02.03.2012 12:01:12 | Was einen nicht tötet,.... (#57205) |
Grauherz | Ihr Kinn in beiden Händen aufstützend blickte Katerina auffseufzend auf das Buch herab, welches vor ihr lag. Es handelte von Giften und deren Auswirkungen auf den menschlichen Körper. Recht unangenehme Auswirkungen mußte sie zugeben, obwohl sie nur einen Teil dessen wirklich verstand, was in diesen Texten beschrieben war. Zu kryptisch und kompliziert war der größte Teil niedergeschrieben und wurde vermutlich nur wirklich von Magiern oder anderen Gelehrten verstanden. Vielleicht sollte sie diese Art der Nachforschungen Kittar, Sir Leonall und Rukia überlassen. Sie verstanden besser, Informationen aus dieser Art Text heraus zu finden--zumindest vermutete sie das. Sich aufsetzend blickte sie sich im Schankraum des Schattens um. Es war noch zu früh für viele Besucher, doch hier und da saßen bereits einige Früaufsteher und frühstückten--meistens flüssige Nahrung in Form von Rum oder Bier. Alkohol...vermutlich auch irgendeine Art von Gift oder Droge. Wenn auch nicht jene, welche Katerina im Sinn hatte. Sie wendete ihren Blick zurück auf das Buch, diesmal aber die Worte darin nicht lesend, sondern ihre Gedanken schweifen lassend. Sich all jenes noch einmal durch den Kopf gehen lassend, was sie in den letzten Tagen überdacht hatte. Das in ihr tobende Werwolfsblut -- es hatte ihr gezeigt, das es Dinge gab, welche man akzeptieren mußte, weil es keine Möglichkeit gab ohne Hilfe dagegen anzugehen. Auch zeigte es das Hilfe von Nöten war, das man wenig wirklich alleine schaffen konnte. Besonders keine Krankheiten, welche einem die Kontrolle nahmen. Ein Seufzen entwich ihr. Dann jene Idee, welche sich entwickelt hatte, eben aus jenem Kontrollverlust heraus, als sie mit Kittar gesprochen hatte. Die Idee, sich Giften und Drogen in kleinerer Dosis auszusetzen um es zu spüren, wie es sich anfühlte, ob es Möglichkeiten gab dagegen anzugehen. Und natürlich, im Endeffekt, ihren Körper daran zu gewöhnen, auf das sie eine gewisse Resistenz gegen diese Produkte aufbaute. Natürlich alles im Rahmen eines sicheren Orts und unter Aufsicht. Was sie zu ihrem letzten Gespräch in den letzten Tagen brachte : jenes mit Sir Leonall und seiner Gefährtin. Durchatmend senkte sie den Kopf und ließ ihre Finger durch die roten Strähnen ihrer langen Haare wandern. Niemals hätte sie gedacht, das eine einfache Anfrage nach Informationen ihrerseits, darauf hinaus laufen würde das der Priester der Shar ihr behilflich sein würde. Noch immer vernahm sie seine Worte, wie er vorschlug sie alle paar Tage zu untersuchen, um zu sehen ob die Drogen und Gifte ihr Schaden zugefügt hatten. Es war eine Erleichterung, diese Art der Hilfe, die Unterstützung eines geübten Heilers. Und Rukia würde ihr behilflich sein, die nötigen Zutaten zu besorgen, kam sie als Alchemistin doch leichter heran. Erneut atmet sie aus und ihre Hände senkend, klappte sie das Buch entschlossen zu. Es würde nicht leicht werden und ein wenig Zweifel und gar ein Hauch Furcht lag tief in ihr, war es doch trotz Vorsicht durchaus ein gefährlicher Schritt sich Giften auszusetzen. Aber...sie war entschlossen es zu schaffen. Und mit der Hilfe von Kittar, Sir Leonall und Rukia war die Gefahr zumindest geringer, als wenn sie es alleine versuchen würde. |
19.03.2012 11:50:46 | Aw: Was einen nicht tötet,.... (#57904) |
Grauherz | [b][i]"...bringt einem Kopfschmerz."[/i][/b] Ein Aufstöhnen gerade noch unterdrücken könnend als Schmerz durch ihren Schädel raste, hob Katerina beide Hände um sie an ihre Schläfen zu pressen, ihre Abwärtsbewegung verlangsamend bis sie die Weichheit der Matratze unter sich spürte. Vielleicht ward es doch keine so gute Idee gewesen sich rasch herum zu wenden und sich fallen zu lassen. Es fühlte sich an als würden Dutzende Zwerge in ihrem Kopf fröhlich mit ihren Hämmern zuschlagen. Nier wieder würde sie Rum trinken, soviel stand fest. Schon garnicht um irgendwelche Erinnerungen zu vergessen, nur um des Vergessen willens. Selbst wenn sie dazu eingeladen worden war und ihr Glas sich immer wieder neu füllte. Sie hätte es stehen lassen sollen, bis jemand anderes es nahm. Seufzend legte sie sich fast in Zeitlupentempo auf den Rücken, nur leicht zusammen zuckend beim Ablegen ihres Kopfes auf dem Kissen. Hinterher war man immer klüger. Zumindest hatte sie jetzt zum ersten Mal erfahren was es bedeutete einen richtigen Kater zu haben. Alles erschien lauter um einen herum, Kopf und Glieder schmerzten, ganz zu schweigen von der immer wieder aufkommenden Übelkeit und dem Schwindel. [i]"Das probiere ich so bald nicht mehr aus..."[/i] Schaudernd wälzte sie sich auf die Seite, die Decke bis über ihren Kopf hinauf ziehend und darüber hinweg, um auch das kleinste bißchen Licht auszusperren, welches sich schmerzhaft in ihre Augen bohrte. Lieber erst die anderen Gifte ertragen, als diese Kopfschmerzen. Woran sie nur denken mußte, war, das Sir Leonall nichts davon erfuhr. Soweit sie sich mit ihrem schmerzenden Schädel erinnern konnte hatte er irgendwas davon erwähnt das sie übermäßigen Alkoholgenuß meiden sollte.... |
