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29.03.2009 16:35:11
Kind Corellons - Erlebnisse Fenryls (#24384)
Arcian27
[b]Fenryl und die Frau aus dem Wasser[/b]

Es war Nacht geworden in Hohenbrunn doch Fenryl war noch immer bei der Arbeit. Meister Velibeth war schon längst zu Bett gegangen. Fenryl wollte unbedingt noch dieses Amulett fertig bekommen. Sein Meister würde stolz auf ihn sein.

Drausen begann es zu regnen. Vorsichtig setzte der Elf die beiden Edelsteine in die Fassungen des Anhängers. Ein Blitz gleißte drausen durch die Finsternis und Donner rollte über das Tal. Der Regen nahm merklich zu. Er prasselte an die Fensterscheiben und wurde immer kräftiger. Fenryl schaute besorgt auf.

Plötzlich rüttelte etwas an der Tür. Der Elf fuhr erschrocken zusammen. Die Tür sprang auf und Massen kalten schwarzen Wassers strömten in die Werkstatt. Panisch sprang Fenryl auf um die Tür zu schließen, wurde aber zurück gespült. Jetzt floß auch Wasser durch die Wände, Decken und zwischen den Fensterrahmen in den Raum. Der Elf schrie voller Angst und platschte durch die eisigen Fluten. Der Raum war schon fast bis über die Fenster voll gelaufen. Eine eisige Hand schien nach Fenryls Herz zu greifen.

Schließlich war nur noch eine handbreit Luft zwischen Wasser und Decke. Der Elf versank in der Dunkelheit. Seine Lungen brannten, er musste atmen. Verzweifelt ruderte er mit den Armen und gab schließlich nach. Eiskaltes schwarzes Wasser floß in seine Lungen. Der Elf sah dem grauenvollen Schicksal entgegen.

Fenryl lag auf dem Boden. Die Dielen waren feucht und vor ihm stand eine Frau und schaute ihn aus schwarzen Augen an. Ihr Haar wirkte nass als sei sie gerade baden gewesen. Ängstlich rappelte sich Fenryl auf und hustete. Etwas schwarzes Wasser floß aus seinem Mund. "Ertrinken ist schrecklich, nicht?" und sah ihn wissend an. "Du wirst mir und meiner Herrin dienen, ansonsten wirst du im Wasser sterben" sagte sie mit ruhiger Stimme.

Sie reichte Fenryl ein Stück Treibholz auf dem geschrieben stand was die Frau begehrte und warf ein Säckchen mit Korallen und anderen Steinen auf seine Werkbank. "Meiner Göttin gelüstet es nach mehr Verehrung an sonsten wird diese Insel ebenso wie einst Calledon ins Meer gerissen werden. Du kannst helfen dies Schicksal abzuwenden und den Zorn Umberlees zu besänftigen. So wird dir niemehr durch Wasser ein Leid geschehen"

Fenryl nickte und sagte der Frau was er noch alles benötigen würde. "Jeden Zehnttag sollst du ins Wasser gehen auf das ich erfahre wie es mit den Arbeiten steht. Ich werde dich dann aufsuchen und neues Material bringen solltest du mit den ersten Steinen fertig sein" sprach sie und verschwand hinaus in die Dunkelheit.

Am nächsten Morgen kam Meister Velibeth die Treppe herunter. Die Sonne schien durch die Fenster und kitzelte ihn in der Nase. Erstreckte sich und gähnte. Verwundert blickte er zu Fenryl der an der Werkbank stand und Korallen schliff. "Wellen und Wogen, Wellen und Wogen, schwarze Augen wollen Wellen und Wogen. Dann kommt kein schwarzes Wasser" murmelte Fenryl immer wieder und gravierte zwei sich entgegen brechende Wellen in die Steine. "Ist wohl überarbeitet" dachte Meister Velibeth und machte sich auf zum Eber um zu frühstücken.
30.03.2009 16:39:29
Die Brücke (#24426)
Arcian27
Fenryl grübelte. Er musste nach Hohenbrunn und so überlegte er wie er dort hin kam. Überall Wasser wo man nur hinschaut. Es mag einem kaum auffallen. Aber Fenryl spürte schon das eiskalte brackige Wasser in der Kehle wenn er nur eine Pfütze sah.

Auf den Feldern vor Elboria angekommen traf er schließlich Cypria, unter einem Baum sitzend. Sie unterhielten sich kurz und wollten zusammen nach Hohenbrunn zum Waisenhaus aufbrechen, war dort doch eine Versammlung angekündigt. Fenryl hatte Murmeln für die Kinder gemacht und wollte diese dort abliefern.

Cypria ging zielstrebig auf den Anleger zu. Fenryl blieb erschrocken stehen. Bilder eines versinkenden Schiffes machten sich in seinem Kopf breit. "Wollen wir nicht lieber zu Fuß gehen?" fragte er Cypria. Diese schaute verwundert drein "Wieso die Fähre ist doch schnell und bequem noch dazu?" Ein beklemmendes Gefühl machte sich in seinen Lungen breit. "Es könnte doch einen Sturm geben"krächzte er. Cypria lachte auf und deutete in den Himmel "Los Fenryl kommt schon es ist das schönste Wetter. Weit und breit kein Wölkchen am Himmel" sprachs und schritt zur Fähre.

Kalter Schweiß machte sich auf Fenryls Stirn breit. Zitternd folgte er Cypria und versuchte sich zusammen zureißen. Die Fahrt nach Hohenbrunn kam ihm wie eine Ewigkeit vor. Blass und mit einem modrigen Geschmack im Mund verlies er dort das Schiff. "Was ist mit Euch los Fenryl? Man könnte meinen Ihr habt Angst vor dem Wasser" sagte Cypria. Er durfte sich nichts anmerken lassen. Es hatte kein Zweifel daran gelassen was passieren würde sollte jemand von seiner Arbeit erfahren. Nie wieder wolle er ertrinken. NIE WIEDER.

