08.12.2008 16:20:38 | Shiana von Graufels (#20213) |
Grauherz | Behutsam tauchte Shiana die feine Feder in das Tintenfäßchen und ließ sorgfältig einige Tröpfchen lautlos zurück fallen. Danach führte sie die Spitze der Feder sorgfältig und mit fein geschwungenen Bögen über das Pergament vor sich, allein das leise Kratzen auf dem Pergament die sie umgebende Stille störend. Eine einsame kleine Kerze spendete dabei das einzige Licht in dem düsteren Zimmer und es zauberte kleine Farbenspiele auf das Pergament als es von den weichen Schuppen an ihren Augen reflektiert wurde. Shiana bemerkte davon jedoch nichts, ihre Gedanken allein auf den Brief gerichtet, den sie schreiben würde. [quote]"Lieber Vater, liebe Mutter, ich bin gut auf jener neuen Insel Amdir angekommen von der ich euch bereits in anderen Briefen mitgeteilt habe, das ich sie aufsuchen werde. Es war keine leichte Reise, das Meer ward unruhig und es warf das Schiff auf den Wellen hin und her wie einen Spielball. Doch der Kapitän ist einer der Besten an jener Küste wie ich mir vorher habe mitteilen lassen....nunja, zumindest brachte er uns sicher auf die Insel, genauer gesagt in die Menschenstadt Mirhaven. Es scheint eine recht große Stadt zu sein, zumindest dafür das sie sich auf einer Insel befindet, aber mit Darromar ist sie natürlich nicht zu vergleichen. Manchmal denke ich mit Heimweh an unsere Heimatstadt und an die Ordensburg, doch keine Sorge, dies hält meistens nicht lange an, gibt es doch viel zu viele interessante Dinge zu entdecken. Ein interessantes Ding war scheinbar ich übrigens auch. Die Matrosen auf dem Schiff bedachten mich die ganze Reise immer wieder mit verstohlenen Blicken. Tyr sei Dank war es Nacht als wir in Mirhaven einliefen und ich suchte mir sofort ein Zimmer in der hiesigen Taverne "Der silberne Drache". Am morgigen Tage werde ich mich jedoch sofort zum Tempel des Tyr begeben um meine Anwesenheit den dortigen Priestern mitzuteilen und auch um einige stille Stunden im Gebet mit Tyr zu verharren. Ich freue mich schon darauf. Nun werde ich mich jedoch ins Bett begeben mit der Hoffnung das die Matratzen hier weicher sind als jene in der Ordensburg damals. Eure an euch denkende Tochter Shiana P.S: In Mirhaven soll es auch eine Gemeinschaft von Rittern geben. Nachdem ich im Tempel war werde ich dort wohl ebenso vorbeischauen."[/quote] Sehr sorgfältig streute Shiana Sand auf die noch feuchte Tinte um zu verhindern das sie verschmierte, bevor sie ihn faltete und in einen Umschlag zur Seite legte. Morgen würde sie zum Hafen gehen und ihn an einen Boten übergeben, der ihn zu ihren Eltern bringen würde. |
30.12.2008 12:22:39 | Aw: Shiana von Graufels (#20896) |
Grauherz | Fast in völlige Dunkelheit gehüllt störte nur das Kratzen einer Feder die Stille, während hellgraue Augen scheinbar ohne Probleme auf dem Blatt Pergament vor sich lagen. [quote][i]"Lieber Vater, liebe Mutter, einige Wochen bin ich nun bereits auf der Insel die man Amdir nennt. Ich sah vieles und erlebte einige Dinge, jedoch all jenes verblasste im Schein dessen was ich die letzten Tage erlebte. Ich erzählte euch das ich den Tempel des Tyr aufsuchen würde und dies ist es auch was ich getan habe-nur um direkt von einem der dortigen Priester mit einer Aufgabe vertraut zu werden. Ich war sehr stolz das mir dies direkt geschah konnte ich doch meinen Wert dadurch beweisen. Das es zu einer Prüfung meines Glaubens werden würde habe ich jedoch nicht erwartet. Die Aufgabe bestand darin einer Ritterin beizustehen, welche durch einen bösen Fluch langsam alterte und ohne Heilung wäre sie dem Tode geweiht gewesen. So bat mich der Priester an ihrer Seite zu bleiben und ihr zu helfen, was ich auch tat. Mit Hilfe des Priesters konnten wir sogar ein Heilmittel finden, welches darin bestand mit einer alten Frau zu reden. Ich erspar es euch zu beschreiben wie sie aussah, allein der Gedanke an sie läßt meine Nackenhaare sich aufstellen. Jene alte Frau zumindest forderte einen Juwel von den Kranken und etwas Wichtiges von ihnen selbst. Zögerlich stimmten wir zu und betraten schließlich einige Tage später die Gruft in dessen Tiefe sich der Juwel im Besitz eines Untoten befinden sollte. Der Weg hinab war voller Gefahren doch schließlich erreichten wir jenen Ort und standen vor jenem untoten Fürsten. Auch er verlangte einen hohen Preis für sein Kleinod und da die Ritterin bereits einen Preis an die alte Frau würde zahlen müssen, nahm ich diese Last auf meine Schultern. Der Lohn den ich zahlen mußte war mein Lachen, meine Freude. Selbst die Erinnerungen daran nahm er mir und ich fühle eine seltsame Leere in mir. Doch ich vertraue auf Tyr und darauf das meine Entscheidung eine richtige war, tat ich es doch um einer Hilfsbedürftigen beizustehen. Und die Ritterin wurde geheilt von jenem Fluch der ihr Leben frass und ich denke dies ist wohl das wichtigste. Eure euch liebende Tochter Shiana"[/i][/quote] |