29.08.2010 21:28:54 | Fragmente eines Rotmantels (#42724) |
Väterchen Frost | In den frühen Morgenstunden ging vor Mîrhaven ein Schiff vor Anker, dessen Segel vom Wind gebläht waren und beinahe zu zerreißen drohten, obwohl sich nicht einmal das sanfteste Lüftlein regte. Mit eiligen Schritten überquerte ein kleiner Mann die Planke und betrat den Hafen der Stadt, während das Schiff wieder hinter der Nebelwand verschwand. Auf dem großen Kai hielt der Neueingetroffene kurz inne, nahm seinen nassen, grauen Reisemantel ab, wodurch darunter eine ausgeblichene rote Robe sichtbar wurde. Lange blickte er sich um, sog den Geruch des Meeres und der Waren am Hafen ein. Er erblickte einige betrunkene Hafenarbeiter, die unsicher umher torkelten und andere, welcher ihrer Arbeit mit Fleiß nachzugehen schienen: so schleppten Kisten von Schiffen, verluden Güter, schrubbten das Deck oder verrichteten eine andere Arbeit. Leise flüsterte er: [i]Abschaum[/i]! Dennoch hatte er es nicht eilig den Hafen zu verlassen. Stattdessen suchte er nach einer billigen Herberge für die erste Nacht. Er fand tatsächlich irgendwo ein Zimmer, in dem er die Nacht für nur wenig Geld verbringen konnte. Zuvor erkundete er jedoch die Gegend noch ein wenig, vor allem den Hafen. Natürlich war er klein und wehrlos im Gegensatz zu denen seiner Heimat, aber dennoch fühlte er sich hier, unter all dem Pöbel wohl. Er musste sich sogar eingestehen, dass er froh war nicht mehr von Seinesgleichen umgeben zu sein. Hier standen ihm alle Türen offen. |
30.08.2010 17:17:47 | Aw: Fragmente eines Rotmantels (#42765) |
Väterchen Frost | Er hatte schlecht geschlafen. Die ganze Nacht über hatte er geglaubt die trippelnden Schritte von Ratten zu vernehmen, die sich rund um sein schmutziges Lager versammelt hatten und nur darauf warteten ihn anzuknabbern. Er war kurz davor, das Stroh anzuzünden, bis er sich besann und in einem seiner Beutel nach einer Prise sand suchte. Tatsächlich hatte er ein wenig bei sich; er lies sich wieder auf das Lager fallen, puste den Sand, den er auf seine flache Hand aufgehäuft hatte in den Raum und murmelte dabei einige Worte. Blitzschnell fiel er und das Rattenpaar in dem kleinen Raum in einen tiefen Schlaf, das Grölen und die Schreie der Matrosen nicht mehr wahrnehmend. Am nächsten Tag schien ihm die Idee wohl nicht allzu gut gewesen zu sein, denn er wachte er spät auf und der Wirt war nur im Austausch für ein paar weitere Kupferlinge bereit, ihm ein Frühstück zuzubereiten; schließlich hatte er das normale um einige Stunden versäumt. Es schmeckte scheußlich, dennoch verschlang er den Frass. Als der Wirt begann die Teller wieder in die Küche zu tragen, murmelte er wiederum leise und vollführte komische Gesten mit seinen Händen-sekunden darauf verschoben sich die Teller ein wenig, sie entglitten den Händen des Wirtes und zerbrachen auf dem Boden. Sardar grinste und machte sich auf, um die Stadt zu erkunden. |
05.09.2010 16:28:21 | Aw: Fragmente eines Rotmantels (#42957) |
