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22.11.2007 20:00:11
Das Heulen der Bestie (#3402)
Conrad von Kordovan
Langsam humpelte Conrad den Weg nach Elboria entlang. Er hatte es in seinem Zimmer im Eber einfach nicht mehr ausgehalten, also hatte er entschieden seine wilden Gedanken mit kleinen, wortwörtlichen Schritten zu ordnen. Der Wanderstab den er sich zur Hilfe genommen hatte half wenig. Mit jedem Aufsetzen seines linken Fußes stachen ihn seine gebrochenen Rippen.
"Verdammter Wolf", dachte er bei sich. "Aber um ihretwillen werde ich wohl versuchen müssen mich zurückzuhalten...".
Gerade als er diesen Entschluss gefasst hatte, schaute er auf. Er hatte jetzt schon die Furt vor Elboria erreicht, was ihn selbst erstaunte. Eigentlich hatte er nur zu Tomriks Werkstatt gewollt, aber es freute ihn das er es doch so weit geschafft hatte. Seine Freude wandelte sich aber in Entsetzen als er den Blick noch weiter hob.
Fenrier stand dort in seiner riesigen Schreckenswolfgestalt. Doch irgendwas an ihm war anders... Er wirkte Leichenhaft, fast modernd. Zu mehr an Gedanken kam Conrad nicht, der Wolf hatte ihn gewittert. Mit langen Sätzen und gebleckten Fängen eilte er herbei.
Conrad griff schon zur Klinge, der Stock fiel achtlos zur Seite. Doch dann durchzuckte ihn der Gedanke an Calida. Mühsam beherrscht beschloss er den Wolf mit seinem Namen zu rufen.
Dieser reagierte darauf merkwürdig: Wie unter Schmerzen rieb er den Kopf am Boden.
Davon in seinem Entschluss gestärkt rief Conrad ihm jetzt den Namen ihrer Freundin zu:
"Erinnert euch doch wenigstens an Calida!"
Das sollte sich als Fehler herausstellen. Anders als erwartet wurde die Bestie nur noch wütender und stürzte sich auf Conrad. Diesem gelang es noch so eben seine Klinge gegen den Ansturm zu heben als er auch schon umgerissen wurde und gut einen Meter nach hinten flog. Das Schwert hatte sich tief in die Schulter den Tieres gebohrt und aus seiner Hand gerissen worden.
Der Sturz hatte schlimme Folgen. Eine der gebrochenen Rippen bohrte sich in Conrads Lunge, was ihn Blut husten ließ. Geifernd stand der Wolf nun über ihm, wollte schon seine Kehle zerreißen als er plötzlich abgelenkt wurde. Das nutzte Conrad sich weiter unter ihn zu schieben, während er plötzlich unsichtbar wurde. Er bemerkte das nicht, zu sehr war er mit dem Wolf beschäftigt. Der Bauch des Tieres hob und senkte sich über ihm, und an den Stellen wo das Fell bereits weggefault war konnte man die Muskelstränge sehen.
Ohne viel zu überlegen wob Conrad einen Zauber und packte Fenrier an der Kehle, der noch immer abgelenkt war und ihn auch nicht sehen konnte. Mit einem Aufblitzen verschwand das rote Leuchten das eben noch Conrads Hände umspielt hatte in den Körper des Feindes und entfaltete dort seine Wirkung.
Mit einem Aufjaulen sprang die Bestie zurück und Conrad konnte endlich einen Blick auf seinen Helfer erhaschen. Ein Elf den er bisher kaum gesehen hatte war es, doch dieser verschwand auch in diesem Momment ,machte sich im wahrsten Sinne des Wortes unsichtbar.
Währenddessen hatte sich die Monstrosität von dem Zauber erholt, und schnappte nach Conrads Fuß, erwischte aber nur ein Maul voll Dreck.
Der Mensch machte einen schwachen Versuch zurückzutreten, was sich aber als fatalster Fehler seines bisherigen Lebens erweisen sollte. Damit erreicht er nur das seine Beine weiter auseinander zu liegen kamen, was Fenrier auch sofort nutzte.
Mit einem wiederlichen Knirschen bohrten sich die Zähne durch Panzerplatten und Kettenhose und zerissen Conrad einen Teil des Gemächtes. Mit einem wilden Schmerzensschrei bäumte er sich auf, und sprach halb bewusstlos vor Pein und nur vom Adrenalin das sein wild pumpendes Herz ihm durch die Adern jagte getrieben, eine Formel.
Die brennenden Hände presste er fest an Fenriers Kopf, welcher darauf auch abließ.
Kraftlos sackte Conrad zurück. Der Wolf jedoch stürzte sich erbarmungslos wieder auf ihn, und nahm diesmal seinen Kopf zum Ziel. Ohne viel Mühe knackten seine Kiefer den Stirnreif auf den der Menschenmann so stolz war. Das und der abstoßende Geruch des Atems der wandelnden Leiche brachten Conrad wieder zur Besinnnung. Der Blick in den Rachen jedoch führten nur dazu das er voller Angst schrie, und wild umsich trat, was aber wie erwartet völlig ergebnislos blieb.
Er als er der Bewustlosigkeit anheim fiel, hörten sein Glieder auf zu zucken.

