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29.09.2010 21:25:03
Ein Fels in der Brandung des Sandmeeres (#43482)
Oliver
In der Weite der Wüste, an einem gnadenlos heißem Tag, wie es derer dort so viel gibt, durchstreifte eine kleine stämmige Gestalt, vermummt bis tief ins Gesicht einen tosenden Sandsturm. Es war ein Zwerg ... ein zäher Zwerg ... den älteren Zwergen Amdirs noch bekannt als Getorax Donnerklang, als plötzlich etwas seine Aufmerksamkeit erregte.

Es war nichts zu sehen, doch raubte der umherwirbelnde Sand ihm auch die Sicht, so dass er kaum noch die Spitze seines Speeres erkennen konnte. Dafür vernahmen seine Ohren etwas ... es war Kampfgetöse dass das Pfeifen des Sandsturmes durchdrang.
Es kam vom äußersten Rand der Wüste, wo der Sand sich eine Bresche in die Schutzmauer des Handelsweges geschlagen hatte.
[i]
Sollte dort etwas versuchen an ihm vorbei den endlosen Sand hinter sich zu lassen und gar in Richtung des Zwergentals ziehen. "Besser ich sehe gleich nach dem Rechten"[/i] sagte er zu sich und stapfte zielstrebig durch die Dünen dem Kampfgebrüll entgegen. Als er sich näherte traute er kaum seinen Augen. Doch während der langen Zeit in dieser Gluthöllehatte er gelernt die Trugbilder der flimmernden Hitze wohl zu durchschauen. So wich das Erstaunen schnell der Freude, als er Kylda und Argoin im Kampf mit ein paar harmlosen Wyvern sah.

Nicht sicher, ob die vielen Tage der Einsamkeit und des Schweigens, sowie der rauhe Wüstensand noch etwas von seiner Stimme übriggelassen hatten, begrüßte er seine alten Weggefährten mit einem inbrünstigen [i]MAHAL[/i].

Es berührte ihn sehr von seinen Kammeraden zu vernehmen, dass man ihm sein Versagen verziehen hatte und ihn gerne wieder in der Binge sehen würde. Doch war der Schwur, den er sich selbst auferlegt hatte noch nicht erfüllt. Erst nachdem die gesamte Schlangenbrut, welche sich so nah an der Binge eingenistet hatte zertreten worden wäre, würde er in den Eingeweiden der letzten Yuan-Ti seine Ehre und seinen Stolz wiederfinden.

So teilte er schweren Herzens Kylda seine Entscheidung mit weiter in der Wüste zu verharren, zu wachen ... und ein Bollwerk gegen jede Gefahr zu bilden, die sich aus dem Wüstensand gegen die Zwerge erheben sollte.
Dann holte er ein Horn hervor. Während der langen Tage und kurzen Nächte in diesem Glutofen hatte er aus den Kadavern erschlagener Wyvern die größten Fangzähne herausgebrochen und sie in geduldiger Arbeit ausgehölt. Für den Fall, dass sein Schild allein nicht vermochte alle Feinde zurückzuhalten,sollte dieses Horn dazu dienen einen mächtigen Ton zur Alarmierung Richtung Zwergendorf zu entsenden, auf dassdort kein Zwerg überrascht werde.

Danach holte er ein zweites hervor und gab es Kylda. [i]Würde man Getorax Donnerklang in einer Stunde der Not wieder am Fuße der mächtigen Berge der Zwerge benötigen, so solle Kylda in sein Horn stoßen und Getorax würde herbeieilen, um bis zum Sieg oder dem bitteren Ende an seiner Seite zu stehen.[/i]

Doch neben all der Freude über das Wiedersehen mischte sich auch Wut und Sorge, als Getorax von Kylda vernahm, dass ein Sieg über eine Angriffsmacht bestehend aus Trollen und Ogern die halbfertiggestellten Wehranlagen als Tribut gefordert hatten. Nachdem er seinem Ärger Luft gemacht hatte, darüber wie solch schwächlicher Abschaum nicht rechtzeitig zurückgeschlagen werden konnte, bat er Kylda seinen zurückgelassenen Besitz in der Binge zu veräußern und damit den Wiederaufbau der Wälle zu beschleunigen.

Danach war alles gesagt. Gerne hätte er noch die Gesellschaft seiner Freunde genossen. Wohlwissend, dass jeder Moment seiner Unaufmerksamkeit von den Kreaturen des Sandmeeres als Schwäche der Zwerge ausgelegt werden konnte, verabschiedete er sich mit einem langen wehmütigem Blick und ging wieder hinaus ... in die Weiten des Sandes ... seiner einsamen Pflicht entgegen.