"Ach mir ist nur etwas schlecht." antwortete er. gemeinsam gingen sie zum Waisenhaus. Dort kamen auch gerade Unen und ein Zwerg Namens Guran mit einem großen Karren voller Möbel an. Shana, die Menschenfrau die alles veranlasst hatte wartete schon dort und blickte freudig den Ankömmlingen entgegen.

Sie gesellten sich zusammen und warteten gemeinsam auf die Frauen vom Waisenhaus. Plötzlich dämmerte es Fenryl, dass er die Murmeln garnicht dabei hatte. Sie Waren noch in der Werkstatt. Er schaute an das andere Ufer, auf den Fluss und auf die Brücke. Bilder aus jener furchtbaren nacht blitzten in seinem Geist auf. Nach langem inneren Ringen stand er schließlich auf und ging über die Brücke. Nichts passierte. Er kicherte kurz, holte schnell die Säckchen mit den Murmeln und machte sich geschwind auf den Rückweg.

Nur noch ein paar Meter dann wäre er wieder auf festem Boden. Kichernd machte er die letzten Schritte. Plötzlich wurden die Planken vor ihm feucht. Es ging rasend schnell. Es schoss ein fester Arm aus Wasser zwischen den Brettern durch, umwickelte Fenryls Fuß und katapultierte ihn ins Wasser. Er tauchte unter, schwarzes Wasser drang ihm entgegen. Versuchte durch seine Nase und seinen Mund in ihn zu dringen. Er ruderte wild in Panik und zappelte. Er berührte mit seinen Füßen den Grund und stieß sich heftig ab. Das helle Licht der Oberfläche schoß ihm entgegen.

Er durchbrach das Wasser, kreischte und zappelte in Todesangst. Schon kamen die Versammelten angerannt um ihm zu helfen. Gemeinsam versuchten sie ihn aus dem Wasser zu ziehen. Doch seine Füße wurden wieder in die Tiefe gezerrt. So brauchte es vier Mann um den Elfen aus dem Wasser zu bekommen. Der Zwerg schien den Fleck auf der Brücke bemerkt zu haben und meinte was von "Xunderzeug". Viele wunderten sich über den panischen Elf. So war er doch nur ins Wasser gefallen.

Fenryl saß da und konnte nichtmehr klar denken. Immer wieder schlich das schwarze Wasser in seine Gedanken. Von dem Geschehen umsich herum nahm er kaum Notiz. Schließlich verabschiedete er sich leise und ging in die Werkstatt. Er schliff Steine. Immer mehr, die ganze Nacht. Mit Wellen und Wogen, mit Wellen und Wogen. Das schwarze Wasser würde nicht kommen. Ein wohliges Gefühl liebkoste seinen verwirrten Geist. Er arbeitete weiter und lächelte stumm in sich hinein.
01.04.2009 15:49:11
Wo bist du, Herr? (#24568)
Arcian27
Ein Zehntag war vergangen seit das schwarze Wasser zu ihm kam. Der Gedanke nun ins Wasser zu gehen trieb ihn in den Wahnsinn. Die ersten Steine waren fertig und die Worte unmissverständlich. "Jeden Zehntag sollst du ins Wasser gehen..." Sie würde ihn holen. Ihm wurde übel und spie Galle. Eine Erkenntnis blitzte durch seinen Geist. Corellon. Er allein konnte ihn retten. So gleich packte er sein unheiliges Werk ein und schritt gen Elboria.

Dort angekommen, im Hain der silbernen Tränen, kniete er am Ufer nieder. Der Mond stand hoch am Firmament, genau die richtige Zeit für das Gebet. Leise wollte er das Eingangsgebet sprechen doch er konnte sich nicht konzentrieren. Immer wieder schweifte sein Geist ab. Als würde sein Wille zu beten von einer Welle dahin gespült. Eine Welle? Wasser? Steine. Steine mit Wellen.

Etwas zog an seinem Geist. Er blickte an sich herab, seine Augen weiteten sich. Er stand bis zu den Knien im Wasser! Panisch wollte er zurück springen, doch er sprang vor. Er drehte sich rum und watete Richtung Ufer. Fand sich aber aufeinmal noch weiter drausen, bis zu den Schultern im Wasser.Wie konnte das sein? War der Mythal schon schwächer geworden? Wie konnte es ihn hier finden? Laut schrie er nach Corellon, bat um Hilfe. Das Wasser kroch seinen Hals empor über seinen Kopf. Corellon, wo bist du? Mein Herr hat mich verlassen dachte er und es wurde dunkel um ihn.

Eine schwarze Schliere trieb auf ihn zu, drang in seinen Mund und seine Nase ein. Das schwarze Wasser! Es war gekommen. Gelähmt vor Angst sah er wie etwas Rotes vor ihm auftauchte. Es kam näher und immer mehr rote Flecken tauchten auf. Sie erreichten ihn und setzten sich auf seine Brust. Große Stielaugen glupschten ihn an, Zangen zwickten. Ein unheimliches Gewusel an Krebsen krabbelte um ihn herum.

Einer kam ganz nahe zu seinem Gesicht und schaute ihm in die Augen. Plötzlich sah er Bilder. Er stand an der Werkbank und schliff Edelsteine. Er gravierte Wellen und Wogen in sie. Dann wanderte er durch die Bauernfurt vor Elboria. Er sah zwei Lehmhügel und ein Geschöpf im Wasser.

