17.10.2007 00:00:50 | Front'al (#1874) |
Peter Silie | [b]Front'al - Geschichte eines Halborks[/b] Es waren blutige Jahre: Jahre des Plünderns, Jahre des Schändens, Jahre des Tötens. Es waren Jahre der Rastlosigkeit und des Rausches; Jahre des Wahns und des Abgrunds. Es waren gute Jahre - es war meine Jugend. Groß geworden bin ich auf dem Rücken des Worgs meines Vaters, umherziehend durch die Weiten der Nebellande. Mein Vater war ein mächtiger und wilder Krieger der Orks. Verstoßen von seinem Stamm wegen zu großer Brutalität und Blutlust. So zog er umher und scharrte im Laufe der Jahre eine Bande von skrupellosen, finsteren und gewalttätigen Gestalten um sich zusammen, die sich nahmen, was sie wollten. Unter ihnen wuchs ich auf, sie brachten mir alles bei, unter ihnen wurde ich ein Mann - sie waren meine Familie. Gezeugt wurde ich als Resultat einer Genugtuung. Meine Mutter war die Tochter eines dieser zahllosen Kopfgeldjäger, die auf die Bande meines Vaters angesetzt worden waren. Nun, er war kein Schlechter, behelligte meinen Vater eine Zeit lang und es gelang ihm sogar, einige der Gefährten meines Vaters zu töten. Irgendwann erwischte mein Vater ihn jedoch und - nachdem er ihm den Ort seines Heims aus dem Leibe geprügelt hatte - trank er sein Blut, so wie es der Stärkere mit dem Schwächeren eben tut. Er suchte dann das Haus des Kopfgeldjägers auf, tötete seine Familie und brannte alles nieder. Lediglich seine junge Tochter nahm er mit, auf dass sie die Schuld ihres Vaters an ihm abdienen sollte. Nachdem sie ihm einen Sohn geboren hatte - mich - und er ihrer überdrüssig geworden war, verkaufte er sie an einen Sklavenhändler. So zog ich dann an seiner Seite durch die Lande und er lehrte mich, was es heißt, ein Krieger zu sein. Vor einigen Wochen wurde er herausgefordert, ein anderer fand es an der Zeit, die Führung der Gruppe zu übernehmen. Mein Vater, der den Zenit seiner Kraft überschritten hatte, unterlag und wurde niedergemetzelt. Als der neue Anführer mit meinem Vater fertig war, schlug er mich nieder. Ich kam zu mir, als ich gefesselt an einem Seil hängend, vom mit Lampenöl durchtränkten, brennenden Worg meines Vaters durch das Grasland Lestranns geschleift wurde. Zum Glück war der Worg nicht mehr der Jüngste. Recht bald brach er zusammen und hauchte sein Leben so ehrlos und erbärmlich aus, wie sein Herr vor ihm. Nun bin ich auf mich allein gestellt. Noch bin ich zu unerfahren, um meinen Vater zu rächen und die Führung der Gruppe einzufordern. Aber irgendwann werde ich zurückkehren und den neuen Anführer in seinem eigenen Blut ersäufen. Ich werde sie finden, die Schweine! |