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24.11.2007 16:32:58
Orkblut (#3444)
xaifos
[size=5]D[/size]ieser Jammerlappen ging Barakan fürchterlich auf die Nerven. Wie er herumwinselte und sich beinahe selbst benässte. Barakan verzog abschätzig sein Gesicht und entblößte dabei seine Hauer, was dem Mann nur noch mehr Angst einjagte. Der Barbar kämpfe gegen den Drang an, diesem erbärmlichen Menschen, den er mit einer Hand in der Luft hielt, das Genick zu brechen. Auch Verrik bemerkte, wie sich die mächtigen Oberarme des Halborks spannten. „Lass ihn schon runter, Barakan.“, rief Verrick, dem langsam Zweifel überkamen, ob sich sein halborkischer Geschäftspartner unter Kontrolle hatte. Doch Barakan hatte sich sehr wohl unter Kontrolle. Angeekelt, schleuderte er den Mann einfach ein paar Meter quer durch den Raum. Verrick atmete erleichtert auf. Das letzte was er gebrauchen konnte, was ein toter Schuldiger, der seine Rechnung noch nicht beglichen hatte.
Bösartig lächelnd kam der Dieb auf den vor Angst erstarten Mann zu und fing auf ihn einzureden. Barakan , der wenig Interesse an dem Gespräch zeigte, schnappte sich den Totschläger auf dem Boden und rieb sich die Beule auf seinem Hinterkopf. Dieser Narr von Mensch hatte den beiden Eintreibern tatsächlich mit einem Knüppel aufgelauert. Mit dem Todschläger in der Hand trollte sich Barakan zu Verrick hinüber, der sich inzwischen einen Stuhl geschnappt hatte und dort versuchte, dem eingeschüchterten Mann verständlich zu machen, dass es doch besser war, seine Schulden hier und jetzt zu begleichen. Barakan schob den schwach protestierenden Verrick mitten im Satz zu Seite. Dann baute er sich vor dem Menschen auf, nahm den Toschläger in beide Hände. Der Mann duckte sich instinktiv, weil er dachte, der stämmige Halbork wolle ihn angreifen. Mit einem Brüllen spannte Barakan seine gewaltigen Muskeln an. Holz ächste, splitterte und brach. Barakan warf dem Menschen die zwei Hälften seines Todschlägerns vor die Füße. „Das nächste mal ist es dein Arm“, grollte der stämmige Halbork. „Also, wo ist das Gold?“ Weiß vor Angst deutete auf einen Schrank in der Ecke. Verrick durchsuchte den Schrank und fand in einem doppelten Boden ein paar Münzen. „Das ist zu wenig. Wo ist der Rest?“, raunte Verrick dem Schuldner zu. „D-Das ist alles was im Moment habe, wirklich! I-Ich we-erde mehr besorgen, ich versprechs!“, stotterte der verzweifelte Mann. Verrick grinste. „Gut, du hast eine Woche. Dann kommen wir wieder. Und denk dran, mein Geschäftspartner hier hasst säumige Schuldner wie die Pest.“
Verrick glaubte dem Mann. Der Schuldner würde zahlen. So wie alle anderen Schuldner bezahlt hatten. Der Dieb nickte Barakan zu. Der knurrte dem Schuldner noch einmal warnend an und die beiden Geldeintreiber machten sich aus auf den Rückweg durch die Straßen Tiefwassers.
30.12.2007 15:21:52
Aw: Orkblut (#4832)
xaifos
Die Taverne war bereits gut besucht, selbst zu dieser frühen Stunde. Mit den Kapuzen tief ins Gesicht gezogen, fielen die beiden Gestalten in dem Gemenge nicht auf. Langsam bahnten sich die beiden ungleichen Gestalten ihren Weg zur Theke und bestellten etwas zu trinken.
Der Abend wurde später und die Stimmung in der Taverne zunehmends ausgelassener.
„Bist du dir sicher, dass man diesen Hehler trauen kann?“, raunte Barakan Verrick zu.
