15.08.2008 20:56:53 | Dalreg Dalfaun (#14833) |
hannibhaal | Dalreg Dalfaun [Herr ohne Herrscher; Herr ohne Ruhe] Jugend: Dalreg wuchs außerhalb eines Dorfes auf, das nordöstlich von Luskan, an einem Seitenarm des Mirar gelegen ist. Nach dem Tagwerk, er half seinem Vater einem Jäger, ging er oft ins nahe Dorf, wo er seine Späße mit den anderen Jugendlichen trieb und damit nicht selten für ein wenig Unruhe sorgte, welche ihm oftmals mit einer Tracht Prügel vergolten wurde. Die Blauen Flecken vergingen bald doch die Erinnerung an seine Späße und seine neckische Art blieben im länger erhalten. Nicht zuletzt durch die Fähigkeiten seines Vaters in der Jagd wuchs er ohne Hunger zu leiden zu einem stattlichen jungen Mann heran. Nach dem 16ten Winter erblühte im Spätfrühling nicht nur die Pflanzenwelt rund um das Dorf, sondern auch die Liebe Dalregs zu Kyra Kelben. Sie erwiderte seine Liebe und Beide waren von einer Freude und Lust erfüllt, beinahe einem Rausch gleich, wie sie nur frisch Verliebte erfahren. Doch die Freude währte nicht lange, denn verräterische Zungen hatten die Zuneigung der Beiden an Kyras Vater, einem Paladin des Helm und inoffiziellen Vorsteher des Dorfes herangetragen. So stellte er Dalreg wutentbrannt mitten im Dorf zur Rede: „Ich verbiete euch weiter Kontakt mit meiner geliebten Tochter zu halten, und solltet ihr es gewagt haben ihren Tempel der Unschuld zu entweihen, so … so…“ *ein grinsendes und herausforderndes Lächeln brachte den ansonst ruhigen Mann zur Explosion* Ein Schlag reinster Wut fällte Dalreg wie einen Baum, und Keldor Kelben zerrte den jungen Mann vor die Dorfpalisade, wo er ihn in eine mit Unrat gefüllte Grube warf. „Gleiches mit Gleichem. Ihr habt Schande über meine Tochter und eure Familie gebracht. Schande über euch, kehrt erst wieder wenn ihr Läuterung erfahren habt …für euer schändliches Verhalten…“ Weder seine Eltern noch irgendwer aus dem Dorf machte Anstalten ihm zu helfen. Er war verstoßen worden. Nur der fahrende Händler der am selben Abend das Dorf verließ schien Mitleid zu haben und ließ Dalreg durch seine Leibwächter auf den Planwagen werfen. Dalregs Mutter die die Szene wohl beobachtet hatte, fing den Wagen unweit des Dorfes ab. „Bitte achtet auf meinen Sohn… er ist ein guter Junge… nur zu oft in Schwierigkeiten… sorgt für ihn und macht einen guten Menschen aus ihm …“ Weinend und schluchzend steckte sie dem Händler einen Beutel Münzen zu, „Für eure Unkosten…“ „Ja… keine Sorge…bei mir ist er in guten Händen … ich werde ihm ein liebender Vater sein“ *Dalreg war in einem Schockzustand… er hatte Liebe, Heimat … seine gesamte Vergangenheit verloren… er nahm den Abschiedskuss seiner Mutter nicht wahr* Am nächsten Tag als der „gute“ Mann sicher war, dass keine Dörfler mehr in der Nähe seien ließ er Dalregs Beine binden. „Er wird einen guten Preis am Sklavenmarkt machen“ gab er, das Geld von Dalregs Mutter zählend, grinsend von sich. Zwei Tage vergingen und der Planwagen hatte gerade eine kleine Furt überquert als lautes Geschrei und Waffengeklirr die Stille durchbrach. Etwa 20 Mann drangen auf sie ein. Die Wächter waren sogleich niedergemacht und nur der Händler wimmerte noch um sein Leben. „Hier nehmt alles was ich habe, bitte tötet mich nicht, es wäre doch sinnlos mir das Leben zu nehmen“ „Sinnlos?“, eine raue Stimme erklang, „Nicht sinnlos, ich werde Euer Ende Garagos weihen.“ Eine Gestalt trat nun in Dalregs Blickfeld, der noch immer starr in die Weite blickend auf dem Wagen saß. In seiner stachelbewehrten Rüstung, das Gesicht durch das noch warme Blut des Händlers besudelt, blickte ihn der Garagos-Priester wölfisch an. „Dieser hier ist wohl unglaublich tapfer, oder unglaublich dumm.