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16.03.2009 12:07:37
Hinaus in die Welt (#23901)
Chaos_Omma
Sie kniete auf dem harten Steinboden des Tempels, die blossen Fußsohlen staubig, den kahlen Kopf respektvoll geneigt. Heute war der grosse Tag, sie würde ihre Aufgabe im Tempel bekommen.

Leise aber eindringlich drang die Stimme Yako´s an ihr Ohr. [i]Nun, Ishimura-San, seit ganz genau 11 Jahren bist du nun meine Schülerin; heute ist der Tag an dem deine Ausbildung bei uns beendet ist. Ab heute musst du den Pfad der Erleuchteten ohne meine Hilfe weiter beschreiten. Du wirst uns morgen früh verlassen. Dein Ziel steht dir frei. Reisen sollst du drei Jahre lang, festige Geist und Seele, erkenne die Urkräfte des Allmächtigen, verstehe wie sie wirken, bewahre ihr Gleichgewicht, dann kehre zu uns zurück.[/i]
Yako berührte leicht die Schulter Norikos, zum Zeichen dass sie sich erheben durfte.

Als Noriko aufstand und ihre Meisterin anblickte, war ihr Gesicht völlig unbewegt, eine neutrale ausdruckslose Maske, so wie sie es gelernt hatte. Nur an einem fast unscheinbaren Flackern in ihren Augen sah Yako welch ein Aufruhr in ihr tobte. Fort sollte sie... nach all den Jahren, durfte nicht wie alle anderen ihren festen Platz im Tempelleben einnehmen. Sie verstand es einfach nicht. Sie versuchte, die Verzweiflung und Enttäuschung zu verdrängen, und langsam gelang es ihr auch.
[i]Arigatou Kishimoto-Sensei. Mit Ehre will ich tun was ihr verlangt, in drei Erdläufen werde ich wieder hier vor euch stehen und ich bete darum, dass ihr dann zufrieden seid mit eurer Schülerin[/i]

Yako Kishimoto nickte leicht, ein trauriges doch zugleich ernstel Lächeln umspielte ihre Lippen. Sie gab Noriko nicht gern fort.. doch es musste sein, es durfte nicht sein, dass Noriko hierblieb.

[i]In deiner Zelle wirst du eine Kiste finden. Sie enthält ein Kettenhemd, saubere Priesterkleidung, eine heilige Sichel, und eine Armbrust mit einigen Bolzen. Proviant für eine Woche und zwei Wasserschläuche wirst du auch finden. In drei Erdläufen werde ich bei Sonnenaufgang am Tor des Tempelgartens stehen und dich erwarten.[/i]

Mit diesen Worten drehte sich Yako um und verschwand hinter der Tür zum Allerheiligsten. Noriko war allein. ALLEIN. Sie atmete ein paarmal tief ein und aus, um ihr Karma zu ordnen. Dann ging sie in ihre Zelle. Sie würde nicht bis zum Morgen warten. In dieser Sekunde erschien ihr die Tatsache dass Yuki Akkaido verlassen würde wie ein Segen der Götter. Akadi sei ihr gnädig.. sie musste sich beeilen, wenn sie das Schiff, mit dem Yuki fortwollte noch erreichen wollte. Sie packte ihre Habseligkeiten zusammen, schnürte sich die schwere Kiste auf den Rücken und schlüpfte unbemerkt durch den Garten hinaus in die schmalen Gassen Akkaidos. Sie lenkte ihre Schritte Richtung Hafen.. ihr Ziel stand ihr frei hatte Yako gesagt... so würde sie Yuki begleiten. Ein winziges Lächeln deutete sich in Norikos Gesicht an. Eine Überraschung würde auf Yuki warten.. soviel war sicher.
16.03.2009 15:34:34
entfernt (#23909)
Spike de Copris
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16.03.2009 17:19:00
Aw: Hinaus in die Welt (#23916)
Chaos_Omma
Noriko lief jetzt fast gehetzt den Kai entlang. Die Kiste auf ihrem Rücken schien immer schwerer zu werden. Doch es war nicht nur das Gewicht ihrer Ausrüstung das schwer wog, auch das Gewicht der Heimat, das an ihr zu zerren schien, so als ob Wa die Priesterin nicht gehen lassen wollte. Doch sie zwang sich weiter.. immer weiter. Da endlich am Endes des Kais sah sie das Schiff, welches der Hafenmeister ihr genannt hatte. Noch einmal beschleunigte sie ihre Schritte.. das Schiff erschien ihr die Lösung zu sein.. zu dem was hinter ihr lag, was sie jetzt bewegte und was noch kommen mochte. Schon rief die Schiffsglocke laut, die Matrosen begannen den Anker zu lichten; schier im letzten Moment schleppte Noriko sich über den Landungssteg an Bord und sank, die Kiste noch auf dem Rücken, auf die rauhen Planken des Decks. Während sie versuchte, zu Atem zu kommen, war ihr Blick starr auf die Unendlichkeit des Ozeans der vor ihr lag, gerichtet.
16.03.2009 18:32:22
entfernt (#23920)
Spike de Copris
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17.03.2009 09:39:56
Aw: Hinaus in die Welt (#23950)
Chaos_Omma
Wie durch zentimeterdicke Watte drangen die Worte an ihr Ohr...