„Absolut sicher. Keine Angst, wenn das vorbei ist, wird dein Ansehen in Hagars Augen weit steigen.“, antwortete der kleine, drahtige Mensch, nahm einen Schluck aus seinem Glas und verzog angewidert das Gesicht. „Und das nennen die hier Whisky …“

Die Tür der Taverne öffnete sich und vier Männer betraten das Etablisment. Drei der Männer trugen Kettenhemden und Langschwerter, während der Mann in der Mitten teure Kleidung und Schuckgegenstände offen zur Schau trug. Die zwei Wachleute bahnten für ihren Herren einen Weg zu einem der abgelegeneren Tische und verscheuchten ein paar Matrosen, die fluchend und drohend dennoch das Feld räumten. Kaum eine Minute später betraten weitere drei Männer die Taverne. Zwei Männer waren offensichtliche Schläger, grobschlächtig und breitschultrig, während der Dritte ein eher kleiner, untersetzter Mensch mit langen, schmierigen Haaren war. Ein Fremder hätte das kurze, unauffälluge Handzeichen, dass der untersetzte kleine Mann, trotz seiner augenscheinlichen Ungeschicklichkeit gab, wohl nicht bemerkt. Verrick jedoch nickte Barakan zu. Alles lief nach Plan. Zielstrebig strebten die Dreierfraktion dem Tisch entgegen, an dem sich der Neureiche mit seinem Gefolge niedergelassen hatte.

Barakan nahm mehrere tiefe Schlücke aus seiner Rumbuddel, so dass die Hälfte mit voller Absicht daneben ging, während Verrick unauffällig auf das nächste Zeichen wartete.
Das Gespräch zwischen dem Neureichen und dem kleinen untersetzten Hehler ging einige Zeit hin und her. Dann schienen die Gespräche ihren Abschluss zu erreichen. Der Neureiche streckte dem Hehler die Hand entgegen. Dieser wollte sie erst ergreifen, zog sie dann jedoch grinsend wieder zurück um sich vorher die Hand an seinem fleckigen Hemd abzuwischen. Das vereinbarte Zeichen. Barakan zog seine Kapuze herunter machte sich übertrieben torkelnd und Gäste anrempelnd auf dem Weg. Gezielt stieß er mit einen der Matrosen zusammen, die vorher von dem Tisch vertrieben worden waren. Der breitschultrige, tätowierte Riese stolperte gegen seinen Kollegen und verschüttete dabei seinen Rum über seine und dessen Kleidung. Wütend drehten sich die zwei Matrose gen Barakan. Auch die anderen zwei Kollegen machten sich bereit. In Anbetracht ihrer zahlenmäßigen Überlegenheit, schien ihnen der kräftige, aber scheinbar völlig betrunkene Halbork nicht zu imponieren. „Kannst du nicht aufpassen, du pockennarbiges Halbblut“, schrie der Matrose wütend die Fäuste ballend Barakan an. Barakan trat torkelnd einen Schritt auf die Matrosen zu, der den Halbork um mindestens einen halben Kopf überragte. Angewidert von dem von Barakan ausgehenden Geruch von Rum, Bier und Essensresten verzog der Matrose das Gesicht. „ Du stinkst ja schlimmer als ein Straßenköter.“, raunte der Matrose. Barakan grinste ihn provozierend an und gröhlte: „Willst wohl eins aufs Maul … du nach Trollpisse stinkender Sohn einer Ogerschlampe“. Die Mine des Matrosen erstarrte. Dann wendete er sich kurz ab, als ob er abslassen würde und holte dann aber überrsaachend aus um Dem Halbork einen Schwinger zu verpassen. Barakan sah den Schlag kommen, machte aber keinerlei Anstalten dem Schlag zuzuweichen. Der Treffer lies ihn einige Meter zurücktaumeln … genau gegen einen der Wächter am Tisch des Neureichen. „Pass doch auf, du schweinsgesichtiger Tölpel!