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28.12.2011 11:18:04
Tagebücher des Kittar ibn Djehennam Nassirr asSher (#54509)
Elster
Wohlig rekelte er sich in dem heißen Wasser, streckte seine Glieder aus, wandte den Leib hin und her. Ja, so konnte es sich doch leben lassen. Bis Kittar diesen Ort gefunden hatte, war ihm beinahe die Lust an der wirklich verdammten Insel vergangen.
Eis und Schnee, es gab kaum etwas, dass er mehr hasste. Nicht wegen der Kälte an sich störte er sich an dem widrigen Wetter, aber diese ständige Nässe in Kleidung und am Körper. Kaum zu ertragen.
Das etwas, dass er mehr hasste als die Unbillen des Winters, hatte ihn aber dennoch nicht verschont. Es trat in vielerlei Gestalten auf, mal als tumber Türsteher eines abgewrackten Bordels, mal als süffisant grinsender Steuereintreiber der seine Belästigung vor dem ersten Qahve begann. In dem heutigen Fall waren es Gardisten, die scheinbar unbefriedigt in der Taverne lustwandelten.

Nun, er war es gewohnt, dass die Leute allein auf Grund seiner Augen die falschen, oder die richtigen Schlüsse zogen. Unwichtig, welches von beiden, das Folgende unter lag immer dem selben Drehbuch der Dramatik und beinhaltete zu viele Fragen, unnötige Drohungen und eine Prise Missverstehen. Der Spannungsbogen wurde immer dann erreicht, wenn die andere Seite zu den Waffen griff - häufig mit der allzu deutlich vermittelten Intention diese auch nutzen zu wollen - und Kittar seine Mittel wählen musste.
Sein bevorzugtes war in diesem Fall eine schnelle Flucht. Eigentlich war dies immer eine gute Wahl und ersparte eine Menge blauer Flecken.

Mit einem weiteren tiefen Seufzer und dem plätschern seiner Zehen verscheuchte er diese Gedanke. Eine Drehung im Wasser tat das Übrige, um das Verdrängen zu beschleunigen. Er wedelte seine Arme über der Wasserfläche, um sie notdürftig zu trocknen und griff dann zu seinem kleinem Vademecum. Unzählige undefinierbare Flecken zierten den Einband, was allein deswegen beachtlich war, weil das kondensierende und von Kittars Körpers herabperlende Wasser absolut keine Spuren auf dem Buch hinterließ.
Er begann mit dem bloßen Finger zu schreiben und goldene Lettern in einer schwungvollen Linie bildeten sich von rechts nach Links. Schnörkel und Punkte bildeten sich praktischerweise von selbst, eine interessante Möglichkeit trotz calimschitischer Kurzschrift eine ansehnliche Kalligraphie zu erzeugen.

[spoiler][i]Kurzer Eintrag

Valvec erweist sich trotz der beschämend unhöflichen Flora und Fauna als gar nicht so tragisch. Konnte die verbotene Schule aufsuchen...bei den Niederhöllen, nicht gerade das, was man mir in den Tavernen und Schenken auf dem weg hier her berichtete.
-Sollte demnächst auf vertrauenswürdige Informationen über die Qualität magischer Ausbildungsorte an geeigneteren Stellen nachfragen-
Das was vorhanden ist sollte reichen, um meinen bescheidenen Ansprüchen zu dienen. Aber was Schreibe ich, wir beide kennen die Leiden und Sorgen der magischen Wissenschaft.

Trotz der beinahe faszinierenden Trostlosigkeit und dem verdammten Wetter - ich hasse Schnee- konnte ich diesen ansprechenden Ort finden, an dem ich nun schreibe, bade, guten Qahve genieße und sogar eine Wasserpfeife vorfinden konnte.
Ein guter Rat dieser stummen Frau, wie war Ihr Name? Wird mir schon wieder einfallen.

