12.07.2011 15:17:22 | cursus honorum (#49492) |
hannibhaal | Zumindest war Dalreg noch im Rennen um den Posten des stellvertretenden Heermeisters und dieses wollte er unter allen Umständen gewinnen. Nun den ersten Schritt auf diesem Wettlauf würde zumindest er machen. Er hatte sich in seine Rüstung angelegt, seinen Speer geschultert und sein Gesicht mit einer rot-schwarzen Kriegsbemalung verziert, welche ihm ein dämonisches Aussehen verlieh. Kurz nach seiner Ernennung hatte sich Dalreg den wachhabenden Unteroffizieren vorgestellt und sie darauf hingewiesen, dass er des morgens die Truppen zu inspizieren wünsche. Nun war es fünf Stunden nach Mitternacht und selbst die Wachen vor den Baracken schienen überrascht über das Auftauchen Dalregs, waren jedoch bereits über seine Amtsübername informiert worden und hielten ihn nicht für einen Unruhestifter oder Feind. „Heute gibt es einen Übungsalarm. Ich möchte mir ein Bild über die Einsatzbereitschaft der Garde machen“, meinte er trocken zu einem herbeieilenden Unteroffizier. Er positionierte sich am Exerzierplatz und brüllte laut: „Alarm!“. „In 10 Minuten möchte ich jene Gardisten welche leichte Waffen tragen hier sehen und in 20 Minuten die schwer gerüsteten“, meinte er trocken. Die Baracken schienen zum Leben zu erwachen, zunächst recht zaghaft, doch bald verfiel ihre Belegschaft in hektische Betriebsamkeit. Es klirrte, gellende Schreie halten über den Platz, Waffen und Rüstungsteile wurden gesucht, Befehle wurden erteilt und einige verschlafene und mürrische Gardisten wurden von ihren Vorgesetzten mit Schlägen zur Einsicht gebracht. Langsam füllte sich der Platz, während Dalreg mit einem Schmunzeln im Gesicht die verwirrten Gardisten betrachtete und den einen oder anderen mit einem Brüllen zurückschickte, da er seine Waffe vergessen hatte, ein Schulterstück fehlte oder wie einer barfuß vor ihm stand. Als die Truppe so vor ihm Stand erhob er seine Stimme: „ Ich bin Dalreg Dalfaun der stellvertretende Heermeister, welcher neben einem Anderen in dieses Amt erhoben wurde. Folgende Lage! Unsere Späher berichten, dass eine feindliche Flotte aus Zwergen und Elfen am Strand nahe des Krähenforstes anlanden will. Wir müssen das verhindern und möglichst schnell dorthin, um sie aufzuhalten und Valvec zu schützen. Viele werden heute ihre erste wirkliche Schlacht schlagen und viele von euch werden heute die Mittagssonne über Valvec nicht aufgehen sehen.“ „Für Valvec! Für den Lord! Für die Garde!“ stimmte er die Gardisten ein, unter welchen vielen der neuen Rekruten wohl erstmals vor Augen geführt wurde, dass die Garde nicht nur ein besserer Wachdienst für die Stadt sei. Manche hatten geweitete Augen in welchen sich die Angst des nahenden Todes widerspiegelte und manchen schlotterten die Knie. „Im Laufschritt Marsch, keiner bleibt zurück und keiner drückt sich“, brüllte Dalreg grinsend und nahm seine Position an der Spitze der rund 35 Mann starken Gruppe ein. Scheppernd und lärmend setzte sich die Kampfgruppe in Bewegung. Einige schlaftrunkene Bewohner Valvecs blickten ein wenig mürrisch oder auch verunsichert aus ihren Fenstern, als sie der gerüsteten Garde gewahr wurden. Nachdem das Stadttor passiert worden war gingen sie in den Laufschritt über, welcher vielen von ihnen, besonders aber den schwer gerüsteten einiges abverlangte. Anfangs hörte man noch unsicheres Gemurmel und mancherlei Grollen unter den Gardisten, doch spätestens nach der halben