Ihr Euer Ziel mit einem Gebet bereits erreicht?" Ruhig legte er die Feder auf dem Pergament, dass auf dem Brett lag nieder und blickte aus braunen Augen dem Fremden entgegen. Lediglich das Amulett um seinen Hals, mochte diesen Mann als Geistlichen aufweisen. [b]Keara:[/b] Im Schatten des Mannes folgte eine Frau im mitteleren Alter zwischen zwanzig und dreißig seinen Schritten und stand schräg hinter ihm, als der braunhaarige Mann mit der Robe auf Wolf zutrat und ihn ansprach. Respektvoll neigte sie den Kopf vor dem Priester, schloss aber die Lippen fest und überließ Wolf das sprechen. Sie trug ein einstmals prächtiges Kleid, das zwar gut gepflegt worden war und dennoch abgetragen wirkt. Einstmals feine Verzierungen daran waren teilweise grob abgetrennt, als haben sie in der Not als Handelsware dienen müssen. Sie scheint, wie der Mann, eine entbehrungsreiche Zeit hinter sich zu haben. Das lange schwarze Haar hing ihr weit über den kräftigen Rücken hinab und war ein paar Mal lose geflochten, ohne Mühe und ohne Kunst. Auch sie wirkte übermüdet und war sehr blass. Ihr Blick hing besorgt, fast misstrauisch auf Wolf und auf der Umgebung, als fürchte sie einen Angriff des Tempels. Gleichzeitig lauerte etwas Aufgescheuchtes fast unbestimmt wütendes in ihrem Blick, der das Amulett des Geistlichen nun fest erfaßte. [b]Mr.Hypello:[/b] Das Pergament hatte er zu den Büchern auf der Bank gelegt und sich erhoben. Die Hände vergrub er in den jeweils gegenüberliegenden Ärmeln seiner Robe als er auch der Dame zunickte. Im seichten Licht des Tempels, schien der Mann ungefähr zwischen vierzig und fünfzig Wintern zu zählen. Sein Gesicht wirkte eher Wettergegerbt und derb für Priesterliche Verhältnisse. "Nun, wollen wir sehen, womit ich Euch helfen kann." |
22.07.2012 19:20:00 | Aw: [Keara Malin und Wolf von Stahlberg-Erkenbrandt] (#61667) |
Kriegerin | Keara presste die Fingerspitzen aneinander und drücke sie langsam gegen ihr Lippen. Noch immer fühlte sie das eigentümliche Gefühl vom Wärme und Geborgenheit. Sie hatten gebeichtet. Jeder auf seine Weise. Wolf in Demut auf Knien von dem Tyr Priester die jüngsten Ereignisse schildernd, Keara unruhig auf und abgehend, laut und überschäumend und voller Selbstvorwürfe. Und während sie vor der großen Tür des Hospitals stand, durchlebte sie den Moment noch einmal. - "Ihr spracht die Wahrheit und Euer Anliegen ist aufrichtig. Mein Wort ist es, dass Euch die Wahrheit des Gerechten zeigt. Nicht länger sollt Ihr wanken und nicht länger Euch grämen. Der Hass in Euch soll Euch nicht verzehren. Kämpft dagegen an um Euch zu beweisen, vor der Welt, wie vor den Göttern um die Gunst des Torm wieder auf Euch zu lenken. Ein harter Weg steht Euch bevor, doch mit der mir gegebenen Macht, will ich Euch den Mut schenken, nicht zu verzagen. Empfangt die Herrlichkeit Tyrs um erstarkt in die Welt zu ziehen. Um jenen Kampf mit dem Dunkel zu fechten und erst recht jenen mit Euch selbst. Findet Euren Platz mit Tyrs Segen." [i]-Auron von Bravillia-[/i] "Ich bin bereit, den Segen Tyrs zu empfangen, für Kraft udn Stärke, wieder unter dem Antlitz des Wahren zu wandeln. Ich bereue meine Schwäche und will Buße tun." [i]-Wolf von Stahlberg-Erkenbrandt-[/i] "Und Ihr junges Kind... Gelehrige des Ilmater, lernt das Leid zu ertragen und es zu vergeben. Doch um Leid zu Ertragen und von Vergebung zu künden ist es wichtig, dass Ihr es seid, die Euch als erstes vergibt. Mit dem Beistand des Gerechten, sollt Ihr nicht länger wanken, nicht länger fürchten was geschah. Ertragt es um des Guten Willen. Ihr habt nun die Unterstützung, die ich Euch bieten kann. Zur Buße soll ein jeder von Euch an dem wachsen an dem er zu zerbrechen drohte. Im Lazarett brauch es helfende Hände. Lernt dort die Tugenden Ilmaters indem Ihr Leid lindert und ertragt. Helft um Euret Willen und dem, jener die wahrhaft Hilfe bedürfen. Ihr werdet dort lernen mit Euch selbst ins Reine zu kommen." [i]-Auron von Bravillia-[/i] Und dann, sprach er zu Wolf. "Und Ihr mein Sohn, wendet Euch an die Novizin Seonaid, sie ist es, die die Armenspeisungen durchführt. Helft Ihr um Liebe und Gutmütigkeit Einzug zu verleihen um den Hass in Euch gänzlich zu verdrängen. Dann geht hinaus in diese Welt und lasst Euch dies eine Lektion sein, an der Ihr gereift seid. Tragt Wahrheit und Gerechtigkeit in Euren Herzen und in die Welt." [i]-Auron von Bravillia-[/i] "So sei es. So sei es!" [i]-Wolf von Stahlberg-Erkenbrandt-[/i] - Und dann klopfte Keara an das Portal des Hospitals, wartete einen Moment und trat ein, bereit sich ihrer Aufgabe zu stellen. Eine Aufgabe, die unverzüglich begann. [img]http://s1.directupload.net/images/120722/el4nm863.jpg[/img] [i]ooc: Unseren Dank an die SL und alle Mitspieler, die diese Geschichte ermöglicht haben![/i] |
30.07.2012 20:22:14 | [Keara Malin und Wolf von Stahlberg-Erkenbrandt] (#61936) |
Kriegerin | Sein Licht und seine Liebe hatten sie aus der Dunkelheit geholt und nun war sie es, die man anklagte die Dunkle Verführerin zu sein, der ein Streiter Torms sagte, sie solle zurückkehren in die Schatten und in die Nacht und ablassen von Saer Wolf! Die Worte des blonden Hünen schmerzten und trafen doch den Kern. Es war ihre Schuld. Wolf war bewußtlos gewesen, als Rashal ihm die unheilige Klinge in die Hand gedrückt hatte. Doch Keara, sie hätte es verhindern können, wenn sie mit Taten gehandelt hätte, nicht protestierenden Worten! Nie wieder würde sie Worten den Vorzug geben, wenn Wolf in Gefahr war! Am nächsten Morgen gleich nach Sonnenaufgang tauchte Keara in einfaches Leinen und in Wolfs Umhang gekleidet im Hospital auf. Sie nannte ihren Vornamen und ihr Anliegen im Lazarett zu helfen und bat darum von Dante Brady, der ihr von der Priesterin als Ansprechpartner genannt worden war, zur Arbeit eingeteilt zu werden. Darüber hinaus sprach sie kein Wort, verrichtete das Tagewerk und verließ am Abend die Stadt. Das kleine Lager am Fluss war verwaist. Ihr einziger Hinweis waren die Worte der Passanten vor dem Tempel gewesen, die von dem Mann sprachen, der gerade eilig und weinend die Stadt verlassen hatte. Wolf war gestern Nacht nicht hergekommen und würde auch diese Nacht nicht kommen. Ihre Suche in Mirhaven hatte keinen Erfolg gehabt und selbst in den weiten Ebenen von Andorien hatte sie keine Spur von ihm gefunden. Diesmal jedoch fragte sie niemanden mehr um Hilfe, diesmal suchte sie still und allein. Es schnürte ihr die Kehle zu und all die Worte des blonden Paladins und die Worte von Rashal zogen sich zu einem gewaltigen schmerzvollen Punkt in ihr zusammen, der immer dunkler wurde. „Wolf, ich… bin stark für uns beide. Wolf, ich verliere… den Halt.“ Seine Angriffe auf sie verfolgten Keara und sie kauerte bis in die Morgenstunden am Fluss in dem kleinen Lager, schlaflos, um nicht den Moment zu verpassen, wann er heimkehrte… wenn er heimkehrte. Falls er... heimkehrte. „Wolf, ich brauche Dich.“ |
31.07.2012 18:06:50 | Aw: [Keara Malin und Wolf von Stahlberg-Erkenbrandt] (#61960) |
stormblade2811 | Wolf rannte förmlich aus der Stadt, wollte alles nur hinter sich lassen. Hatte die Novizin recht? War er zu schwach? "Nein!" brüllte die hasserfüllte Stimme in seinem Inneren. "Das unverschämte kleine Ding will sich nur aufspielen, fühlt sich überlegen!" Wut und Hass wellten in dem gefallenen Paladin auf, als er blind die Straße hinunter rannte, flüchtete, vor sich oder vor den Schatten. Er lief, bis er Wärme und Trockenheit um sich spürte, aber das war egal. Der Weg zurück war versperrt. Die Novizin hatte wohl recht darin getan, ihm den Weg zu verwehren. |
01.08.2012 19:25:06 | Aw: [Keara Malin und Wolf von Stahlberg-Erkenbrandt] (#62004) |
stormblade2811 | Nach einigen Tagen und Nächten wich die Hitze dem Wind und der Kühle von Bergen. Wo wusste Wolf nicht. Lange war er gelaufen, der Dolch in seiner Hand blutig. Und es war auch völlig unwichtig. Er war kaum bei Sinnen, als er durch die niedrigen Hügel am Fuß höherer Berge lief. Der Hass überwog nun. Die kleine Schlampe hatte ihn mit Füssen getreten. Dafür würde sie büssen. |
04.08.2012 17:33:26 | Aw: [Keara Malin und Wolf von Stahlberg-Erkenbrandt] (#62052) |
stormblade2811 | Wolf war nun schon einige Tage in den Bergen. Sein Gambeson bot keinen Schutz mehr, Hunger und Durst plagten ihn, Aber das merkte der mann fast nicht. Blind stolperte er über die Felsen, klare Gedanken mochten ihm keine kommen. Welch Schande, welch Fall! Unter die Lebenden konnte er nicht zurückkehren. |
06.08.2012 20:20:13 | Aw: [Keara Malin und Wolf von Stahlberg-Erkenbrandt] (#62116) |
stormblade2811 | Irgendwie war Wolf auf das Schiff gekommen, genau wusste er nicht mehr, wann und wo. Welches Schiff es war....egal. Piraten oder Schmuggler, auch egal. Wolf nahm das nicht mehr wahr. Aber die anderen Seeleute nahmen wahr, dass der schmutzige und zerlumpte Mann, den man als kräftigen Deckshelfer aufgelesen hatte, krank war. Sehr krank. Und so machten sie kurzen Prozess. Als man das kleine Halblingsdorf passierte, schmissen sie den Mann über Bord. Wozu so etwas mit sich herumschleppen und die ganze mannchaft anstecken? Wolf hatte noch einmal Glück. Es war nicht weit bis zum Ufer und er sah das Licht. |
09.08.2012 10:27:03 | Aw: [Keara Malin und Wolf von Stahlberg-Erkenbrandt] (#62171) |
Kriegerin | Mit jeder Bewegung warf Keara eine Flut von Schattenbildern an die Wand des kleinen Zimmers im Gasthaus in Hohenbrunn. Trotz der vielen Kerzen, die sie entzündet hatte, schien es nicht richtig hell um sie und den auf dem Bett schlafenden Paladin zu werden. Ein unabhaendiger Beobachter haette nun vielleicht die hereinbrechende Nacht als Grund angefuehrt, doch Keara wusste es besser. Aus eigener Erfahrung... und bestaetigt durch die Worte der Priesterin Eschenhain. Das... war die Daemmerung. Und Wolf und sie befanden sich mitten in ihr. |
09.08.2012 17:56:03 | Aw: [Keara Malin und Wolf von Stahlberg-Erkenbrandt] (#62185) |
Kriegerin | Tai Li trug ihren Namen als Schild und zum zweiten Mal in dieser Zehntage hoffte Keara, die junge Frau würde sicher in Mirhaven ankommen und dort bleiben. Wenn Sie den Freund erreichte von dem sie gesprochen hatte, und es schaffte sich aus der Erpressung zu lösen. Den Weg hatte sie ihr geebnet, als sie sie mit ihrem Wort aus den Händen von Saer Monteros und Rashal auslöste, doch den finalen Schritt mußte Tai Li selbst machen. Vielleicht würde Wolf ihr helfen können? Sie würde ihn bitten mit Tai Li zu sprechen, wenn es ihm besser ging. Wenn… Bisher war er nicht erwacht und vielleicht war genau in diesem Augenblick auch gut so. Er bekam so nicht mit, wie sie mit wenig Glück die Hindame von Wirtin versuchte zu überzeugen, daß sie das Zimmer auch noch für eine weitere Nacht bräuchte und dass es, so die Götter wollten, auch sicher bald bezahlen würde. Saer Monteros… Sie erlaubte sich keinen Gedanken über ihn. Keinen einzigen Gedanken. Nicht an seine grau…fast blau wirkenden Augen, nicht an seine Worte. Einzig das Gefühl eine wahrlich ritterliche Tat vollbracht zu haben und mit Diplomatie und nicht durch die Klinge oder die bloße Faust zum Erfolg gekommen zu sein, lies die Ritterin zu. Es beflügelte sie und während sie die Fenster des kleinen Zimmers öffnete um die frische Luft zu Wolf zu lassen, dachte sie an ihre Zeit, da sie als Diplomatin im Namen des Grafen Darwin von Wildfang gesprochen und gestritten hatte. Eine ferne Sehnsucht bemächtigte sich ihrer, als sie ihrem Gemahl einen Kuss auf die blassen Lippen drückte und über sein Gesicht strich. „Werde gesund Wolf, werde gesund…“ Doch die Art, wie er sie fixiert hatte, bevor er zusammengebrochen war und die Angriffe auf sie, die ihr noch immer vor Augen standen, und seine rüde Art drückten ihr das Herz zusammen. Leise sprach Keara ein Gebet für ihn und IHN, dann rannte sie zum Fluss. Die Erinnerung an eine rauhe Pranke würde das Choas in ihren Gedanken betäuben. Zumindest für einen Moment. [i]„Raúl Monteros, Ritter von Valec, Hauptmann, Templer… doch allen voran… Streiter des Tyrannos.“ [i] - Raúl Monteros - |
10.08.2012 18:51:11 | Aw: [Keara Malin und Wolf von Stahlberg-Erkenbrandt] (#62213) |
Kriegerin | Mit ruhigen Schritten, als wäre alles auch nur so in Ordnung wie es sein kann, betrat Keara das Gasthaus in Hohenbrunn und eilte in das kleine Zimmer in dem der kranke Paladin lag. Hastig griff sie ihr Kleid, schlag ein großes Tuch herum und nahm ihre beiden Klingen. Ihr Schild lehnte sie ans Fußende des Bettes, als hoffe sie, es könne Wolf in ihrer Abwesenheit schützen. Noch immer war er nicht erwacht und ihre Hoffnung schwand mit jeder Stunde mehr und mehr. „Ich muss...los. Es ist wegen Tai Li.“, sie sprach leise mit dem schlafenden Streiter des Torm. „Ich bin… bald wieder da.“ Ein sanfter Kuss auf Wolfs Stirn, dann eilte sie davon… |
10.08.2012 22:50:25 | Aw: [Keara Malin und Wolf von Stahlberg-Erkenbrandt] (#62215) |
Lisk | Aufgebrachter Aufmarsch, Wutschnauben, Zornesfunkeln in den Augen... mit Allem hatte Raúl gerechnet, doch nicht mit einem solchen Temperament, das ihm im ersten Moment die Initiative raubte und im zweiten kurzzeitig die Sprache verschlug, als die Ritterin knapp und ohne Anzeichen von Reue feststellte, daß sie den Mann, der wimmernd hinter ihr auf der Brücke lag, niedergeschlagen hatte. Der Streiter Tyrannos' war angetan von dieser Frau, die auch später keinen Moment zögerte sich auf einen Handel mit ihm einzulassen: Ein Entkommen Tais Lis gegen einen Tag an seiner Seite. Jeder andere Ritter hätte gezaudert, eine Falle vermutet oder seine Moral oder reine Seele in Gefahr gesehen. Warum sie nicht? Überhaupt war sie Alles Andere als man von einer Ilmaterin erwartet hätte. Raúl zurrte die letzten Schnallen seiner blankpolierten Rüstung fest und gedachte mit Wonne der Ironie, die ihn reizte ergründet zu werden. Welch wunderbares Temperament! Einige Tage später hielt sich seine Begeisterung darüber in Grenzen, als er auf ihren in Asche liegenden, bewußtlosen Körper hinuntersah. Mit einem verdrossenen Ausschnaufen scheidete er seine blutbesudelte Klinge, und haderte einige Momente lang mit sich selbst, ehe er zu einem Entschluss kam. Es gab noch zuviele offene Fragen. Vor allen Dingen schien sie eine ganz bestimmte zu bewegen... Auch wenn sie ihn sicher nicht hören würde, grollte der Streiter ein leises Versprechen. "Glaubt nur nicht, daß ihr Euch hier aus der Verantwortung stehlen könnt, indem ihr hier bewußtlos rumliegt!" |
11.08.2012 10:31:05 | Aw: [Keara Malin und Wolf von Stahlberg-Erkenbrandt] (#62223) |
Kriegerin | Es war schwer einen Gedanken zu Ende zu bringen. Die Kopfverletzung ließ Kearas Schädel surren und jeder Gedanke, der ihr neu kam, schien wichtiger zu sein, als der Gedanke davor. Ein Gedanke ersetzte den anderen. So kam sie nur langsam voran, bekam jedoch mit, daß dies der Steg von Hohenbrunn und sie später in der Wache war. Nur warum man sie der Wache übergab wußte sie nicht und es fiel ihr schwer sich überhaupt an das erinnern zu wollen was geschehen war. Nur die Erinnerung an den Kampf, ihren siegreichen Sturm gegen die Räuber, blieb ihr in Erinnerung und als eine Trübung ihres Erfolges schien sie die Kopfverletzung nicht zu sehen. Der Regen hatte das Blut abgewaschen, irgendjemand sehr kleines, der Herrn Darli Flinkfuss aus Lautwasser nicht kannte, half der Ritterin und legte ihr einen Verband um die Stirn. Jetzt, da sie daran dachte, mit wem sie Seite an Seite gekämpft hatte, war die junge Frau froh, daß ihre Gedanken einfach weitersprangen, sich nicht halten ließen. Sie zwang sich Erleichterung zu fühlen, daß Saer Monteras fort war, daß sie Blutzahn nicht bekommen hatte. Rashals Klinge. Es war vorbei. Ihr Wort war erfüllt, Tai Li sicher ausgelöst, und die Flucht der Dienerin nach Mirhaven erfolgreich. Doch… "Ihr habt die Führung. Zeigt mir etwas. Erzählt mir etwas. Ihr habt doch gelernt Euch Herausforderungen zu stellen. Oder nicht?" - Raúl Monteros - Mit keinem anderen hatte Keara in den letzten Monaten so offen gesprochen wie mit Saer Monteros. Sogar ihren Namen, ihre Abstammung und ihre Titel hatte sie ihm verraten! Doch gleich im nächsten Moment hatte sie sich bemüht, so wenig wie möglich über sich preis zu geben, seine Frage so genau wie möglich zu beantworten, am Wortlaut zu kleben… Doch auch das Weglassen von Informationen war eine Lüge. Keara wußte es mit bebender Gewissheit. Und dann war da noch etwas anderes. Als sie in das kleine Zimmer trat, wußte Keara wie sehr die Dinge sich wirklich verändert hatten. Erst jetzt merkte sie es wirklich. Erst nachdem sie so nah und doch nur am Rande von Saer Monteros Ausstrahlung gewandert war schlug es ihr wie eine Faust ins Gesicht. Und dieser eine Gedanke, der bei ihr blieb, schnürte ihr die Kehle zu. Bei Wolf… spürte sie nichts…..mehr. Des Ritters Aura, aus der sie so viel Kraft und Halt gewonnen hatte war fort. All seine Kraft, seine Fähigkeit mit den Händen zu heilen, den Segen zu sprechen, sie nicht wanken zu lassen und Ruhe zu finden… fort. |
12.08.2012 09:06:47 | Aw: [Keara Malin und Wolf von Stahlberg-Erkenbrandt] (#62227) |
Kriegerin | Ein metallisches Sirren. Immer und immer wieder. Was war… wenn Saer Monteros mit ihr das gleiche getan hatte, wie Rashal mit Wolf als er bewußtlos war? Absurd! Ver´dammt! Das einzige, was sie beruhigte, war die unversorgte Kopfwunde gewesen, denn wenn es so gewesen wäre, müßte sie fort sein! Oder? Und wie war sie zurück nach Hohenbrunn gekommen? Und Saer Monteros war ebenso hierher zurückgekommen? Oder war er bei den Räubern zurückgeblieben? Vielleicht als Geisel? Oder steckte er mit ihnen unter einer Decke? Sie mußte dringend noch einmal zum Hafen. Der Kapitän Pit Swift hatte sich gestern nicht an sie erinnern können, doch vielleicht wußte einer der Matrosen etwas? Hatte denn niemand gesehen, wer sie an Board des Schiffes gebracht hatte? Oder war sie es selbst gewesen und konnte sich nur nicht erinnern? Ganz dunkler jedoch begann Keara zu ahnen, was sie nicht wahrhaben wollte. Ein weiteres metallisches Sirren. Seit Stunden zog Keara den Wetzstein über ihre Waffen. Zuerst in ihren Händen Helveyks bewährtes Kurzschwert edelster Machart, mit dem Schmiedezeichen des Logard Helmgeist auf der Klingenwurzel und einer Reihe filigraner, illuskischer Runen entlang der Blutrinne. "Allzeyt scharfes Svärd", sagten sie, wenn man sie zu lesen verstand. Erst heute realisierte sie, daß es ihre einzige gute Erinnerung an Burg Wildfang war und im Stillen hoffte sie, daß es ihm gut ging. Durch Helveyk, nun Graf Helveyk… sie mußte lächeln, ließ sich für einen Moment ablenken von der Sorge um Wolf. Einmal war er erwacht, für Momente hatte er sie angesehen. Doch was er gemurmelt hatte, war unverständlich gewesen, unklar… und irgendwie matt. Er war schwer erschöpft, versank schließlich wieder in, wie Keara hoffte, erholsamen Schlaf. Die Ritterin dagegen blieb wach, hielt Wache, fand keine Ruhe. Irgendwann nahm sie Asgrims Klinge und das Sirren begann für Stunden aufs Neue. Keara wusste nicht, dass das das Schwert war, mit dem Asgrim einst vor langer Zeit im Krieg gekämpft hatte. Sie erinnerte sich nur an den Moment, da er es ihr übergeben hatte. Seine Worte, das Lächeln in seinen Augen. Es war es wäre es gestern gewesen. Langsam, aber hart fuhr sie mit dem Wetzstein über die Klinge und ihr Blick hing an der Klinge. Die schlichte, aber gut ausbalancierte Klinge hatte im Erdreich vor Llorkh gelitten, deutlich. Schmal war sie. Gerade mit einer Hohlkehle. Ein vernieteter Scheibenknauf, ein schlichter Griff. Blaues und schwarzes Leder war drum rum gewickelt. Die Farben des Hauses Stahlberg-Erkenbrandt. Ein hartes Klopfen an der kleinen Holztür, riss sie aus ihren Gedanken. „Eurer Zimmer, hohe Dame, zahlt endlich oder arbeitet dafür, aber so geht es nicht weiter!!! Hört doch, macht die Tür auf!“ „Aye, ver´dammt, ich komme, wir reisen ab, hier bitte nehmt!“ |
12.08.2012 09:31:18 | Aw: [Keara Malin und Wolf von Stahlberg-Erkenbrandt] (#62230) |
Kriegerin | Aus: Im Hospital zu Mirhaven (Anm.: Begegung fand am 30. Juli stat, einzig bis 10. August 2012 gespielt) [b]Keara:[/b] Am nächsten Morgen gleich nach Sonnenaufgang tauchte Keara in einfaches Leinen und in Wolfs Umhang gekleidet im Hospital auf. Sie nannte ihren Vornamen und ihr Anliegen im Lazarett zu helfen und bat darum von Dante Brady, der ihr von der Priesterin als Ansprechpartner genannt worden war, zur Arbeit eingeteilt zu werden. Darüber hinaus sprach sie kein Wort, verrichtete die aufgetragenden Arbeiten sorgsam. [b] Dante:[/b] Dante sah verwundert aber mit einem freundlichen Lächeln von seiner Arbeit auf und begutachtete Keara. "Ahoi Mädchen. Du willst... hier aushelfen? Für wie lange? Hast du Heilererfahrungen? Und... warum willst du eigentlich genau im Lazarett helfen? Nich dass ich mich nich über jede helfende Hand freuen würde." Er grinste. [b]Keara:[/b] Für einen kurzen Moment lag ein trauriges Lächeln um ihre Züge, als er sie Mädchen nannte. Doch dann blickte sie ihm aus dunkelbraunen Augen ernst entgegen und nickte, bekräftigte ihre Worte.. „Ja, das will ich.“ Die blasse Haut, die Muskulatur und Knochen überspannte, erzählte offen davon, dass sie wohl eine entbehrungsreiche Zeit hinter sich hat. „Heilerfahrungen?“ Die junge Frau, deren Lebensjahre Dante irgendwo zwischen zwanzig und dreißig schätzen können würde, sah ihn eindringlicher an. „Ich habe im Feld bei der Erstversorgung geholfen, aber darüber hinaus nur zugearbeitet, nie selbst behandelt. Es war immer jemand anders mit mehr Erfahrung da. Immer jemand der sich besser auskannte.“ Kearas Haar war dicht und schwarz und reichte ihr über den ganzen Rücken hinab. Sie trug ein sehr einfaches Leinenkleid, einer Magd ähnlich, und stand nun gerade und aufrecht vor Dante. „Warum mich der Weg hier zu Euch führt? Das wissen wohl nur die Götter allein. Doch zuletzt war es das Gebot des Tyrpriesters Auron, der mir sagte, daß hier helfende Hände gebraucht werden. Und so bitte ich Euch mich zu lehren das Leid hier zu lindern.“ [b] Dante:[/b] Dante lauschte den Worten der jungen Frau mit ruhigem, offenem Blick. Hier und da nickte er. "Das klingt sehr nobel. Für wie lang gedenkst du, hier aushelfen zu wollen? Ein paar Tage? Nen Zehntag? Länger?" [b]Keara:[/b] Keara musterte den Mann vor ihr nun ihrerseits, respektvoll und höflich und in angemessener Distanz zu ihm. "Aushelfen, und lernen, aye, so ich mich in Euren Augen würdig erweise Eurer Wissen über die Heilkunst mit mir zu teilen. Ich lag vor vielen Jahren im Kloster des Ilmater in der Grafschaft Wildfang auf Leben und Tod. Ein Dunkelelf hatte mir seine vergiftete Klinge in den Bauch gerammt. Ohne die, die mich in dieses Kloster brachten und das Wissen dort, wäre ich nicht mehr." Die Ritterin neigte den Kopf, als ihr die Bilder wieder vor die Augen stiegen, als sie an den Mann dachte, der sie dort ins Kloster gebracht hatte, als sie an IHN dachte. [b] Dante:[/b] Ein hochgewachsener Mann, schlank aber kräftig gebaut. Er sah Keara mit einem Lächeln auf den Lippen an. Seine sturmgrauen Augen lagen auf ihrem Gesicht. "Nun, du hast es überlebt, Mädchen, eh? Nen zähes Frauenzimmer wie mir scheint." Kurz zwinkerte er ihr zu, ehe er die Hand in die Hüfte stemmte. "Ich bin über helfende Hände stets froh. Und Ainslee auch nehme ich an. "Katlyn hilft ebenfalls bereits aus. Es gibt immer kleinere Tätigkeiten, die gemacht werden müssen, wozu man aber nich unbedingt Heiler sein muss. Allerdings wäre es ohne Bezahlung, aye? Wenn Du ne feste Anstellung haben wollt, musst Du dich bei Frau Thensen melden. Und du hast immernoch nich gesagt, für wie lange du uns hier beehren willst.", fügte er schmunzelnd an. [b]Keara:[/b] „Nein, keine feste Anstellung und über…“ Keara überlegte einen Moment, „wie lange habe ich mir keine Gedanken gemacht….“ räumte sie schließlich ein. „Zunächst muss ich tatsächlich noch einmal Mirhaven verlassen und würde mich, so ihr erlaubt, Euch aufsuchen, wenn ich zurückkehre.“ [i] Wolf, sie mußte Wolf finden… [/i] Keara verneigte sich ritterlich zum Abschied, schien mit dem Ausgang des Gespräches irgendwie beruhigt zu wirken. „Und erlaubt mir nach Eurem Namen zu fragen, guter Herr. Ich finde Euch hier?“ [b] Dante:[/b] Dante neigte den Kopf. "Sicher doch. Wann kann ich mit Deiner Rückkehr rechnen, Mädchen? Du wirst mich hier finden. Ich bin Dante. Dante Brady, der Schiffsheiler." Er grinste und tippte sich an die imaginäre Hutkrempe. "Mast- und Schottbruch." [b]Keara:[/b] „Angenehm, Herr Brady,“ die Ritterin verneigte sich höflich, schien aber mit Ihren Gedanken schon weiter. „Ich danke Euch und ich werde Euch aufsuchen, wenn ich wieder Mirhaven erreiche.“ Ein Versprechen, dann verneigte sie sich erneut und verließ mit schnellen energischen Schritten das Lazarett um Wolf zu suchen. |
14.08.2012 16:32:24 | Aw: [Keara Malin und Wolf von Stahlberg-Erkenbrandt] (#62282) |
Kriegerin | [i] "Ihr seid unstet. Schätze Euch donnern die Gedanken so durch den Schädel, wie Eure Stiefel auf den Kies." - Raúl Monteros -[/i] Die Ritterin wußte nun, wie sie zurück nach Hohenbrunn gekommen war. Und es war genau die Art Wissen, die gefährlich war. Es nicht zu wissen, war auf gewisse Weise einfacher gewesen. Sicheres Wissen, aber schuf Tatsachen, die die junge Frau kaum mehr in der Lage war zu verdrängen… oder unter Kontrolle zu bringen. Ihre Launen wechselten nunmehr frei von besorgt um den Baron und stets ritterlich höflich zu schier unberechenbar. Wer Keara an diesem Abend im falschen Moment entgegegen trat würde sie abtun, nie wieder ein Wort an sie richten. Der Bruch zwischen ihr und Herrn Finn war bereits endgültig, ebenso wie ihr Beschluss ihren Gemahl nach Mirhaven ins Lazarett zu Herrn zu Herrn Dante Brady zu bringen. ER hörte sie nicht. ER heilte nicht durch ihre Hände. |
15.08.2012 12:18:45 | Aw: [Keara Malin und Wolf von Stahlberg-Erkenbrandt] (#62295) |
Kriegerin | Keara wachte sorgsam über Wolf, der in einer ruhigen Ecke Decks in sich zusammengesungen und sofort in einen unruhigen Schlaf gefallen war. Niemanden ließ die Ritterin in seine Nähe. Selbst als der alte Seemann, mit dessen Hilfe sie überhaupt nur an Board gekommen war, ihr Fischsuppe und Wasser anbot, lehnte sie ab, blieb bei ihrem Gemahl. Sie schaffte es ihre innere Kraft zu bändigen, an die Stelle über der Stirn zu lenken, und das Pochen in der verletzten Schläfe zu lindern. Mal berührte sie dabei Wolfs Hand, mal sein Gesicht, doch jedes noch so kleine Geräusch hinter ihr ließ sie aufschrecken. [i] „Ich hörte, Monteros wolle Euch eventuell aus dem Weg räumen.“ - Pilpheronemous Finn- [/i] An Schlaf war nicht zu denken. Zu sehr standen ihr die Ereignisse in Hohenbrunn im Gesicht. Zorn auf den Mann, der nichts unversucht gelassen hatte einen Keil zwischen Wolf und sie zu treiben, der mit übler Nachrede und falscher Zunge einen Giftpfeil nach dem anderen abschoss. Wut auf Finn, der dem Paar keine Ruhe gab zu reden, Wolf immer mehr erschöpfte bis er erneut zusammenbrach. Weder ein Apell an den Anstand noch eine Drohung mit Gewalt hatten den Mann davon abgebracht sie weiter zu quälen. Dazu der Zauber der Elfe auf sie und den versuchten Zauber auf Wolf, den sie gerade noch verhindern konnte. [i]Auluua Faturon… Ich traf Euch im falschen Moment…[/i] Nirgends hatte Keara einen Abend wie diesen erlebt! Erst Tai Li, konnte den Mann schließlich von dem Paar ablenken, ihnen er möglichen das Schiff zu erreichen. Tai Li… gerne hätte Keara ein paar Worte in Ruhe mit ihr gewechselt! Doch in der Kürze erfuhr sie, daß Tai Li nun unbehelligt von dem Templer lebte, daß er ihr nicht mehr nachstellte. Die einzige gute Nachricht und ein Zeichen, daß sie sich nicht ihn ihm geirrt hatte. Er mochte noch fehlgeleitet und dunklen Götter verfallen sein, aber Saer Monteras hatte Wort gehalten. So viele falsche Worte an diesem Abend, doch auf seins war Verlass. Sobald Wolf aufwachte, würde sie Ruhe haben, ihm alles zu erzählen. Ihm, nur ihm. Keinen anderen ging an, was sie für Tai Li getan hatte. Einzig Wolf war an diesem Abend wie ein Fels in der Brandung gewesen. Nach all den Jahren stand er unverrückbar zu ihr, folgte ihr im festen Vertrauen, ließ die Hetzreden an sich abprallen, schenkte ihnen kein Gehör. Und sie folgte ihm. Seine Gedanken über die Priesterin sorgten sie, hätten sie ohne den Abend in Hohenbrunn vielleicht geängstigt. Nun aber sie entschlossener den je den Spuk zu beenden. Sobald es Wolf besser ging… [i] Rashal, es muss sein… [/i] Mit Blutzahn hatte es begonnen und ohne Blutzahn mußte es enden. Die Löwin hatte sich entschieden. [IMG]http://s14.directupload.net/images/120815/gksys62l.jpg[/IMG] |
16.08.2012 07:58:34 | Aw: [Keara Malin und Wolf von Stahlberg-Erkenbrandt] (#62315) |
Kriegerin | [i]“Nun... Monteros meinte, daß Ihr sicher widerstehen würdet... Aber daß Eure Gemahlin wohl weniger fest im Glauben wäre.“ - Pilpheronemous Finn – [/i] Kearas Hände schlossen sich fest um die Reeling. Sie tat sich selbst weh, lockerte sofort den Griff, als sie es bemerkte. Ihr Blick hing auf der aufgehenden Sonne, begrüßte sie mit einem Lächeln in dem Hoffnung lag. Es gab keinen Grund sich über einen Mann aufzuregen. Einer, der nichts von Ihr wußte, und dennoch sich erhob um über sie zu urteilen. ER hieß sie gnädig zu sein, ihm zu vergeben. Erst noch wütend hatte die Baronin durch die vielen Stunden auf See geschafft sich schließlich wieder im Zaum zu halten. Wind und Wellen hatten ihr übriges getan und auch Wolf hatte die Seeluft die Lungen geweitet. Er atmete etwas ruhiger, aß langsam, was Keara ihm aus der Kajüte gebracht hatte und fiel dann wieder in einen Dämmerschlaf schwerer Erschöpfung. Das Gesicht eines Mannes mit zerstörter Miene lag auf ihr, als die Ritterin die Augen für einen Moment schloss, Kraft schöpfte. „Sag es nicht, Grindt, sag es nicht! Ich weiß es… gewaltiger Mist… ver´dammter Scheiß… “ Und wie als Antwort fuhr eine Pranke mit leisen Murren durch ihr Haar. [i]Seine[/i] Silhouette war nur zu erahnen. Eine leichte Brechung des Lichtes zeichnete die Konturen des Hünen neben Ihr. „Sorg' Dich nich', mein Mädchen… Sorg' Dich nich. ER wird die Last nehmen.“ |
17.08.2012 10:16:54 | Aw: [Keara Malin und Wolf von Stahlberg-Erkenbrandt] (#62341) |
Kriegerin | [b]Baron und Baronin von Stahlberg-Erkenbrandt bei der Ankunft im Hafen von Mirhavaen auf dem Weg ins Lazarett um Herrn Dante Brady zu treffen:[/b] „Ich hoffe, ich kann das jemals wieder gut machen…“ „Was gut machen, Wolf…? „Das Du so zu mir stehst.“ „Ihr seyt mein Leben, Wolf.“ „Und Du meines… mein letzter Halt.“ [img]http://s1.directupload.net/images/120817/ay3gcpnu.jpg[/img] |
17.08.2012 17:46:40 | Aw: [Keara Malin und Wolf von Stahlberg-Erkenbrandt] (#62356) |
stormblade2811 | Wolf schien vom Wachen in den Schlaf und zurück zudrifte, so auch wechselten sich Phasen von Verwirrung und Klarheit. Sein Fieber kehrte nicht wieder aber sein in den Grundfesten erschüttertes Leben schien seinem Geisteszustand nicht zuträglich. Seine einzige Konstante schien Keara, an die er sich klammerte wie ein Ertrinkender, so sie in seiner Nähe war. Aber die Priesterin würde er mit letzter Kraft totschlagen, mit blossen Händen. |
19.08.2012 12:33:09 | Aw: [Keara Malin und Wolf von Stahlberg-Erkenbrandt] (#62382) |
Kriegerin | Die Müdigkeit drohte Keara zu übermannen. Sie wußte, daß sie schlafen mußte, schlafen würde. Wenn sie sich nicht den Ort aussuchte würde ihr Körper ihr diese Wahl abnehmen und seinen Tribut schlicht fordern. Doch soweit ließ die Ritterin es nicht kommen. Sie brauchte ihre Kräfte. Wolf brauchte sie. Das Lager lag so am Fluss, wie die Ritterin es verlassen hatte. Die Asche war verweht, die kleine Feuerstelle verwaist. Der Blick auf den kleinen Unterstand den Wolf für sie beide gebaut hatte, ertrug sie nicht lange, holte nur die Decken heraus und trug sie zum Flussufer hinab. Noch immer rasten ihre Gedanken, suchten nach dem Grund, warum man versucht hatte sie zu verhören und warum man nicht respektiert hatte, dass sie in dem Zustand keinen Zauber auf Wolf erlaubte. All die, die man versucht hatte ihm auf dem Weg nach Mirhaven aufzuzwingen hatten gereicht. Doch an Schlaf war schlichtweg nicht zu denken. [i]„Ihr habt keine Wahl. Euer Gefährte wird dieses Lazarett nicht wieder verlassen.“ - Ainslee Seonaid –[/i] Mit Gewalt hatte man Keara von ihrem Gemahl getrennt, aber mit Gewalt würde die Ritterin nicht antworten. Irgendwo über dem dunklen Fluss [i]seine[/i] Silhouette war nur zu erahnen. „Ich hab's Dir schonmal gesagt, Kleine…“ Ein dunkles Raunzen. „Ich kann Dir helf'n… Ab'r Dein' Weg musst du allein' geh'n.“ Ein Auflachen auf ihren protestierenden Laut hin. „Glaub' mir... Das packst du schon... Wer, wenn nich' v'dammt nochmal Du...?“ |
22.08.2012 14:09:35 | Aw: [Keara Malin und Wolf von Stahlberg-Erkenbrandt] (#62453) |
Kriegerin | [i] „Keara! Wenn Ihr es Euch anders überlegt, Ich bin hier.“ [/i] - Rivan Fearis - Keara rannte seit Stunden, seit dem sie die Festung der Silberwächter verlassen, in die man sie zur Vernehmung gezwungen hatte. Mit jedem Schritt, den sie rannte betete sie. Sie schrie und sie flüsterte, aber ER antwortete ihr nicht. Plötzlich stieg das Gelände unter ihr stieg an, ihre Waden krampften, Keara streckte sich förmlich dem Wind, der Freiheit entgegen. Nein, diesmal gab es keine Linderung durch den Lauf. Es gab keine Freiheit, solange man Wolf im Lazarett festhielt! Kearas Hände waren zu Fäusten geballt. Ihr Hals schmerzte, so sehr waren dessen Muskeln angespannt, und ihr Kiefer mahlte in mühsam unterdrücktem Zorn. Die Wut, die keinen Weg mehr fand auszubrechen, erstickte sie förmlich. Trotz der körperlichen Erschöpfung beschleunigte sie noch weiter. Sie flog nur so dahin, stolperte, fing sich, rannte weiter. Einzig ihr Wille trug sie weiter, nichts anders mehr. [i] "Ich habe andere Methoden meine innere Unruhe zu bändigen als in den Sprint zu verfallen. Lauf allein lässt es als Flucht erscheinen." - Raúl Monteros – [/i] Die Worte des Hauptmanns von Valec waren viele Tage her, doch hatte die Baronin diese so tief in sich vergraben, daß sie dort wo sie jetzt waren, fast sicher vor dem Vergessen waren. Wie so vieles andere... Das Leben, welches sie noch auf Burg Stahlberg geführt hatten, gab es nicht mehr. Wolfs Handelsreise, die für die kleine Baronie am Rande des Hochwaldes so wichtig gewesen wäre, endete in einer Katastrophe, einem Schiffunglück. Das Glück ihren Gemahl nach so vielen Monaten der Suche in Mirhaven wieder zufinden, verblasste bald unter den vielen Scherben in den ihr beider Leben auf Amdir zerbrach. [i] Es begann gar nicht mit Blutzahn! Es nahm in Winterrache seinen Anfang… [/i] |
22.08.2012 18:14:24 | Aw: [Keara Malin und Wolf von Stahlberg-Erkenbrandt] (#62464) |
stormblade2811 | Nachdem er mit Gewalt im Lazarett festgehalten wurde blieb Wolf still auf seinem Bett liegen und harrte der Dinge. Er starrte an die Decke und gab, wenn überhaupt, nur kurze und knappe Anworten. Essen mochte er noch zu sich nehmen, aber sonst nichts. Er war, wie jemand, der Ahnung davon hatte, wohl feststellen konnte, tief traumatisiert. Warum, mochte man nur erraten, denn die ruppige Behandlung hatte ihn noch mehr in seien Wahnideen verfallen lassen. |
23.08.2012 08:17:29 | Aw: [Keara Malin und Wolf von Stahlberg-Erkenbrandt] (#62474) |
Kriegerin | [i] "Wenn Ihr auch nur annähernd vom Licht beseelt seid, gebt mir meine Sachen zurück und laßt Keara zu mir!" - Wolf von Stahlberg-Erkenbrandt -[/i] Im Morgengrauen des neuen Tages war die Baronin zum Lazarett in Mirhaven aufgebrochen. Sie war in einfaches sauberes helles Leder gekleidet, das an den Kanten mit feinen dunkelblauen Stichen abgesetzt war. Dazu frisch polierte Stiefel, Sporen von Saer Caradoc von Rotburg. Plattenrüstung, Wappen und Waffen suchte das Auge jedoch vergeblich an ihr. Das lange Haar der jungen Frau war frisch gewaschen und sorgsam gebändigt und aus der Stirn gebunden, so daß der Betrachter frische Schrammen auf ihrer Stirn, wie von Ästen sehen konnte und die nur noch grünblaulich verfärbte Haut über dem rechten Auge. Eine fast verheilte Verletzung an der rechten Schläfe vervollständigte das Bild. Die Adlige schien ausgeruhter, mußte einige Stunden geschlafen haben. Keara ging aufgerichtet, gestärkt voran, erleichtert, als die Wache vor der Tür des Lazaretts sie einließ. Denn ihr erster Versuch vor einer halben Stunde auf der Brücke vor Mirhaven mit Herrn Brady zu sprechen, hatte dieser abgeblockt und sie stehen gelassen. Doch auch im Lazarett war es ihr nicht gelungen mit Herr Brady zu sprechen, die Situation zu klären. Schon als die Baronin eintrat war der ganze Vorraum mit vielen Leuten gefüllt, die ihr sogleich entgegentraten. Der Vorsatz und der feste Wille auf dem Wege der Diplomatie eine Lösung der Situation herbeizuführen, scheiterte, als Korporal Fearis darauf bestand augenblicklich mit ihr zu sprechen und seinen Worten Nachdruck verlieh indem er sagte, es wäre keine Bitte… und die Hand warnend und fest um die Schulter der Baronin schloss. [i]„Ihr missversteht mich, wenn Ihr das als Bitte verstanden habt, schöne Fürstin. - Rivan Fearis –[/i] Keara erinnerte sich genau an den Moment, spürte noch immer das Gewicht seiner Hand auf ihrer Schulter. An den darauffolgenden Moment jedoch nicht mehr, als sie durch die Heftigkeit mit der ihr der Korporal entgegentrat gezwungen wurde ihre defensive Haltung aufzugeben. Es war eine Sache gewesen, auf das sofortige Gespräch zu bestehen und ihr sogar zu verwehren den Baron kurz zu sehen. Doch, ver´dammt bei allen Göttern, es war eine ganz andere ihr eine Vernehmung aufzuzwingen unter dem Vorwurf sie habe eine Waffe im Lazarett gegen jemanden vom Tempel gezogen! Hatte man vergessen, daß Wolf und sie freiwillig hierhergekommen waren? Ob Wolf ihre Schreie hörte, als man sie ergriff, wußte sie nicht… Der Silberwächter und sein Begleiter in der Metallschuppenrüstung und der dunklen Gugel führten sie trotz heftiger und panischer Gegenwehr ab. Erst bei der darauffolgenden erzwungenen Vernehmung in der Festung der Silberwächter, äußerte Keara sich zu dem Vorwurf, daß die im Lazarett die Waffe gezogen haben sollte. Es stimmte nicht so ihre Aussage und sogar der Mann mit den kastanienbrauen Haaren, widerlegte den Vorwurf bei der Vernehmung der Ritterin in der Festung der Silberwächter. Sonst hatte zu ihrem Bedauern jedoch nur zynische Worte für die Ritterin über. Aus irgendeinem Grund hätte sie ihn gerne in Ruhe gesprochen. Doch so blieb als Tatsache: Keara hatte die Hand an der Waffe gehabt, sie jedoch nicht gezogen. In den Augen des Korporals vor dem Gesetz von Mirhaven jedoch das gleiche. Und während die Ritterin vortrat sein Urteil akzeptierte und ihre Hände vorstrecke um die Strafe für das Legen der Hand an die Waffe auf sich zu nehmen, fragte sie sich, wer um alles in der Welt dem Korporal die falsche Information gesagt hätte, sie hätte die Klinge im Lazarett gezogen? Da der Mann mit dem Speer ihre Aussage, daß es nicht so war bestätigt hatte, blieben nur… Panik schnürte ihre Kehle zu, als sie weiterrannte, nicht mehr auf ihre Umgebung achtete. Wolf, Wolf, Wolf! Würde er ihr jemals verzeihen können, daß sie ihn in dieses Lazarett gebracht hatte? |
24.08.2012 09:42:15 | Aw: [Keara Malin und Wolf von Stahlberg-Erkenbrandt] (#62504) |
Kriegerin | Keara hielt nicht inne. Die junge Frau lief weiter, auch als der Wald um sie herum dunkler und dichter wurde. Etwas jagte sie, immer und immer weiter, hin und her, nach Mirhaven zurück, zurück zu Wolf und dann weiter immer weiter von ihm weg. Mirhaven, dass ihren Gemahl durch ihre Schuld in seiner Gewalt hatte! Mirhaven, dass auch sie mit Gewalt abgeführt hatte! Unbewaffnet und ohne Rüstung und mit dem Wunsch Herr Dante Brady zu sprechen ins Lazarett zu gehen, war ein Fehler gewesen. Schon auf der Straße hatte er sie stehen lassen und die Silberwächter gerufen! Ein Scheitern eines Versuchs die Sache diplomatisch zu lösen und ein Scheitern, wie Saer Monteros es ihr ungefragt in der Nacht zuvor vorausgesagt hatte. Hatte er auch gewußt, daß man sie ergreifen und vernehmen würde? Ein Gedanke auf den die Ritterin im Leben nicht gekommen wäre! [i]„Ich weiß von dem Ritual, ich weiß, dass Ihr auf Valvec ward... Ich habe meine Ohren überall. - Rivan Fearis – [/i] [i] „Glaubt ihr, ich weiß nicht auch wo sich Euer Gefährte befindet? Von dem Eklat? Warum ihr am Flussufer zu finden wart und nicht in Mirhaven an seiner Seite?“ - Raúl Monteros –[/i] Warum glaube jeder, irgendwas über sie zu wissen? Warum warf jeder auf den sie traf mit Mutmaßungen und Behauptungen um sich? Nicht die Hälfte davon stimmte und der Vorwurf, den man gestern ihr zu Last gelegt hatte, war üble Nachrede gewesen. Hoars Anhänger war, so griesgrämig er auch gewesen, war ihre Rettung gewesen war. Und doch… sie war noch nie auf der Ascheinsel gewesen und es war auch kein Ritual gewesen! Es war ein einziger dunkler Moment gewesen. Ein einziger. |
25.08.2012 15:27:26 | Aw: [Keara Malin und Wolf von Stahlberg-Erkenbrandt] (#62548) |