Das nächste was er sah war Celinas Gesicht die sich über ihn beugte. Noch so gerade erkannte er das er vor Tomriks Haus in hohen Wildblumen lag, dann verließen ihn seine Sinne wieder...

((so, alle anderen beteiligten beschreiben die geschehnisse am besten nochmal aus ihrem blickwinkel ;)))
22.11.2007 23:16:06
Re:Das Heulen der Bestie (#3407)
Sebulon
[i]Constantin Feigenblatt[/i], wollte eigentlich nur schnell mit seiner Arbeit fertig werden. Noch zwei weitere Kurzschwerter aus Kupfer sollten es werden. Wo er das Kupfer herbekommen würde, das wusste er. Hohenbrunn war sein Ziel und da er recht schnell fertig werden wollte, legte er einen Zahn zu.

Elboria war schnell hinter sich gelassen und die flinken Schritte hinterliessen eine Staubwolke. Doch plötzlich wurde etwas vor ihm größer, erst nur ein winziger Punkt, dann zwei und schlussendlich waren es drei Punkte. Nichts weiter dabei denken, wurden die Punkte größer. Als ihm gewahr wurde, das der größte schwarze Punkte ein faulender Wolf war kam er quietschend hinter dem Wolf zum stehen.

Nur am Rande bekam er mit, das der Wolf dem unter ihm liegenden Mann was angetan hatte. Schnell suchte er Deckung hinter dem elfischen Magier. Sein Körper zitterte wie Espenlaub, leise Stossgebete war er in den Himmel gen Arvoreen und den Göttern der grünen Hügeln. Als er fertig mit seinem Gebet war, packte ihn trotz aller Angst die Neugierde und er schaute durch die Falten der Robe des Magiers. Als er das knacken des Stirnreifes vernahm, packte erneut die Angst den Halbling und klammerte sich an der Robe des Elfen fest. Stark zitternd und betend, das heil zu überstehen.

Nur die Augen geschlossen und hoffend, das alles bald vorbei war. Sprach die Stimme des Elfen zu ihm. Er solle laufen. Äusserst angetan von dieser Idee, nahm er die Beine in die Hand und rannte so schnell er konnte. Noch kurz um Hilfe rufend, bevor er sich hinter einem Baum nicht gerade weit von dem Wolf und seinen Opfern versteckte.

Einfach nur den Kopf zwischen den Beine halten und wartend, wie Tage kam es ihm vor. Er sah schon seine ganze Familie, die Feiern die hinter ihm lagen vor seinem geistigen Auge vorbei ziehen. Bis der Elf ihn rief und um Hilfe bat. Der merkwürdig drein blickende Wolf war verschwunden. Man schleifte den angeschlagenen Mann zur Bauernfurth. Tja, Grundlagen besass der Halbling ja in der Heilung, doch war er noch lange nicht soweit das er diese Wunden versorgen konnte. Aber er würde es zumindest versuchen.