“, schrie dieser, als Barakan ihm entgegenstürzte. Noch bevor der Wächter zu seinem Schwert greifen konnte, verpasst Barakan ihm einen rechten Haken mitten ins Gesicht. Der Wachmann flog krachend rückwärts gegen Verhandlungstisch und riss Flaschen und Krüge zu Boden. Dann explodierte die Taverne. Überall gingen Schlägereien los, Krüge und Flaschen flogen durch die Gegend und Tische und Stühle wurden umgeschmissen. Die Zeit für Verrick war gekommen. Die Kämpfe ignorierend und den Wurfgeschossen geschickt ausweichend schlich sich Verrick langsam in Richtung Verhandlungstisch. Die Wachleute hatten eine Mauer um ihren Herren gezogen, wurden aber zunehmens in die Schlägerei verwickelt. Einer der Wachleute hieb mit der flachen Seite seines Langschwertes nach Barakan. Der duckte sich unerwartet geschickt unter dem Schlag weg und erfasste den Schwertarm des Wächters. Mit einem Ruck verdrehte Barakan ihm Handgelenk, so die Wache gezwungen war, das Schwert fallen zu lassen. Der Schmerzenschrei der Wache wurde abrupt unterbrochen, als Barakan seine mit einem Schlagring gepanzerte Faust in das Gesicht der Wache schnellen lies und dem Mann ein paar Zähne ausschlug. Einer der Matrosen schlug Barakan eine leere Weinflasche auf den Kopf. Den Treffer mit einem Grunzen ignorierend, schleuderte der stämmige Halbork dem neuen Angreifer dem halb benommen Wachmann entgegen, so dass beide krachend zu Boden gingen.

Verrick hatte derweil im Halbschatten der Taverne den Verhandlungstisch erreicht. Mit einer goldenen Kette an dem Gürtel des Neureichen befestigt baumelte das Ziel des Begehrs. Verrick vermutete, das es sich bei der Taschenuhr mehr als um eine gewöhnliche Gegenstand handelte, denn kaum jemand würde soviel Gold für die Beschaffung einer gewöhnlichen Taschenuhr bezahlen. Der Neureiche war abgelenkt und schrie den Wachen wütend befehle entgegen. Der richtige Moment für Verrick. Er schoss hinter dem edel gekleideten Mann vorbei. Im vorbeigehen rempelete er den Mann kräftig an, der dabei nach vorne stolperte. Dem stolpernden Neureichen Worte der Entschuldigung zu rufend, durchtrennte er mit seinem scharfen Dolch die goldene Kette, schnappte sich die Uhr und verschwand, bevor dieser überhaupt mitbekam, was geschehen war. Verrick machte sich mit seinem Fang auf dem Weg zum Ausgang der Taverne.
Doch dann bemerkte der Neureiche, dass man ihn bestohlen hatte. „Diebe! Diebstahl!“, reif der Nobelmann wutentbrannt und zog seinen Rapier. Tobend stürzte er sich auf das nächste Ziel, das ihm in den Weg kam: den noch immer mit den Wachen raufenden Barakan. Barakan schrie auf, als ihm der Nobelmann mit dem Rapier zwei blutige Strimen über den Rücken zog. Sofort merkte er, dass dies keine gewöhnliche Waffe war, denn Säure verbrannte ihm schmerzvoll die Haut. Wütend drehte sich Barakan um und entging nur knapp einen Hieb, der ihm wohl ein Auge gekostet hätte. Barakan wich zurück und setzte in Richtung der Tür. Da er Verrick nirgendwo sah, nahm er an, der Auftrag sei erledigt. Es gab keinen Grund mehr, länger in dieser Taverne zu bleiben. Der Neureiche entpuppte sich als überraschend guter Kämpfer, setzte Barakan nach und versperrte ihm den Ausweg. Wütend schlug er mit seinem Rapier nach Barakan. Auch zwei der Wachleute griffen nun in den Kampf ein, um ihren Herren zu unterstützen. Barakan steckte mehrere Treffer ein und wurde zunehmends in die Enge getrieben. „Du dreckiger Abschaum, dafür wirst du Büßen“, schrie der Nobelmann