[quote]Noriko. Noriko-San[/quote]

Langsam kam Noriko wieder zu sich, als sie eine Hand federleicht auf ihrer Schulter spürte. Ihr Blick wurde wieder scharf, fokussierte sich von den verschwommenen Blautönen von Himmel und Ozean zu den Ocker- und Brauntönen der Schiffswand vor ihr. Sie drehte den Kopf und blickte geradewegs in ein paar verweinte Augen. Yuki... YUKI.

Sie sprang auf und streifte dabei den Gurt mit der Kiste ab, ergriff dann Yukis Hände und sah ihr lange in die Augen, ihre eigenen Augen funkelten dabei. Verstohlen malte sie Yuki dabei mit dem Zeigefinger ein Spitzdach mit drei Wellenlinien darunter in die Hand, ihr geheimes Zeichen für Seelenfreundin.

[quote]Yuki-San. Denkst du ich lasse dich alleine fortsegeln? Mein Weg liegt bei dir.. das war doch immer so, nicht wahr? Kleine, wilde Yuki-San....[/quote]

Kurz scheint ein Schatten über ihre Augen zu huschen.

[quote]Ja.. in der Tat Yuki-San, Akadi und die Priesterinnen lassen mich ziehen. Doch mehr werde ich dir erst später erzählen, wenn die Schatten erwachen und fremde Ohren durch die Traumlande reisen und nicht auf zwei reisende Freundinnen lauschen. Und jetzt erzähl mir.. was hast du angestellt... beinahe hätte ich nicht gewusst, dass du Wa verlässt.[/quote]

Einen Augenblick lang schaut Noriko Yuki tadelnd an, dann wird ihr Blick wieder weich, und sie wartetet was Yuki zu berichten hat.
17.03.2009 13:47:21
entfernt (#23962)
Spike de Copris
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17.03.2009 15:59:27
Aw: Hinaus in die Welt (#23966)
Chaos_Omma
Noriko streckte eine Hand aus, und hob Yukis Kinn an, damit sie ihrer besten Freundin ins Gesicht sehen konnte.

[quote]Yuki-San... ich bin nicht deine Richterin. Und in unserem Land ist Rache durchaus ehrbar. Was deinem Vater angetan wurde war schlimm, und auch wenn du mit deinem Handeln gegen die Regeln und Gesetze des Daimyos verstossen hast, so kann ich doch deine Beweggründe verstehen. Die meisten Wege die wir gehen, sind uns vorherbestimmt Yuki-San. Also nimm den deinigen an und setze einfach Fuss vor Fuss.[/quote]

Noriko lächelte Yuki warm an.

[quote]Und jetzt lass uns ersteinmal einen Platz für mein spärliches Gepäck suchen[/quote]
17.03.2009 20:33:38
entfernt (#23976)
Spike de Copris
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18.03.2009 08:13:52
Aw: Hinaus in die Welt (#23999)
Chaos_Omma
Leicht belustigt sah Noriko zu, wie Yuki den Matrosen bezircte, damit er ihre Kiste unter Deck brachte. Doch als sie sah, wie triumphierend Yuki danach aussah, und wie sehr sie die Illusion genoss, dass alles nach ihrem Willen geschah, wurde Norikos Miene ernst. Sie liebte Yuki wie niemand sonst.. sie konnte und wollte ihre Freundin nicht ändern.. aber manchmal wünschte sie, dass der kleine Wildfang etwas besonnener wäre.