Strecke blieb ihnen nicht genug Luft für solcherlei Dinge. Mit einem Handzeichen deutete Dalreg den Gardisten an Halt zu machen. In der kalten Morgenluft kondensierte ihr heißer Atem und viele der erhitzten Leiber schienen ob ihrer Ausdünstungen zu dampfen. Über den Waldrand hinweg waren drei Lagerfeuer zu erkennen und Dalreg deutete auf sie: „Da ist der Feind … Schlachtreihe bilden und bereitmachen zum Angriff“. Danach schritt er die Reihe ab und musterte jeden Gardisten eindringlich, fragte sie nach ihrem Namen Dienstgrad und mancherlei andere Dinge. In manchen Gesichtern der Jüngeren Gardisten war deutlich mehr Angst denn Kampfgeist zu erblicken und ein, zwei Körper zitterten nicht nur ob der Kälte des Morgens oder der körperlichen Anstrengung des Gewaltmarsches. Danach rammte Dalreg seinen Speer in den Boden nahm seinen Helm ab und klatschte ein paar mal bewundernd in die Hände. „Gut gemacht … nun für Anfänger … das war wohl eine eurer ersten Alarmübungen … nun das wird sich ändern … einiges wird sich ändern ...“ meinte er mit einem Schmunzeln auf dem Gesicht. „Nun ihr Höllenhunde, stürmt die Lagerfeuer, dort ist eine warme Mahlzeit für euch vorbereitet und für Getränke ist gesorgt … ihr habt es euch verdient!“ Am Strand hockte der alte Veteran Grimbold und rührte mit seiner verbliebenen Hand den Kessel, welcher mit allerlei Fleisch und Gemüse gefüllt war. „Heda ran an den Kessel, dazu kann ich euch noch ein paar Geschichten über euren neuen Boss erzählen“, meinte er grinsend gen Dalreg blickend. |
13.07.2011 11:12:15 | Aw: cursus honorum (#49507) |
hannibhaal | Mürrisch saß Dalreg an der Theke des Schattens und trank sein Bier. Innerlich verfluchte er Raul, welcher ihm schon wieder in die Quere kam oder besser gesagt ihm vom Lord oder dem Heermeister in den Weg gelegt wurde. Doch wenn er es sich überlegte, war ihm Raul noch bei weitem lieber, als der Heerführer oder der Lord selbst. Würde jenes Werben um den Titel zu sehr ausarten würde es beide, Raul und Dalreg zu sehr schwächen und es war noch nicht einmal sicher, ob einer der Beiden den Posten wirklich erhalten würde oder der Lord schlussendlich noch einen dritten Bewerber aus der Tasche zaubern würde. Hätte Raul nicht jene Zehn Punkte vorgetragen, wie der Weise vom Berge, sich einer vermeintlichen Überlegenheit sicher und nur sich bevorteilend, nun vielleicht wäre die Sache bereits im Besprechungsraum gütlich bereinigt worden. Nun und vielleicht hätte auch Dalreg gegen Ende auf Soraka verzichten sollen. Beide waren wohl ein wenig zu … nun stur gewesen in ihren Ansichten und Forderungen. Ein Wolf beißt einem Falken nicht die Beine ab und ein Falke hackt dem Wolfe nicht die Augen aus. Zumindest wenn sie genug Platz haben um sich auszuleben. Und der Lord wollte sie wohl mit jenem Angebot gemeinsam in einen Käfig locken, in dem sie sich gegenseitig zerfleischen sollten. Nun soweit würde es nicht kommen, nicht um den Lord ein persönliches Vergnügen zu bereiten. Nachdem er das Bier geleert hatte, begab er sich früher in sein Zimmer, auf das er am nächsten Tag frischer und munterer einen letzten Versuch unternehmen konnte die Dinge zu bereinigen um sich nicht gegenseitig zu zerreiben. |
14.07.2011 15:30:22 | Aw: cursus honorum (#49542) |
