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25.10.2007 11:24:33
Über Riesige Ratten, helfende Halblinge und kühle Keller (#2162)
Gambit73
Über Riesige Ratten, helfende Halblinge und kühle Keller


Es war bereits spät am Abend und nur noch wenige Stundenkerzen trennten den heutigen Tage von dem morgigen. Müde, aber auch glücklich am Ziel seiner Reise zu sein, ließ sich Correlean in Hohebrunn in der Nähe der Mühle nieder und befreite seine Schultern von der Last des schweren Rucksacks. In dem Rucksack befanden sich größere Mengen an Baumwollfasern, die entgegen seiner ursprünglichen Einschätzung von ihm und seinem Handwerk erst bei gestiegener Proffession gebraucht werden würde und die er schlicht nicht so lange mit sich herum schleppen konnte. Und so hoffte er, die junge Schneiderin zu treffen um ihr vielleicht die Fasern feil bieten zu können.

Er fand auch die Dame, in Gesellschaft eines riesigen Menschen, der anscheinend nicht nur von seiner Statur sondern auch aufgrund seiner Laute eine Verwandschaft mit Bären haben könnte sowie eines freundlichen Dwar. Gerade als der Hin anfangen wollte seine geschäftliche Offerte zu unterbreiten fiel ihm auch dank der Mithilfe des Zwergen auf, daß die Dame schlief. Auch wenn sich die Begeisterung, unter Umständen den ganzen Weg mit dem schweren Rucksack umsonst gelaufen zu sein, in Grenzen hielt, hatte der Hin genug Anstand die Dame schlafen zu lassen. Stattdessen fand er in dem Dwar einen kompetenten Gesprächspartner über die Gefährlichkeit der Wächterkonstrukte. Manchmal hatte Correlean zwar das Gefühl, daß sich der Zwerg über seine Geschichten lustig machte, aber wahrscheinlich bildete sich das der müde Hin nur ein.

Als schließlich die Schneiderin aufgewacht war und Correlean seine Chance sah, wurde die abendliche Ruhe erneut durch eine wütende weibliche Stimme sowie Krachen und Gepolter aus Richtung der Kornmühle durchbrochen. Nur wenige Augenblicke später entwichen verängstigte Ratten aus dem inneren der Kornmühle, um der wild einen Besen schwingenden Frau zu entkommen. Binnen kürzester Zeit konnten die Ratten keinem mehr Schaden anrichten. Nachdem die Frau, die sich als Mara vorstellte, sich etwas beruhigte, erzählte Sie, daß in letzter Zeit die Ratten häufig in ihrem Keller waren und sich dort an den Kornvorräten zu schaffen machten. Da zu vermuten war, daß sich vielleicht in dem Keller ein Nest befinden konnte, entschloss sich Correlean, dort einmal nach dem rechten zu sehen. Er mußte zwar schwer schlucken, als er erfuhr, daß ihm wohl aufgrund der Größe die Menschen nicht helfen konnte und der freundliche Dwar seine Reise fortsetzen mußte, aber konnte ein Hin eine Hindame im Stich lassen ? Diese Frage zu stellen bedeutet auch die Frage zu beantworten und so stürzte sich der Hin mutig (na gut, verzweifelt paßt wohl besser,..) hinein ins Abenteuer.

- Fortsetzung folgt -
26.10.2007 10:40:25
Re:Über Riesige Ratten, helfende Halblinge und kühle Keller (#2169)
Gambit73
Die Räumlichkeiten im Erdgeschoß der Mühle waren wie ein kleines Wohnhaus eingerichtet und strahlten eine einladende Gemütlichkeit aus. Der erquickende Duft heißen Tee´s sowie frischer Plätzchen ließen den Hin erahnen, womit die Hausherrin vorher beschäftigt gewesen war und ihn beinahe den Grund seines Aufenthaltes vergessen. Nur schwer konnte er sich zusammenreissen und so öffnete er die Tür, die ihn in die Nähe der Kellerräume brachte.