Kriegerin | [b]Aus: Schreiben an Willard Pakusch[/b] [b]Schreiben an Willard Pakusch 22 Aug 2012 17:46[/b] *Ein bewaffneter Bote aus Mirhaven erreicht die Burg Winterrache und wird das Schreiben an den Orden jedoch nur aushändigen, wenn er für seinen Dienst bezahlt wird. Offensichtlich war der Absender dazu nicht oder nur ungenügend in der Lage und für ein wenig Gold mehr verrät der Bote auch, daß der Brief in dem Gasthaus Rose übergeben wurde, so daß anzunehmen wäre, daß man dort auch eine Antwort hinterlegen könnte.* „ Meinen Gruß dem Orden der Ritterlichen Beschützer, Ehrenwerter Meister Pakusch, Ich bringe, so Ihr erlaubt und sobald die Umstände es zulassen, alsbald einen Mann zu Eurem Orden, der ein Verbrechen gegen ihn melden möchte und damit, so sagte er, in Mirhaven kein Gehör fand. Der Name des Mannes lautet Ganelon de Malfaisant. Er hofft daher auf Hilfe aus Euren Reihen. Ich bitte Euch jedoch mich direkt nach meiner Eskorte des Mannes auf Eure Burg zu entschuldigen. Oben genannte Umstände erlauben mir nicht auf Burg Winterrache zu bleiben. Solange mein Gemahl im Lazarett von Mirhaven festgehalten wird gilt der Auslösung seiner Person meine ganze Aufmerksamkeit. Ich bedauere, daß wir Euch warten ließen, ziehe unsere Bitte um ein Gespräch zurück und hoffe auf Eure Vergebung. [i]Keara[/i] *das Stück Pergament ist klein und wird nicht zum ersten Mal benutzt. Auf der Rückseite sind Schriftzeichen in Torass zu lesen, scheinbar ein Aushang, der von irgendeiner Anschlagtafel abgenommen worden ist. Die Schrift von Keara verrät, daß sie in Eile schrieb. Die Buchstaben sind schnörkellos, rasch auf das Pergament gekratzt. Kein Wappen, keine Titel, kein Zeichen ihrer Ritterschaft.* - [b]Schreiben an Willard Pakusch 25 Aug 2012 13:05[/b] Mit gemischten Gefühlen las Willard die Zeilen. "Was ist derzeit nur in Mirhaven los?" "Mach Dir noch keine Gedanken", sprach die warme Stimme hinter ihm, "hör Dir zuerst einmal an, was die Einzelnen dazu zu sagen haben." "Ritter von Falkenstein, den Herrn de Malfaisant, ja. Doch was ist damit?" Flüchtig fuhr er über eine Zeile des Schreibens und erhielt ein langes Schweigen als Antwort, ehe silbergraue Seide gen Tür wehte. "Das überlass mir." Dann war er allein. Mit einem müden Schmunzeln erhob er sich und folgte ihr. Aber nur, um dem nächsten Schildknappen den Brief zu übergeben und einen Auftrag zu erteilen. "Empfangt beide. Sie sollen sich nach der Reise in der Burgkaschemme aufwärmen und stärken. Bietet beiden Unterkunft für die Nacht an. Zumindest Herr de Malfaisant wird vermutlich ein paar Tage verweilen. Wenn sich vorher keine Gelegenheit mehr ergibt, ladet ihn zur Tafelrunde, um sein Anliegen vorzutragen." |
26.08.2012 13:46:09 | Aw: [Keara Malin und Wolf von Stahlberg-Erkenbrandt] (#62566) |
Kriegerin | Seit Stunden lag Keara reglungslos in einem dämmerigen Halbschlaf auf den kalten Steinstufen. Ihr Blick hing unter der steinernen Decke, wanderte so kriechend wie ihre Gedanken über die einzelnen Erhebungen. [i] „Torm, Ich bitte Dich um Deinen Segen für Keara Malin von Stahlberg. Sie kam mutig vor Dein Angesicht, um Taten zu beichten, von denen sie dachte, sie wären Unrecht. Dein Streiter kann kein Fehl und keinen Tadel in Ihr entdecken. Stelle sie unter Deinen heiligen Schutz, halte die eifersüchtigen Blicke der Dunkelheit von Ihr fern. Gib Ihr von Deiner Kraft und Deinem Mut, auf das sie das Unrecht bekämpfen kann. So sei es im Namen des Wahren! - Wolf von Erkenbrandt - [/i] Zum ersten Mal seit der gewaltsamen Trennung von Wolf spürte Keara keine Wut mehr. Der Kampf der gestrigen Nacht gegen Saer Raúl Monteros und Rashal hatte sie bis an die Grenzen und darüber hinaus gebracht. [i]Ihr wollt Kämpfen..? - Raúl Monteros –[/i] Dabei war die junge Frau sich überhaupt nicht mal sicher, wo ihr stählender Gegenüber plötzlich hergekommen war! Oder wollte sie nur nicht glauben was offensichtlich war? Das Halbdunkel hatte ihr seine grünschwarze Rüstung förmlich entgegengespuckt! [i]„Seid ihr nun der Flucht müde, Ritterin? Seid ihr nun bereit mehr zu tun als immer nur zu rennen..? - Raúl Monteros - [/i] Ob nun Provokation oder… Einladung. Keara erinnerte sich nicht an den Moment in dem sie sich entschieden hatte, Saer Raúl Monteros derart heftig anzugehen. Einzig überrascht und gänzlich davon geschwemmt hatte Keara nur die heiße Welle des Triumphs, als sie zwei Schritt Boden gegen den Ritter gut gemacht hatte. Ein Gefühl, welches sie niederkämpfte, noch bevor sie sich erlaubte auch nur davon zu kosten! Warum nur bei allen Göttern schickte das Schicksal jedoch diesen Mann? Bei Hoar, mit dem Mann mit den kastanienbrauen Haaren zu streiten, sich müde zu kämpfen, das wäre eine Wohltat gewesen. Das hier… war Wahnsinn. Und so absurd es auch war, es hätte bleiben können was es war, ein Kampf ohne Folgen, ohne Schmerz. ER hätte es verstanden. Wolf hätte es verstanden. Und auch wenn es ebenso absurd war, einen kurzen Moment lang glaubte Keara sich ebenso von Saer Raúl Monteros verstanden. Doch der Moment zerbrach, als die Tür sich bewegte. Das Auftauchen von Rashal und Blutzahn im Halbdunkel verschob das Gewicht und… die Bedeutung dessen, was geschah. [i]"Haltet die Türe. Das ist ein Befehl!“ – Raúl Monteros – [/i] |
27.08.2012 07:06:57 | Aw: [Keara Malin und Wolf von Stahlberg-Erkenbrandt] (#62593) |
Kriegerin | Der Brustkorb der Ritterin hob und senkte sich langsam. Keara genoss die körperliche Erschöpfung, den Segen nicht den kleinsten Finger mehr rühren zu können. Bald, schon bald, würde dieses absurde Gefühl vergehen und sie würde sich nur unter Schmerzen erheben können. Vielleicht würde sie dann auch versuchen zu verstehen, was überhaupt genau passiert war. Selbst beim Atmen merkte Keara die vielen Schwellungen, die langsam aber sicher zu vielfarbigen schmerzenden Blutergüssen am ganzen Körper werden würden. Dazu das Blut von der Wunde am Hinterkopf und die aufgerissene linke Schläfe von dem Schlag gegen das Jochbein, der sie am Ende des Kampfes zu Boden hatte gehen lassen. [i]„Siehst' Scheisse aus, Keara.“ - Grindt - [/i] „Ich freu mich auch Dich zu sehen, Grindt,“ murmelte Keara erschöpft der dunklen Silhouette entgegen, die keine Anstalten machte ihr von dem kalten Steinboden aufzuhelfen. Sie grinste schief, „Gew´altiger Mist, ich weiss…“ Sein dunkles Grollen fast körperlich spürend gab sie sich ausgelaugt weiter dem Halbdunkel des Ortes hin an dem sie mit ihrem Zorn sogar die Elemente zum Kampf gegen den Streiter des Tyrannos aufgerufen hatte. Dagegen waren die letzten Spuren des Kampfes mit den Räubern in den Nebellanden in der letzten Nacht verblasst. Die unsichtbaren würden bleiben. |
27.08.2012 18:16:39 | Aw: [Keara Malin und Wolf von Stahlberg-Erkenbrandt] (#62603) |
Lisk | Ehrfürchtige Stille herrschte in der geheiligten Halle, die nur von dem Licht einiger Kerzen und der bläulichen Flamme des Dunkelfeuers erhellt wurde. Inmitten dieses Zwielichtes kniete eine gerüstete Gestalt in repektvoller Demut vor dem Antlitz eines Götterbildes. Die blankgezogene Klinge vor sich auf dem Boden, die Faust am Herzen, war er in eine stumme Ehrerbietung an seinen Gott versunken. Sollte man meinen. Tatsächlich hatte er sein Gebet schon gesprochen und ließ nun die letzten Tage Revue passieren, um Rechenschaft über seine Verfehlungen und Erfolge abzulegen. Sein größtes Vergehen war zweifellos das gewesen, daß sein heiliges Schwert trotz Kampf gegen eine Ritterin des Lichts nur Spuren von Elementargeistern vorweisen konnte und keinen einzigen Tropfen ihres Blutes. Er wußte, daß er dafür mehr zu zahlen hatte als den üblichen Tribut für eine gezogene und nicht benetzte Klinge und verpflichtete sich diesen alsbald zu leisten. Er würde dafür gerade stehen, auch wenn ihm und damit auch seinem Gott diese Zurückhaltung einen weitaus größeren und wesentlich wertvolleren Preis eingebracht hatte. Ob sie ahnte, daß ihre Ankündigung seiner Forderung nicht ohne Zwang nachzugeben, die ganze Angelegenheit für ihn nicht nur reizvoller machte, sondern in den Augen seiner Gottheit nahezu zu einem heiligen Akt erhob? Mit einer gewissen Genugtuung stellte er fest, daß sich all seine Geduld ausgezahlt hatte. So oft war sie ihm in den Gesprächen ausgewichen, hatte Fragen ignoriert oder übergangen oder hatte gleich ganz geschwiegen. Und doch hatte er trotz ihrer andauernden Flucht und ihres immerwährenden Tanzes wie im Café um die Säule herum ausreichende Erkenntnisse gewonnen und ihm einige sehr interessante Schwachstellen offenbahrt. Bislang war er recht zufrieden über die Entwicklung der Dinge. Langsam erhob sich der Finstere Streiter und salutierte in Ehrfurcht mit der Faust auf dem Harnisch vor dem Bildnis des Tyrannos, ehe er kehrt machte und wehenden Umhanges den Raum verließ. Seine Verpflichtungen gegenüber Valvec mochten ihr ein wenig Aufschub gewähren, doch würde er schon dafür sorgen, daß sie nicht vergaß. |
28.08.2012 07:47:06 | Aw: [Keara Malin und Wolf von Stahlberg-Erkenbrandt] (#62614) |
Kriegerin | [i]„Nun... ich wollte fragen, warum weilt Ihr nicht an der Seite Eures Gatten? Oder lebt Ihr getrennt?“ - Ganelon de Malfaisant - [/i] Mit ihrer unkontrollierten Wut und dem daraus folgenden Aufruhr in der Taverne hatte Keara die Gastfreundschaft des Ritterordens auf Burg Winterrache aufs Schändlichste beschämt. Mehr denn je spürte sie, daß ihr die Ereignisse entglitten und sie kämpfte dagegen an. Die Gedanken der Ritterin waren aufgewühlt, als sie schließlich dennoch vorgelassen wurde zu den beiden Meistern des Ordens und ihr Blick respektvoll gesenkt. [i] „Ich wollte mich entschuldigen, dafür dass ich den Wunsch um ein Gespräch [Anm. zum Verständnis: über den diplomatischen Dienst] zurückzog, dafür dass ich einen Mann zu Euch brachte, der die Euren beleidigt hat und dafür, dass ich einen Tisch in Eurer Taverne umwarf. Wenn ihr einen Schaden seht, komme ich dafür auf. - Keara Malin von Stahlberg-Erkenbrandt - [/i] Ihre Entschuldigung war akzeptiert worden, doch danach fühlte Keara sich nicht besser. Eher das Gegenteil war der Fall. Der umgeworfene Tisch auf einen Mann, den sie unter ihrem Schutz nach Burg Winterrache eskortiert hatte, hätte wirklich nicht sein müssen. Ver´dammt! Aber hätten die Worte des Herrn Ganelon de Malfaisant sein müssen? [i]„Ich bin sicher, nach einer Weile wird er zu Euch zurückkehren. Ab und an braucht ein Mann eben ein wenig Abwechslung. Ihr solltet es nicht so schwer nehmen, solange Euer Gatte einigermaßen diskret ist.“ - Ganelon de Malfaisant - [/i] Worte wie Salz in offenen Wunden. Mutmaßungen, die schmerzten. Und doch… egal was der blasse schwarzhaarige Mann ihr gesagt hätte, _sie_ hätte Haltung bewahren müssen! Keara beschämte nicht nur sich, sondern jeden Mann, der je den Ritterschlag erhalten hatte. Und am meisten Saer Caradoc von Rotburg. |
29.08.2012 07:24:56 | Aw: [Keara Malin und Wolf von Stahlberg-Erkenbrandt] (#62635) |
Kriegerin | [i]„Und ihr seid sicher, daß ihr Euch nur entschuldigen wollt und nicht um Hilfe ersucht? - Willard Pakusch- [/i] Sicher war Keara sich bis heute nicht… und was immer sie glaubte sagen zu wollen… der Moment den beiden Paladinen zu antworten war verstrichen, ohne dass sie ein Wort über die Lippen bekommen hatte. Sprach sie so von sich aus normalerweise nur selten ein Wort über das, was sie durchmachte, so verschlossen sich ihre Lippen nach Wolfs gewaltsamen Festhalten in Mirhaven und ihren Vernehmungen der letzten Tage nun gänzlich. Doch drei Teller warme Erbsensuppe, zwei Becher Met und fast einen halben Leib frisch gebackenes Brot halfen der Ritterin zum ersten Mal seit vielen Tagen eine Nacht ohne Hunger zu beginnen. [i]„Meine Bitte an Euch ist, daß Ihr nach Euren Verletzungen sehen lasst, ehe Ihr uns wieder verlasst. - Willard Pakusch- [/i] Eine Ordensschwester hatte die Schwellungen der linken Gesichtshälfte gewaschen und gesäubert und so dem Wundfieber und anderen Unannehmlichkeiten vorgebeugt, an die Keara zu ihrer Schande wenig Gedanken verschwendet hatte. Seit so vielen Jahren war Wolf an ihrer Seite und die Berührung seiner Hand linderte stets die Folgen jeder Verletzung, die sie mit nach Hause gebracht hatte, daß sie sich tatsächlich kaum noch dran erinnern konnte, wie es war normal behandelt zu werden. Und auch für die zahlreichen Blutergüsse, die ihren ganzen Körper drohten steif werden zu lassen, hatte eine dazukommende ältere Ordensschwester eine kühlende Paste gehabt und leise Worte, die davon kündeten, wie viel Glück sie gehabt hatte. Keine gebrochene Rippe, alle Blutungen unter der Haut. [i]„Und Ihr solltet wissen, daß Ihr auch die Nacht noch hier verbringen könnt, ehe Ihr wieder aufbrechen müsst. Lasst es den Burschen nur wissen.“ - Willard Pakusch- [/i] Im Stall von Burg Winterrache hatte sie Unterkunft erhalten, nicht weil man die Baronin nur im Stall hatte schlafen lassen wollen, sondern weil Keara es ausdrücklich erbeten hatte. Wie sie von dem ersten Aufenthalt auf der Burg wußte gegen den ausdrücklichen Wunsch ihres Gemahls und gegen alles was sich gehörte. Doch was scherte sie der Anstand, wenn man Wolf mit Gewalt festhielt und sie mit Gewalt von ihm weghielt! Gleich Morgen früh würde Keara wieder nach Mirhaven gehen und sich gegen ihn eintauschen, wenn es ihr nicht gelang ihn friedlich rauszubringen. Doch… jetzt würde Keara versuchen zu schlafen. Sie nützte niemanden, wenn sie die Fähigkeit zu ruhen gänzlich verlor. Und ein ruhiges Gespräch kostete sie zurzeit mehr Kraft als sie sich eingestehen wollte. Und Kraft würde sie brauchen um die Gewalt die ihr und Wolf angetan wurde erneut nicht mit Gewalt zu beantworten. ER würde sie schützen. Durch die offene Stalltür betrachtete Keara lange die Sterne und küßte all die, die in ihrem Herzen waren in ihren Gedanken. [i]„Licht mit Euch.“ - Desmond Pakusch- [/i] Güte, die in dieser Nacht auf Burg Winterrache Schlaf, Ruhe und Erholung für die Ritterin brachte. |
30.08.2012 07:45:36 | Aw: [Keara Malin und Wolf von Stahlberg-Erkenbrandt] (#62661) |
Kriegerin | [i] „Keara.....haben sie Dir was getan?“ - Wolf von Erkenbrandt -[/i] Seit Stunden stand Keara am Ufer eines kleinen Sees tief im Wald. Die Arme weit von sich gestreckt, je einen Ziegelstein in jeder ihrer Fäuste. Bis auf ein dünnes Tuch, das sich um ihren Oberkörper und die Hüften schlang war sie unbekleidet. Die nackten Füße drückten sich in den kalten Schlamm. Sie zitterte vor Anspannung. Die gespannten, arbeitenden Muskeln, der harte Nacken, boten dem geneigten Beobachter ein angenehmes Bild, sah man von den zahlreichen, langsam heller werdenden, Blutergüssen ab. Irgendwo am Rande ihrer Wahrnehmung stand Wolf und hielt Wache. Schütze sie, wie sie ihn schütze. Keara schloss die Augen, richtete ihre Aufmerksamkeit nach innen. Ganz langsam begann sie die Aufruhr dort zu greifen und zu ordnen, wie sie es gelernt hatte. Doch es war schwer, vieles entglitt ihr. Anders jedoch wurde klarer. Ihre Muskeln protestierten, durch die stundenlange einseitige Belastung, doch Kaera schob die Bedürfnisse ihres Körpers zur Seite, griff den nächsten Gedanken, stellte sich ihm. [i]„Unsinn! Valvec... er ist'n Paladin und sie ne Ritterin von Ilmater.“ - Pilpheronemous Finn - [/i] Mirhaven lag hinter ihnen. Ein Gedanke, der die Konzentration erschwerte und sie viel Kraft kostete, bevor sie ihn greifen konnte. Am wichtigsten war, gleich nach der Befreiung von Wolf, daß Keara es geschafft hatte die Größe zu besitzen sich bei Herrn Brady und bei dem Hoaranhänger, als Stellvertreter des Korporal Fearis, zu entschuldigen. Und das trotz der harschen Worte die Herr Brady ausgesprochen hatte. Vielleicht unnötigerweise. Denn als beide Männer ihr die Hand reichten, ihre Entschuldigung annahmen, aufrichtig akzeptierten, nährten sie damit die Hoffnung in der Ritterin, daß alles seinen Weg finden würde, wenn sie man sie nur zur Ruhe kommen ließ. Ruhe, wie sie nun hier im Wald am Ufer des kleinen Sees fanden. Ruhe, die in dem Gebet der Herrin Eschenhain in Hohenbrunn gelegen hatte und die sie auch in Mirhaven in ihren Augen sah. Sie drängte sich nicht vor und nicht auf. Und auf Kearas Bitte um ein Gespräch zu einer anderen Zeit an einem anderen Ort gab sie milde ihre Zustimmung und der Hoffnung weiter Nahrung. Ganz im Gegenteil verhielt sich dagegen die andere Dame. Ihr Name war Ainslee Seonaid. Erneut respektierte sie nicht, daß ihr Gemahl sie nicht in seiner Nähe duldete, und auch die Bitten Kearas Wolf in Frieden zu lassen, ignorierte sie. [i]“Sie hat mich verspottet und sich zum Richter aufgeschwungen.“ - Wolf von Erkenbrandt - [/i] Statt um Ruhe bemüht oder ein Gespräch löste sie sogar, ohne daß jemand sie darum gebeten hatte, ihr Amulett vom Hals und trat auf Wolf zu um es erschreckend bewußt in Wolfs Richtung zu halten. Dass Wolf jedoch erkannte was sie ihm aufgezwungen darbot, damit hatte sie nicht gerechnet. [i]„Ihr habt Euch versündigt! Geht ins Gebet mit Eurer Göttin, wenn Ihr an sie glaubt und weicht von mir!“ - Wolf von Stahlberg-Erkenbrandt“ [/i] Dass Keara sich sofort dazwischenstellte, um die Lage wieder zu beruhigen und Wolf zu schützen, nahm sie leider ebenso nicht wahr. Nein, sie forderte Antworten! Eine Forderung, die die Ritterin erschauern ließ. Bereits zweimal hatte die Priesterin ohne zu Zögern und kurzerhand und wie von Zauberhand über die Stadtwache von Mirhaven geboten, die den Befehlen der Novizin augenblicklich treu ergeben war. Und auch Wolf wurde erneut mit dem Kerker gedroht. So wie man ihr die Zelle neben dem verwirrten Hexer versprochen hatte. [i]“Bleibt mir fern! Mehr sage ich nicht, sonst werde ich eingekerkert.“ - Wolf von Stahlberg-Erkenbrandt“ [/i] Nein… Das war der Moment in dem Keara sich fügte, begann leise zu bitten von von Wolf abzulassen, erst zu der Novizin direkt und als das auch an ihr abprallte, an Herrn Brady. Und dann forderte sogar der Diener Hoar sie und die Herrin Eschenhain auf von Wolf abzulassen! [i]„Ich will endlich Antworten.“ - Ainslee Seonaid - [/i] Sie wollte so heftig, daß Keara plötzlich bebend klar wurde, warum sie Wolfs und ihre Bitte nicht achtete, sie in Frieden zu lassen. Auf wessen Kosten war ihr egal. Es ging ihr gar nicht um Wolf. Es ging ihr einzig um sie. Um sie und ihren starken Glauben! Und dennoch hoffte Keara inständig, dass sie diesen dem gefallenen Paladin gegenüber nur unabsichtlich und ohne böse Absicht ständig so deutlich betonte. Doch die Ritterin mußte erleben, wie sie Wolf erneut Ainslee Seonaid hart anging, dass schließlich zu dem Schluss kommen mußte, ob man wollte oder nicht, daß es ihr schlichtweg egal war, wie viel Salz sie in offenen Wunden von Wolf rieb und dass sie drohte die Situation erneut zum eskalieren zu bringen. Eine Situation in der Keara erneut, all ihre Kraft aufbrachte um Gewalt nicht mit Gewalt zu beantworten. Und dann kam endlich die Erlösung. ER hatte ihre Gebete erhört. Die Dame ließ von Wolf ab, jedoch nicht ohne erneut leider deutlich betonen, wie sehr sie im Lichte der Götter bade, daß sogar Finn Wolf und Keara begann zu verteidigen. [i] „Ich habe erfahren was ich wollte. Ich werde mich in diese Angelegenheit nicht mehr beteiligen. Selune kennt mich und meinen Glauben und weiß um mich.“ - Ainslee Seonaid- [/i] Der Schmerz, den sie verursacht hatte, würde heilen. Irgendwann. Die ruhigen Ufer des kleinen Waldsees waren der erste Schritt. Vor dem zweiten graute es ihr. |
01.09.2012 09:07:20 | Aw: [Keara Malin und Wolf von Stahlberg-Erkenbrandt] (#62700) |
Kriegerin | Mit einem Lächeln dachte Keara an die letzten Tage in der Wildnis zurück. Wolf und sie waren zur Ruhe gekommen. Miteinander und mit der Welt um sie herum. Lange intime und sehr leise geführte Gespräche, deren Worte Zeuge nur der kleine See im Inneren des Silberwaldes gewesen war, hatten geholfen all die Geschehnisse aufzuarbeiten und zu ordnen, das weitere Vorgehen gemeinsam abzustimmen. Dazu Nahrung, Schlaf und Meditation. Und Wolfs Nähe, seine ungebrochene Zärtlichkeit. Keara schöpfte Kraft und ihre körperlichen Wunden begannen zu heilen. - Drei Tage nach der Tafelrunde auf Winterrache traf Keara wie vereinbart Tai Li in der Rose. Ein klärendes Gespräch, viele ruhige Gedanken. Dazu heißer Tee von Kamille auf fremde, aber ehrerbietende Art dargebracht. Keara kam nicht umhin festzustellen, daß sie nicht nur aus Ritterlicher Ehrerbietung dem Leben anderer gegenüber gehandelt hatte. Nein, sie mochte Tai Li. [i]„Meister Pakusch hat mich gebeten Euch zu begleiten auf Eurer Suche nach Eurer Ritterin. Wollt Ihr das?“ - Keara Malin von Stahlberg-Erkenbrandt - [/i] [i]„Natürlich. Wichtiger als mein Denken und Fühlen dazu, ist jedoch das Eure. Ihr wundert Euch? Warum? Ihr habt bewiesen wer Ihr seid, als ihr Euren Namen nanntet und es bestätigt, als Ihr mein Leben gerettet habt.“ - Tai Li - [/i] |
05.09.2012 06:26:42 | Aw: [Keara Malin und Wolf von Stahlberg-Erkenbrandt] (#62810) |
Kriegerin | Keara lief durch die Nacht, aber sie sah nicht wohin. Einzig ihr Herz schien die Richtung zu kennen, die Richtung in dem sich das Neue Lager befand. Keara hatte nichts erreicht, oder? Dabei war sie gut vorbereitet gewesen. Ihr Geist beruhigt, ihre Gedanken klar. Fast bis zuletzt hatte sie ruhig gehandelt. Fast bis zuletzt. Dennoch… hatte es einen Punkt gegeben, der unerwartet kam und dem an ihr die Ereignisse mehr und mehr entglitten. Die Ritterin stolperte, verfing sich, doch das nächste Gebüsch mußte schlichtweg ihr und ihrem Zorn weichen. Schmerzhaft hielt sich mit der linken Hand die Seite, die rechte Hand umklammerte förmlich ihr Schwert. Doch in ihrem Inneren fühlte die Ritterin noch immer die Erinnerung an einen ganz anderen Schwertgriff in ihrer Hand. Größer, brachialer und von den Göttern berührt. Die sanfte Berührung der Pranke in ihrem Nacken blieb in dieser Nacht aus. Dennoch glaubte sie SEINE Stimme zu hören. [i]„Das Leb'n is' nich' wie in den schön' Kindergeschicht'n… Es is' hässlich und gemein. In 'ner Geschichte braucht's nur 'nen beschiss'nen edlen Ritt'r, der den Drach'n erschlägt un' die Jungfrau vög'lt.. Im echt'n Leb'n braucht's Männer wie mich... Du kannst nich' einfach freundlich un' nett durch die Straß'n lauf'n un' hoff'n, dass auch alle and'ren nett zu Dir sind. Un' Du kannst nich' einfach irgendwo 'ne Burg bau'n und hoff'n, dass erst jed'r Feind erstmal höflich an die Tore klopft." - Grindt - [/i] |
06.09.2012 08:34:36 | Aw: [Keara Malin und Wolf von Stahlberg-Erkenbrandt] (#62850) |
Kriegerin | Keara rannte nicht mehr. Sie schleppte sich langsam vorwärts, mußte immer wieder kurz ausruhen, bevor sie dann ein kleines Stück vorwärts kam. Zeit verlor an Bedeutung. Aber sie näherte sich Schritt um Schritt ihrem Ziel, auch wenn der Rückweg zum Neuen Lager doppelt so lange brauchte wie der Hinweg. Die Ritterin gab nicht auf, biss die Zähne zusammen und kam in den nächsten Stunden weiter voran. Ihr Wille triumphierte schließlich über ihren erschöpften Körper und sie ging aufrechter, zielstrebiger, schob den Schmerz, den die zahlreichen frischen Prellungen verursachten mit jedem Schritt mehr zu Seite. [i]Entschlossen[/i] schob sie die vergangenen Geschehnisse zur Seite, verdrängte sogar das ungewohnte Gewicht des brachialen Schwertknaufs in ihrer Hand, welches sie immer noch glaube zu fühlen. Nur zwei Worte schaffte sie nicht niederzukämpfen. Zwei Worte häßlich, dreckig und gemein. Wie das Leben. |
06.09.2012 09:30:47 | Aw: [Keara Malin und Wolf von Stahlberg-Erkenbrandt] (#62851) |
Lisk | Es gab nichts mehr, was er Rashal beibringen konnte. Sein Schüler hatte ausgelernt. Diese Erkenntnis gewann Raúl als er ihn in Aktion sah und war mit einem gewissen Bedauern verbunden. Die nächsten Monde würden zeigen, ob er als Mentor recht gehandelt oder versagt hatte. Diese letzte Prüfung hatte Rashal noch zu bestehen. Doch bis zu dieser Entscheidung konnte man mit geballter Macht perfekt aufeinander abgestimmt wirken. Es bedurfte nicht vieler Worte zwischen den beiden Tyrannen. Nicht einmal Blicke schenkten sie sich, da die Aufmerksamkeit Beider auf der Ritterin zwischen ihnen lag. Bemerkenswert wie sich die Geschichte wiederholte. Sicher gab es Variationen, die gab es immer. Doch waren es gerade diese Details, die eine umso gewichtigere Bedeutung gewannen. So brauchte es nur den Halt und das Übrige erledigte sie selbst und setzte aus freien Stücken seine unausgesprochenen Gedanken in die Tat um ohne ein weiteres Zutun des Streiters. Sie funktionierte bereits intuitiv... |
07.09.2012 07:02:47 | Aw: [Keara Malin und Wolf von Stahlberg-Erkenbrandt] (#62885) |
Kriegerin | Keara hatte nur kurz ausruhen wollen. Doch als sie schwere metallische Schritte hörte, wußte sie, daß sie eingeschlafen sein mußte. [i]Ver´dammt![/i] Die Ritterin versuchte auf die Beine zu kommen, doch was normalerweise ein leichtes Aufspringen war, zog sich nun in eine zähflüssige langsame Bewegung hin. Die unzähligen Prellungen ließen sie die Zähne fest aufeinanderbeißen, als sie dem Mann, der sich als niemand anders als die Stimme und Arm des Hoar auf Amdir vorstellte, gegenüberstand. Der Mann, der sie zusammen mit Korporal Fearis abgeführt und verhört hatte. Doch sie hatte ihren Frieden mit ihm gemacht, hatte Großmut bewiesen und sich bei ihm entschuldigt, als sie Wolf aus dem Lazarett in Mirhaven befreit hatte und er hatte ihre Entschuldigung angenommen. Und wenn sie so über ihr Gespräch am Flussufer nachdachte… …da waren diesmal weder Spott in seiner Stimme gegen sie, noch Groll spürbar. Ganz im Gegenteil. Lhoorn Kar'Vrel war der Name des Mannes mit dem kastanienfarbenen Haar. Für Momente jedoch glaubte Keara nicht nur den Menschen vor ihr zu sehen, sondern auch den Gott dahinter. Hoar kam als Racheengel zu ihr als wisse er um ´Asgrim´ und die Geschehnisse in der letzten Nacht und wie als stehe sie vor dem Herrn der drei Donner zog sie ihre Klinge, erbot sie ihm respektvoll auf beiden geöffneten Handflächen. Sie erzählte von dem Webel Asgrim auf Burg Wildfang, der ihr dieses besondere Geschenk bereitet hatte und das Bastardschwert für sie geschmiedet hatte. Doch gleichzeitig sprach sie mit Kar'Vrel, der ihre Waffe mit respektvollen Blick maß, wie sie seinen Speer bewunderte, von dem er erzählte, daß er ihn von seinem Lehrmeister erhalten hatte, der ihn in den Lehren des Hoar unterwiesen hatte. Lehren von denen Keara nichts wußte. Lehren, die der alte Webel von ihr stehts fern gehalten hatte und dennoch nicht hatte verhindern können, daß Keara eine gefährliche Spur erst im letzten Moment losgelassen hatte. [i]Blathmann…[/i] Doch der Blitzstrahl vom Himmel, das Zuschnüren ihrer Kehle blieb aus. Mehr noch… Das gute Gefühl das Richtige getan zu haben bestärkte sich durch Lhoorn Kar'Vrel. |
07.09.2012 18:58:25 | [Keara Malin und Wolf von Stahlberg-Erkenbrandt] (#62923) |
Kriegerin | [i]„Dann hofft darauf, dass die Götter Euch helfen mögen. Wenn Ihr nicht sprecht wird man in dem Glauben bleiben das Euer Verstand nicht in Ordnung ist und Ihr mit dem verdammten Monteros im Bunde seid. Mir ist es gleich, weder nennt man mich den mildtätigen, noch bin ich auf Euer Seelenheil angewiesen. Wenn Ihr nicht sprechen wollt, werdet glücklich mit Eurem Landstreicherdasein, Baronin.“ - Lhoorn Kar'Vrel - [/i] Nach dem Gespräch mit Lhoorn Kar'Vrel war Keara nachdenklicher weitergezogen. Nichts von all dem hatte sie so gewollt. Am Fluss machte sie eine weiteren, wenn auch durch ihre beschränkten Mittel, erfolglosen Versuch, ihre Lederrüstung zu säubern. Grober Dreck löste sich leicht. Dem feinen Erdstaub, der jeden Reisenden der Straße befiel, war aber jedoch nicht so einfach loszuwerden. Und auch das lange Haar, daß ihr in wilden Wellen fast bis zu den Kniekehlen herabreichte, schrie im Grunde nach heißem Wasser, Seife und einer ordentlichen Bürste. Das grobe Entwirren mit der Hand half nur gegen kleine Äste und Verfilzungen. Ihr Erscheinungsbild dagegen verbesserte es nicht. Doch als sie das Neue Lager erreichte, verlor dieser Umstand an Bedeutung. Sie lief die letzten Schritte, die Zähne zusammenbeißend und von der Wiedersehensfreude sichtlich beflügelt. Das Feuer war heruntergebrannt und im ersten Moment schien das Lager leer. Dann aber sah sie Wolf auf dem Decken unter dem Unterstand liegen. „Wolf, Wolf, Wolf!“ Keara kam wie ein sanfter Sturm über ihn, ließ sich neben ihm auf dem Lager nieder. Sie küßte ihn, doch er regte sich nicht, schien zu schlafen. Die Ritterin stand leise auf, schob einen weiteren Ast ins Feuer, der bereits abgetrocknet schien und begann leise zu berichten, was geschehen war. „…“ Doch mitten im Satz hielt sie inne, drehte sich zum Lager zurück. „Wolf?“ Noch immer lag ihr Gemahl als würde er tief schlafen. „WOLF!“ Innerhalb von Augenblicke eilte Keara zurück, ließ sich heftig neben ihm auf den Boden fallen, griff nach seinen Oberarmen. Eine starke Aura der Ruhe und des Friedens erfaßte sie. Sie umgab den Paladin des Torm fest und überwältigend kraftvoll. Keara spürte eine Aura stärker als alles, was je von Wolf ausgegangen war. Ergriffen verstärkte die Ritterin ihren Griff, hob seinen Oberkörper vorsichtig an. Doch auch davon wachte er nicht auf. „Wolf, Gemahl, Saer… ich bin hier. Sagt doch etwas! “ Keara schnürte es langsam die Kehle zu, als sie merkte, daß er nicht mehr atmete. „SAG ETWAS! WOLF! VER´DAMMT! BEI ALLEN GÖTTERN! ATMET!“ |
09.09.2012 12:43:35 | Aw: [Keara Malin und Wolf von Stahlberg-Erkenbrandt] (#62998) |
Kriegerin | [i] Hilf allen die verletzt sind, ganz egal wer sie sind. Die wirklichen Heiligen tragen das Leid anderer. Wenn Du in seinem Namen leidest, wird Ilmater Dir beistehen. - Glaubenslehre Ilmater - [/i] Keara ertrug den sanften Tod von Wolf in einer absurden Mischung aus selbstgewaehlter und erzwungender Isolation. Wie fuer Tai Li nahm sie das Leid auf ihre Schultern, bürdete es niemanden anderem auf. Sie schwieg darüber, wenngleich sich der Turm an Fragen an sie und in ihr schließlich so hoch war, daß er drohte einzustürzen, über ihr zusammenzustürzen. Das kurze Treffen in Hohenbrunn mit Salina Lichtweg und Tai Li fügte dem Turm schließlich so viele Fragen hinzu, daß er einstürzte und Keara ein Stück weit unter sich begrubt, sie ein Stück weit mehr erstickte. Heiße und... kalte Wut. Ihre Gesichtszüge waren verschlossen und hart, daß als Hohenbrunn verliess, viele weiße Tücher und reinen Alkohol mit sich trug. Nach der Herrin Eschenhain hatte in dem kleinen Dorf vergeblich Ausschau gehalten. Vielleicht würde sie sie auf Burg Winterrache finden? Doch auf der breiten Holzbrücke in Hohenbrunn blieb sie noch einmal stehen, schloss die Augen. Das Atmen fiel ihr schwer, als sie Erinnerung sie übermannte. [i] „Darin liegt Euer Gedankenfehler, Ritterin: Ich habe es nie behauptet Euch zu kennen. Mein Anliegen war stets nur Euch kennenzulernen.“ - Raúl Monteros -[/i] Seit dem vorletzten Gespräch wußte sie bereits, daß sie ihm Unrecht getan hatte. Das sie ihm, ob fehlgeleiteter Tyrann oder nicht, mehr verwehrt hatte, als jedem anderen auf dieser Insel. Und seit dem letzten, daß ihr in ihrer Trauer die Worte gefehlt hatten, es ihm zu sagen. Doch sie wußte auch, daß die Dinge sich erneut geändert hatten. Ob Saer Monteros auch davon wußte? Noch verstand Keara nicht, daß Tai Li und Salina Lichtweg besprochen hatten, doch allein die Tatsache, daß die beiden Frauen genau wie Finn dem Ritter Spitz- und oder Spottnamen gaben, mißfiel ihr, was wiederrum… auch keine gute Erkenntnis war. Doch sie sagte zu, Tai Li in ihrem „Dojo“ in Mirhaven aufzusuchen und erst dann würde die Ritterin entscheiden… entscheiden müssen. Wolfs Rüstung und sein Schwert waren noch im Silbernen Drachen... Lhoorn Kar'Vrel war in Mirhaven. Und der Mann, der nicht sein Korporal war. Und Rashal im dortigen Gefängnis? Ein Umstand, der Keara überraschte. Wer um alles in der Welt hatte geschafft den Krieger zu überwältigen? |
11.09.2012 07:59:07 | [Keara Malin von Stahlberg-Erkenbrandt] (#63043) |
Kriegerin | Blaubeeren, die Keara in der Nähe des Alten Lagers gefunden hatte, stillten den Hunger, der an der Ritterin nur wenig. Doch die wilden Früchte linderten die Bedürfnisse ihres Körpers zumindest so weit, daß es ihr gelang ihre Gedanken nach innenzurichten, sich zu konzentrieren. Ob sie ihm genug Kraft gab, mit den immer noch schmerzenden Prellungen fertig zu werden bezweifelte sie. Doch im Angesicht Ihres toten Gemahls im Neuen Lager war körperlicher Schmerz das letzte was die Adlige wahrnahm. Nur langsam, im feuchten Boden des Flussufers vor Mirhaven ehrerbietig kniend, tastete sie sich nach ihrem Inneren vor, betete zu Ilmater. Das Chaos, das sie jedoch dort fand, war schlimmer als erwartet. Die geballte Intensität des Schmerzes über den Verlust von Wolf brandete ihr ungebremst entgegen und die erst nur dünn errichteten Mauern stürzten sofort wieder ein. Ihre Hände gruben sich in den kühlen Schlamm und der unregelmäßige Atem kündete weder von einer erfolgreichen noch von einer entspannenden Meditation. Lhoorn Kar'Vrel. Der Mann, von dem sie sich absurderweise einen Moment lang freute ihn wiederzusehen, war wie ein Schemen auf ihrem regenverhangenen Weg nach Mirhaven aufgetaucht. Und in der Annahme er halte auf den Hügeln vor der Stadt Wache erbot sie ihm Hilfe dabei. [i]„Wo es heißt Ihr würdet die nächste Schülerin des Tyrannenbastards werden.“ - Lhoorn Kar'Vrel –[/i] Doch seine Worte lösten den absurden Hauch der Freude in ihr auf und rissen sie hart auf dem Boden zurück. In die Welt, die mehr und mehr um sie herum einstürzte. [i]„Es heißt der schwarze Bastard wolle Euch brechen, Euch gefügig machen für die Dogmen... denkt darüber nach, während Ihr schweigt.“ - Lhoorn Kar'Vrel -[/i] Von ihm erfuhr Keara auch, daß Saer Monteros in Mirhaven war. Als sie sich von der Überraschung erholt hatte und die Sorge woher der Streiter des Tyrannos ihren nächsten Schritt gewusst hatte, niedergekämpft hatte, wurde ihr schlagartig klar, daß er nicht wegen ihr, sondern wegen Rashal hier war. Rashal, der im Gefängnis von Mirhaven saß. Und so wie Keara Tai Li auf der Brücke in Hohenbrunn durch Diplomatie ausgelöst hatte würde der Saer Monteros nun Korporal Fearis auf ein Wort bitten? Oder war der Korporal gar nicht der Anführer der Silberwachen? Was wenn es Lhoorn Kar'Vrel war? Passen würde es. Dieses fürchterliche uneinheitliche Bild, daß die beiden in ihrem Verhör in der Festung der Silberwächter abgegeben hatten kam ihr in Erinnerung. Und Lhoorn Kar'Vrel hatte deutlich gesagt, daß Korporal Faeris nicht ´sein´ Korporal war. Er stand also im Rang weit über ihm? Oder sogar außerhalb jeder Struktur? Zu viele Fragen… EINE Antwort jedoch hatte Keara gefunden. Eine, die ihr sichtlich nicht gefiel. |
12.09.2012 08:50:05 | [Keara Malin von Stahlberg-Erkenbrandt] (#63059) |
Kriegerin | Langsam ließ Keara mehr und mehr los, gab sich der Stille ihrer Gedanken, dem Zwiegespräch mit den Göttern und der Erinnerung an die vergangenen Gespräche hin. Lhoorn Kar'Vrel. Hoar. Er mochte ihr vorwerfen, dass sie geschwiegen hatte, doch nach Keara´s ritterlichen Geboten war ihre Hilfe für Tai Li eine Selbstverständlichkeit gewesen, etwas was keiner weiteren Erwähnung bedurft hätte und auch mit keiner Schuld oder Gegenleistung verbunden war. [i] „Widersetze Dich allen Tyrannen und gehe an keiner Ungerechtigkeit vorüber ohne sie anzugreifen.“ - Glaubenslehre des Ilmater –[/i] Doch auch wenn sie vor Lhoorn Kar'Vrel nicht direkt sprach, da er ihr zweimal deutlich klar gemacht hatte, daß ihm weder sie noch ihr Seelenheil am Herzen lag, sie sah Hoar hinter ihm und sie stellte sich ihm. Vor IHM sprach sie aus, was sie ausgesprochen, was sie getan hatte und nannte ihren Beweggrund. [i] „_Ich_ habe Tai Li aus Saer Monteros Hand ausgelöst _und_ ich habe es nicht an die große Glocke gehängt. Herr, ich kenne Eure Auffassung des Rittertum nicht aber im Gegensatz zu tatsächlich man anderen, und leider auch Rittern, da habt Ihr recht, prahle ich nicht mit meinen Taten. Demut!“ - Keara Malin von Stahlberg-Erkenbrandt - [/i] [i] „Dann habt ihr den meisten Rittern der Burg eines voraus: Ihr habt gehandelt ohne zu zögern oder daran zu denken das Eure Frisur leiden könnte. Glückwunsch.“ - Lhoorn Kar'Vrel -[/i] Und so Hoar sprach sie zum zweiten Mal frei. [i]"Ich erspare Euch die Jagd auf mich, wenn Hoar mir etwas vorzuwerfen hat, stelle ich mich hier und jetzt. - Keara Malin von Stahlberg-Erkenbrandt - [/i] [i]"Hätte er Euch etwas vorzuwerfen, hätte ich hier nicht mit Euch gesprochen sondern seinen Willen vollstreckt. Noch hat er dies nicht, lassen wir uns überraschen wie es weitergeht. - Lhoorn Kar'Vrel - [/i] Wie zum Zeichen, dass auch Ilmater ihr nicht zürnte dafür, als sie gezwungen war sich gegen Rashal mit der nächstbesten Klinge zu verteidigen, legte sich an diesmal das vertraute Gewicht einer zernarbten Pranke in ihrem Nacken. Für einen Moment gab sie sich der Erinnerung hin, schöpfte Kraft aus den Worten, die vor so langer Zeit gesprochen worden waren. Wärme drang auf sie ein, legte sich um ihr blutendes Herz. [i] „So mag ER Deine Tränen bewahren, mag Dein Leid lindern und Dich trösten, wann immer du SEINES Trostes bedarfst.“ - Grindt - [/i] |
13.09.2012 08:54:39 | [Keara Malin von Stahlberg-Erkenbrandt] (#63104) |
Kriegerin | Die Einladung von Tai Li in das geheimnisvolle „Dojo“ in Mirhaven wärmte ihr Herz und würde vielleicht helfen einige der Dinge zu klären. Zudem hoffte Keara sich auf einen heißen Tee und ein ruhiges Gespräch. Wie… sie ihr erzählen konnte was mit Wolf geschehen war, wußte sie nicht. Zu schmerzhaft allein der Gedanke daran, was bevorstand und doch zu tun war. Die Totenwache in der letzten Nacht, nur der Anfang. Sie würde Tai Li bitten die Wache und Korporal Fearis über das Alte Lager vor Mirhaven zu informieren. Vielleicht konnte sie so verhindern, ein zweites Mal aufgebracht zu werden, wenn man wußte, wo die Ritterin sich aufhielt. Im Morgengrauen gab Keara sich einen Ruck, versuchte das in Mirhaven Geschehene zu verdrängen. Sie verließ das Alte Lager und trat über die Brücke auf das Tor zu. Doch je näher sie kam, umso mehr spannte sie sich an. Doch unbehelligt ließ man die Ritterin und die Schatten der Erinnerung, die das große Stadttor in ihr auslösten, passieren. [i] „Dies ist weder ein Verhör, noch eine Verhaftung. Ich nahm Euch mit hierher, weil ich dachte, es könnte Euch interessieren. Es ist besser, Ihr entspannt Euch und hört zu.“ - Wolf von Erkenbrandt - [/i] |
14.09.2012 14:18:23 | [Keara Malin von Stahlberg-Erkenbrandt] (#63171) |
Kriegerin | Die Wirtin aus Mirhaven schien im ersten Moment nicht erfreut, Keara wiederzusehen. Zu sehr erinnerte sie sich noch an das Chaos in dem Gastzimmer, das die Adligen hinterlassen hatten, bevor sie abgereist waren. Alles war verwüstet und sogar ein Bettpfosten war von einer Klinge durchbohrt gewesen! Der Paladin war einfach verschwunden und nur seine Gemahlin war zurückgeblieben, mit dem Versprechen, die Schäden zu begleichen, und unter Zurücklassung eines Pfandes auch verschwunden. Doch ihr Ärger glättete sich zusehens, als die Ritterin sich entschuldigte und sagte, dass sie ab nun regelmäßig Felle bringen wurde, bis zu dem Tag, an dem die Wirtin der Meinung sei, daß sie nun ausreichend entschädigt wäre. Dass er… tot war, davon sprach Keara jedoch nicht. Es gab Momente, in denen sie es schlichtweg nicht fassen konnte. Und manchmal war es einfacher zu ertragen, wenn sie die Tatsache leugnete. Manchmal… Als sie schließlich am Ende des Gesprächs Wolfs Rüstung und seine Klinge zurück erhielt und mit dem schweren Leinensack auf dem Rücken sich auf dem Weg in das Alte Lager machte, war es nicht nur die Ausrüstung, die schwer auf der Seele lastete. Was ihr nun bevorstand wog schwerer. Aber es musste getan werden. Und wer, wenn nicht sie, sollte es tun? Es wurde Zeit Abschied zu nehmen… und doch zögerte Keara den Moment hinaus. |
16.09.2012 16:44:07 | [Keara Malin von Stahlberg-Erkenbrandt] (#63225) |
Kriegerin | Das „Dojo“ war anders als alles was Keara bis dahin gesehen hatte. Farben und Formen, von der Gestaltung des Bodens bis zu Decke, alles schien anders. Dabei war dieses ´anders´ so ungewohnt, daß die Ritterin nicht recht aus dem Staunen raus kam und Tai Li sie schließlich zwei Mal bitten mußte ihr nach oben zu folgen. Keara an diesem Abend trug eins der alten Kleider aus Stahlberg. Einstmals kostbare Stücke, deren Stoff nun verblasst und deren Verzierungen und Stickereien teilweise mit Gewalt entfernt worden waren. Ihr Haar war naß, frisch aufgebürstet. Das Gesicht sauber, der Blick ruhig, aber verschlossen. Dennoch entspannte sie sich in der Gegenwart von Tai Li ein wenig. Zusammen saßen sie schließlich auf dem Boden auf Kissen und tranken Tee. Keara erfuhr, daß die Ritterin Tai Li´s auf einer Mission war, bei der sie keine Hilfe wünschte. [i]„Sie ist gewiss auf einer eigenen Mission, die sie um ihrer Ehre willen allein bewältigen will und muss.“ - Tai Li - [/i] Für einen Moment bedauerte die Ritterin, dass die Reise in die Berge nun nicht stattfand. Irgendwie glaubte sie, daß dort oben etwas war, was ihr geholfen hätte. Zudem war es eins der letzten Dinge gewesen, die sie mit Wolf besprochen hatte. Er hatte ihr ans Herz gelegt sich vor den Rittern der Burg zu beweisen. [i] „Ah, eine ehrenvolle Aufgabe. Ich würde raten, sie anzunehmen.“ - Wolf von Stahlberg-Erkenbrandt - [/i] Doch bevor sie weitersprechen konnten klopfte es. |