20.04.2012 13:45:48 | Aw: Was einen nicht tötet,.... (#59054) |
Grauherz | [b][i]"...schwächt und verändert."[/i][/b] Mit einem dumpfen Laut traf Katerinas Faust den mit Stoff umwickelten Stamm des Baumes vor sich, gefolgt von weiteren rasch hinter einander folgenden Schlägen. Einen jeden spürte sie bis tief in ihren Armmuskeln hinein. Schmerz auslösend. Die Schwäche deutlich werden lassend, welche sie seid Tagen nun verspürte. Ihre Schläge ohne die Wucht und Kraft, welche sie sich über Jahre antrainiert hatte. Das das erste Gift, was bei ihr wirklich anschlug, was ihr Körper nicht direkt zersetzte und sich erfolgreich gegen wehrte, auch unbedingt eines sein mußte, welches ihre Muskeln angriff. Welches sie schwächte. Und ihr dadurch das nahm, womit sie sich verteidigen mußte und konnte. Mehrmals blinzelte sie sich einige Schweißperlen aus den Augen und trat vom Baum zurück. Dort, wo ansonsten tiefe Risse und Spuren zerborstenen Holzes zu sehen gewesen wäre, vermochte man nun nur einige Dellen im Stoff erblicken. Ihre Schläge zu matt um wirklichen Schaden anzurichten. Unzufriedenheit regte sich tief in ihrr Brust und ein zorniges leises Murren entwich Katerinas Lippen, mit verengten Augen den Stamm weiterhin betrachtend. Sie war es nicht mehr gewöhnt so schwach zu sein. Hilflos.... Andererseits. War sie denn wirklich hilflos? Ihre Kraft mochte für den Moment gesunken sein, aber es änderte nichts an ihrem Geiste. An ihrer Person an sich. Außer das sie gezeigt bekam, das sie lernte, das Kraft nicht alles war. Das sie zu überleben vermochte. Das sie nachdenklicher sein mußte, um zu überleben. Tief atmete sie durch und brachte ihre Hände an ihre Seiten. Und es war auch nicht so anders wie die Übungen, welche sie Rashal anbot und durchführen ließ. Eine Stärkung seines Willens war sein Wunsch gewesen, war der Auslöser gewesen das er sich an sie wandte. Und sie hatte ihm seinen Wunsch erfüllt. Hatte seinen Willen getestet, ihn selber sehen lassen, wie stark er im Geiste war, nicht nur im Körper. Ein mattes Schmunzeln legte sich um ihre Mundwinkel und ihre Fäuste hoben sich wieder. Es war nicht so viel anders. Sie mußte dies ebenso als Prüfung ihres Willens ansehen. Nicht nur als Prüfung ihres Körpers, die Gifte zu besiegen, welche Sir Leonall ihr verabreichte. Nicht nur als Ziel, ihren Körper gegen Gifte zu stärken. Sondern als Ziel, sich -- ihren Geist und ihren Körper -- einer Veränderung zu unterziehen. Eine Veränderung zum Besseren. |
28.04.2012 20:23:25 | ...bringt einem manchmal doch den Tod." (#59289) |
Grauherz | Schmerz pochte in ihrer Hand und ihre Zähne aufeinander beißend bewegte Katerina sie vorsichtig, bis sie auf der weichen Decke ruhte. Ausatmend lehnte sie sich wieder gegen die Kissen hinter sich zurück, versuchend das heiße Pulsieren der Wunde zu ignorieren. Doch wie ignorierte man etwas das einen Tag und Nacht begleitete? Ihr frustriertes Zähneknirschen die Stille im Raum füllend drehte sie ihren Kopf langsam zur Seite, um in Richtung ihres Tisches zu sehen. Ihre Handschuhe lagen dort inmitten ihrer Unordnung von Pergamentblättern -beschriebenen und leeren- Kohlestiften, Zutaten für ihre Runen und andere Kleinigkeiten. Sie waren treue Weggefährten seid sie sie erhalten hatte, damals bei dem Ritual am Altar tief in der Salzmine. Um so seltsamer das sie sie nicht hatten schützen können vor ihrer eigenen Dummheit. Noch immer spürte sie die Schärfe des Spinnenkiefers in ihre Handfläche schneiden, wie sie versucht hatte ihn aufzubrechen. Tief war er geschnitten durch Haut und Muskeln und hatte dabei eine Ladung des Giftes in ihr Blut gelassen. Sie schnaubte und sah auf ihre Hand zurück. Es war so lächerlich. Sie hatte die Reise in die Gruft getan, um dieses Gift für Sir Leonall zu holen. Aber sicherlich hatte er nicht gemeint, das sie es in ihrem Blute tragend mit sich bringen sollte. Das Pochen in ihrer Hand verlangte erneut verstärkt ihre Aufmerksamkeit. Sie spürte es und vermochte sich fast vorzustellen wie die Hitze und der Schmerz langsam ihren Arm emporkrochen. Würde es vorbei sein wenn es ihr Herz erreichen würde? [i]"Noch nicht....noch gebe ich nicht auf.." [/i] Heiser klang ihre Stimme, so anders wie sonst. Es änderte nichts an ihrer Entschlossenheit. Sie mußte nur durchhalten..durchhalten bis Sir Jonale kam. Oder bis sie sich nicht mehr zu wehren vermochte und Sir Monteros und Rashal, vermutlich gar Shirin, ihr das Gegengift einflößen würden... |