Er sah in die Augen des Krebses. Doch der verwandelte sich aufeinmal in das Gesicht Eliaths. Fenryl blickte zur Seite und sah Cypria. Wo war er? Was war geschehen? Er konnte sich nicht erinnern. Umfangen von einem trüben Nebel konnte er noch nicht einmal sehen wo er war. Fragen halten durch seinen Geist. Er versuchte zu antworten doch Schmerzen zuckten wie Blitze durch seinen Kopf. Edelsteine krochen durch seine Gedanken. Edelsteine und schwarzes Wasser. Wellen und Wogen. Der Alptraum in der Werkstatt. Er schrie und rannte in die Nacht hinein.
02.04.2009 14:38:41
Jula und der Ring der Finsternis (#24619)
Arcian27
Fenryl machte sich auf den Weg. Die ersten Edelsteine waren fertig. Gut waren sie geworden, sehr gut. Sie würde zufrieden sein. Er erreichte die Bauernfurt vor Elboria und ging zu der Stelle die ihm der Krebs gezeigt hat. Er späte auf das Wasser und erkannt einen dunklen Schemen der langsam auf das Ufer zu schwamm. Ein irres Grinsen kroch über sein Gesicht als er an die glupschigen Stielaugen des Krustentieres denken musste.

Langsam tauchte der Kopf Julas aus dem Wasser. "Hihi, die Krebschen sagten mir, dass ich Euch hier finden würde." Sagte Fenryl kichernd. Jula blickte ihn ruhig mit ihren schwarzen Augen an und fragte wie es mit der Arbeit stand. Er gab ihr die fertigen Steine. Sie war hoch erfreut und lobte ihn ob seiner vorzüglichen Arbeit. Er müsse nicht ertrinken. Nie mehr müsse er sich vor dem Wasser fürchten wenn es vollendet war. Fernyl würde alles dafür tun. Nie mehr Angst vor dem Wasser. NIE MEHR.

So fehlten noch die versteinerten Korallen und der Schmuck dann wäre es vollbracht. Doch Jula konnte die Metalle noch nicht besorgen. So zeigte sie ihm einen Ring, den sie einem Toten abgenommen hatte. Die Magie auf dem Ring war jedoch gestört worden. Sie forderte ihn auf den Ring einmal zu probieren, er würde schon sehen was sie meinte.

Er zog den Ring über den Finger. Plötzlich umhüllte ihn Finsternis. Panik floß durch seinen Kopf. Es erinnerte ihn an das schwarze Wasser. Er wand sich und viel ins Wasser, schrie um Hilfe. Jula zog ihn aus dem Wasser und versuchte den Ring von seinem Finger zu streifen. Fenryl zappelte zu wild um den Ring zu fassen. In seiner Panik schaffte es der Elf schließlich selbst den Ring auszuziehen. Schnell beruhigte er sich wieder.

"Jetzt weis ich was Ihr meint, doch Feuer sollte helfen. Ich werde den Ring schmelzen und neu schmieden" kicherte Fenryl. Sie gab ihm erneut den Ring. Er verstaute ihn in seinem Rucksack und verabschiedete sich. Jula verschwand langsam im Wasser. "Bis zum nächsten Zehntag." Sagte sie und tauchte weg. Angst kroch erneut über seinen Körper.
06.04.2009 20:46:46
Schicksalhafte Begegnung (#24814)
Arcian27
Fenryls Rucksack war prall gefüllt mit allerhand Korallen und Steinchen. Er wollte nach Hohenbrunn in die Werkstatt um das Werk für die Göttin fortzuführen. Und der seltsame Ring solle ja auch neu geschmiedet werden. Doch sehr weit kam er nicht. Vor Elboria, am Kreuzweg traff er Silivren und Cypria.

Sie fragten ihn wie es im gehe und wo er hin wollte. Er hatte doch keine Zeit er musste los! Zu allem Überfluss trafen noch mehr Elfen dort ein, darunter auch Delia und Eliath sowie Unen. Seine Sicht trübte sich wie durch Nebel. Ihm wurde schwindelig. Irgendjemand griff nach ihm. Verängstigt wich er zurück. Er stolperte und fiel zu Boden. Sein Rucksack platzte und die ganzen Steinchen kullerten durchs Gras.

Panisch krabbelte er auf dem Boden und kratzte sie Steine zusammen, bis ihm die Finger bluteten. Keiner durfte verloren gehen, keiner. Das Kind der Meere würde ihm nicht verzeihen. Irgendwo sah er aufeinmal Jula, umso mehr beeilte er sich die Steine aufzusammeln. Um ihn herum nahm Fenryl nur am Rande die Diskussion war, die seinetwillen geführt wurde.

Silivren fasste seine Hände und er blickte verdutzt auf seine blutenden Finger. Wie wolle er damit arbeiten, fragte sie sanft. Sie hatte recht, doch die Göttin duldet keinen Aufschub. Schnell verband er sich die Hände mit einem Lappen, es müsse so schon irgendwie gehen.

Plötzlich stand Delia vor ihm und legte ihre Hand auf seine Stirn. Gefühle von Schutz, Wärme und Verbundenheit trieben durch seinen Geist. Aus seinen hintersten Gedanken sickerte Finsternis und Kälte hervor, türmte sich immer mehr auf und eine riesige Schwarze Woge spülte durch seinen Kopf und die Gefühle wichen panischer Angst. Ein klammes Gefühl breitete sich in seinem Magen aus.

Irgend ein ihm unbekannter Elfenmagus trat an ihn heran und fuchtelte mit den Händen und murmelte seltsame Worte. Das Gefühl im Magen wurde schlimmer, er sank in die Knie. Seine Kehle war wie zugeschnürt. Verzweifelt japste er nach Luft. Er würgte und fasste sich an den Hals. Er erbrach schwarzes Wasser. Doch etwas verstopfte seinen Rachen.

Erschrocken griff Fenryl sich in den Mund, packte etwas und zog. Ungläubig und voller Furcht starrte er auf den schwarzen, modrigen Seetang, den er aus sich heraus zog. Warum half ihm denn niemand? Alle standen da und schauten wie er um sein Leben rang. Der Schwal aus schwarzem Wasser und Seetang riss nicht ab, er würgte und speite weiter. Die Göttin würde ihn töten! Doch endlich sank er vor lauter Erschöpfung in Bewusstlosigkeit.

