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01.03.2010 18:32:31
Von Feuer und Wasser (#35469)
door
[i]Aus der Sich von Ena Nayru:[/i]

Sie hatte diesen Traum gehabt, Bilder aus dem Norden: die Holzfällerhütte, der verbrannte Wald, die Orkburg, der Magierturm und der Weg hinauf in die Nebellande. Das Bild einer kleinen, versteckten Lichtung etwas abseits vom Weg war besonders stark in ihrem Gedächtnis geblieben.
Nun war sie auf dem Weg dorthin, Richtung Norden. Je weiter sie kam, desto stärker wurde ihre Gewissheit, dass sie hier richtig war. Sie erkannte immer mehr Bilder aus ihrem Traum wieder, manche waren im Traum beinahe wirklicher gewesen als in der Realität. Der brennende Wald zum Beispiel - den sie nur aus der Ferne sah - hatte im Traum viel größer und stärker gebrannt als hier.
Sie war gut gelaunt, wer weiß was dieser kleine Ausflug ihr bescheren würde. Doch die gute Laune hielt nicht lange an. Etwa auf halbem Weg zu den Nebellanden traf sie auf das Regenhaar - Jula Nuphar-, das scheinbar den gleichen Traum gehabt hatte. Sie faselte etwas von Bildern wie in ihrem Traum und das die Göttin sie hierher geschickt hatte. Ena bezweifelte es, dass der Traum von der alten Meerhexe kam; ungewöhnlich war es aber schon, das Jula den gleichen - oder zumindest einen ähnlichen Traum gehabt zu haben schien. Und nun schien sie Ena zu verfolgen, denn selbst als diese einmal falsch abbog und nach wenigen Metern wieder ein Stück zurück gehen musste, folgte dieses ekelhafte Wesen - welches den Eindruck eines vollgesogenen Schwamms auf dem Boden hinterließ - ihr auf Schritt und tritt.
Es regnete und wurde immer kälter. Ein ungemühtliches Wetter, das sogar Ena - welche über eine große natürliche Wärme verfügte - frösteln ließ und die Sehnsucht nach einem warmen Kaminfeuer in ihr weckte. Doch der Drang weiter nach der Stelle zu suchen, welche ihr Tau ihr gezeigt hatte, war stärker, als der Drang umzukehren und sich vor den Kamin zu setzen.
So erreichten die Feuer- und die Wassergenasi schließlich die Lichtung, von der sie anscheinend beide geträumt hatten und erblickten einen kahlköpfigen, tätowierten Mann, welcher dort an einem Lagerfeuer stand. Im Hintergrund ein verhüllter Gegenstand und ein Händlerwagen ...
05.03.2010 14:46:51
Aw: Von Feuer und Wasser (#35644)
maisbaer
[i]Aus der Sicht von Jula Nuphar:[/i]

Die Wassergenasi suchte schon eine ganze Weile im Revier der Horks. In der letzten Nacht hatte sie verstörende Träume - Reichtum, Macht und Ehre - sie träumte für gewöhnlich nie von Dingen, die sie nicht begehrte. Aber was auch immer der Grund für die Bilder der letzten Nacht war, er hat Julas Neugier geweckt. Sie war etwa auf halben Weg zu den Nebellanden, als schon von weitem das Leuchten bemerkte.

Bei den Wassern der großen See, warum mußte das Feuerhaar überall dort auftauchen, wo die Wassergenasi unterwegs war? Dann lief sie auch noch unentwegt vor Julas Füßen herum und behauptete tatsächlich, das Wasser würde dem Feuer folgen. Zum Glück begann es zu regnen. Jula suchte weiter, die Gegend kam ihr immer bekannter vor, auch wenn im Traum der Regen stärker und der Boden nasser schienen. Es wurde kälter, je weiter die Suche der beiden Genasi sie nach Norden führte. Jula fröstelte und dabei stört sie die Kälte sonst eigentlich nie. Doch riss sie sich zusammen und versuchte nicht zu zittern, schließlich wollte sie vor dem Feuer nicht schwach wirken. Endlich erreichten Feuer und Wasser eine Lichtung, von der sie wohl beide geträumt hatten und erblickten einen kahlköpfigen, tätowierten Mann, welcher dort an einem Lagerfeuer stand.

Selten war Jula so erfreut über eine Einladung sich zu setzen und sich aufzuwärmen, auch wenn sie das niemals zugeben würde, erst recht nicht vor Ena. Schnell kamen sie mit dem sonderbaren Mann ins Gespräch. Zuerst ging es nur um das elementare Blut der Genasi, doch dann wurde es immer mehr auf den verhüllten Gegenstand gelenkt...
25.03.2010 16:10:20
Aw: Von Feuer und Wasser (#36425)
maisbaer
[i]Aus der Sicht von Jula Nuphar:[/i]

Ein sonderbarer Händler mit einem eher unglaubwürdigen Angebot, alle Wünsche und Träume der Genasi wollte er Wirklichkeit werden lassen und verlangte keinerlei Gold oder anderes von Wert dafür. Alles was er wollte war eine Geschichte. Seine charmanten und gut gewählten Worte weckten Julas Interesse, und selbst als der Mann einen eher unspektakulären Spiegel enthüllte, hinterließ er eine überwältigende Neugierde.