18.09.2012 08:16:40 | [Keara Malin von Stahlberg-Erkenbrandt] (#63269) |
Kriegerin | Für einen Moment saß Keara angespannt im „Dojo“. Sie fürchtete jeden Augenblick den Korporal oder einen seiner Wachmänner hineinstürmen zu sehen. Doch Tai Li berichtete, daß es der Lehrdrache Thaltus gewesen war, der geklopft hatte. Ein Gespinst, daß sowohl in Tai Lis, als auch Saer Monteros Worten aufgetaucht war. Aber ein Mann ohne Gesicht für Keara. Zudem wußte sie nicht, ob Drache wörtlich oder sinnbildlich gemeint war. Doch zu fragen stand ihr nicht zu und was Tai Li dann erzählte, bannte ihre Aufmerksamkeit vollkommen auf einen Punkt. [i]„Rashal wurde für eine Nacht in Gewahrsam genommen. Wegen seines Tuns in Hohenbrunn. Der Glücksritter und Korporal der Stadtwache, er wollte ein Zeichen setzen zum Schutz Mirhavens und der Wache. (…) [Rashal] wurde wieder entlassen, nachdem beide sich darauf einigten, die Formalia zu umgehen und sich wie Jungspunde zu prügeln.“ - Tai Li - [/i] Die Tatsache, daß Rashal sich der Wache freiwillig gestellt hatte, kam überraschend. Ebenso, daß die Wache von Mirhaven über ihre eigenen Mauern hinaus gehandelt hatte für etwas was die Ritterin bereits gelöst hatte. Welches Zeichen hatte der Korporal Fearis damit setzen wollen? [i]Ver´dammt welches?[/i] War er einfach hitzköpfig über die Stränge geschlagen in dem er sich auf eine Rauferei einließ? Aber wer um alles in der Welt schlug sich, wie in einer Taverne, mit einem Streiter des Tyrannos!? Oder empfand er weit mehr für Tai Li, als Keara auf den ersten Blick geglaubt hatte und wollte sie selbst verteidigen? Wenn sie sich erinnerte, er hatte sich in der letzten Tafelrunde sehr offen für Tai Li sich eingesetzt. Sogar ihre Ausbildung hatte er als Mentor weiterführen wollen, obwohl er, wie sie im Stillen Saer Falkenstein recht geben mußte, kein Ritter war. Doch auch darüber zu urteilen, stand es ihr nicht zu und sie verbot sich auch nur einen Moment länger darüber nachzusinnnen. Meister Pakusch hatte entschieden und das Wort der Ordensmeister von Winterrache stand für Keara außer Zweifel. Sie hatte die Güte der beiden Männer gespürt. |
20.09.2012 07:12:56 | [Keara Malin von Stahlberg-Erkenbrandt] (#63328) |
Kriegerin | Keara verließ nachdenklich und fluchtartig das „Dojo“. Tai Li´s Annahmen, hatten sie bestürzt. Nicht, ob der Gerüchte, die sie an die Ritterin herantrug, sondern in der Art, in der sie es tat, ihr auf den Kopf zusagte, daß sie einen „Preis“ dafür hatte bezahlen müssen. Die Baronin spürte, daß sie ihr zugetan war, daß sie sich sorgte, aber in der Art und Weise in der Tai Li ihre Sorge äußerte unterschied sie sich nicht von den Anfeindungen auf der Straße und erstickte ihre Worte. Ohne es zu wollen riss Tai Li ihr damit den letzten Boden unter den Füßen weg. Traute in diesen Landen niemand einem Ritter einer selbstlosen Tat zu? Was war mit den Menschen auf dieser Insel hier passiert, wenn sie bei dem Wort Ritter sofort an „Preis“ und „Lebensschuld“ dachten? Glaubte niemand hier mehr an die Kraft einer Tat, für die nichts verlangt wurde? Was hatten die Menschen hier Schlimmes erlebt? [i]Ver´dammt![/i] Doch da waren auch andere Worte, die Tai Li gesprochen hatte, die sich mit den ersten vermischten und einander gegenseitige versuchten zu ersticken. [i]“Ihr blickt in die falsche Richtung. Ihr seht einen Schatten, statt das, was den Schatten wirft. Ich weiß um Eure gute Tat. Ich unterschätze Euch nicht. Aber ich weiss nicht, _ob ich den Templer überschätze_. Es geht nicht um ein Unkönnen von Euch. Sondern um das Können von ihm. Darum sorgen wir uns.“ - Tai Li -[/i] Ob es nur ein Schatten war, der ihr folgte, als sie durch das Hafenviertel von Mirhaven hastete oder mehrere wußte Keara nicht. Ihre Gedanken rasten, doch ihre Bewegungen waren zähflüssig und steif. Ein unbestimmtes nicht greifbares Sehnen zerriss die Stille in ihrer von Trauer schwer beladenen Brust und trug sie der Entscheidung entgegen, die längst getroffen worden war. Tai Li hätte es ihr nicht deutlicher vor Augen führen können. Eine selbstlose Tat war nicht genug. [i] "Is' Dein Weg.. Ich steh' nur hint'r Dir.. Denk' dran, hrrr?" [/i] - Grindt - |
22.09.2012 08:07:53 | [Keara Malin von Stahlberg-Erkenbrandt] (#63368) |
Kriegerin | Im Grunde war alles in Mirhaven getan, alles zusammengetragen. Alles erledigt. Keara hätte gehen können. Mirhaven hinter sich lassen können. Dennoch blieb die Ritterin, als warte ein Teil von ihr auf etwas. Und ein anderer Teil in ihr zögerte noch immer etwas heraus. Der Abend war lau, fast warm. Die Blicke, die Keara auf sich spürte, als sie die Freilichttaverne betrat, kalt. Herr Brady, schaute gleich ganz durch sie hindurch und andere, wie Herr Finn, scheuten sich nicht ungefragt unhöflich zu werden. Die Dame Eschenhain dagegen war wie ein Lichtblick an diesem Abend, eine Hoffnung. [i] „Ihr habt viel durchgemacht... seit dem wir uns das letzte Mal sahen. (…) Wenn Ihr ein Ohr benötigt um Last von Euren Schultern und Herzen zu teilen... so werde ich Euch sehr gerne dies leihen. - Xynthia Eschenhain - [/i] [i] „Es gibt keine Last, die ich Euch auferlegen würde, Hohe Herrin... (…) Ich erinnere mich jedoch an das was ich Euch für die Hilfe, die ihr meinem Gemahl habt zukommen lassen, erbot.“ - Keara Malin von Stahlberg-Erkenbrandt – [/i] [i] „Ihr wollt es einlösen?“ - Xynthia Eschenhain - [/i] Keara nickte. Das war es also gewesen. Ihr Wort hatte sie gehalten. Nur Momente lang fragte die Ritterin sich, ob die Menschen in Mirhaven nun auch Xynthia für ihre gute Tat ver´dammen würden, wenn sie davon wüßten. Es schien ihr fast so, denn als die beiden Frauen die Freilufttaverne in Mirhaven verließen und gen Hohenbrunn aufbrachen, lagen viele warnende Blicke auf den beiden. Als sie allein waren, zog Keara die Priesterin ins Vertrauen. Sie erzählte Xynthia wie Wolf starb und versuchte die Selbstvorwürfe der zierlichen Frau abzumildern, die sich schlecht fühlte, weil sie glaubte zu wenig getan zu haben für Wolf. Doch das Gegenteil jedoch war der Fall, wie Keara ihr versicherte. Sie hatte in Hohenbrunn ein Heilgebet für ihn gesprochen, zusammen mit der Ritterin an seinem Bett gesessen bis er wieder zu sich kam. Ihre Hilfe war voller Güte und ohne Forderungen, ohne Verhör und ohne Freiheitsberaubung gewesen. [i] „Friede und Ehr, sei seiner Seele…“ - Xynthia Eschenhain - [/i] Am Ende des Abends hatte Keara ihr Wort eingelöst und die beiden Frauen hatten ihre Mission in der Höhle bei den drei Eichen in Hohenbrunn erfüllt. Xynthia Eschenhain kehrte nach Mirhaven zurück, während Keara allein in der Wildnis zurückblieb. Für Ihre Prellungen hatte die Ritterin sich Heilsalbe erbeten und die Herrin Eschenhain hat einen kleinen Tiegel mit der Paste ihrem Dank hinzugefügt. Um dieses kleine Behältnis schlossen sich Kearas Hände, als sie mitten in der Nacht sich aus ihrer Starre löste und hinter Hohenbrunn in die Berge stieg. [i]Jetzt…[/i] würde sie Abschied nehmen von Wolf. Abschied nehmen müssen. Der Moment, den sie so viele Tage hinausgezögert hatte. Nun war er da. |
24.09.2012 06:15:32 | [Keara Malin von Stahlberg-Erkenbrandt] (#63410) |
Kriegerin | [Autoren: Badiner und Kriegerin] Es war keiner jener Abenden von denen in Legenden und Geschichten so oft berichtet wurde. Es gab keine glutrote Dämmerung, keinen seichten warmen Wind, der Keara durch das lange Haar strich sie streichelte und tröstete. Es gab nur die einfache harte Wirklichkeit in der sie dabei war die vielen Steine aufzuschichten, die sie in den letzten Tagen zusammengetragen hatte. Doch es dauerte nochmal viele Stunden bis sie das Fundament des Hügelgrabes so gesichert hatte, dass Wolfs Leiche vor wilden Tieren sicher sein würde. Ein kühler Wind kam auf, ließ die Pechfackeln, die einen Kreis von stummen Zeugen um den offenen Grabhügel bildeten, flackern und knistern, und zerrte an den nachtschwarzen Roben des Kelemvoriten, Charon Finsterbronn, den Keara aus Mirhaven geholt hatte. Erst hatte sie nur eine geweihte Kerze erbeten aus dem Ossarium, dann nach dem Gespräch mit dem Priester, stimmte sie schließlich zu, daß er sie begleitete. Wolfs Leichnam gewaschen und in Tücher gewickelt hatte sie allein und der Kelemvorit hatte ihr viel Zeit dafür gelassen. Doch er war in der Nähe geblieben und seine ruhige Anwesenheit hatte dafür gesorgt, dass Keara schließlich nicht mehr länger aufschob, was unvermeidlich war. Erst als sie dem Paladin seine Rüstung anlegte, war er wieder dazu getreten. Geschickt war sie dabei vorgegangen. Es war sichtlich nicht das erste Mal, daß sie es tat. Zusammen hoben sie den Toten auf den vorbereiteten Grabhügel und Charon Finsterbronn begann mit dem Ritual des Übergangs. Ein Räuchergefäß, einem Schädel nachempfunden, stieß harzige Qualmwolken aus, die in der Brise rasch zerfaserten wie verlorene Seelen. Der Kelemvorit streute Asche auf des Toten Stirn und Augen, dann wandte er sich langsam an Keara. "Wie war sein Name?" „Saer Wolf vom Stahlberg-Erkenbrandt, Streiter des Torm, Baron von Stahlberg, ehemaliger Korporal der Roten Kameradschaft unter Stedd Rein.“ Die Ritterin antwortete fest, kniete langsam mit dem Zweihänder Wolfs in ihren Händen neben der Leiche nieder. "Ein solcher ist in Jergals Buch nicht vermerkt." Seine Worte klirrten hart auf die Ritterin nieder, wie ein Meißel, der Lettern in Stein schlägt. "Wie war sein Name?" Keara spannte sich unter seinen Worten an und erneut antwortete sie, während ihre Hände die Klinge nun über Wolfs Mitte schweben ließ und dann langsam seine kalten Finger um sie schloss. „Baron Wolf vom Stahlberg-Erkenbrandt, Streiter des Torm!“. Die schwarzen Augen unter der Kapuze, Fenster ins Nichts, richteten sich auf Keara. "Der Richter der Verdammten kennt keinen dieses Namens." Und ein drittes Mal richtete er die Frage an sie. "Wie war sein Name?" Keara bebte. Die Zeit dehnte sich, ihr Atem floss nicht mehr. Sie war über den Punkt hinaus, dass ihr Verstand sich weigerte seinen Körper loszulassen. Jetzt, da sie glaubte, bereit zu sein, explodierte der Schmerz in ihr. „Wolf. Sein Name war Wolf.“ 'Wolf' seufzte der Wind. 'Wolf' wisperten die toten Blätter unter ihren Stiefeln. 'Wolf' raschelte das trockene Gras. "So soll es vermerkt sein im Buch der Toten. O Herr der Verstorbenen, nehmt Euch Wolfs Seele an, geleitet sie sicher, und urteilt gerecht. Laßt ihn nicht umherwandern und verdorren wie sein Fleisch, sondern führt ihn seiner Bestimmung zu, sei dies die Mauer oder der ihm zugedachte Platz zu Füßen seiner Gottheit." Er legte einen kleinen Stein auf die Brust des Toten. "Seine Hülle übergeben wir dem Zerfall. Seine Seele sei Euch anempfohlen. So sei es." |
25.09.2012 12:44:08 | [Keara Malin von Stahlberg-Erkenbrandt] (#63502) |
Kriegerin | Vier Zeilen nahm Keara mit aus Mirhaven. Vier Zeilen einer Fee mit blonden, lockige Haaren, von Silber durchflossen, von Gold durchwirkt. Einer Frau, die mit steinernen Kostbarkeiten geschmückt war und einem Glitzern in ihren tiefblauen Augen für die Ritterin sang. Einfach so. [i]„Einst war ein junger Barde, zog ziellos durch das Land Wollt schreiben Heldenlieder, doch keinen Held er fand So wurd er selbst zum Helden, zum Ungeheuerschreck Denn wo ein Barde ist, da ist auch ein Weg!" - Sara Ashalley - [/i] Sie forderte keine Gegenleistung und ließ die Ritterin gar wissen, daß sie schon längst nicht mehr für ihr Essen singen mußte. Der Schmuck an Händen und Stirn und die fein gearbeitete Laute, aus einem Keara unbekannten Holz, sprachen dieselbe Sprache. Das Wesen trug ein Lächeln auf den Lippen und am Ende der Zeilen lächelte auch Keara. Für einen kurzen Moment stand die Zeit still, genoss sie die Regentropfen auf ihrer Haut. Doch Kearas Lächeln erstarb, als die Schatten sich teilten und unter dem Federhut, nicht wie erwartet Herr Brady, sondern den Korporal Fearis als Zuhörer preisgab. [i]“Kommt, wir gehen alle drei in den Drachen und dann sing ich was, das Riven peinlich ist!“ - Sara Ashalley - [/i] Eine Einladung, die Keara höflich ablehnte. [i]“Nur ein Getränk. Ein Lied. Nicht mal Fragen, schöne Fürstin.“ - Rivan Fearis -[/i] Ablehnen mußte, als sie schon zögerte, da der Silberwächter keinen Augenblick später hinzufügte, als wäre es ihm ein persönliches Vergnügen sie erneut daran zu erinnern, dass man solche Lieder sicher nicht auf Valvec hörte. Die Ritterin funkelte wütend bei der Erinnerung. Ihr Wort, daß sie noch nie auf der Ascheinsel gewesen war, reichte ihm nicht? Wie sollte Keara dann seinen Worten Glauben schenken, daß die Wache sie nicht erneut behelligen würde? [i] „Ich schwöre bei Tymora, Sune und Selune, dass Ihr kommen und gehen könnt, wann Ihr wollt. Die Fee ist meine Zeugin.“ - Rivan Fearis -[/i] Und warum nannte er sie ungefragt beim Vornamen? Oder gebrochene Fürstin? Er konnte nicht wissen, daß Wolf tot war! Keiner die von dem Tod des Ritters wußten, würden es weitererzählen. Dessen war Keara sich sicher. Und der Mann, der es ebenso wußte, würde nicht mit dem Korporal sprechen. Was also bei allen Götten, sah der Korporal in ihr als gebrochen an? Warum maßte er sich an über sie zu urteilen? Oder rühmte er sich in ganz Mirhaven damit Keara gebrochen zu haben, als er sie mit Gewalt und in seinem Griff zur Festung der Silberwächter brachte? Sein Verhör hatte sie nicht gebrochen! Nichts, gar nichts, hatte er damals von ihr erfahren! Und so würde es bleiben! Einzig zu dem Vorwürfen, die er ihr gemacht hatte, hatte sie Stellung genommen, die Sache geklärt und der Mann Hoars auf dieser Insel hatte ihre Worte bezeugt. Doch bevor sie sich dem Korporal entzog, klärte die Ritterin etwas, an dem es ihr von sich aus lag es richtig zu stellen. Ehrlich sprach sie ihre Entschuldigung aus. [i]„Der Attentäter war ein Stümper. Es war falsch Euch wegen Eurer Worte in Verdacht zu ziehen, nehmt meine Entschuldigung.“ [/i] - Keara Malin von Stahlberg-Erkenbrandt – Danach zog die Ritterin sich zurück, verließ Mirhaven. Ob der Korporal sie annahm oder nicht, lag nicht in ihrer Hand. Wie so vieles. Doch einiges würde sie ändern oder sterben. In gewisserweise hatte Rashal demnach recht gehabt. [i]"Von Hoffnung getrieben, Vom Schicksal geführt Zieht Suchender, Weit durch das Land.“ - Njordim Schlachtensang -[/i] |
26.09.2012 12:47:26 | [Keara Malin von Stahlberg-Erkenbrandt] (#63525) |
Kriegerin | Haltlos zog Keara auf der Insel umher. Mal auf Winterrache zu… mal von ihm weg…. als wäre die Festung einer der letzten Fixsterne in ihrem Universum. Die Ritterin begann zudem ihr Training auf nachts zu verlegen, folgte einem unsichtbaren starren Tagesablauf, der nichts zu kennen schien außer trainieren… und ruhen. Doch ihr Körper erholte sich unter dem mörderischen Programm, welches sie sich mühelos selbstauferlegte, als habe er diese Wandlung schon einmal durchgemacht. Vor vielen vielen Jahren… [i]“Kleine Wildkatze... Habt Ihr Euren Aufenthalt bei uns bisher genossen?“ – Ivor Mersk – [/i] Im Hier und jetzt hatten weder Mirhaven noch Valvec Rechenschaft abgelegt über Wolfs Tod. Und sie würden es auch nicht. Seltsamerweise konnte Keara damit leben. Die Ruhe, die sie wie eine ferne Erinnerung an den Moment erfaßte, schien absurd. Doch sie mußte nur zu seinem Hügelgrab hinaufsteigen, niederknien und in sich gehen… dann war dort dieses Gefühl, was jeden Gedanken an Rache auslöschte und sie nach vorne schauen lies. Als wäre Wolfs Tod… richtig gewesen. Etwas was ihr schwer fiel zu begreifen. Er schien für etwas Höheres gegangen zu sein, vielleicht sogar bewußt? Das Ritual des Übergangs würde ihm den Weg geebnet haben zu tun… was immer er nun tat. Keara konnte trotz allem nicht daran denken, wollte es nicht. Tagelang kehrte sie nicht zurück zu Wolfs Grab, ging sogar noch einmal nach Mirhaven, unsicher darüber, was sie sich davon erhoffte. Dort lernte Keara Philomena Degenhardt kennen, eine Dame in einem Kleid, auf sündigsüße Art mehr zeigte als es verbarg. Sie war auf der Suche nach Herrn Brady, dem Keara später vorsichtig und nur mittelbar durch eine mündliche Nachricht darüber in Kenntnis setzte. Und in Mirhaven traf Keara Boba Koron, der ihr galant ein altes Hufeisen richtete, welches Eisenhuf verloren hatte, jedoch nicht recht angepaßt werden konnte ohne das Tier. Und wie hätte sie ihm schon sagen können, wie es um Eisenhuf stand? Am gleichen Abend lernte sie Aelian Thaltus am Strand von Mirhaven kennen. Ein Mann, der tatsächlich ein Drache war, wie es schien. Doch Keara wußte zu wenig darüber um das mit Sicherheit sagen zu können UND sie würde nicht anfangen anderen Leuten ungefragt dumme Fragen zu stellen, wenngleich ihr weitere auf ihrer Zunge brannten, nachdem sie von seiner Fehde mit Saer Monteros erfahren hatte. Doch zu viele Fragen ohne Antwort quetschen sich bereits jetzt in ihrer Brust zusammen und nahmen Keara die Luft zum Atmen. Oder war es die Wut in ihr, die sich in ihrem Inneren zusammenballte und immer öfter, immer haltloser hervorbrach und sie drohte zu ersticken? [i]„Euer Name hat dieselbe… oder beinahe selbe Bedeutung, wie asSherrrrrr... Keara… Dunkelheit.“ – Kittar Namir asSher – [/i] |
27.09.2012 12:29:26 | [Keara Malin von Stahlberg-Erkenbrandt] (#63573) |
Kriegerin | Der Kreis aus Einsamkeit zog sich enger um Keara, legte sich wie ein eisernes Band um den Hals der Ritterin. Es fiel ihr immer schwerer zu sprechen. Jedem Menschen begegnete sie mit Vorsicht, teilweise gar mit offenen Misstrauen. Was sie Saer Monteros, wie sie glaubte zu Unrecht, verwehrt hatte, verwehrte sie nun auch jedem anderen. Jeden Versuch etwas von ihr zu erfragten blockte die junge Frau ab und wenn sie doch eine Erklärung gab, hinterließ sie jedoch mehr Fragen als Antworten. Und wenn Keara etwas von sich aus fragte, um das Choas in ihr zu entwirren, waren ihre Fragen für den oberflächlichen Betrachter genauso nicht zu durchdringen. Dazu kamen all die Warnungen, die für oder gegen sie ausgesprochen wurden. Doch auch all die Ratschläge, die ihr ungefragt mit auf den Weg gegeben wurden, überschwemmten sie. Entweder drangen die überhaupt nicht durch die Mauer unter der sie ihre Trauer um ihren Gemahl verbarg oder sie lösten ein wütendes Funkeln in ihren schmerzverzerrten Augen aus. [i]„Ich befehle Euch die Unterwerfung... oder Ihr werdet sterben _ohne_ für diese Welt je etwas Würdiges getan zu haben... vergessen ohne je gelebt zu haben. Entscheidet Euch.“ - Rashal Lafalie - [/i] Es war nur eine Frage der Zeit bis sie an jemanden geriet, der ohne Geduld kurzen Prozess mit ihr machen würde. Keara zog sich noch weiter vor allen zurück. Längst wußte die Ritterin auf welchem Kampf sie sich vorbereitete, sprach es jedoch nicht aus. Sie verfiel mehr und mehr längst hinter sich gelassene Verhaltensweisen, versuchte auf ihre Art durch hartes Training und Schlaf zu überleben. Ausdauer. Kraft. Disziplin. [i]„Unterwerft Euch nicht. […] Steht aufrecht und bleibt aufrecht.“ - Raúl Monteros - [/i] Vorhersehung. [I] Auch wenn Euer momentanes Äußeres täuscht, so könnt ihr Eure gehobenen Wurzeln nicht leugnen. [/I] - Aelian Thaltus - Bestimmung. [i]“Werd' schneller... Werd' härt'r... Werd' geriss'ner... und dann mach ihn fertig. Verschaff' dir jed'n Vorteil, den du krieg'n kannst. Mach' Dich hart. Am Ende steht wenig über blank'm, hart'n Will'n. - Grindt - [/i] Bei dem was sie vorhatte, brauchte sie IHN. Und ihn. |
28.09.2012 12:58:29 | [Keara Malin von Stahlberg-Erkenbrandt] (#63620) |
Kriegerin | In Bauernfurt, nahe der Stallungen in denen Eisenhuf zurzeit stand, war Keara von Ereignissen überrascht worden, die sie sich genauso und auf diese Art sich niemals erwartet hätte. Tai Li und die Herrin Eschenhain berichteten von einem Duell was zwischen Celoras Herol und Rashal an dem heutigen Abend ausgetragen werden sollte. Mit einer riesigen Traube von Menschen gelangten sie schließlich an den Ort und das Entsetzen, das die Ritterin bei der Ankündigung des Kampfes verspürt hatte, verwandelte sich in eine stürmische, heißbrennende Wut als sie sah, wie die Menschen sich um die Duellanten herum verhielten, wie wenig sie das Duell ehrten. Ein Duell war kein Volksfest! Kein Ereignis dem man im Sitzen von einer ausgebreiteten Decke aus zusah! Es war kein Grund ein Lagerfeuer zu errichten und ein Schwein darüber aufzubauen! Und man schloss auch keine Wetten auf die Kontrahenten ab! Es war ein Duell! Ein Ehrenhändel! Nur wer der Anwesenden begriff die Bedeutung dessen was geschah wirklich? [i]„Er duelliere sich mit verderbten Gegnern, aufdass das Recht siege.“ – Celoras Herol – „Es gibt Leute die sagen, Absichten würden an dem Gewicht eines Vorhabens nichts bewegen. Doch ich sage das gleich wer es sein mag, der umsichtige und wache Geist der mit Härte und dem Mut zu handeln agiert niemals scheitern kann. Darum werde ich diesen Kampf nicht führen um zu demütigen! Jenem Mann gebührt meine Anerkennung, doch ich sage mein Sieg wird Zeichen sein für alles was folgen mag!“ – Rashal Lafalie –[/i] Bebend vor Zorn sah die Ritterin zusammen mit Tai Li von einem kleinen Hügel aus den Kontrahenten zu. Sie deckte mit Tai Li mit ihrem Körper gegen eine ganze Gruppe aus Valvec, deren Namen und Berufung diese ihr leise erklärte. [i]„Habt ihr den [Mann] vor dem Skelett gesehen? Ich bin mir sehr sicher, das ist Krown. In der Rüstung. Wenn er hier ist, ist es politisch mehr als heiß, mehr als Lava. […] Oberster Priester der Ascheninsel. Die Frau, die der Templer bestimmte, die Sucherin... ich glaube, das ist Calla. Sie ist... seine Gemahlin, nach dem letzten, was ich hörte.“ – Tai Li –[/i] Doch je mehr Keara von dem Duell sah, je mehr sie hörte und je länger die geifernde Menge es sich bequem machte um so schlimmer wurde das Funkeln in ihren Augen, bis sie schließlich mit dem Blick jeden in der Luft zerriss. Doch nur Tai Li war es zu verdanken, daß der heiße Zorn in ihr nicht ausbrach. Ihr Wispern im richtigen Moment. [i]„Lasst den Sturm abebben. Hier braucht es einen klaren Geist... ein zu lautes Wort, eine falsche Geste... und der Flammenherd hier schlägt los. Wie ich sagte. Es ist ernster. Und Rashal ist weniger Gefahr, als Krown.“ – Tai Li –[/i] Ein kurzer Kampf folgte, der mehr aus dem zerreißen von Schriftrollen und dem Funkeln von Zaubern bestand, als gutem hartem Stahl. Ein Kampf, der die geifernde Menge nicht zu befriedigen schien? Was, nur was, hatten sie erwartet? Brot und Spiele? [i]„Der Kampf ist beendet und Rashal hiermit zum Sieger erklärt.“ – Cosima Aarveon – „Versorgt den Mann... er hat gut gekämpft.“ – Rashal Lafalie – [/i] Celoras Herol sank schwer verwundet zu Boden, während Rashal nur ein wenig blutete. Seine vom Sieg getränkten Worte trieben unten über den Duellplatz und machten ihr schlagartig etwas anderes klar. Rashal hatte Saer Monteros getötet! Darum war er nicht hier! Darum war er spurlos verschwunden! Bei allen Göttern! Nein, sie mußte sofort…! Doch erneut hielt Tai Li sie zurück einfach auf den Platz zu stürmen… [i]Ver´dammt![/i] |
30.09.2012 09:15:58 | [Keara Malin von Stahlberg-Erkenbrandt] (#63685) |
Kriegerin | [i] Rashal hatte Saer Monteros getötet… [/i] Kearas Beschützerinstikt schlug, ertränkt in ihrer Wut und abgelenkt durch ihre sich überschlagenden Gedanken, erst viel zu spät Alarm. Wie lange Tai Li daher schon im Gespräch mit Calla war, wußte die Ritterin daher nicht, als sie sich erstaunt umdrehte. Rasch schob sie sich hinter Tai Li, aufrecht stehend, während diese auf dem Boden zum Sprung bereit vor der zierlichen Frau kauerte. Calla Krown. Sie trug einen grünlich gefärbten Lederanzug über den sich hauchdünnen Ketten spannten, Waffen und teureren Schmuck. Alles an ihr schien direkt für sie angefertigt zu sein und im Gegensatz zu vielen anderen auf dem Duellplatz hier, haftete kein Staub der Straße an ihr. Eine reiche Frau. Erst hatte Keara nur Wortfetzen gehört, dann ganze Sätze. Doch nur wenig der Unterhaltung der beiden gab für die Ritterin einen Sinn. Sie schienen sich in ihrer ganz eigenen Sprache zu verstehen. Wenngleich es diese letzten Worte an Tai Li waren, die die Stimmung der Ritterin von Wut in Besorgnis umschlagen lies. [i]„Gebt acht auf Euch... [Tai Li] ] Immerhin wollen wir doch nicht das jene, die ich kenne und bei Euch noch einen Gefallen gut haben, diesen nicht mehr bekommen können.“ – Calla Krown – [/i] Doch schon im nächsten Moment, kam der Zorn zurück. Keara merkte nicht, daß Calla sie ansprach, daß Tai Li für sie antworte, sie vorstellte. So hart presste sie die Lippen zusammen, so heiß rauschte das Blut in ihren Adern. Ein Feuer, das nun so heiß und ungehindert brannte, dass es sie verzehrte. [i]„Eine Ritterin, die den Schutz des Lebens im Sinn hat.“ – Tai Li – [/i] Es folgten Höflichkeiten, eine gegenseitige respektvolle Begrüßung. Der Austausch von Standpunkten. [i]„Ich stehe vor Tai Li.“ – Keara Malin von Stahlberg-Erkenbrandt – [/i] [i]„Ich habe nicht vor der Kleinen etwas zu tun.“ – Calla Krown –[/i] Und dann sprach Calla Krown eine Einladung an Tai Li und Keara aus. Eine Einladung, die Keara verwirrte, so sehr, daß sie unhöflicherweise nach dem Grund der Einladung fragte, da sie sah, daß Tai Li ebenso zögerte und die Annahme von ihrer Zustimmung abhängig zu machen schien. [i]„Es versteht sich natürlich, dass Ihr nicht noch mehr mitbringt… als Ihr zwei. [Eine Einladung], weil ich etwas zu erzählen habe. Mehr erfahrt Ihr wenn Ihr kommt.“ – Calla Krown –[/i] Mit einem Gruß an die Dunklen Götter auf den Lippen verschwand sie und Tai Li drängte Keara vom Duellplatz fort, noch bevor sie ganz verstehen konnte was hier eben geschehen war. [i] „Zu viele Schatten und zu wenige Lichter sind hier. Lasst uns gehen.“ – Tai Li – [/i] Doch Keara rührte sich nicht, jetzt da Calla fort war, nahm sie wieder Rashal in festen Blick, sah ihn neben dem Mann, der laut Tai Li eine noch größere Gefahr, als der Tyrann darstellte. Und neben ihm, scheinbar genau seinen Schritten folgend… ein Skelett! Ja, es war nicht das erste Untote Fleisch, dass Keara war. In vielen Höhlen und Sumpfniederungen stieß man immer und immer wieder auf diese Kreaturen. Aber noch nie hatte die Ritterin gesehen, wie ein Knochenwicht, wie ein Hund einem Menschen folgte! Es kostete Tai Li einiges um Keara von dem Duellplatz fortzubringen. Im Gegensatz zu Tai Li dachte die Ritterin nicht an Flucht. Noch immer loderte die Wut in ihrem Blick. Doch Tai Li, in Diplomatie genauso bewandert wie Keara, fand die richtigen Worte um die zornige Starre der Ritterin zu lösen. [i] „Ihr flüchtet nicht. Ich schon. Und dafür, dass meine Flucht sicher ist, wollt ihr doch mit Sicherheit sorgen.“ – Tai Li – [/i] Später, als Keara Tai Li sicher vom Duellplatz weg und dann nach Mirhaven eskortiert hatte, trennten sich ihre Wege. Erst hatte sie vor gehabt Tai Li bis zur Festung der Silberwachen zu bringen, doch dann nahmen sie am Stadttor Abschied. Keara wandte sich wieder der Wildnis zu und nahm ihr Training gegen die unsichtbaren Gegner wieder auf. Ausdauer. Kraft. Disziplin. Erst gegen Mitternacht kam Keara auf einer Felskuppe über Hohenbrunn zur Ruhe, verfolgt von ihren eigenen Worten, die sie Tai Li entgegengehalten hatte, als diese vom Duellplatz hatte flüchten wollen. [i] „Steht aufrecht! Unterwerft Euch nicht!“ – Keara Malin von Stahlberg-Erkenbrandt – [/i] |
02.10.2012 07:01:24 | Aw: [Keara Malin von Stahlberg-Erkenbrandt] (#63749) |
Kriegerin | Der Tag war zur Nacht geworden. Wie ein Pferd, das kopfscheu geworden war, entzog sich Keara jeder Berührung ihrer Körpers, jeder Nähe der Menschen. Gleichzeitig hungerte sie nach Nähe, nach Gesellschaft, so daß sie sogar die Nähe von Lhoorn Kar’Vrel suchte, als sie diesen vor Hohenbrunn sah. Langsam deutlich für jeden sichtbar folgte sie ihm, auf gleicher Höhe in gleicher Schrittlänge. Doch während der Mann Hoars für die streunende Katze zwischen seinen Beinen zumindest ein Stück Trockenfleisch übrig hatte, bekam die Ritterin nur sein Grummeln zu spüren. [i]„Wollen wir das Spiel jetzt spielen bis wir irgendwo unter uns sind? Wenn ihr was wollt schlag ich vor ich macht's Maul auf, wenn das der miese Versuch ist mir zu folgen, schlage ich vor Ihr übt noch ein bißchen.“ - Lhoorn Kar’Vrel- [/i] Ihren höflichen Gruß preßte sie schließlich hervor, während sie gleichzeitig abwehrend bittend die Hand hob. Doch ihr Anliegen zu benennen, welches er gleich daraufhinforderte zu wissen schaffte sie nicht. Es preßte sich schmerzvoll in ihrer Brust zusammen. Erst mit voller Wut brüllte sie die Worte nach seinen nachdrücklichen Aufforderungen hinaus. [i]„Ver ´dammt, nur einen Moment Gesellschaft!" - Keara Malin von Stahlberg-Erkenbrandt – [/i] Es war absurd genau den Mann um Gesellschaft zu bitten, der ihr gedroht hatte. Doch er war auch ein Mann Hoars, vielleicht sogar ein Priester. Doch Verzweiflung und Wut durch seine Worte genährt, erwürgten den Wunsch in ihr vor ihm die Beichte abzulegen. Zudem hatte er ihr deutlich gesagt, daß er hatte weder ein Interesse an ihr noch an ihrem Seelenheil hatte. Und doch, ihm hätte sie anvertrauen können, was sie bereit war tun tun, oder? [i]„Tut der Welt und vor allem mir den Gefallen und schleicht nicht neben mir her wie ein räudiger Köter, der hofft das mir ein Knochen aus der Tasche fällt.“ - Lhoorn Kar’Vrel- [/i] Es kostet Keara all ihre Kraft um nicht in seinen Speer zu greifen, den er mit beiden Händen verteidigungsbereit vor sich hielt. Ihr Atem ging ungeregelmäßig, die rechte Faust verkrampfte sich, ballte sich. Erst nach vielen Augenblicken ließ sie sie sinken, gewann für einen Augenblick die Oberhand über die Wut und trat aus seiner unmittelbaren Nähe zurück. Der Priester wandte sich nun vollends von der Ritterin ab, blickte jedoch noch einmal über die Schulter zurück. [i] „Ich sagte, ich werde Euch nicht zum Reden zwingen wenn Euch das unangenehm ist, also halte ich mich daran. Aber tut mir den Gefallen und kommt mir nicht unter die Augen wenn ihr eh nichtmal ein einfaches "Hallo" über die Lippen bringt, ohne das man es aus Euch raus prügeln muss.“ - Lhoorn Kar’Vrel- [/i] |
03.10.2012 11:20:38 | Aw: [Keara Malin von Stahlberg-Erkenbrandt] (#63819) |
Kriegerin | [i]„Verzeiht, Seara Erkenbrandt, auf ein Wort?“ - Philomena Degenhardt -[/i] Sie bat die Ritterin auf ein Wort an das Lagerfeuer in Hohenbrunn, doch zu dem Gespräch kam es nicht. Ramas Düsterhoff trat hinzu. Ein Mann in einer wertvollen schwarzgrünen Robe. Teuer Stoff. Ein reicher Mann. Seine Schulterpartien waren mit metallenen Schulterstücken geschützt, während seine Hände in schwarzen Plattenhandschuhen steckten. Ein wehrhafter Mann. Am Gürtel trug er einen einfachen Streithammer und eine Ledertasche, in der offenbar das ein oder andere Buch steckte. Ein belesener Mann… ja und nein, ein Priester? Doch Keara hielt vergeblich nach Zeichen seines Gottes an ihm Ausschau. Er war höflich, erkundigte sich dannach wo Burg Stahlberg lag und Keara antwortete ehrlich, wenngleich sie ein schlechtes Gefühl dabei beschlich. Neben ihnen begrüßte Tai Li stürmisch Rickon Tyrell ein heimgekehrter Ritter der Mystra, dem Keara durch Aelian Thaltus vorgestellt wurde. [i]„Rickon... darf ich Dir die Dame zu meiner Linken bekanntmachen...Ritterin Keara von Stahlberg-Erkenbradt.“ - Aelian Thaltus – [/i] [i]„Seid gegrüßt Ritter von Erkenbrandt.“ - Rickon Tyrell -[/i] Sie erbot ihm und dem Orden auf Winterrache ihrer Grüße, trat dann aber respektvoll zurück und überließ ihn seinen Freunden, die ihm umlagerten und versorgten und ein Fest ob seiner wohlbehalten Rückkehr für ihn ausrichteten. Tai Li brachte so viel Essen für Rickon Tyrell herbei, daß ihr beim Zusehen schwindelte und sie trat weiter zurück, wandte eilig den Blick ab, als ihr ins Bewußtsein trat wie lange [i] sie [/i] davon hätte leben können. Den Gedanken hart beiseite schiebend, stiess die Ritterin auf dem Weg hinaus aus Hohenbrunn mit Salina Lichtweg zusammen. [i] „Entschuldigt bitte, meine Dame. Könntet Ihr mir vielleicht einen Gefallen tun und dem verehrten Herrn Herol einen Brief übergeben und sagt ihm bitte, dass ich von Herrn Herol ebenfalls erwarte, das er mir auch die verbrauchte Heilertasche ersetzt.“ - Salina Lichtweg -[/i] Einen Dienst, den Keara aus den Geboten der Ritterlichkeit heraus zu erweisen bereit war… und aus einem anderen Grund. Einen den Keara tief im Inneren mit Cerolas Herol teilte. Heftig und unvermittelt kam ihr Saer Monteras Tod kam ihr wieder zu Bewußtsein. [i]Ver´dammt! [/i] Lag er aufgebahrt im Tempel seines Gottes? Lag im Tod, wie respektvoll auf Wolf, seine Klinge auf ihm? Oder hatte Rashal seine Leiche im Abgrund des Vulkans verscharrt wo sie nie gefunden werden würde? Zornig und [i]entschlossen[/i] ging Keara ohne zu Zögern auf den Mann zu, der am Rande der Brücke in Hohenbrunn auftauchte aus dem Nichts. Wie einst auf Raúl Monteros um Tai Li auszulösen. Der Hohepriester von Valvec. Haron Krown. Er würde es wissen. Wer wenn nicht er? |
04.10.2012 11:59:38 | [Keara Malin von Stahlberg-Erkenbrandt] (#63871) |
Kriegerin | Kearas neuster und stetiger Begleiter seit Wolfs Tod war ein dicker schwarzer Umhang. Er hatte nicht die beste Qualität und er war auch nicht so warm, wie die Ritterin sich erhofft hatte, aber er hatte eine ungeheurere Stofffülle, so daß sie sich, ihr langes Haar und ihre Rüstung komplett darin einwickeln konnte. Ein schwarzes Ungetüm, neu und nicht abgetragen ohne ein Zeichen ihres Hauses. Ein Umstand, den Keara versuchte sich nicht gewahr werden zu lassen. Ohne finanzielle Mittel war eine großflächige Stickerei eines Wappens unmöglich. Selbst an einfache Verzierungen an den Rändern war nicht zu denken. In Hohenbrunn, unter Berufung auf Herrn Darli Flinkfluss hatte sie den schwarzen Stoff erstanden, einzig mit ihrem guten Namen bezahlt und ihre Schulden im Dorf der Hins so verdreifacht. Die Trauerkleidung, so hoffte sie würde ihr eine Art Schutz vor den Blicken der Neugierigen und vor ihren Mutmaßungen geben, die ihr weiterhin ungehindert entgegen getragen worden, geben. Ein Irrglaube. Zumindest, wenn Keara an die Ereignisse in Hohenbrunn a Lagerfeuer zurückdachte. Viele Menschen waren dort an dem Abend zusammengekommen. Rivan Fearis, Tai Li, Philomena Degenhardt, Aelian Thaltus, Teraluna und viele andere Stimmen, die Keara im Moment nicht auseinander halten konnte… nicht auseinanderhalten wollte. Sie wollte nur erledigen wofür sie nach Hohenbrunn gekommen war und dann wieder gehen. Bis zum Wasserfall hatte sie sich zurückgezogen, den Marktplatz nur aus der Ferne beobachtet. Die beiden Schatten, die ihr gefolgt waren hatte die Ritterin erst bemerkt, als der kleinere Schatten sie ansprach. [i]„Eure Statur, und wie ihr Euch in den schwarzen Umhang hüllt hat meine Aufmerksamkeit erregt. Ich hatte vor Euch kennen zu lernen was mir nun auch allmählich zu gelingen scheint.“ - Jonale Leonall - [/i] Die Stimme des Mannes war ruhig und sanft. Doch Keara sprang der Zorn in die Augen, noch ehe sie sich bewusst dafür entschieden hatte. Der Austausch von Höflichkeiten und Respektsbekundungen gab ihr Zeit den Funken zu fassen, zu verbannen aus ihrem Gesicht, doch schon seine nächsten Worte brachten ihn ungleich härter zurück. [i]„Ich bin die Nacht, Sir Leonall, wenn es beliebt. Doch Euer Zorn gilt nicht mir. Er liegt tiefer. Fest vergraben in einer Erinnerung derer ihr Euch weigert zu vergessen. - Jonale Leonall - [/i] Der Mann war groß, schlank und gut gekleidet. Seine Kleider waren edel, voller Verzierungen und in dunklen und violetten Tönen gehalten. Im Gegensatz dazu stand seine blasse, fast ins bläuliche gehende, fast anmutig glatte Haut. Farblose Augen forschten in ihren, ließen Keara zögern, innerlich auf Abstand gehen. Gleichzeitig aber fing ihr Blick sich an seinen hohen Wangenknochen, seinem strengen Aussehen. [i]„Wer schweigt lauscht der Stimmen der Nacht.“ - Jonale Leonall - [/i] Den Stimmen der Nacht, oder ihren Gedanken, die sich überschlugen und verschlungen hatte, so daß es kein Entwirren mehr zu geben schien. Dazu der Knoten in ihrem Hals, der jeden Laut erstickte. Jeden Versuch ihr zu nähern wehrte die Ritterin ab und auch diesem Mann, blockte sie ab, versuchte es zumindest. [i]„Solltet Ihr das Schwarz, dass Ihr tragt eines Tages verstehen wollen, eine Hand suchen die Euch führt durch die Finsternis in Eurer Seele so sucht mich auf. Ich bin sicher, dass Ihr mich finden werdet und ich werde Euch willkommen heißen.“ - Jonale Leonall - [/i] Er dagegen streckte seine ruhig Hand aus und sprach einmal mehr genau im dem Tonfall, der irgendwie eine absurde Hoffnung gar Sehnsucht in ihr nährte, der Keara nicht wagte einen Namen zu geben und ausbrach. Und so erwischte Teraluna, den denkbar ungünstigsten Moment an diesem Abend, als sie erfolglos versuchte mit der Ritterin zu sprechen. Ihre Güte erreichte Keara nicht, sie brach abermals aus, ließ sich vor keinen Karren mehr spannen. Ein Krachen und Splittern zerriss die Lagerfeueratemosphäre, als sie schließlich aufgrund von ihr hinterhergerufenen Worten die Selbstbeherrschung gänzlich verlor, und die plattenbewehrte Faust hart gegen die Anschlagtafel von Hohenbrunn rammte, dass es nur so krachte. |
08.10.2012 09:34:08 | [Keara Malin von Stahlberg-Erkenbrandt] (#63992) |
Kriegerin | Mit einer Mistgabel und einem hölzernen Karren bewaffnet stand Keara in der Abenddämmerung in dem Eingangstor eines alten Stalls in Bauernfurt und sah sie um. Zehn Kühe und drei Pferde schauten ihr neugierig entgegen. Hinter ihr drangen die erbosten Laute des Bauern noch immer aus dem Haus, doch die Ritterin zwang krampfhaft sich nicht weiter zu reagieren, machte sich statt dessen an die Arbeit. Ihren Zorn hatte der Bauern nicht verdient! Ja, sie konnte [i]seinen[/i] Ärger verstehen. Aber ihn für den Moment nicht mildern. Er jedoch konnte nicht erwarten, daß [i]sie[/i] mit der Art, wie er versucht hatte seinen Ärger zu lindern einverstanden war. Eisenhuf hinter ihrem Rücken auf bei der Feldarbeit einzusetzen! Ein Schlachtross! Nur weil sie mit der Stallmiete im Hintertreffen war oder mit den Zahlungen für das Futter oder den Hufschmied nicht hatte bezahlen können. Und der alte Mann, den sie gebeten hatte das Hufgeschwür des Schlachtrosses zu behandeln, hatte zwar das Brot und den Käse genommen, daß sie ihm gebracht hatte… aber dennoch nichts getan! Ein ehemaliges Schlachtross… Ein Blick auf Eisenhuf verriet ihr, daß sie das stolze Tier umbrachte. Langsam und qualvoll. Im Gegensatz zu seiner Herrin verbesserte der Mangel an Nahrung den Zustand des Pferdes nicht. Im Gegenteil. Man sah jede der großen Rippen. Der einstige muskulöse Hals war eingefallen, ebenso die Hinterflanken und die Seiten. Das einstmals glänzend schwarze Fell war stumpf. Die Hufeisen fehlten, verursachten so weitere Probleme. Bis auf das eine verlorene Eisen hatte sie die anderen drei zumindest zum Materialwert eintauschen können. Keine gute Entscheidung, wie sich nunmehr herausstellte. Denn das Futter was Keara dafür bekommen hatte war unten im Sack verschimmelt gewesen. Die Wut ballte sich in ihr so schmerzhaft zusammen, dass die Mistgabel zu einem unberechenbaren Werkzeug in der Hand der Ritterin wurde. Dairli Flinkfuss wäre so was nicht passiert! |
09.10.2012 16:55:58 | Aw: [Keara Malin von Stahlberg-Erkenbrandt] (#64038) |
