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22.03.2011 02:28:51
Tagebücher eines Druiden (#47474)
Mr.Hypello
Es war ein hell erleuchteter Morgen als das Schiff einen Neuankömmling nach Amdir brachte.
Kapitän Swift legte vor Mîrhaven an, einem Bollwerk menschlicher Architektur.

In einem schwarzen Panzer gehüllt, das braune, leicht ergraute Haar zu einem Zopf gebunden und mit den Haselnussbraunen Augen den Pier musternd, verließ Thelendor das Schiff.
Eine schwere Beuteltasche hing um seine Brust und ein langer Speer war auf seinem Rücken zu finden.
Wärend er so am Hafen stand und die Morgensonne genoß, verfinsterte sich seine Miene als er den kalten Stein der Stadt erkannte.
Es war klar, hier würde er jetzt schon kein Heimgefühl aufbauen können.
Doch es gab wichtigeres als sich über Ästhetik auszulassen und so zog er in die Stadt um sich ein paar Informationen zu holen. Schließlich kam er nach Amdir um die Natur zu schützen und im Gleichgewicht zu halten.
Wärend er durch die Stadt trottete und an den Gebäuden vorüber zog und gelegentlich vergeblich Passanten fragte, ob sie einen Alchemisten kennen würden, wuchs seine Sorge um die hier verbliebenen Pflanzen und Tiere nur noch mehr.
Man hatte die Natur in künstliche Grenzen verwiesen und Grünanlagen geschaffen.
Was sollte das? Sollte es zur Verschönerung der Stadt beitragen? Wollte man sich somit ein reines Gewissen schaffen? Dafür hatte der Druide kein Verständnis.
Was bildeten sich diese Menschen ein? Hier, wo einst wohl ein wunderschöner Hain existierte wurde alles zugepflastert und Monumente "zivilisierten" Größenwahns geschaffen.
Auch eine Akademie der Magie fand er vor.
Thelendor bemühte sich stets Vorurteilsfrei den "Zivilisierten", wie er sie nannte, zu begegnen, doch Magie waren eine ganz andere Geschichte.
Viele, zu viele von ihnen verwendeten ihre Macht in der Natur. Das jedoch hatte zur Folge, dass ein Ungleichgewicht entstehen würde. Aufgrund dieser Gegebenheit, war er alles andere als nachsichtig mit derlei Handwerkskunst.

Nachdem all diese Eindrücke ihn eher missmutig stimmten und er immernoch niemanden gefunden hatte, der ihm das Handwerk der Alchemie beibringen konnte, verließ er die Stadt in Richtung einer nahegelegenen Lichtung, auf der auch ein Altar seinen Platz fand.
Zwischen den hiesigen Wölfen und Rehen, die ungewöhnlich unruhig waren, bettete er sich auf einige Lagen aus Moos, nahe dem Wasser.
Nach einigen Stunden, die er noch wach lag und sich die Tiere beschaute, trat ein Bär an ihn heran.
Es war ein recht junger Bär, doch er schien hier nicht her zu gehören. Offenbar hatte der kleine Kerl sich verirrt.
Thelendor blieb ruhig und lockte das Wesen noch weiter an. Ein wehleidiges Wimmern durchzog den von Insekten verursachten Lärm des frühen Abends.
Als der Druide in einer merkwürdigen Sprache zu dem braunen Tier sprach, schien es, als würde es ihn verstehen. Nach einigen weiteren Lauten des kleinen Kerls und weiteren unverständlichen Worten des in Metall gepackten Druiden, sprach Thelendor: "Nun Gratyr, dann ruh dich aus. Es war wohl ein langer Tag. Ich helfe dir zurück zu finden."
Zufrieden und doch noch leicht verängstigt legte sich der Bär, dessen Name wohl Gratyr war neben dem Mann nieder und spendete ihm für die Nacht mit seinem anschmiegsamen Fell etwas Wärme.
Viele Stunden noch lagen die Beiden am Wasser wach und immer wieder hörte man leise Laute und eigenartige Worte bis sie dann irgendwann ihren ersehnten Schlaf fanden.