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25.11.2007 17:23:38
Erwachen (#3479)
Mari
Mühselig läuft Mari schwer bepackt mit Stiefeln, die sie in der Schneiderlehre herstellte zum Händler Viril auf dem Markplatz zu Hohenbrunn. Voller Stolz präsentiert sie ihm die Stiefel und feilscht mit ihm um ein Paar Münzen mehr.
Ein Weinen und schluchzen erklingt in ihren Ohren, als sie den Münzbeutel in ihrem Rucksack verstaut. Neugierig wendet sie sich um und entdeckt auf der Steinbank zusammengekauert die kleine Tikira, deren Kleidung mit Blut verschmiert ist.

Als sie sich ihr nähert, erkennt sie, dass das Blut in ihrem Gesicht schon getrocknet ist und eine lange Blutspur zieht sich über die Augenbinde, welche um ein Auge gebunden ist.
Sachte kniet sie sich zu ihr. „Was ist den passiert?“ Tikira zittert am ganzen Leibe und weint weiter vor sich her.
Neugierig hebt Mari die Augenbinde an und sieht mit entsetzen auf die leere blutgetrocknete Augenhöhle. Tikira umklammert in ihrem Schock einen blutverschmierten Teddy, in ihrer Hand klafft eine tiefe Schnittwunde, das Blut scheint auch hier schon eingetrocknet zu sein.

Sie vernimmt ein leichtes Brummen hinter ihrem Rücken und erhebt sich, als Sandro sie vor dieser Dämonenbrut versucht zu warnen. Doch Mari erträgt das Weinen der kleinen Hin nicht und versorgt ungeschickt aber zweckmässig die Wunde an ihrer Hand.

Als Sandro davon geht, erzählt Tikira unter Tränen, welche Geschehnisse zu ihren Wunden führten.
Noch während der Erzählung erwacht Loore, der zuvor am grossen Stein vor sich hindöste, und nähert sich Tikira und Mari.

Maris Augen weiten sich ängstlich als sie erfährt, dass Sandro und andere zu früherer Zeit die Hülle einer Dämonin zerstörten und diese dann verbannt wurde. Tikira erzählt weiter unter Tränen, dass diese Dämonin eine neue Hülle in einem Ritual bekam, gegen dass sich Tikira erst zum Schluss wehren wollte. Begleitete sie doch vorher Kassandra und ihre Anhänger auf dem Weg zu diesem Ritual, wie sie von ihre erfuhr. Eindinglich bittet Loore Tikira sich Hilfe in Elboria zu suchen und so humpelt sie ein wenig beruhigter gen Kai.

Aufgewühlt und ängstlich um Sandro, der für sie wie ein Vater ist, blickt sie erst zu Loore und dann zur Brücke, über die Sandro noch kurze Zeit vorher davon schritt. Viele Geschehnisse später, als sich eine kleine Gemeinde in Hohenbrunn versammelte, darunter auch Sharissa und Myral, sieht Mari wie Sandro über die Brücke kommt und rennt stürmisch auf ihn los.

Mari umschlingt ihn und erzählt ihm das Gehörte von Tikira.
Aufgewühlt ist die Stimmung in Hohenbrunn als der Name Aditu und Lilitu zu vernehmen ist.
Gespräche schiessen auf einanderein, nur Nedylene sitzt an der Steinbank, wenig später kam sie dazu und lauscht.

Verzweiflung macht sich unter ihnen breit und Sharissa, ihr letztes Wort an ihren Bruder Sandro gewandt, verlässt mit Myral den Marktplatz.

Weitere Gespräche lauscht Mari, wie ein Kind in Nedylenes Arm geschmiegt. Auf der Suche nach Lösungen überschlagen sich die Worte. Doch als Nedylene ihr Schwert in den Boden rammt und mit den Worten: „Ich möchte nicht schon wieder kämpfen“ Hohenbrunn verlässt, weischen aus Sandros Lippen Flüche und Worte „Mari schreib einen Brief an Serafim“. Das Schert Nedys aus der Erde ziehend folgt er ihr eilig.

Eng schmiegt sich Mari an Loore und nickt ihm zu. Beide erheben sich setzen sich zu dem Stein, an dem sie öfter in Hohenbrunn verweilen und Mari beginnt mit dem Federkiel auf einem Pergament zu schreiben:

[b]Liebe Mama,

gerne würde ich dir aus einem schöneren Grund schreiben, doch die Ereignisse in Amdir überschlagen sich. Ich vermisse dich sehr, doch habe ich in Sandro und Nedylene, du kennst sie sicher noch, meine Familie gefunden. Auch Loore verweilt an meiner Seite.
Doch ist meine Familie in Gefahr und wir bitten dich um deine Hilfe.
Es scheint als wäre eine Dämonin namens Aditu zurückgekehrt und verzweiflung macht sich in breit. Sandro sagte mir ich solle dir diesen Brief schreiben.
Bitte Mama, Serafim. Komm zurück.
Du weisst sicher über Aditu bescheid, auch wenn du mir nie etwas davon erzähltest.
Bitte Mama ich liebe dich und wir brauchen deine Hilfe.

*in liebevoller Schrift geschrieben* Mari, dein kleiner Engel [/b]

Vorsichtig rollt sie das Pergament zusammen und schreibt neben das Siegel.

"Für Nephys Thar Amun, Hohepriesterin zu Mishtan"

Zur einem späteren Zeitpunkt als Mari nach Mirhaven kam, übergab sie den Brief mit den Worten "Es ist wirklich wichtig, er darf nicht verloren gehen, er muss nach Mishtan zu Nephys, auch Serafim genannt" Einen grüssen Münzbeutel übergab sie dem Boten, in der Hoffnung er würde ankommen.

Ein leiser Seufzer fährt über ihre Lippen "Serafim, ich vermisse dich"