Kriegerin | Nur eine einzige Laterne spendete Keara Licht, als sie sich schließlich bis zur hintersten Ecke des Stalls durchgearbeitet hatte. Wie viele Karren Mist sie aus dem Stall rausgefahren hatte, wusste sie nicht mehr. Und es war ihr schlichtweg egal. In der hintersten dunklen Ecke schließlich stand Eisenhuf, als wenn das Tier auf sie wartete. Während Keara den Hengst betrachtete tauchte vor ihrem inneren Auge erst der Stall der Silberwächter und dann der große Stall von Winterrache auf. Eine große luftige Halle, weiß gekalkte Wände, große Ständer und Pferche. Sie erinnerte sich an jedes einzelne der prachtvollen Tiere oben auf der Burg. Welches davon gehörte wohl Cerolas Herol? Oder gebot der Elf über ein fliegendes weißes Ross mit dem er den Himmel durchstreifte? Keara lächelte, erlaubte sich einen Moment zu träumen, während der große Kopf des Tieres sich gegen ihren Arm legte. In Hohenbrunn hatte sie den Ordensritter heute getroffen und ihm ihren Respekt für den Kampf gegen Rashal ausgesprochen. Doch davon wollte er nichts hören. [i] „Ich denke nicht, dass ich Respekt von irgendwem verdient oder gewonnen habe. Ich war unterlegen. Unterlegen in einem Duell, das eine Entscheidung herbeiführen sollte. Ein Götterurteil, das nicht zu Gunsten des Rechtes ausging.“ - Celoras Herol - [/i] Zudem beängstigte Keara, daß Celoras Herol seinen Worten nach von Katlyn von dem Tod ihres Gemahls erfahren hatte. Überhaupt hatte Keara nur mit einer Handvoll darüber gesprochen und Katlyn war nicht dabei gewesen. Was nur bedeuteten mußte, daß jemand mit dem sie im Vertrauen gesprochen hatte es weitererzählt hatte. Ein Umstand den Keara sich schwer zu Herzen nahm und sich schwor daraus endlich zu lernen! Doch es war Celoras Herol, der die Wunde, die er unbeabsichtigt gerissen hatte, auch mit den richtigen Worten wieder aneinanderheftete. [i]„Nun ich kannte ihn nicht, aber wenn auch er ein Streiter des Guten war, dann ist der Verlust um so grösser.“ - Celoras Herol - [/i] Zudem berichtete Keara dem Ordensritter von der Nachricht von Salina Lichtweg für ihn. Doch die Worte die für die Salina Lichtweg übrig hatte waren eindeutig. Spionin. [i]“Sie dient dunklen Göttern. Sie ist eine Handlangerin Valvecs.“ - Celoras Herol - [/i] Doch konnte das sein? Sie hatte Salina Lichtweg öfter in Mirhaven als Hohenbrunn gesehen und in Mirhaven öfter als manch anderen. Andersrum… es bedeutete nichts. Was Keara in Mirhaven hatte erlebt, sprach durchaus eine andere Sprache. Und ein Ritter des Ordens von Winterrache bestätigte dies durch auch noch sein Wort. [i]„Mirhaven ist ein Tummelplatz für finstere Gestalten wie diese Salina.“ - Celoras Herol - [/i] So berichtete er Keara genau von dem Unterfangen, das ihn durchs Unterreich und in die Hände der Stadt auf der Ascheinsel geführt hatte. Doch warum nur war er allein gegangen? Warum standen die Brüder seines Ordens ihm nicht bei? Celoras Herol berichtete wie er die Drow, da er leise war, in kleinen Gruppen aufreiben konnte. Allein. Patrouillien, Wachen und Späher. Keara schluckte bei dieser Schilderung, während Cerolas Herol weiterberichtete. Bei dem Weg aus den Höhlen begegnete ihm eine kleine Abgesandschaft von Valvec. Rashal, Salina Lichtweg und eine Dunkelelfe. Es folgten Fragen und ein Kampf, bei dem Salina Lichtweg ihn hinterrücks angriff! Und nun schickte die gleiche Frau ihm eine Nachricht durch Keara? Für Celoras Herol folgten eine Versorgung im Lazarett und der Kerker. Er musste den dunklen Tempel säubern, erzählte er, und wurde dann gejagt… kam schwer verletzt mit dem Leben aus dem Krähenforst davon. Krähenforst… wo war dieser Ort? |
11.10.2012 10:42:13 | [Keara Malin von Stahlberg-Erkenbrandt] (#64099) |
Kriegerin | Doch Keara erinnerte sich, während die die letzten Handgriffe im Stall erledigte, daß daß ihr nicht die Zeit geblieben war Celoras Herol nach all den Dingen zu fragen, die ihr noch auf der Seele brannten. Auch die Frage, der Elf von Blutzahn berührt worden war, ob er von Blutzahn geheilt wurde und ihm damit vielleicht das Gleiche oder Ähnliches wie ihrem toten Gemahl drohte, blieb offen. Haron Krowns Auftauchen auf der Brücke in Hohenbrunn veränderte alles. Im Nachhinein wußte die Ritterin nicht mehr, woher sie die Kraft genommen hatte, dem Hohepriester von Valvec einfach so und vor allem so bestimmend und selbstbewußt entgegenzutreten. [i]„Ich bin Leiter des ungenannten Konzils zu Valvec und somit der Hohepriester der Dunklen Stadt. - Haron Krown - [/i] Allein seine Anwesenheit hatte augenblicklich in ihr alles alarmiert und dafür gesorgt, daß Keara entschlossen zwischen Haron Krown und Celoras Herol getreten war und den Hohepriester so erfolgreich von dem Ordensritter ablenkte in dem sie seine Aufmerksamkeit vollkommen auf sich bündelte. Was die Ritterin jedoch nicht verhindern konnte, war daß der „Gardist“, wie Haron Krown Rashal nannte, auf Celoras Herol zusteuerte, während sie auf ein Wort mit dem Hohepriester von der Brücke hing, genau dorthin, wo sie zum ersten Mal mit Saer Monteros gesprochen hatte. Und wie bei dem Hauptmann aus Valvec ging sie nun auch vor dem Hohepriester der Stadt ohne sich umzudrehen. Haron Krown war ihr gefolgt. Ein ruhiger Erfolg. Oder ein treuer. Aber einer, der Celoras Herol aus der Schusslinie nahm und ihr erlaubte sein Leid zu tragen. Das zweite Gespräch an der gleichen Stelle, war anders als das Erste. Anders als erwartet und anders als bei Saer Monteros schien ihr in der Gegenwart des Hohepriesters nach und nach der Atem zu stocken. Irgendwann konnte Keara nur noch unter Schmerzen atmen. Selbst jemand, der weniger empfindsam dafür war als Keara, mußte Haron Krowns dunkle Ausstrahlung deutlich zu spüren. Der Hoffnung in Keara fehlte die Kraft in seiner Gegenwart und ihre Gedanken trieben für einen Moment noch haltloser umher. Es dauerte bis sie es schaffte ihren Blick auf seine strahlend blauen Augen zu konzentrieren, die sie aufmerksam musterten. Ihre Frage wägte sie nicht lange ab. Sie kam impulsiv, heiß und drängend, aus Keara hervor, gefärbt mit den schlimmsten Befürchtungen. [i]“Saer Monteros... ist er tot ?“ - Keara Malin von Stahlberg-Erkenbrandt - [/i] Überraschung verdrängte für einen Moment die Kälte in seinem Antlitz, bevor er dann entschlossen und ruhig zu ihr sprach. [i] „Raúl Monteros, der Hauptmann der dunklen Insel und erster Templer des ungenannten Konzils ist nicht tot. Er war auf einer Reise, doch ist er kürzlich zurückgekehrt.“ - Haron Krown - [/i] Aufrecht blickte er ihr entgegen und Keara versuchte sich zu erinnern, wo sie den Raben, der auf seinem Schild prangte schon mal gesehen hatte, während sie gleichzeitig um Atem und Haltung rang. Hatte ihre Frage ihn überrascht, so war es nun an Haron Krown in dem er der Ritterin anbot Saer Monteros etwas von ihr auszurichten und diese damit überraschte. Doch sofort lehnte Keara respektvoll ab. Sie sei die letzte, die ihn mit einem einfachen Boten verwechseln würde! Doch ruhig und sanft, in fast einer ähnlichen Stimmlage, die Haron Krown vielleicht auch bei einer Beichte nutzte um schwankende Gläubige zum Sprechen aufzufordern, wiederholte der Mann sein Angebot und löste so eine weitere Flut an heftig aufgewühlten Worten aus. Keara wollte sich mitteilen, konnte es jedoch längst nicht mehr. Innerlich erstickt kämpfte sie um jedes Wort. Als sich ihre Zunge schließlich löste nannte sie statt einer Nachricht für den Ersten Templer den Namen des Mannes, von dem sie befürchtete, er hatte Saer Monteros getötet! [i]„Rashal ist als Gardist dem Hauptmann unterstellt. Ich bezweifel, dass er dazu fähig wäre, noch danach strebt es in naher Zukunft zu versuchen." - Haron Krown - [/i] Doch es war mehr als eine Befürchtung in Keara. Es schien wie ein unbändiger Schutzinstinkt, der die Löwin zu ihren Taten anhielt, sie in den Augen eines unbeteiligten Dritten zur Schwarzen Löwin werden ließ. Wie einst für Tai Li trat die die Ritterin nun für den Ersten Templer ein. Doch schon im nächsten Augenblick bat Keara mit zugeschnürter Kehle und unter Husten und Keuchen den Hohepriester inständig Saer Raúl Monteros nichts von alledem zu sagen. Wenn er lebte, und sie erlaubte sich nicht an den Worten des Hohepriesters zu zweifeln, durfte er niemals davon erfahren! [i]„Nichts... Ihr meint nicht das ich mit Euch über ihn redete? Es macht mir fast den Eindruck er würde Euch etwas bedeuten?" - Haron Krown - [/i] Ihr Atem versagte vollkommen. |
13.10.2012 11:54:11 | [Keara Malin von Stahlberg-Erkenbrandt] (#64139) |
Kriegerin | Keara erwachte fröstelnd. Seit einiger Zeit nun schlief die Ritterin kein zweites Mal an dem gleichen Ort mehr, unterhielt kein festes Lager mehr. Wenn sie sich überhaupt zum Schlafen noch niederlegte. Selbst bei ihren Streifzügen über die Insel schien es keinen Fixpunkt mehr zu geben. Keara setzte sich ruckartig auf und wußte für einen Moment nicht wo sie war. Vertraut an der Umgebung war… nichts. Gar nichts. Um sie herum nur die Schatten der Nacht. In der Ferne das Grugeln eines kleinen Bachlaufs. [i]Lebenswichtiges Wasser, Tödliches Wasser…[/i] Der schwarze Umhang, in den die Ritterin sich gehüllt hatte, half zur Mitte der Nacht wenig gegen die Kälte. Vielleicht auch, da sie sie Rüstung zum Schlafen nicht abgelegen hatte und kein Stück des Stoffes so ihre Haut berührte. Klamm hauchte die junge Frau ihre Hände an, besann sich aber dann und stand langsam auf, brachte Bewegung in ihren starren Körper. Sie wußte, dass nur Bewegung sie vor dem Tod bewahrte. Doch mit der kribbelnden Wärme kamen auch die Erinnerungen an den gestrigen Abend zurück. Erneut war sie in Hohenbrunn gewesen um Tai Li zu suchen. Keara drängte es mir ihr zu sprechen um nicht unvorbereitet und ahnungslos in das Gespräch zu gehen zu dem Calla Krown eingeladen hatte. Obwohl sie Tai Li fand, ihr sogar bis in die erste Halle der Miene in Hohenbrunn folgte, verlor sie ihre Spur wieder und fand sie keine Gelegenheit mit ihr zu sprechen. Stattdessen lernte sie einen Mann kennen, vielleicht Anfang, Mitte dreißig, schwer einzuschätzen. Gregor. Gregor von und zu Laternensteher. Als erstes war Keara an ihm aufgefallen, dass er eine Pfanne bei sich trug. Und neben der Pfanne hatte er eine ganze andere Reihe nützlicher Gegenstände bei sich. Nichts zwischen Anfang und Ende des Alphabets schien ihm zu fehlen. Dazu eine Lederrüstung mit unzähligen Taschen, Riemen, Schlaufen und Nieten. [i]„Du siehst nicht so aus, als ob Du einen Begleiter der Dich beschützt brauchst. Bei dem Riesenteil auf dem Rücken.“ - Walek Borianth - [/i] Gregor hielt sie für eine Wächterin, so begann das Gespräch, daß ihr nun wieder vor Augen stand während Keara den ersten Lauf des Tages begann, wo andere Menschen frühstückten. Im Anschluss hatte er ihr eine Nuss geschenkt, für die sie sich höflich formvollendet bedankt hatte. [i]„Man bist Du aber stocksteif. Bist wohl lange nicht mehr gevög... worden… ich meine... Du bist vom Adel oder so oder? Schöne Vögel hier wollte ich sagen... all die Tiere...der Hahn und so!“ - Walek Borianth - [/i] Keara beschleunigte ihren Lauf, als die Erinnerung an seine Worte die glimmende Glut in ihr neu entfachte. Gevögelt! Sie kannte dieses Wort, sprach es dreckig und gebrochen aus, spie es ihm förmlich entgegen. Gar die geballte Faust hatte sie gegen den Mann erhoben, der ihr eben noch eine Nuss geschenkt hatte! Sofort reute sie ihre Tat! Doch erst nach und nach war es ihr gelang es ihr sich wieder einzufangen, ihn nicht mehr zu bedrohen. Nur woher wußte er nur, daß sie schon lange nicht mehr… ? Den Gedanken nicht zu Ende denkend, stürmte Keara weiter voran, hechtete über einen moosbewachsenen Baumstamm und rannte weiter. Irgendeinen Hügel hinauf, auf der anderen Seite wieder steil herunter. Welcher es war, begann ihr egal zu werden. Weitere kleine Nüsse hatte Gregor ihr daraufhin geschenkt, ihren Dank erneut fast befremdlich entgegengenommen, als er sah wie sorgsam Keara auch diese Nahrung in ein weißes kleine Leinentuch in ihrer sonst leeren Gürteltasche verpackte. Unrasiert war er gewesen, fiel ihr ein. Etwas strubblig und fast noch etwas schmutziger als sie. [i]“Aber mal im Ernst...Du siehst nicht so aus als ob Du Not und Elend erleiden musst. Ich kann Dir noch etwas geben der selber nichts hat? - Walek Borianth - [/i] Keara, die stets sehr versuchte auf Kleidung und Erscheinung zu achten, damit man ihr eben nicht ansah, dass sie schlimmer als jeder Raubritter lebte, mußte lächeln. Scheinbar gelang es ihr… wenn auch mehr schlecht als recht. [i]„Bist Du so eine heilige Ritterin, die nichts kaufen darf und so und Spenden annehmen muss? Die [Rüstung] könnte auch mal einen Schmied vertragen, oder? - Walek Borianth - [/i] Worte, die ins Schwarze trafen, überraschender Weise dem Zorn in ihr keine Nahrung gaben, ihn gar für einen Moment besänftigten und ihr so die Chance gaben einen ruhigen Atemzug zu nehmen. Einen einzigen Atemzug ohne Schmerzen. Wie nur wie, hatte er das gemacht? [i]„Man scheiße... Du hast ja noch weniger als ich... oder?“ - Walek Borianth - [/i] Aber Gregor haftete irgendwas an, auf das Keara sich einlassen konnte, wie sie glaubte. Etwas, daß im Nachhinein nur damit erklärbar erschien, daß er sie an jemanden erinnerte. Nur an wen er sie er erinnerte, daß gestand sie sich nicht ein. ER würde dreckig grinsen. ER würde lächeln. |
15.10.2012 09:24:38 | [Keara Malin von Stahlberg-Erkenbrandt] (#64222) |
Kriegerin | Keara war schon wütend gewesen, bevor sie Hohenbrunn erreicht hatte. Sollte heute das Treffen mit Calla Krown stattfinden? Doch die Ritterin war sich unsicher, lebte schon zu lange ohne festen Rhythmus und unabhängig von Tag und Nacht. Tai Li auf dem Marktplatz zu treffen, hob die Hoffnung auf ein ruhiges Wort mit ihr und Klarheit in der Angelegenheit Calla Krown. Doch die Frau in der zartfarbenen Kleidung wirkte nervös und angespannt. HEUTE sollte das Treffen bereits, sein? Warum war sie ihr all die Tage davor dann aus dem Weg gegangen? [i]„Manchmal weiß ich nicht woran ich bin... ihr werfe mich vor Euch ohne zu fragen, wer Euch bedroht, aber Ihr werft hinterher auch nicht gerade mit Erklärungen um Euch.“ - Keara Malin von Stahlberg-Erkenbrandt -[/i] Doch kaum ausgesprochen reute Keara ihre Worte schwer. Wie hätte Tai Li sie auch erreichen sollen? Niemand wußte wohin sie lief, oftmals sie selbst nicht. [i]„Ich schätze eure Nähe. Und es verlangt mich, Eurem Sturm entgegen zu halten. Doch Pflicht und Arbeit überwiegt meine Wünsche.“ - Tai Li -[/i] Leise sprachen Tai Li und Keara endlich miteinander, aber die Ritterin stockte aber bereits nach wenigen Worten, da Calla Krown plötzlich und unvermittelt auftauchte. Wie aus dem Nichts. [i]„Dies ist nun schon das zweite Mal, dass sie vor Euch springt wie ein Hund der sein Herrchen beschützen will.“ - Calla Krown -[/i] Worte, die Kearas Laune nicht gerade hoben und es ihr fast unmöglich machten die die Glut in ihrem Inneren unter Kontrolle zu halten. Schmerzhaft presste die Ritterin die Lippen aufeinander, hielt ihren Blick auf den schwarzen Raben, der so unvermittelt wieder in ihren Blick fiel. [i]“Es ist unhöflich, ritterlichen Willen mit einem Hund gleichzusetzen.“ - Tai Li -[/i] Beim folgenden Gespräch in der Taverne Zum wilden Eber setzte Keara sich nicht, sondern maß beide mit mühsam beherrschter Wut mit, den viel zu dunkel wirkenden, Augen. Ein unabhängiger Betrachter konnte sehen, daß sie in diesem Moment nicht nur Tai Li, sondern auch Calla Krown schützte. Er würde Kearas angespannte Haltung sehen. Starr, zum Zerreißen gespannt. Doch ebenso selbstbewußt und hochaufgerichtet, die Schultern gestreckt. Bereit jedem entgegenzutreten, der das Gespräch stören wollen würde. Doch wer die Worte Calla Krowns auf dem Marktplatz gehört hatte, mit denen sie die Ritterin mit einem Wachhund verglichen hatte, wußte daß Keara Calla Krown aus anderen Gründen in diesem Moment ihren Schutz erbot und nicht mehr um ihrer selbst Willen, wie bei Tai Li. Lange hing der Zweck dieser Zusammenkunft im Dunklen. Und noch schwerer als der Grund dafür war es für Keara zu erahnen, wie die beiden wirklich zueinander standen. Nur, daß sie an „Höflichkeiten“ nicht sparten, soviel war sicher! Und beide Frauen brachten eine nach der anderen im Plauderton bei Tee und Rum hervor, daß Keara ganz anders wurde. Worte, die nicht nur Calla, sondern auch Tai in ein schlechteres Licht rückten, als sie noch am Beginn des Tages gestanden hatten. [i] „Ihr mögt mir fremd sein, in direkter Manier, Dame Krown. Aber was ich über Euch weiß, reicht mir, Euch weder Licht noch Neutral zu heißen.“ - Tai Li -[/i] „Ich werde in Eurer Stadt [Mirhaven] als Hure bezeichnet. Warum sollte ich mich an Höflichkeiten halten?“ - Calla Krown -[/i] [i] „Was ich weiß über Ech, ist wohl mehr aus zweiter Hand. Ihr wurdet vor nicht allzu langer Zeit dem Mann angetraut, unter dessen Hand ihr schon lange ward. Und es ist eine grausige Hand. […] Denn ich gehe davon aus, Ihr habt nicht zugestimmt .. um ihn ins Licht zu führen.“ - Tai Li -[/i] [i]“Ich bin sicher, dass Ihr auch wisst, dass ich jahrelang ohne direkte Kette über Admir wandern durfte und dennoch nie die Möglichkeit hatte zu fliehen. […] Und was meinen Mann angeht. Er ist mit Sicherheit einer der grausamsten und finstersten Männer weit und breit.“ - Calla Krown -[/i] Schließlich konnte Keara kaum noch an sich halten und die Innere Wut, brach hart nach außen hervor und zwang die beiden auf den Punkt zu kommen. [i] „Ver´dammt! Was ist hier los? Warum dieses Treffen, wenn Ihr Euch nicht als Freundinnen gegenübersteht?“ - Keara Malin von Stahlberg-Erkenbrandt -[/i] Und plötzlich war alles ganz einfach. Calla Krown suchte Relikte, barg sie und lagerte sie ein. Heilige Gegenstände, die den Dunklen geweiht worden waren. Und Tai Li war auf der Suche nach einem Gegenstand. Doch es blieb nicht einfach, es folgten weitere „Höflichkeiten“ der beiden. Tai Li bot 10.000 Kupfermünzen, eine Summe bei der Keara schwindelig wurde, für „ein bemaltes Stück Holz ohne Bedeutung“. Calla Krown dagegen ließ Tai Li im Unklaren, ob sie den Gegenstand gefunden hatte oder nicht und brachte diese damit soweit, dass diese die Gemahlin des Hohepriesters um eine Antwort anflehte und ihr in sichtlicher Erregung anbot, da diese kein Gold annahm ihr unschuldige Opfer nach Valvec zu schicken oder ein paar Seelen für sie zu sammeln! Erneut griff Keara ein. Sich der diplomatischen Herausforderung stellend geriet die Wut in den Hintergrund und ruhig begann die Ritterin die Verhältnisse der beiden Frauen zu regeln. Tai Li gab nach ihrer Aufforderung nun eine sehr genaue Beschreibung des Gegenstandes und seiner Bedeutung ab und Calla Krown war nun dadurch in der Lage festzustellen, dass sie diesen nicht gefunden hatte. Betonte, aber wenn sie es getan hätte, wäre dieser Gegenstand nun unverkäuflicher Besitz des Konzils von Valvec geworden. Mit diesem Ausgang der Verhandlungen hätte alles ruhig enden können. Doch die Worte, die die beiden für einander zum Abschied hatten, gingen Keara auch Tage später nicht aus dem Kopf. [I]„Ich begrüße es sehr, wenn Ihr es weiterhin meidet, dies Gespräch als Familie Krown gegenüber mir zu führen. Ich respektiere Euren Mann, aber mit ihm würde ich wohl nur freiwillig mit ihm sprechen, wenn ringsum Balista auf ihn gerichtet sind...“ - Tai Li -[/i] [I]„… oder Ihr vor ihm auf einem Opferaltar liegt.“ - Calla Krown -[/i] Und ihr leises Lachen ließ Keara das Blut in den Adern gefrieren. Sie hörte es noch, als sie Hohenbrunn längst verlassen hatte und auch noch als die Nacht begann. |
16.10.2012 11:36:07 | [Keara Malin von Stahlberg-Erkenbrandt] (#64253) |
Kriegerin | Keara lehnte mit dem Rücken an der Holzwand der kleinen Hütte an den silbernen Klippen. Ihre Knie waren angezogen und sie starrte vor sich in die Dunkelheit der Nacht. In der Ferne hörte sie das Jaulen der Worge, hörte wie Saer Monteros sich seinen Weg zurück durch den Wald freikämpfte. [i]Zurück in seine Stadt…[/i] Er hatte dort Pflichten. Sie blieb allein zurück. Allein in der Wildnis. In all den Tagen der Trauer war es für Keara ohne Bedeutung gewesen, doch jetzt stach es ihr zum ersten Mal wie ein Stachel in ihr Fleisch. Die Ritterin lauschte dem Kampfeslärm, bis er verklang. Aus ihrer Gürteltasche holte sie das weiße Tuch in welches sie die Nüsse, die sie von Gregor bekommen hatte, eingewickelt hatte. Sorgsam fuhr sie über die kleine Stickerei am Rand, doch schlug das Leinen so auf, daß sie ihr Wappen nicht sah. Langsam griff Keara nach der ersten Nuss, teilte sie mit den Zähnen und begann eine Hälfte in der Geschwindigkeit eines uralten Nagetiers zu zerlegen. Die ganze Nacht lag vor ihr und zu viel Nahrung würde ihren Körper schwächen. Dann war es plötzlich still. Sie hatte Saer Monteros auf seine Frage zum Abschied gesagt, daß sie frei war! Aber er wusste es besser! Er hatte sie nachdenklich angesehen, bevor er schließlich gesprochen hatte. Konnte er bis in ihr Innerstes sehen? Und stieß ihn nicht ab, was er dort sah? [i]„Seid Ihr nicht. Denn Ihr seid noch nicht frei von Angst. Erst wenn Ihr die Furcht Euch zu verlieren überwunden habt. Erst wenn Ihr wisst was Ihr seid und zu Euch mit all Euren Stärken und Schwächen bekennen könnt. Erst dann seid Ihr frei.“ - Raúl Monteros - [/i] Rashal hatte ihn nicht getötet! Ganz im Gegenteil! Er war im Namen seines Gottes ausgezogen, hatte seinen Namen in die Welt getragen! Tyrannos Ruhm gemehrt! Und was hatte sie in der Zeit vollbracht? [i]Nichts… [/i] [i]„Ich stehe fester in Glauben und Leben denn je.“ - Raúl Monteros - [/i] Keara wußte nicht, ob es sie mit Entsetzen oder Zuversicht füllen sollte, daß er tatsächlich noch lebte. Zumindest konnte sie nun weiter vollbringen, was sie begonnen hatte. Atemlos, in den Augen eine absurde Mischung aus Unglauben und erschreckender Begeisterung, vermischt mit einem unverhohlen aggressiven Funkeln in ihren Augen, schlimmer als jemals zu vor war sie ihm entgegengetreten. Ohne zu Zögern hatte sie ihn erneut angegriffen, kaum, daß sie seine Statur sicher erkannt hatte. Obwohl Keara versuchte Saer Monteros aus ihren Gedanken zu verbannen, schienen seine Worte sich einen Platz geschaffen zu haben, den sie nicht kampflos aufgeben würden. Doch auch sein Gesicht erschien wieder vor ihrem inneren Auge. Saer Monteros. |
17.10.2012 07:01:33 | [Keara Malin von Stahlberg-Erkenbrandt] (#64266) |
Kriegerin | Raúl Monteros. Markante Züge in denen Keara mehr als nur Härte zu sehen glaubte. Es gab einen Weg, der sie [i]beide [/i]aus der Dämmerung zurück ins Licht führen würde. Sie selbst war diesen Weg einmal gegangen! Zuversicht pochte heiß in ihr. Ihr Eintreten gegenüber jedermann für seine Selbstlosigkeit war der erste Schritt gewesen. Dafür zu sorgen, daß Feinde seinen Namen mit Respekt aussprachen der Zweite. Das Gebetsbuch des Ilmater, ihr wertvollster Besitz, welches sie heute unter seinen Schutz geborgen hatte, war der dritte Schritt. [i]„ Ihr standet aufrecht. Und seid aufrecht geblieben. Doch das bin ich auch. Nicht die Selbstlosigkeit ist es, die einen Ritter macht, sondern die Standfestigkeit. Für seine Überzeugungen zu stehen und zu kämpfen! Bis zuletzt und gleich was Andere denken!“ - Raúl Monteros - [/i] Das Klirren Ihrer Klingen hatte die halbe Nacht zerrissen, immer und immer wieder. Harte Schläge von beiden ohne viel Rücksicht geführt, heiße und kalte Wut, die aufeinandertraf so heftig, daß die Brücke unter ihren zu bersten drohte. Unbändige Glut, die einander verzehrte, einander zum Atmen brauchte und doch sich an einander aufrieb. Nebel, der wie ein schützendes Tuch sich über die beiden zog, verhüllte, daß keiner den anderen bezwang, bezwingen wollte? Die Ritterin besann sich auf seinen festen Griff um ihre Oberarme, der sie den ritterlichen ehrenvollen Kampfstil plötzlich aufgeben ließ und ihm, ohne das sie es hatte ihm offenbaren wollen, zeigte Keara ihm, dass sie noch eine ganze andere... dreckige Art zu kämpfen beherrschte. Eine, die nur die unterste Schicht der Straße beherrschte und dort unter Ausnutzung aller Schwachstellen seines Körpers geführt wurde. Eine, die sie zweimal aus seinem Griff befreite. Niemand hielt sie mit Gewalt! Gleichzeitig beschwor sie inständig ihn in Rashal die Gefahr zu erkennen, die er war und ihr zu ermöglichen gegen ihn zu bestehen. [i] „Nur zu gerne nehme ich Euch unter meinen Schutz, doch müsst Ihr eines Wissen: Nicht ich habe mich zu ändern, sondern Ihr Eure Augen öffnen. Ihr müßt akzeptieren, daß die Welt ein weit dreckigerer Ort ist, als Ihr ihn Euch wünscht. Akzeptiert was Ihr seid... steht dazu... und Ihr werdet sehen, daß Euch der Weg offen steht.“ - Raúl Monteros - [/i] Etwas in ihr warnte vor Keara drängend dem nächsten Schritt, warnte sie, daß es nicht so einfach war jemanden zurück in die Dämmerung zu führen. Pochend warnte sie ihr Innerstes vor ihm, und IHM. Doch während sie zurücktrat, versuchte zu atmen zu kommen, nicht erneut innerlich zu ersticken, trat Keara auch gleichzeitig entschlossen vor, von irgendeiner Zuversicht gepackt, die seine direkte Nähe heiß in ihrem Inneren auslöste. [img]http://s14.directupload.net/images/121017/3qro29dt.jpg[/img] |
19.10.2012 06:01:13 | [Keara Malin von Stahlberg-Erkenbrandt] (#64333) |
Kriegerin | Der Geschmack der vorletzten Haselnuss, die Gregor ihr geschenkt hatte, lag noch immer auf den Lippen der Ritterin, als diese fast zehn Stunden nach den Verhandlungen in Hohenbrunn einen kleinen Bachlauf mitten im tiefen Wald erreichte. Erhitzt von dem langen Dauerlauf, den sie hinter sich hatte, kniete Keara am Ufer des plätschernden Wassers nieder und tauchte die Hände in das kühle Nass. [i]Lebenswichtiges Wasser, Tödliches Wasser…[/i] Über dem Ort hing ein glänzend weißes Licht, welches sich im Wasser des Baches spiegelte. Stille und Ruhe verweilten an diesem Ort, hießen die Ritterin mit all ihrer tobenden Wut überraschender willkommen. Doch es fiel Keara immer schwerer einen klaren Gedanken zu fassen. Namen, Worte Begegnungen zogen nur so an ihr vorbei. [i]„Was ich [von Euch] will? Das weiß ich nicht mal. Ich weiß nur, dass sich viele um Euch bemühen. Das macht neugierig, selbst mich. Und Ihr seid seltsam: Ich spüre in Euch Einsamkeit. Aber wann immer man versucht zu Euch zu vorzudringen, ist da eine Wand, die selbst eine Magierin nicht durchdringen könnte. […] Ihr möchtet Gesellschaft - sonst hätte ihr mich - oder andere - fortgeschickt. Aber dennoch fürchtet Ihr sie. Je mysteriöser etwas ist, desto eher wird Neugier wach. Das ist ganz natürlich, Seara.“ - Philomena Degenhardt -[/i] [i] „Wir erhielten vor kurzen die Nachricht von einem Eurem Mitstreiter, über eine Tafelrunde, der wir beiwohnen sollen […] Evedar Argoin Grimmaxt, vom Dwarkar Drachenhammer, Darsamkuldar des Clangeddin Silberbartes.“ - Argoin Grimmaxt - [/i] [i] „Fjandan mein Name, Fjandan Tarn, steht’s zu Diensten, hohe Dame. […] Ich bin Feinschmied und Händler.“ - Fjandan Tarn - [/i] Erschöpft lehnte sich die Schwarze Löwin mit dem Rücken an einem nahen Baumstamm und ließ sich langsam daran herunter sinken. Der Nachtlauf war lang und hart gewesen. Doch immer und immer wieder hatte die Adlige sich selber angetrieben, war über ihre Grenzen hinausgegangen um einfach nur weiterzulaufen. Umso mehr genoss sie nun die bleierne Schwere ihrer Glieder, das Rauschen des Blutes in ihren Ohren, das Adrenalin, welches sie so angestachelt hatte. Doch wie lange würde die körperliche Erschöpfung halten? Schon jetzt drängten sich weitere Wortfetzten in ihre Erinnerung. Die Verhandlungen in Hohenbrunn. Man hatte die Baronin weder als Ritterin, noch als Diplomatin, noch als Geisel, Gefangene oder Sekundantin gebraucht. Und dennoch hatte der Korporal sie zu diesen Verhandlungen eingeladen. Auch Saer Monteros Vermutung, dass er sie als Zeugin gebraucht hatte, wies der Rivan Fearis zurück und entgegnete, daß er sie als Mensch dabei hatten haben wollen. Um ihrer selbst Willen… als schöne Frau. Ein Gedanke, den die Ritterin nicht weiter verfolgen wollte, verfolgen konnte. Nur was der Korporal ihr dadurch ermöglicht hatte, wurde Keara erst viel später klar. Einen ungeschminkten Blick auf ihn und Saer Monteros. Die willkommene Abkühlung des Wassers nicht länger als genießend, sprang die Lady von einem Moment auf den anderen wieder auf. Sie mußte die Gedanken vertreiben, wollte den Moment einfach nur noch vergessen. Wassertropfen benetzten ihr blasses Gesicht und die überlangen Haare. Für einen Wipernschlag lang stand Keara ruhig da, dann spannte sich ihr kräftiger Körper an und schnellte nach vorne, dem Wind entgegen. Eine Einzelheit blieb jedoch in Ihrer Erinnerung. Erfüllte sie mit zweierlei nicht gegensätzlicher seine könnenden Gefühlen zugleich. [i] „Insofern wäre ich mit der Wahl mit als Euch als Diplomatin wohl besser gelegen.“ - Raúl Monteros- [/i] |
20.10.2012 07:55:48 | [Keara Malin von Stahlberg-Erkenbrandt] (#64364) |
Kriegerin | [i]„Traut Ihnen nicht. Nun seid Ihr [Davek] der verlorene Sohn, doch zuvor wart Ihr nur ein "Bauer" auf ihrem Brett.“ - Raúl Monteros- [/i] Die Verhandlungen endeten. Saer Monteros und Rashal empfahlen sich. Tyrannos Grüße hingen über den zurückbleibenden Bewohnern von Mirhaven und Davek. Er hatte dichte schwarze Haare, die Keara an ihre eigene Mähne erinnerten. Wenngleich ihre Haare länger waren und schwerer noch zu bändigen. Daveks Gesicht war so furchig und wettergegerbt, daß es der Ritterin schwer fiel das Alter des Mannes vor ihr zu schätzen. Des Mannes für den sie sich während der Verhandlungen erboten hatte einzutauschen. Sie hätte sein Leid auf ihre Schultern genommen und Davek wäre frei gewesen. Dass Keara ihn nur einmal davor gesehen und gesprochen hatte, spielte für die Ritterin keine Rolle. Ebenso die Tatsache, daß die Stadträtin Yien ihn Waldmensch genannt hatte. [i]“Hilf allen, die verletzt sind, ganz egal wer sie sind. Die wirklich Heiligen tragen das Leid der anderen. Wenn du in seinem Namen leidest, wird dir Ilmater beistehen." - Glaubenslehre Ilmater -[/i] Doch die Ankündigung Davek, der gerade eben frei gekommen war aus Valvec, nun ins Lazarett nach Mirhaven zu bringen löste unverarbeitete Erinnerungen aus. Keara sprach den Mann, für den sie sich verwendet hatte, vorsichtig und sanft an und bat die Anwesenden, die um ihn rumstanden inständig Davek selbst entscheiden zu lassen, wohin er nun gehen wollte. Er hatte es nicht verdient von einer Gefangenschaft in die Nächste zu gehen! Sie glaubte zu wissen, wie er sich fühlen mußte und setzte sich erneut für ihn ein. [i] „Schweigt! Wie könnt Ihr Monteros noch bewundern, wenn Ihr seht was sie ihm [Davek] angetan haben?“ - Ainslee Seonaid – [/i] Doch die harten Worte, die Keara für ihre sanfte Bitte Davek eigenen Willen zu achten von der Novizin Ainslee Seonaid dafür entgegenschlugen waren von Verachtung ihrer Person nur so gefärbt. Ein Umstand den Keara innerlich mit Schmerz und Wut aufnahm, als sie sich erinnerte, daß es die gleiche Novizin gewesen war, die Wolf in die Gewalt des Lazaretts von Mirhaven gezwungen und dort festgehalten hatte. Das letzte bisschen Nachsicht, dass sie für die Novizin, die Wolf hatte verbrennen wollen, da er in ihr wahres Innerstes erkannt hatte, gehabt hatte, verblasste schlagartig als sie Keara den Mund verbot. Mirhaven hätte ihr nicht deutlicher zum zweiten Mal vor den Kopf schlagen können! Äußerlich jedoch begegnete die Ritterin Ainslee Seonaid mit [i]contenance[/i] und Schweigen. |
21.10.2012 08:23:05 | [Keara Malin von Stahlberg-Erkenbrandt] (#64396) |
Kriegerin | Unkontrollierte Wut, die keine Anlass mehr brauchte, nun von sich aus existierte und ihre Wurzeln tief durch Keara trieb, sie innerlich erstickte, regelrecht ausbluten ließ. Dazu kamen die unnachgiebigen, gleichzeitig fast sanft beschwörenden Worte von Raúl Monteros in ihrem Kopf, die noch immer den Platz in ihren Gedanken beanspruchten, sich von nichts und niemanden verdrängen ließen. [i]„Ihr solltet die Worte von Eurem einstigen Saer vergessen. Ihr seid eine Suchende ohne Ziel. Ein Wesen mit Potential. Ungeschliffen und mehr schlecht als recht durch falsche Lehren bemüht unter Kontrolle zu halten. Fremder Kontrolle wohlgemerkt. Doch wäre es nicht weiser die Verantwortung über sich selbst auch selbst zu übernehmen und insofern auch die Zügel wieder selbst in die Hand zu nehmen?“ – Raúl Monteros – [/i] Wenn Keara für irgendwas eine natürliche Begabung hatte, dann war es fürs Überleben. Selbst unter den widrigsten Umständen schaffte sie es sich anzupassen. Egal wie karg die Umgebung auch war und wie wenig sie zum Überleben hergab. Ihre Wut half ihr dabei und war gleichzeitig ihr schlimmster Gegner. [i]„Wahre Stärke - auch in der Kampfkunst - kommt von innen. Kämpft mit Leidenschaft. Kämpft mit Wut. Doch beherrscht sie statt beherrscht zu werden. So nutzt Ihr Kopf und Herz und werdet Allen überlegen sein. – Raúl Monteros – [/i] Die Ritterin konnte den Zorn nicht aufgeben – nicht loslassen – nicht aufhören sich gegen ihn zu stellen! Als einziger Begleiter, der sie nicht verließ, der zu ihr hielt und sich immer und immer tiefer in ihrem Inneren festsetzte, sie zersetzte. Jeden Tag wurde die Kraft in ihr stärker, unbändiger, heißer. [i]„Akzeptiert die innere Wut, statt sie abzulehnen. Und sie wird Euch beflügeln statt Euch im Weg zu stehen. [Doch] es gibt kein allgemeingültiges Rezept. Sonst bräuchte man auch keine Lehrmeister, sondern es würde genügen Lehrschriften zu verfassen. Jedem Wesen sein eigener Weg...“ – Raúl Monteros – [/i] |
22.10.2012 08:10:46 | [Keara Malin von Stahlberg-Erkenbrandt] (#64431) |
Kriegerin | Einen Tag nach den Verhandlungen in Hohenbrunn, merkte die Ritterin plötzlich, dass sie ihre Schritte nach Norden lenkte. Nach Mirhaven!?! Keara ahnte, daß man ihr verwehren würde mit Davek zu sprechen, oder? Und es stand zu vermuten, daß man ihm nicht von ihr oder ihrem Einsatz für ihn berichten würde. Erstes erfüllte sie mit Zorn. Auf Zweiteres hätte sie bestanden. Die Ritterin war die letzte, die mit ihren Taten prahlte. Doch Keara erreichte Mirhaven nicht. Nicht an diesem Tag und auch nicht an dem darauffolgenden. Der Korporal kreuzte ihren Weg. [i] „Wir sind nicht, wie das Wasser, wisst Ihr, schöne Ritterin? Wir entscheiden selbst, wo wir hinfließen“ - Rivan Fearis - [/i] Er war er auf der Jagd und sogleich vollkommen ernsthaft bemüht jegliches Gefühl der Bedrohung von ihr zu nehmen. Er entsicherte den Bogen, steckte den Pfeil deutlich langsam weg und hob sogar beide Hände hoch um ihr seine leeren Handflächen zu zeigen. Keara wußte nicht was ihn so verändert hatte, doch sie ließ sich drauf ihn, blieb stehen. Gestern bei der Verhandlung hatte Rivan Fearis ein ganz anderes Bild von sich gezeigt. Ungeschminkt und hart, bereit in den Verhandlungen zur Waffe zu greifen. Heute jedoch plauderte über den schönen Ort hier am Fluss und erzählte von sich, statt Keara mit Fragen zu bedrängen. Vorsichtig hörte ihm zu, kam jedoch seinen Wunsch ihm beim Vornamen zu nennen, nicht nach. [i]„Euer Temperament würde Euch zu einer hervorragenden Wächterin machen, Fürstin Stahlberg-Erkenbrandt.“ - Rivan Fearis - [/i] Zudem nahm der Korporal räumlich ganz deutlich und sehr langsam die Position ein, die ihm die Defensive zuteilte und in der Keara hinter sich das weite Feld hatte. Ihn dagegen aber hätte so leicht sie mit wenigen Klingenschlägen in die Enge hätte treiben können. Doch sie tat es nicht. Sie hörte ihm zu. Das ihr der Gedanke jedoch kam, war nicht zu verleugnen. Doch das sorgsam geführte Gespräch, daß Korporal Fearis vorsichtig wie eine junge Pflanze pflegte, drohte im Keim zu ersticken, als die Fee mit silbrig wirkenden Haaren – Sara Ashalley – singend und summend des Weges daherkam. Schon bei dem ersten Umstand den Sara beklagte – nämlich ein abgesagtes Wortduell mit dem Haron Krown – wurde der Ritterin ganz anders. Ein Spiel wie auf einem Turnier? DAS konnte Sara nur als Scherz meinen! Haron Krown war der Hohepriester von Valvec! Irgendwie war Keara sich nach ihrem letzten Treffen mit ihm sicher, daß der Mann alles andere als mit Sara Reime bilden, eher tun würde! [i] „Vielleicht besser so, er [Haron Krown] hätte eh nur das Übliche von sich gegeben. Moral als Waffe der Schwachen um die Starken zu knechten... dass ich nicht lache.“ - Sara Ashalley - [/i] Und dann begann die gute Fee Saer Monteros Namen zu verniedlichen! Etwas was Keara heftig bebend auf sie zuschreiten ließ. Ohne lange darüber nachzudenken ballte sie die Faust heftig, trat für den Ritter aus Valvec ein, dessen Name erneut in den Schmutz gezogen wurde. Doch Sara kicherte nur, als Keara die korrekte Anrede nannte, und sich wurde ironisch, dann schlug sie mit Worten zurück. [i]“Seid Ihr immer so? Alles mit Gewalt lösen? Und grade Ihr sprecht von Feind, wenn mir jeder in Hohenbrunn von Euren regelmäßigen Treffen erzählen kann?“ - Sara Ashalley - [/i] Tai Li kam wie aus dem Nichts hinzu und ihre Stimme griff in den Konflikt ein und kündete von der „Freiheit der Barden“. Einer Freiheit, die Keara nur für Narren bekannt war! Was hatte sie sich in der „guten“ Fee getäuscht! Im Plauderton fuhr Sara nun fort ihr „Dinge, die sie gehört hatte“ unter die Nase zu reiben und Keara so immer weiter zu provozieren. [i]„IHR wißt gar nichts! Ich bin diese Gerüchte, Mutmaßungen und Anschuldigungen so leid! Ich dachte, Ihr wärt anders, Fee... anders... Fee...“ - Keara Malin von Stahlberg-Erkenbrandt - [/i] Ihre geballte Faust zitterte, doch die Ritterin ließ die Faust nicht nach vorne schnellen. Von einem Moment auf den anderen, wußte Keara, daß sie Sara nicht schlagen würde, egal wie schlecht ihre Worte und Taten gerade auch waren. Die Götter würden sie richten. Ein heißes angespanntes Knurren, hart zusammengepreßte Lippen. Der Drang einfach der Wut nachzugeben wurde übermächtig, dann bekam Keara sie im Zaum, riss sich von ihr weg, floh vor dem Plauderton, der ungehemmt Salz in ihre offenen Wunden streute. Zudem war es überraschender weise erneut der Korporal der Ruhe in die erhitze Situation Ruhe brachte, und Sara Ashalley und Tai Li hieß Keara nicht weiter zu bedrängen, sie gar mit ihm allein zu lassen. Die beiden gingen tatsächlich auf sein Wort hin. Der Korporal dagegen war erneut wie ausgewechselt, räumte ein, daß es genug Vorwürfe, Anschuldigen und Gerüchte gegeben hatte. Er sagte, er würde nicht an Geschwafel und Halbwahrheiten glauben, hätte nicht umsonst erlaubt, daß Tai Li sie mit jenen Gestalten zusammengeführt hatte. „Calla Crown in Hohenbrunn. Eine Frau, einst wie eine Waffe. Geschmiedet aus Schlägen, Sklaverei und Demütigung. […] Ich...halte Calla für mitleidserregend... aber auch [für] viel zu gefährlich.““ - Rivan Fearis - [/i] Keara schnaufte durch, setzte sich sogar auf seine Einladung hin ins Gras, wenn auch außerhalb jeglicher Reichweite und immer bereit wieder aufzuspringen. Aber immerhin. Sie saß und hörte zu, wenn auch nur mit halben Ohr. Für eine ruhige Bewertung dessen oder die Fortsetzung des angefangenen Gesprächs war sie zu aufgebracht. [i]„Sie [Philomena Degenhardt] ist eine Maga... und Fachfrau für Lug und Trug.“ - Rivan Fearis - [/i] Erst als das Gespräch wieder auf die Verhandlungen am gestrigen Tag kam, fand Keara einen ruhigen Atemzug, aber keinen ruhigen Gedanken. [i]„Monteros... wollte keine andere Geisel. Er wollte etwas anderes. Und das wisst Ihr auch, oder? Tymora lenkte Eure Schritte. Ihr ward dort. Und unerwartet. Wenn es Monteros ärgerte... umso besser. Tymora liebt das Element des Zufalls.“ - Rivan Fearis - [/i] Nein, es war die Einladung des Korporals gewesen, die es ihr ermöglicht hatte für Davek einzutreten. Die Götter kümmerten sich sicher nicht darum wohin sie ging, oder? Zwar löste der Gedanke ein Sehnen in ihr aus, doch selbst Ilmater hatte sich ihr in all der Zeit nur ein einziges Mal gezeigt. Die weißen Tauben an Grindts Grabhügel, hatte er geschickt, die Wärme, die sie gespürt hatte, glaubte gespürt zu haben war seine Kraft. Doch als Wolf und sie hier strandeten, hatte Keara lange Zeit geglaubt, dass sich nun etwas veränderte, das all ihre Bemühungen aufgefallen waren. Für irgendwas mußte diese Suche, die Reise, einen Sinn gehabt haben, oder? Auf Winterache hatte Keara, als Wolf es ebenso gespürt hatte, ein fernes Kribbeln wahrgenommen. Doch später war es vergangen, verblasst nicht wiedergekehrt. Oder es war die aufkeimende Wut über seine Gefangennahme in Mirhaven gewesen, die das sachte Kribbeln zur Nebensache werden ließ? Keara wußte es nicht mehr. Irgendwo in all den Ereignissen hatte sie den Halt verloren Doch eins wußte Keara ganz sicher weder Tymora, noch ein anderer Gott, hatte ihre Schritte nach Hohenbrunn gelenkt! Die Ritterin verjagte alle Gedanken, begann zu laufen, nachdem der Korporal mit ihren Grüßen für Tai Li aufgebrochen war. Ein Gedanke jedoch war nicht totzukriegen. Warum hatte Saer Monteros sie nicht gegen Davek eingetauscht? WARUM? |
23.10.2012 14:49:28 | [Keara Malin von Stahlberg-Erkenbrandt] (#64454) |