Lisk | [b]Manöver im Morgengrauen[/b] Raúl blickte den abrückenden Gardisten nach. Wie hieß es so schön? Die Konkurrenz schläft nicht. Doch Ruhe hatte er sich nach der Audienz ebenso wenig gegönnt. Stattdessen hatte er seinen Posten vor dem Konzil eingenommen, vor sich hin gebrütet und beobachtet. Inzwischen kannte er die Zeiten und Vorgänge um den Wachwechsel der Garde in der Oberstadt im Schlaf, doch heute zollte er ihnen besondere Aufmerksamkeit - ihre Wege, ihre Routinen. Die aufkommende Unruhe vor dem Manöver nahm er sofort zur Kenntnis und konnte sich seinen Teil schon denken. Sagte der Lord nicht etwas davon, daß Dalreg sein Vorhaben mit dem Streiter abstimmen sollte? Fürchtete der Kriegspriester, daß er ihn ausbremsen würde, indem er diesem nicht statt gab? Nachdem er einen Templer zur Ablösung herbefohlen hatte, marschierte der Streiter durch die noch immer recht leeren Gassen Valvecs, um zu prüfen, ob Dalreg wenigstens noch genug Mann zur Verteidigung zurückgelassen hatte. Nachdenklich verharrte er schließlich auf den Klippen über der Unterstadt und ließ seinen Blick über den Krähenforst jenseits der Stadtmauer schweifen, bis er schließlich von dem unruhigen Treiben auf dem Marktplatz, das zu dieser Stunde doch recht ungewöhnlich war, abgelenkt wurde. Unweigerlich mußte er an das Gespräch mit Ninnia erst wenige Tage zuvor denken. Auch eine Bevölkerung wollte auf einen Kriegsfall eingestimmt sein, damit sie richtig reagierte. Doch hielt er nichts von dem falschen Gefühl der allzu trügerischen Sicherheit, das sie anbrachte. Es mochte vielleicht der Moral dienlich sein, doch diese Art Selbstbewußtsein sollte allein Kriegern vorbehalten bleiben. Zu schnell waren Unbedarfte dabei sich an den Luxus der Sicherheit zu gewöhnen und wagten es dann oftmals ihre Stimmen zu erheben, um Dinge zu fordern von denen sie keine Ahnung hatten. Immerhin hatte das Manöver keine Panik ausgelöst. Irgendwo bedauerlich, da es ein schlechtes Licht auf seinen Konkurrenten geworfen hätte, doch tummelten sich hier auf den Straßen immerhin "Verdammte", die in ihrem Leben mehr gesehen hatten und ertragen mußten als ein Durchschnittsbürger Mirhavens. Einen Moment lang fühlte Raúl sich versucht aus der Not eine Tugend zu machen, die Bevölkerung aufzumischen, um mit ihnen das von Dalreg initiierte Manöver und richtiges Verhalten durchzuproben, doch sprachen etliche Argumente dagegen - das würde warten müssen. Stattdessen wandte er sich an die Torwachen zur Oberstadt, salutierte knapp mit dem Nennen seines Namens und seiner Funktion, und wies ohne Umschweife die beiden Halborks an den Auflauf dort unten und eventuelle weitere in den Nebengassen zu zerstreuen. Während er selbst dort oben an der Treppe nahe des Tores verweilte und beobachtete wie die Grüppchen sich langsam oder auch mal schneller auflösten, ging er im Stillen verschiedene Szenarien durch und verließ erst mit der Rückkehr der Wache seinen Ausblick. Zwar würde er eine weitere Auswertung erst dann durchführen können, wenn die Posten wieder voll besetzt waren, doch war ihm bereits nun schon so manche Angelegenheit aufgefallen, derer sich angenommen werden müßte... |
14.07.2011 19:19:24 | Aw: cursus honorum (#49548) |