Kaum war die Tür nur einen Spalt geöffnet, sprang ihn bereits eine verängstigte Ratte an, der Correlean nur mit äußerster Mühe ausweichen konnte. Bevor sich die Ratte noch von ihrem erfolglosen Sprung erholen konnte, traf Sie der Besen mit voller Wucht und katapultierte diese an die nächste Wand, an der Sie schließlich dann auch regungslos am Boden liegen blieb. In der Hoffnung, daß sich Mara um die Ratte kümmern würde, sang er einige Verse in einer seltsam anmutigen Sprache und ein kleines Licht erschien über seinem Körper, bereit, ihm überall hin zu folgen.

In den Kellerräumen angekommen suchte Correlean in allen Ecken nach verräterischen Spuren der Ratten. Doch selbst nach gewissenhaftester Suche ließ sich ein Nest nicht finden, geschweige denn eine Öffnung, aus der die Ratten hätten kommen können. Die angenagten Mehl- und Kornsäcke waren aber jedoch genauso wie der auf dem Boden verstreut liegende Rattenkot ein eindeutiges Zeichen dafür, daß dieses Ungeziefer des öfteren hier sein Unwesen trieb.

Doch wo kamen diese Viecher her ? Mehr zufällig fiel der Blick des grübelnden Hin auf den Brunnen im Keller, und ein furchtbarer Verdacht schoß durch seinen Kopf. Sollten die Ratten etwa durch das Wasser ihren Weg gebahnt haben ? Mehrere kleine Pfützen am Brunnen könnten ein Hinweis darauf sein. Auf der Suche nach einem Eimer oder improvisierten Eimer, um das Wasser nach Tierhaaren und ähnlichem abzusuchen bestätigte sich bereits der Verdacht, als einige Ratten den verblüfften Correlean ignorierend aus dem Brunnen sprangen um sich sofort an den Mehlsäcken zu bedienen.

Zwar konnte der Hin die Ratten erst einmal von dem Mehl verscheuchen, aber die Ratten schienen ihn auszulachen und versteckten sich in kleinen Nischen, in denen der Hin diese nicht erreichen konnte. Und selbst wenn er diese aus dem Raum schaffen könnten, würden wieder neue nachkommen. Eine Lösung musste her, und zwar schnell. Als er sich erneut im Raum umsah, erkannte er in einer dunklen Ecke einige schwere Bretter, mit denen er in der Lage wäre, den Brunnen abzudecken. Unter Aufbietung seiner gesamten Kraft schaffte er es, einzeln die Bretter zu dem Brunnen zu schleppen und diesen damit nach und nach zu versiegeln. Insgeheim gab er dabei dem Krieger recht, den er zu einer früheren Stundenkerze getroffen hatte und der ihm zu einem intensiveren Kraft-Training riet.

Doch nach mühsamen Minuten, die ihm wie Stunden vorkamen, war das Werk vollbracht und auch einige Kisten befanden sich nun zum Beschweren auf dem Brunnen. Da dadurch auch den Ratten manches Versteck genommen war, konnte Correlean die übrig geblieben mit dem Besen erschlagen. Vollständig am Ende seiner Kräfte verließ der Hin den Keller und erstattete Mara Bericht. Äußerst beunruhigt über die Ratten in dem Wasser entstand die Vermutung, daß das Nest der Ratten vielleicht am Blauen Arm liegen könnte. Er bat Mara, dies vielleicht bei der nächsten Bürgerbesprechung anzubringen und eine Expedition zum blauen Arm zu starten um die Ursache der Rattenplage zu finden.

Der Dank der Hindame sowie eine Belohnung war dem erschöpften Correlean sicher, der anschließend zum Tageswechsel nur noch ein Problem hatte, als er seinen schweren Rucksack sah. Wer wollte zu dieser Zeit noch seine Baumwollfasern haben ?

- Ende der Geschichte –

((Besten Dank an Byra ! ))