Väterchen Frost | Um es kurz zu machen: Sie gefiel ihm nicht-sie war schmutzig und stank. Anstatt willenloser Sklaven trieben sich dreiste Bettler und unfreundliche Handwerker herum. Obwohl er die Docks anfangs verabscheut hatte, gefielen sie ihm als einziger Stadtteil-obwohl die Arbeiter dort frei waren und es keine Gnoll- oder Orksklaven gab. Zudem erwies ihm niemand den Respekt, der einem Roten Magier zustand. Bisher hatte er weder einen anderen Mulan getroffen, noch einen dieser wilden Rashemi-Menschen. Mit keinem von beiden wollte er sich herumschlagen. Nach längerer Suche überwand er sich doch und fragte eine Passantin nach dem Weg zur Arkanen Akademie. Für seinen Geschmack dauerte es eindeutig zu lange, bis sie ihm Antwort gab. Dennoch wollte er hier auf offener Straße keinen Mord verüben-das sollten andere tun-später. Er beließ es bei einigen abfälligen Beleidigungen. Die Akademie, der Sitz des Arkanen Ordens, der hiesigen Magiergilde, war genauso wie die restliche Stadt: Wert- und prunklos. Als der Bibliothekar sogar Informationen im Austausch für ein Buch aus der, in seinen Augen kleinen, Bibliothek wollte, anstatt klimpernder Goldmünzen reichte es ihm- er raffte seine Robe und verschwand aus diesem unwürdigen Gebäude. Bei seinen weiteren Streifzügen durch die Gassen stieß er auf eine kleine Versammlung. Am herausragendsten war ein über zwei Meter großer Kerl. Was er von dem Riesen wollte, wusste er hernach nicht mehr so genau. Vielleicht hatte er ihm auch einen Posten als sein Beschützer antragen wollen oder vielleicht hatten ihn auch irgendetwas anderes gekränkt. Er wusste es nicht mehr. Tatsächlich hatte ein Wort das andere ergeben und Sardar hatte sogar gemerkt, dass sein Gegenüber tatsächlich nicht reinen Blutes war. Er trug kaltes Blut in sich. Seine Schuppen und die Augen verrieten es. Zudem seine übermenschlichen starken Arme, mit Muskeln so groß wie Baumstämmen, die ihn packten, als er sein Geheimnis entdeckt hatte und ihn weit von sich schleuderten. Die übrigen Zuschauer hatte das Schauspiel eher amüsiert, als das sie ihm zu Hilfe gekommen wären. Er erinnerte sich noch an kräftige Arme, die ihn packten. Danach verschwand alles in einer wohligen Dunkelheit. |
11.09.2010 16:05:26 | Aw: Fragmente eines Rotmantels (#43115) |
Väterchen Frost | Das Erwachen war grausam: in seinem Kopf hämmerte es, die Glieder schmerzten und bei der kleinsten Bewegung knackten die lose Knochen. Zum Glück war seine rechte Hand halbwegs heil geblieben und mit ihr vollführte er nun mit höchster Konzentration die Gesten, die ihm den Schlaf bringen würden. Allerdings war es tatsächlich kein angenehmer und tiefer Schlaf, sondern eher ein dahindösen. Immer weniger Licht sickerte durch die Fenster, als er erwachte. Sein Kopfverband war mittlerweile gewechselt worden, aber um den Rest hatte sich keiner der Pfleger gekümmert. Zum Glück tauchte da eine größere Abordnung auf, die durch das große Portal trat. Vier Männer und eine Frau; während die Dame und die zwei Männer in dem hinteren Teil des Lazaretts verschwanden, kümmerten sich die beiden Diener des Tyrtempels um die normalen Verletzten und Kranken. Gegen eine kleine Geldleistung sprach einer von ihnen einen starken Heilzauber über ihn. Die körperlichen Qualen waren weniger, dennoch war sein Geist noch immer gepeinigt-dieser Halbmensch hatte ihn-einen Roten Magier, einenMulan aus Tay-einfach in den Dreck geschleudert-dies verlangte nach Rache. Und so sann der die wenigen Tage, die er nun noch auf dem Krankenlager verbringen musste, auf Rache. |