Natürlich konnte dieses ungeduldige Feuerweib es kaum abwarten, drängte sich sofort vor den Spiegel und betrachtete sich selbstverliebt. Eine Weile bewunderte sie sich so, doch plötzlich wandte sich das Weib dem Händler zu und drängte ihn ungeduldiger denn je, das zu erfüllen, was ihr der Spiegel zeigte. Was ist geschehen? Hatte er sie mittels Magie hübscher werden lassen? Das wär nicht schwer. Jula schmunzelte innerlich doch ihre Miene blieb ohne jede Regung, dann ließ die Ena diesen Gedanken wissen und betrachtete ihre Hellebarde dabei. Aber das Flammenhaar war so auf den Händler fixiert, das sie diesesmal gar nicht so unbeherrscht und gereizt reagierte wie erwartet.

Jula war erstaunt und trat schließlich ebenfalls vor den Spiegel. Egal was das Feuerweib auch gesehen hatte, ihre Reaktion ließ den Spiegel um so interessanter werden. Einen Moment lang betrachtete die Wassergenasi ihr blaues Gesicht und die tiefschwarzen Augen, doch dann begann ihr Antlitz zu verschwimmen und das Bild veränderte sich...
06.05.2010 15:34:27
Aw: Von Feuer und Wasser (#37927)
door
[i]Aus der Sicht von Ena Nayru:[/i]

Was genau sie im Spiegel gesehen hatte wird wohl für immer Enas geheimnis bleiben. Sie hoffte nur, das Regenhaar habe nichts von alldem gesehen. Doch dies schien nicht der Fall zu sein. Die Bilder von Schätzen und dem riesigen, erschlagenen Wesen sollten sich allerdings noch lange in Enas Kopf drängen. Und auch die Bilder welche Macht ihr dieser eine Augenblick verschaffen würde, wenn er denn kam.

Mit einem arroganten und abwertenden Blick betrachtete sie Jula, wie diese vor dem Spiegel stand. Das Regenhaar schien sich ganz toll vorzukommen, was sie wohl sah? Sich selbst beim Paarungsritual mit einem Haifisch? Ena schmunzelte leicht. Das würde passen ...
Wie sie da stand ... es währe so leicht, so einfach ihr nun das Langschwert in den Rücken zu bohren. Den Händler könnte sie sicher leicht erledigen, aber das Regenhaar würde ihr nicht oft eine solche Gelegenheit bieten.

Sie hatte allerdings keine Zeit den Gedanken zu ende zu denken, da sprach der Händler wieder und bat sie nun alle beide vor den Spiegel zu treten. Was wohl der Preis sein würde für dass, was er ihnen gezeigt, was er ihnen versprochen hatte?
Im Vergleich zu dem was sie bekommen würden, konnte er nur gering sein.
07.05.2010 16:29:40
Aw: Von Feuer und Wasser (#37978)
maisbaer
[i]Aus der Sicht von Jula Nuphar:[/i]

Jula war überrascht. Unglaublich! Das, was der Spiegel zeigte, war unbezahlbar! Und dieser Mann wollte lediglich eine Geschichte dafür? Wenn er tatsächlich in der Lage dazu war, zu bieten, was er versprach, sollte er sie bekommen. Ein überaus geringer Preis, für all das, was sie im Spiegel gesehen hatte. Die Wassergenasi vergaß ihr übliches Mißtrauen und verlor auch rasch das Interesse an Ena. Was sollte sie ihr auch schon tun, sonderlich gefährlich war sie nicht grade. Julas Blick war nur noch auf den Händler und seinen Spiegel fixiert.

Wieder redete der Händler. Wieder zog seine charmante Art die beiden Zuhörer in ihren Bann. Der Handel war beschlossen. Sowohl Jula, als auch Ena willigten ein und der Händler ließ die beiden Berührten wieder vor den Spiegel treten, doch diesmal gemeinsam.

Einen Augenblick zögerte Jula. So nah war sie dem Feuerweib noch nie, und eigentlich wollte sie es auch diesmal nicht sein. Doch eine nie dagewesene Gier, nach dem was sie in dem Spiegel sah, ließ sie schnell ihr Unbehagen vergessen. Entschlossen trat sie neben Ena und sah erneut in den Spiegel. Wieder sah sie erst nur sich und das wiederwärtige Antlitz der Feuergenasi, und wieder verschwamm das Bild, doch anstatt etwas zu zeigen, wurde alles um sie herum schwarz. Irgendwo am Rande ihrer Wahrnehmung, konnte sie noch Ena zusammenbrechen hören, dann sank auch sie zu Boden...