Nichts.......Stimmen murmelten......durch seine Augen blitzte Sonnenlicht....tiefblauer Himmel....Er schlug die Augen auf. Wo war er? Er blickte schwach um sich. Er lag vor dem Altar des Götterpaares im Tempel von Elboria. Silivren, Eliath, Cypria und noch einpaar waren bei ihm. Sie fragten ihn wegen dem Ring. Er versuchte so gut es ging zu antworten. Doch seine Gedanken waren schwer und umnebelt. Wirres Zeug kam aus seinem Mund.

Cypria durchsuchte seinen Rucksack und zog schließlich den Ring hervor. Sie gab ihn einem anderen Elfen, der ihn fort brachte. Fenryl bäumte sich auf. Das konnte er nicht zulassen. die Göttin würde ihn fürchterlich Strafen. Doch Silivren drückte ihn mit sanfter Gewalt nieder.

Nach einer Zeit fühlte er sich nicht mehr so schwach was wohl auch an den Gesängen des Hohepriesters lag. Er richtete sich langsam auf. Er musste schnell in die Werkstatt. Würden sie ihn gehenlassen? Er ging ruhig auf Cypria zu und griff nach dem Rucksack. Sie ließ ihn gewähren. Er müsse in die Werksatt, sagte er. Sie nickten und verabschiedeten ihn. Drausen traf er auf Delia und Jula. Delia fragte ihn wie es ihm gehe und ob alles in Ordnung sei. Er bejahte. Sie wollte wissen ob die anderen Elfen wüsste, dass er ging. Er nickte und ging schnell von dannen.
08.04.2009 16:30:39
Der Fall Fenryls (#24919)
Arcian27
Wieder war ein Zehntag ins Land gegangen, so machte sich Fenryl auf die Dienerin der Meere zu treffen. Der Verlust des Ringes lag ihm schwer auf der Seele und er fürchtete die Wut der Göttin. Ebenso hatte er Angst wieder ins Wasser zu gehen. Ein eiskalter Schauer lief ihm bei dem Gedanken über den ganzen Körper. Er hatte die letzten Nächte damit verbracht zu Corellon zu beten. War er erhört worden?

Vor Elboria traf Fenryl am Anleger Jula. Wenigstens blieb ihm somit das Ertrinken erspart. Kurz darauf erschien Silivren ebenfalls dort. So machten sich Fenryl und Jula auf zu den zwei Lehmhügeln auf der kleinen Landzunge, um sich ungestört zu unterhalten. Die Dienerin der Göttin glitt ins Wasser. Der Elf durfte an Land bleiben.

Jula berichtete, dass die Göttin sehr verärgert über den Vorfall vor Elboria war. Fenryl beteuerte seine Unschuld daran und an dem Verlust des Ringes. Um den Ring solle er sich keine Sorgen machen. Doch würde das Kind der Meere kein solches Vorkommnis ein zweites mal dulden. So würden sie Fenryl an einen Ort bringen, wo er ungestört seine Arbeit verrichten konnte. Denn die Göttin betrachtete seine Werke mit Wohlgefallen.

Er sollte auf die Elementarebene des Wassers verbannt werden. Und um Fenryl zu zeigen was ihn erwartete wollte Jula ihn gleich dort hin führen. Er weigerte sich zuerst doch schon füllten sich seine Wasser mit Lungen. Er stürtzte zu Boden und wand sich in Krämpfen. Doch seine Qualen endeten genauso schnell wie sie gekommen waren als er röchelnd sein Einverständnis gab zu folgen.

Jula verschwand kurz im Wasser um die Reise vorzubereiten. Fenryl saß am Ufer und konnte sich nicht rühren. Schwarze Tränen rannen über sein Gesicht. Er flehte Corellon an, ihm zu helfen. Doch schließlich tauchte Jula wieder auf und sie gingen zum Tempel der Elemente am Rande des Silberwaldes.

Im Tempel angekommen stellten sich ihnen einige Elementarwesen in den Weg, die Jula jedoch mit wenigen Streichen niederstreckte. Vor dem Portal zur Ebene des Wassers angelangt stieß sie Fenryl hinein und schritt dann selbst durch das Tor.

Wasser, überall Wasser. Soweit das Auge reichte. Ein riesiges Meer, aus dem Himmel viel kalter Regen. Jula verneigte sich vor dem Element und offenbarte Fenryl, er müsse nun gegen die elementaren Horden des Wassers bestehen als Strafe für den Zwischenfall und um sich der Göttin als würdig zu erweisen.

Etwas Kaltes und Dunkles griff nach seinem Geist. Er würde dienen. Was blieb ihm anderes übrig? Wer konnte ihm helfen? Wer konnte ihn retten vor dem Zorn der Göttin? So kämpfte er sich Stunde um Stunde und Tage um Tage durch die Elementare. Eine Ewigkeit und doch wieder nur Sekunden. Er hatte jedliches Zeitgefühl verloren. Julas Stimme hallte zu seinen Ohren: "Aus dem Wasser kommt das Leben, und dahin kehrt es zurück."

So endete der Strom des lebendigen Wassers. Er hatte seine Strafe verbüßt doch würde er bis in alle Ewigkeit hier gefangen sein, würde er nicht der Göttin dienen. Jula forderte ihn auf etwas von dem Elementarwasser mitzunehmen um ihr beim Weihen der Korallensteine zuhelfen. Fenryl gehorchte und murmelte immer wieder: "Aus dem Wasser kommt das Leben, und dahin kehrt es zurück." Schließlich verließen sie die Ebene.