Valvec scheint ein ausgesprochenes Potential an interressanten Möglichkeiten zu bieten, wenn man von der üblichen, tumben Soldateska absieht. Dämliche Fragen sind wir gewohnt, ebenso diese eklatante Unhöflichkeit. Gastfreundschaft ist nicht wirklich eine hochangesehene Tugend hier. Zu erst halten sie einem das Messer in den Rücken, dann prahlen sie mit Arroganz und Unwissen...aber unwichtig.
Werde zur Sicherheit mich wohl den hiesigen Kleidungsgepflogenheiten anpassen.
Sprich: Unkreative Farbtöne von Schmutzig bis Schwarz. Schlecht geschnitten nicht zu vergessen.

Das interessante Potential, was ich bisher antreffen konnte beziehe ich auf die Suche einer - zweier? - Frau (en). Sie betreffen die Möglichkeiten der Teleportation, sowie das Ausschalten irgendeines armen Tropfes von Hexenmeister.
Ob auch er einen wenig ansprechenden Dialog mit der hiesigen Garde hatte?
Unwichtig. Die Möglichkeit einen Weg zu suchen ihn stilvoll zu beseitigen reizt ausserordentlich. Zu dem wurde erwähnt, dass ein Riss in den Fäden der Magie...vielleicht gar ein Sphärenriss... in Erwägung gezogen wird.

Ein weiteres beachtenswertes Ding ist diese Frau. Ok, es ist nur eine Frau, aber sie duftet nach Vanille und bezeichnet sich selbst als Monster. Man trifft nicht allzu häufig auf Monster, die so duften. Ich liebe Vanille.
Dieses hübsche Ding bietet die Gelegenheit tiefere Nachforschungen über Wahrnehmung und Selbstbildung anzustellen. Ein wenig hier zupfen, ein wenig dort zupfen...erwähnte ich, dass ich Vanille liebe?
Wie nehmen wir uns wahr, was ist es, dass uns das sehen lässt, was wir ihm Spiegel zu sehen vermeinen. In welchem Zusammenhang steht das Selbstbild und jenes, das sich andere machen?
Viel Spielerei, unendliche Anwendungsmöglichkeiten. Du weißt....
Aber ich habe jetzt keine Lust mich hier zu ergießen.[/i][/spoiler]

Das Vademecum flog in hohen Bogen über das Becken hinaus und Kittar tauchte in das warme Nass.
03.01.2012 11:47:41
Aw: Tagebücher des Kittar ibn Djehennam Nassirr asSher (#54694)
Elster
Keine Wasserpfeife, keinen vernünftigen Mokka...nein, diese Lokalität verdiente nicht den Namen Gasthaus.
In den Augen des Tieflinges war es eher ein Ungasthaus. Ein unbefriedigtes Seufzen entrang sich den Lippen Kittars, als er sich in den Daunenkissen des großen Doppelbettes entlangrollte.
Ein Kissen flog zischend durch den Raum, traf auf ein Schiff in windigen Wogen.
Ein Riß durchtrennte nun Mast und Wellen.
Auch das befriedigte ihn nicht.
Wenigstens hatte dieser unfreiwillige und spontane Ausflug in die Hafenstadt ihm einige Paraphranalia und Ingridenzien einbringen können.
Für den Moment war es wohl angenehmer, wenn er der schwarzen Garde Valvecs aus dem Weg ging, so dachte er bei seiner Abreise.
Das er in den Gassen Mirhavens auf die orkischen Büttel von der verdammten Insel treffen würde, hatte er nicht erwartet, musste er sich eingestehen.
Es war nicht so wichtig, warum sie da waren.
Sicherlich war er nicht der Grund und alles andere war weniger wichtig.