13.09.2010 18:15:06 | Aw: Fragmente eines Rotmantels (#43147) |
Väterchen Frost | Priorität hatte jedoch nun zuerst die Sammlung der Komponeten, die er für seine Magie benötigte. Zuerst erstand er ein Stück Leder, dann machte er sich auf in die Wildnis. Allerdings hielt ihn eine regelrechte Masse von Menschen davon ab, diese Zutaten auf schnellstem Wege zu sammeln-eine weißhaarige Frau, die offenbar magisch begabt war, eine Temous-Klerikerin und ein Gebundener aus Mulhorand. Er konnte sie einfach nicht abschütteln-und so begleiteten sie ihn schließlich die letzten Zutaten zu sammeln: Schwefel und Fledermausmist. In einer Höhle, die von Gesindel bewohnt wurde, fanden sie die Exkremente; in einer Grotte, die offensichtlich einen Goblinstamm beheimatete war der Schwefel zu finden. Insgesamt kein guter Tag-die Frau wollte ihn sogar überreden dem Verfluchten zu helfen-nun ja, man würde sehen... |
24.09.2010 18:13:40 | Aw: Fragmente eines Rotmantels (#43375) |
Väterchen Frost | Nun bemühte er sich tatsächlich, im hiesigen arcanen Orden aufgenommen zu werden. Er konnte es selbst kaum glauben. Zwar war das erste seiner Zusammentreffen mit einem der Meister unglücklich gewesen, dennoch rechnete er sich Chancen aus. Anderswo auf der Insel gab es wohl keine derart ausführliche Bibliothek-zumindest keine, zu der man ihm Zugang gewähren würde. Einmal hatte er schon die Luft der Academie geschnuppert, als er mit einem Gnom oder Halbling, jedenfalls einem Winzling, gehandelt hatte: zwei jener Reste mit magischem Potenzial, die er gefunden hatte, gegen zwei andere. Leider war der Alte sehr resistent gegen seine Einflüsterungen gewesen, aber er würde es schon noch schaffen-immerhin war er ein Roter Magier und all diesen unwissenden Kleingeistern überlegen. |
26.09.2010 18:36:48 | Aw: Fragmente eines Rotmantels (#43412) |
Väterchen Frost | Er rieb sich die Hände. Tatsächlich begann nun alles so zu werden, wie es sein sollte. Gerade hatte er eine Kundmachung dieses alten Winzlings von der Academie gelesen. Dieser suchte offenbar einen bestimmten Pilz-und er hatte schon einmal einen derartigen gesehen. Hoffentlich waren es genug und bestimmt war es seinem Ansuchen um Aufnahme in die Academie hilfreich, wenn er diese Handlangertätigkeiten verrichteten. Zudem war er wenig später auf einen Mann getroffen, der offenbar bereit war, in seine Dienste zutreten-er war ein Diener Banes und somit sehr geeignet für die Anstellung. Allerdings musste er ihm auf der Suche nach dessen Ring behilflich sein, aber immerhin... |
03.10.2010 14:13:28 | Aw: Fragmente eines Rotmantels (#43582) |
Väterchen Frost | Sardar saß in seinem kleinem Zimmer. Die vielen Pergamente, Schreibutensilien, verschiedene, in Gläsern und Phiolen konservierte Stücke von Wesen und Pflanzen hatte er zur Seite geschoben. Nun stützt er seine Ellbogen auf den Tisch und starrte aus dem schmalen, dunklen Fenster nach draußen-auf die See. Soweit, wie er blicken kann, würde sein Macht einst reichen. Dessen war er sich sicher. Vieles hatte sich getan, in letzter Zeit. Die Sache mit dem Ring hatte sich zerstreut-dennoch war dieser Anhänger des Bane nun sein Leibwächter. Endgültig und mit Blut besiegelt. Ein erster Schritt. Einen Teil der Ausrüstung