17.04.2011 14:37:50 | Rukia (#47950) |
Inlul Veldrin | [b]Der Drache erwacht![/b] Erschöpft ließ sich Rukia in die weichen Kissen des Bettes sinken. Die letzten Tage waren hart und lang gewesen, ebenso die Nächte. Schlaf hatte sie nicht viel bekommen und nun verlangte ihr Körper sein Recht. Fast sofort schlief sie ein, doch schon nach kurzer Zeit begann sie sich im Bett herum zu wälzen. [i]Langsam schritt sie durch die finstere Höhle. Die Dunkelheit fürchtete sie schon seit ihrer Kindheit nicht mehr, seitdem die Herrin der Nacht ihr das Leben geschenkt hatte. So war sie ohne Furcht in diesem steinernen Gewölbe in dem sie nur Schemen erkennen konnte. Vor ihr bewegte sich etwas, zuerst spürte sie es mehr, als dass sie es sehen konnte. Sie hörte das knirschen von Steinen, das Geräusch eines langsamen, tiefen Atemzuges. Neugierig schritt sie näher, der Höhlenwand entgegen. Langsam wurde ihr klar, dass das vor ihr nicht das Ende der Höhle war. Keine Felswand sondern ein gewaltiges Lebewesen, dessen ruhige Atemzüge, das Heben und Senken des Brustkorbes, das reiben der Steine verursachte. Gebannt blieb sie stehen und langsam, als würde jemand nach und nach Fackeln entzünden und die Halle mit Licht erfüllen, wurde das Bild klarer … Ein gewaltiger roter Drache lag direkt vor ihr, die Augen geschlossen, tief und gleichmäßig atmend. Ohne sich zu regen starrte sie das Geschöpf an, nicht fähig sich zu rühren, gleichzeitig von Furcht und Verlangen erfüllt ihn zu wecken. Noch bevor sie sich dafür entscheiden konnte einfach wieder zu gehen, öffnete sich das große Auge direkt vor ihr und die senkrechte Pupille des Drachen starrte sie an, unbeweglich. Sie konnte sich selbst darin sehen, ihr Spiegelbild, klein und unbedeutend, schwach. Langsam hob sich der Kopf ein Stück in die Höhe und sie musste ihren Kopf in den Nacken legen um ihn weiter anzusehen. Eine dröhnende Stimme ertönte, doch war sie mehr in ihrem Kopf als dass sie sie wirklich hörte: [color=#800000]“Du wusstest, dass dieser Tag kommen würde. Du hast mich geweckt. Du willst meine Macht. Bisher ist es dir gelungen mich hier einzuschließen. Doch nun … bist du verwundbar und schwach. Du bist müde und dein Wille mich hier festzuhalten statt dich meiner ganzen Macht zu bedienen wird nicht länger ausreichen. Ich wusste dass ich nur zu warten brauchte.“[/color] Fast war es ihr, als würde er lächeln. Allein die Gegenward des Drachen schien sie zu Boden zu drücken. Er ließ sie spüren dass sie keine Chance hatte. Wie auch? Sie war viel zu klein, zu schwach, was hatte sie einem solchen Wesen entgegenzusetzen? Natürlich wollte sie seine Macht, wollte die Fähigkeiten, die das Drachenblut ihr versprach. Doch für welchen Preis? Würde sie sich selbst dafür aufgeben? War es das wert? Nein … : [color=#0000BF]“Nein! Du bist nicht real! Du bist nur das Abbild des Drachen, dessen Blut durch meine Adern fließt. Ich werde nicht zulassen dass du die Kontrolle übernimmst Niemals!!“[/color] [color=#800000]„Du hast gar keine Wahl … es hat schon begonnen … und du weißt es …“[/color][/i] Rukia erwachte schweißgebadet, ihr Körper zitterte und sie hatte das Gefühl, dass sich sämtliche Muskelstränge verknoteten. Unfähig sich zu bewegen, etwas dagegen zu tun, musste sie die Krämpfe abwarten, die sie schüttelten. Als sie endlich abklangen blieb sie erschöpft eine Weile liegen… schöpfte neuen Atem. Schon wollte sie sich dem aufkommenden Schlaf hingeben, als es von vorn begann. Mehrere Male hintereinander kamen und gingen die Krämpfe ohne dass sie eine Ahnung hatte, wie