Kriegerin | Die Worte von dem Mann, der sich ihr als Rick vorgestellt hatte, wüteten drei Tage und drei Nächte lang in Keara. [i]„Es wird Zeit um Euch zu zeigen mit wem Ihr es zu tun habt! Euer Zorn muss wahrlich groß sein. […] Ihr solltet es [die Wut] raus lassen, meine Gute, dann wird alles viel besser! […] Wusstet Ihr es gibt so viele bessere Möglichkeiten Frieden zu finden. […] Ja los! Lasst Euren Zorn an den Goblins aus. Zerstört sie! […] Das macht Ihr gut! Das ist der richtige Pfad! […] Doch Ihr solltet noch mehr aus Euch raus lassen! Viel mehr! Ihr solltet sie alle vernichten!“ - Rick Stern – [/i] Drei Tage in denen Keara Tag und Nacht auf der Ebene von Andorien verbrachte. Drei Tage in denen die Ritterin des Ilmater Reisende, Besucher und Wanderer ehrerbietend auf die Burg Winterrache eskortierte und wieder hinab. Steht’s nahm sie nichts dafür entgegen. Sie sicherte ihren Geleitschutz bis zur Rose und kümmerte sich um die Eindämmung der Goblins auf der Ebene. All dies entweder schweigsam und still oder in so brennender geißelnder Wut, daß es einen beängstigte. Ihre unbändige Kraft stob ihr im Kampf unkontrolliert und heiß voran. Keara konnte kaum noch die Umrisse ihrer Gegner erkennen, doch immer und immer wieder schlug sie zu, doch nichts wurde besser. Im Gegenteil, sie nahm die Welt nur noch wie durch einen Schleier wahr. [i]„Ihr macht das wirklich hervorragend! Ich denke Kozah hätte Gefallen an Euch! Möge der Sturm Euch verschonen, schöne Ritterin!“ - Rick Stern – [/i] Einmal stand Keara vor den Toren von Winterrache, vor zwei Abenden, doch als die Wachen auf sie zukamen, waren es nur Grüße für Meister Pakusch und den Orden, die sie respektvoll entrichten ließ, dann zog sie sich sofort wieder zurück. Was immer sie sagen wollte, was immer sie bis vor die Tore der Festung trieb, in dem Moment kam nicht über ihre Lippen. Keara erstickte innerlich. [i] „Ihr seid vollkommen außer Euch! Was ist nur los mit Euch? Was ist geschehen? Welcher Teufel treibt Euch derart an? Was sitzt Euch im Nacken, peitscht euch weiter und weiter an, so dass ihr keine Ruhe finden könnt? Meine Dame, Ihr seht so aus, als hättet Ihr eine halbe Woche lang oder noch länger nicht geschlafen.“ - Fjandan Tarn – [/i] Die Schatten wurden länger. [i]„Wisst Ihr, was man in Mîrhaven über Euch sagt...? Sie sagen, dass Ihr keine Ritterin seid, nur eine... niedere Adelige von "was wissen die Götter" wo. Sie sagen, dass Ihr…. Euren Mann nicht beigestanden habt. Sie sagen, dass Ihr ihn verprügelt habt, bis er bewusstlos war. Sie sagen, dass Ihr ihn dann allein gelassen habt, um Euch mit... Saer Monteros zu amüsieren. Könnt Ihr mir sagen, warum man solche Lügen über Euch erzählt...? - Fjandan Tarn – [/i] In den drei Tagen und Nächten, in denen Keara das Gebiet am Fuße der Burg schützte, kam die Ritterin immer wieder in die Nähe der Tore, wie ein streuendes, hungriges, wildes Tier, aber betrat die Burg nicht. [i]"Wer....sagt....das? Namen!" - Keara Malin von Stahlberg-Erkenbrandt – [/i] Nach drei Tagen und Nächten zog die Ritterin haltlos weiter. Ihr Gesicht war blass und eisern, die Lippen hart zusammengepreßt, die viel zu dunklen Augen lodernd und starr. [i]„Es war... am Drachen... wer war alles da... Sara... Sara Ashalley... Aye.“ - Fjandan Tarn – [/i] Starr, wie betäubt, ging Keara gerade langsam auf den Sumpf der verlorenen Seelen zu. In ihrer Hand den ersten Brief von Isabelle Dumonde. Das Siegel ungebrochen. Was immer die Fee und Mirhaven, mit ihren Lügen im Schilde führten, sie hatten erreicht was sie wollten. Die Ritterin verschwand. |
25.10.2012 14:40:36 | [Keara Malin von Stahlberg-Erkenbrandt] (#64513) |
Kriegerin | Der Sumpf der verlorenen Seelen. Hätte Keara geahnt, wie man diesen Ort nannte, an dem ihr Körper seinen Tribut forderte, wäre es ihr wahrscheinlich kalt den Rücken runter gerannt. So war es einfach nur ein düsterer Sumpf. Eine verfallene Holzhütte umgegeben von sehr viel Schlamm und altem Wasser. Die Ritterin lag, wie sie nach drei Tagen und Nächten, die angefüllt waren von Kampf und Hilfe für Winterrache, wie sie gefallen war. Lange Zeit war da nichts als dumpfer Schmerz in ihrer Brust bis ihre Hand durch Zufall den Brief ertastete, den sie von den Halblingen bekommen hatte. Nur wer schrieb ihr einen Brief? [i] „ Die Götter zum Gruße, Lady Keara. Ich weiß nicht, ob Ihr Euch noch an mich erinnert: Mein Name ist Isabelle Dumonde und ich bin auf der Ritterburg in Euch reingelaufen. Auch wenn man für gewöhnlich hofft, bleibenden Eindruck zu hinterlassen, so hoffe ich, dass es doch nicht zu bleibend war auf unangenehme Weise. Noch einmal möchte ich mich nachträglich entschuldigen für diesen Vorfall, und um mich dafür zu entschuldigen, würde ich Euch gerne zu einer Mahlzeit einladen. Mir scheint von unserem kurzen Zusammentreffen, dass Ihr eine große und ehrbare Ritterin seid. Ich bin eine einfache Kriegerin, die jedoch große Ziele hat und mir scheint, ich könnte viel von Euch lernen. Daher ist dieser Vorschlag um ein Treffen natürlich nicht ganz uneigensinnig. Nicht, dass Ihr denkt, ich wollte bei Euch in die Lehre gehen. Keine Angst. Aber es würde mich freuen, mich mit Euch einmal ein wenig länger zu unterhalten und das nach Möglichkeit ohne schmerzhaften Aufprall. Nennt mir Zeit und Ort, wann es Euch genehm wäre. Eine Nachricht könnt Ihr für mich im Gasthaus in Mirhaven hinterlegen. Hochachtungsvoll, Isabelle Dumonde „ [/i] Natürlich erinnerte die Ritterin sich an die junge Dame, die ihr in auf Burg Winterrache in die Arme gestürmt war. Oder sie in ihre, denn Keara hatte, ohne sich das Hausrecht anmaßen zu wollen, die Neuankömmlinge in der großen Halle empfangen und zur Halle der Tafelrunde eskortiert. So war sie ziemlich nahe an der Tür gewesen und mit Isabelle zusammengestoßen. Nur ihren Namen hatte sie nicht gewußt… Isabelle Dumonde. [i]Ein schöner Name…[/i] Der Brief war wie ein Lichtblick, ein Hoffnungsschimmer. Wenn man den Ort und die Umstände betrachtete unter denen Keara den Brief gerade las, umso mehr. Überhaupt war es der erste Dokument, daß die Ritterin seit ihrem Aufbruch von Burg Stahlberg vor vielen Monaten erhielt und mehr als einmal drehte sie das Papier, lauschte dem längst nicht mehr vertrauten Rascheln. Zudem mußte sie Isabelle bewundern. Sie hatte es geschafft, sie zu erreichen, obwohl sie nicht erreichbar durch ihr Leben als fahrende Ritterin. Ihr war es also ernst mit ihrem Treffen… so viel stand fest. Dennoch zögerte Keara. Eine Nachricht ins Gasthaus nach Mirhaven zu schicken war ihr ebenso nicht möglich, wie Isabelle überhaupt eine Nachricht, eine Antwort zu schreiben. Weder hatte sie die Münzen, noch das Pergament, noch die Tinte oder das Siegelwachs. Darüber hinaus konnte sie ihre Einladung zu einer gemeinsamen Mahlzeit nicht annehmen. Der Hunger zerfraß sie jetzt schon. [i]„Ein wenig Kupfer für die armen ziellosen Wanderer in Mirhaven, welche hungern und dürsten.“ - Ssithlaaq Seymoore -[/i] Die letzte Nuss, die sie von Gregor besessen hatte, hatte die Ritterin gespendet. [i]„Nur die Gabe zählt… nicht ihre Größe. Die Hungernden mögen Euch danken!“ - Ssithlaaq Seymoore -[/i] |
25.10.2012 20:38:25 | Aw: [Keara Malin von Stahlberg-Erkenbrandt] (#64528) |
Lisk | Zeit verstrich. Zeit, die der Streiter zu nutzen wusste. Die Zusammentreffen mit der Ritterin waren rar gesät, doch vielleicht war es gerade die verstrichene Zeit dazwischen, die ihn Schritt um Schritt vorankommen ließ. Er beobachtete. Da war ein Tag gewesen, der geradezu frostig begonnen hatte, doch in einem heißen Sturm endete, als der Grund für die Unnahbarkeit ihm durch eine Anklage serviert wurde: Wolf war tot! Es war wenig überraschend, daß Keara Rashal oder ihn verdächtigte dazu beigetragen zu haben. Doch trotz der Anschuldigung und dem stillen Bedauern um den Verlust eines potentiellen Angriffspunktes behielt Raúl sein Schweigen bei. Wenn sie eine Antwort wollte, mußte sie schon zu mehr bereit sein als sich verschlossen zu geben oder ihn anzuherrschen. Klirrende Klingen über drei Monde später zeigten den Wandel, den sie während seiner Missionsreise in Übersee durchgemacht hatte. Bemerkenswert, was der Verlust eines Menschen, der Halt gegeben hatte, auslösen konnte. Und welche Ängste dadurch geschürt wurden. Ein neuerlicher Vorwurf belustigte ihn insgeheim, doch zeigte wieviel Einfluss er auf sie ausüben könnte, wenn er seine Sache nur geschickt genug anging. Sein Angebot zumindest stand, und wurde allein durch Fearis' geschickten Schachzug gefährdet, als dieser sie zu einer gemeinsamen Verhandlung dazuzuholte. Raúl war wenig begeistert: Es war in seinen Augen noch zu früh sie mit so mancher Tatsache zu konfrontieren. Doch brachte der Tag nicht nur mehrere Überraschungen mit sich, sondern auch eine Erkenntnis, die sich der Streiter von allen Seiten sorgfältig betrachtete, um nächste Schritte abzuwägen. Sie hatte ihm den Rücken freigehalten. Sie stand für ihn ein. Sie verteidigte seinen Namen. Doch Warum? Was bewegte eine Ritterin, die Ilmater folgte, dazu dies für einen Streiter des Tyrannos zu tun? Selbst nachdem sie der ungeschminkten Wahrheit ins Gesicht blicken und erkennen mußte, daß er den Weg des Tyrannen mit Leidenschaft und ohne Zimperlichkeiten beschritt, schlug sie sich auf seine Seite. Auch wenn Raúl sich kaum etwas anmerken ließ, so hatte er es doch registriert. Und dann war da diese fast schon als eigenes Wesen greifbare Rastlosigkeit und Wut, die jedes Mal, wenn der Streiter auf sie traf die Ritterin zu verschlingen drohte. Ganz im Kontrast dazu ihre Worte der Lehren des Ilmaters und ihr Wille der Aufopferung. Raúl war sich sicher: Ihre wahre Natur gehörte schon immer den Dunklen Göttern; all das Lichte und Gute war aufdoktriniert worden, um sie im Zaum zu halten. Und nun drohte sie an dem Zwiespalt zwischen Verstand und Instinkt zu zerbrechen. Mochte die Ritterin hoffen, daß sie ihn zu einem besseren Menschen machen konnte - Raúl wußte sich schon seit Ewigkeiten verdammt. Er hingegen fasste ein anderes Ziel ins Auge... |
28.10.2012 07:01:42 | [Keara Malin von Stahlberg-Erkenbrandt] (#64587) |
Kriegerin | [i]Weites, offenes Gelände…[/i] Keara kannte die Gegend nicht, durch die sie seit Tagen rastlos hastete. Eine Gegend, die die Ritterin nie zuvor betreten hatte, in der sie kein bekanntes Gesicht erwartete. Eine Gegend, so weit abseits aller Städte, dass sie sich sicher war, daß Saer Monteros ihr hier nicht begegnen würde. NIEMAND würde ihr hier begegnen. Seit Tagen war sie allein. [i] „Fjandan hier, meine Dame... Bitte, tut mir nichts!“ - Fjandan Tarn - [/i] Er schaffte es in einer Zeit, die kürzer war als ein Herzschlag, ins Zentrum ihrer Wut zu geraten. Ein aggressives Knurren bahnte sich seinen Weg durch die Regenschlieren keinen Augenblick später stampfte mit energischen Schritten eine hochgewachsene Gestalt auf ihn zu. Ein langer schwarzer regenschwerer Umhang, eine alte Lederrüstung in denkbar schlechten Zustand. [i] „Eine Ritterin braucht jemanden, der Ihr das gibt, was sie verdient. Ich bin mir sicher, dass ich nicht jemand bin, der dergleichen bieten kann. Aber vertraut mir, Hohe Dame. Ich werde jemanden finden, dem Ihr dienen könnt, und der Euch dafür das gibt, was ihr benötigt, um würdevoll und angemessen zu leben. Ich verspreche es Euch." - Fjandan Tarn - [/i] Keara hatte die Klinge bereits gezogen, wenn auch gesenkt, aber ihr Handgelenk wippte locker, als sie ihm entgegen stürmte. Der Regen hat das ihr langes Haar durchnässt, doch selbst jetzt lag es nicht platt am Kopf an, sondern war noch immer ist eine dichte undurchdringbarer Mähne unbekannter Länge. Ihre Worte waren hart und fordernd und das Schwert zerschnitt die Luft zwischen den beiden. [i]"Der Staub der Straße ist kein guter Herr. Ihr seht es selbst an Euch, Eurem Pferd, und Eurem Ruf. Aber es ist Eure Entscheidung. Manchmal muss man den Stolz schlucken, bevor er einen selbst schluckt, Hohe Dame.“ - Fjandan Tarn - [/i] |
28.10.2012 09:28:38 | Aw: [Keara Malin von Stahlberg-Erkenbrandt] (#64588) |
Necrobaw | Fjandan Tarn, reisender Händler und Feinschmied. Er hatte eine Aufgabe bekommen, und wie so oft tat er, was nötig war, um diese Aufgabe zu erfüllen. Schließlich ging es um eine überaus angemessene Bezahlung für vergleichsweise einfache Arbeit, da war er sich sicher. Er wusste genau, dass die Halsberge, die er suchte, wahrscheinlich irgendwo in der Nähe von Hohenbrunn versetzt wurde. Ein leichtes also, ein wenig unter den Bauern sich umzuhören, besonders in Bauernfurt. Ein bisschen Kupfer hier, ein charmantes Lächeln dort, ein wenig Handel mit Silber und Hafer, und er wusste, was er wissen wollte. Hedwig hatte die Halsberge gekauft, oder besser, ertauscht, gegen einen kleinen Sack voll Hafer. Fjandan schüttelte den Kopf. Bei Waukeens großen... Goldbeuteln... sich von einem hinterwäldlerischen Bauern derart aufs Kreuz legen zu lassen sprach schon von immenser... Dummheit? Verzweiflung? Weltfremdheit...? Wahrscheinlich alles zugleich. In Hohenbrunn wechselten ebenso eine Hand voll Münzen den Besitzer, er sprach mit einigen Leuten. Und dennoch hörte er einige... faszinierende Dinge, mit denen er nicht gerechnet hätte. [quote]"Die Ritterin in Schwarz...? Ach, die Baronin von Stahlberg-Erkenbrandt? Dieses Miststück, sie schuldet uns noch einige Münzen für ihr Zimmer, für sich und ihren Mann. Mehrere Nächte, mit Frühstück und Abenbrot, nur das Beste! Sie haben einfach nicht bezahlt! Und das, wo sie doch zwischendurch hier war, ich habe sie doch gesehen, als dieses Hohe Treffen hier bei uns war, aus Valvec und Mirhaven. Von wegen, ehrenhafte Ritterin und Baronin, eine Raubritterin ist sie, jawohl, eine Mundraubritterin!"[/quote] Doch die Schankkraft in Eber war nicht die einzige, bei der die Hohe Dame in der Kreide stand. [quote]"Oh, ja... die gute Frau war bei mir. Sie hat einen kompletten Satz Kleidung bekommen, mit einem schönen, warmen Wollmantel. Nichts besonderes, aber dennoch... ich warte noch immer auf die Münzen, die sie mir dafür schuldet. Ich glaubte ja, dass sie zu beschäftigt ist, und nicht dazu kommt, aber so langsam mache ich mir meine Gedanken... ich meine... was wenn sie nur einfach nicht bezahlen wird...? Ich hörte ja so einiges in letzter Zeit..."[/quote] Doch Fjandan fand auch, was er gesucht hatte. [quote]"Dreissig Goldstücke, für dieses Stück verrostetes Metall...? Schaut doch mal, wie abgenutzt es bereits ist, und ob der Rost nicht schon bald das ganze Ding auffrisst, ist noch nicht gesagt. Das Ding ist doch kaum mehr als zehn Münzen wert, wenn nicht gar weniger. Allerhöchstens Materialwert, bei dieser Verarbeitung, und vor allem dieser Instandhaltung! Wo habt ihr es aufbewahrt, in einer Pfütze voller Matsch...? Was sagt ihr...? Wappen...? Oh... Oh oh oh...Ist das Ding etwa sogar gestohlen, von der Leiche eines mutigen Rittersmann? Nicht... hm... woher habt ihr es...? Ach... von Hedwig... Aye, sicherlich ein ehrenwerter Mann, der niemals etwas falsches tun würde, und niemals seine Kunden betrügen würde, ich verstehe, aye..."[/quote] Fjandan zahlte weniger für die Halsberge, als sie noch wert war, und das war in diesem Zustand sicherlich noch ein Schnäppchen. Ein gutes Geschäft, wenngleich nicht so gut wie das, was Hedwig gemacht hatte. Er sollte sich diesen Mann wahrlich merken... sicherlich würde der ein oder andere sich sehr dafür interessieren. Doch die Informationen, die er in Hohenbrunn bekommen hatte, hatten ihn neugierig gemacht, und so nahm er das nächste Schiff nach Mirhaven, um auch dort für ein paar Münzen und etwas Rum oder Wein einige Zungen zu lockern. Erst wirkte die große Stadt nicht wirklich sehr vielversprechend, doch im Drachen angekommen, konnte er eine wahrlich interessante Geschichte hören... [quote]"Die Baronin von Stahlberg-Erkenbrandt? Sie war ein Glück seit langem nicht mehr da. Sie hat einige Zeit lang hier gelebt, mit ihrem Gemahl, hat hier gespeist und getrunken. Aber irgendwann... ging es irgendwie bergab. Es wurde nicht mehr bezahlt. Eines Abends dann gab es oben einen riesigen Krach, heftig laute worte von den beiden, eine Art Kampf oder ähnliches... jedenfalls war die Einrichtung komplett verwüstet, das Himmelbett hat sogar einen Schwerthieb abbekommen... Jedenfalls verließ der Herr Baron danach den Drachen, und kam nie wieder. Die "feine Dame" hingegen hat mir jedenfalls versprochen, den Schaden und die Schulden abzubezahlen, indem sie mir Felle bringt. Ich weiß nicht, warum ich mich darauf eingelassen habe... Jedenfalls sind die Schulden noch nicht bezahlt, und ich bekomme auch seit längerer Zeit keine Felle mehr. Wirklich, eine sehr feine Dame."[/quote] Tja... Fjandan war sich sicher... wenn die Frau Ritterin noch nicht im Schuldturm saß, dann wohl nur, weil sich niemand darum kümmerte, dass sie dort landen sollte. Geprellte Händler... das war nun wirklich nichts, was Fjandan besonders gut fand... und so nahm er sich wohl eine Menge vor... |
31.10.2012 08:29:35 | [Keara Malin von Stahlberg-Erkenbrandt] (#64712) |
Kriegerin | Saer Monteros. Seine erste Lektion hatte Keara verdrängt, weggeschoben. Seine zweite Lektion schien die Ritterin leichter zu erreichen. [I]„Ihr solltet wissen: Wut bedeutet Leidenschaft und Leidenschaft bedeutet Entschlossenheit. Entschlossenheit bedeutet Willenskraft und mit dieser vermag man die Welt zu verändern, wenn man sie nur kontrolliert im Zaum zu halten weiß. Nicht in Unterdrückung der inneren Wut, sondern gestärkt zu ihr. Allerdings ist Disziplin dafür unbedingt notwendig. Daher zieht man das Schwert auch nur, wenn man entschlossen ist das Blut auch wirklich vergießen zu wollen. - Raúl Monteros – [/I] Ihre Wege hatten sich unvermittelt und erneut heftig gekreuzt und keinem von beiden konnte man nachsagen, dass er die Nähe des anderen in diesem Moment gesucht hatte. Zudem blieb offen, ob es Ilmater gewesen war, der die Schritte der Ritterin gelenkt hatte, oder Tyrannos, der ein Auge auf Raúl Monteros hatte. Es passierte einfach so abrupt und unvorhersehbar, wie es selten im Leben geschah. [I]„Ihr seid impulsiv und voller Sturm und Drang. Mir scheint, dass all Eure Energie, all Eure innere Wut in all die Zeit in Eurer Vergangenheit schlicht unterdrückt wurden. Man sagte Euch vermutlich, dass Wut und Zorn etwas Böses sei und nur Schlechtes daraus erwächst...“ - Raúl Monteros – [/I] Die Hitze schien zwischen ihnen zu flimmern. Seine kraftvollen Oberarme, die Linie seiner Muskeln war für sie fast zu erahnen, wenngleich die stählerne Rüstung ihn umgab. Er sah gut aus. Keara spürte seine Stärke, die Gunst seines Gottes, mit jeder Faser ihres Körpers. Sie war ausgehungert. Er vibrierte förmlich vor Kraft, schenkte ihr einen Atemzug nach dem anderen. Zum ersten Mal fiel der Kampf zwischen Ihnen denkbar kurz aus. Ein Umstand, den Keara mehr als er zu bedauern schien. Unbewusst. Doch sein Vorschlag erschien annehmbar und sicherte ihr einen freien Weg zu. Bewusst saßen sie zum ersten Mal beieinander und sprachen offen. Fast könnte man meinen, in Ruhe. Doch da war keine Ruhe. Ein kaltes und ein heißes Lodern in ihrer beider Augen. Das Feuer im Kamin der kleinen Hütte brannte dagegen blass und schwächlich. Draußen prasselte der kalte Regen auf den leblosen Boden. [i]“Was kümmern Euch die Meinungen der Anderen? Steht zu Euch selbst. Steht zu dem was Ihr seid. Versucht es nicht erst den Leuten zu gefallen, denn Ihr seht, Ihr werdet es ihnen nicht mehr recht machen können. Auch Ihr tragt in ihren Augen ein Mal, allein da Ihr mit mir Worte gewechselt hattet.“ - Raúl Monteros – [/I] Irgendwann hatte Keara ihm alles erzählt. Nicht, dass sie es gewollt hätte! Bei den Göttern, nein! Es brach zusammen mit Wut und Schmerz einfach heftig aus ihr heraus, all die Lügen, die Mirhaven und allen voran Sara Ashalley über sie erzählten! So selten, wie Keara den Streiter des ihr so fremden Gottes auch traf, er drohte mehr und mehr ihre einzige Bezugsperson zu werden. Das heiße Pochen verstärkte sich, nahm ihr innerstes nun vollkommen ein. [i]„Da seht Ihr, Ritterin. Sie wissen es nicht zu schätzen, was sie an Wesenheiten wie uns haben. Wir verfolgen Ideale. Wir bewegen etwas in dieser Welt. Und dennoch unterstellen sie uns solch banale Dinge, die sie beschäftigen den lieben langen Tag. Sie reden hässlich über unsereins, weil sie die Welt nicht anders sehen können und auch nicht wollen. Und allein durch diese Worte, seht Ihr direkt, wie hässlich es in ihren Herzen tatsächlich aussieht: Neid und Mißgunst.“. - Raúl Monteros – [/I] Seine Worte verließen Keara nicht mehr, wohin sie auch rannte. Doch je weiter sie von der kleinen Hütte des Holzfällers floh, umso schwerer wurden ihre Beine. Keara wußte, daß sie bereits etwas bewirkt hatte, doch auch, daß es bisher viel zu wenig war. Nur ein Flügelschlag eines Schmetterlings. [i]„Ich hatte nie vor, ihn [Wolf von Stahlberg-Erkenbrandt] zu töten. Ich wollte ihn zu einem meiner Männer machen. Und damit auch Euch.“ - Raúl Monteros – [/I] Wolf! Zum ersten Mal seit seinem Tod, hatte sie über den Paladin gesprochen. Nach all der Zeit in der sie die Ereignisse nicht hatte wahrhaben wollen, war es nun der Zorn der ungehemmt darüber, die zum Vorschein kam. Wolf war an Torms Seite! Dessen war sie sich sicher. Er folgte nun einer höheren Aufgabe, ließ sie von heute auf morgen allein zurück. Und warum tat Torm ihr das an? Hatte er in all den Jahren neben Wolf nicht auch sie bemerkt? Warum ließ Ilmater all das zu? War auch er trotz all ihrer Taten fernab ihrer Wege? Ver´dammt, sie spürte doch seine Wärme! War es ihr deswegen nicht gelungen, für Davek erfolgreich einzutreten? Hätte sie mit Gewalt einfordern müssen, was man ihr höflich verwehrte? Und wie dachte Davek selbst darüber? [i]“Ohne jeden Zweifel hättet ihr sein [Daveks] Leid getragen. Doch war mir nicht bekannt, ob Ihr für den Silberwächter denselben Wert wie Davek besitzen würdet. Immerhin wollte ich etwas von ihm. Glaubt Ihr wirklich, ich quäle um des Quälens willen? Zum anderen wollte ich verhindern, dass Ihr in alte Gewohnheiten verfallt. Ihr solltet kein Opfer werden.“ - Raúl Monteros – [/I] Keara taumelte, stolperte über eine Wurzel. Ihre Beine wurden noch schwerer, doch die erhoffte körperliche Erschöpfung schien ferner denn je. [i]„Sie fütterten Euch mit Moral. Prügelten Euch diese fixe Idee der Selbstaufopferung ein. Doch nicht um einem höheren Ziel zu Ehren, sondern der Selbstaufopferung selbst willen. Auch ich handele selbstlos in Leidenschaft meines Glaubens. Und dieser ist stark. Tyrannos ist stark. Er ist damit Eure Antwort.“ - Raúl Monteros – [/I] Doch Keara weigerte sich einzugestehen, was eben passiert war. Entglitten ihr ihre Gedanken, ihre Hoffnungen. Er schien sie besser zu verstehen, als sie sich selbst. Bei allen Göttern, sie konnte Ilmater nicht abschwören, ver´dammt und sie hatte nie…. Tyrannos konnte nicht ihre Antwort sein! Er wußte gar nichts von ihr! Doch ihn zu verleugnen schmerzte noch mehr, als sich selbst ans Messer zu liefern. [i]„Ich bin ein Streiter des Tyrannos und nicht zimperlich in der Wahl meiner Mittel und Wege auf dem Weg zur Weltordnung. Es ist an Euch, das zu akzeptieren. Nur wenn Ihr Farbe bekennt und eine Seite deutlich für alle und Euch selbst gewählt habt, werdet Ihr wieder Ruhe finden.“ - Raúl Monteros – [/I] Nein! Niemand gab ihr die Antwort und niemand gab ihr den Frieden zurück, den sie einige Jahre auf Burg Stahlberg erlebt hatte nach all der Zeit der Dunkelheit! [i]„Wie ich schon sagte: Ich rate Euch, Euch zu entscheiden und Euch offen zu bekennen. Und ich rate Euch, zudem weise zu entscheiden. Und glaubt nicht, dass der Rat in Selbstlosigkeit ausgesprochen wurde. Ich weiß schlichtweg gerne woran ich bin. Seid Ihr nun mein Freund? Oder mein Feind? Wollt Ihr hinter mir stehen? Oder gegen mich? Was wollt Ihr? “ - Raúl Monteros – [/I] Keara wich der Frage aus, wehrte sich, sich von ihm vereinnahmen zu lassen, doch gleichzeitig schien sie unter seinen Augen zu wachsen. Unter dem Zwang eine Entscheidung treffen zu müssen brach sie aus. Doch die innere Sehnsucht nach Anerkennung ihrer Taten übermannte sie ebenso. Er sah etwas in ihr, wo alle anderen Steine nach ihr warfen. Er kannte das Lodern, das in ihr lauerte, doch gleichzeitig sah sie auch etwas in seinen Augen, von dem sie glaubte, daß es Wolf dazu bewegt haben musste, ihr die Hand zu reichen, obwohl sie war, was sie war. Hoffnung. Gemeinsam zurück in die Dämmerung. [i]„Ist für eine Ritterin des Ilmater Platz an Eurer Seite? Neben Euch stehen... nicht nur hinter Euch.“ - Keara Malin von Stahlberg-Erkenbrandt – [/i] Draußen war es kalt. Eiskalt. Auf dem Boden vor dem Kamin liegend bemerkte Raúl Monteros ihre Handschuhe, die der Ritterin vom Schoss gefallen sein mussten, als sie so abrupt aufbrach. Als er sie aufhob, sah er, dass das Leder einstmals braun gewesen sein musste, in jüngster Zeit aber sehr schlecht versucht wurde es schwarz nachzufärben. Es waren nicht die Handschuhe einer Dame, sondern eine Kriegerin, die in diesen Handschuhen gekämpft hatte. Vielleicht sogar diejenigen, die Keara unter ihren Panzerhandschuhen getragen hatte. Man sah Schweißränder und Verfärbungen von Blut über den Fingerknöcheln. Als der Hauptmann von Valvec die Lederhandschuhe auf Höhe der Handgelenke genauer betrachtete, fand er auf beiden die Prägung eines verblassten Wappens. Ein sich aufbäumendes Pferd auf einem Wappenschild. |
01.11.2012 09:38:38 | [Keara Malin von Stahlberg-Erkenbrandt] (#64744) |
Kriegerin | [I]„Ihr solltet mich meiden, [Fjandan Tarn]. Eurem Ruf wird es nicht gut tun.“ - Keara Malin von Stahlberg-Erkenbrandt – [/i] Doch Fjandan Tarn blieb, verdammte sie nicht und hatte ihr sogar ein Schinkenbrot geschenkt. Einfach so. Ein frisch gebackenes Brot, fertig zubereitet, einfach auf ihre Knie abgelegt, als er sie in der Wildnis aufspürte. Abermals war der junge Mann einfach so da. Abermals hob er die Hände, um ihr zu zeigen, dass er in friedlicher Absicht kam. Seine Stimme war freundlich und Keara begann sich seine Schritte einzuprägen. [I] „Da fast jedes Thema, was ich aussuche darin endet, dass Ihr sagt ´Das geht Euch nichts an´ würde ich sagen, Ihr seid dran.“ - Fjandan Tarn - [/i] Doch Keara hatte nichts zu erzählen. Sie schwieg, schlug das frische Brot mit dem Schinken sorgsam und dankbar in das kleine weiße Tuch ein und verstaute es in der letzten Gürteltasche, die sie noch hatte. Diesmal erlaubte sie sich einen Moment länger auf die Strickerei auf dem Leinen zu schauen, sah das Wappen von Stahlberg und ihre Initialen. Wann würde sie es jemals wieder tragen können? Schlimmerweise war es Rashal gewesen, der sie darauf aufmerksam gemacht hatte, das ihre Ausrüstung ihrem Stande nach unangemessen war. Doch Fjandan riss sie aus ihren Gedanken. [I]„Habt Ihr noch einmal mit dem Hauptmann von Valvec gesprochen?“ - Fjandan Tarn - [/i] Saer Monteros. Nur einen Moment war er fort gewesen aus ihren Gedanken. Doch Keara war überrascht, wie leicht es ihr diesmal gelangt den Ritter einfach fortzuschieben. Tatsächlich beantwortete sie Fjandan ruhig seine die Frage, stellte klar, daß sie jedes Leben, auch seins schützte. Etwas was der Händler, der sich zur Neutralität bekannte, akzeptierte. Und so kam Keara dann von sich aus zum ersten Mal auf etwas anderes zu sprechen, was ihr selbst drängend auf dem Herzen lag. [I]„ Könnt Ihr für mich nach Winterrache gehen, bitte? Ich habe eine zweite Klinge, ein Kurzschwert, dass ich nicht mehr führe, weil es als letztes in der Hand meines toten Gemahls lag. Ich muss diese Klinge, Helveyk, verpfänden und ich hoffe, dass es die Ritter auf Winterrache sind bei denen ich sie einlösen kann. Dort wäre das Schwert sicher und eines Tages könnte ich es auslösen. Ich hätte Meister Pakusch gerne selbst gesprochen, aber ich kann ihm _so_ nicht unter die Augen treten.“ - Keara Malin von Stahlberg-Erkenbrandt – [/i] |
02.11.2012 09:59:29 | [Keara Malin von Stahlberg-Erkenbrandt] (#64791) |
Kriegerin | Isabelle Dumonde. Die Ritterin traf die zukünftige Silberwächterin unvermittelt in den Wäldern. Keara hatte ihr, auf ihr Schreiben nicht antworten können und so versicherte sie ihr erneut mündlich, daß es keinen Grund für eine Entschuldigung gab. Schließlich hätte die Ritterin nicht im Eingangsbereich zur großen Halle im Weg gestehen müssen. Sie hoffe inständig Isabelle würde sich den Vorfall nicht weiter zu Herzen nehmen. Und andersrum, wären sie nicht gegeneinander geprallt, so hätten sie sich vielleicht gar nicht kennengelernt. Hätte sie sich nicht angemaßt dem Orden auf Winterrache zur Hand zu gehen und seine Besucher zu empfangen… [I]"Ich... muss gestehen, ich hätte ein paar Fragen an Euch - also... wenn ich dürfte. Wenn Ihr nicht wollt oder so, kein Problem. Auch wenn Ihr sagt, es ist kein Problem, ich dann frage, aber Ihr _dann_ merkt, dass Ihr nicht antworten wollt oder so. […] Ich _weiß_ zumindest, dass Ihr eine Ritterin seid. Ich weiß, dass Ihr gute Umgangsformen habt. Ich... ich denke auch zu erkennen, aber das ist nur mein Bauchgefühl, dass... Ihr einen ehrbaren Charakter habt? Und dass Ihr wohl viel umherreist. Mehr... weiß ich dann auch nicht, muss ich gestehen. Und... naja, sagen wir es so: Ich... ich bewundere Ritter. Mein Lehrmeister war einer - oder nannte sich zumindest so. Der... der Depp... und... ich finde, dass es nichts Wichtigeres gibt, als ehrbare Ritter, die über das Volk wachen und es beschützen und... naja, ich weiß, ich bin ein Heißsporn und... naja, Umgangsformen habe ich nicht gerade. Also... eher ein Wildfang. Aber... ich wollte Euch zu diesem Rittersein halt ein wenig was fragen, denn ich weiß, dass ich wohl an den Tugenden einer Ritterin scheitern würde, aber... das hält mich ja nicht davon ab, es zu versuchen, aye? Versteht Ihr, was ich meine? - Isabelle Dumonde - [/i] Keara verstand sie nur zu gut und nahm Isabelle mit an den Fluss, wo sie hätten in Ruhe reden können. Dachte sie. Doch die Worte der Ritterin verstummten, als ein vermummter Fremder, zu Ihnen trat. Er stellte sich als Kelrath, der Holzsammler, vor und nach dem Austausch aller Höflichkeiten brach Keara überhastet auf. [i] „Mögen die Götter über Euch wachen, Lady Keara.“ - Isabelle Dumonde - [/i] |
04.11.2012 08:15:18 | [Keara Malin von Stahlberg-Erkenbrandt] (#64899) |
Kriegerin | [i]„Ich höre, was die Leute sprechen. Wenn die Barden es erzählen, ist es meist zu spät. Mirhaven, Hohenbrunn… Sie alle haben schon die Hoffnung für Euch aufgegeben. Der einzige, der noch an Euch zu glauben scheint, neben mir... ist anscheinend der Hauptmann aus Valvec.“ - Fjandan Tarn - [/i] Keara bebte. [i]„Man weiß nie, woran man bei Euch ist. Werdet Ihr mir am Ende des Tages danken für mein Tun, oder brecht Ihr mir die Nase? Man weiß es einfach nicht. Also lautet wohl die wichtige Frage ´Warum drehe ich nicht auf dem Absatz um, und gehe einfach?´“ - Fjandan Tarn - [/i] Ver´dammt! [i]„Ihr habt nicht mehr allzu viele Freunde, nicht wahr...?“ - Fjandan Tarn - [/i] Bei allen Göttern, was hatte sie nur getan! [i]„Wie lange wollt Ihr Euch noch selbst bestrafen? Wie lange wollt Ihr noch leiden im Namen von irgendjemand? Wer hilft Euch? Wer trägt Euer Leid? - Fjandan Tarn – [/i] Bei alle Göttern, er hatte zugestimmt!!! Sie hatte seine Erlaubnis, sein Einverständnis gehabt zuzuschlagen! [i]„Ilmater gebietet mir das Leid der anderen zu tragen. ´Hilf all jenen die verletzt sind. Egal wer sie sind. Die wahren heiligen tragen das Leid der anderen.´“ - Keara Malin von Stahlberg-Erkenbrandt – [/i] Dennoch… [i]„Schaut Euch nur an. Ihr traut Euch nicht einmal dem Ordensführer der Ritter, wer auch immer das sein mag, unter die Augen zu treten, weil Ihr selbst wisst, wie Ihr auf andere wirkt. Aus Angst, das genannt zu werden, was Ihr seid, wozu Ihr Euch selbst gemacht habt. Ihr wollt kein Mitleid, das ist das allerletzte, was Ihr wollt, denn Ihr seid noch immer stark, und Ihr wisst genau, dass dies alles ist, was man Euch geben würde, Mitleid und Spott. - Fjandan Tarn – [/i] Sie hätte es nicht tun dürfen! [i]„Ihr könnt nicht ewig so leben, wie Ihr jetzt lebt. Dazu seid Ihr ebenso wenig geschaffen wie ich, wahrscheinlich sogar um einiges weniger.“ - Fjandan Tarn – [/i] Das unvermittelte Auftauchen der lieben, bösen Fee in den Tiefen des Silberwaldes hatte von jetzt auf gleich die Furcht vor neuen Gerüchten in ihr explodieren lassen und Saer Monteros einsichtige Worte zu dem Thema waren plötzlich nicht mehr greifbar. Die Angst saß Keara im Nacken, wurde noch von Saras lustigen und munterem Pfeifen, als könnte sie kein Wässerchen trüben, verstärkt! [i]„Steht auf, Frau! Steht, und tut etwas! Beten bringt niemanden weiter! In all meiner Zeit auf faerûnischen Boden habe ich noch nie gesehen, dass die Götter wegen einem Gebet etwas getan haben!“ - Fjandan Tarn – [/i] Ihr blieb wenig Zeit. Sie mußte handeln! Wie als habe sie sich verbrannt, löste Keara ruckartig ihre Hände von Fjandan, die die seine fest umfaßt hatten, während sie inständig miteinander sprachen. Sara Ashalley hatte der Ritterin ein normales Leben auf dieser Insel unmöglich gemacht, in dem sie Lügen und Gerüchte verbreitet hatte! Sie war gerichtet für eine… zwei gute Taten… für ein Gespräch mit Saer Monteros! Aber die Baronin würde nicht zulassen, daß sie nun auch noch das Leben von Fjandan zerstörte! [i]„ Geht bitte für mich nach Winterrache, [Fjandan Tarn]. Findet raus, ob Meister Pakusch mich der ritterlichen Prüfungen des Ordens unterzieht, obwohl ich weiterhin tun werde, was ich tue. _Ich_ führe _ihn_ zurück in die Dämmerung.“ - Keara Malin von Stahlberg-Erkenbrandt – [/i] Mit geballter Faust hatte Keara Fjandan zu Boden geschlagen. Ein gut platzierter Hieb gegen sein Kinn, nicht in der Absicht ihm den Kiefer oder die Wangenknochen zu brechen, aber mit der brachialen Kraft, die gekonnt sein Gesicht in einen Flammenmeer verwandelte, das noch Tage später grün und blau Kearas Namen schreien würde. [i]„Geht nach Mirhaven ins Lazarett! Sagt, dass ich es war! Geht nach Mirhaven ins Lazarett! Geht zur Stadtwache!“ - Keara Malin von Stahlberg-Erkenbrandt – [/i] Nur mit Gewalt konnte sie Fjandan von neuen Gerüchten befreien, ihn reinwaschen von ihrem schlechten Ruf. Sie hatte keine andere Wahl gehabt! Dennoch fühlte die Ritterin sich schmutzig. Sein Einverständnis änderte daran gar nichts. Es beschämte sie sogar noch mehr. Da war jemand, der zu ihr stand und sie schlug ihn zu Boden! Seine Hilfeschreie rissen an ihrem Inneren, als sie aufsprang und floh. [i]„Wenn Ihr einen Herren braucht, dem Ihr dienen könnt... dann rafft Euch auf. Ob es nun Pakusch oder Monteros ist, soll mir vollkommen gleich sein. Aber solange Ihr _so_ lebt, dient Ihr nicht einmal Ilmater.“ - Fjandan Tarn – [/i] |
05.11.2012 13:50:53 | [Keara Malin von Stahlberg-Erkenbrandt] (#64963) |
Kriegerin | Im Nachhinein wusste die Adlige nicht, was sie geritten oder eben nicht geritten hatte, nicht den Weg durchs Gebirge zu gehen, sondern mitten durch Mirhaven zu reisen um nach Winterrache zu kommen. Vielleicht war Keara auch närrisch genug zu glauben, dass sie noch einmal mit dem Korporal oder Davek in Ruhe sprechen konnte. Da war eine Sache, die ihr nicht aus dem Kopf ging. Andersrum erwartete di die Ritterin jedem Moment die Stadtwache, die ihr den Weg versperrte. Allein bei dem Gedanken jedoch verging ihr der Wunsch darüber zu reden. Denn dann hätte sie sich gestellt und die Strafe auf sich genommen und Fjandans Ruf wäre reingewaschen. Doch es war weder der Korporal, noch die Wache die ihr entgegentrat um sie aufzubringen. Es waren Bürger aus Mirhaven, die den Namen der Stadt abermals in den Schmutz zogen und Selbstjustiz versuchten an Keara zu verüben. Katlyn. Katlyn, die Keara den Weg versperrte. Katlyn, die Keara bedrohte. Katlyn, die Keara versuchte zu erpressen. Katlyn und Sara, deren Worte gerieten vollkommen in den Hintergrund. Katlyn, die Sara bevormundete, ihr das Recht absprach für sich selbst zu stehen, in ihrem Namen Rechte einforderte, von denen unwahrscheinlich war, daß sie sie besaß. Zwei Frauen im heiligen Bund der Ehe? Absurd! Etwas veränderte sich in Kearas Wahrnehmung. Da war diese heiße Glut in ihr, diese Flammen, die heftig und geißelnd ihre Wut hinausschleudern wollten. Doch je mehr Kathyln ihr drohte, sie erpresste und ihr immer wieder den Weg abschnitt und schließlich auch noch versuchte sie zu beleidigen… umso mehr reifte in Keara der der Gedanke, dass Mirhaven, das Katlyn, ihre Wut nicht verdient hatte. [i]„Ich erinnere mich an jede Ungerechtigkeit. An jeden Verstoß. An jedes Vergehen. Nur um sie eines Tages in harter Konsequenz zu beantworten. Und für solche Momente bewahre ich mir die Wut, jegliche Leidenschaft auf.“ - Raúl Monteros - [/i] Katlyn hatte es nicht verdient, dass sie sich die Hände an ihr schmutzig machte. Ihre Gebärden waren ihrer nicht würdig und ihr tat plötzlich die böse Dame Fee leid, der die Chance genommen wurde für sich selbst zu stehen, für sich selbst zu kämpfen. Sara wurde von Katlyn auf offener Straße bloß gestellt, bevormundet. Keara erkannte es und ihre Wut erkaltete zum ersten Mal. Katlyns Worte konnten sie nicht mehr erreichen. Ganz langsam hob sie die Arme, streckte sie weit aus um Kathlyn alle Zeit der Welt zugeben sich an ihr zu vergreifen, während sie ritterlich den Kopf neigte. [i]„Ich trage Eurer Leid, [Katlyn], wenn Ihr glaubt Euch geht es besser wenn Ihr Euch an mir vergeht, bitte. Ich gebe Euch hiermit die Erlaubnis. Wenn nicht, lasst mich passieren.“ - Keara Malin von Stahlberg-Erkenbrandt – [/i] Zum Dritten Mal hatte Mirhaven Keara ins Gesicht geschlagen. Zum ersten Mal schmerzte es weniger. [i]„Geht einfach bevor ich Euch aufspieße und brate! Ihr nervt. Geht einfach und kommt nicht wieder.“ - Katlyn Keyron- [/i] |
07.11.2012 06:50:23 | [Keara Malin von Stahlberg-Erkenbrandt] (#65030) |
Kriegerin | [i]„Ich habe Knochen brechen sehen. Knochen, die nie wieder so heilen... ich würde Euch [Fjandan] so etwas niemals antun.“ - Keara Malin von Stahlberg-Erkenbrandt – [/i] Die Ritterin traf Fjandan auf der Ebene von Andorien wieder. Erneut trieb es sie in die Nähe von Burg Winterrache, doch dieses Mal ging sie nicht mehr hinauf um vor den Toren zu stehen. Seine linke Gesichtshälfte war geschwollen und bläulich verfärbt. Es sah aus, als hätte er mit einem Oger kuscheln wollen, nur das die Ritterin nur allzu gut wusste, was dem Händler wirklich widerfahren war. [i]„Das Gute ist, dass scheinbar jeder Heilkundige Amdirs gerne umsonst arbeitet, und ein jeder sich sowas anschauen möchte.“ - Fjandan Tarn – [/i] Als die Ritterin im Anschluss von den Worgen erfuhr, die Fjandan gefährlich geworden waren an dem Tag, machte Keara sich erst Recht Vorwürfe. Dennoch lehnte er ihre Entschuldigung ruhig ab, da noch mal alles gut gegangen sein. Ruhe, die aus seinen Worten ganz langsam auf die Ritterin überglitt und ihr schließlich irgendwann erlaubte, trotz dem heftigen Funkeln in ihren Augen sich neben ihn zu setzen. [i]“Was immer Ihr [Fjandan] erzählt hab, sie [Sara und Kathyn] haben es geglaubt, mich eben in Mirhaven versucht in Selbstjustiz aufzubringen. Es ist unser letztes Treffen, Ihr bringt Euch in Gefahr und ich kann Euch nicht ausreichend vor meinem schlechten Ruf schützen.“ - Keara Malin von Stahlberg-Erkenbrandt – [/i] Doch Kearas folgende Entscheidung nach Winterrache zu gehen, sich dort für ihre Tat an ihm zu stellen lehnte Fjandan ab. Er ließ es schlicht nicht zu, wollte sie nicht belangen, da er sein Einverständnis zuvor gegeben hatte. Zudem erfuhr die Ritterin, daß auch die Stadtwache in Mirhaven ihr für den Faustschlag nicht auf den Fersen war. Das die Stadtwache nur bis zur Stadtmauer zuständig war, geriet in den Hintergrund. [i]„Die Garde interessiert es sowieso nicht. Die Ritter wahrscheinlich ebenso wenig. Ich sprach bereits mit Tai Li. Sie ist doch Ritterin und Gardistin, nicht wahr? Kein Interesse. Ich bin also dem nachgekommen, was Ihr von mir verlangt habt, und es hat nichts gebracht. Sie [Tai Li] hat mir eintausend Münzen bezahlt, damit ich nichts weiter unternehme.“ - Fjandan Tarn – [/i] Keara konnte es nicht glauben! Fassungslos stockte ihr Atem. Erst als Fjandan von seinem Gürtel einen Beutel löste und ihn langsam und klirrend gegen ihren Oberschenkel rollen ließ, begriff Keara siedendheiß. Das konnte, nein das dürfte nicht sein! Oh Tai Li! Sie hatte Fjandans Schweigen im Namen des Ritterordens und der Stadtwache erkauft für eine Tat, die Keara in seinem Einverständnis begangen hatte, um die böse Fee daran zu hindern schlecht über den Händler zu reden? Ihr schwindelte und der nächste Atemzug stellte sich nicht ein. [i]„Wenn wir so weiter machen, können wir reich werden, meine Dame.“ - Fjandan Tarn – [/i] [i]Er sprach recht humorlos, dann aber senkte er seine Stimme und sprach sein Mitgefühl aus. Es war unübersehbar, wie Kearas Weltbild weitere Risse bekam, dann ein riesiges Stück vor seine Füße fiel und klirrend zerbrach. Erst jetzt fiel Keara ein, daß sie sich nicht für das Schinkenbrot bedankt hatte und sie holte es leise nach, bevor sich ein weiterer Gedanke aus ihr heraus drängte. [i]„Meldet Ihr [Fjandan] es dem Korporal? Was... wenn er auch...?“ - Keara Malin von Stahlberg-Erkenbrandt – [/i] |
09.11.2012 07:40:07 | [Keara Malin von Stahlberg-Erkenbrandt] (#65078) |