Als sie aus dem Tempel trat offenbarte sie, dass sie den Rückweg bis jetzt immer alleine gegangen wäre und er Glück hätte, dass das Kind der Meere wohlwollend auf in blickte. Nun solle er nach Elboria zurück kehren und seinem Volk keinen weiteren Grund zu geben, der Sache nachzugehen. Ebenso sollte er seine Worte mit Bedacht wählen auf das kein Wasser aus seinem Munde lief. Nicht, dass er noch ertrinke, sprach sie und ließ ihn alleine zurück
19.04.2009 14:15:17
So wie ich fühle, so sollst auch du... (#25350)
Arcian27
Fenryl betrachtete die Phiole mit dem Wasser aus den Elementarebenen. War es zu gewagt gewesen mit Eliath und Cypria zu reden? So hatte er doch an diesem Tag einen klaren Geist gehabt und die Worte kamen, oh Wunder, ohne schwarzes Wasser über seine Lippen. Hatte sein letztes Gebet an Corellon etwas bewirkt?

Eliath riet ihm zum Hûd Eladrim zu kommen, die Gemeinschaft würde Fenryl helfen und beschützen. Würden ihm die Seldarine wirklich helfen? Bisher hatten sie es nicht getan, warum also jetzt? Und die Gebete zu Corellon fielen ihm immer schwerer. Eine dunkle Präsenz in seinem Geist setzte einen so großen Widerstand dagegen, dass er es immer frühzeitig abbrechen musste.

Keine Frage, er würde dafür bezahlen die Worte mit Eliath und Cypria gewechselt zu haben. Das Kind der Meere vergisst nie!

Er wand sich wieder seiner Artbeit zu. Just in dem Moment ging die Tür der Werkstatt auf. Fenryl zuckte zusammen, rutschte mit der Gravurnadel ab und die Koralle in seinen Händen zerbrach. Mist! Er blickt auf, Cypria und Eliath waren die Besucher. Sie begrüßten ihn freundlich. Er nahm die nächste Koralle aus einem Sack und machte sich erneut ans Werk.

Die Neuankömmlinge sprachen von der Hilfe der Gemeinschaft und von Corellon. Fenryls Konzentration war dahin. Wieder zerbrach das Werk in seinen Händen. Müssig packte er den Sack mit den Korallen und verstaute ihn in einer Kiste. So konnte er einfach nicht arbeiten.

Cypria erzählte ihm von einem hübschen Edelstein den sie gefunden hätte und sie wolle das Zeichen Corellons eingraviert haben. Da sei ihr Fenryl in den Sinn gekommen. Sie reichte ihm den Stein, er drehte und wendete ihn, gab ihn Cypria zurück und meinte leise, er könne es ja mal versuchen die Mondsichel zu gravieren.

Cypria kam auf ihn zu, legte den Stein auf die Werkbank und griff nach seinen Händen. Die beiden wollten gemeinsam mit ihm zu Corellon beten. Nach kurzem Zögern erklärte sich Fenryl dazu bereit doch war die Werkstatt kaum ein geeigneter Ort dafür. Ist doch der Tempel Corellons in der Natur, bei Quellen und in Hainen. So machten sie sich auf zu den Felsenquellen in der Nähe der Werkstatt.

Sie liesen sich am Rande des Teiches nieder. Fenryl murmelte leise Worte eines Gebetes. Cypria rief laut Corellon an, doch verstand er Ihre Worte nicht. Ein warmes Gefühl schloss sich um seinen Geist. Er war nicht mehr allein. Eine strahlende Gestalt war bei ihm. Cypria? Doch eine drohende finstere Präsenz kroch aus den Tiefen seins Ichs. Ein Teil floß zum kümmerlichen Rest seines Bewusstseins. Der Größere machte sich jedoch daran die Lichtgestalt zu verschlingen.

Gleich würde das schwarze Wasser in seine Lungen quellen. Er röchelte nach Luft, atmete tief ein. Doch es geschah nichts. Er schaute zu Cypria, der es sichtlich schlechter ging. Was hatten sie getan? Tränen rannen seine Wangen hinab, schwarze Tränen. Der modrige Gemschmack brackigen Wassers machte sich in seinem Mund breit, jedoch kein Wasser.

Er wurde schwächer, die Finsternis drohte ihn zu übermannen. Er stolpert geriet mit dem Fuß ins Wasser. Seine geistigen Mauern fielen unter dem plötzlichen Ansturm der schwarzen Flut. Panik, Angst! Wie beim ersten Mal. Schwarz wurde es um ihn. Stille...

"LASS AB VON IHM ELF" hallte es durch seinen Geist. Wasser tröpfelte irgendwo auf einen Stein...Stille....Das leise plätschern eines Baches...im Hintergrund ferne Brandung des Ozeans..."ER IST MEIN! MEIN DIENER!"....Ein Lachen verklang leise in der Dunkelheit.

Erschlug die Augen auf. Er sah eine junge hübsche Waldelfe. Wer war sie? Er hatte sie noch nie gesehen. Er drehte seinen Kopf. Eliath und Cypria knieten bei ihm. sie reichte ihm eine Trinkflasche. Kraftlos spülte er den fauligen Geschmack aus seinem Mund. Er war schwach. So unendlich schwach. Die junge Wald Elfe und Eliath trugen ihn zum Wilden Eber. Cypria ging vor und besorgte ein Zimmer bei dem Wirt.

Sie legten ihn ins Bett. Die Waldelfe fragte ob sie was für ihn tun konnte. Er bat sie ein paar Erdbeeren zu besorgen um vollends den üblen Geschmack aus seinem Mund zu vertreiben. Sie verschwand kurz und kam wieder mit einer Schale der gewünschten Frucht. Dankbar aß er davon. Cypria setzte sich zu ihm auf das Bett. Ihre Augen voller Sorge.