sie dagegen angehen könnte … . Erst gegen Mittag konnte sie etwas Schlaf finden und sich ein wenig erholen. Als sie sich schließlich widerwillig am späten Nachmittag erhob hatte sie das Gefühl jeden einzelnen Muskel zu spüren. Sie machte sich frisch … versuchte etwas zu essen, bekam aber kaum einen bissen hinunter ohne dass ein Gefühl von Übelkeit sie überwältigte. Schließlich machte sie sich trotz allem auf in die Bibliothek um nach den Informationen zu suchen, die sie so dringend brauchten … . Sie wollte so schnell wie möglich hier fertig werden um die Rückreise zu Herrn Leonall so bald wie möglich antreten zu können. |
05.05.2011 17:11:14 | Dunkle Gedanken (#48293) |
Inlul Veldrin | [b]Dunkle Gedanken[/b] Die Kapelle war dunkel und kühl als die junge Akolythin sie betrat. Langsam schritt sie durch die Reihen der Bänke, bis sie endlich vor dem großen Symbol Shars inne hielt. Sie ließ ihren Blick lange über das in die Wand eingelassene Ornament wandern, schwarz und purpur. Schließlich senkte sie den Blick und langsam sank sie auf die Knie. Ihre Gedanken waren düster, wie die Kapelle selbst. Nur wenig Licht war um sie herum auszumachen und als Rukia ihre Gedanken auf die Herrin der Nacht richtete, schien es noch dunkler im Raum zu werden. Leise begann sie aus dem schwarzen Buch zu rezitieren. Gebete, mit denen sie seit 13 Jahren aufgewachsen war, die sie unendliche Male, Nacht für Nacht gesprochen hatte. [i]„Herrin der Nacht, erhöre mein flehen …“ [/i] Mit getragener Stimme beendete sie das Gebet. Stille umfing sie. Träge bewegten sich ihre Gedanken. Sie hatte sich gehen lassen, ihre Stimme gegen Herrn Leonall erhoben. Dies stand ihr nicht zu. Doch statt sie zu strafen hatte er sich von ihr abgewandt und war in die Stadt zurückgekehrt. Seine Art sie zu strafen, ihr zu zeigen wie unzufrieden, wie enttäuscht er war. Sie musste zu ihm gehen, ihn um Verzeihung bitte, versuchen sich zu erklären, ihn wieder versöhnlich stimmen. Sie wusste was sie tun konnte um dies zu erreichen. Später jedoch, nicht jetzt, sie musste noch über einiges nachdenken. Leise, getragen:[i]„Dunkle Maid, vergib mir mein Fehlen … „[/i]. Wieder rezitierte sie ein Gebet und ließ sich danach von der Stille umfangen, die sich wie Balsam auf ihre Seele legte. Sie hatte sich für ihn entschieden, bewusst abgewägt. Sie liebte ihn, Vater, Mentor, Priester und … Geliebter. Er hatte sie geschaffen, sie gehörte ihm. Niemals hatte er es ausgesprochen, doch über die Jahre hinweg hat sie es verstanden, mehr und mehr. Sie hatte mit Raúl darüber gesprochen und sich seiner Meinung angeschlossen, dass es gut wäre, wenn jeder in der Welt seinen Platz kennen und akzeptieren würde. Sie hatte sich bewusst entschieden, gegen den Barden, gegen die Jugend … gegen den Drachen, den sie in ihm sah. Der Gedanke daran hinterließ einen bitteren Nachgeschmack. Aber wie hätte sie anders handeln können? Wie hätte sie sich gegen den Priester wenden können, gegen ihren Vorgesetzten, den Mann, der seit 13 Jahren ihr Vater war? Als Akolythin eines Priester Shars war sie ihm zum gehorsam verpflichtet. Außerdem hatte sie gelernt ihn zu lieben, ihn zu verstehen. Das hatte sie zumindest geglaubt. [i]„Dunkle Verführerin, deine Schatten weisen mir den Weg …“[/i] Warum hatte sie sich angeboten den Lockvogel zu spielen? Er wird es nicht zulassen. Zu groß war dabei die Gefahr, dass er sie verlieren könnte. Er würde sie niemals hergeben … niemals. Und wenn es ihm möglich ist, wird er sie mit in Tot nehmen. Vereint auf ewig im Schoße der Dunkelheit. Das