seines ehemaligen-und nun toten-Ritters hatte er ihm bereits überreicht. Der Rest musste noch von verkohlten Hautfetzen gereinigt und poliert werden. aber er konnte warten. Tatsächlich war es noch besser gekommen. Er war auf der Suche nach Spinnendrüsen auf einen Halbork gestoßen, der ebenfalls bereit war für ihn zu kämpfen. Und er war warhhaftig eine imposante Erscheinung und ein mächtiger Kämpfer. Endlich begann es. Endlich. Dennoch war er sich usnicher, welcher Schritt nun der nächste sein sollte, welcher der beste war. Er begann wieder zu grübeln... |
15.10.2010 08:32:01 | Schall und Rauch (#43779) |
Väterchen Frost | Sardar saß in seinem kleinem Zimmer. Die vielen Pergamente, Schreibutensilien, verschiedene, in Gläsern und Phiolen konservierte Stücke von Wesen und Pflanzen hatte er zur Seite geschoben. Vorsichtig stützte er seine Ellbogen auf den Tisch und starrte aus dem schmalen, dunklen Fenster nach draußen: auf den Marktplatz der Insel der Verdammten. Er mochte diese stinkende, eiternde Beule, die diese Stadt war, nicht. Aber ihm war nicht viel anderes übriggeblieben-nachdem sich der Halbork als untreu erwiesen hatte, der Magier von der Akademie versucht hatte seinen Zauber zu bannen, er ins Wasser gestoßen worden war-und sein eigener Feuerball nicht diese Dummköpfe verbrannt hatte, sondern über ihn hinweggewalzt war und das Wasser im Hafenbecken auf eine ungesunde Temperatur erhöht hatte und er beinahe gestorben war...zum Glück erwies sich dieser Raul als loyal-er hatte ihn aus dem Lazarett geholt und in die nebeligen Lande gebracht. Dort hatte ihm ein orkischer Schamane einen Heiltrank zubereitet-und tatsächlich erholte er sich bald; einige der Narben und Zeichen der Verbrennungen und Verbrühungen waren jedoch geblieben. Es sollte ein Zeichen sein, dass er nicht so einfach zu besiegen war. Allerdings begann sich Sardar nun von Kossuth abzuwenden-er hatte ihn nicht beschützt, sich als nutzlos erwiesen-stattdessen interessierte er sich nun immer mehr für den Gott seines Leibwächters-Bane! Während seines Ruhens am Lager hatte er Besuch bekommen-diese Dame, die Novizin an der Akademie war oder sein wollte. Er wusste nicht, warum sie gekommen war oder weshalb sie wusste, wo er lag. Doch anstatt zu verschwinden, stellte sie neugierig fragen. Es fiel im schwer darauf zu antworten, zu mal er nur durch den Raben sprechen konnte-er wollte ruhen und sich nicht mit dieser Jahrmarktmagierin herumschlagen. Aber anstatt seine Drohungen ernstzunehmen verzauberte sie den Raben und steckte ihn in eine Tasche-nun war er jeder Kommunikationsmittel beraubt. Zum Glück besserte sich seine Lage bald und Raul machte den Vorschlag sich auf der Insel der Verdammten-vor der man ihn eindrücklich gewarnt hatte-zu verstecken. Nachdem ihn sogar diese Stümperin, deren fremdartiger Name ihm so oft entfiel, musste er einen sicheren Ort finden. Valvec war es, zumindest glaubte Raul das. Dennoch machte sich Sardar desöfteren, als Hafenarbeiter verkleidet, nach Mîrhaven auf. Dort war er auch auf diesen unangenehmen, naiven Nather gestoßen. Von seinem Volk und dennoch ein Sklave. Nun, es war nicht Sardars Problem, wenn sich dieser um Leib und Leben brachte. Wenn er doch schlau genug wäre....aber diese Dummheit, Überheblichkeit und der fehlende Respekt, war hier auf der Insel wohl sehr weit verbreitet. Am Pier traf er auf eine Dirne, die sich erdreistete ihn zurechtweisen zu können und zu wollen. Gleichzeitig versuchte sie sich als Gaunerin und wollte ihm wohl einen Dolch in den Rücken rammen, als er im Blutigen Eimer Nather mit dem einen oder anderen Glas Rum gefügig machen wollte-eine traurige Welt. Sie wartete nur auf eine führende eiserne Hand...auf seine Hand! |