[i][color=#800080]Oh Yuki-San, du bist meine beste Freundin, der Gegenpart meiner Seele, doch deine dunkle Seite, so sehr sie auch zu dir und unserem Bund gehört, wird dich eines Tages ns Verderben führen. Ich kann es sehen, so deutlich wie einen schwarzen Raben auf einem schneebedeckten Dach. Ohhh, Akadis Gnade...weder werde ich dich davor bewahren, noch es verhindern können. Noch sind nicht alle Pfade verknüpft, es gibt Hoffnung, doch ist diese ein seichtes Gewässer.[/color][/i]

In grüblerische Gedanken versunken folgte Noriko Yuki und dem Matrosen. Automatisch wich sie Hindernissen an Deck aus. Dann gingen sie eine Treppe hinab und der Matrose führte sie in einen Lagerraum und blieb irgendwann stehen; deutet auf eine kleine freie Ecke. Noriko führte beide Hände vor der Brust zusammen und verneigte sich kurz.

[quote]Arigatou[/quote]

Dann sah sie Yuki an und musste doch wieder lächeln.

[quote]Arigatou auch dir Yuki-San, dass du dich immer so wunderbar um mich kümmerst[/quote]
26.03.2009 10:32:52
Aw: Hinaus in die Welt (#24266)
Chaos_Omma
Einige Wochen später, nachdem sich alle ein wenig auf der Insel umgesehen hatten, machte Noriko sich auf den Weg in die Menschenstadt am Meer. Sie wollte sich mit den anderen treffen, doch am meisten verlangte es sie, nach der Gesellschaft von Yuki, Taizo und Kiyhoshi.

Sie hatte die ersten Tage auf der Insel damit verbracht, vor allem die Landstriche, welche unbewohnt waren zu durchstreifen. Manchmal erlegte sie einen Hirsch, wenn sie Nahrung brauchte. Die Felle und das überzählige Fleisch verkaufte sie meist der Händlerin vor der Elfenstadt . Doch sie hielt sich nie lange dort auf, viele der Spitzohren schienen auf die Menschen herabzuschauen. Das ärgerte sie.. sie fragte sich woher diese Geschöpfe das Recht nahmen sich höher zu stellen als andere Lebewesen. In der Nähe der Elfenstadt hatte sie eine Dachshöhle gefunden... dort gab es kleine bezaubernde Wasserläufe. Doch die wilderen Dachse hatten sie anfangs angegriffen, zwei hatte sie töten müsssen. Doch nun hatten die Tiere sich an sie gewöhnt und sie ging regelmässig dorthin.

Auf dem Weg nach Mirhaven traf Noriko auf Natsuki und Ryo Ito. Das letzte Stück gingen sie gemeinsam. Sie betraten die erstbeste Taverne der Stadt und schauten sich um. Doch offenbar schien dies ein Ort zur Befriedigung der fleischlichen Gelüste zu sein. Obwohl Ryo begeistert schien, entschied man, dass dieser Ort für ein Treffen unpassend schien. Die 3 schlenderten weiter, und entdeckten eine weitere Taverne, den silbernen Drachen. Da der Name alle an die Eigenart der Ito-Brüder erinnerte, beschlossen sie dort einzukehren.

Als sie eintraten sah Noriko sich neugierig um... es war ein schönes Gasthaus, hölzerne Einrichtung, doch diese Sitzgelegenheiten, die die Menschen hier Stühle nannten sahen nicht sehr bequem aus. Beim Umschauen entdeckte sie Yuki, die ihnen scheinbar schon einen Tisch reserviert hatte und sich gerade rege mit der Wirtin unterhielt. So folgte sie Natsuki und Ryo und setzte sich schon einmal.