Das die Orks auf wenig Liebe und Zuneigung unter der Bevölkerung stießen, war auf dem Marktplatz nicht schwer zu vernehmen. Vor Allem, der kleine putzige Magie-Gnom und eine Adeptin schienen zwischen Furcht und Hass zu schwanken.
Kittar sog die Gefühle geradzu in sich auf, als er sie aus einer Ecke des Marktes beobachtete.
Es war ein guter Anknüpfungspunkt, den er auch wenige Stunden später in der Akademie der Magier nutzen konnte.
Erstaunlicherweise sprachen sie ihn nichtmal auf seine Augen an.
Die neue Verkleidung war aus einem modischem Gesichtspunkt zwar wenig ansprechend, aber sie tat ihren Zweck.
Die meisten Bewohner, ob in Valvec oder Mirhaven, schienen diese schmucklosen Mäntel zu bevorzugen. Schwarz, Grau und Schmutzig waren die Farben der Saison.
Jeder Saison.
Und es gab soviele dunkle Kapuzen...diese Menschen hatten einfach keinen Geschmack.

Bei diesem Gedanken viel ihm seine Wölfin ein. Auch sie war dort. Sollte man allen Anderen glauben schenken, oder besser gesagt, dass was sie über diese merkwürdige Masse der "allen Anderen" zu denken glaubte, hatte auch sie keinen Geschmack.
Kittar rollte sich noch einmal durch das Bett, verwandelte ein weiteres Kissen in ein Wurfgeschoss.
Klirrend und scheppernd räumte es eine nahe Komode ab.

In seinen Augen hatte sie sehr wohl stil. Immerhin duftete sie nach Vanille.
Zwei Finger seiner linken Hand zuckten kurz hin und her, gelbe Funken, winzigen Sternengleich knisterten darüber.
Um sich selbst kreisend kehrten die Kissen zu ihm zurück, polsterten sich hinter seinem Rücken aus.
Auch das fleckige Vademecum begann zu zwitschern und schlingerte durch den Raum zu ihm heran.
Er blätterte es auf und suchte nach der nächstbesten leeren Seite, dann beleckte er seinen Finger.

[spoiler]Kurzer Eintrag

Ah, es ist so ermüdend, kein angenehmer Platz dieses Mirhaven. Brauche eine richtige Stätte zum Arbeiten. Die Akademie hier ist recht gut ausgestattet, muss ich gestehen.
Nützliche Dinge sind zu finden. Große Auswahl an Ingredenzien im kleinen Laden dort.
Und eine kleine, aufstrebende Archivarin. Nettes Ding, sehr hilfsbereit.
Werde sie um Bücher und Nachforschungen zum Netz der Magie bitten.
Wäre es nicht äußerst spannend dort Experimente durchzuführen?
Zugleich sollte sich damit das Problem mit diesem sooo bedrohlichen Gefühlsmagier lösen lassen.
Wo war es, dass ich davon las, wie man es sprengen kann? Es war etwas über gewaltige Mengen an Licht und Schatten.
Zwei Armeen und ein kleines Städchen waren dort als nebensächlicher Schaden beschrieben...wie hieß dieses Nest? Tisterton?
Unwichtig. Das "wie" ist interessant.
Eine weitere interessante Möglichkeit wäre eine Spalte in einer Spalte...ob ich irgendwo einen dieser sagenumwobenen Nimmervollen Beutel auftreiben kann?
Die Archivarin wird sicherlich auch hier hilfreich sein, wenn nicht, Valvec mag es beschaffen können, wenn ich dort erst Fuß gefasst habe.

Es kann wohl kein Fehl sein, wenn ich dem Lord schriftlich meine Aufwartung mache.
Diese Handelsherrin hat es empfohlen. Vielleicht ist sie ein weiterer Anknüpfungspunkt.
In ihrer unsanften Umarmung schien sie mich dennoch zu mögen. Auf eine animalische Art. Man kann es ihr aus verschiedenen Gründen nicht verdenken.
Frauen in diesen Position lieben das Exotische, das Neue, das Unbekannte.
Und sie sind es gewohnt, dass zu bekommen, was sie sich wünschen. Für eine einfache Handelsherrin war sie viel zu gewandt muss man sagen. Ich spürte kräftige Muskeln unter ihrem Mieder, kein weiches Krämerfleisch.
Zu bedenken ist sicherlich auch, dass sie gerade erst Mutter ward. Sowas weckt sicherlich Gelüste, die Monate lang ruhten...oder auch nicht, ich muss gestehen, dass ich mir darüber bisher keine Gedanken gemacht habe.
Ein Geburt ist sicherlich nichts, was sonderlich zimperlich mit dem Körper umgeht. Und doch weckt sie eine natürliche Seite der Weiblichkeit.
Sollte sie wecken.
Nachforschungen? Bei Gelegenheit.