14.11.2010 11:45:39 | Stein&Stahl (#44282) |
Väterchen Frost | Endlich war er fort aus Valvec. Dieser Pesthöhle, dieser Irrenanstalt. Nur war Raul nun auch weg. Dies rief durchaus zwiespältige Gefühle bei ihm hervor, schließlich hatte sich Raul die meiste Zeit als loyaler Diener und Leibwächter erwiesen, aber dennoch...er war zu fest in seinem Glauben, gewesen, hätte ihn beinahe mitgerissen in jenen verhängnisollen Strudel aus Rache und Hass, der nicht voranbrachte, sondern nur zerstörte. Doch nun war er frei-frei von dieser dunklen Last. Und auch von dieser Sache mit der Verrückten, die sich für eine Gesandte eines Gottes hielt und glaubte die Prophetin einer neuen Religion zu sein. So hatte er es zumindest verstanden, aber nun ging es ihn nichts mehr an. [url=http://www.amdir.de/index.php?option=com_kunena&Itemid=0&func=view&catid=36&id=43311&limit=6&limitstart=30#43955]Die Untersuchungen für Raul[/url] hatte er schon lange erledigt und auch dieses Kapital war beendet. Nun war er wieder ein echter Roter Magier, ein gewiefter Händler und nun auch [url=http://www.amdir.de/index.php?option=com_kunena&Itemid=0&func=view&catid=36&id=43311&limit=6&limitstart=30]Besitzer einer Mine[/url]. Mit Kossuth als strahlendem Patron und ab und an einem Stoßgebet an Gargauth. Keine unheilvolle Allianzen, die das Gegenüber weiter veranbrachten, stattdessen nur noch Zweckbündnisse, die ihm mützten. Aber nun, als erstes musste er sich auf die Suche nach einem neuen Leibwächter machen. Diesmal jedoch einem echten, einem Tayer Ritter. |
24.11.2010 11:33:18 | Ein neuer Wächter (#44572) |
Väterchen Frost | Tatsächlich hatte er schon jemanden gefunden, der geeignet war. Lediglich an der Überzeugung musste er noch arbeiten....dafür hatte sich jedoch der Wachmann als unfähig herausgestellt. Er hatte es nicht verhindern können, dass das Schild vor der Mine entwendet werden war, ja hatte es nicht einmal bemerkt. Allerdings war es nun wohl vor dem Silbernen Drachen aufgetaucht; Sardar hatte seinen Leibwächter angewiesen es wegzuschaffen, sollte es noch immer dort sein. Aber die Mine musste besser gesichert werden. Und da Sardar die Teile für einen Golem fehlten, musste er sich wohl auf einen magischen Wächter verlegen. Zum Glück hatte er vor nicht allzu langer Zeit am tiefsten Boden seines magischen Beutels eine alte Spruchrolle gefunden; wenngleich Wirkung und Titel, vor langer Zeit mit Kohlestift notiert, verwischt waren, so war die Formel doch sauber notiert und man konnte sie wohl immer noch nutzen. Zudem erkannte er das Kürzel Tensers, von dem diese kopierte Formel wohl ursprünglich stammte. Und da er sich seit jeher für alchemischen Rezepturen interessierte, war es für ihn auch ein einfaches jenen Trank, der die Kräfte eines Bären verlieh zu brauen. Der Zauber versprach, soweit