“ … „Längs oder quer Leute…?“ „hm… ich denke der Händler wurde quer gespalten… diesen werde ich längs der Mitte teilen.“ Der Priester packte Dalreg, entfernte die Fesseln und richtete sich den Jungen wie einen Holzscheit zurecht. Selbstsicher maß der Priester den Hieb seines Bihänders ab... zu selbstsicher… Denn in jenen Bruchteilen eines Augenblicks übernahm der Lebenswille die Macht in Dalreg. Der schlaffe Körper spannte sich an, seine Rechte fasste nach hinten, riss den Hirschfänger aus seinem Gürtel und stieß ihn in den Unterkiefer des Priesters, so fest, dass die Spitze des Dolches den Helm anhob. Für Dalreg war es Keldor Kelbens Kopf in den er den Dolch gerammt hatte… Zunächst fiel der erhobene Bihänder und danach der Körper des Priesters. Ein ungläubiges Raunen ging durch die Runde der Räuber, als bereits die ersten auf Dalreg losstürmten. „Halt“ erschallte keine laute, doch mit unglaublicher Macht ertönende Stimme. „Dieser hier bleibt am Leben. Den Priester habe ich sowieso nie gemocht“ Eine Gestalt in schwarzer Robe trat an Dalreg heran und musterte ihn interessiert mit seinen milchigen Augen, die in einem blassgrauen kantigen Gesicht ruhten. „Nehmt das“… er deutete mit seinem Stab auf das Heilige Symbol des toten Priesters. Dalreg, dessen Hände auf Grund der Angst und des Adrenalins in seinen Adern zitterten, griff nach dem Symbol. Er spürte eine Macht, ein Brennen das seinen Körper durchströmte, ein irres Lachen, schmeichelnde Worte,… blanke Wut… die in ihm hochstieg... er spürte wieder Leben in seinen Gliedern…. Dies wurde durch den harten Schlag des Mannes an seiner Seite unterbrochen, der ihm das Symbol aus der Hand schlug. Seine Hand hatte sich so fest in das Symbol gekrallt das er jetzt merkte, dass die scharfen Kanten des Symbols tiefe Wunden verursacht hatten. „Ihr wolltet mir doch nicht wehtun Knabe?“, grinsend offenbarte der Alte seine fauligen Zähne. „Mein Name ist Nahzir Thaghul und dies sind die Blutwölfe.“ „Wie ist euer Name?“ „Dalreg Dalfaun“ … „Willkommen Rudel junger Wolf…“ Aufstieg… Nahzir Thaghul lehrte Dalreg vieles. Lesen, Schreiben, die Gebete an Garagos, Grundlagen der Taktik, Hinterhalte aufzubauen, die Kritik am dumpfen Dualismus in dem viele lebten und die Relativität von Gut und Böse. Die Blutwölfe hingegen lehrten ihn zu kämpfen, zu huren, zu vergewaltigen, die schmutzigen Tricks des Kampfes, die Freude an Sieg und Plünderung und diese zu genießen. Für Nahzir Thaghul waren sie Mittel zum Zweck. Er studierte den Tod und die Blutwölfe schienen den Tod anzuziehen und Dalreg sollte zum Hohepriester dieses Todes werden. Nahzir hielt Dalreg für etwas besonderes und er prophezeite ihm, dass eine Macht in ihm schlummere, die dereinst zum Ausbruch käme, doch mehr wollte er ihm nicht verraten. So stieg Dalreg an Nahzirs Seite in der Hierarchie der Blutwölfe auf und wurde zur Rechten Hand Nahzirs. Im Sommer gingen sie auf ihrem Langschiff, der „Blutwolf“ der Piraterie nach und im Winter bezogen sie Stellung in einem Höhlensystem am Grat der Welt um die Route von Luskan nach Mirabar und dem Eiswindtal unsicher zu machen. Mit jedem Kampf stieg auch Dalregs Fähigkeit, die Schwache doch immanente Kraft Garagos´s zu nutzen. Die Jahre gingen ins Land Dalregs Körper wurde im Kampf gestählt, seine Fähigkeiten stiegen merklich und er hatte sich das Vertrauen seiner Leute erworben. Doch Dalreg fand keine Erfüllung. Not und Hunger waren alltäglich und das Räuberleben trug nur spärlich dazu bei, ein Leben ohne Sorgen führen zu können. Zwar Stand Dalreg in der Gunst Garagos´s, doch seine Gebete waren