Zu erwähnen ist noch meine Chadlaha. Erkannte mich beinahe nicht, als ich am Aushang stand. Lieferte sich ein Wortgefecht, mit einer anderen Dame. War die andere Dame eine Person der käuflichen Zuneigung? Man weiß es nicht.
Es war amüsant und kurzweillig ihrem Streit zu lauschen.
Der Inhalt war unwichtig, Dinge der Frauenwelt von Kleidung und Haartracht.
Aber die Art, der Zorn, die Schmach, die Scham, die Wut...es war beinahe greifbar.
Schade, dass ich das Interesse so schnell verlor.
Djurr spürte sie auf und belauschte sie in diesem elenden Loch von Schenke.

Wie es scheint, bin ich nicht der einzige, der mit gewissen stinkenden Grünhäuten Probleme hat. Werde ihr meine Hilfe anbieten. Gute Gelegenheit zwei Klappen mit einer Fliege zu schlagen.
Ich hasse Orks.
Und diese Wölfin wird von Moment zu Moment interessanter.

Werde mich nun an die Schreiben machen.[/spoiler]

Wieder flog ein Kissen von dannen, als sich Kittar schwungvoll um seine eigene Achse drehte.
Er riss drei fleckige, leere Blätter aus seinem Tagebuch und glättete sie wie beiläufig.
Einen Augenaufschlag später hätte man das Papier nicht von jenem an den feinsten Fürstenhöfen verwechseln können.
Er seufzte theatralisch und begann die Briefe zu verfassen.
12.01.2012 13:19:37
Aw: Tagebücher des Kittar ibn Djehennam Nassirr asSher (#54986)
Elster
Städte waren alle gleich. Voller Menschen, Halblinge oder noch Schlimmeren.
Und es stank. Warum musste es immer so verdammt stinken?
Kittar dankte in einem umnachteten Moment für den Winter, der die schrecklichsten Dämpfe der Urbanität wenigstens sichtbar machte.
Nicht das dies bedeuten würde, man könnte ihnen ausweichen, aber so hatte man zumindest Gelegenheit sich in perverser Vorfreude in sein unausweichliches Schicksal zu fügen.

Der Magier trat in das Dunkel der Vorhalle ein, ließ seine goldenen Pupillen über die Anwesenden schwenken.
Sorgsam bedacht, den Wächter nicht allzu nahe zu kommen wedelte er schon bei ihrer geringsten Bewegung mit dem Brief der das Siegel seiner Lordschaft trug.

Extra für diesen Moment hatte er sich wieder in das feine, blaue Seidengewand gekleidet. Wie viel besser ihm dieser Stoff doch stand, wie viel bequemer und eleganter er sich darin bewegen konnte. Die Verkleidung im Stile der hiesigen Barbaren befand er mit dem Siegel des Lords in seinen Händen als nicht mehr nötig.

Befriedigt sah er, wie ihn die Wachen passieren ließen, ohne auch nur einen Blick in das Schreiben zu werfen. Tänzelnden Schrittes glitt er durch den Raum, steckte das Pergament in eine Falte seines Kostümes und friemelte den blau-durchsichtigen Gesichtsschleier, den [i]eshesh[/i], zurecht.