völlig von Sinnen. Mit einem Ausfallschritt stürmte der Neureiche auf Barakan zu und verpasst ihm mehrere Treffer quer über die Brust. Barakan heulte vor Schmerzen auf, als die Säure seine ungeschützte Haut zerfraß. Eine unkontrollierbare Wut stieg in ihm hoch, erfüllte ihn vollständig , verzehrte seinen Geist und ersetzte ihn durch puren, tödlichen Instinkt. Den nächsten Treffer ignorierend warf sich Barakan einem völlig überraschten Wachmann entgegen und schmetterte ihm seine Faust gegen den Kehlkopf. Gurgelnd nach Luft schnappend ging der Wachmann zu Boden. In einer flüssigen Bewegung entriss der Halbork brüllend dem Wachmann das Langschwert und holte zweihändig zur Seite aus. Der Schwinger traf den anderen Wachmann seitlich in den Brustkorb. Ungläubig sah der Wachmann zur Klinge herunter, die in seiner Brust steckte. Barakan verpasste dem Wachmann einen brutalen Tritt, der ihn nach hinten taumeln ließ und das Schwert aus dem Brustkorb des Mannes befreite. Ein Schwall Blut folgte der Klinge und benässte den Tavernenboden. Mit einem zweihändigen Überkopfschlag spaletete Barakan dem am Boden liegenden Wachmann den Schädel. Unterdessen setzte der Neureiche zur panisch zur Flucht vor dem rasenden Monster an, in das sich der HAlbork verwandlet hatte. Brüllend schleuderte Barakan das Langschwert. Wie ein Rachedämon surrte das blutige Schwert durch die Luft und bohrte sich tief in das Rückrad des Flüchtenden. Einige letzte Zuckungen gingen durch den Körper des Nobelmannes, bevor er mit einem stummen Schrei auf den Lippen sein Leben aushauchte. Die Taverne wurde totenstill und Barakans Wut ebbte ab, so schnell wie sie gekommen war. An vielen Stellen blutend und geschwunden, taumelte Barakan gen Ausgang. Stumme Blicke folgtem ihm, doch keiner wagte es, den Barbaren aufzuhalten.
14.02.2008 12:36:42
Aw: Orkblut (#6619)
xaifos
Er erinnerte sich. An die endlosen Tage in der Tundra. An die gandenlose Kälte. An den ewigen Kampf ums Überleben. Aber vor allem an den Hass, seinen einzigen Begleiter und treuen Freund.

Man hatte ihn geschlagen, getreten und letztlich verstoßen. Zu schwach war er nicht gewesen, im Gegenteil, er war schlauer als seine brutalen Artgenossen. Doch das war sein Fehler. Er war zwar nicht zu schwach, aber auch nicht stark genug. Der Anführer der Orkbande hatte ihn verstoßen, fürchtete er den jungen Halbork als Rivalen.

Er lernte auf sich allein gestellt zu überleben, zu kämpfen und zu töten. Viele Winter und viele Sommer war dies sein gesamter Lebensinhalt. Einsam wanderte er wie ein Geist durch die Lande, bis ihn die Zivilisation einholte.

Im Elchbullenstamm in Tiefwasser fand er letztlich seinen Platz. In einer Stadt, die so zweigeteilt war, wie sein Innerstes. Doch das alles war jetzt verloren. Gehetzt von allen war er wieder auf sich gestellt. Hagar, der Anführer des Elchbullenstammes, würde ihn ebenso jagen, ebenso wie die Stadtwachen, denn er konnte es sich nicht erlauben, mit dem „Unfall“ in Verbindung gebracht zu werden und brauchte einen Sündenbock. Er würde abstreiten, dass Barakan auf seine Order hin gehandelt hatte und würde ihn als Abtrünnigen bloßstellen. Barakan wusste das, denn er war nicht dumm. Er war Zeit Tiefwasser zu verlassen. Zeit, den Kampf gegen die Wildnis erneut aufzunehmen. Zeit, wieder den Hass zu nähren. Solange bis sich wieder eine Gelegenheit ergab, dem ewigen Kreislauf zu entkommen.