wie ein Ruf ins Leere und nie hatte er jene Freude am Töten der Feinde empfunden, oder war in einen Kampfrausch verfallen wie seine Rudelbrüder. Er führte die Blutwölfe im Kampf, trieb sie an und lenkte sie auf eine Weise die Garagos erfreute. Er selbst blieb dabei leer und seine Gedanken waren in Stunden der Einsamkeit oft in die Vergangenheit, auf sein Dorf, seine Familie aber vor allem auf Kyra gerichtet. Nichtsdestotrotz vergrößerte sich das Rudel der Blutwölfe stetig, selbst eine Handvoll Horks, 2 wahnsinnige Schlachtenwüter und ein Frostriese namens Gulgur waren auf Grund des steigenden Rufes zu den Blutwölfen gestoßen. So kam es das Nazhir mit beginnender Eisschmelze auf Grund der hohen Zahl an Kämpfern ohne Dalreg auf Kaperfahrt ging. So Bezog Dalreg mit knapp 50 Mann in der Nähe des Handelsweges vom Eiswindtal nach Luskan Stellung. Etwa 10 Tage dauerte es bis ihnen ein Fisch ins Netz ging, einer der den Blutwölfen schlussendlich zum Verhängnis werden sollte. „Herr, einer unserer Späher hat ´ne Karawane gesichtet, die sich aus dem Eiswindtal nähert. Ziemlich groß und gut bewacht.“ „Groß und gut bewacht?“ „Genau richtig für uns … versammelt die Blutwölfe … lasst ihren Ruf erklingen“ *nach der Lagebesprechung* Dalreg stand in Händlerkleidung und begann laut zu schreien, als sich von Norden langsam die Karawane näherte und gab letzte Anweisung an seine als Helfer verkleideten Blutwölfe. „Ihr faulen Hunde repariert diesen Achsenbruch …. Schneller … Zeit ist Geld … Wofür habe ich euch nur bezahlt …„ Da die Straße blockiert war geriet die anreisende Karawane ins stocken. Ein Halbling wohl der Organisator der Reise trat hinzu und fragte ob Dalreg wohl Hilfe benötige. „Nein … danke das schaffen wir schon“, erwiderte Dalreg mit einem spöttischen Grinsen … „weicht einfach aus …ich will euch keine Umstände bereiten ….“ Durch die Ausweichbewegung über das sumpfige Gelände geriet die Marschordung der Karawane durcheinander. Zwar war auch die Aufmerksamkeit der Zergenwächter geweckt worden, doch von Dalreg und seinen beiden Begleitern schien keine spürbare Gefahr auszugehen. Noch im Gespräch über allfällige Geschäftsmöglichkeiten führte er den Halbling zum Planwagen. „Lasst mich euch zeigen was ich anzubieten habe kleiner Mann“, mit diesen Worten hob er den Halbling über den Wagenrand. „Heute im Angebot … ein Überfall … und das völlig umsonst“ Grinsend warf er den schreienden Halbling den beiden wahnsinnigen Schlachtenwütern zu, die sich unter einer Plane verborgen hatten. Sofort stürzten sie sich mit ihren durch messerscharfe Rüstungsteile zur Ganzkörperwaffe gewordenen Körpern auf den Halbling, der innerhalb von Bruchteilen nur noch einen blutenden und zuckenden Klumpen Fleisch darstellte. Alles ging nun sehr schnell vor sich. „GAH-RAH-GOS“ Dieser Schrei wurde von etwa 50 Räubern erwidert, die sich im hohen Gras verborgen gehalten hatten. Aus einem nahen Waldstück brach auch Gulgur der Riese und schrie erst ohrenbetäubend auf, als er sein Begrüßungsgeschenk, einen riesigen Findling gen die sich bildende Phalanx aus Wächtern schleuderte. Zwar erlitten sie keine Verluste, doch die demoralisierende Wirkung, ob durch den Findling oder den Riesen selbst, war eingetreten. 