Kriegerin | [i]„ Die Götter zum Gruße, Lady Keara. Ich bedanke mich für das kurze Gespräch, das wir führen durften und dennoch ist es erneut an mir, mich zu entschuldigen. Mir scheint, dass ich Euch verschreckt habe - oder erzürnt. Die Hintergründe sind mir nicht bekannt, aber mir scheint, dass Ihr ein Problem mit den Silberwachen habt. Lasst Euch versichern, dass ich Euch keineswegs hintergehen wollte. Ich bin eine ehrliche Seele und hoffe, dass Ihr dies auch erkennen konntet. Vielleicht bin ich manchmal ein wenig temperamentvoll und ungestüm, vielleicht auch manchmal ein wenig ungehobelt, aber genau daher wende ich mich an Euch, denn mir imponiert Eure Haltung und Euer Auftreten. Ihr tragt die Tugenden, die ich gerne erlernen würde und daher würde ich gerne mehr darüber erfahren. Ich will mit einer wahren Ritterin reden. So Ihr Euch hintergangen fühlt, so möchte ich mich entschuldigen. Ich würde nie damit hinterm Berg halten, dass ich gerne in die Stadtwache würde. Doch bürokratische Einzelheiten zwingen mich dazu, erst drei Monde meinen Wert und meine Standhaftigkeit zu beweisen, ehe die Stadt mir ein solches Amt zutraut. Daher bin ich noch nicht einmal eine Anwärterin - ich bin eine Anwärterin auf das Anwärtertum und deswegen zähle ich auch noch nicht so richtig dazu. Ich weiß nicht, welcher Zwist Euch von der Stadtwache trennt. Aber so hoffe ich, dass ich nicht gleich in diesen mit hineingezogen werde. Ich will schlicht das Richtige machen, der Stadt und seinen Bewohnern helfen - Gutes tun. Daher will ich in der Stadtwache helfen. Ich wollte dies nie vor Euch geheim halten und hätte unser Gespräch länger gedauert, hätte ich Euch sicherlich auch mehr von mir erzählt. Dies müsst Ihr mir glauben und ich hoffe, das macht Ihr auch. Daher hoffe ich, dass wir uns wieder begegnen, denn ich würde tatsächlich dies Gespräch gerne fortsetzen. Um Euch zu zeigen, dass Ihr mir vertrauen könnt, nennt ruhig einfach die Konditionen, unter denen Ihr Euch mit mir unterhalten würdet. Ich will Euch kein Leid - im Gegenteil. Ich kenne Euch ja noch nicht einmal richtig. Wieso sollte ich das also wollen? So Ihr unsicher wegen mir oder meiner Person seid, so fragt und ich werde Euch antworten. Es gibt nichts, was ich zu verheimlichen habe. Was sollte das auch sein? Wenn es für Euch in Ordnung ist, hinterlasst mir eine Nachricht im Silbernen Drachen in Mirhaven oder bei den Halblingen an der Kreuzung vor der Stadt. Ich werde sie regelmäßig aufsuchen. In der Hoffnung, dass Ihr meinen Worten Glauben schenkt und auf ein baldiges Gespräch verbleibe ich hochachtungsvoll, Isabelle Dumonde „ [/i] Mit nichts dämpfte Keara die siedend heiße Unruhe in ihr nieder, als sie an der Seite von Isabelle auf die großen Tore von Winterrache zutrat. Laut und nachdrücklich in natürlicher Autorität gesprochen und dennoch respektvoll den Kopf neigend bat sie für sich und ihre Begleiterin um Einlass. [I]„Saera Keara Malin von Stahlberg-Erkenbrandt, Baronin von Stahlberg, Ritterin des Ilmater und die Herrin Isabelle Dumonde erbieten dem Orden auf Winterrache ihre Grüße und bittet um Erlaubnis die Festung zu betreten.“ - Keara Malin von Stahlberg-Erkenbrandt – [/I] Einlass, der ihnen gewährt wurde. Kaum zwei Tage war es her, dass sie Isabelles Brief aus der Hand der Halblinge an der Kreuzung von Mirhaven erhalten hatte ohne eine Möglichkeit ihr wiederrum zu antworten. Ein Siegel mit einem Schachbauern über dem quer ein Langschwert hing hatte die Ritterin nachdenklich gestimmt. Hatte Isabelle das Zeichen selbst gewählt? Oder nichts anderes zur Hand gehabt? War es das Zeichen der Stadtwache von Mirhaven? Und wenn Keara an ihre erste richtige – zweite – Begegnung mit Isabelle zurückdachte, war diese denkbar kurz gewesen und stand zudem im Schatten der ersten. [I]„Ich _bin_ Diplomatin und ich versichere Euch, es gibt nichts zu verzeihen. Kommt...“ - Keara Malin von Stahlberg-Erkenbrandt – [/I] Schatten, die auch jetzt Isabelle noch zu belasten schienen. Weder war eine erneute Entschuldigung notwendig, noch wurde sie verfolgt, versicherte sie ihr, noch hatte sie Schwierigkeiten… doch wo Keara sonst abblockte, hörte sie Isabelle zu. Ihr Brief bewegte etwas in der Ritterin, stimmte sie milder. Die Baronin von Stahlberg führte Isabelle über den eisige Hof, über die Stelle hinweg, wo sie zum ersten Mal das Kribbeln gespürt hatte, hinauf auf die Wehrgänge zu den mächtigen Zinnen der Burg. Massive Steine, gefrorenes Eis. Wo Burg Wildfang nur Wehrgänge aus Holz besessen hatte, und Burg Stahlberg kaum mitreden konnte, entfaltete sich hier oben die ganze Stärke von Burg Winterrache. Der Blick in ein gigantisches Tal, die Lungen voller kühler frischer Luft. Eine Position die gut zu verteidigen war und die Angreifer schon lange vor ihrer Ankunft sichtbar machte. Doch auch hier oben schwieg der unbändige Zorn in ihr nicht. Und irgendwo zwischen all den nächsten vielen Worten von Isabelle war der nächste Wutausbruch zum Greifen nahe. Schon im nächsten Moment war Keara direkt vor ihr, ballte ihre Faust zum entschlossenen Schlag. [i]„Ihr [Isabelle] solltet Euch nie wieder mit mir sehen lassen. Ich mag Euch. Das allein ist ungewöhnlich. Und ich werde nicht zulassen, dass der schlechte Ruf, den Mirhaven mir versucht aufzuzwingen auch der Eure wird. […] Verleugnet mich öffentlich, schützt Euch! Mit Eurer Erlaubnis werde ich Euch schlagen, so habt Ihr einen ‘Beweis‘ der die Zweifler überzeugt und Euch reinwäscht.“ - Keara Malin von Stahlberg-Erkenbrandt – [/I] Allein die Götter wussten, warum Winterraches Soldaten nicht herbei stürmten, sie ergriffen und hinab in den Kerker schleiften oder vor die Tore der Burg. Verdient hatte sie es, oder? Ver´dammt! Doch sie taten es nicht… Bis heute wusste Keara nicht warum. [i]„Lern' Dich zu beherrsch'n, Mädch'n… Ansonst'n zeig' ich Dir, was man all's verlier'n kann.“ [/i] - Grindt - Die kräftige Pranke plötzlich lag in ihrem Nacken, zum ersten Mal in der Gegenwart von anderen. [i]„Lady Keara! Bitte! Ich... bei allen Göttern, was... was habe ich jetzt schon wieder gesagt?! Lasst mich doch bitte ausreden! […] Lady... Keara, bitte... hört mir... zu und... verzeiht mir einfach, wenn ich hier und dort vielleicht zu unbedacht quassele. Ich... ich will _Euch_ wirklich nichts Böses. Lady Keara, ich... ich will _wirklich_ nicht, dass Ihr schlecht von mir denkt. […] Ich... es ist natürlich schwer, nach kurzer Zeit einer Fremden schon zu vertrauen. Trotzdem: Ich habe die Hoffnung, dass Ihr da einfach auf Euer Bauchgefühl hört und mir glaubt, dass ich Euch wirklich nichts Schlimmes will, ich von niemandem geschickt worden bin, um Euch Leid zuzufügen oder ähnliches.“ - Isabelle Dumonde – [/i] Das Feuer in ihrem Inneren ließ ihre Gedanken nur quälend langsam dahinfließen und je mehr Keara versuchte es einzudämmern und zu verstehen was die zukünftige Silberwächterin sagte, umso schlimmer wurde es. [i]„Ritterliche Ideale werden nicht geschätzt in Mirhaven. Weder meine noch Eure. […] Ich sagte doch, ich werde nicht zulassen, dass der Schmutz den sie versuchen mir anzuhängen an Euch kleben wird. Ihr werdet mich verleugnen und ich werde stolz sein Euch gekannt zu haben.“ - Keara Malin von Stahlberg-Erkenbrandt – [/I] Keara riß sich zurück bis an die Zinnen versuchte die kühle Nachtluft in ihre Lungen zu pressen, die verkrampfen Hände um den kalten Stein zu legen und zuzuhören. Im gleichen Moment wurde der Griff der Pranke schwerer… vertrauter. [i]„Allerdings _will_ ich Euch reinen Wein einschenken und hoffe, dass das nicht bedeutet, dass Ihr danach nicht mehr mit mir reden oder... naja, schlecht von mir denkt. Ich _will_ mich nämlich weiter mit Euch unterhalten, ich will keine Vorhaltungen machen, ich will auch Euch nicht verdammen oder sonst etwas. Das... das müsst Ihr mir glauben. […] Ich will Euch etwas sagen und will Euch damit nicht unter Druck setzen. Aber ich _will_ das nicht vor Euch verheimlichen. Hört es Euch bitte an, Ihr... Ihr könnt dann danach darüber nachdenken, ob Ihr es riskiert, mir vertrauen oder nicht. Ich... ich könnte es verstehen nach dem, was wohl passiert ist. […] Was Ihr wissen solltet: Ich... naja... wie gesagt, schätze den Herrn [Rivan Fearis] und ich glaube, Ihr habt ein Problem mit ihm. Ich will nicht, dass Ihr Euch hintergangen fühlt, daher sage ich es Euch, dass ich zurzeit als Leibwächterin für seine Frau arbeite.“ - Isabelle Dumonde – [/i] Der Korporal war verheiratet. Ja, gut. Es war schön für ihn. Es war ihr ver´dammt noch mal gleich! Keara sagte Isabelle, dass sie seine Gemahlin nicht kannte. Es gab daher nichts zu überdenken. Höflich und steif bat sie dem Korporal und seiner Gemahlin unbekannterweise ihre Grüße auszurichten. Die Tatsache, dass er sie abgeführt und versucht hatte zu verhören verblasste allmählich. Aber es blieb dabei, daß seine Silberwachen es gewesen waren, die ihren toten Gemahl gefangen gehalten hatten im Lazarett und diese hatten ihr verwehrt zu ihm zu gelangen. Dazu kam sein Betragen bei den Verhandlungen gegen Saer Monteros. Und sein Verhalten bei dem Gespräch am Tag danach mit ihr. Es hatte sich in ihr Innerstes gebrannt, ein schreckliches Bild von dem Mann gezeichnet. Ein Mann mit zwei Gesichtern? Und was war vorgefallen, wenn der Korporal für seine Gemahlin eine Leibwächterin bezahlte? Vertraute er seinen eigenen Männern nicht? Oder hatte seine Gemahlin sich mit der Wache überworfen? Oder hatte Rivan Fearis gar nicht so viel zu sagen in der Stadtwache, wie es erst den Anschein gehabt hatte, daß er nicht mal Männer für den Schutz seiner Ehefrau abstellen konnte? Gedanken, die Keara sich verbot auch nur weiterzudenken. Drei Schläge von Mirhaven in ihr Gesicht hatten gereicht. Auch wenn Isabelle ihr so etwas wie Hoffnung schenkte. [i]„Und ich glaube daher, dass Euer Ruf in Mirhaven nicht unrettbar verloren ist - sofern er jemals verloren war. Und... und... wenn ich darf, so würde ich Euch gerne helfen, ihn wieder herzustellen. - Isabelle Dumonde – [/i] |
11.11.2012 10:34:24 | Aw: [Keara Malin von Stahlberg-Erkenbrandt] (#65188) |
Kriegerin | [i]“Ich werde Euch nun verlassen. Gedenkt Eurer Wut bis zu unserem nächsten Zusammentreffen. Lernt sie kennen. Ich bin gespannt, wohin Euch dieser Weg führen wird. Tyrannos möge über Euch wachen, Ritterin. - Raúl Monteros - [/i] Das erste Mal das der Ritter aus Valvec ihr beim Abschied eine weitere Zusammenkunft in Aussicht stellte. Vorher waren es immer nur Zufälle gewesen, die ihre Wege sich immer wieder hatten kreuzen lassen. [i]“Keine Zögerlichkeit. Entschlossenheit! Besinnt Euch Eurer inneren Wut! Doch lasst sie in keinem Moment Euch beherrschen!“ - Raúl Monteros - [/i] Keara blieb allein zurück. Allein mit seinen Worten und dem brennenden Gefühl in ihrem Inneren. Seine Schritte verhallten an den Höhlenwänden. Saer Monteros Schritte. Die Ritterin kannte ihren metallischen Klang, konnte ihn genau von anderen Schritten unterscheiden. Raúl Monteros wünschte sich, dass Tyrannos über sie wachte. Wünschte er sich das wirklich? Dachte er auch an die Folgen? Doch nichts an diesem Mann war eine hohle Phrase, jede Handlung kam ruhig und bedacht, als stehe ein größerer Plan dahinter. [i]“Glaubt Ihr wirklich, daß Euch von mir Gefahr droht? - Raúl Monteros - [/i] Nein, das glaubte Keara nicht mehr. Im Gegenteil. Sein Schutz wirkte über den Moment, wo er neben ihr stand, hinaus. Wolf hatte es von Anfang an gewusst. Doch vor allem schätze Keara des Hauptmanns Ehrlichkeit. Er sprach die Dinge aus wie sie waren, verbarg nichts von dem was der Ritterin nicht gefiel. Nur wie sie mit den Dingen umgehen sollte, die ihr nicht gefielen wußte sie nicht. Dennoch gab Saer Monteros ihr so eine einmalige Chance die Dinge zu ändern, ihn zu ändern. Er erlaubte es förmlich, ohne dass er es aussprach, ihn zurück in die Dämmerung zu führen. Und aussprechen konnte er es nicht. Hatte Wolf die gleiche euphorische Verzweiflung gespürt, als er für sie zum ersten Mal bürgte, dafür sorgte, dass sich die Tore von Lautwasser für eine Diplomatin des Grafen Drawin von Wildfang, seinem Erzfeind, öffneten? [i]“Ihr seid für heute fertig mit Eurer Lektion.“ - Raúl Monteros - [/i] Er war wie sie verletzt. Sie war „nur“ vor Entkräftung auf einem ihrer Läufe gestolpert. [i]“Wie ich es Euch schon einmal sagte Ritterin: Laufen allein steht denen, die innere Stärke besitzen nicht zu Gesicht.“ - Raúl Monteros - [/i] Er dagegen sah... mitgenommen vom Kampf aus. Sie wusste, er hatte eine Schlachtreihe geführt, seine Stadt verteidigt. Er hatte eine Aufgabe, die er mit Stolz erfüllte. Seine sonst ordentliche Rüstung zeigte deutlich Rückstände von Säureverätzungen und Ruß zwischen den Schuppen, auch wenn sie wohl behelfsmäßig blank poliert wurde. Er schien sein linkes Bein scheint er weniger stark zu belasten und in sein Gesicht zeigte eine Brandwunde, die sich neben dem rechten Auge und über das Jochbein und Wange sich bis zum Kinn zog. Keara sah es, erschreckte sich selbst über die aufkeimende Sorge in ihr, kämpfte das Gefühl mit aller Kraft nieder. [i]“Entschlossenheit gegen jede Form des Schmerzes.“ - Raúl Monteros - [/i] Doch es ging ihr besser, als er ihr nicht die Hand reichte um ihr vom Boden aufzuhelfen, ihren Kampf gegen den inneren Schmerz schweigend betrachtete. [i]“Es ist zugleich Segen und Fluch, dass Ihr bereits eine Ausbildung habt. Segen, da ihr bereits vieles wisst. Den Kampf. Umgangsformen. Diplomatie... um einige Beispiele zu nennen. Fluch, da Ihr die Dinge zu falschen Zwecken nutzt. Euer instinktives Handeln ist verdorben worden.“ - Raúl Monteros - [/i] Ihr Instinkt sagte ihr deutlich, daß sie nicht in die Höhle, die er vorschlug gehen sollte. Zuviele Erinnerungen würden sie lähmen. Vielleicht war es Zeit loszulassen. Niemand würde ihr je wieder etwas gegen ihren Willen antun! [i]“Baronin, Ihr seyt eine hohe Frau. Ihr seyt zu stolzer Haltung geboren. Laßt Euch nicht unterkriegen von des Schicksals Wirren, Verwundung und schwerer Bürde.“ - Asgrim –[/I] Andersrum war da seine Hand, sanft und bestimmt zwischen ihren Schulterblättern. Und der irriger Wunsch sich vor ihm zu beweisen… gar ihm zu gefallen? Gleichzeitig schalt sie sich eine Närrin. Sein kalter Blick würde nie eine Gefühlregung zeigen. Sie war ein Spielzeug, ein interessanter Zeitvertreib für ihn. Nicht mehr. Es mußte enden! Keara wußte, daß sie an irgendeinem Punkt angekommen war. Sie konnte ihn nur nicht greifen. Sie wußte nicht mehr wo sie stand, wofür sie stand. Es schien ein Punkt zu sein an dem es jedoch kein vor und kein zurück gab. Ein Punkt jenseits von gut und böse? Gab es so was? Doch noch immer glaubte die Ritterin aus den richtigen Gründen her auszuhandeln. Es hatte für sie einen Weg gegeben. Damals. Den gab es auch für Saer Monteros! Vor allem anderen verdiente er es! Für ihn würde sie eintreten, immer und immer wieder! Und die Kraft, der Zorn, in ihr musste bezwungen werden bevor sie wirklich sie unkontrolliert gegen Unschuldige richtete. Nun war weder die böse Fee noch ihre Herrin Kathyn unschuldig. Aber Fjandan Tarn war es gewesen! Und der Ritter kannte einen Weg. Sorge machte Keara nur, daß er so anders war, als alles was Wolf mit ihr getan hatte um ihr Halt zu geben, ihr Temperament zu bändigen, nicht mehr ausbrechen zu lassen. [i]„Ich zeige Euch etwas, dass Ihr dringend benötigt. Ein Ziel für Eure Wut ehe sie Euch gänzlich auffrisst. Wisst ihr noch, was ich Euch über die Macht erzählte, die da in Euch tobt? Finsternis ist in jeder Seele. Jedes Wesen ist von Grund auf beseelt überleben zu wollen. Dieser Wille allein sorgt dafür, dass es im Falle von Gefahr bereit ist Alles zu tun, um für ein Überleben zu sorgen. Das ist die Entschlossenheit. Das ist die Wut. Daher sagen diejenigen, die das Licht anbeten auch, daß Wut und Hass falsch sind. Daß es böse Gefühle wären, die nur zerstören. Das aber ist falsch. Sie zerstören nur, wenn man sie versucht zu unterdrücken. Wenn man versucht vor ihnen wegzurennen. Hört einmal in Euch hinein. Was seht Ihr da? Was fühlt ihr da? Durchforstet Eure Emotionen. Wenn Ihr nun spontan antworten müsstet, was ist Euer größtes Verlangen jetzt in diesem Moment?“ - Raúl Monteros - [/i] Seine Hände, die sie kräftig an den Schultern hielten, erinnerten die Ritterin an jemanden, der ihr nahe gewesen war. Mit nichts wollte sie, dass dieser Moment endete. Nur.. das Raúl, ver´dammt, um nichts in der Welt durfte sie ihn in Gedanken so nennen, stärker war als ER. Und der Kampf, den er ihr bot um ihre überschäumende Kraft im Zaum zu halten, war Balsam für Keara. Dennoch, es mußte enden! [i]„Ihr fühlt meine Hände an Euren Schultern. Solange sie dort Ruhen wisst Ihr, dass ich nichts gegen Euch im Schilde führe. Solange ich bei Euch bin droht Euch keine Gefahr durch die Finsternis.“ - Raúl Monteros - [/i] Sie wusste er war ihr Feind, er würde sie vielleicht ohne mit der Wimper zu zucken Mirhaven ausliefern, aber er war auch… es war besser jetzt nicht um Worte zu suchen. Das was sie glaubte zu fühlen in diesem Moment, rang sie nieder, unterdrückte es wie die Antwort, die er suchte in ihr. Sie gab ihm eine andere, dennoch nicht weniger ehrliche. [i]„Nun besinnt Euch Eurer Wut. Lasst sie nicht gehen, sondern forscht. Forscht in Euch nach einem Ereignis oder Person, die allein schon in Euren Gedanken Eure Wut heiß auflodern lässt. Fühlt die Wut, doch lasst sie nicht ausbrechen. Haltet sie in Eurem Herzen.“ - Raúl Monteros - [/i] In der Höhle zu verlangen, dass sie die Augen schloss war Wahnsinn! Die Wut in ihr auch nur mit einem Gedanken zu greifen ebenso! Er wusste nicht was er verlangte? Ahnte, nicht welch Unglück er für sich und Tyrannos heraufbeschwor? Oder etwa doch? Versuchte er bereits sich loszusagen von der schwarzen Faust? [i]„Die Wut ist Eure Natur. Und ob Ihr wollt oder nicht und ob Andere wollen oder nicht. Sie will ausbrechen und wird es tun, bis ihr nicht den Weg gefunden habt sie zu akzeptieren und zu meistern. Daher sage ich Euch nun, dass ihr sie fühlen müsst. Bewusst. Haltet das Gefühl fest. Erforscht Eure Wut. Ergründet sie. Beseht sie Euch von allen Seiten. Ich sage Euch, es ist Wahnsinn es nicht zu tun. Oder wollt ihr das, was da in Euch schlummert weiterhin unkontrolliert wissen? Zügellos? _Das_ ist Wahnsinn.“ - Raúl Monteros - [/i] Und dann plötzlich glaubte Keara den Auslöser zu kennen. Damals. Und heute, hier in Mirhaven. Festhalten ließ sich der Punkt nicht. Ganz im Gegenteil, gleich im nächsten Moment schob sie den Gedanken so weit fort, dass sie sich sicher war, dass sie ihn nie wieder denken musste. Und niemand würde sie dazu zwingen! [i]„Fühlt sie [die Wut] ohne, dass sie Euch blendet.... lasst Euch von Ihr tragen ohne, dass sie Euch bestimmt. Und nun lernt Ihr selbst Eurem ärgsten Feind zu begegnen. Eure Wut zu ihm kennenzulernen, ihr aber dennoch mit Würde zu begegnen, da Ihr genau wisst, dass der rechte Moment sie zu entfesseln jederzeit kommen kann. Doch nur dann, wenn Ihr es wollt. Haltet im Folgenden an Eurer Wut fest. Und behaltet dennoch Distanz und die Oberhand. Kontrolle! - Raúl Monteros - [/i] Und dann lag Nachtmahr in ihrer Hand. Wieder. Eine heilige Klinge. Groß und brachial. Im ersten Moment irgendwie schwer. Nachtmahr wirkte allein vom Aussehen her wuchtig. Das Schwert des Templers. Wolf dagegen hatte ihr nie seinen heiligen Zweihänder für den Kampf übergeben. Ein Gedanke, der nicht mehr von Belang war! Und wenn an Wolf dachte, wollte sie Blutzahn noch immer vernichtet wissen! [I]„Blutzahn stärkt den Träger. Nachtmahr zollt dem Gott Tribut und nährt dadurch die Entschlossenheit.“ - Raúl Monteros - [/i] Nachtmahr dagegen war anders. Und doch war Nachtmahr einem Gott geweiht, von dem Saer Monteros sagte, er würde gemeinhin als böse angesehen werden. Nur was glaubte er? Hielt er Tyrannos für böse? Und noch wichtiger, warum glaubte die Allgemeinheit, das Tyrannos böse war? War er es wirklich? Oder war Tyrannos wie sie das Opfer einer böse Fee und ihrer Herrin? Hatte Rashal Wolf vielleicht damals wirklich nur helfen wollen? [I]„Etwas tiefer in der Höhle sind etliche Schrate. Nehmt meine Klinge und geht, um sie zu töten. Gedenkt während jedem Schlag Eurer inneren Wut, doch gebt Euch ihr nicht hin. Doch nutzt ihr Feuer, um Euch zu beflügeln.“ - Raúl Monteros - [/i] Ihre Klinge Asgrim sollte in ihrer Scheide ruhen bleiben bis zum Ernstfall. Und seit Saer Monteros sie in der Hütte des Holzfällers um Gesellschaft gebeten hatte, hatte Keara sie auch nie wieder in der Hand gehabt und so viele Leute davor bewahrt in Wut von ihr aufgebracht zu werden. Eine gute Tat von Saer Monteros. Er war auf dem richtigen Weg. [I]„Wut und Hass zu kontrollieren und zu nutzen ist sein [Tyrannos] Weg. Es war wichtig, dass Ihr seine Klinge dabei nutzt, um den wahren Einblick zu erhalten. Ihr habt damit einen Vorgeschmack erhalten auf das, wie es sein kann, welche Macht man mit sich führt, lässt man sich nur darauf ein.“ - Raúl Monteros - [/i] Nach dem Kampf mit Nachtmahr in ihrer Hand ging es Keara absurderweise besser. Und darüber, dass er ihr die Klinge mit Gewalt abgenommen hatte, hatte abnehmen müssen, dachte sie besser nicht mehr nach. Auch nicht darüber, daß sie Ungeheuer mit einer für Tyrannos geweihten Klinge erschlagen hatte! Dann war plötzlich kein Schritt mehr von Saer Monteros zu hören. Ebenso kein einziger Laut mehr von IHM. Furcht kroch in ihr hoch. Keara war allein. |
13.11.2012 13:33:28 | Aw: [Keara Malin von Stahlberg-Erkenbrandt] (#65309) |
Kriegerin | [i]„Ihr habt wirklich... einen schlechten Ruf Euch erarbeitet, fernab des Waldes, und der Wiesen. Ein Glück, dass Ihr keine Händlerin seid.“ - Fjandan Tarn – [/i] Der verstauchte Fuß hinderte Keara daran das Hirschdelta zu verlassen. Und nach Saer Monteros war es der Händler Fjandan Tarn der die Ritterin dort zwischen ein paar Felsen, nahe am Wasser, fand. Zu Kearas Erleichterung bemerkte er ihre Verletzung nicht. Zudem brachte er ihr eine Handvoll Hafer ihr Pferd. Guten Hafer, nicht den schimmeligen Hafer, den man ihr gegeben hatte! Wie nur hatte er es gemacht? Im Stillen bewunderte sie ihn dafür, bat ihn noch mehr Futter zu besorgen. [i]„Es fällt mir schwer, etwas von jemanden zu verlangen, der alles verloren hat.“ - Fjandan Tarn – [/i] Der folgende Handel war einfach. Ihre Armschienen oder ihre Stiefel gegen einen Sack von dem guten Hafer. Einen Sack voll, der Eisenhuf vor dem Verhungern und den Bauern, bei dem das einstmals kostbare Tier unterstand, vielleicht besänftigen würde. Keara entschied sich für die Armschienen, bestand darauf. [i]„Dahingehend ähneln wir uns wohl... Wir beide sind die meiste Zeit unseres Lebens alleine, in diesen Tagen.“ - Fjandan Tarn – [/i] Fjandan brachte Keara, neben einem Moment Ablenkung von dem Aufruhr in ihrem Inneren, die der Ritter von Valvec hinterlassen hatte, eine weitere kostbare Kleinigkeit und Neuigkeiten aus Mirhaven. [i]„Doch was den Korporal angeht… Der Korporal ist nicht mehr Mitglied der Garde. Er wurde wegen seines unangemessenen Verhaltens und seiner tyrungefälligen Handlungen aus dem Dienst genommen, wenn ich es recht verstanden habe. Es tut mir leid. […] Es kam mir so vor, als ob es Euch... wichtig wäre, dass er noch weiter im Amt ist, und... die Moral der Truppe aufrecht erhält. Vielleicht habe ich mich auch getäuscht.“ - Fjandan Tarn – [/i] Doch im nächsten Moment war es nicht mehr wichtig, ob der Korporal, wenn er noch im Amt gewesen wäre, Tai Li gedeckt hätte, oder nicht. [i]„Die Schneiderin in Hohenbrunn, sie erzählte, dass Ihr nicht bezahlt habt, dass Ihr der guten Frau einige Münzen schuldig geblieben seid. Sie klagt ein wenig darüber, dass sie bald die Steuern zu entrichten hat, und Ihr die Münzen fehlen würden, die Ihr nicht bezahlt habt. Geradezu lächerlich, nicht wahr?“ - Fjandan Tarn – [/i] Der Händler hatte von einigen… von ihren… vielen… Ausständen erfahren. Von… allen? Nein, sicher nicht. Doch er schien sogar einige der Schuldner zu kennen! Besser als sie selbst! Sein Angebot, die Ausstände zu übernehmen kam überraschend. NEIN! Bei den Göttern, der Mann hatte keine Ahnung um welche Summen es sich handelte! Er stand im Auge des Sturms, viele Momente lang. [i]„Oh... so ist es etwa wahr? Was ist mit... dem wilden Eber...? Sind die Flüche des Wirts dort etwa ebenso berechtigt...? Mieten für einige Nächte, mit Frühstück und Abendbrot...?“ - Fjandan Tarn – [/i] Warum Keara ihm nicht jeden Knochen gebrochen hatte, wusste sie später nicht mehr. Sie wusste nur, dass sie die Luft ihren Schlägen keinen Widerstand bot und schließlich losstürmte, ungeachtet der Schmerzen im Fuß und sogar den guten Sack Hafer zurückließ. Salvos Burkhardt wurde vor ihrem inneren Auge wieder lebendig. Zu lange hatte sie für Stahlberg geblutet! Es würde nicht von neuen beginnen! Nein, das würde es nicht! Kein Blut für Fjandan Tarn! Es waren ihre Schulden! Sie hatte allen zugesichert zu bezahlen! Und sie würde bezahlen. Auf die eine oder andere Art. [i] „ Euer Hochwohlgeboren, ich bedaure sehr, Euch unter diesen Umständen schreiben zu müssen, doch ist mir leider nicht länger möglich Milde walten zu lassen. Ich bin, um mich vorzustellen ein Freund und Geschäftspartner Eures hohen Vaters, die Götter mögen ihm gnädig sein und habe ihm zuletzt größere Summen Geldes geliehen, die offenbar dringend brauchte. Da er mir zu diesem Zeitpunkt keinerlei Sicherheit bieten konnte, verpfändete er einen großen Teil seines Besitzes und damit Eurer Burg, an mich. Nach seinem Tod, sah ich mich deshalb als der rechtmäßige Eigentümer und bin nun, nach dem ich die nötigen Mittel gesammelt habe, etwas aus der Burg zu machen, zu ihr gereist. Mit Erstaunen musste ich jedoch feststellen, dass sie bereits, wenn auch in bescheidenem Maß, aufgebaut wird. Von Euren Männern erfuhr ich von Eurer Existenz und Eurem Aufenthaltsort. In der Hoffnung auf eine schnelle und unkomplizierte Klärung der Verhältnisse habe ich mich mit meinen Leuten einstweilen auf der Burg niedergelassen und die Arbeiten einstellen lassen. Eure Leute sind in der Obhut meiner Soldaten natürlich vollkommen sicher, auch wenn einige bedauernswerter Weise nicht zu einer Zusammenarbeit bereit waren und deshalb gezüchtigt werden mussten. Ich erwarte Euer Schreiben. Untertänigst, Salvos Burkhardt, Eigentümer der Handelsgesellschaft "Güldene Schwalbe" „ [/i] Keara sah rot. Es gab nur noch den Zorn in ihr. Er brannte so heiß, so unbändig, dass sie durch die Landschaft fegte, wie nichts Gutes mehr. |
15.11.2012 09:07:46 | [Keara Malin von Stahlberg-Erkenbrandt] (#65371) |
Kriegerin | Von jetzt auf gleich hatte das Raubtier in Keara hatte die Oberhand gewonnen. Ihr Überlebensinstinkt. Der Grund warum sie all die Jahre in der Dunkelheit überlebt hatte. Wie einst brach das Raubtier ungehemmt aus, sicherte sie gegen [i]alles[/i] und [i]jeden[/i]. Eine Kämpfernatur entflammte ungehemmt. Zügellos. Die Ereignisse der letzten Monate auf dieser Insel hatten das Raubtier immer und immer wieder mit neuer Nahrung versorgt. Eine schmerzhafte Erfahrung nach der nächste. Und mit jeder wuchs der Überlebensstinkt in ihr zu alter Größe heran… und darüber hinaus. Am Rande der Wahrnehmung der Ritterin zwei dumpfe Stimmen. [i]„Ihr... Ihr müsst etwas tun?“ - Zelda Zitronenmantel – [/i] [i]„Ich würde eher sagen, dass wir hier gerade einen Blick auf ihr Innerstes werfen können... Eher würde ich sagen, dass sie einen Durchbruch erlebt.“ - Raúl Monteros – [/i] Am Rande der Wahrnehmung der Ritterin verschwommene Farben. Gelb und schwarz. [i]„Einen Durch... bruch? Ihr wollt tatsächlich einfach zusehen, dass dieses... dieses "Etwas" aus ihr heraus kommt? Es klingt gefährlich!“ - Zelda Zitronenmantel – [/i] [i]„Es aufhalten? Werde ich sicher nicht. Zusehen? Teilweise. Eingegriffen wird nur soviel notwendig ist. Ob das auch Eure Sicherheit involviert... ist allerdings überaus fraglich.“ - Raúl Monteros – [/i] Ein haltloses Knurren, ein wütendes schmerzverzerrtes Aufheulen. [i]„Ihr habt nicht die Absicht ihr zu helfen. Das merke ich mir.“ - Zelda Zitronenmantel – [/i] [i]„Ganz im Gegenteil, Kleines. Ich helfe ihr mehr als jeder andere bislang in ihrem Leben.“ - Raúl Monteros – [/i] Ein gleißendes Funkeln aus grenzenloser Wut in ihren einstmals schönen rehbraunen Augen. Unberechenbar. Leidenschaftlich. [i]Keara.[/i] |
16.11.2012 08:20:35 | [Keara Malin von Stahlberg-Erkenbrandt] (#65404) |
Kriegerin | Lange Zeit saß Keara regungslos und benommen auf der Kante des Bettes, wo Saer Monteros sie langsam abgesetzt hatte. Durch die halbe Wildnis hatte der Ritter sie stundenlang über die Schulter bis nach Hohenbrunn getragen. [i]„Fest steht: Ihr seht erbärmlich aus. Ihr braucht erst einmal wieder Zivilisation um Euch herum. Kein Wunder, dass Ihr verrückt werdet, wenn Ihr wie ein Tier durch die Wildnis streift.“ - Raúl Monteros - [/i] Ihr Schädel summte. Nur wenig Blut rann ihr über die linke Schläfe. Das Auge darunter war blau geschwollen, umgeben von aufgerissener Haut. Und irgendwo, als wäre es kein Teil mehr von ihr, der verstauchte Knöchel. Heiß und stark geschwollen, wie eh und je eingesperrt in den engen Reitstiefel. Erinnerung an ihren Sturz an der Küste. [i]„Links von Euch liegt Kampf. Geradeaus liegt Tod. Wie werdet Ihr entscheiden? Ein Stehenbleiben wird Euch nicht helfen. Stillstand bedeutet keine Veränderung.“ - Raúl Monteros - [/i] Stockend stand die Zeit still. [i]„Gibt es noch etwas was Ihr verlieren könnt?“ - Raúl Monteros - [/i] Plötzlich stand Keara auf und humpelte ruckartig durch das prächtig ausgestattete Zimmer bis zu dem Sprossenfenster und riss es auf. Kühle Nachtluft drang ihr entgegen, ließ sie wieder freier atmen. Das Zimmer so riesig es auch war, engte sie ein. Sie hatte ihm es ihm nicht gesagt! Es ging ihn nichts an, wie so vieles! Und wie so vieles schaffte sie es tatsächlich vor ihm zu bewahren. Oder hatte er nur locker gelassen? Erst als Keara den Blick auf den Fluss fand, ließ sie sich etwas auf ihre Umgebung, die der Hauptmann von Valvec für sie ausgewählt hatte, ein. Ein riesiges Bett, feine Teppiche an den Wänden, Schränke, Kommoden, Truhen und ein reich verzierter Spiegel den Keara mit dem Blick mied. [i]„Sie [Keara] ist eine Kriegerin. Sie hat schon wesentlich schlimmere Wunden überlebt.“ - Raúl Monteros - [/i] |
17.11.2012 08:57:10 | [Keara Malin von Stahlberg-Erkenbrandt] (#65428) |
Kriegerin | Ver´dammt, was war nur geschehen? Die Worte von Fjandan am Morgen hatten Keara so aufgebracht, dass sie die Kontrolle verloren hatte. Fast hätte sie ihn geschlagen, doch dann war sie geflohen um ihn vor sich zu schützen. Er hatte ihren Zorn nicht verdient! Sogar den Sack Hafer, den sie gegen ihre Armschienen eingetauscht hatte, hatte sie in dem Moment zurückgelassen! Erst später war sie zurückgekommen um ihn zu holen. Langsam, im Schneckentempo, hatte sie ihn nach Bauernfurt gebracht, zu ihrem Pferd. Zu ihrem Ärger sah der Bauer bei das Ross eingestellt war, den Hafer mehr als Ersatz für die bisher ausstehende Stallmiete für Eisenhuf, als als Futter für ihr Tier an. Da der Hafer aber besonders guter Qualität war, wie er lobend feststellte, sagte er schließlich doch zu ihr Pferd damit auch zu füttern. Keara fiel ein Stein vom Herzen. Bei allen Göttern, was war danach geschehen? Keara glaubte sich dunkel zu erinnern, Saer Monteros im Gesicht, an der Wange, berührt zu haben. War er vor kurzem aufgetaucht oder schon länger an ihrer Seite? Erschreckt schloss die Baronin die Augen, als unvermittelt Leidenschaft in ihr aufwallte. Was um alles in der Welt hatte sie getan? Doch die Erinnerung wurde wieder greifbar, als erlebe sie den Moment erneut. Eine vorsichtige, sorgsame Geste, die sie mit Achtung und voller wilder Leidenschaft geführt hatte. Nur für einen Augenblick, einen Herzschlag lang, indem er ihre kalten Hände an seiner Wange gespürt hatte. Eine sanfte Berührung. Doch schon im nächsten Atemzug hatte sie die Hand weggerissen und ihn heftig angegriffen und von ihrer erhöhten Position ihr Knie hart vor seiner Brust platziert und ihn weit weggestoßen. [i]„Verdammt nochmal! Hört auf Euch vor Euch selbst zu erschrecken und steht zu Euren Taten! Entweder Ihr zieht die Sache nun durch und gebt Euch diesem inneren Verlangen hin... oder Ihr zwingt ihm Eure Vernunft auf! Keine Entschuldigungen! Keine Ausflüchte! Das da... es gehört zu Euch! Ob es Euch passt oder nicht! - Raúl Monteros - [/i] Dann ging alles ganz schnell. Im Nachhinein war Keara ihm absurderweise noch dankbar dafür. Das Raubtier knurrte und griff erneut an, doch die Ritterin war zu benommen um zu reagieren. Seine geballte Faust, geschmückt mit dem stählernen Panzerhandschuh und dem Ring seines Gottes, der sanft und grün aufglomm, raubte ihr mit einem gezielten Schlag das Bewusstsein. [i]„Die Frau sieht völlig verwahrlost aus. […] Ich hoffe Ihr wollt sie nicht für dunkle Machenschaften missbrauchen. […] Seht doch, er schleppt sie wie ein Stück Vieh.“ - Zelda Zitronenmantel – [/i] [i]„Es wäre wohl besser wenn Ihr sie lassen würdet. Ich denke wohl kaum dass Ihr ihr helfen könnt. […] Ihr seht aus als hättet Ihr nix gutes im Sinne. […] Sie scheint nicht mehr lange zu machen!“ - Philine Feuerherz -[/i] [i]„Selbst wenn ich Euch nun sagen würde, dass ich womöglich der Einzige bin, der gewillt ist ihr zu helfen und ihr beizustehen... würdet ihr mir nicht glauben.“ - Raúl Monteros - [/i] Und selbst später waren die Stimmen dumpf gewesen, verzerrt. [i]„Aktuell steht Ihr gar nicht, [Keara] sondern liegt über meiner Schulter, weil Ihr an Disziplin missen liest. Glaubt Ihr, ich lasse Euch so verkommen rumrennen und in unausgebildeter Manier einem Wahn verfallen? Nachtmahr kann Euch nicht geben, was Ihr sucht. Also hört auf Trost in einem Objekt zu finden.“ - Raúl Monteros - [/i] |
17.11.2012 10:57:30 | [Keara Malin von Stahlberg-Erkenbrandt] (#65436) |
Necrobaw | Seinen Umhang hatte die Schneiderin von Hohenbrunn also in Gewahrsam genommen... scheinbar als Sicherheit, dass Keara die Schulden auch wirklich bezahlt. Darum gab man also einer frierenden Frau keinen Umhang, sie würde ihn nur versetzen, um ihre Schulden zu bezahlen. Fjandan schüttelte nicht zum ersten mal am heutigen Tage den Kopf. Er war es ja gewohnt, dass Frauen ihn um den Verstand brachten, aber diese Baronin schaffte es tatsächlich, die Angelegenheit auf eine ganz neue Stufe zu bringen. Immerhin war es ihr kurzzeitig peinlich... Aber nun gut, er hatte ihr nun ein Angebot gemacht, was sie mit klarem Verstand kaum ablehnen konnte. Was, nach seiner Erfahrung mit dieser Frau, nun nicht unbedingt heissen musste, dass sie einwilligen würde. Sie war unberechenbar. Voll und ganz unberechenbar. In einem Moment könnte sie kurz davor sein, ihm den Arm zu brechen, oder schlimmeres gar... und im nächsten könnte sie seine Hand ergreifen, und vertraut mit ihm sprechen, als ob sie sich schon seit Jahren kennen würden. Manche versuchten, Paktierer zu retten, sie weg zu bringen von ihrem falschen Weg. Konnte man dies Freizeitbeschäftigung nennen? Projekt? Fjandans Projekt war Keara. Doch wollte er sie auf den rechten Pfad führen? Er wollte ihr helfen, das war ihm klar. Wie auch immer dies aussehen mochte. Unabhängig von seinem Angebot, wollte er natürlich seinen Umhang wieder haben. Die Schneiderin hatte immerhin einiges an Herzblut hinein gelegt, und es wäre eine Schande, den Umhang nun irgendwo versauern zu lassen. Also musste er nach Hohenbrunn, zu der guten Frau. [b]"Die Ritterin... sie hat meinen Umhang bei euch gelassen. Aber ich kann verstehen, warum ihr ihn bei euch behalten wollt. Ich mache euch einen Vorschlag... ich kaufe euch ihre Schulden ab. Dann seid ihr eine Sorge los, und ich werde mich mit dieser Frau herumschlagen. Keine Sorge, ich weiß schon, wie ich meine Schulden einzutreiben habe."[/b] Ein Anfang, wenngleich nicht der, den er sich gedacht hatte. Und eigentlich war dies eine gute Idee, wie er fand. Das sollte er wohl weiter führen. Als nächstes war dann Mirhaven dran. Doch die Schankmaid im Drachen war nicht besonders interessiert, freute sie sich doch viel mehr über die versprochenen Felle. Aber Keara hatte noch einige Raten an Rückstand... die konnte der Händler tatsächlich "aufkaufen", wenngleich es wahrlich eine silberne Zunge brauchte dafür, so wie das Versprechen, dass er die Frau an ihre Schulden erinnerte. Es war jedoch im Hafen, wo er das Erschreckenste erfahren konnte... |
18.11.2012 08:35:44 | [Keara Malin von Stahlberg-Erkenbrandt] (#65470) |
Kriegerin | Neben dem großen Bett zu dem Keara nun langsam, benommen zurückkehrte, stand hoher schlanker Tisch. Darauf ein Tablett mit ein Teller voller feiner Hühnerbrühe und ein großer Kelch Kräutertee. Essen für mindestens eine Woche. Wenn nicht sogar zehn Tage. Zelda, die Heilerin war sehr großzügig gewesen. Denn auch wenn es kalt geworden war, beides duftete köstlich. Gleich morgen würde sie sich bei ihr bedanken. [i]„ Hier... ich denke die Heilerin hier hat Euch tatsächlich das verschrieben was Ihr am dringendsten braucht. Etwas für Euren Magen.“ - Raúl Monteros - [/i] Stille Dankbarkeit ging mit neuer Sorge einher, als der Ritter aus Valvec herausfand, dass sie Ausstände durch drei Übernachten und ein Abendessen für ihren toten Gemahl bei den Wirtsleuten des wilden Ebers hatte. Er sprach es direkt an, er wusste, dass sie sich nicht zu fein war kräftig zuzupacken und so lag auch seine nächste Frage auf der Hand. Keara antwortete ehrlich. Ja, sie erwies den Menschen, den Halblingen ihre all diese Dienste, ja, doch sie verlangte nie eine Gegenleistung. Etwas was der Saer Monteros für falsch hielt. „Ich stelle Euch eine Aufgabe. Ihr werdet einen Zehntag lang hier in der Gegend zu verbringen, hier zu nächtigen und in dieser Zeit Arbeit zu tun... gegen Gold. Ihr werdet Gold verlangen. Und damit werdet Ihr Eure Schuld abarbeiten gegenüber den Wirtsleuten. Ihr habt Verantwortung zu übernehmen. Und das werdet Ihr nun auch. Ihr werdet eine Arbeit tun und hinterher die Hand öffnen, um Euren Lohn zu empfangen.“ - Raúl Monteros - [/i] Die Worte, die Keara daraufhin im Hals stecken blieben, lösten sich nicht, als er hinzufügte. [i]„Gedenkt immer der drei Sachen, die Ihr fürchten solltet... und ich will nicht umsonst das Zimmer hier für einen Zehntag für Euch gemietet haben. Nun beweist mir Eure Entschlossenheit, Ritterin. Übernehmt endlich Verantwortung für Euch selbst, Ritterin.“ - Raúl Monteros - [/i] Selbst als er fort war. Das Entsetzen, darüber was er als Letztes verlangt hatte, blieb. [i]„Allen voran: Tyrannos. Er ist immer zu fürchten, denn auch wenn er derjenige ist, für den wir kämpfen und der uns stärkt, sind seine Strafen für ein Versagen hart. Er kennt keine Gnade. Als zweites: Meine Person, denn ich bin sein Streiter. Ich diene ihm und gehe seinen Weg mit Leidenschaft und Entschlossenheit und kämpfe für sein Ziel. Und Zuletzt: Euch selbst. Denn das was da in Euch steckt... was immer es auch ist... dem dürft Ihr nicht zum Opfer fallen. Ihr müsst es lernen zu kontrollieren, doch... nicht so wie bisher. Das wird Euch nur zerstören." - Raúl Monteros - [/i] Doch war noch eine andere Stimme in ihrem Kopf. Vertrauter… und ferner denn je. [i]„Überwindet Eure Angst. Ihr müsst nicht knien und keinen fürchten, denn Ihr seid wahr und aufrecht. Vergesst das nicht!“ - Wolf von Stahlberg-Erkenbrandt – [/i] Wolf… Erst jetzt merkte Keara wie wenig sie seinen Tod überwunden hatte. |
19.11.2012 11:33:46 | [Keara Malin von Stahlberg-Erkenbrandt] (#65509) |
