08.03.2009 22:21:14 | Die schwarze Faust (#23581) |
GeisterFrau | Der Nebel lag tief über der Zentilfest und der fast senkrecht fallende Regen durch weichte die Straßen schon seit Tagen. Leer wirkten die Gassen in Anbetracht des sonst so regen Treibens, welches sonst herrschte. Und dennoch sah man in den dunklen Winkeln der Fest einige Schatten herum schleichen die wohl ein alltägliches aber auch abschreckendes Bild darlegten. Nie konnte man sich sicher sein, für ein paar Kupfer nicht dem Dolch eines Diebes zum Opfer zu fallen oder einer der vielen Kinderbanden die meist in großer Zahl durch das Armenviertel zogen. All sie bestritten ihren Lebensunterhalt, wenn auch mit fragwürdigen Geschäften, so auch in diesen unwirklichen Tagen. In mitten der aus Holz zusammen gezimmerten Häuser, in denen das Wasser durch die Decken tropfte und den zu Schlamm gewordenen Wegen, war eine Frau, gehüllt in dunkle Gewänder unterwegs. Ihr Schritt war schnell als würde sie keine Zeit verlieren wollen. Auf ihrem Arm trug sie fest umklammert ein Bündel aus Leinen. Die Schatten folgten ihr stetig den Blick nicht von ihr lassend bis hin zu jenem Gebäude welches aus schwarzem obsidian gefärbten Steinen errichtet wurde. Das Gebäude mit Pech schwarzen Spitzen und Dornen verziert stand auf einem Platz. Ringsum her erhellten Fackeln den Platz und wirkten wie eine Begrenzung zu den Armenhäusern die überall umher errichtet wurden. Jeder Bewohner wusste um welche Art von Gebäude es sich hier bei handelt: Ein Tempel des Tyrannos, der Gott des Hasses und der Zwietracht. Niemand wagte sich diesem Heiligtum unaufgefordert zu näheren, denn sie alle wussten das selbst dieser vergleichbare kleine Tempel großes Unheil über sie bringen könnte. Die verhüllte Frau lief weiter die Schatten wohl bemerkend, bis zur Schwelle des Tempels. Ihr Blick wandte sich gen Himmel, wobei ihr zahlreiche Tropfen des kalten Regens ins Gesicht schlugen als würden sie sie mahnen, dass diese Tat nichts gutes verheißen möge! Sie schloss die Augen und stieß einige Gebete aus als das kleine Bündel aus Leinen und menschlichem Fleisch vor dem Tempel ablegte. Ein letzter Blick auf ihre Tochter fiel ihr schwer. Tränen die sich mit dem Regen vermischten liefen über ihre Wangen als sie sich wieder den Schatten der Stadt zu wand und in denen verschwand. Die schreie des Kindes ließen die Nacht erzittern und zerrissen jedem das Herz, welches für Mitleid empfänglich gewesen wäre, doch hier kümmerte es niemanden.. Nach einigen Stunden, als die Schreie des Neugeborenen vergangen waren öffnete sich die Tür des Tempels. Eine in schwarz Gehüllte Person blickte auf den Platz vor dem Tempel, die Kapuze tief ins Gesicht gezogen. Das Bündel lag zu jenen Füßen und einen kurzen Moment schien es als würde es dort auch die nächsten Stunden liegen, als sich die Gestalt hinunter beugte die Leinen zurück zog und das Geschlecht des Kindes begutachtete. Nach dem sie ihre Musterung voll zogen hatte Blickte sie erneut auf den Platz unter sich der noch immer unverändert ruhig vor ihr lag. Nur die kleinen Schemenhaften Gestalten die wie Schatten wirkten, ließen sich an den Eingängen der Häuser blicken ohne den Blick zu erwidern den man ihnen schenkte. Die Türen des Tempels schlossen sich mit einem dumpfen Knall. Die Frau war verschwunden und ebenso ihr Kind. Im inneren des Tempels warf die verhüllte Person ihre Kapuze unachtsam zurück, ihre Haare fielen in ihr Gesicht herab welche sie mit einer fahrenden Handbewegung hinter ihre Ohren strich. Ihr Blick überflog flüchtig das kleine Baby, welches sie in ihren Armen trug. Ihre kühlen grünen Augen zeigten keine Emotion als sie den Blick von ihm abwand und es weiter den Gang entlang trug. Der Gang war geschmückt mit Wandteppichen die die Geschichte Tyrannos zeigten. Sie waren fast genauso schwarz wie die Wände an denen sie hangen. Unter ihnen waren flache Bänke aufgestellt ebenfalls schwarz bemalt, nur der schein einzelner Fackeln erhellte den Gang in dem sich die Beiden bewegten. Das Kind begann erneut zu schreien als sie an einer Tür angekommen waren und diese mit einem ätzenden Laut aufgeschoben wurde. Hinter dieser Massiven Granittür verbrag sich eine große Halle. In der Mitte der Halle befand sich ein Altar hinter welchem ein Priester, in einer obsidian Farbenden Rüstung stand. Sie zeichnete sich, ebenso wie der Tempel durch Dornen und scharfe Kanten aus. Zu gleich fiel dem Betrachter auch die ergreifende Faust auf welche mit weißer Farbe auf den weiten Lendenschutz gemalt wurde der fast bis zum boden ragte. Die Novizin, welche das Kind auf dem Arm trug über es dem Priester mit tief geneigtem Kopf. Sie ließ leise verlauten welches Geschlecht es besaß und entfernte sich dann in die Reihen der Robenträger die sich vor dem Altar versammelt hatten nach dem sie mit dem Kind den Altarraum betreten hatte. Sie warf ihre Kapuze über und verschmolz mit der Menge. Der Priester entfernte die Leinen des Kindes, welches nicht einmal einen Winter erlebt hatte. Es schrie herzerwichend als der Priester es beschwörend gen Himmel streckte und einige Gebete halblaut an Tyrannos richtete. Langsam , mit bedacht und vorsicht legte er den kleinen Körper auf den Altar um ihn danach mit einem gezielten Dolch stoß in den Brustkorp zu töten. Wärend des ganzen Rituals murmelten die Anwesenden sowie der Priester im einklang Gebete und Lobpreisungen an Tyrannos. Viele solcher Rituale vergingen und auch das junge Mädchen, welches damals das Kind von der Schwele hob durch lebte diese an der Seite ihrer Glaubsbrüder und Schwestern. |