Er musste schnell wieder an die Arbeit. Doch die drei Elfen überzeugten ihn, dass er eh viel zu schwach sei. Erschöpft ließ er sich zustimmend in die Kissen sinken. Langsam dämmerte sein Geist dahin. Vor seinen Augen das Hübsche Gesicht der jungen Waldelfe. Er glitt in die Reverie. Seit langem ohne Angst. Ein seeliges Lächeln huschte über sein Gesicht....
23.07.2009 12:41:26
Ruhige Zeiten, oder? (#28161)
Arcian27
Einige Monde waren vergangen. Es lief nicht schlecht. Wirklich nicht schlecht. Er fühlte sich so gut wie lange nicht mehr. Die Arbeit schritt gut vorran und er konnte Frau Nuphar regelmäßig die Korallen liefern. Und sein letzter Anfall lag schon lange zurück. Die Meeresgöttin schien zufrieden.

Gedanken musste er sich nur um Delia und Arya machen. Delia schien irgendetwas gegen Fenryl auszuhecken. War er doch auf dem Elfentreffen als Gefahr für Elboria und wenn nicht gar als Verräter dargestellt worden. Bei der letzten Zusammenkunft hatte er nichts gegenüber Jula vom Mythal erwähnt. Er war doch nicht verrückt,...oder doch?

Und dann war da noch Arya. Warum musste sie sich unbedingt in seine Arbeit einmischen? Es war ja ganz wenn sie für ihn Nüsse für das Schleiföl sammelte. Doch machte er sich auch Sorgen um sie. Es reicht doch wenn ein Elf der Meerhexe anheim fällt. Und dann noch dieses gefährliche Schwert, welches sie diesem Celoas abgenommen hatte. Wenigstens würde sie die Klinge bei dem nächsten Treffen einem Magier zum untersuchen geben.

Und hoffentlich kommt dieser Halbelf lebend von Valvec zurück, war doch tatsächlich Arya auf die Idee gekommen ihn dort zu suchen wenn er nicht bald wieder käme. Zum Glück hatte sie begriffen, dass der Zutritt für das Elfenvolk nach dem Rassengesetz verboten ist. Solle sie doch einen Söldner oder sowas schicken.

Grummelig machte er sich an dem nächsten Sack Korallen zu schaffen.
24.07.2009 12:00:26
Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft (#28226)
Arcian27
Kraftlos und müde wurde Fenryl von dem diffusen Licht und dem heulenden Wind an diesem Morgen geweckt. Er schaute in den Himmel und erblickte die dunklen Wolken, die seit Jahrzenten, seit dem großen Sturm, über der Insel hingen. Er rieb sich den Kopf und griff nach seiner Wasserflasche. Sein Hals tat ihm weh. Gierig schluckte er das kühlende Nass.

Er hatte geträumt. Langsam kamen die Bilder zurück in seinen Geist. Eine Elfenversammlung in Elboria, Delia, Eliath, Andariel, Arya ,Pijol und viele andere. Strahlende lebendige Gestalten. Nicht diese verrückten Geister die heute in den Ruinen der einst prächtigen Elfenstadt spukten. Und von Blumen hatte er geträumt und tanzende Mondelfen in einem wunderschönen kleinen Hain.

Mühselig rappelte er sich auf und machte sich daran Treibholz für ein Feuer zusammeln. Schließlich hatte er genug und entfachte ein kleines Feuer. Er betrachtete den abgewetzten Feuerstein. Bald würde er wieder im meterhohen Schlick von Mirhaven nach den Steinen graben müssen. Doch die Ertrunkenen, die seid Jahren das Wattenmeer von Mirhaven unsicher machten erschwerten das ganze Unternehmen beträchtlich. Er brauchte mal eine neue Schlammschaufel mit geschärften Kanten auf das er ihnen besser die Rüben von den fauligen Hälsen schlagen konnte.

Er nahm eine handvoll Krebse und warf sie ins Feuer. Als sie gar waren angelte er sie aus der Glut und knackte die kleinen Panzer. Genüsslich aß er das weiße Fleisch. Das Meer ernährte ihn. Es war zu ihm wie eine Mutter. Düster blickte er über das karge Land der Insel. Es hatte nichtsmehr zu bieten. Der Boden war versalzen vom Meerwasser. Nur noch Flechten und Moose überzogen die Felsen der Insel. Schlick und Schlamm bedeckten die Wälder Amdirs.

Jula hatte nicht gelogen. Die Göttin hatte ihn verschont wärend die Ungläubigen jämmerlich ersoffen waren. Die Flutwelle war so hoch gewesen das selbst die Stollen der Zwerge jetzt noch nach den ganzen Jahren geflutet waren. Mirhaven war im Schlick versunken und die Nebellande wurden einfach von den Klippen gerissen. Hohenbrunn war einfach verschwunden. Manchmal sah Fenryl Zombiegnome weit oben im Quelltal des Blauen Arms.

Und der Talkessel von Elboria war nur noch ein Kratersee, aus dem die Ruinen vergangener Tage ragten. Das Glühen der ruhelosen Geister tauchte das Tal in ein gespenstisches Licht. Er fürchtete sich vor ihnen. Deshalb mied er die versunkene Elfenstadt.

Nach dem Krebsfrühstück machte er sich missmutig auf zum mirhavener Wattenmeer. Es war noch früh und Ebbe. Er hatte also noch 5 Stunden Zeit zum graben. Hoffentlich begegneter er nicht allzu vielen Wasserleichen.

Wenn Jula ihn das nächste mal besuchte würde er sie bitten ihm eine neue Schlammschaufel vom Meeresgrund zuholen. Nur noch einen Zehntag dann würde sie wieder kommen. Mit einem Lächeln auf den Lippen stapfte er die Küste entlang und verschwand in den wogenden Nebelschwaden die vom Meer über die Insel zogen...
29.07.2009 16:06:25
Verlorene Träume (#28445)
Arcian27
Leise klang die Brandung an sein Ohr. Ein Sonnenstrahl fiel durch das Zelt, was ihn entgültig aus der Reverie gleiten ließ. Fenryl schaute sich um und kroch aus seinem Zelt. Sie war nicht mehr da! Panisch umrundete er das Zelt. Der Geist von Arya war fort. Oder war er nie dagewesen? Hatte er nur alles geträumt? Wurde er verrückt in der Einsamkeit?