Als alle vollzählig waren, begann Yuki mit der traditionellen Teezeremonie. Noriko erfreute sich am Anblick der kleinen Yuki, wie sie ernsthaft und konzentriert damit beschäftigt war, alles richtig zu machen. Noriko merkte dass Yuki etwas nervös und zerstreut war, schob das aber auf die Anwesenheit von Yukis Sensei Indythea, den kleinen ehrwürdigen Hin, und den gehörigen Respekt, den Yuki vor dem Samurai Ryoko hatte.

Noriko versuchte Yuki die Nervosität zu nehmen, und hatte damit auch zwischenzeitlich Erfolg. Jeder berichtete ein wenig, von seinen Erlebnissen. Doch dann kam die Sprache auf Ereignisse, die die Friedlichkeit der Zeremonie vollkommen aus dem Gleichgewicht brachte. Offenbar hatten Natsuki und Wataru einen Mord an einem Halbwesen beobachtet und waren dann von dem Mörder auch noch bedroht worden. Danach beobachteten die beiden noch, wie ein anderer der Halbwesen die Leiche barg und mitnahm. Die Stimmung am Tisch gefror, Noriko spürte wie Ryoko sich spannte... seinem Gesicht war nichts abzulesen, doch Noriko war geübt im Lesen der Körpersprache.. Ryo Ito hingegen zeigte seine Gefühle sehr deutlich.

Eine sehr lebhafte Diskussion brach los... und Noriko versuchte die Gemüter zu beruhigen, zu Vermitteln und die Gruppe zu bedachtem Handeln anzuhalten.. so wie sie es seit jeher tat, und wie sie es gelernt hatte. Zorn war ein schlechter Ratgeber, und übereilte Rache schmeckte nur im ersten Moment süss..das wusste Noriko gut. An die Regeln der Zeremonie hielt sich niemand mehr.. das trübte ihre Stimmung wegen Yuki ein wenig.

Schliesslich einigte man sich darauf, dass Indythea-sama einen seiner Untergebenen als Boten zu den Elfen schicken sollte, um den Mord zu melden. Man wollte nicht versehentlich gegen fremde Sitten und Gebräuche verstossen. Doch wollten alle auch nicht, dass möglicherweise an Natsuki und Wataru der Makel eines Verdachtes hängenblieb. Ob man zu den Halbwesen, den Horks, auch jemanden schicken sollte blieb unklar. Die Meinungen dazu waren sehr kontrovers.. zu Norikos Erleichterung sollte vorerst kein Bote dorthin geschickt werden. Zu viele Verstrickungen in fremde Angelegenheiten waren schlecht... vor allem in einem fremden Land...

Als alles besprochen war, erhielt die Gruppe einen berechtigten Tadel von Yuki.. alle hatten sich hinreissen lassen und die Zeremonie dabei kaputt gemacht. Beschämt sah Noriko Yuki an.. auch sie hatte nicht darauf geachtet.. das durfte ihr einfach nicht passieren.

Kurze Zeit später find eine Bardin an, in der Taverne aufzuspielen. Sie hatte eine sehr schöne Stimme, wie Noriko fand.. doch sie zog es zu ihrer Schlafstätte, so verabschiedete sie sich von allen, und wünschte denen die noch lauschen mochten, einen schönen Abend. Sie zog sich zurück auf das Zimmer was sie mit Yuki teilen würde.
26.03.2009 12:38:40
Aw: Hinaus in die Welt (#24268)
Chaos_Omma
Nachdenklich schritt Noriko den kleinen Hügel hinauf, an dessen Fuss die Dachshöhle lag, die sie wieder einmal besucht hatte. Langsam lenkte sie ihre Schritte zu den Gräsern die am Ufer der kleinen Landzunge vor der Elfenstadt lagen. Sie wollte noch ein paar Kräuter für verschiedene Salben sammeln. Seit dem Abend in Mirhaven hatte sie Yuki nicht mehr gesehen... sie fürchtete, das diese ihr aus dem Weg ging.. Yuki teilte ihr fast immer ihre Sorgen mit.. doch meist liebte sie es nicht gerade, dass Noriko immer wusste, was in ihr vorzugehen schien. Noriko seufzte leise und beschloss Yuki zu suchen um mit ihr zu reden. Nachdem sie die gesammelten Kräuter sicher in gewachstes Tuch eingeschlagen und in ihrer Gürteltasche verstaut hatte, ging sie zum Anleger um mit der Fähre zu dem Halblingsdorf überzusetzen.

