11.04.2012 20:32:54 | Ein Greif für Valvec (#58690) |
Diancey | Wie alles, begann es mit einer einfachen Idee, aus der etwas Großes erwachsen will. Eine einfache Idee aus einem einfach gut gemeinten Satz, der lautet: "Deine Hutfeder - sie sieht ganz schön mitgenommen aus". Ein leichter Satz, welcher die Idee heranbrachte. Welche Feder den Hut des Drachenbarden, den Hut des Herolds von Valvec am ehesten zu schmücken vermag? Wie kann es eine andere sein, als die des Wappentieres der Stadt. Eine Feder - unverkennbar von einer monströsen Kreatur, gefährlich und schwierig zu beschaffen. Und ab diesem Moment war die Frage gestellt: Was war zuerst da? Der Vogel oder das Ei? Die Idee war geboren, etwas Großes will erwachsen, die Schale durchbrechen und sich in die Lüfte schwingen. Eine Feder für den Herold, ein Greif für Valvec! |
12.04.2012 06:41:59 | Aw: Ein Greif für Valvec (#58701) |
Morna | Zuerst einmal galt es, einiges über dieses Wesen herauszufinden, das zwar in aller Munde ist, aber noch nicht gesehen wurde. Man begann herumzufragen: ob es in lauschiger Runde in Mirhaven war, wenn der Herold dort immer wieder die Vorzüge der dunklen Stadt pries, oder auf dem Chimärenbasar in Valvec, wo man sich vor den Anschlagbrettern zusammenfand: immer wieder klang die Frage durch: "Ist irgendwann einmal zu Ohren gekommen, dass es Übergriffe aus der Luft gab? Vieh geschlagen, gerissen oder... verschwunden war? Großes Vieh, nicht gerade Hasen oder Hühner?" Jeder Hinweis konnte nützen. Und wenn man sich nicht umhörte, nutzte Philomena die Gelegenheit, alte Bücher zu studieren: Über die Fauna Amdirs. |
13.04.2012 09:55:46 | Aw: Ein Greif für Valvec (#58743) |
Morna | Philomena rieb ihren verspannten Nacken, der vom tiefen Beugen über das Buch verspannt war. Aber die Schrift war unleserlich, sehr alt, kaum noch zu entziffern, dennoch von unschätzbarem Wert: [quote]Der Greif zählt zu den Mischwesen (Chimären). Die vorderen Gliedmaßen, der Hals, der Kopf und das mächtige Schwingenpaar auf seinem Rücken, gleichen einem übergroßen Adler, als besonders markant gelten dabei die bernsteinfarbenen Augen und der scharfe, gebogene Schnabel. Von seinem Rücken an aber hat der das Aussehen eines großen Löwen. Man findet Varietäten, in denen der Schweif der eines Löwen ist oder auch der eines Adlers. Die Färbung des Greifen ist unterschiedlich. Meist werden Farbtöne wie golden, rot oder hellbraun genannt. Seinen Augen werden starke Heilkräfte nachgesagt. Greifen gelten als Schützer und Wächter ganzer Gebiete. Er lebt zurückgezogen in der Wildnis an hochgelegenen Orten, Gebirgen, Ruinen, von wo aus er gute Sicht hat oder gute Möglichkeiten, die Schwingen auszubreiten und sich in die Lüfte zu erheben.[/quote] |
17.04.2012 09:39:50 | Aw: Ein Greif für Valvec (#58936) |
Morna | So langsam füllte sich das Wissen um Greifen, wenngleich die Alteingessenen wie Raúl Monteros oder Sir Leonall oder auch der Händler Gabriel noch von keinem hier gehört haben. Doch das bedeutet nichts. Die Wesen leben ja verborgen und sitzen nicht auf einem Dachfirst dekorativ herum. Morgen noch will sie die Sucherin drauf ansprechen. Vielleicht weiss sie mehr. Und ansonsten würde es wohl Zeit, die erste Expedition anzusetzen. Diese würde sie wohl ein paar Tage fort führen, waren die Gebiete doch abgelegen, die es aufzusuchen galt. Aber das Wetter war günstig, der Zeitpunkt gut gewählt. Noch das eine Gespräch abwarten und dann - los geht's! |
18.04.2012 21:57:38 | Aw: Ein Greif für Valvec (#58998) |
Diancey | Die Ellenbogen auf der vom Wirken des Herolds gezeichneten Tischplatte aufgesetzt, legte sich Kent die Zeigefinger der gefalteten Hände an die Lippen. Im warmen Zimmer, das Prasseln des Kaminfeuers wie das sachte Atmen vom Bett in seinem Rücken genießend, resümierte er das vor wenigen Stunden begangene Treffen mit der Familie Krown. Lange nicht gesehen, freute er sich sogar ob des Wiedersehens, bemerkte er leicht lächelnd in diesem Moment, was aber nicht nur geringfügig dem Ergebnis als Schuld zuzusprechen sprechen war. Die ersten drei Themen im Kopf begangen, griff er nach Feder und Pergament, das Gehörte zum letzten Anliegen für sich visualisierend. Die Feder klirrte, als sie gegen den Rand des gläsernen Tintengefäßes stieß und strich dann schwungvoll über das Pergament. Dann hinterließ er oben, mittig und unten darauf stark verschnörkelt und serifiert drei Namen. [quote][i]Winterrache Drachenkämme Wüste Akshar[/i][/quote] Als er den ersten anblickte, kamen ihm die Gedanken, dass es in den unteren Ausläufern wohl noch warm genug sein möge, dass Greifvögel sich dort heimisch fühlen mögen. Die Wildnis ist dort recht unberührt, doch würden die Ritter nicht etwas gehört haben, wenn ein Wesen wie es dort leben mochte? Es bleibt zu prüfen. Dann las er stumm den zweiten Namen. Die Drachenkämme waren für ihn ein gänzlich unbekanntes Gebiet, musste er sich eingestehen. Aber wer konnte schon von sich behaupten jeden Winkel Amdirs einmal gesehen zu haben? Richtig - wahrscheinlich niemand. Calla sprach von Munkelei, Drachen mögen dort hausen. Für viele vielleicht ein Grund zu lachen, doch trägt das Gebirge wohl nicht umsonst seinen Namen und niemand ist sich wohl in der Existenz von Drachen überzeugter als einer der ihren. Als der Blick über die wenigen Buchstaben im unteren Bereich der Seite glitt musste er kurz lächeln. Wie geschaffen malte das westliche Randgebirge der Wüste sich vor seine Augen. Warm, trocken und eine Gebirgskette, welche nach den Worten des Konzilleiters eigentlich nicht erforscht ist. Die Wüste ein mutete perfekt an und auch selbst die Wyvern sind Mischwesen wie sie eines suchten. Doch ist sie gefährlich, diese heiße Hölle auf Erden, aber dennoch führte der Grenzweg quasi direkt an das Gebirge. Langsam führte er den Blick von oben nach unten an den Wörtern entlang. Vieles ist ungewiss, aber eine Sache ist Fakt. Sie hatten nun Ziele, vielversprechende Ziele. Die Jagd könne beginnen! |