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14.09.2007 14:14:49
Yarun's Geschichte (#404)
Funkenfeuer
Woran sie sich erinnert wenn sie träumt:

[i]Eine Insel, klein, dicht bewaldet, steil wie ein Berg der aus dem Meer ragend, an den wenigen Buchten Siedlungen von Menschen, die nur von den Berghängen beobachtet wurden. Das Lachen und Scherzen der Familie, die bunten Zeltdächer in den Bäumen, mit Strickleitern verbundene, hölzerne Plattformen, eiserne Pfannen in denen Glut und Feuer knisterten, Arme die sie sacht umfangen "[color=#008000]Ich werde immer auf dich aufpassen, kleine Yaru[/color]" weich und liebevoll die Stimme, grünes Licht das flirrt und kichert "[color=#008000]Das ist Ereal, ihn hab ich dir mitgebracht, er wird auch immer auf dich aufpassen und bei dir sein, wenn ich mit den andern auf Jagd bin[/color]"

Ein schöner Morgen: Nebel schleicht sich um die Wurzeln der Tannen, lugt zwischen feuchten Farnwedeln hervor, die in der goldenen Morgensonne in allen Farben funkeln, Ereal versteckt sich, Arme halten sie sacht auf den Knien auf denen sie sitzt, Mutters Stimme "[color=#000080]Du wirst ihrer nie müde, ebenso wie sie deiner nie müde zu werden scheint. Es sieht fast als brauche sie außer dir niemanden[/color]" - "[color=#008000]Ich liebe sie eben, und sie mich auch.. nicht wahr, kleine Yaru?[/color]"

Als die Sonne im Zenit stand: Sanfte Hände die drängend gen des Zuhauses zogen, an strohgedeckten, geduckten Hütten vorbei, den Trampelpfad hinauf, während hunderte Augenpaare starrende Blicke auf sie warfen. Hinein in den Grünen Mund, hinein in den Wald, wo im Gebüsch ein grünes Licht wartet "[color=#008000]Komm weg hier, kleine Yaru! Diese Menschen fürchten uns, weil wir anders sind als sie. Wenn wir ihnen aus dem Weg gehen, werden sie uns in Ruhe lassen. Wir sollen doch nicht hier her gehen, auch du nicht, kleine Yaru. Siehst du.. da kommen sie! Ereal, mach uns bitte unsichtbar... schnell![/color]"

Die Abenddämmerung: Die Sonne rotgolden, brennend, das Meer blutrot küssend, spärlich die Wolken, vom Licht gelb und lachsrosa gefärbt, auf purpurdunkelndem, mit ersten Sternen glitzernden Himmelszelt; das Grollen und Beben.. zittern der Erde.. Der Himmel schreit der Himmel brennt und regnet Glut und Flammen auf den Wald, auf die bunten Zelte, auf Seile und Holz, auf Hände und Gesicht.. glühende Hitze, Schreie der Sippe, Schreie des Himmels, in der Ferne.. an den Buchten, Schreie der Menschen. Der Wald brennt wie die Sonne selbst. Lauf, lauf - Renne!! Hier entlang, wo sind sie nur hin?.. Grünes Licht?... Grüne Augen, ausgebreitete Arme

Des Abends Nacht dunkelt mit winzigen Sternen, von Flammen rotgolden gemalt, hinter ihr der brennende Wald, Arme die sie festhalten, sie tragen, während sie die Hitze sieht, das Heim verbrennen, Der Himmel speit Feuer und rauscht.. mit seinen riesigen Schwingen schlagend so rot wie das Blut das die Flammen verzehrten Wald weicht Hügeln, wo die Ernte züngelt und lodert, bis hinunter in die Buchten wo ruß durch die verkohlten Hütten kriecht, ein Stein, schwarz und porös, die Arme entlassen sie. "[color=#008000]Bleib hier, kleine Yaru.. ich suche ein Boot für uns, hörst du?! Bleib hier, sonst finde ich dich nicht wieder![/color]"

Grüne Augen fehlen, Geborgenheit ist fort, doch Hoffnung.. grünes Licht ist hier, kichert aufmunternd. Da kommt er wieder, läuft und rennt, Menschen hinter ihm, mit Spitzen dreigezackten Dingen, rufen und schreien, rennen hinterher, ein Stolpern, ein Straucheln.. da liegt er und sie stechen zu. Grünes Licht verschwindet, und hör doch klagendes Locken, ganz leise - hier hinab am Gebüsch die Bucht entlang, da.. ein Boot das Segel gehisst - da kommen sie schon aber zu spät...[/i]


Einmal mehr hallt ein Schrei über den Strand, hustend und würgend wird Salzwasser ausgespien und sich aufgerappelt. Hände reiben Schlaf und Sand aus den Augen die blinzeln, sich umsehen. Da verstreut die Reste des Bootes, das einmal mehr zu neuer Heimat bringen sollte, das meiste Hab und Gut verloren, auch fehlt der grüne Schimmer an der Seite.
Die junge Elfe sah sich um. Wohin war man nur geraten? Wohin soll man gehen? Ob sie hier endlich eine Heimat fände die ihr nicht unter den Füßen verbrannte, versank oder vom Nebel verschlungen ward? - Sie würde es sehen...