hannibhaal | [b]Übung macht den Meister[/b] „Die Übung für den heutigen Tag, der Zweikampf, versucht euren Gegner mit gezielten Schlägen, Stichen und Hieben auszuschalten. Seit verschlagen, tapfer, grausam und ohne Furcht um euren Gegner niederzustrecken. Ich will sehen was ihr könnt. Die drei Besten unter euch erhalten für das nächste Monat den doppelten Sold.“ Die Unteroffiziere teilten die verschiedenen Kampfpaare ein und was zunächst von manchen belächelt wurde, entwickelte sich zu blutigen Ernst, nachdem die Ersten die Hiebe ihres Kampfpartners eingesteckt hatten. Schild prallte auf Schild, die Holzwaffen splitterten mitunter ob der Kraft der Schläge, Ächzen und Jaulen und Wutgebrüll erfüllte den Übungsplatz, Kämpfende wurden durch Zuschauer angespornt, Bürger Valvecs sammelten sich um jenem Schauspiel bewundernd beizuwohnen und einige schlossen sogar Wetten ab. Bewundernd betrachtete Dalreg die Fähigkeiten der Garde und spornte einzelne Kämpfer an, um ihren Kampfgeist zu steigern, um so den Ausgang des einen oder anderen Zweikampfes zu verändern. Nachdem die Sieger geehrt wurden lies Dalreg ob seiner Zufriedenheit mit dem Einsatzwillen und der Fähigkeiten im Kampfe einige Schläuche mit Bier und Wein unter ihnen verteilen. Jedoch nur so viel um sie bei Laune zu halten und nicht um sie zu berauschen. „Morgen werde ich eure Rüstungen und Waffen kontrollieren, alles sei blank poliert, geölt, schnittig und scharf. Abtreten!“ |
15.07.2011 14:08:18 | Aw: cursus honorum (#49556) |
Lisk | [b]Feder statt Schwert[/b] Im Besprechungszimmer des Konzils stand Raúl über einen alten Grundriss der Stadt gebeugt. Mit schwarzer Tinte hatte er mit groben Strichen behelfsmäßig die neuen Gebäudekomplexe und Häuserreihen hineingezeichnet und Teile der Karte mit Anmerkungen versehen. Die letzten Tage hatte er seine Zeit neben seinen Pflichten um das Konzil damit verbracht die verschiedenen Patroulliengänge mit den Wachmannschaften mitzumarschieren. Er ließ sich von den Gardisten die Dinge zeigen, die aus verschiedenen Gründen ihre Aufmerksamkeit auf sich gezogen hatten - vermeintlich kritische Punkte im Falle einer Verteidigung, Stellen an denen besonders oft Unruhe herrschte, Positionen, die Hinterhalte begünstigten, verdächtige Gebäude und Personen,... Er wollte sich erst ein umfassendes Bild über die aktuelle Lage machen, ehe er unnötigerweise Alles umwarf nur um Aktion zu zeigen, zumal es bislang nur Feinheiten waren, die ihm aufgefallen waren. Einen Kritikpunkt sah er in der Verteilung der Wachposten. Weswegen stationierte man die meisten Schützen in der Unterstadt, in der Oberstadt fast nur Nahkämpfer? Sicher sollte die Oberstadt besser geschützt werden, doch da ein Angriff aus Richtung Vulkan, Krähenforst oder Unterstadt wahrscheinlicher war als über die wesentlich besser geschützte Front und den Hafen, würden Fernkämpfer, die von den Klippen schossen, einem Feind herbe Verluste bereiten, während Nahkämpfer die Treppe hielten. Mit einigen Markierungen glich er die Truppenverteilung seinen Überlegungen an. Die Befestigung der Stadt war nach dem letzten Übergriff verbessert worden: Aufschüttungen an den Stadtmauern um die Oberstadt herum verhinderten ein Manöver wie zu Vollmond und hatten damit eine Schwachstelle beseitigt. Die andere war noch existent. Raúl nahm sich vor die nächsten Tage die Stadtmauern und Umland nochmals genauer in Augenschein zu nehmen. Hier gab es zumindest einige, wenige Maßnahmen, die man noch umsetzen konnte, um es einem eventuellen Feind schwerer zu machen. Möglicherweise würde er Dalfaun anbieten ihn zu begleiten - immerhin hatten sie sich mittlerweile auf ein Auskommen einigen können, und die Vorschläge, die ihm vorschwebten, würden sicher mit einer zweiten Stimme mehr Gewicht und Gehör finden. Um den Konflikt gegen das Innere Königreich hatte sich Heermeister Dunkelherz hauptsächlich