es zu entziffern war, einen magischen Wächter: Ein riesenhafter Krieger mit dicker Panzerung würde auftauchen. Immer wachsam. Der ideale Wächter, zumal er nicht einmal gewartet werden musste. Dennoch war Sardar vorsichtig und beschleunigte seine Schritte auf magischem Wege. Man wusste nie, wie so ein Wesen reagieren würde und einen einfachen Unsichtbarkeitseffekt würde es wohl durchschauen. Also kippte Sardar den Inhalt der Phiole, begann die Formel genau abzulesen und vollführte die dazugehörigen minimalen Bewegungen. Doch anstatt eines monströsen Wächters, wurde nur sein Sichtfeld eingeschränkt. Auch schienen seine Muskeln kräftiger, seine Bewegungen flinker und seine Atemzüge tiefer, kräftiger. Dennoch lastete ein Gewicht schwer auf seinen Schultern und auch die Robe fühlte sich nicht mehr federleicht an, sondern schwer und beengend. Hatte er etwas falsch gemacht? Seine Füße begannen sich fortzubewegen, beschleunigt durch den zuvor gewirkten Zauber. Aber Sardar tat sich plötzlich schwer seine Schritte zu lenken, seine Beine schienen ihm nicht mehr wirklich zu gehorchen, zu mal es ihm auch immer schwerer fiel sich auf irgendetwas zu konzentrieren. Seine Beine bewegten sich immer schneller, die dazugewohne Kraft und Beweglichkeit nützend. Sardar entglitt die geistige Kontrolle über seine Zauber vollends, stattdessen tauchte Erinnerungen auf...an seinen Tayer Ritter, dessen geschickte Waffenführung, seine Bewegungen, die Ausweichmanöver und geschickte Attacken. Und plötzlich wollte er es auch: er wollte Schädel spalten, Leiber zerschmettern, glorreiche Kämpfe ausfechten. Er nutzten seine Stab, der ihm beim ersten Mal unglaublich schwer und unhandlich erschien, als Waffe. Aber schon nach dem zweiten Schwung hatte er sich daran gewöhnt und er erschien ihm nun federleicht, allerdings konnte er ihn durch den schmalen Schlitz, der sein Sichtfeld darstellte, nicht sehen. Zudem verschwamm nun auch vor seinen Augen alles, rotes Blut...ein riesiges Schlachtengemälde entstand vor seinen Augen. Doch plötzlich schlug etwas gegen seinen Kopf, oder zumindest gegen die Gegend, wo er seinen Kopf vermutete. Doch nichts geschah, lediglich ein Scheppern war zu hören. Er wusste es-sie hatten ihn gefunden, ein Hinterhalt. Er packte den Stab fester und wirbelte ihn herum; er hörte des Krachen, als er einem vermeintlichen Gegner das Schild zerhackte, es zersplitterte in tausend Teile. Doch zu einem zweiten Schlag kam er nicht mehr, seine Beine trugen ihn schneller und immer schneller davon, fort von seinen Gegnern. Keine Hiebe prasselten mehr auf ihn ein, allerdings konnte er schwach zwei Gestalten vor sich erkennen...er kannte sie, wusste jedoch nicht, wer sie waren. Aber er sollte vorsichtig sein, sie nicht erschlagen. Vielleicht waren es seine Freunde, die von den Feinden gefangen worden waren? Seine ehrenhaften Mitstreiter... Dennoch konnte er seine Beine nicht stoppen, lief weiterhin auf sie zu... Doch plötzlich war sein Sichtfeld wieder normal groß, die Robe angenehm zu tragen und der Stab wie immer. Ihm wurde schlecht, er taumelte. Keinen Gedanken verschwendete er fort an mehr an blutige Schlachten und ehrenhafte Duelle, sein geist war viel zu sehr verwirrt, die Sicht zu verschwommen. Jedenfalls bewegte sich