Während der Magier anderweitig beschäftigt war, kam auch schon Celina vorbei. Sie übernahm die Heilung und der Halbling wurde nach Hohenbrunn geschickt. Erleichtert und flink wie er war, liess er sich das nicht zweimal sagen. Rasch war er in Hohenbrunn, schrie um Hilfe und das die Bürger sich in Acht nehmen sollen vor dem bösen schwarzen Wolf. Als man ihm sagte das bereits ein Heiler unterwegs war, flitzte der kleine ängstliche Constantin zur Mühle und versteckt sich seitdem dort.
23.11.2007 13:59:43
Re:Das Heulen der Bestie (#3421)
maisbaer
Kassandra trat einen Schritt zurück, es war vollbracht, ein weiteres makabres Ritual wurde soeben vollendet. Zufrieden starrte sie noch wie gebannt auf den blutverschmierten Altar des Todes, als sie aus den Augenwinkeln eine Bewegung wahr nahm. Sofort wirbelte sie herum und sah einen riesigen Schreckenswolf, der auf sie zuraste.

Ohne Zeit zu verlieren begann sie einen Zauber zu wirken. Doch Gurgelnde Laute aus dem Hals des Tieres, die beinahe nach einem Hilferuf klangen, ließen sie inne halten. Sie musterte das Tier genauer, das abwartend vor ihr stehen blieb.

Erinnerungen an einen kleinen Wolf den sie vor geraumer Zeit in Elboria traf werden wach, plötzlich tauchten Bilder in ihrem Kopf auf, die offensichtlich von dem Tier geschickt wurden. Freundlich lächelnd steckt sie langsam ihre Hand nach vorn um dem Geschöpf den gigantischen Kopf zu streicheln, was es auch ohne weiteres zulässt. Erst jetzt bemerkt sie den fast leichenhaften Zustand des Tieres und beginnt zu grinsen.

Der verwirrte Zustand des Wolfes ließ Kass nicht lange zögern, Wut und Kraft waren zur Genüge in dem Tier vorhanden, sie mußten nur noch in die richtige Richtung gelenkt werden. Freundlich und mit zuckersüßer Stimme redete sie auf Fenrir ein, gab sich als einziger Freund aus, den er hat und schürte immer weiter seinen Hass. Sie bot ihm an an seiner Seite zu stehen und ihm zu helfen, damit er seine Rache bekommt, und fragte nach dem, der als erstes einen Besuch verdiene.

Ein furchterregendes Knurren kam als Antwort, das dem Wort "Conrad" erschreckend ähnelte. Ein breites Grinsen zeigte sich auf Kassandras Gesicht. "Ist es also endlich an der Zeit meinen 'Bruder' zu hintergehen," dachte sie "besonders nach seiner Teufelsanbeterei in letzter Zeit." Sie kraulte dem Schreckenswolf noch einmal den Kopf, dann schwang sie sich auf seinen Rücken und ließ sich zu Conrad bringen.

Kurz vor Hohenbrunn machte sie sich mit Fenrir einen Treffpunkt aus und betrat den Ort. Ein paar gezielte Fragen im wilden Eber und etwas Gold sorgten schnell dafür, das Kass nach einiger Zeit vor Conrad's Zimmer stand. Entschlossen klopfte sie an und stellte sich als Miira vor, angeblich eine von seiner "Schwester" geschickte Dienerin, und erzählte etwas von einem riesigen, außer Kontrolle geratenen Wolf, der Amok läuft und ihn sicher interessieren würde.