gekümmert. Raúl war sich sicher, daß es hier keinen Handlungsbedarf gab, doch hatte sich dennoch für die Begleitung eines Manövers dorthin in den nächsten Tagen angekündigt, um eine Vorstellung von dieser Gefahr zu bekommen. Bislang hatte er sich kaum um die Githyanki gekümmert und war erst einmal in deren Territorium vorgedrungen, um mit Krown, Nargath und einigen Anderen ein angemessenes Opfer für das Konzil zu finden. Blieben noch sonstige, innerstädtische Maßnahmen, die ihm während der Beobachtung des Morgengrauenmanövers gekommen waren. Mit einer knappen Bewegung aus dem Handgelenk setzte Raúl einen kleinen Kreis in die Mauern der Oberstadt und betrachtete abschließend kritisch das Durcheinander an Punkten, Linien, Kreisen, Strichen und Buchstaben auf dem Pergamentbogen. Vielleicht war es sinnvoll Jemanden damit zu beauftragen eine aktuelle Karte zu besorgen, notfalls zu zeichnen. Nun, für ein erstes Konzept reichte das aus. Er rollte den Plan zusammen und verließ den Raum in Richtung Schreibstube, um als letzte Tat für den Tag einen Aushang anfertigen zu lassen. Auch wenn derzeit das Tun um die Garde viel Zeit und Aufmerksamkeit in Anspruch nahm, hatte er seine Vorhaben und Verpflichtungen gegenüber dem Konzil dabei nicht vergessen... |
29.07.2011 13:41:22 | Aw: cursus honorum (#49898) |
Lisk | Zeit war vergangen und Raúl hatte seine Möglichkeit weitmöglich genutzt. Gemeinsam mit Dalreg wurde eine [url=http://www.amdir.de/index.php?option=com_kunena&Itemid=0&func=view&catid=36&id=49599#49599]Rekrutenschau[/url] initiiert, zu der sich bereits einige vielversprechende Kandidaten angemeldet hatten. Ein [url=http://www.amdir.de/index.php?option=com_kunena&Itemid=0&func=view&catid=36&id=43311&limit=6&limitstart=120#49897]Rundgang im Palast[/url] diente mehr dem eigenen Antrieb offene Fragen zu klären als den Gesichtspunkten der Sicherheit, da er bezweifelte, daß hier viel zu tun war. Es konnte zudem nicht schaden einen Überblick der Sicherheitsvorkehrungen zu gewinnen - man wußte nie, wann man solch wertvolles Wissen benötigen würde. Wie auch schon in der Stadt zuvor postierte er lediglich einige Wachen um, wenn es ihm sinnvoll erschien - unter ihnen der körperkontaktfreudige Halbork-Gardist von der Audienz. Der stand nun im Saal selbst, am Gang, mit Blick auf den Lord. Somit war gewährleistet, daß sich seine Vorlieben lediglich auf den Ernstfall beschränken würden. An seiner statt bezog eine Halbdrow-Schützin den Posten an der Tür zum Thronsaal. Nicht nur, daß Diese zimperliche Damenschaften kontrollieren konnte, sie war auch in Sachen Brückenverteidigung vorteilhaft: ein Halbork reichte aus den Engpass zu blockieren, während sie seitlich versetzt freies Schußfeld hatte. Die neuesten Berichte um den Konflikt zwischen den Rittern und den Nebellanden wie auch das Gerücht, daß sich eine Kriegsflotte näherte, gefielen dem Streiter ganz und garnicht. Im Grunde wollte er eine ausführliche Ortsbeschauung der Insel mit Dalfaun durchführen, doch fürchtete er, daß die Zeit knapp wurde. In groben Zügen hatte er dem Kriegspriester bereits berichtet, was er als wichtigste Maßnahme erachtete: einen Wachturm am hinteren Teil der Küste, der im Ernstfall der Stadt einen Angriff per Signalfeuer signalisieren konnte. Einige andere Überlegungen betrafen die Stadt selbst. [url=http://www.amdir.de/index.php?option=com_kunena&Itemid=0&func=view&catid=36&id=49891#49891]Ninnias Schreiben[/url] veranlasste den