Ratlos stand er da und grübelte. Als ihm das kleine warme Gewicht auf seiner Brust gewahr wurde legte sich ein Lächeln auf seine Lippen. Er umschloss mit seiner Hand den silbernen Anhänger, auf dem ein verziertes A zu sehen war. Es war kein Traum gewesen. Sie hatten sich gefunden. Sie musste fort, doch hatte sie ihm versprochen zurück zu kehren. Ein seltsames Gefühl von Verlust kroch seine Kehle hoch. All die Jahre seit der großen Flut, die Amdir vernichtete, hatte er kein solches Gefühl verspührt. Doch allein Aryas Wort zurück zu kommen spendete ihm Trost.

Er blickte hinaus auf die ruhige See. Der Himmel spannte sich azurfarben über seinen Kopf und die Sonne begann ihren Aufstieg zum Zenit. Es würde ein schöner Tag werden. Genau richtig um der versunkenen Stadt im Kratersee einen Besuch abzustatten. Die Geister waren an solchen Tagen weniger bedrohlich und vielleicht konnte er ja etwas nützliches in den Ruinen finden. Die Gelegenheit musste genutzt werden, da die Tage an der sich die dunkle Wolkendecke lüftete sehr selten waren.

So briet er sich schnell eine handvoll Muscheln und begann sein Lager abzuschlagen um den beschwerlichen Weg über das tote Land Richtung Elboria einzuschlagen.
03.08.2009 20:05:38
Der Mann im Mond (#28569)
Arcian27
Es war eine schlechte Idee gewesen nach Elboria zu gehen. Hätten die Geister ihn doch beinahe umgebracht. Geradeso konnte er aus den Ruinen flüchten. Jetzt lag er am Strand zu Mirhaven und schaute hinaus aufs Meer. Er fühlte sich recht gut, den Bauch voll mit gegrillten Krabben und ein angenehmes Gefühl von Müdigkeit. Der Abend dämmerte und die Nacht viel über das Land.

Fenryl lag da und schaute hinaus auf das schwarze Meer, als plötzlich weit drausen die Wolkendecke aufriss. Eine silbernes Funkeln erschien am Horizont, alle Wolken hatten sich nun verzogen und das Sternenmeer spiegelte sich im Ozean. Aus dem silbernen Funken wurde schließlich der Mond der sich beharrlich auf seinen Weg zum Firmament machte.

Er stand im ersten zunehmenden Viertel und erschien größer als Fenryl sich erinnern konnte, viel größer. Er lag im Sand und starrte wie gebannt auf die riesige Sichel am Himmel. Silberviolettes Licht ergoss sich über seinen Körper und die Male in seinem Gesicht begannen zu brennen wie die Sonne in der Wüste. Er wollte die Arme heben um sein Gesicht zu schützen jedoch konnte er sich nicht mehr rühren.

Da tauchte auf einmal eine Hand auf und hob sich an der Mondsichel fest. Alsdann schob sich der riesige Kopf eines Sonnenelfen hinter dem Mond hervor. Fenryls Augen wurden groß und starrten auf die Gestalt, die sich nun anschickte ganz hinter dem Mond heraus zu klettern. Bedächtig setzte sie einen Fuß auf den Horizont und kam langsam über das Meer auf Fenryl zu. Goldene Haare wehten um das schöne Antlitz des Elfen, das prächtige Langschwert an seiner Seite funkelte silbern im Schein des Mondes.

Am Strand angekommen blieb er stehen, nicht größer als ein normaler Elf. Ein irres Kichern drang durch Fenryls Lippen. Ein Gefühl von Wärme und Zuneigung legte sich auf seinen Geist und eine Träne kullerte dem armen Mondelfen die Wange hinunter. Der goldene Elf deutete Fenryl er solle ihm folgen. Die Male in seinem Gesicht pulsierten in einem Warmen Glühen.

So gingen beide die Küste entlang Richtung Norden. Der strahlendste Elf der jemals einen Fuß auf Toril gesetzt hat, ging vorran und das kleine Häuflein Elend namens Fenryl huschte hinterher, auf eine Reise ohne Wiederkehr...
06.08.2009 18:52:15
Reise durch die Zeit (#28653)
Arcian27
Stundenlang waren sie nun schon unterwegs. Am Anfang war es noch leicht dem goldenen Elfen zu folgen, doch mittlerweile gingen sie nicht mehr am Strand sondern kletterten seit einigen Stunden über steile Klippen die Küste entlang gen Norden. Zumindest Fenryl war am klettern. Sein Führer schien geradezu mühelos über die Felsen zu schweben.

Die Steilküste flachte immer mehr ab und schließlich gelangten sie auf eine kleine Halbinsel, auf der die Ruinen einer längst vergessenen Ära der Zeit harrten. Fenryl erblickte in der Ferne die gequälten Seelen der einstigen Bewohner. Eine Welle von Verzweiflung, Wut und Traurigkeit brandete gegen seinen Geist. Doch der goldene Elf besänftigte die Geister und die Angst Fenryls schwand.

Schließlich erreichten sie ein verlassenes Haus auf einem kleinen Hügel nahe den Klippen. Sein Führer verschwand darin und Fenryl folgte ihm. Es war düster und modrig, alles war durchnässt. Von der Decke tropfte beständig Wasser und sammelte sich in kleinen Pfützen. Darin wuchsen seltsame Pflanzen die ein schummriges Licht verbreiteten. Der goldene Elf führte Fenryl in einen Raum, der einmal eine Bibliothek gewesen war. Dort wies der Elf auf etwas, das zusammengesunken in einer Ecke lag. Alsdann zerplatzte der Goldene in Myriaden winziger Sternchen die in einem Schauer vom Winde, durch eine leere Fensterhöhle, hinaus in die Nacht geweht wurden.