Kriegerin | [i]„ Die guten Götter zum Gruße, ehrenwerte Lady Keara. Ich bedanke mich bei Euch für die Ruhe, mit der Ihr mir zugehört habt. Auch liegt es mir fern, es Euch vorzuwerfen, dass Ihr gegangen seid - immerhin waren dies meine eigenen Worte, dass Ihr nach meiner Rede gehen und in Ruhe darüber nachdenken könnt. Und dennoch plagt es mich, weil ich nicht weiß, woran ich bin. Denn ich will nicht, dass Ihr schlecht von mir denkt und auch nicht von meinen Absichten. Ich bin nicht gut in Wörtern oder Rhetorik. Ich rede da immer einfach, wie mir die Schnauze gewachsen ist. Mittlerweile denke ich, dass einfach ein großes Unrecht getan wurde und Euch angelastet wurde. Vielleicht gab es ein Missverständnis - doch das kann ich nur erahnen. Aber ich glaube nach wie vor nicht, dass Euer Ruf unrettbar zerstört sei. Nicht bei einer solchen Frau wie Euch. Euer Ruf wird von Eurer Aufrichtigkeit, von Eurer Ehre, von Eurer Tugend geschützt. Es gibt keine bessere Rüstung und denkt nicht, dass alles verloren sei. Denn selbst wenn Andere dies nicht sehen, so sehe ich es. Zwar will ich mir jene Worte nicht anmaßen, denn ich bin so viel geringer als ihr. Ich bin ungehobelt, ich bin störrisch, ich bin zu temperamentvoll, ich bin einfach. Und dennoch habe ich das Gefühl, dass ich Euch verstehe - irgendwie. Dass da etwas ist, was ich kenne. Und ich weiß, wie allein man sich manchmal fühlen kann. Gerade wir Idealisten und ich glaube, Ihr zählt auch dazu. Wir fühlen uns häufig alleine. Das mache ich auch gerade in diesem Moment. Doch wir sind nur alleine, wenn wir uns in uns selbst zurückziehen. Meint Ihr nicht? Lasst mich Euch helfen - wenigstens einen Versuch. Mirhaven ist nicht verloren. Daran glaube ich ganz fest. Genauso, wie Euer Ruf nicht verloren ist. Eine Kerze kann mal erlöschen und Dunkelheit mag sie umfangen. Und doch braucht es nur ein Streichholz oder einen kleinen Funken, um sie wieder zu entfachen und schon kann aus einer erloschenen Kerze ein strahlendes Leuchten wieder werden, das die Schatten zurücktreibt. Die Dunkelheit kann das Licht niemals gänzlich auslöschen. Denn selbst in der dunkelsten Finsternis leuchtet sogar ein kleines Licht am allerhellsten. Ihr seid nicht allein und es ist nicht hoffnungslos. Hoffnung gibt es immer, solange wir glauben. Doch Glaube ist schwierig - immer. Denn es gibt so viele, die uns das Gegenteil versuchen zu beweisen. Doch genau das ist Glaube! Standhaft darin zu sein in das, woran man glaubt. Ungeachtet der Umstände, ungeachtet der Gegenbeweise. Das ist Glaube! Das ist Standhaftigkeit! Doch ich weiß, wie schwer es ist. Weiß es nur zu gut. Glaubt mir. Ich würde mich freuen, wenn meine letzte Rede nicht wirklich die letzte an Euch war und hoffe, dass Ihr meine Worte - auch jene in diesem Brief - nicht als Beleidigung oder Angriff oder sonst etwas auffasst. Ich will nur das Richtige tun. Und in diesem Moment scheint mir das Richtige, mit Euch zu reden und da zu sein und Euch zu helfen. Bitte lasst mich das Richtige tun - doch dazu brauche ich auch Euch. Hochachtungsvoll verbleibt erneu, Isabelle Dumonde „ [/i] Wie viel Kaminholz musste man hacken um für seine Ausstände für drei Tage Nächte in einem einfachen Zimmer und mehrere Teller Suppe für Wolf bezahlen? Keara wußte es nicht. Seit Stunden zerteilte sie die großen Stämme, die die Halblingswirtsleute des wilden Ebers bereitwillig gezeigt hatte. Und wie viel kostete Saer Monteros das große Gemach, daß er auf seinen Namen für sie gemietet hatte für zehn Tage gemietet hatte? Sicher ein Gebirge an Kaminholz. Fein säuberlich gestalpelt bis zum Horizont. Der Ritterin wurde schwarz vor Augen bei dem Gedanken und sie mußte einen Moment innehalte, bevor sie nach dem nächsten Holzstück griff um es schwungvoll zu spalten. Doch es ging nur langsam voran. Der Stapel war noch immer riesig. Und sie ahnte, daß sie viele Tage und Nächte brauchen würde. Doch es war… recht so. Sie hätte viel eher nach Hohenbrunn zurückkommen sollen um ihr Wort zu halten. Es war… verständlich, daß die Halblinge nicht begeistert waren sie zu sehen. Wer… war schon begeistert sie zu sehen? Die Wunde an der linken Schläfe pochte fürchterlich. Das Auge darunter geschwollen, drohte zuzuschwellen. Keara hatte die Schmarre mit warmen Wasser gesäubert, doch sie wusste, dass es mehr brauchte, dass sie wirklich heilen würde. Nur wohin sollte sie sich wenden? JEDER würde sie sofort beginnen zu verhören. Anders war es bisher einzig auf Winterache gewesen. Meister Pakusch hatte sie einst von einer alten Dame seines Ordens versorgen lassen, ohne sie mit Fragen quälen. Fragen auf die sie selbst keine Antwort gehabt hatte. In der folgenden Nacht war sie sogar auf Winterache geblieben, hatte einen Moment Ruhe gefunden, von Stall aus die Sterne beobachtet. Den wundervoll klaren Nachthimmel. Doch die Ritterin wusste auch, dass sie mit dem geschwollenen Knöchel nicht allein nach Wintersache kommen würde. Allein der Weg vom Hirschdelta nach Bauernfurt um den Hafer zum Stall von Eisenhuf zu bringen war eine Qual gewesen. Und Eisenhuf war nicht in dem Zustand sie zu tragen. Und Isabelles Hilfe hatte sie nicht annehmen können. Oder? Sie fürchtete, wo sie war, war die Stadtwache von Mirhaven, der Korporal, Dante Brady und die Novizin der Dunklen Seele auch nicht weit. Doch wenn Sie wirklich das Streichholz für Keara sein wollte, wenn ihr wirklich klar war, was es bedeutete, dann konnte Keara erst recht auf Saer Monteros zugehen. Mit einer Sorge weniger im Rücken. [i]„Eine Kerze kann mal erlöschen und Dunkelheit mag sie umfangen. Und doch braucht es nur ein Streichholz oder einen kleinen Funken, um sie wieder zu entfachen und schon kann aus einer erloschenen Kerze ein strahlendes Leuchten wieder werden, das die Schatten zurücktreibt. Die Dunkelheit kann das Licht niemals gänzlich auslöschen. - Isabelle Dumounde - [/i] Und wenn die Ritterin scheiterte? Wenn sie nicht gemeinsam den Weg aus der Dämmerung fanden? Dann gab es nur noch einen anderen Weg den dunklen Ritter zu bewahren… Dann würde Keara nicht neben ihm stehen, sondern seinen Platz einnehmen. Sich bei Tyrannos für ihn verwenden. Ja, ver´dammt, sie war entschlossen! Aber die Ritterin wußte auch, daß die Finsternis sehr wohl die letzte Kerze löschen konnte. Und Keara wußte am eigenen Leib, was es bedeutete… „Kommt schon, haltet Euch ran. Ihr träumt mit offenen Augen, Mädchen!“ Die Stimme der Wirtin hinter ihr. Ihre bloßen Hände schmerzten, als sie die Axt verbissen wieder aufnahm. Und ja, sie war entschlossen sich vor Saer Monteros zu beweisen! Wieder Verantwortung für Ihr Leben übernehmen! Ausbrechen aus der Trauer um ihren Gemahl! Doch… einfach war es nicht. Wolf war immer da gewesen, hatte alles geregelt für sie, den Dingen damals so endlich den richtigen Lauf gegeben. Wo hatte sie nur ihre Handschuhe gelassen? Eingetauscht gegen…? Keara konnte sich nicht mehr dran erinnern. Überhaupt verschwammen in ihrer Erinnerung all die Namen und Orte, wo man Ausstände von ihr verlangte vor ihrem inneren Auge. Hier in Hohenbrunn doch nur noch die Schneiderin, oder? Mit neuer innerer Stärke griff sie den nächsten Holzblock an und den übernächsten. Das Gefühl Saer Monteros durch Holzhacken wirklich stolz zu machen, stellte sich jedoch nicht ein. Doch immerhin würde sie die Aufgabe erfüllen. Und dafür endlich Antworten erhalten. |
20.11.2012 12:36:19 | [Keara Malin von Stahlberg-Erkenbrandt] (#65540) |
Kriegerin | [I]„Mit diesem Temperament handelt Ihr Euch Ärger ein. Viel Ärger.“ - Davek Nebeltann – [/I] Davek wußte nicht, wie Recht er mit seinen Worten hatte. Aber Keara war sich sicher, daß er es ahnte. Er hatte schließlich dafür gesorgt, dass Sara und Zoe von ihr abließen. Nicht ihre Faust! Letzteres wäre ihr fast lieber gewesen. Ein Gedanke, der sie erschreckte, der nicht gedacht werden durfte. Wußte Saer Monteros, daß er sie zum Spießrutenlaufen in Hohenbrunn ver´dammt hatte? [I]„Fasst Sara an und Ihr bekommt es mit mir zu tun!“ - Zoé - [/I] Ging von der bösen Fee Sara auch der ganze Schaden ihres Rufes aus, so mußte sie selbst darüber stehen. [i]“Für seine Überzeugungen zu stehen und zu kämpfen! Bis zuletzt und gleich was Andere denken!“ - Raúl Monteros - [/I] Und schlug sie die blonde Fee zu Boden würde sie damit den bösen Zungen nur Nahrung geben. War das vielleicht sogar Saras Plan? War es ihr noch nicht genug was sie angerichtet hatte? Mehr als einen Platz zum Leben auf der Insel konnte sie Keara nicht nehmen! Oder?! Beseelt von neuer innere Stärke, die sich heiß und gleißend in ihrem Inneren zusammenballte, schaffte Keara es schließlich den Provokationen nicht nachzugeben und die Faust sinken zu lassen. [i]„Der Letzte, der sich so verhalten hat, wurde bei voller Fahrt vom Schiff geworfen. Quertreiber kann man auf einem Schiff nicht brauchen.“ - Zoé – [/I] Worte von Zoé, die es der Ritterin noch unendlich viel schwerer machten sich einfach abzuwenden zu gehen, weitere Sprüche an sich vorbeirauschen ließ. [i]„Ich bin mit Drohungen ausgestattet bis ans Ende meiner Tage, glaubt mir! Ich stehe zu Eurer Verfügung, so Ihr Eure Worte entschlossen umsetzen wollt.“ - Keara Malin von Stahlberg-Erkenbrandt – [/I] Doch Zoé hatte ihren Worten keine Taten folgen lassen. Sie blieben hohl über dem Marktplatz von Hohenbrunn hängen. [i]„Solltet Ihr [Raúl Monteros] wirklich Davek töten oder er in Euer Obhut ums Leben kommen, solltet Ihr in nächster Zukunft zu sehen, dass ihr Euren Rücken schützt.“ - Zoé – [/I] Zumindest erfuhr Keara so, daß Zoe´s Drohung gegen Saer Monteros in den Verhandlungen genauso heiße Luft gewesen war. Keara bedauerte den Umstand. Ein guter Kampf hätte ihr vielleicht den einen klaren Gedanken verschafft, den sie gebraucht hätte um ein ruhiges Gespräch mit Davek über den Kerker von Valvec und die Umstände, die dazu führten, zu führen. Aber dazukam es nicht. Keara summte noch immer der Schädel und jeder Schlag mit der Holzfälleraxt dröhte so doppelt durch ihren Körper. Doch noch in der Dämmerung stand die Ritterin da, hackte Holz und versuchte ihre Gedanken und Gefühle von Daveks Worten zu trennen. [I]„Will ehrlich sein. An vieles erinnere ich mich nicht. Ist besser so. Es kommt nur nachts zu mir. In fürchterlichen Träumen.“ - Davek Nebeltann – [/I] |
24.11.2012 14:21:20 | [Keara Malin von Stahlberg-Erkenbrandt] (#65662) |
Kriegerin | Hohenbrunn blieb was es war für Keara. Ein Spießrutenlauf. Ein Lichtblick war Fjandan, der ihr, obwohl sie unausstehlich war nach einer Nacht Holzhacken kam um die Wunden in ihrem Gesicht zu betrachten und ihr Heilsalbe mitbrachte, gar erbot sie auftragen und drängend vor einer Entzündung warnte. [i]„Wie geht es Euch...? Ist alles in Ordnung...? Ihr wurdet angegriffen...? Oder hat diesmal... jemand versucht, Euren Ruf zu schützen...?“ - Fjandan Tarn - [/i] Der andere Lichtblick war blondgelockt und hieß Isabelle. [i]„Ach mein Ruf ist sowieso hoffnungslos. Bin vermutlich sowieso schon bereits als brutales Mannsweib in Mirhaven verschrien. Wenn da dann noch hinzukommt, dass ich mich um eine ehrbare Ritterin sorge und versuche, ihr zu helfen, dann kann das sogar nur besser sein, meint Ihr nicht? Und ich kann es leider nicht versprechen, denn... ich kann das nicht mit ansehen und denke, dass Ihr nicht allein sein solltet. Ich weiß, wie ich mich an Eurer Stelle fühlen würde und... daher... weiß ich, dass das nicht schön ist. Und dagegen will ich etwas unternehmen und man wird _sicherlich_ etwas machen können! Nichts ist unwiederbringlich kaputt! Ich bin wirklich ganz zuversichtlich, dass es zwar vielleicht zur Zeit... nicht so gut vielleicht aussieht, aber dass wir das hinbekommen. Wie gesagt, der Herr Rivan würde sich ja auch freuen, Euch einmal wieder zu reden. Und wenn er Blödsinn redet, dann versohl ich ihm den Hintern! Versprochen!“ - Isabelle Dumonde - [/i] Mit nichts, von roher Gewalt bis blanken Zureden schien sie davon abzubringen zu sein, sich mit der Ritterin zu zeigen. Nicht mal die Tatsache, das Saer Monteros das Zimmer bezahlte in dem Keara Aufenthalt bezog, und sie deswegen auch in den Augen der Neider aus Mirhaven das Mal tragen würde, brachte sie davon ab. [i]„Ich verstehe Euch nicht! Ich habe Euch gestern sogar gesagt, wer dieses Zimmer bezahlt und Ihr kommt dennoch hier her. Ich fürchte um Euren Ruf, ich beiße Euch immer und immer wieder weg und dennoch sucht Ihr mich auf mit sanfter Hartnäckigkeit. Ich glaube irgendwie noch immer nicht, daß Ihr meinen Weg mit mir gehen wollt.“ - Keara Malin von Stahlberg-Erkenbrandt – [/i] Selbst nach einem heftigen Wutanfall suchte Isabelle die Ritterin am nächsten Tag erneut auf. [i]" „Lady Keara, entschuldigt, was auch immer ich gesagt habe, um Euch zu erzürnen. Das war nicht meine Absicht und es tut mir leid. Ich verspreche Euch aber, ich gebe nicht auf - und Ihr solltet es auch nicht. Ich werde Euch helfen! Ich werde melde mich noch einmal melden und hoffe, dass Ihr mir nichts nachtragt. Hochachtungsvoll, Isabelle Dumonde "[/i] Und mit dem folgenden ruhigen Gespräch der beiden, hatte die Anhängerin der Roten Ritterin plötzlich einen ersten richtigen Zugang zu Keara und eine Mauer in ihrem Rücken. [i]„Es muss Euch bewusst sein, dass jederzeit der Hauptmann von Valvec durch diese Tür kommen kann. Ich stehe neben ihm, nicht hinter ihm, vergesst das nicht. Ich kann Euren Durst über Ritter und Adel und Etikette stillen. Das was Ihr für nützlich erachtet lernt von mir, alles andere schlagt in den Wind.“ - Keara Malin von Stahlberg-Erkenbrandt – [/i] Und Keara einen Schützling. Eine Verantwortung. Eine Bezugsperson neben Saer Monteros und Fjandarn Tarn. Und so gestand Keara Isabelle, dass ihr das Laufen fehlte. Doch der Knöchel musste heilen. Isabelle half ihr den Fuß zu waschen, zu versorgen und zu bandagieren, redete munter weiter so daß der Ritterin etwas leichter ums Herz wurde und sie tatsächlich begann zu erzählen, sich ihr ein Stück öffnete. [i]„Wut bedeutet Leidenschaft. Wenn Ihr eine Rüstung tragt... nicht knicksen... tragt Ihr ein Kleid… nicht ritterlich verneigen... Und verneigen immer nur vor dem Ranghöheren... Rangniedrigen nickt ihr nur zu... der Etikette nach... oder Ihr macht es wie ich und verleugnet das Vorrecht Eures Blutes und erweist jedem Menschen Respekt als wäre er ein König oder eine Königin.“ - Keara Malin von Stahlberg-Erkenbrandt – [/i] [i]„Wobei ich nicht verstehe, dass Ihr Euer Blut verleugnet. Es gibt... viele Adlige da draußen, die ihr Blut ausnutzen. _Ihr_ würdet das bestimmt nicht. _Ihr_ gehört zu genau dem Adel, zu dem man als einfaches Volk aufsieht, weil Ihr die Ideale in Euch tragt, weswegen es den Adel gibt - zum Schutz des Volkes. Da gibt es Andere, die ihr Blut verleugnen sollten. […] Ich verzweifele irgendwie immer wieder daran, dass das so viele Menschen nicht verstehen wollen. Denn Adel und auch Entschlossenheit und vielleicht auch ein wenig Sturheit sind durchaus wichtig. Eine Mauer baut man ja auch nicht, damit sie nachgibt, sondern damit sie hält.“ - Isabelle Dumonde - [/i] Entschlossenheit gegen jede Form des Schmerzes. Keara lächelte. |
25.11.2012 14:08:44 | [Keara Malin von Stahlberg-Erkenbrandt] (#65695) |
Kriegerin | Das Meer, Cosima und Fjandan blieben hinter ihr zurück. [i]"Ihr seid gerade knapp dem Tod entronnen [Keara]... und als erstes klares, was Ihr sprecht, warnt Ihr mich vor jemanden..." - Fjandan Tarn - [/i] Es waren die Reste von Stolz, die Keara aufrechthielten, die sie weiterlaufen ließen, obwohl ihr Körper dazu nicht mehr in der Lage war. Ihr pochend heißes Herz und die Wärme von Fjandans Körper, der sie aus dem eisigen Wasser des Meeres gezogen hatte, hielten sie am Leben. DAS und ihr unbändiger Wille zu überleben, nicht aufzugeben, sich nicht zu ergeben. Die Umstände mochten widrig sein, doch sie hatte schlimmeres überlebt. [i] Damals. [/i] Es war immer das Gleiche. Ein friedlicher Gesprächsbeginn. Nur ein Moment lang. Schon im nächsten schaffte es niemand bis auf wenige positive Ausnahmen an sich zu halten. Selbstbeherrschung ebenso für Kelrath ein Fremdwort. In kürzester Zeit rieb er ihr Gerüchte unter die Nase. Erst über Fjandan, dann was Fjandan angeblich über sie gesagt haben sollte. [i]„Ihr sagtet eben Ihr seid gestolpert. Verzeiht, aber ich nahm an der Händler Tarn hätte Euch verwundet, als er Euch.....neulich auf der Strasse gestellt hat. […] Wohl eher [habt] Ihr ihn [verwundet], sucht er Euch doch überall und verbreitet Ihr würdet ihm Geld schulden. Wie nannte er Euch noch? Raubritterin? Ja, das war es.“ - Kelrath – [/i] Doch zum ersten Mal hatte Keara das Gefühl jemand bohrte so richtig zielgerichtet den Stiefelabsatz in ihre offene Wunden. Ihre Versuche eine Klärung herbeizuführen, sinnlos. Ihre Entschuldigung, da er scheinbar mehr Angst vor ihren Taten, als auf ihre Worte legte, sinnlos. [i]„Nehmt meine Entschuldigung.“ - Keara Malin von Stahlberg-Erkenbrandt – [/i] Ein Schwall schwarzer Schatten kam plötzlich aus Kelraths Hands, auf sie zugeschossen. Genau hatte sie es gesehen. Und dann in Wut und Panik gar nichts mehr. Schatten, die sich um ihren Kopf legten, in Mund und Nase eindrangen und ihr das Augenlicht und die Fähigkeit zu hören raubten. Keara stürzte blind über das Brückengeländer in den Fluss, wurde davongeschwemmt. Wassermassen, die über ihr zusammenschlugen. [i] Atme, Ritterin, atme... [/i] Die riesenhafte Pranke, die ihren Nacken griff, war diesmal irgendwie erbarmungsloser. |
26.11.2012 10:51:11 | Aw: [Keara Malin von Stahlberg-Erkenbrandt] (#65712) |
Kriegerin | Keara wankend, ein Schatten ihrer selbst, wurde noch bevor sie Hohenbrunn wieder erreichte, ein Schreiben von Isabelle in die Hand gedrückt. [i]„ Die guten Götter zum Grußen, ehrenwerte Lady Keara. Entschuldigt, dass es ein wenig jetzt gedauert hat, bis ich dazu kam, eine neue Nachricht an Euch aufzusetzen. Es liegt nicht daran, dass ich mich nicht melden will, sondern dass ich zur Zeit immer wieder in der Nähe von Burg Winterrache ein paar Dingen nachgehen muss. Es gab dort einen Vorfall mit einem Nekromanten und vermutlich diesem Pack von Xanathar-Leuten. Der Herr Rivan und Sir Pakusch haben mich und einige Andere darum gebeten, sich darum zu kümmern. Außerdem gab es noch ein paar Dinge in Mirhaven zu klären. Was aber nichts daran ändert, dass mich Euer Vertrauen ehrt - und ich hoffe, ich bin dieses Vertrauens würdig. Ich werde mich zumindest anstrengen und entschuldige daher schon im Vornherein meinen Sturkopf und mein Temperament. Auch wenn ich mich bemühen werde, dass ich mich nicht dafür entschuldigen muss. Ebenso ehrt es mich aber auch, dass Ihr mir ein wenig Einblick in das Leben einer Ritterin und deren Tugenden geben wollt. Ich bin seit einiger Zeit stets am Überlegen, wie ich Euch am besten erreichen kann, denn es ist nie so einfach - wie ich gestehen muss. Das ist natürlich kein Vorwurf und liegt natürlich an Eurer Natur als reisender Ritterin. Aber dennoch würde es mich freuen, wenn es einen Weg gäbe, wie ich Euch auf zuverlässigere Weise Nachrichten überbringen kann. So es einen Ort gibt, an dem Ihr regelmäßig vorbeischaut und an dem Ihr Euch sicher fühlt, so nennt ihn mir - oder wenn Ihr mir soweit doch noch nicht vertraut (was ich verstehen könnte), dann einen Ort in der Nähe, damit Ihr immer einmal wieder nachsehen könnt, ob ich Euch eine Nachricht schicke. Zumindest hoffe ich, dass diese Halblinge Euch irgendwie erreichen. Ich habe sie jedenfalls gebeten, auch auf den Wegen und möglicherweise ein wenig abseits nach Euch zu schauen. Wenn es keine Möglichkeit für einen zuverlässigen Nachrichtenaustausch gibt, so werde ich natürlich auch damit leben können. Dennoch wollte ich es zumindest ansprechen, denn vielleicht gibt es eine Lösung? Apropos Lösung: Sollte es von Eurer Seite aus Probleme geben, sei es mit dem Herrn Rivan oder sonst irgendjemandem in Mirhaven, wenn ich vermitteln soll oder Ähnliches, mein Angebot steht immer noch, dass ich Euch helfen kann, Euren Ruf zu bereinigen. Es wäre mir eine Ehre als Vermittlerin zur Not aufzutreten. Wichtig ist mir dabei einfach, dass Ihr wisst, dass Ihr in dieser Sache nicht allein seid. Und so ihr Mirhaven bisher gemieden habt, so wäre es mir eine Freude, wenn ich vielleicht helfen könnte, dass Mirhaven wieder ein Ort wird, den Ihr nicht mit Missgunst betrachtet und auch gegenüber der Stadtwache keinen Groll mehr hegt. Denn Mirhaven ist groß. Es gibt viele Dinge, die nicht gut laufen. Das ist ganz natürlich in einer solch großen Stadt - noch mehr als in kleinen Dörfern, in denen ganz andere Dinge falsch laufen können. Aber nicht alles in Mirhaven ist schlecht. Es gibt auch jene dort, die dafür eintreten und dafür kämpfen, dass Mirhaven eine gute Stadt ist. Das gelingt uns vielleicht nicht immer, aber ich versichere Euch: Solange ich dort bin, werde ich mein Bestes dafür geben. Und dank meines Sturkopfes könnt Ihr Euch sicher sein, dass ich damit nicht so schnell aufgebe. Gerade deswegen will ich ja auch in die Stadtwache, um etwas zu bewegen. Denn es ist unbestritten nicht alles gut in Mirhaven. Um so wichtiger ist es, dass man dort seinen Platz findet - und für seine Ideale kämpft. In einer Geschichte, die mir mal erzählt wurde, habe ich ein paar weise Worte aufgeschnappt, die in dieser Hinsicht vielleicht passen. Sie sind natürlich nicht von mir! Da will ich nicht so tun als ob. Aber sie gefallen mir - sehr. Denn sie zeigen, worum es geht. In dieser Geschichte ging es auch um genau diese Ideale, von denen ich schrieb, um dafür zu kämpfen, dass Gerechtigkeit geschieht, dass das Richtige auf der Welt passiert. Das war auch eine Geschichte - über Idealisten. Und dort sagte eine dieser Personen: "Für uns Träumer gibt es keine Siege. Nur den Kampf um diese Träume - und die Hoffnung, dass man in diesem Kampf nicht alleine steht." Daran dürfen wir nicht verzweifeln, sondern müssen einfach weiterkämpfen. Denn es ist der richtige Weg, den guten Kampf zu bestreiten. Ich werde in der nächsten Zeit in Hohenbrunn noch einmal vorbeischauen, in der Hoffnung, Euch zu erreichen. Falls Ihr weiterreisen solltet, gebt mir bitte Bescheid, wie und wo ich Euch erreichen kann. Mit diesen Worten verbleibt hochachtungsvoll und in tiefem Respekt, Isabelle Dumonde „ [/i] Winterache… Isabelle… Großmeister Pakusch hatte sie und den ehemaligen Korporal um Hilfe gebeten. Nicht sie. Ein Stich, der… vollkommen absurd war. Auf Winterrache erinnerte sich vielleicht kaum noch jemand an sie und Keara hatte bei den letzten Tafelrunden stehts abseits gestanden, vor Trauer, mit keinem mehr gesprochen. Ihre Grüße an den Orden waren wahrscheinlich auch nie angekommen. Zudem… war sie, wer weiß nicht viele Tage im Meer getrieben… Warum nur, schmerzte es Keara, daß man sie nicht um Hilfe gebeten hatte? Absurd. Und wie Isabelle selbst schrieb, sie war nicht erreichbar, trieb sich haltlos in der Wildnis rum, mied die Menschen in ihrem Zorn, in ihrer unverarbeiteten Trauer, fraß den Staub der Straße. Aber Isabelle, Isabelle hatte man um Hilfe gebeten. Irgendwie wärmte der Gedanke, während die Ritterin mit dem Brief ihres Schützlings in der Hand weiterwankte. [I]„Was soll ich mit Euch nur machen...?“ - Fjandan Tarn – [/i] Ohne Fjandan, der unvermittelt wieder an ihrer Seite auftaucht war, nachdem er seine Gefährtin in Sicherheit gebracht hatte, hätte sie den Weg nach Hohenbrunn wahrscheinlich nicht mal gefunden. [I]„Er [Kelrath] wird mich nicht kriegen, hohe Dame... er kann mich nicht kriegen.“ - Fjandan Tarn – [/i] Zum ersten Mal war dort in all dem Zorn plötzlich ein Moment Ruhe das Erlebte zu verarbeiten. [I]„Er... sprach erst ruhig... dann schlecht über Euch... über mich... dann provozierte er mich... ich war... wütend... doch sagte ihm ich würde sein Leben schützen... doch er sah als Angriff, dass ich ... auf ihn ...zuging... um die... Sache... zu klären... er.... verweigerte... die Annahme... meiner... Entschuldigung.. […] Schwarze Schatten, die in meinen Mund und meine Augen, in meine Ohren eindrangen... Ich... sah plötzlich nichts... mehr... hörte... nichts... mehr... ich... schrie... dann fiel ich.“ - Keara Malin von Stahlberg-Erkenbrandt – [/i] Und um Fjandan einzuschärfen, dass Saer Monteros nichts davon erfahren durfte. SO durfte er sie nicht sehen! Der Händler wollte sie stützen, doch Keara verwehrte es ihm. Es war wichtig! Sie musste allein, aufrecht, irgendwie den Weg nach Hohenbrunn, zurück in das Zimmer schaffen. [I]„Lieber auf den Füßen sterben, als auf den Knien leben!“ - Keara Malin von Stahlberg-Erkenbrandt – [/i] ER verstand sie. |
26.11.2012 17:38:05 | Aw: [Keara Malin von Stahlberg-Erkenbrandt] (#65728) |
Lisk | "Ich... fliehe nicht. Ich bin frei. Niemand hält mich. (...) Ich liebe den Wind und ich brauche es. Ich liebe sogar den ver´dammten Regen!" Letztenendes war es ein einziger Satz gewesen, der Raúl schlagartig glauben ließ Kearas Wesen verstanden zu haben und Zweifel in ihm aufkeimen ließ. Hier standen sie, in der Finsternis, in der Lagerhöhle zwischen Hirschdelta und Hohenbrunn, und sie sprach von Freiheit, während er sie auf Pfaden des Tyrannos' führte und sie anleitete. Würde er es je vollbringen sie nach seinen Vorstellungen zu formen? Würde sie ihren neuen Weg je akzeptieren können? Wie kam es überhaupt dazu, wenn sie Freiheit so sehr schätzte, daß sie je die notwendige Disziplin besessen hatte, um Rittertum, Etikette und Diplomatie erlernen und anwenden zu können? Es erklärte zumindest ihre übertriebene Ader das Ilmatertum zu leben - ein verzweifeltes Festklammern an einen Weg, der ihrem Wesen mehr abverlangte als es bereit war aufzugeben. Raúl realisierte, daß wenn er mit seiner Vermutung recht haben sollte, Tyrannos ihr keine Lösung sondern vielmehr das Gegenteil bedeuten sollte: Das Leben nach seinen Lehren würde sie zerstören. Trotz dem sich seine Gedanken um die Aussichtslosigkeit drehten, ließ er sich nichts anmerken und sprach mit grimmiger Entschlossenheit unbeirrt weiter auf die Ritterin ein. Ein solches Wesen mußte so oder so untergehen. Wenn, dann sollte sie wenigstens auf dem richtigen Weg scheitern! |
27.11.2012 14:00:43 | [Keara Malin von Stahlberg-Erkenbrandt] (#65748) |
Kriegerin | [i]„ Verehrte Dame Dumonde, mit Trauer muss ich Euch mitteilen, dass die Frau Baronin leider nicht in der Lage ist, Euren Brief zu beantworten. Jedoch bat sie mich, an ihrer statt zu antworten, um euch mit zu teilen, dass ihr Zimmer für zehn Tage bezahlt wurde, sie so lange noch in Hohenbrunn sein wird. Sie selbst war sehr verwirrt, nachdem ich sie aus dem Meer gezogen habe. Sie sprach immer wieder von einer Kielratte oder etwas ähnlichem, vor dem alle gewarnt werden müssten. Ich habe es nicht ganz verstanden. Doch falls ihr sie sucht, oder ihr eine Nachricht zukommen lassen wollt, so zögert nicht mich anzusprechen, oder mir eine Nachricht im Drachen zu hinterlassen. Als reisender Händler treffe ich sie irgendwie überraschend häufig, ab und an habe ich sogar etwas geschäftliches mit ihr zu tun, wie bei diesem Briefe hier, zum Beispiel. Für weitere Fragen stehe ich ebenso gerne zur Verfügung. Hochachtungsvoll, Fjandan Tarn, Reisender Händler und Feinschmied. [/i]„ Die Ritterin lag regungslos auf dem großen Bett in ihrem Zimmer im wilden Eber in Hohenbrunn. Es tat ihr leid um das blütenweisse Laken, daß sie mit ihrem nassen, alten Wappenrock beschmutzte, doch sie konnte für den Moment nichts dagegen tun. Nichtmal Isabelle ihre Güte verdenken. [i]„Könnt Ihr [Fjandan] ihr [Isabelle] antworten...bitte? Ich bezahle... mit meinem Gürtel.“ - Keara Malin von Stahlberg-Erkenbrandt – [/I] Die Adlige lag nur einfach da, das nasse Haar halb im Gesicht, halb floss es über das Leinen. Der Brustkorb hob und senkte sich langsam. Die Muskeln der Ritterin zitterten, gaben keine Ruhe. Der Körper forderte seinen Tribut und mehr: Schlaf. Doch Keara fand den Moment nicht, konnte nicht loslassen und starrte auf das ungebrochene dunkelgrüne Siegel des Briefes, der bei ihrer Rückkehr aus dem Meer, hier auf sie gewartet hatte. Ein schmuckloses Zeichen in dem die kräftigen Buchstaben [i]R M[/i] prangten. Raúl Monteros. Ein sanfter Schauern rann über ihren bebenden Körper bei der Erinnerung daran, wie er sie in der Höhle gehalten hatte. Um das Siegel herum waren recht klein die Tugenden des Tyrannos angeordnet worden. [i]Gehorsam, Demut, Geduld, Sorgfalt, Zielstrebigkeit, Entschlossenheit.[/i] Der Name [i]„Ritterin Keara von Stahlberg-Erkenbrandt“[/i] war in schwarzer Tinte in einer engen, gleichmäßigen, fast zackig anmutenden Schrift geschrieben worden. Seine Schrift. Ihr Name. Die blutigen Hände schlossen sich um das Pergament, und mit geschlossenen Augen brach die Ritterin das Siegel. |
28.11.2012 14:01:54 | Aw: [Keara Malin von Stahlberg-Erkenbrandt] (#65789) |
Mash | Davek und Keara hatten sich vernünftig unterhalten. Der Waldläufer vermutete, dass es das erste Mal seit Langem für sie war. Zuvor, bei ihren Begegnungen in Winterrache und Hohenbrunn: Nur Streitereien, verletzte Gefühle, Anschuldigungen. Alles Dinge, von denen Davek nichts hielt. Klare, einfache Worte hatten eine Basis für Vertrauen geschaffen. Vielleicht. Also wanderte er drei Tage später zu dem Unterschlupf, den er Keara gewiesen hatte. Er hatte die alte zugewachsene und offensichtlich verlassene Hütte ein paar mal von aussen gesehen, doch er selbst bevorzugte normalerweise immer den freien Himmel. Als Regenschutz hatte er sie sich dann doch gemerkt. Das hatte sich jetzt ausgezahlt: Keara war verstädteter und brauchte ein Dach über dem Kopf. Er ruckte die schwere Provianttasche zurecht. Darin befanden sich ein großer Laib Brot, Käse, ein paar Hand voll Johannisbeeren und natürlich Fleisch. Viel Fleisch. "Alles umsonst", brummte er leise in seinen Gedanken als die Hütte in Sicht kam, "wenn sie schon wieder abgehaun ist..." |
29.11.2012 12:11:40 | [Keara Malin von Stahlberg-Erkenbrandt] (#65823) |
Kriegerin | [i]“Tyrannos zum Gruß, Ritterin Keara von Stahlberg-Erkenbrandt, Meiner Pflicht auf Valvec ist es geschuldet, daß ich Euch nicht… - Raúl Monteros – [/i] Keara hatte den Brief verbrannt, doch jedes Wort war ihr im Gedächtnis geblieben. Gerade zu zischend, wie als wäre es verärgert, war das dunkelgrüne Siegelwachs im Kamin verbrannt, als habe es ein Eigenleben und dränge auf die Erfüllung der Wünsche seines Herrn. Und auch wenn die Ritterin es aus anderen Gründen tat. Sie folgte dem Inhalt des Briefes und verließ Hohenbrunn, als die Ausstände bei den Wirtsleuten getilgt waren und die zehn Tage vorbei waren. Wer sie sah, sah nur ein unruhiges Wesen, dass sich komplett in seinen schwarzen Umhang und die schwarze Gugel gehüllt hatte, welches scheinbar suchend umher zog, diese oder jene Höhle untersuchte und vor allem an keinem Ort lange bleibt. Neben unsichtbaren Augen war der Händler Tarn in diesen Tagen der einzige der die Ritterin zu Gesicht bekam. [i]„Stimmt etwas nicht...? Ist alles in... Ordnung...? Solltet Ihr nicht Bettruhe halten?“ - Fjandan Tarn- [/i] [i] „Bett...ruhe? Entschlossenheit gegen Form des Schmerzes.“ - Keara Malin von Stahlberg-Erkenbrandt - [/i] Als Keara scheinbar gefunden hatte, was sie geglaubt gesucht zu haben, kam es zu dem nächsten Zwischenfall, der Ilmater und Tyrannos kurzfristig das Heft aus der Hand nahm und Beshaba lächeln ließ. Hätte sie davon gewusst. Doch es waren nicht die Blicke der Götter, die auf der Ritterin lagen, sondern drei menschliche Augenpaare. Dazu kamen eine ruhige besänftigende Stimme, die jedoch wenig Einfluss auf Keara in diesem Moment gewann, eine Stimme eines vernünftigen Mannes der sich als Herr Starag vorstellte und die Stimme einer Anhängerin von Loviatar. Eine Information, die die Keara nur durch Fjandan gewann und in die in dem Augenblick nicht wichtig erschien. [i]„Ich fordere Euch heraus. Lehnt ab und folgt der Furcht oder nehmt an, Eure Entscheidung. Ich handel nicht im Namen Valvecs.“ - Keliss Mahtab -[/i] [i]„Dann stellt Eure Regeln auf [gen Keliss]... wenn es um eine Forderung geht.“ - Stanis Starag -[/i] [i]„Gute Dame [gen Keliss], nehmt meinen guten Rat an, und lasst diese Sache bleiben. Das ist besser für Euch, glaubt mir.“ - Fjandan Tarn- [/i] [i]„Ich bedauere, dass Ihr nicht bereit seid für die Stadt von Saer Monteros einzustehen. Ich trage Euer Leid. Vergreift Euch an mir und verleiht Eurer Forderung Nachdruck. Ich werde mich nicht wehren.“ - Keara Malin von Stahlberg-Erkenbrandt - [/i] Viel wichtiger war der Baronin gewesen, dass die Frau eine Herausforderung ausgesprochen hatte, der sie keine Taten folgen ließ, als die Ritterin sich mit geöffneten Armen erbot diese anzunehmen, wenngleich der Frau, die offensichtlich nicht von Adel war, und ihr somit kein Duellrecht zustand, so Keara nicht annahm. Und die Tatsache, daß sie sich so offen von Saer Monteros abwandte und ihn verleugnete, bedeutete eine sehr schlechte Moral für seine Stadt. Wie schlimm litten die Menschen unter seiner Herrschaft? Gab es Aufstände in Valvec? Hungersnöte? Während ihre Gedanken rasten, wankte Keara nicht. [i]„Ich stehe neben Saer Monteros. Ihr verleiht Eurer Forderung keinen Nachdruck. Eure Worte sind hohl, nur heiße Luft. So zieht dahin...“ - Keara Malin von Stahlberg-Erkenbrandt - [/i] Mit weit ausgestreckten Armen stand die Ritterin vor der Frau und ihr Blick loderte im kalten beherrschten Zorn auf. Doch sie verdiente ihre Wut schlichtweg nicht. Den Worten von Raúl Monteros aus der Höhle folgend, griff Keara das schmerzende Gefühl aus Zorn und Leidenschaft und schloss es in ihr Herz ein um es für den Moment zu bewahren, wo es wieder herausbrechen würde. |
30.11.2012 13:11:53 | [Keara Malin von Stahlberg-Erkenbrandt] (#65835) |
Kriegerin | [i]“… zum angekündigten Zeitpunkt aufsuchen können werde.“ - Raúl Monteros – [/i] Fjandan war außer sich nach dem Zwischenfall. Wahrscheinlich zu recht. Doch Keara führte ihn immer tiefer und tiefer in den Sumpf, ließ alles hinter sich zurück. Der Ort an dem nach Saer Monteros der Tod lauerte, versprach ihr etwas anderes. Ruhe. Erst nach und nach erreichte Fjandans wüten sie. Erst als er sie anbrüllte und seinen Rapier vom Gürtel zog nahm sie ihn durch den Schleier roter Wut wahr. [i]„Was, wenn sie [Keliss] Euch erschlagen hätte?!?“ - Fjandan Tarn- [/i] [i]„Ihr glaubt, sie hätte mich erschlagen können? Sie war halb nackt!“ - Keara Malin von Stahlberg-Erkenbrandt - [/i] [i]„Ihr habt Euch vor sie [Keliss] gestellt und wolltet Euch nicht wehren, verdammt nochmal! Was sollte das also? Wollt Ihr sterben? Seht Ihr keinen Sinn mehr in Eurem verdammten Leben? […] Wenn Euch Euer Leben nichts mehr wert ist, dann beendet es! Dann haben wir alle ein Problem weniger!“ - Fjandan Tarn- [/i] In Bruchteilen von Augenblicken reagierte Keara. Ihr Schwert blieb wo es war, doch ihr Körper wurde zur Waffe. Als es ihr nicht gelang ihn mit einem Fußtritt zu entwaffnen, rannte sie ihn schlicht um, riss ihn hart zu Boden, seinen Körper in den Schlamm drückend. Dabei waren es einfache aber wirkungsvolle Hebel, die sie zum Einsatz brachte, seinen Körper so an den schmerzhaftesten Stellen fixierte. Kein Kampfstil einer Ritterin, eher einer aus der untersten Gosse. Wäre sie nicht ein Flammenmeer gewesen, hätte Keara vielleicht gemerkt, daß ihr gegenüber darauf bedacht gewesen war, daß der Kampf harmlos blieb. Doch so zog es gnadenlos an ihr vorbei. [i] „Zwingt... mich nie... wieder... die Klinge gegen Euch... ziehen... zu müssen... _Wenn_ ich das tue, werde ich sie auch benutzen. Habt Ihr ver´ standen, ver ´dammt?“ - Keara Malin von Stahlberg-Erkenbrandt - [/i] Saer Monteros Lehren. Ihre Stimme vibrierte vor Zorn und seelischer Qual, doch es war Fjandan, der körperlichen Schmerz litt. [i]„Ihr... tut mir weh.“ - Fjandan Tarn- [/i] [i] „Habt Ihr ver´ standen, ver ´dammt? Wenn ich irgendwas... kann... dann überleben!“ - Keara Malin von Stahlberg-Erkenbrandt - [/i] [i] „Aye... aye!“ - Fjandan Tarn- [/i] Eindringlicher, sanfter redete sie weiter, doch dann plötzlich ließ Fjandan ruckartig los, als ihr siedend heiß bewusst wurde, was sie gerade tat. Langsam rutschte sie von ihm runter, neben ihn in den feuchten schlammigen Boden. [i] „Was geht in Euch vor, Ritterin...? Wenn Ihr... leben wollt... warum tut Ihr dann sowas? - Fjandan Tarn- [/i] [i] „Ich hätte ihr Leid getragen... Sie war meines Zorns nicht würdig!“ - Keara Malin von Stahlberg-Erkenbrandt - [/i] Ihre Gedanken rasten, der Körper verweigerte erneut seinen Dienst, begann zu zittern. Der Händler blieb bei ihr, richtete sich stöhnend auf, als Keara die Hand nach ihm ausstreckte. [i] „Ihr [Fjandan] wisst was ich tue. Ihr wisst wo ich stehe und Ihr wisst was ich versuche zu erreichen. Kommt mich im Kerker von Mirhaven, Valvec oder… Winterrache besuchen wenn ich scheitere.“ - Keara Malin von Stahlberg-Erkenbrandt - [/i] Vielleicht sah er wie sie, daß Ilmater und Tyrannos aus ihr sprachen. Vielleicht nicht. Zumindest glaubte Keara das. Mehr denn je, musste sie sich besinnen, den Zorn wieder eindämmen und dennoch ihren Pfad nicht verlieren. Sie wußte es gab einen Weg zurück in die Dämmerung. Für sie und Saer Monteros. Standhaft bleiben, ja das würde sie. Zudem glaubte sie in diesem Moment zu erkennen, daß sie Saer Monteros nicht fürchtete, gar dem nächsten Treffen entgegenfieberte in der närrischen Hoffnung die beiden letzten Aufgaben würde ihn zufrieden stimmen. Der Gedanke es zu beenden war fürs erste… fort. Andersrum musste sie noch den Ort, der ihm wichtig gewesen war genauer untersuchen… und schon jetzt wusste die Ritterin, dass ihr nicht gefiel was sie auf den ersten Blick dort in der Höhle gesehen hatte und mahnte sich eindringlich vorsichtiger zu sein. Doch während Keara dort neben dem blonden Mann im Schlamm saß, erkannte sie, noch etwas. Fjandan war nicht nur ihr letzter und einziger Kontakt neben Isabelle zur Außenwelt. Sondern auch ein Freund. Ein Freund, dem sie immer und immer wieder unrecht tat. Er verfolgte sie nicht! Und sein Angebot ihre Schulden zu begleichen war Herzensgüte und nicht die Vorbereitung auf eine Erpressung wie von Salvos Burkhardt! [i] „Ich berichte niemanden... ich erzähle hin und wieder, wie ich halt von meinem Tag erzähle... aber ich werde nicht dafür bezahlt, Euch zu verfolgen. Und auch wenn Ihr eine hübsche, interessante, wenngleich verrückte Frau seid... so habe ich auch gar keine Zeit, Euch zu verfolgen.“ - Fjandan Tarn- [/i] Immer und immer wieder. |
01.12.2012 11:07:33 | [Keara Malin von Stahlberg-Erkenbrandt] (#65857) |
Kriegerin | Raúl Monteros Gesichtszüge – und seine Worte – beherrschten Kearas Gedanken. [i]“Meine Ausbildung. Mein Weg. Meine Regeln. Wir gehen nicht ehe Ihr mir ins Gesicht blickt und zu Euren Taten steht.“ - Raúl Monteros -[/i] Ihr nächstes Treffen begann unvermittelt und mit einer Reihe von Fragen. Eine nach der anderen. Hart und unnachgiebig. Kearas Versuch auszubrechen, verschlimmerte die seiner Ausforschung nur noch und die Fragen folgen nun erst recht unerbittlich aufeinander. Zudem blieb die drängende Frage….Ausbildung zu was… unbeantwortet. Wie so viele Fragen, die sie an den Ritter hatte. [i]“Ich... hasse Verhöre, Saer!“ - Keara Malin von Stahlberg-Erkenbrandt – [/i] [i]„Dies ist kein Verhör. Glaubt mir, Ihr wollt kein Verhör unter mir erleben. Dies ist die Einforderung eines fälligen Berichtes zur Erledigung einer aufgetragenen Aufgabe. Meine Anweisungen waren klar und ich erwarte ebenso klaren Bericht zur Ausführung. Ihr habt also die Wahl: Laßt Euch weiterhin die Worte aus der Nase ziehen... oder berichtet von Euch aus, wie es Euch erging.“ - Raúl Monteros -[/i] Die Ritterin bebte. Es war kein Zittern wie vor Angst und es war auch kein Beben vor Kälte. Erregung? Zorn? [i]„Zeigt es mir. […] Runter mit Eurer Kapuze. Und dann führt Ihr mich an die Stelle, die Ihr glaubt, die ich meinte. Dort bereden wir weiteres.“ - Raúl Monteros -[/i] Mit ihrer rechten Hand streifte Keara die Gugel herab und gab den Blick auf die blasse, irgendwie aufgequollene Haut ihres Gesicht frei. Das linke Auge war noch immer blau und geschwollen, die Haut darüber aufgerissen von dem Schlag von seinem Panzerhandschuh, kaum verheilt im Meer. Und an der rechten Schläfe eine drei fingerbreit klaffende Wunde, nicht verkrustet, nicht blutend, einfach nur offen, wie von einem Zusammenstoß mir irgendwas harten, eigentlich eine eher kleine Sache, und jünger als die Wunde an der linken Schläfe, die ebenso damals schon kaum geblutet hatte. Kearas einstmals schöne Augen lagen tief in dunklen übermüdeten Augenhöhlen, und zeigten ihm nur noch Schatten ihres einstigen Temperaments, als habe sie etwas ausgelaugt. Die Ritterin hielt seinen regungslosen Blick. Zusammen an einem Ort zwischen Kampf und Tod. |
03.12.2012 09:39:35 | [Keara Malin von Stahlberg-Erkenbrandt] (#65909) |