eine der beiden Gestalten auf ihn zu und fuchtelte mit einem glänzenden Gegenstand vor seinen Augen. Bald darauf verschwand der Gegenstand wieder, aber die Gestalt fing an zu reden-Gift für seinen Willen und seine Konzentration, die er wiederfinden wollte. Trotz des ständigen Redeflusses gelang es ihm schließlich wieder klar denken zu können, auch die Augen sahen wieder, frei von Blut und Illusionen-Raul und die Sklavin. Er sah sich um; recht weit war er von seiner Mine nicht entfernt, aber was war bloß passiert?-Er achtete kaum auf Rauls Worte, stattdessen holte er seine Erinnerungen zurück-der missglückte Zauber. Wieviel hatten die beiden wohl gesehen? Er stoppte Rauls Worte, indem er ihm riet sich von der Mine fernzuhalten. Weiter sagte Sardar nichts, stattdessen machte er sich auf, zurück zu seinem Zelt, er musste ruhen. Doch kurz bevor er sein Haupt zur Ruhe betten konnte, tauchte Nargath auf. Im Auftrag von Raul fragte er nach dem Grund, warum sich dieser fernhalten sollte. "Thaltus" war die knappe Antwort von Sardar, allerdings fragte er Nargath sogleich, ob ihm dieser nicht eine Formel zur Verfügung stellen könne, die man zur Zementierung des neuen Schilds, das er erwartete, nutzen könnte. Tatsächlich versprach Nargath sich darum zu kümmern, er würde bald wieder kehren...wenn er den Zauber von seinem Gott empfangen hatte. Also zog er mit den Vorräten, die er wohl durch Plünderungen erlangt hatte von dannen und so konnte Sardar endlich rasten, seine Gedanken sammeln. Nachdem er geruht hatte, machte er sich auf nach Mîrhaven, um sich über Neuigkeiten betreffend eines Baumeisters oder Steinmetzes zu erkundigen. Wohlweißlich in Unsichtbarkeit gehüllt wanderte er, als er plötzlich, mitten auf dem Weg Raul und Aelian sah. Schon so bald hatte sich seine Warnung als wahr erwiesen. Er lachte innerlich und hoffte auf einen spannenden Kampf. Allerdings plusterte Aelian sich wie üblich nur auf und nichts geschah. Nun gut, Sardars eigene Geschäfte waren ohnehin dringender als eine private Fehde... |
14.08.2011 14:03:32 | Aw: Fragmente eines Rotmantels (#50435) |
Väterchen Frost | Auf seinen Reisen um die nötigen Zauberkomponeten für [url=http://www.amdir.de/index.php?option=com_kunena&Itemid=0&func=view&catid=14&id=50407]das Ritual[/url] an der Novizin des Verheißenen zu besorgen, erreichte Sardar eine magische Botschaft. Das Gewebe flüsterte ihm von einer in Seenot geratenen Maga. Innerlich rieb er sich die Hände-vielleicht konnte er sich den weiten Weg und die Mühsal des Sammelns ersparen und dabei noch andere Wertgegenstände erbeuten. Und so schwang er sich kurzerhand in die Luft und eilte über den Wolken zu der Stelle, von der er glaubte die Nachricht erhalten zu haben. Und tatsächlich gab ihm ein aufsteigendes Leuchtfeuer recht. Doch die Überraschung war groß, als [url=http://www.amdir.de/index.php?option=com_kunena&Itemid=0&func=view&catid=21&id=35358&limit=6&limitstart=12#50430]die Maga[/url] keine gewöhnliche Robe trug, sondern die seine. Eine rote Robe. Auch eine Tätowierung zierte ihren Kopf. Hatten ihn die Häscher nun doch gefunden? War der Verheißene an allem schuld und gar ein Spion für die Handelsgilde? Doch nach kurzer Befragung offenbarte sich, dass die Frau wohl kaum dazu geeignet