Hinter der nächsten Treppe fand er die Bereiche der verbotenen Schule. Nun, er hatte noch keine Begleitung, dessen war er sich bewusst, aber einen kurzen Antrittsbesuch würde ihm sicherlich niemand verdenken.
Kittar betrachtete das Rund der Bücherregale, strich mit seinen Fingern behutsam über die Rücken einzelner Werke. Immer wieder entfleuchte seinen Lippen ein Geräusch des Erstaunens oder ein leiser Seufzer.
Selbst einem unbedarftem Besucher wäre wohl aufgefallen, wie sehr der Tiefling die Schriften schätzte, sie liebevoll streichelte, als wären sie ein Freund, wenn nicht gar eine Geliebte. Zärtlich und mit einem wissendem Lächeln betasteten die Kuppen seiner Finger die Einschläge aus Häuten, als würden sie ihm Geschichten und Märchen erzählen.
Ein weniger unbedarfter Besucher würde Einwänden, dass die Häute sicherlich dazu fähig waren so etwas zu tun, bevor man sie von ihren Besitzern weniger liebevoll trennte und als Umschläge für Schriftwerk verwendete.

Zwei mal umrundete er den Kreis aus staubigen Regalen, bevor er sich losreißen konnte.
"Tock Tock" knarrte die uralt wirkende Tür, als Kittar sich an Ihr bemerkbar machte.
Keine Antwort aus dem Labor und doch gab es Geräusche. Leises Gemurmel wie aus einer Trance, das Knistern von viel zu okkulten Kerzen und ein undefinierbares Zischen war zu vernehmen.
Zufällig schwang die Tür auf, als sich seine Neugier etwas fester gegen sie lehnte.
Schweigend und still trat er ein.
Im Raum vor ihm kniete ein Mann, Robe und Stecken wiesen ihn eindeutig als Magier aus.
Der Tiefling bemühte sich um noch mehr Stille und Unauffälligkeit. Er erkannte an den Pentagramen und dem Duft von Weihrauch, dass dies eine Beschwörung war.
Dennoch brachte er es nicht über sich, seinen Wissensdurst zu zügeln, sog mit allen Sinnen Eindrücke ein.
In einer grünen Flamme dampfte und knisterte ein schwebendes Herz ohne zu verbrennen. Schwelendes Fleisch und Weihrauch bildeten einen arkane Glocke des Geruchs, eine Kakophonie für die Nase.

Zwiebel und etwas weiteres, stießen hinzu. Kittar legte den Kopf in den Nacken, schob den eshesh beiseite und schnüffelte mit geschlossenen Augen.
Er kannte es, da war sich sicher. Kein angenehmer Geruch, keine angenehme Erinnerung.
Er spitzte die Lippen. War es...?
[i]
"Was wir haben hier?"[/i] Polterte es hinter ihm, im selben Moment fiel die schwere Hand, wie ein Hammer auf seine Schulter,hob ihn beinahe an und zog ihn zurück.
Ork.
Genau das war der Geruch.
Das breite, bullige Gesicht zeigte mehr als nur reine orkische Dummheit, wie Kittar es gewohnt war. Es zeigte Entschlossenheit und die Freude, die man auch bei einem Hund beobachten konnte, der einen Hasen am Genick hatte.
Der Grauork schüttelte den Tiefling unsanft, wiederholte sich.
[i]"Was Du sein? Was wollen?"[/i]
Kittar entschied sich für die diplomatische Variante, mangels weiterer. Sie beinhaltete aus dem Labor fortgeschliffen zu werden und ein Schwert auf seiner Brust, bevor er auch nur antworten konnte.
Die Bücher im Vorraum waren sicherlich keine Hilfe.
[i]"Ähm...Ihrrrr seid ein Garrrdist, verrrrmute ich?"[/i] antwortete er, immer noch im stahlharten Griff des Orken. Devoutismus und Freundlichkeit waren nun sicherlich angebracht, ein wenig dem Büttel seinen Spaß lassen, beschloß er.
[i]"Nicht Dich interessieren! Du seien gesuchtes Ding! Seien Tieflingding mit lustige Sprachfehler!"[/i]
[i]"Ähm...äh...Ich hab hierrrr diesen Brrrrrrie..."[/i]weiterkam Kittar nicht, das Schwert drückte sich härter auf seine Brust, als er nach dem Schreiben des Lords fischte.
[i]"Nich sagen mir! Sagen Hauptmann! Nich reden!"[/i] Es war erstaunlich, dass man aus dem ganzen Spucken und Grunzen wirklich Worte wahrnehmen konnte. Ihre eigentliche Botschaft wäre auch ohne jedwede verbale Komponente klar geworden:
Tu was Ich Dir sage, oder Du wirst es nicht mehr bereuen können.
Der Tiefling ersparte sich eine Antwort und ließ sich aus der Schule stoßen.
25.02.2012 13:30:02
Aw: Tagebücher des Kittar ibn Djehennam Nassirr asSher (#56982)
Elster
Eisige Luft schlug ihm ins Gesicht. Die Faust des Orks in den Rücken.
Beinahe glitt er auf dem verschneiten Platz aus, konnte sich gerade noch fangen.
Verdammte Orken, womit hatte er, ein angesehener Magier, so eine Behandlung verdient?
Oder hatten sie vielleicht rausgefunden, dass er gar nich so sehr im Ansehen einiger Calimhavener stand? Sicherlich nicht, man fürchtete, ja verachtete das was er war, was er darstellte. Menschen, Horks, Helfen, alles dasselbe, überall gleich.