Kriegerin | [i]„Dieser Altar steht für Krieg. Krieg, Kampf, Konflikt... die Entschlossenheit sich Widrigkeiten in den Weg zu stellen.“ - Raúl Monteros – [/i] Der Ort war kein guter Ort. Es war ein grausiger Ort… oder Kearas Fantasie ging mit ihr durch! Ein großer alter Stein, wuchtig, mächtig. Seine Oberfläche war mit vier Halterungen bestückt. Wie für Hände und Füße eines Opfers… oder wie man jemanden auf einer Streckbank befestigte. In der Mitte eine Vertiefung, die sich zu einer Seite öffnete direkt darunter ein altes Steinbecken in dem Keara Reste von einer getrockneten Flüssigkeit fand. Einer roten Flüssigkeitkeit. Blut? Blut! [i]„[Ihr sagt…] kein "guter" Ort. Sagt... was ist "gut"? Glaubt nicht, ich würde es nicht bemerken. Ich sehe es in Eurem Gesicht, an Euren Augen. Angst... Zweifel... Die stille Frage wie weit ich gehen würde - ob das Vertrauen in mich richtig gesetzt war. […] Ich sage Euch: Gedenkt Eurer Lektionen, Ritterin... in ihr finden sich die Antworten.“ - Raúl Monteros – [/i] Der Streiter tauchte den Altar in grünes Licht, während die Ritterin nicht näher trat, weit hinter ihm zurück blieb. Bilder jagten durch ihren Kopf, zu schreckliche Vorstellungen kamen alten Erinnerungen. Dazu der feste Entschluss nicht zu wanken, der Hoffnung Nahrung zu geben. Sie konnte etwas bewirken an seiner Seite! Ihr Platz war an seiner Seite. Wolf, Wolf… und damit Torm und Ilmater hatten es von Anfang an so gefügt. Wegelagerin, Raubritterin, Abschaum, Quertreiberin… All die Schmähungen ertrug die Ritterin, zumindest solange das Raubtier nicht ausbrach, mit Innerer Stärke. Auch den Wunden aus Kelraths Angriff, die Wunden aus dem Meer, mußte Keara sich stellen, sie nicht länger verbergen. Raúl Monteros lehrte sie, daß die entstehenden Wunden Zeichen Ihrer Leistung... Ihres Tuns... Ihrer Entscheidungen... Ihres Seins mit Stolz und Würde zu tragen waren. Das Keara auch die Zeichnung seines Fausthiebes trug, rückte in ihrem Bewusstsein nach hinten. Eigenständigkeit hatte der Ritter von ihr gefordert, als sie blind vor Trauer durch die Wildnis gestürmt war. Heute war die Entscheidung nach Winterrache zu gehen Konsequenz daraus. Keara brauchte Hilfe, so oft sie sie aus den falschen Gründen, wie sie nun erkannte, abgelehnt hatte. Einzig der Gedanke an Winterrache erschien ihr richtig. Denn dort war sie schon einmal versorgt worden war ohne das Großmeister Pakusch ihr Fragen gestellt hatte. Denn noch immer war der Umgang mit Wunden Keara so unvertraut wie der Lauf der Gestirne über ihr. In den letzten Jahren hatte Wolf die Hand auf die Verletzungen aufgelegt, sie im Namen seines Gottes geheilt. Und davor? War eh alles anders gewesen. Und das Kloster des Ilmater in Zellbross verblasste in ihrer Erinnerung Tag um Tag mehr. Da es unbewusst geschah, nahm die Ritterin den Ursprung dessen nicht einmal wahr. [i]„Ihr wollt an meiner Seite stehen? Dann haltet Euch fern von der Winterrache. Dies ist kein Platz für Verdammte. […] [Ihr sagt] das Mal [mit mir gesprochen zu haben] verdammt nicht? >>Wegelagerin, Raubritterin, Abschaum, Quertreiberin<< Und Ihr sagt, Ihr wärt nicht verdammt? Was glaubt Ihr wie die Ritter [aus Winterrache] nun reagieren _müssen_, wenn Ihr auf deren Schwelle erscheint. Glaubt Ihr wirklich, sie würden all das ignorieren? Glaubt mir, Ritterin... ich verstehe eine Menge von Hass, Zwietracht, Furcht. Und Ihr seid in all diese Aspekte bis zum Hals verstrickt, ob es Euch gefällt oder nicht. Nun könnt ihr zwei Dinge tun: Ihr könnt laufen und Euch verkriechen, gejagt von Hass, Zwietracht und Furcht oder Ihr könnt es akzeptieren, dass allein Eure Präsenz diese Emotionen in all den Geschöpfen um Euch herum auslöst.“ - Raúl Monteros – [/i] Hätte er in diesem Moment nicht seine Hand ausgestreckt um ihr etwas zu zeigen und wäre seine Stimme genauso monton gewesen wie oft, wären die Dinge vielleicht anders gekommen. Denn seine Worte rissen an Kearas Inneren schlugen tiefe Wunden. Doch seine dargebotene Hand, die er einladend und respektvoll ihr ritterlich darbot und seine Stimme mit weniger Kälte als sonst sprach, nährten in Keara erneut die die Hoffnung, hier an seiner Seite ein Hauch guten Einfluss auf ihn bewirken zu können. Die erschreckende Wahrheit, warum all die Menschen so ablehnend auf sie reagierten, erschien sie weniger hart. Das es beileibe aber gar nicht alle Menschen waren die Keara für ihre Befreiung von Tai Li aus Saer Monteros Hand verdammten sah die Ritterin in diesem Moment nicht. Raúl Monteros fand Kearas Blick, hielt ihn ruhig und unnachgiebig sanft. Und der Teil in der Ritterin der bebend und warnend aufschrie, verlor sich in seinen Augen, als sie bewußt an die Seite des Ritters trat und eine Welle von Leidenschaft und Sehnsucht über sie hinwegbrandete. [i]„Es gibt kein Laufen. Denn Hass, Zwietracht und Mißgunst sind stets mit uns. Wie Ihr bereits gemerkt habt. Wir dienen dem Tyrannen, ob es Euch gefällt oder nicht. So tut das, was ich Euch schon von Anbeginn als Ratschlag erteilte: Akzeptiert. Dann könnt Ihr mit Stolz seinen Weg beschreiten und all denen, die glauben Euch verdammen zu können zeigen, was wahrer Hass, Zwietracht und dergleichen bedeutet.“ - Raúl Monteros – [/i] Ihre bloße Hand lag in seiner rechten Hand mit der er sie nun sanft näher zog. Keara spürte kaltes Leder und das Metall seines Handschuhs, den er selbst jetzt nicht abnahm. Sie folgte seiner Aufforderung, frei von Befehl, die Augen zu schließen. Diesmal war es leichter. Die Höhlenwände rückten in seiner kraftvollen Aura an den Rand ihres Bewußtseins. Seine linke Hand senkte sich langsam auf die Wunden in ihrem Gesicht, tauchte diese in das grünschimmernde Licht seines Rings. Kühlend und schmerzhaft zugleich. Ein Teil von ihr rebellierte erneut, wollte fliehen. Ein anderer trank von seiner Nähe, seiner Aufmerksamkeit, der Aufmerksamkeit seines Gottes. Halb gebannt, halb verzweifelt, hielt sie seine rechte Hand fest umschlossen und trank schließlich in großen Zügen von der göttlichen Macht, die sich über seinen Ring in seine Hand in ihrer Stirn und den Wunden ausbreitete, seine Aura noch verstärkte. [i]„Ihr habt den Pfad des Tyrannen beschritten und verbreitet seine Ideale ohne Zutun. Möge er Euch Entschlossenheit, Zielstrebigkeit, Geduld und Demut schenken diesen Pfad weiterhin zu bestreiten... mit all Eurer Überzeugung.“ - Raúl Monteros – [/i] Keara die unzähligen Heilungen im Namen der Lichten an eigenen Körper gespürt hatte, die den sanften warmen Schauder von Ilmater, die heiße edle Kraft Torms kannte, wurde durch Tyrannos in eher schmerzhaft aufgerichtet. Es gab kein mildes Wohlwollen, keine reinigende Gabe. Es war eher ein Art Befehl an ihren Körper zu gehorchen, sich aufzuraffen, den Schmerz zu ignorieren. Ebenso durchdrang Keara ein unangenehmes Gefühl einer Warnung vor Versagen. Nur den Hauch eines Moments, dann überwog die sich einstellende Stärkung und die Linderung der vielen Verletzungen ihres Körpers dem befremdlichen Heilung. Süßer Schmerz war die Belohnung für diesen Augenblick widerstrebender Gefühle, die sich durch Kearas Körper bahnten. Es fühlte sich befremdlich an und doch genoss sie es auf unerklärliche Weise. Und entsetzlicher Weise rebellierte ihr Körper nicht. Doch es brauchte sehr lange, bis die Ritterin wieder sprach, in ihrer Gedankenwelt verzweifelt und gleichzeitig irgendwie stolz versuchte die Dinge zu ordnen, die er ihr auf den Kopf zugesagt hatte. [i]„Saer, wenn allein in meiner Präsenz... bereits ohne mein Zutun Tyrannos Aspekte liegen... Wie konnte Wolf das nicht sehen... wie konnte Torm das nicht sehen? Er sprach mich einst frei nach meiner Beichte!“ - Keara Malin von Stahlberg-Erkenbrandt – [/i] [i]„Ich habe Euch diese Antwort bereits gegeben: Sie sahen es. Doch sie wollten es ersticken. Natürlich sprachen sie Euch frei, in der Hoffnung Euch damit unter Kontrolle halten zu wollen. Immerhin sind Torm und Tyrannos erbitterte Feinde... Es gibt keine bessere Methode ihm ins Gesicht zu spucken, als ihm einer seiner Streiter abzugreifen oder vorzuenthalten.“ - Raúl Monteros – [/i] |
05.12.2012 09:02:20 | [Keara Malin von Stahlberg-Erkenbrandt] (#65965) |
Kriegerin | [i]„Meine Pflicht ruft mich, doch will ich mit Euch bei unserem nächsten Zusammentreffen einen Ausflug mit Euch tun. Da gibt es jemanden, den Ihr kennenlernen solltet. […] Solltet Ihr mich je brauchen: Schickt Nachricht nach Valvec. Sie wird mich erreichen.“ - Raúl Monteros – [/i] Es war nicht das… normale Gefühl von Einsamkeit, daß Keara befiel, als Saer Monteros fort war, Fjandan seinen Weg fortsetze um Geschäfte zu erledigen und Rivan Fearis in seiner prächtigen Rüstung auf seinem Schimmel wieder nach Mirhaven zurückritt. Es war eine innere Kälte, die die Ritterin packte. Eine sanfte Verzweiflung. Anzunehmen, das Ilmater einen Blick in ihr Innerstes warf, ihre Beweggründe für die Stärkung ihres Körpers durch seinen Feind, erkannte, war… närrisch und dumm. Zudem verblasste ihre erste stürmische Aufregung, daß Raúl Monteros ihr jemanden vorstellen wollte, als sie Fjandan Tarn zerknirscht gestehen mußte, daß die Schneiderin von Hohenbrunn seinen Umhang in „Verwahrung“ hatte. Und auch ihren Ansturm auf Fjandan jemanden zu finden, der die alten Riemen ihrer Ritterrüstung aufbessern, das Metall polieren und ölen konnte und die Bitte ein Anwesen auf der Insel zu finden, wo sie einen sicheren Rückzugsort hatte, erreichte ihn nicht wirklich. [i]„Ich war gezwungen, die Wirtin des Drachens zu bezahlen... sie wurde überaus ungeduldig. […] Ich hatte keine andere Wahl... ich musste irgendetwas tun, ansonsten wärd Ihr nun mit einem Bein im Schuldenturm. […] Ich muss nun weiter, Hohe Dame... aber ich mache Euch einen Vorschlag. Ihr sorgt dafür, dass Ihr die weiteren Raten zahlen könnt bei der Wirtin. Ihr gebt mir Eure Plattenrüstung... und ich schaue, dass ich eine Kettenrüstung, irgendetwas, was respektabel aussieht, für Euch besorge. Überlegt es Euch. Dann sehen wir, was wir mit dem anderen Geld machen, was Ihr mir schuldet.“ - Fjandan Tarn – [/i] |
06.12.2012 07:23:27 | [Keara Malin von Stahlberg-Erkenbrandt] (#65992) |
Kriegerin | [i]„Kein Ort... für eine Ritterin. […] Sieht aus, als ob Ihr eine harte Zeit hattet, schöne Fürstin. […] Ich bin kein Heiler... aber ich stell auch keine Fragen, die Ihr nicht beantworten wollt. Also... wie wäre ein Handel? Ihr... fragt, was Ihr zu fragen wünscht... doch lasst mich diese... diese... Kratzer einmal näher betrachten. […] Außerdem... wann habt Ihr wieder mal die Gelegenheit, mir eine jede Frage stellen zu können? Na?“ - Rivan Fearis – [/i] Zurück in Bauernfurt schien die Welt für einen Moment stillzustehen, als Eisenhuf der Ritterin zur Begrüßung warme Luft ins Gesicht blies und seinen Kopf vertrauensvoll vor ihrer Hand senkte. Das riesenhafte Streitross sah besser aus und ein Hauch von Glanz war in sein schwarzes Fell zurückgekehrt, seit dem Keara den Sack Hafer gebracht hatte. [i]„Mich... würde es zu sehr interessieren... wie Ihr Euch diesen Tyrannenkuss eingefangen habt? Aber ich wollte Euch keine Fragen stellen... denn das ist heute Euer Anrecht. […] Ich verlange nicht mehr, als Euch helfen zu dürfen. […] So...oder so. Der Kuss des Tyrannen geht durch den Panzerhandschuh seines schwarzen Ritters. Mal Ehre... mal Strafe.“ - Rivan Fearis – [/i] Dennoch sah man noch immer die Rippen des Tieres und die bange Frage, wann Keara mit Eisenhuf das nächste Mal über die Wiesen galoppieren konnte stand unbeantwortet im Raum. Dass die Ritterin sich lieber mit der Frage hätte beschäftigen sollen, woher sie das nächste Futter für ihr Tier bekam oder wie sie den Bauern besänftigte, der sich wegen der fehlenden Stallmiete hinter ihr aufbaute, drang nicht zu ihr durch. Zu sehr rasten ihre Gedanken durch das heute erlebte. [i]„Den Mann, den Ihr [Rivan Fearis] Hund [Raúl Monteros] nennt, und zu beleidigen sucht, ist nicht durch Eure Zunge zu beleidigen. Der Mann von dem Ihr glaubt er schlägt mich, hat mich mit diesem einem Schlag vor Finsternis und Wut bewahrt.“ - Keara Malin von Stahlberg-Erkenbrandt – [/i] Die Ritterin dachte an den Schimmel mit dem der ehemalige Korporal ausgeritten war, und ihr wurde ganz anders. Heute hatte sie ihn zum ersten Mal wiedergesehen. Doch zuerst hatte Keara nur Augen für das Pferd gehabt. Gut genährt, gut gepflegt. Kein Staub im Fell, der Schweif sicher handverlesen, die Hufe sorgsam ausgeschnitten. Sattel und Zaumzeug aus feinstem Leder! Nicht brüchig, nicht alt, nicht dreckig! Eher im Gegenteil, schwarzes Leder mit matten goldenen Beschlägen. Der Mann musste ein Vermögen besitzen! [I]„In dem Schlauch ist... unter anderem Heilsud. Lässt jede Wunde einigermaßen Heilen. Wenn Ihr etwas braucht... Mirhaven steht Euch offen und ich kann auch einen Heiler hierher bestellen. Auch das schöne Volk schuldet mir noch den ein oder anderen Gefallen... wenn Euch dieses lieber wäre.“ - Rivan Fearis – [/i] Er trug keine Abzeichen der Stadtwache mehr, was Fjandans Worte bestätigte, daß er aus dem Dienst genommen wurde. Stattdessen trug er nun wertvollste Intarsien aus blauem Metall als Zierde auf seiner Rüstung. Sie wirkte uralt und doch gepflegt. Keara sah die Zeichen Tymoras auf ihr abgebildet. Die Rüstung sah nicht wie die eines Stadtwächters aus, eher zierte sie sicher einst eher Könige, Krieger und Ritter, die sich sehr viel auf Gold einbildeten. An seiner Seite trug er seinen Säbel. Den gleichen, den er mitten in den diplomatischen Verhandlungen in Hohenbrunn gezogen hatte! Erneut wurde ihr ganz anders. [I]„Keine Sorge... um solche Sachen wie Gold. Das sollte Euer geringstes Problem sein, hm? […] Der [Orden auf Winterrache] hat einige Probleme. Vielleicht könntet Ihr dabei helfen. Wenn... Ihr denn bereit wärt, mich bei Gelegenheit dort zu treffen. Und dann... kann man auch mal über so etwas wie Bezahlung nachdenken, wenn Ihr so wollt. Die Ritter... brauchen Eure Hilfe. […] Nun... ich weiß nun... wo ich Euch finden kann... und Ihr hoffentlich, dass ich nicht das Monster bin. Tymoras Lachen mit Euch... Ihr habt es nötiger als ich... und das will was heißen, Fürstin.“ - Rivan Fearis – [/i] SEINER Ritterin blieb keine Zeit sich Tagträumen von Heldentaten für Winterrache hinzugeben. Als sie jemand hart an der Schulter griff und mit Gewalt von Eisenhuf wegriss, holte Keara die Gegenwart ein. |
07.12.2012 10:08:24 | [Keara Malin von Stahlberg-Erkenbrandt] (#66031) |
Kriegerin | Der Dornenwald wurde unvermittelt dichter und Schauplatz einer kurzen aber erneut heftigen Begegnung zwischen Kelrath und Keara. Wie beim ersten ihrer Treffen trug er einen Dreitagebart und halblange Haare, der sorgsam nach hinten gekämmt waren. Seine Haarfarbe schwankte zwischen braun und rot. An seine Augen konnte die Ritterin sich hinterher nicht erinnern. Wohl aber an Raúl Monteros Worte die wie die Faust aufs Auge zu Kelraths Verhalten passten. Fjandan der zwischen beiden stand schien weder im Weg stehen zu wollen, noch den Weg zwischen den beiden frei zu geben. Sein entwaffnendes Lächeln lenkte die Baronin für einen Moment, bevor sie Kelrath wieder fixierte, ihn direkt ansprach, aus einer natürlichen Autorität heraus, die Lage zu klären suchte. [i]„Was habt Ihr mit mir gemacht, Kelrath?“ - Keara Malin von Stahlberg-Erkenbrandt – [/i] Kaum hatte er die Ritterin gesehen, zog er etwas aus seinem Gürtel, verbarg es in seiner Hand und wich zwei Schritte zurück. [i]„Da wo ich herkomme nennt man dies 'sich zur Wehr setzen' und man tut es für gewöhnlich, wenn man angegriffen wird.“ - Kelrath – [/i] Seine Stimme war kalt. Kearas Stimme dagegen gänzlich ruhig. Sie hatte den Zorn unter Kontrolle. [i]„Dann war Eurer Problem, dass Ihr überreagiert habt... ein Schritt auf Euch zu, ist kein Angriff und sollte Euch nicht derart in Angst versetzen, daß Ihr... was auch immer mit mir getan habt! Zudem habt Ihr meine Worte nicht hören wollen. Alles wäre vermeidbar gewesen. Ihr reagiert auf meine Präsenz, ich will es Euch zeigen.“ - Keara Malin von Stahlberg-Erkenbrandt – [/i] Ein heftiger Schritt auf ihn zu, ließ Kelrath erneut einen Schritt zurückweichen. Eine einfache erneute Bestätigung von Saer Raúl Monteros Worten. Eine Wahrheit, die Keara nicht schmeckte oder sie nicht bereit war so einfach hinzunehmen! Für den Moment jedoch konnte sie die Folgen der Furcht, die sie in Kelrath auslöste nur abmildern, nicht aufheben. Doch wenn wirklich Aspekte von Tyrannos ungewollt in ihrer Ausstrahlung lagen, dann mußte sie dagegen ankämpfen! [i]„Sie sahen es. Doch sie wollten es ersticken. Natürlich sprachen sie Euch frei, in der Hoffnung Euch damit unter Kontrolle halten zu wollen. Immerhin sind Torm und Tyrannos erbitterte Feinde... Es gibt keine bessere Methode ihm ins Gesicht zu spucken, als ihm einer seiner Streiter abzugreifen oder vorzuenthalten.“ - Raúl Monteros – [/i] Hatte ER sich [i]deswegen[/i] in all den Jahren nur ein einziges Mal offenbart? Gaben die ver´dammten Götter sie erneut auf? Nein.... hatten sie sie jemals aus der Finsternis zurückgeholt? [i]"Die Zweifel in Euch, Euer Zorn führen Euch direkt in die Dunkelheit, Baronin. Es gibt einen anderen Weg." - Wolf von Erkenbrandt - [/i] Tiefer hinein in den Dornenwald... tiefer hinein! Ein altes Herrenhaus auf einem Hügel. Eine Zuflucht. [i] "Äh... dort vorne... gibt es Werwölfe, Hohe Dame!" - Fjandan Tarn -[/i] |
10.12.2012 11:46:13 | Aw: [Keara Malin von Stahlberg-Erkenbrandt] (#66136) |
Kriegerin | Abermals blutete Keara. [i]„Alles... äh... in Ordnung?“ - Fjandan Tarn – [/i] [i] „Nichts schlimmer als sonst! Fearis schenkte einen Schlauch mit Heilsud, doch ich hab das kostbare Zeug bei den Bauern vor Hohenbrunn verteilt.“ - Keara Malin von Stahlberg-Erkenbrandt – [/i] Nur dass es diesmal der Biss eines Werwolfs oder eines Dunklen Wolfes war, der ihren linken Unterarm zu einer einzigen klaffenden Wunde machte. Obwohl sie Fjandans Warnung in den Wind geschlagen hatte, war er dennoch bemüht, wenn auch erfolglos, die Blutung mit Stücken von ihrem Umhang zu stoppen. Doch während für ihn die Frage wichtiger war welche Art Wolf sie vor dem alten Herrenhaus angegriffen hatte und ihr von der Pflanze Belladonna berichtete, schien Keara nur ein Gedanke zu beherrschen. Ihre Worte eine absurde Mischung aus Wut und Respekt. [i]„Kein... Wort... zu Saer... Monteros. Ich werde hier wohnen.“ - Keara Malin von Stahlberg-Erkenbrandt – [/i] [i]„Hier?!?! Inmitten des von Werwölfen befallenem Wald? Er wird noch eifersüchtig werden, wenn er erfährt, wie viele Geheimnisse wir miteinander teilen.“ - Fjandan Tarn – [/i] |
11.12.2012 09:40:09 | Aw: [Keara Malin von Stahlberg-Erkenbrandt] (#66167) |
Kriegerin | Die ver´dammte Frage, welches Mistvieh ihren linken Unterarm in eine brennende Wunde verwandelt hatte, wurde von jetzt auf gleich bedeutungslos, als der Blick der Ritterin auf einen Mann fiel, der den Boden des Dornenwaldes mit weitaus mehr Blut tränkte, als sie es zuvor getan hatte. Erico. [i]“Scheiße... Verdammte...Scheiße! Nich näher... ich warn Dich! Kämpf´n kann ich immer noch! - Erico Ombra – [/i] [i]“Saera Keara Malin von Stahlberg-Erkenbrandt, Ritterin des Ilmater. Sagt mir was ich für Euch tun kann. […] Wie nennt Ihr Euch?“ - Keara Malin von Stahlberg-Erkenbrandt – [/i] [i]“Ach Scheiße... noch ne Irre... ich blute hier aus... argh... un' sie will hörn, was sie zu tun hat... Scheiße... haste Verbandszeug? […] Kann doch nich wahr sein. Räuber... Auf der...auf der Straße... Ham mich...angegriffn. Verdammtes...Dreckspack! […] Scheiße... wette gleich fängts auch noch an zu regnen...verdammte Insel.“ - Erico Ombra – [/i] Es war mehr ein innerliches Lächeln, ausgelöst durch die Worte des schwarzhaarigen Mannes, das Keara für einen Moment berührte. Äußerlich ernteten seine Worte weniger Beifall und die Ritterin fiel ohne Hemmungen und aus natürlicher Autorität heraus in einen ruhigen Befehlston um die Lage zu seinen Gunsten zu verbessern. Ein improvisierter Verband entstand aus den Resten ihres eh schon zerfetzen Umhangs. Eher schlecht als recht, mit einer Hand umgelegt, aber durchaus geeignet um die Blutung aus dem Riss, der Ericos Seite linke Seite in einen roten Quell verwandelte, zu verlangsamen. [i]“Scheiße... auch noch... Schaulustige...“ - Erico Ombra – [/i] Erico hatte recht. Herr Starag Stanis, seine stetige Begleiterin die halbnackte Anhängerin Loviatiars und eine ihr unbekannte weißhaarige Frau sammelten sich am Rande ihrer Wahrnehmung. Was sie sagten war für Keara in diesem Moment jedoch ohne Bedeutung. Und der Aussage der Loviatardienerin sie wollten Erico helfen glaubte die Adlige kein Wort. Ihren Worten folgten nachweislich keine Taten. Und das sie glaubte Keara mit Vornamen ansprechen zu dürfen, sah sie ihr mit mildem Zorn nach. Zudem kam jedoch der Mann mit dem dunklen, südländischen Teint in einen Zustand in dem es ihm egal schien, wer ihm half. Freunde von ihm waren es jedoch nicht, so spie Erico aus und nach dieser Aussage riß die Ritterin ihn entschlossen vom Boden hoch um ihn in Sicherheit zu bringen. Ihren eigenen Schmerz, der ihr dabei die Sinne schwinden lassen wollte, drängte die die Baronin hart zur Seite, verschwendete keinen Gedanken an sich selbst. Und zum zweiten Mal bewies die Loviatarverehrerin, daß ihre Worte falsch gewesen waren. Statt zu helfen, den Weg des Verletzten gegen die nahe Räuberhöhle zu sichern, wo er überfallen worden war von den [i]Scheißwichsern[/i], höhnte sie lautstark in Ericos Rücken. [i]“Die Ritterin kann nur eines: stützen oder kämpfen. […] Viel Vergnügen mit den Räubern.“ - Keliss Mahtab – [/i] |
12.12.2012 12:52:15 | [Keara Malin von Stahlberg-Erkenbrandt] (#66188) |
Kriegerin | [i]“Die ganz´n verdammt´n Scheißberge hoch?“ - Erico Ombra – [/i] Der Weg aus dem Dornenwald über die lange Handelsstraße war weit. Bis nach Mirhaven war es vielleicht näher. Bis nach Winterrache vielleicht tatsächlich weiter, doch es war für Keara ohne Belang. Schon als die Ritterin sich dem Verbluteten angenommen hatte, wußte sie, daß er es bis Burg Winterrache schaffen mußte, wenn er leben wollte. KEIN zweites Mal würde sie einen Mann dem Lazarett in Mirhaven ausliefern und in die Hände der Dunklen Seele geben! Ainslee Seonaid. [i]„Ihr habt keine Wahl. Euer Gefährte wird dieses Lazarett nicht wieder verlassen.“ - Ainslee Seonaid –[/i] Die Ritterin hatte Erico geboten sich auf sie zu lehnen, doch sie spürte mit jedem Schritt mehr, wie ihm die Kräfte schwanden. Er hatte dunkle, fast schwarze Augen und war im mittleren Alter. Vielleicht etwas älter. Doch trotz seines Zustandes fluchte und giftete er, wie nichts Gutes und Keara ließ ihn reden. Sie griff erst ein, und zeigte ihn ruhig seine Grenzen auf, als er Isabelle ins Visier nahm, die wie ein rettender Lichtblick am Horizont auftauchte. [i]“Vorlautes Gör...“ - Erico Ombra – [/i] Isabelle Dumonde, korrigierte die Ritterin unerbittlich. Sie musste jedoch zu ihrem Entsetzen feststellen, daß ihr Schützling ähnliche Worte, wie der Mann in der schäbigen Lederkleidung, nutzte. Die beiden schienen sich bereits… vorgestellt worden zu sein. [i]„Oh je, oh je... Lady Keara? Seid Ihr das...? [..] Och nee, nicht... _der_ schon wieder. […] Er hat nur in Mirhaven seine... Freundlichkeit gezeigt. Kenne noch nicht einmal den Namen von dem. […] Soll... soll ich Euch helfen, ihn zu stützen, Lady Keara? Also... um _Euch_ zu helfen - nicht um _ihm_ zu helfen. […] Was hat der Kerl denn gemacht? Ich hoffe, er hat Euch nicht angegriffen, Lady Keara? […] Auch wenn es wohl ein Depp ist, bin ich froh, dass er Euch [Keara] über den Weg gelaufen ist. Der _weiß_ gar nicht, wie gut er es hat, dass er von Euch [Keara] da gerettet wurde! […] Ihr [Erico] habt ja gar keine Ahnung, von _wem_ ihr da gerettet wurdet! Also zeigt Euch mal gefälligst dankbar!“ - Isabelle Dumonde – [/i] Der Wortwechsel der beiden rauschte nur so an Keara vorbei und ihre Wut konzentrierte sich zunächst auf Erico. [i]“ Ich kann Euch den Weg erleichtern. Oder Ihr [Erico] geht aufrecht! Entschlossenheit gegen jede Form von Schmerz. Ihr habt die Wahl.“ - Keara Malin von Stahlberg-Erkenbrandt – [/i] Gemeinsam schleppten sie Erico weiter, aber es dauerte nicht lange bis die Ritterin erneut durchgriff, diesmal endgültiger und diesmal gegen beide Streithähne an ihrer Seite. Der Zorn lag kühl in ihrer Stimme, die jedoch von heißem Schmerz in ihrem Inneren vibrierte. [i]„Er [Erico] nennt mich nicht irre, Er [Erico] nennt Euch [Isabelle] nicht Gör und Ihr [Isabelle] nennt ihn [Erico] nicht Depp!“ - Keara Malin von Stahlberg-Erkenbrandt – [/i] Am Fuße der Berge Erico ließ den Kopf kraftlos hängen und Isabelle entschuldigte sich leise bei der Ritterin. Winterrache kam nicht einfach so näher. Ganz im Gegenteil. [i]„Die Lady Keara hat diesen armen Kerl hier vor Räubern gerettet und wir bringen den Verletzten jetzt auf die Winterrache.“ - Isabelle Dumonde – [/i] Salina Lichtweg tauchte plötzlich auf und fand keine guten Worte über Winterrache. Dennoch half sie den Mann den Bergpfad hinaufzuschleppen mit der Begründung sie könne Menschen einfach nicht leiden sehen. Aus dem Schlagabtaustausch zwischen Isabelle und Erico, wurde ein heftiger Wortwechsel zwischen Isabelle und Salina. Erico stöhnte nur noch und Keara sprach nur noch, wenn ein neuer Befehl auf ihren Lippen lag. Tai Li tauchte aus dem Nichts aus und eilte vor um dem Orden die Ankunft der Gruppe zu melden. Die Ritterin sicherte die Umgebung, konzentrierte sich auf ihre Aufgaben und die Verantwortung, die sie plötzlich trug. Schmerz spürte sie keinen mehr. SEINE Pranke lag sanft in ihrem Nacken. Keara umkreiste den kleinen Trupp, hielt ihm den Rücken frei und führte ihn immer weiter und weiter. Unerbittlich der Festung in Schnee und Eis entgegen. Zum ersten Mal seit Wolfs Tod fühlte die Ritterin wieder Leben in ihrem Körper pochen. [i]„Geht wohin es Euch verlangt [Keara], solange Ihr Winterrache meidet. Ich werde Euch finden.“ - Raúl Monteros -[/i] |
13.12.2012 08:51:12 | Aw: [Keara Malin von Stahlberg-Erkenbrandt] (#66209) |
Kriegerin | Lange Zeit stand Keara unbeweglich in Hof der Burg Winterache. Isabelle und Tai Li waren mit Erico im Inneren der Festung verschwunden und einmal glaubte sie sogar die Herrin Eschenhain zu sehen. Die Ritterin wusste er wurde nun versorgt, würde sich aufwärmen und die Blutung würde stoppen. Wenn er nur ein bißchen von dem in sich hatte, was Keara geglaubt hatte in ihm zu sehen, dann mußte er überleben. Doch ganz sicher… war sie sich nicht. Nur das Lazarett in Mirhaven hätte für Erico auch nichts Gutes bedeutet, oder? Ihre Gedanken glitten weiter. Der Orden schien sie willkommen zu heißen. Auf ihren respektvollen Gruß beim Eintreten durch das Tor war ein höflicher Salut gefolgt, wie vor vielen Monden, als sie zum ersten Mal auf die Burg kam. Eiswind fegte über den Innenhof. Schmerz begann sich aus dem linken Arm zu lösen, geballt und ohne Vorwarnung langsam aber zielstrebig durch ihren entkräfteten Körper zu kriechen. [i]„Wird er [Erico] es schaffen?“ - Keara Malin von Stahlberg-Erkenbrandt – [/i] Wie lange Isabelle schon neben ihr gestanden hatte, wusste die Baronin später nicht mehr. Sie bemerkte ihr blondes Haar, den wachen Blick. Ihre Augen tränten von dem Eiswind. Zumindest wollte Keara es glauben. [i]„Oh? Ach, der... im Lazarett? Ich glaube es. Er [Erico] sieht... nicht gut aus. Wir haben ihm die Stirn gekühlt und ihm ein wenig Wasser vorsichtig eingeflößt. Die Frau Tai Li hat auch Tee für ihn gemacht. Mehr... können wir da zumindest nicht tun. Ich fürchte, den Rest wird ein richtiger Heiler machen müssen. Ich... naja, ich kann höchstens so notdürftige Sachen machen. Was man halt... so... im Schlachtengetümmel möglicherweise bei Kameraden machen muss. Aber insgesamt bin ich bei sowas... erschreckend hilflos. Aber… er hatte Glück, dass Ihr [Keara] da wart. Ich hoffe, er wird es Euch entsprechend danken. Und ich hoffe, dass Ihr dadurch merkt, wie wichtig Ihr für die Menschen hier seid. Ohne Euch wäre er... dort sicherlich verblutet - oder anderes!“ - Isabelle Dumonde – [/i] Ohne auf die Worte ihres Schützlings einzugehen, schwieg Keara lange Zeit. Isabelle Worte jedoch wärmten in Innerstes fast gegen ihren Willen. Hatte die Ritterin wirklich ein Menschenleben gerettet? |
13.12.2012 21:05:57 | [Keara Malin von Stahlberg-Erkenbrandt] (#66226) |
Kriegerin | Für Erico hatte die Ritterin den Orden um Hilfe gebeten. Für sich selbst bat Keara leise ohne Aufsehen Isabelle um Hilfe, zeigte ihr schließlich den von Bissen unregelmäßig aufgerissenen Wunden am linken Unterarm, die unter schwarzen durchnässten Stoffwickeln verborgen gewesen waren. [i] „Ach, du... scheiße! Lady Keara! Ich... drinnen sollten noch Verbände sein. Dort, wo wir auch diesen Kerl abgelegt haben. Kommt... kommt doch mit rein. […] Ich meinte das nicht als Vorwurf. Ich... ich ärgere mich nur über mich selbst, dass ich es [die Bisswunde] nicht bemerkt habe. Ich... ich... entschuldigt. Ich.. ich kümmere mich drum. Versprochen. Ich... ich.. mache auch kein Aufsehen. Keine Sorge. Wartet einen Moment... ich... hole Wasser und neue Verbände. Ich beeile mich. […] Oh je, das... sieht nicht gut aus. Das... war aber kein Werwolf oder so? Ich frage nur, weil... ich habe gehört, hier gibt es hin und wieder Probleme mit Lykadings. - Isabelle Dumonde – [/i] [i]“Ver´dammt glaubt Ihr [Isabelle], ich hatte noch Zeit genug den Herrn Wolf um seine Ahnentafel zu bitten?" - Keara Malin von Stahlberg-Erkenbrandt – [/i] [i]“Oh, das... war dann also wirklich ein Wolf? Ich... entschuldigt die Nachfrage, ich... ich mache mir halt nur Sorgen. Weil ich denke, dann sollte ich besser für Euch etwas von diesem Gegenmittel besorgen, das sie anscheinend im Lazarett in Mirhaven bekommen hatten. Ich kann die Frau Fearis oder den Herrn Dante bestimmt darum bitten oder die Frau Eschenhain. Macht Euch keine Sorgen, ich... versuche es so schnell wie möglich dann zu besorgen und... im Normalfall ist ja auch nicht jeder Wolf gleich ein Werwolf. […] Ich... habe mich mit der Frau Eschenhain letztens unterhalten. Die scheint Ihr zu kennen? Die... würde sich durchaus freuen, wenn sie sich mit Euch mal wieder unterhalten könnte. Die... würde Euch nämlich auch gerne helfen und... bei Ihr scheint Euer Ruf auch nicht schlecht zu sein demnach, aye? Aye, ich... werde nichts darüber sagen, versprochen. Aber ich werde Euch dieses Belladonnazeugs holen - einfach zur Sicherheit. Aber keine Sorge, ohne zu sagen, für wen. Lady Keara, ganz ruhig, ich muss Euch doch behandeln! - Isabelle Dumonde – [/i] [i]“Haltet Euch von einem Mann namens Kelrath fern. Fangt kein Gespräch mit ihm an, streitet nicht, bleibt ruhig und geht dann. Kelrath, hört Ihr [Isabelle]! Er reagiert heftig auf meine Präsenz... Gegenmittel? Ver´dammt es ist nur ein Biss aus den Dornenwald! Wegelagerin, Raubritterin, Ilmaterabschaum, Irre... Hass und Neid schlägt mir entgegen, wohin ich mich auch wende.“ - Keara Malin von Stahlberg-Erkenbrandt – [/i] [i]“Naye, nicht wohin Ihr [Keara] Euch wendet. Ich bin doch auch noch da...! Wartet doch, Lady Keara! Ich bin doch noch nicht fertig!" - Isabelle Dumonde – [/i] [i]“Gleich... kommt... Ich zeige es Euch!“ - Keara Malin von Stahlberg-Erkenbrandt – [/i] |
14.12.2012 09:37:38 | [Keara Malin von Stahlberg-Erkenbrandt] (#66229) |
Kriegerin | Mit Isabelle im Schlepptau betrat die Ritterin das Zimmer in dem Erico lag. Schon von weitem hörte sie sein Schimpfen. Ein gutes Zeichen. [i]„Er lebt... Ilmat... sei Dank.“ - Keara Malin von Stahlberg-Erkenbrandt – [/i] Für einen Augenblick hatte sie noch gelächelt, doch unter den nächsten harschen Worten, die ihr galten schwand das Gefühl einer guten Tat in Keara schneller als ihr lieb war. [i]„Son Scheißdreck...verdammte Wichser...wenn ich den Kerl krieg und seine Scheißbande... Ich dreh dem sowas von den verdammtn Hals um... Fühl mich als hätt mich n Riese im Ganzen gefressen und wieder ausgeschissn. […] [Der Heiler von Winterrache] meinte ich hab mir an der Wunde was abgefrohr´n. Sagte ja, is ne Scheißidee hier ganz herzukomm´. Die Irre [Keara] wollt mir eins drüberziehn... das vergess ich nich. Jeder mit´m Stück Verstand in der Birne, hätt mich nach Mîrhavn gebracht! Scheiße... Warum überhaupt ganz hier her? Versteh ich echt nicht...verdammte Scheiße. Is das sone beknackte Rittersache? - Erico Ombra – [/i] Keara schwieg lange während Isabelle zu ihrer Verteidigung das nächste Wortgefecht mit Erico begann. [i]„Ihr [Erico] lebt noch! Habt Ihr der Lady Keara zu verdanken. Ich hoffe, das vergesst Ihr nicht. [...] Ihr zeigt gefälligst ein wenig mehr Dankbarkeit dafür, dass die Lady Keara Euch gerettet hat, aye? Ansonsten trete ich Euch sowas von in den Arsch, dass Ihr einen Zehntag nicht mehr sitzen könnt. Ihr seid hier, Ihr lebt, Ihr habt Heilung bekommen. Und jetzt sollte ich mich um die Lady kümmern. Denn auch sie ist verwundet.“ - Isabelle Dumonde – [/i] Stunden später. Immer und immer wieder lief die Ritterin allein durch all die vielen Gänge der Burg, versuchte sie sich einzuprägen. Viele waren groß und von Fackeln in Schmiedeeisernen Wandhaltern gut ausgeleuchtet. In anderen war weniger Licht oder die Gänge wurden schmaler, aber auch in ihnen herrschte nicht weniger geschäftiges Treiben in den Stunden vor dem Abendessen. Keara spürte förmlich, wie das Leben an diesem Ort pulsierte, aber sie spürte auch den kalten Stein, der sie hier überall fest umgab und einschloss. Die Ritterin strebe überall dort, wo man ihr nicht höflich Einhalt gebot, langsam aber stetig, immer höher hinaus. Über breite Steintreppen und kleine Holzstiegen. Den höchsten Punkt der Burg schien sie jedoch nicht zu erreichen oder schlichtweg nicht zu finden. Wohl aber einen kleinen Wehrgang, etwas weiter unter dem riesigen Dach. Dort stand sie schließlich im Eiswind, versuchte Herr ihrer Gedanken und des pochenden Schmerzes in ihrem Arm zu werden. Keara war nur Gast hier. Und obwohl die Festung Winterache, Burg Wildfang und Burg Stahlberg zusammen weit in den Schatten stellte, war alles hier in ihrem Inneren tief verwurzelt. Das Bellen der Hunde im Hof, die Wachwechsel, die Gardisten am Tor, die würfelnden Soldaten abends in der schummrigen Taverne. Ein Brunnen im Hof, ein Kerker tief unter der Erde. Stallungen mit prächtigen Rössern und weiter hinten im Hof Schweine, Hühner und weiteres Viehzeugs. Über den Zinnen wehende Banner und in den Hallen große Kamine, knisternde Feuer und lange Tafeln. Das war die Welt des Adels. Hier fand Keara sich zurecht. Isabelle hatte die Bisswunden ausgewachsen und verbunden. Die Ritterin war ihr dankbar dafür. Ein fester, sauberer strahlend weißer Verband schlang sich schützend nun über die Wunden und ließ Keara tapfer lächeln. Der Schmerz pochte, zeigte ihr, daß sie lebte. Die Vorstellung, dass sie ausgerechnet ein Werwolf gebissen haben sollte war absurd, oder? Nur Isabelles besorgtes Gesicht gab ihr nun doch zu denken. Und auch der Händler hatte sofort von dem Heilmittel Belladonna gesprochen. Aber es wäre überhaupt nicht dazu gekommen, wenn sie nicht die Plattenarmschienen ihrer Ritterrüstung hätte aufgeben müssen. Oder wenn sie Fjandans Warnung nicht in den Wind geschlagen hätte. Nur dann hätte sie den schwarzhaarigen Mann nie gefunden und nach Winterrache bringen können, damit er lebte. Erico. [i]„Erico, Ihr schuldet mir nichts. Einzig, wenn Euch jemand anspricht, sagt ich hätte eine horrende Gegenleistung gefordert, für meine Hilfe.“ - Keara Malin von Stahlberg-Erkenbrandt – [/i] [i]„Süße... hast mich fast umgebracht mit Deiner Scheißidee, das is, was ich den'n sage.“ - Erico Ombra – [/i] [i]„Das werdet Ihr gefälligst nicht! Sie hat Euch gerettet, verdammt!“ - Isabelle Dumonde – [/i] |
15.12.2012 17:48:33 | [Keara Malin von Stahlberg-Erkenbrandt] (#66272) |
Kriegerin | [i]„Ihr... solltet Euch verarzten lassen. Eure Wunden brechen auf.“ - Fjandan Tarn - [/i] Keara ahnte, daß der Zwischenfall an der Eisklippe vom Wehrgang auf Burg Winterrache gut zu beobachten gewesen war. Darüber hinaus mußte jeder der, durch Zufall an einem der unzähligen Fenster der Festung gestanden habe, etwas gesehen haben. Zumindest glaubte die Ritterin das. Und doch sprach niemand sie drauf an, als Keara langsam durch das riesige Tor in den Innenhof trat. Dass irgendwas geschehen sein musste, sahen man der jungen Frau jedoch deutlich an. Die Brustplatte war irgendwie verbogen in der Mitte und voller breiter Kratzer, die allesamt längs liefen. Das Kinn war blutig aufgeschlagen und überall an ihr klebte Eis und Schnee. Am schlimmsten aber war das frische Blut, was sich unter dem von Isabelle angelegten Verband hindurchwand. Im Hof blieb die Ritterin stehen, wirkte für einen Moment orientierungslos. Erst die sanften, aber sehr bestimmten Blicke eines alten Soldaten von Winterrache ließen Keara schließlich den Weg Richtung Hospital einschlagen. [i]„Bleib mir bloß vom Leib mit Scheißzaubern. Ich habs dem Wichser schonmal gesagt, komm mir mit Scheißmagie, dann haste aber n Problem! […] Drecksmagie...bleibt mir bloß weg!“ - Erico Ombra – [/i] Bereits von weitem hörte sie Erico schimpfen. Hatte sie im Dornenwald bei seinen Flüchen noch innerlich gelächelt, zuckte die Ritterin nun bei jedem Wort zusammen. Selbst als die Ordensschwester die Blutung erneut gestoppt hatte, der neue Verband saß und Keara ihr stumm und helfend im Hospital zur Hand ging, hallten Ericos Beschimpfungen durch den Flügel der Burg. Keara hoffte für alle hier, daß Taisha durch Isabelle bald gefunden wurde. Erneut zuckte sie zusammen, nahm dann ihre Arbeit wieder auf, während ihre Gedanken davon rasten. [i]„Hilf allen, die verletzt sind, ganz egal wer sie sind. Die wirklich Heiligen tragen das Leid der anderen. Wenn Du in seinem Namen leidest, wird Dir Ilmater beistehen. Bleibe bei Deinem Weg, wenn er der richtige ist, egal was für Schmerzen oder Gefahren Dich erwarten.“ - Glaubenslehre Ilmater – [/i] Ericos selbstlose Rettung war nicht nur Teil des Verständnisses der Ritterschaft, nein er war auch Teil der Lehren Ilmaters. Und er widersprach der Tatsache, daß Saer Monteros gefordert hatte, daß sie für ihre Hilfe eine Gegenleitung verlangen sollte. Oder nur für Ihre Arbeit? Aber war Erico deswegen so? Spukte er ihr seine Verachtung deswegen ins Gesicht? Oder waren seine Flüche auf die Ritterin eine andere Art ihr danke zu sagen? Doch je mehr sie darüber nachdachte umso unwichtiger war sein Dank für Keara. So oder so es würde nichts ändern. Und Saer Monteros würde hiervon nicht erfahren. Schon gar nicht, wenn Erico weiterhin so über sie sprach, wie er es gestern weiterhin kundgetan hatte. Nur sie drei kannten dann die Wahrheit. Und dabei würde es bleiben. Auch wenn Isabelles Protest gegen Keara Bitte an Erico noch im Ohr war. Es war der einzige Weg für Saer Monteros zurück in die Dämmerung. [i]„Aber… Ihr [Keara] erzeugt Euch doch mit _genau_ sowas selbst Euren schlechten Ruf. Das... das ist doch... das ist doch selbstzerstörerisch. […] Ich habe es mir zur Aufgabe gemacht, Euren Ruf wieder zu reinigen und das werde ich auch durch die Wahrheit weiterhin machen.“ - Isabelle Dumonde – [/i] Doch es war an der Zeit nicht länger darüber nachzudenken. Und an die Ereignisse auf der Eisklippe, dachte Keara besser auch nicht mehr. Beides gelag ihr nicht. Und auch ihr Gespräch mit Isabelle brannt heiß in Keara, so daß sie beim Verbände aufrollen die rechte Faust ballte. [i]„Warum ist der Korporal nicht mehr im Amt? - Keara Malin von Stahlberg-Erkenbrandt – [/i] [i]„Der Korporal? Es... gab Schwierigkeiten. Eine Meinungsverschiedenheit über seine Befugnisse und... jemand hat gegen ihn geklagt und daher wurde er beurlaubt - nur vorübergehend allerdings. Aber ich glaube, die meisten sehen ihn schon wieder im Amt. Ich glaube, das ist nur noch eine Formalität. Und den, der ihn verklagt hat, den verdresche ich auch noch demnächst mal, wenn er mir über den Weg läuft. Aber die genaueren Hintergründe von der Sache kenne ich auch nicht. Ich hoffe aber, es klärt sich alles zum Guten auf. „ - Isabelle Dumonde – [/i] [i]„Wer hat ihn verklagt?“ - Keara Malin von Stahlberg-Erkenbrandt – [/i] [i]„Ich... habe Angst, dass Ihr [Keara] dann wieder wütend werdet, wenn ich das sage. Ich glaube, es ist jemand, den Ihr... nicht ausstehen könnt - genauso, wie ich.“ - Isabelle Dumonde – [/i] [i]„Er [Rivan Fearis] war neulich bei Bauernfurt auf einem weißen Ross und in prunkvoller Rüstung gekleidet, ohne Abzeichen der Wache. Er bestand darauf, dass ich seinen Heilsud für meine aufgerissenen Hände nehme... ich tat es, aber habe den größten Teil an die Bauern von Bauernfurt gegeben. […] Raus mit der Sprache.“ - Keara Malin von Stahlberg-Erkenbrandt – [/i] [i]„Rashal.“ - Isabelle Dumonde – [/i] Bis kurz vor dem Abendessen half die Ritterin im Hospital aus. Dann verschwand sie, begann ihre Streifzüge durch die Burg aufs Neue. Immer im Bestreben den höchsten für sie zugänglichen Wehrgang zu finden. Blutzahn mußte vernichtet werden. Saer Monteros würde sein Wort halten. |
17.12.2012 13:10:32 | [Keara Malin von Stahlberg-Erkenbrandt] (#66315) |
Kriegerin | [I]“Ich... will keine Rache. Ich will Gerechtigkeit. Das... ist etwas Anderes. Und... ich kann mich bei diesem Kerl... zugegebenermaßen auch schwer... unter Kontrolle halten. Dieser Rashal... ich... werde gerne probieren, mich zu kontrollieren, wenn.. Ihr [Keara] das wünscht, auch wenn ich befürchte, dass ich dafür bei _dem_ meine Hand nicht ins Feuer legen kann. […] Mir... steht das [Rache] vielleicht nicht. Da... habt Ihr [Keara] recht. Ich... ich... hrm... aber ich bin... nun einmal auch so, aye? Ich wäre auch lieber so ehrenvoll und wohl erzogen wie Ihr [Keara].“ - Isabelle Dumonde – [/i] [I]“Lasst es meine Hand im Feuer sein, [Isabelle]. Saer Monteros zeigt mir, wie ich gegen ihn [Rashal] bestehen kann.“ - Keara Malin von Stahlberg-Erkenbrandt – [/i] [I]“Wie... wie meint Ihr das denn, dass Ihr [Keara] gegen ihn [Rashal] bestehen könnt? Denn... das muss ich auch! Unbedingt!“ - Isabelle Dumonde – [/i] Jedem Wesen seinen Weg hatte Saer Monteros gesagt. Er und viele andere. Und sowohl er als auch alle anderen hatten recht. Dennoch war Keara nicht bereit Isabelle ins offene Messer gegen Rashal laufen zu lassen! Um alles in der Welt würde sie ihr diese Demütigung ersparen. Zu genau erinnerte sich die Ritterin an jede Einzelheit ihres Kampfes gegen den Mann, der sich ihr damals als Schmied vorgestellt hatte und sich erbeten hatte für Wolfs und ihre Rüstung aufzubessern, wenn sie ihm nur helfen würden das Erz nach Mirhaven zu transportieren. [I]“Wollt Ihr [Keara] noch eine Weile lebendig durch die Lande reisen und überleben? Seht das Modell, dass Ihr tragt ist alt und unausgereift, undurchdacht und bereits aus einem angerosteten Metall, das wenig an Edlen in sich trägt. […] Es tut meiner Seele weh eine so stolze Frau zu sehen, die unnötige Risiken im Kampf erduldet. Sind die Dinge, die einen Kampf entscheiden nicht Umsicht, Vorbereitung und viel Übung mit dem Material, das einen auf lange Sicht begleitet?“ - Rashal Lafalie – [/i] Im Tempel der Elemente, einem alten Steingemäuer jenseits von Mirhaven, waren die Klingen aufeinander geprallt. Ein heftiger und unbarmherziger Kampf, ein Ringen im Versuch sich den Weg in die Freiheit zurückzuerobern. Saer Monteros Befehl an Rashal die Tür zu halten, hallte noch heute in ihren Ohren, erinnerte sie bis heute an die die Niederlage gegen Rashal. Schritt um Schritt hatte die Ritterin an Boden verloren und zum Schluss auch beide Klingen. [I]Helyvek[/i] und [I]Asgrim[/i]. [I]Blutzahn[/i] hatte von ihr gekostet, ihrem linken Arm die Kraft geraubt und ein kaltes Zittern in den Muskeln hinterlassen. [I]“Lasst es Euch nicht gefallen, [Keara]. Ich _weiß_, daß mehr in Euch steckt. Ich habe es in Euren Augen gesehen das erste Mal als Ihr mir auf der Brücke entgegen gekommen seid. Euer wunderbares Temperament. Sucht es. Nutzt es. Gewinnt Eure Klinge zurück. Zeigt Entschlossenheit.“ - Raúl Monteros – [/i] [url=index.php?option=com_kunena&func=view&catid=21&id=66328&Itemid=128] ---> Fortsetzung[/url] |