Sie hatte von Ryoko, den sie früher am Tag getroffen hatte, erfahren, dass man sich heute in der dortigen Taverne treffen wollte.

Vom Anleger ging sie langsam den Kiesweg entlang und genoss die laue Luft. Als sie die kleine Brücke überquerte fielen ihr sofort die Stände der Händler ins Auge. Die kleinen Herrschaften waren immer sehr farbenfroh gekleidet..das gefiel ihr, es hellte einem die Stimmung auf. An einem der Stände entdeckte sie einen Stirnreif.. er war einfach aus glänzendem Metall gehämmert und in seiner Mitte funkelte ein kleiner Stein. Sie fand, dass er Yuki bestimmt gut stehen würde und fragte die Händlerin nach dem Preis. Nach kurzem Handeln war man sich einig und gutgelaunt steckte Noriko den Reif in ihren Beutel.

Als sie die Taverne zwei Minuten später betrat, stand sie direkt vor Ryo und Ryoko Ito, die gerade darüber diskutierten, welcher Tisch wohl der bessere sein. Leise grüsste sie die beiden. Als man sich für den hinteren Tisch entschied, welcher in einer Nische stand, machte sie sich daran, den beiden zu folgen.. doch da stand auf einmal Natsuki neben ihr, sie hatte sie nicht hereinkommen sehen. Natsuki bat sie flüsternd um ein Gespräch. Nickend folgte sie Natsuki in eine stille Ecke. Natsuki berichtete ihr, was sie selbst schon vermutet hatte.. Yuki hatte Kummer. Kurz wurden die beiden von Taizo unterbrochen, der sie entdeckt hatte und Noriko begrüssen wollte. Nachdem sie ihn zu Natsukis Brüdern geschickt hatten, hörte Noriko weiter zu was Natsuki zu erzählen hatte. Betrübt darüber, dass Yuki sich von ihr zurückzog hörte sie Natsuki zu. Dann bedankte sich Noriko für Natsukis Anteilnahme und die beiden beschlossen, dass Yuki eine Aufmunterung nötig hatte.

Nach dem Gespräch gingen die beiden hinüber und Noriko setzte sich zu den Männern. Während nach und nach fast alle eintrudelten, holte Natsuki Trinkschalen und Sake, den sie ihrem Bruder Ryo stibitzt hatte hervor. Diesmal schenkte Natsuki allen ein und blieb dann einsatzbereit neben ihrem Bruder Ryo stehen.

Das Gespräch floss eine Weile in seichten Gefilden, Kiyoshi erzählte Noriko von Geisterkindern, die er entdeckt hatte.. und versprach ihr, sie dahin mitzunehmen und diese Wesen zu erforschen, als Indythea-sama wohl versuchte, aus Natsuki die Beschreibung des toten Horks und seines Mörders herauszubekommen.. doch natürlich konnte Natsuki ihm das nicht ohne Ryokos Zustimmung verraten. Daraufhin erklärte der alte Hin, dass er keinen Boten schicken wolle, sondern vorhatte, selber zu den Elfen zu reisen. Noriko seufzte.. sie war so froh gewesen, dass niemand so leichtsinnig sein wollte beim letzten Mal.. als ihr Blick auf Ryoko fiel, schien es ihr, als wäre er ebenfalls nicht erfreut.. doch bei ihm fiel es ihr schwerer, in seinen Zügen zu lesen, er hatte sich genauso gut unter Kontrolle wie sie selber.

Wie um Norikos Befürchtungen zu bestätigen, ergriff abermals Natsuki das Wort. Sie berichtete von einem unerfreulichen Treffen mit zwei Elfen. Diese schienen sehr unhöflich und feindselig gewesen zu sein, und das obwohl sie weit enfernt von ihrer Stadt weilten. Noriko fühlte sich bestätigt.. nicht einmal dem schönen Volk konnte man hier ohne weiteres trauen.