hatte er gesagt. Aus diesem Grund würde sie ihn begleiten auf eine Mission die er als heikel betrachtete, als gefährlich. Entweder sie würde etwas daraus lernen oder mit ihm sterben, sollte es bei dem Einsatz zu einer Katastrophe kommen. Vereint auf ewig. Es gab nur eines, was ihn dazu veranlassen würde sie nicht mit in den Tot zu nehmen. Noch vor kurzem war sie bereit es ihm auch zu geben, ohne Bedingung. Nun würde es zum Pfand ihrer Freiheit, ihres Lebens werden. Doch was würde bis dahin geschehen? Trotz machte sich in ihr breit. Sie würde ihm vor Augen führen wie absurd dieses Streben danach war sie auf Ewig für sich zu beanspruchen. So vieles hatte sie ihm bereitwillig gegeben, doch je mehr sie gab um so mehr verlangte er. Fast war es wie ein kalter Griff, der sie umfasste und immer mehr umfangen hielt, ihr langsam den Atem raubte, sie taub werden ließ gegen die Gefühle von außen. Tränen traten in ihre Augen und sie versuchte sie fort zu blinzeln. Leise, gepresst:[i]“Endlose Nacht …“[/i], wie sein Name besagte, so umfasste das Gebt mehrere Seiten die sie ohne Vorlage, langsam und getragen rezitierte, dabei ihre Ruhe wiederfand, ihre Gelassenheit und die Kraft später erneut hinaus zu treten um ihren Platz wieder einzunehmen … |
05.05.2011 17:57:09 | Aw: Dunkle Gedanken (#48297) |
Melldor | "Was geht in deinem Kopf vor?" Fragte sich Jonale nachdem er die Kapelle im Haus des Geistes betreten hatte. Sie hatten heute Nacht Jagd auf die Rebelin gemacht, sind ihrem Ruf gefolgt. Genauergesagt führte Raul sie ihrem Ruf entgegen, nicht ohne taktischen tiefe natürlich. Raul war kein Narr, ehrgeizig, vieleicht übereifrig. Doch mit genügend Inteligenz gesegnt um sich das leisten zu können. Diese Rebelin hatte mit ihnen gespielt, erst mit Raul, dann mit seinen Schülern, und sie haben alle fleisig mitgespielt. *Ein bitteres lächeln zog sich auf sein Gesicht und er stellte sich die Frage erneut* Was geht in deinem Kopf vor, Rukia? Einfältigkeit konnte man ihr gewiss nicht zuschreiben, diese hatte ich ihr schon früh ausgetrieben. Sie würde nicht einfach einer leeren Versprechung folgen. Warum dann aber das Risikio eingehen. Dem Konzil wegen, Raul? *Inzwichen hatte er sich vor den Altar begeben mit blick auf das große Gemälde, doch hielt er den Kopf gesenkt, wieder ein bitteres lächeln* War es vieleicht tatsächlich Trotz? Aus dem letzten Gespräch über seinen und ihren Tod ging sie nicht gerade mit begeisterung hervor. *Dachte er nüchtern* Ich habe sie in die Ewigkeit mit mir gezwungen. Doch warum? *In dem Moment trat sie ein, in die Kapelle, Jonale stand im Scahtten einer finsteren Ecke, die Kapuze tief im Gesicht unterschied er sich kaum von einem der Tempeldiener. Sie bemerkte ihn nicht, ging auf das Symbol Shars zu und fing an zu beten, lange zu beten. Er beobachtete sie* Ich alter Narr liebe schon wieder, hab es ihr schon bezeugt doch mir noch nicht. Nichts desto trotz ist es so, daran gibt es keinen Zweifel. Diesmal jedoch werde ich ehrlich zu mir sein und ehrlich zu ihr sein, sie nicht gehen lassen zu einem anderen. Doch wie lange? Steht es mir zu Sie bis in die Ewigkeit zu binden? Sicher kann ich mir einen gewissen Egoisum zusprechen, mit Recht. Habe ich doch bisher bereits 13 Jahre meines lebens gewidmet. Genau genommen sogar deutlich mehr denn ihre Mutter folgte einst auch meinen Lehren. Einst ja... *er schüttelt sacht den kopf, die aufkommenden gedanken ab* Die Ewigkeit mit ihr, ein Gedanke der behagen in meinem kalten Herz auslöst. Doch zu welchem Preis? Und zu welcher Zeit? Alles