Streiter dazu den Anderen seine Gedanken zu dieser Angelegenheit grob zu umreißen, doch überließ er ihnen die Initiative. Gerade was die Kriegsflotte anging wollte er [url=http://www.amdir.de/index.php?option=com_kunena&Itemid=0&func=view&catid=31&id=49860#49860]mehr Informationen[/url] haben, ehe er entscheiden wollte ob sie mit Feder oder Schwert begrüßt werden sollten. Zuletzt lief ihm noch die als [url=http://www.amdir.de/index.php?option=com_kunena&Itemid=0&func=view&catid=36&id=14727&limit=6&limitstart=12#49562]Vogelfrei[/url] erklärte Vampyra in die Arme. Mit dem größten Vergnügen hätte er seinem ersten Impuls nachgegeben, und sie in das Konzil abgeführt, um sie Horaz persönlich zu überlassen oder die Zusage der Priesterin des Tyrannos zu erfüllen. Doch noch konnte er sich einen solche Überschreitung der Lordgegebenen Kompetenzen nicht leisten, weswegen er sie in aller Form verhaftete und in die Kerker der Residenz sperren ließ. Die Chancen standen nicht schlecht, daß aufgrund der ernsten Allgemeinlage auf einen Prozess verzichtet werden würde und die einstige Schülerin schlich dem Lehrer überverantwortet wurde. Raúl plädierte in seinem [url=http://www.amdir.de/index.php?option=com_kunena&Itemid=0&func=view&catid=36&id=10716&limit=6&limitstart=108#49879]Bericht[/url] zumindest darauf. Wie der Lord wohl diesmal auf seinen Rat reagieren würde? |
27.10.2011 13:50:42 | Aw: cursus honorum (#52865) |
Lisk | Raúl trieb es in das ehemalige Flüchtlingslager. Vor dem Zelt von Urog setzte sich auf einen Stammklotz und entfachte die Glut dessen Feuergrube. Die Zeit, die er auf den Grauork warten mußte war ihm willkommen - die letzten Tage hatten ihm genug Stoff zur Grübelei gegeben. Das Gespräch mit Infernael war nur ein Teil davon. "Ich würde eher Euren Zorn auf mich nehmen und Eure Strafen empfangen, als daß ich dulde, daß der Exekutive und damit auch Euch auf der Nase herumgetanzt wird!" Diese Worte beinhalteten in Raúls Augen die Essenz eines Streiters des Tyrannos. Sie bedeuteten alles andere als Aufmüpfigkeit und Widerworte - im Gegenteil: sie signalisierten die Bereitschaft den Respekt vor einem Herrscher selbst dann noch zu verbreiten, wenn dieser im Nachhinein aus politischen Gründen dazu gezwungen sein sollte Konsequenzen zu ziehen. Mehr Demut und größeren Respekt konnte nur Tyrannos selbst erwarten und verlangen. Diese Worte waren Raúl wichtig gewesen, ebenso wie die bedeutungsschwere Geste die glühende Kohle mit barer Hand aufzunehmen, die Infernael zuvor ins Kohlebecken zurückgeworfen hatte. War dieser bereit ihm zu gewähren gegen mangelnden Respekt direkt vorzugehen? Hierbei würde der Streiter keine Kompromisse eingehen können. Infernaels Reaktion verwies ihn auf seinen Platz. Erst später dämmerte Raúl, daß der Tiefling womöglich doch sehr wohl verstanden hatte, und lediglich eben genau diese gesprochenen Worte auf die Probe stellte. Im Nachhinein besehen hatte dieses Gespräch, das zwischendurch nahezu eskaliert war und den Streiter mit entsprechendem Verweis entließ, doch den positivsten Eindruck hinterlassen seitdem er den Lord kennengelernt hatte. Die in ihm schwelende Wut hatte ihn lediglich für so manchen Nebensatz taub werden lassen, dessen Bedeutung ihm erst hinterher klar wurde. Raúl stocherte in der Glut herum. Ursprünglich war er entschlossen den Posten auszuschlagen. Nach all den Vorkommnissen der vergangenen Monde jedoch war er sich da nicht mehr so sicher... |