Conrad und seine Begleiterin Calida waren recht schnell hellhörig, mißtrauten Kassandra aber sichtlich. Sie wollten ein wenig abwarten, auf das sich Fenrir beruhigen würde. Immernoch unwissend ob Kass erkannt wurde oder nicht, bot sie an den Wolf weiter zu beobachten und das Paar zu ihm zu führen, sobald sie dazu bereit seien...
23.11.2007 17:05:13
Re:Das Heulen der Bestie (#3425)
Tod
Stunden lang stand er schon so da, ohne das er es wusste. Er war an das ufer getreten um einen Instinkt zu befriedigen... Durst... [i]musste er noch trinken ?[/i] Egal... selbst wenn es nur gewohnheit war... er trank. Milchige, tote Augen richteten sich auf das Spiegelbild. Die Fratze eines zerfetzten Wolfskopfes starrte ihm entgegen, die einst gelben, stolzen Augen nun weiß, leer als hätte man die pupillen nach innen gedreht. Etwas regte sich tief in seinem primitiven denken. [i]Bilder rasten an seinem inneren Auge vorbei, eine Hin Frau, Höhlen, Wölfe, Orks... [/i]Er schüttelte den Kopf, es tat weh. Er hielt die Augen geschlossen, dann öffnete er sie wieder, er lächelte innerlich als er sich daran erinnerte wie genussvoll es war Conrad zu zerreißen... [i]warum dachte er so ? Was hatte er da nur getan ![/i]
Dann eine schrecklich sanfte Stimme in seinem Geist[i] „Sie haben dich verraten... du bist alleine... Hass ist Macht, Hass lässt uns berge versetzen“[/i] Er sah sie wieder vor sich, die Frau unter der Kapuze mit dem Schlangenstab... die, die damals freundlich zu ihm war und auf die Calida und Cel mit solchem Zorn reagiert hatten... [i]Kassandra ?[/i]
Blut riss ihn aus den Erinnerungen, sein eigenes Blut, sein kalt gewordenes Blut das aus einer der zahllosen Wunden in den Teich tropfte und ihn vergiftete.
Doch alles fing schon viel früher an... [i]mit Daya, so besann er sich. Er sah vor sich, wie sie ablegte mit dem Schiff, gen Festland... er war wieder allein...[/i]
Doch gab es anderes... Freunde... [i]Celina und Calida... sie sagte ihm sie seien keine freunde... haben sie ihn jeh gemocht ?[/i] Er erinnerte sich nicht genau...
Wieder eine neue wilde Abfolge von Bildern... [i]wie er nach Dayas verschwinden und der neuerlichen Einsamkeit Amdir verließ, in Richtung Hochwald, er wollte nur noch einsam sein. Doch dann fühlte er ihn. Die Matrosen verstanden nicht warum der einsame Reisende all sein weniges Gold bot um das Schiff mit einem kleinen Beiboot verlassen zu dürfen, sie erfüllten ihm seinen Wunsch.
Fenrier allein verstand was auf diesem vertrockneten Landstrich geschehen war, er fühlte es, wie er immer die Natur um sich gefühlt hatte... außer dort.
Er ging an Land und spürte das erste mal in seinem Leben wirkliche stille... Todes stille.
Kein Halm, kein Insekt, kein Tier nichts das lebte... nicht mal die Erde selbst. Es schmerzte ihn grausam. Was war der Auslöser ?
Die Insel war nicht groß und ohne auch nur den Schatten einer Pflanze, so fand er ihn bald... Michael.
Ein Wesen, verrottet, pockig, verfault, eine gekrümmte Gestalt mit weißem fettigem Haar. Er hieß ihn willkommen und vom ersten tage an vergiftete er seinen Geist mit den lehren Marlars und Talonas. Das vernichtende gibt es auch in der Natur, wie viele Druiden gibt es, und wie wenige Plagenbringer sagte er damals. Dem lag eine gewisse Logik zu Grunde. „Wenn dir die Welt solchen Schmerz bereitet vielleicht will sie dir begreiflich machen, das du der andere teil der Waagschale, zum wohle des großen Einklangs sein sollst“ fiebste der Plagenbringer mit tückischer Bosheit damals...[/i]
[i]Als Fenrier wieder ging, keimte Zweifel in seinem Herzen, zwar hatte er beschlossen diesen Weg nicht zu gehen, doch war er tief in seinem inneren nicht von der Unwahrheit, von Michaels Lehren überzeugt. Lange dauerte es bis er zurück war... Amdir...[/i]
Es dämmerte langsam, noch immer stand er still da, sah sein Spiegelbild an. In einem der wenigen klaren Momente die er hatte, und die immer seltener wurden, verstand er das Michaels Saat unter seiner Einsamkeit und den giftigen Worten Kassandras gereift war. Er wendete den Kopf, sah zu dem vom Blitz getroffenen Baum der umgestürzt war und mit der zackigen scharfen Seite ihm zugewandt am Boden lag. Er rannte wie von sinnen darauf zu, [i]es würde weh tun... aber nur einmal danach würde er schlafen, alles wäre vorbei, alles verziehen.[/i]

[color=#FF0000]Das Licht erlosch, seine sinne schwanden, er hörte nichts mehr, er sah nichts mehr.

Die Bestie war wenige Meter vor der Spitze zum stehen gekommen, Fen`s stimme war in dem Werk aus totem Fleisch und Dornen verklungen... [b]Er hatte Hunger[/b]...[/color]