Doch dann flog ihr Blick zwischen den Ito -Brüdern hin und her.. Ryo hatte eben sein Sake-Schälchen zerbrochen, und Ryoko zerbrach fast seine Armlehne.. doch wieder gelang es Noriko und Ryo Okamoto mit Hilfe von dem Hin, das Gespräch und die Stimmung in ruhigere Bahnen zu lenken. Auch Natsuki wollte fort von dem unerfreulichen Thema.. und begann dann gemeinsam mit Taizo von einem Küstenstreifen zu erzählen, der wunderschön gewesen sein sollte.. und die kluge Natsuki hatte Erfolg. Lächelnd und gespannt hörte Noriko ihrem Bruder zu.
Schnell hörten sie und Kiyoshi heraus, dass es sehr wohl möglich war, dass es sich bei diesem Fleckchen Land um einen gesegneten Ort handelte, an dem sie den Geistern huldigen konnten und einen Hort des Friedens und des Gleichgewichtes finden konnten.

Lächelnd warf Natsuki ein, dass man dort ja ein Fest feiern könnte, zu Ehren der Geister und zu Ehren ihrer Heimat. Sofort flogen Norikos Gedanken zu Yuki.. die nicht einmal erschienen war an diesem Abend... sie strahlte Natsuki dankbar an.

Ryoko schlug vor, diesen Ort gleich einmal gemeinsam zu besuchen, denn je eher man einen solchen Ort fünde, desto besser. Alle waren einverstanden.. gerade als es losgehen sollte, überraschte Natsuki uns alle. Sie hatte aus der Heimat kostbare Ausrüstungsteile mitgebracht, die sie nun grosszügig im Namen der Familie Ito unter den Freunden verteilte. Es gab Runen, Rüstungen, Ringe und Amulette, Noriko erbat sich eine Waffenrune für ihre Sichel und erhielt sie bereitweillig von Natsuki. Ihre ganze kleine Gemeinschaft freute sich sehr über die Gaben und alle dankten Natsuki sehr.

Kurze Zeit später brach die Gruppe auf, um sich das Stückchen Land einmal genauer anzusehen. Mit der Fähre setzten sie in die Nebellande über und liefen durch ein kleines Tal, und dann durch einen Wald, wo sie kurz von einigen grossen Worgen angegriffen wurden. Noriko stellte ein wenig erheitert fest, dass Indythea-sama die Dunkelheit anscheinend garnicht mochte. Nach dem zweiten Angriff der Worge stellte Natsuki beunruhigt fest, dass die beiden Ryos fehlten. Aufgeregt lief sie zurück, um nach den beiden zu sehen, währen Raidon in der Umgebung patrouillierte damit man nicht noch einem Rudel Worge in die Arme lief.

Nach wenigen Minuten, stiessen Ryo Ito und Ryo Okamoto wieder zu der Gruppe.. was genau sie aufgehalten hatte, wollten sie wohl nicht sagen, obwohl Natsuki sich scheinbar ihre eigenen Gedanken dazu machte. Man setzte sich wieder in Bewegung und wenige Minuten später war das Ziel erreicht. Als Noriko die grosse Ebene betrat, fühlte sie es fast sofort.. die Geister waren hier.. und das Gleichgewicht war nahezu perfekt. Es gab viele Blumen, das Ufer des Meeres war ganz nah.. und selbst die Bären ein Stückchen weiter enfternt waren friedlich. Spontan liess Noriko sich niederfallen und sprach ein kurzes Dankesgebet an Akadi. Taizo, als vorbildlicher grosser Bruder, wartete auf sie, und geleitete sie dann zu den anderen, die mittlerweile den Strand erreicht hatten.

Glücklich setzte Noriko sich in den warmen Sand und liess sich den Wind um die Nase wehen.. Akadi sprach zu ihr und sandte seine Windkinder aus, die ausgelassen zu tanzen schienen.
Gemeinsam mit Taizo und Kiyoshi begann sie zu meditieren um Kontakt mit den Geistern aufzunehmen und die spirituelle Eben zu erforschen. Noriko spürte den Einfluss der Geister und Götter immer stärker und ein strahlendes Lächeln breitete sich auf ihrem Gesicht aus.
Nach einer Weile öffnete sie die Augen wieder und berührte Taizo sacht am Ärmel und strahlte ihn an.. Worte waren überflüssig. Als auch Kiyoshi endlich wieder zu sich kam und ihre Ansicht bestätigte, teilte Noriko den anderen mit, dass die Erwartungen voll erfüllt wurden.