Fenryl trat näher und erkannte, dass es sich um eine Leiche handelte. Sie war trotz der Jahrhunderte, die sie hier liegen mochte recht gut erhalten. Um ihren Hals trug sie ein Amulett mit einem Rubin, welcher dunkel glühte. Er griff danach und die Zeit stand still.

Wassertropfen hingen in der Luft, kein Geräusch war zu hören. Die Welt verblasste vor Fenryls Augen. Das Haus verlor seine Konturen, schimmerte beinahe durchsichtig, während darunter etwas Neues entstand. Es wurde wie vor tausenden von Jahren, wie vor der großen Flut. Schließlich stand er in einer gemütlichen Bibliothek neben einem Elfen. Doch die Farben blieben in den Äonen der Zeit verschollen.

Er sprach den Elfen, dieser erzählte im munter von der schönen Elfenstadt und seinen beiden Töchtern, die er so sehr liebte, auch wenn eine davon nicht seine eigene war. Fenryl wollte das Haus verlassen doch traf er in der Diele auf die zwei Mädchen. Faeriel, des Elfen Stieftochter war ihm auf Anhieb sympathisch. Leider hegte das Mädchen Zweifel an der Zuneigung ihres Ziehvaters. Doch Fenryl beruhigte sie, dass Ihr Stiefvater sie genauso liebte wie seine eigene Tochter, Ravinia. Sie wollte ihm nicht recht glauben, also wandte er sich resignierend ab und suchte weiter nach einem Weg zurück.

Fenryl betrat einen weiteren Raum, plötzlich tat sich an dessen Ende ein Riss in der Wirklichkeit auf. Finsternis floss hindurch. Der Riss wurde größer und größer und bildete eine wabernde Scheibe im Raum. Dahinter erkannte er das Haus wie es in der Gegenwart auf aussah. Er fasste allen Mut zusammen und schritt durch das Portal.

Er viel durch einen Sog in Raum und Zeit. Die Insel raste um Ihn durch die Jahrtausende. Er sah Calledon vor der ersten Flut. Dann als die tosenden Wellen über die Halbinsel rauschte. Amdir im Wandel der Äonen. In der Gegenwart angekommen spaltete sich der Strang in Milliarden Fäden auf. An einem schoss er entlang. Die zweite größere Flut kam, vernichtete die ganze Insel. Er selbst wie er am Strand lag. Corellon aus dem Mond. Er fiel zurück. Er fiel und fiel die Jahre zurück in die Gegenwart, landete in der Ruine von Faeriels Haus.

Er rappelte sich auf und machte sich benommen zum Ausgang als sein Blick auf ein kleines Büchlein viel. Er hob es auf. Es war das Tagebuch des kleinen Mädchens. Er las die letzten Einträge. Eschrocken blickte er auf das Rubinamulett. Die Leiche ihres Ziehvaters lag in der Bibliothek. Er war gekommen sie zu retten und ertrank. Das Mädchen aber, verloren in Gram und Hass über Ihren Vater, der sie vermeintlich im Stich ließ, konnte auch im Tod diesen Ort nicht verlassen.

Er kam aus dem Haus. Der Mond stand hoch am Firmament. Zwei Augen öffneten sich und schauten auf Ihn herab. In seinem Geist hallte die Stimme seines Führers wider:[color=#800080]"Hilf dem verlorenen Mädchen, so wird auch dir geholfen werden"[/color]
Er legte sich das Rubinamulett um den Hals. Er würde Hilfe brauchen. Konnte ihm die Gemeinschaft verzeihen? Würde sie ihm helfen? Müde machte er sich auf den langen Weg nach Elboria. Tief in ihm brannte endlich wieder das Feuer des Glaubens und der Hoffnung an seinen Herrn.
30.08.2009 15:15:21
Vergebung (#29413)
Arcian27
Corellon hatte ihm vergeben. Ravinia und Faeriel waren von ihrem langen Leiden erlöst. Schwer war es gewesen. Zerfressen von kindlichem Hass und Zorn. Wie hätte ein Silberritter aus den Heeren von Silbrigmond die beiden Kinder mit einander und ihrem Vater befrieden können? Hatte Fenryl doch keine Ahnung von Kindern. Doch er hatte es irgendwie geschafft.

Wie soll es auch anders sein wenn man Vater wird? Es läßt sich schlecht dafür Üben. So war er nun der Vater von Ravinia und Faeriel geworden. Doch sonst blieb ihm das Glück einer Frau und Familie verwehrt. Sein Herz solle allein Corellon gehören, sprach der Avatar des Gottes. Nie eine Frau lieben geschweige denn eine Partnerin für den ewigen Bund finden.

Erst wenn er vollends Ritter Corellons war würde sich ihm dieses Glück erschließen. Und dies konnte durchaus erst in Arvandor der Fall sein. Mit einem kurzen Schmerz dachte er an Arya. Die Elfe war ihm sehr ans Herz gewachsen doch es wurde unmöglich, dass daraus eine Liebe erwächst. Freunde würden sie bleiben, nicht mehr und nicht weniger.

Nachdenklich schaute er auf die silbrig glänzende Schuppe die Faeriel ihm geschenkt hatte. Arya würde schnell darüber hinwegkommen, dachte er als er mit den Fingern über das sonderbare Material fuhr. Sie standen ja erst am Anfang. ein paar Sommer später und es wäre vielleicht viel schlimmer für sie beide gewesen.

Befreit stand er auf und machte sich auf den Weg in die Bibliothek von Elboria. Vielleicht fand er dort einen Gelehrten der ihm sagen konnte was es mit der Schuppe aufsich hatte. Der Mond stand hoch am Himmel und liebkoste ihn mit seinem silbrigvioletten Licht. So zog er über die Felder gen der Stadt der Elfen...