"Gehen weiter!" grunzte es ihm in den Rücken. Blicke von Passanten waren schwer bemüht nicht zu Hork und Tiefling zu sehen. Erstaunlich, wie spannend plötzlich die eigenen Fußspitzen sein konnten.
Vor ihnen ragte in tiefer Schwärze der riesige Palast des Lords auf. Langsam schoben sich dicke Wolken, fast greifbar, so tief, an dessen Spitze vorbei.
Kittar blieb mit dem orkischen Inquisitor im Nacken nicht die Zeit die architektonische Schönheit zu bewundern.
Auch in den breiten, schwarz gefließten Gängen im Innern ließ man ihm nicht die Zeit.
Die schmutzig graue Faust des Inquisitors stieß ihn wenig zärtlich eine Treppe hinab.
Es ging also in die Verliesse. Eine Einladung zu einer Audienz beim Lord wäre auch sicherlich anders ausgesprochen worden.

"HaHa! Machen Kätzchen fliegen!" Wieder dieses orkische Gebrabbel. Der Tritt in sein Kreuz traf den Tiefling nicht unvorbereitet. Wie unkreativ doch all diese tumben Schlagetots waren. Die blaue Calimseide seines Gewandes rauschte im Wind, als er sich fast elegant die Stufen hinunter schwang.
"[i]Ebnu alZena[/i]" klang der calimshitische Fluch begrüßend gen Ork, während Kittar am Fuß der Treppe wartete, um sich weiter stoßen zu lassen.

Die Temperatur nahm zu, deutlich konnte man dicke Tropfen Schweiß auf der Stirn seines Treibers erkennen. Der Tiefling musste sich eingestehen, dass dieser Ort ihm trotz der lauter werdenden Schreie, dem Ambiente aus Ketten und Knochen und dem Duft nach verbranntem Fleisch rein vom Klima mehr zusagte, als die Oberfläche.
Er hatte wirklich kein gutes Gefühl.
" Es ist aberrr...nicht dieserrr Wahnsinnige...dieserrr Prrriesterrr?" fragte er vorsichtig nach hinten.
Die Antwort war nur ein hämisches Lachen, dann öffnete sich vor ihm das Gatter.

Es war der Wahnsinnige und er watete bildlich gesprochen knietief im Blut.
Wörtlich floß es nur knapp bis über an die Stieflspitze, während er seinen Spieß in irgendeinen armen,an der Wand hängenden Narren wieder und wieder stieß.
Der Angekette blutete kaum noch, so viele Löcher waren ihm bereits ins Fleisch gerissen.
Erstaunlich, dass er dennoch zum Wimmern im Stande war.

Kittar sah, wenn dies noch möglich war, noch ein Stück weniger zuversichtlich in die Zukunft.
Das irre Kichern des Garagosdieners verbesserte dies nicht unbedingt.