Sie strahlte dann Natsuki an und versprach ihr ein baldiges Fest, woraufhin diese ebenfalls strahlend lächelte.

Kurz darauf machte Natsuki, Noriko auf einen Altar aufmerksam, den sie entdeckt hatte. Raidon erbot sich, kurz an den Bären vorbeizuschleichen, und den Altar zu begutachten. Währenddessen kam Ryo Okamoto auf die Idee, die Bären zu töten, was ihm eine strenge Rüge von Noriko einbrachte.. und letztendlich liess er von der Idee ab. Allerdings musste Noriko sich vorher in die sehr fragwürdige Ausrede stürzen.. dass die Bären Göttertiere seien.. was die anderen eher amüsierte.

Als Raidon kurz darauf zurückkehrte und verkündete, dass es sich um einen Sturmgeweihten Altar handelte, kannte Norikos Freude keine Grenzen mehr... sie hatte es geahnt.. dieser Ort war perfekt.. und nun war es besiegelt.. es würde ein Fest geben.. sie, Taizo und Kiyoshi würden den Geistern huldigen, sie würde den Altar einsegnen.. und dann gehörte dieser wundervolle Ort ihnen... Dies war ein guter Tag.
26.03.2009 13:43:06
Aw: Hinaus in die Welt (#24271)
Chaos_Omma
Neugierig betrat Noriko die Hallen der Magierakademie in der grossen Stadt. Sie hatte heute schon eine weite Reise hinter sich. Nachdem von einem Händler gehört hatte, dass die Zwerge im grossen Berg die besten Schmiede seien, war sie zur Binge gereist und hatte sich dort bis zur Schmiede durchgefragt. Sie war sehr beindruckt gewesen, von der Grösse der Hallen, wo die Zwerge doch so ein kleines Volk waren.. kleine aber ungemein kriegerisch und wehrhaft. Die kleinen grummeligen Männer gefielen ihr. Frauen hatte sie kaum gesehen. In der Schmiede fragte sie einen der Zwerge nach einer Rüstung aus dem besten Metall, das sie hätten. Sie hatte leider festgestellt, dass einige Teile der Insel die sie dringend bereisen wollte oder sogar sollte, seeehr gefährlich waren. Da sie keine Kämpferin war, brauchte sie entsprechend starken Schutz. Nach einigem Gebrumme erklärte der Zwerg sich bereit. Die Zwerge schienen auch keine wirklichen Menschenfreunde zu sein.. besonders nicht wenn sie fremd waren.

Noriko zuckte leicht die Achseln, während sie ihren Gedanken nachhang, und stiess fast mit einem Magus zusammen, der auf einmal vor ihr in der Halle stand. Noriko zuckte kurz zusammen, fing sich dann aber blitzschnell wieder. Sie verbeugte sich formell, sie trug ihre traditionelle Priesterkleidung, und sagte leise aber deutlich: [i][color=#800080]Guten Tag werter Magus-sama, ich suche meine Freundin Yuki. Sie ist mit ihrem Sensei hier, einem älteren Hin namens Indythea-sama, um Wissen zu studieren. Könnt ihr mir sagen wo ich sie finde?[/color][/i]

Der Mann betrachtete sie neugierig und ein wenig abschätzend. Dann nickte er freundlich und antwortete: [i][color=#000080]Guten Tag gute Frau, ja in der Tat.. ihre Freundin befindet sich grade in dem öffentlich zugänglichen Teil unserer kleinen Bibliothek. Sie müssen den Gang dort entlang und durch die Tür ganz am Ende. Doch bedenken sie, die Besuchszeit endet beim 6. Glockenschlag des Klosters.[/color][/i]

Noriko nickte ihm dankend zu und machte sich auf zur Bibliothek. Sie drückte leise die Türklinke herunter, trat langsam ein, atmete die leicht staubige Luft mit Wonne ein, und sah sich dann nach Yuki um.
03.04.2009 21:38:48
entfernt (#24694)
Spike de Copris
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