war. Sie brüstete sich sogar Worte und Werte wie "Freundschaft" und "Liebe" zu kennen. Das entlockte Sardar ein seltenes Lachen. Wie konnte so ein dummes Kind nur die Akademien Tays überlebt haben?! Doch das sollte ihn nicht kümmern, denn alsbald erkannte er, dass er Aelians Mädchen vor sich hatte. Eine Möglichkeit ihm sein Bad im Hafenbecken heimzuzahlen. Mit einer einfachen Lüge war die erste Saat der Zwietracht gesäet. Und zudem ermöglichte ihre aussichtslose Lage Sardar auch noch einen enormen Geldbetrag für einen einfachen Zauberspruch abzunehmen. Aelian würde zahlen müssen. |
22.08.2011 17:33:52 | Rot bis in den Tod (#50672) |
Väterchen Frost | Bald sollte das Ritual stattfinden, doch Sardar beschäftigten bereits neue Gedanken. Vor wenigen Tagen war er von einem Roten Magier aufgesucht worden. [url=httphttp://www.amdir.de/index.php?option=com_kunena&Itemid=0&func=view&catid=21&id=50514]Dukkha Arasmas[/url] nannte sich dieser; er war mit dem Auftrag der Informationsbeschaffung nach Amdir gekommen, doch, wie er behauptete, einem Attentat zum Opfer gefallen und hatte zwei Jahre in den inneren Ebenen verbracht. Nun war er zurück. Und seine Kenntnisse in der Schule der Nekromantie machten ihn für Sardar vollends wertvoll, wenngleich es natürlich eine Disziplin für Leichenfledderer und Scharlatane blieb. Sardar schwebte vor, dass er mit jener Maga, die ebenfalls Interesse an der dunklen Kunst der Nekromantie gezeigt hatte, eine Armee aus lebenden Toten aufstellen würde. Genau jene Armee, wie sie die Pläne des Verheißenen Ashard brauchten. Zudem würde noch mehr zu erledigen sein: -Finden einer Tinktur zur Schwächung des Mithrils, dass er an Mîrhaven lieferte -Exorzismus an Vampira -Teilung der Kräfte Mîrhavens -Erkundigungen über die Fortschritte bei der Sklavenbeschaffung durch die Handelsvereinigung Valvecs |
27.08.2011 18:12:16 | Asche zu Asche (#50852) |
Väterchen Frost | Der Verheißene war unachtsam. Das Pentagramm aus Kohlen war schlecht und undeutlich. Dem Teufel würde es keine Probleme bereiten, es zu überwinden. Aber der kurze Aufschub würder ausreichend sein, da war sich Sardar sicher. Ashard entzündete die Kohlen, sprach seine Gebete und betrieb all diesen göttlichen Unfug, der Sardar so zuwider war. Doch es war seine Novizin. Der Teufel brach aus ihr hervor, eine Bestie, wie sie sein Auge ebreits oft genug gesehen hatte. Die üblichen drohenden Worte und Gebärden, das Beschwören eines Dieners aus den niederen Ebenen, den Sardar ebenso schnell zurück schickte, wie er gekommen war. Doch dann, ohen Vorwarnung und ohne über die eine oder andere jungfräuliche Seele zu verhandeln, vernichtete der Teufel die schwache Barriere und stürmte auf ihn zu, ließ ihm keine Zeit einen Schutzzauber aus dem Gewebe zu formen oder ihn in seine Heimat zurückzuschicken. Da zerrissen die Klauen und Fänge seine Robe und sein Fleisch, zerfetzten seine Hülle. Anstatt sich um Ashard zu kümmern, wollte er in Sardars Innerstes vordringen, seine Seele für sich beanspruchen. Doch diese war bereits fort, in anderen Gefilden. Was blieb, nachdem ihm der Verheißene die Kleider und Wertgegenstände abgenommen hatte, war lediglich dieses Sardar-typische Lächeln, voller Arroganz, Verachtung und dem Glauben, unsterblich zu sein. |