wäre umsonst gewesen, alles was ich ihr lehrte, wofür ich es lehrte wenn sie in ihrem Leben daraus keinen nutzen ziehen könnte. Doch wann ist die Zeit wo sich der Gedanke an die Ewigkeit mit ihr mit dem Lohn der Mühen aufiwegt die es brauchte sie zu lehren. *er lächelt schief* Ich darf gewiss jedem Recht geben der mir Pragmatismus nach sagt. Sie betet noch immer *stellt er in gedanken fest* Die ewige Nacht, ihr liebstes Gebt. Und doch fürchtet sie sich vor der Ewigkeit. Mit Recht, ist sie doch größer als wir begreifen zu vermögen. *die Gedanken in seinem Kopf legten sich wieder und Ruhe kehrte ein während der dem Gebt Rukias im stillen lauschte und stellenweise in Gedanken mit ihr betete* |
07.09.2011 18:13:12 | Der letzte Schritt (#51326) |
Inlul Veldrin | [i]… majestätisch reckte sie den schlanken Hals in den Abendhimmel. Die untergehende Sonne tauchte die rötlichen Schuppen in rotes Gold. Der Schrei, den sie ausstieß war voller Wildheit, voller Wut und hallte von den umliegenden Bergen wieder. Von irgendwo her erklang eine Antwort, herausfordernd und voller Hohn. Ihre Augen richteten sich in die Ferne. Sie wusste, woher die Antwort kam. Schließlich breitete sie ihre Schwingen aus, stieß sich von den Felsen ab, riss Felsbrocken mit in die Tiefe, als sie sich in die Schlucht fallen ließ. Mit wenigen Flügelschlägen fing sie den Wind ein, drehte in die Schlucht ab und tauchte in die Schatten ein … . … [b]komm zu mir, Drachenkind und ich werde dir zeigen, wie man fliegt[/b] … . Verlockend klang die Stimme Sorakas damals. Sie musste ihr folgen, wurde magisch davon angezogen. Doch woher kam sie? Immer wieder drehte sie sich im Kreis, suchte in der Dunkelheit nach ihrem Ursprung, doch schien die Stimme von überall zu kommen. [b]„Nein … NEIN! Du kannst mich nichts lehren. Du wolltest zurück kommen, doch du wagst es nicht. DU KANNST MICH NICHTS LEHREN!“[/b] … .[/i] Sie schreckte auf. Wie lange hatte sie Geschlafen? Nicht lang genug. Der Raum war nur in schwach beleuchtet, aber sie brauchte das Licht nicht. Ihr Blick fiel auf Jonale. Er saß auf einem Stuhl neben ihrem provisorischen Bett. Allein das Drehen des Kopfes ließ sie vor Schmerzen zusammen zucken, was nur noch mehr Schmerzen hervorrief. Sie stöhnte auf und dann begann es von vorn. Wie heiße Dolche stachen die Schmerzen in ihren Muskeln, als sie sich erneut verkrampften. Wieder wand sie sich auf ihrem Lager, spürte die Wut in sich aufsteigen. Irgendwie waren seine Hände wieder da, hielten die ihren fest, gaben ihr Halt. [b]Konzentrier dich … Konzentrier Dich!![/b] Jonale konnte nur beobachten, wie sie sich wand und versuchte die wirkenden Kräfte in den rechten Bahnen zu halten. Wenn er seinen Blick auf ihren Körper richtete, konnte er erkennen, wie sie sich zu strecken begann, wie die Muskeln unter der Haut arbeiteten und sie neu formten. Wenn das hier vorbei war, würde sich ihre Entwicklung vollendet haben, doch bis dahin mussten noch einige Stunden vergehen. Irgendwann schlief sie erneu erschöpft ein. Wenn sie wach war und keine Schmerzen hatte, trank sie Wasser in großen Mengen, doch konnte sie keine Nahrung bei sich behalten. Bis zum Abend hin hatte sie mehrere dieser Anfälle und wirket zu Beginn der Nacht ausgezehrt. Ihre Augen waren tief in die Höhlen gesunken und bildeten dunkle Ränder. Ihr Gesicht war Blass, die Wangen eingefallen. Die Muskeln hatten sich neu ausgebildet und wurden von dem roten Schuppenkleid umspannt. Die Umwandlung hatte alle Reserven ihres Körpers gefordert und das konnte man ihr deutlich ansehen. |