12 Doppelreiter, ein Kavallerist plus ein aufgesessener Infanterist, folgten Gulgur sie griffen jedoch nicht in den Kampf ein und bildeten die Reserve. Rund 30 Räuber formten einen kleinen Schlachtkeil, den so genannten Wolfskopf und drangen mittig auf die Karawane ein, dem Punkt an dem sich die Wächter zu einer Schlachtreihe formierten. Chaos brach aus, Gespanne gingen durch, Halblinge kreischten, Befehle wurden gebrüllt, Waffen klirrten und langsam nahm die Luft den Duft von frischem Blut an, das reichlich vergossen wurde. Dalreg wob einige Zauber die die Kampfkraft der Männer des anstürmenden Wolfskopfes stärkte, wandte sich aber der anstürmenden Vorhut aus 5 Reitern zu. Er gab noch ein Handzeichen wonach sich 6 Doppelreiter der ebenfalls anrückenden Nachhut widmen sollten, die restlichen sollten nun die sich zur Flucht Wendenden niedermetzeln. Nichts überlebte, kein Mensch, kein Zwerg, kein Halbling, kein Packpferd, kein Lebendproviant, alles Leben das die Karawane führte wurde vernichtet. Selbst jene Güter die nicht gebraucht und verwertet werden konnten wurden im von Dalreg genährten Kampfrausch vernichtet. Dalreg spürte die wachsende Gunst Garagos´s die er sich in dieser Schlacht erworben hatte, wenngleich ihm der Hinterhalt nicht gefallen hatte, doch die Blutwölfe waren noch nicht so stark unter Dalregs Kontrolle, dass sie sich den erweiterten Gefahren eines offenen Angriffes aussetzten wollten. Jeder überlebende Blutwolf wurde durch Dalreg mit dem Blut der Erschlagenen gesegnet. Grölend und schmutzige Lieder singend zogen etwa 35 Blutwölfe ihrem Lager in der Wildnis entgegen. … und Fall Doch die Hochstimmung hielt nicht lange. Die Vernichtung der Karawane war wohl ein zu heftiger Schlag und hatte einflussreiche Männer sehr verärgert. Kleinere Überfälle auf fahrende Händler waren Alltag und wurden missbilligend einkalkuliert, doch die Vernichtung einer großen Handelskarawane und der Verlust von entsprechendem Vermögen brachte viele Händler und Adelige in Aufruhr. Das einfache Volk war durch die Berichte der Gräuel aufgebracht und forderte ebenfalls ein Einschreiten. Ebenso sei eine Heldengruppe des Eiswindtales aufgebrochen die Blutwölfe zu stellen. Doch keine dieser Mächte sollten Dalreg zu Fall bringen. „Herr .. die erste Klaue der Feinde greift nach den Blutwölfen. Ein kleiner Trupp durchstreift die Umgebung unseres Lagers“, berichtete der Späher. „Hm dessen werde ich mich selbst annehmen …“ Als Dalreg das Höhlensystem verließ, standen 2 Gestalten an einem nahen Felskamm. Die eine riesig und blond wollte schon losstürmen, als ihn eine kleinere weißhaarige Gestalt zurückhielt. „Wir wollen nicht das ganze Rudel wegen eines Wolfes aufschrecken“ „Wir stellen ihn im Wald“ War es Schicksal, Fügung oder eine Prüfung? Dalreg fand die Gruppe, aus einer gerüsteten und 6 Bauerntölpeln und einem Robenträger recht bald … Gewappnet mit Schutz- und Stärkezaubern trat er aus dem Unterholz … „Ihr habt den Leitwolf gefunden… doch dieser wird euch nun zerfleischen …“ „Bei Helm … eurem schändlichen Treiben werde ich ein Ende setzen…“ Dalreg erstarrte. Er erkannte jene Stimme, er hatte ihr in seinem Inneren in den dunkelsten Stunden gelauscht. Es war Kyra Kelben, die sich nun schwer gerüstet und einen Bihänder schwingend auf Dalreg stürzte. Dieser war unfähig sich zu bewegen und ohne Schutzzauber wäre der Hieb wohl tödlich gewesen. Dennoch trug Dalreg eine klaffende Wunde am Schwertarm davon. Dalregs Gedanken rasten, er konnte sie nicht töten, er konnte es einfach nicht, er würde sie ermüden und danach mit einem gezielten Schlag außer Gefecht setzen und sich danach den gaffenden Bauern zuwenden. Der Kampf dauerte rund 10 Minuten in denen Kyra sich zusehends verausgabte, den Bihänder nur mehr schwach schwang und klar war das sie Dalreg nicht gewachsen war. Schlussendlich standen sich die beiden Gegenüber, keuchend und schwitzend. Kyra war nun geschwächt genug um ihr sicher einen betäubenden Schlag gegen den Kopf zu verpassen. Die vermummte Gestalt war inzwischen in den Hintergrund gerückt. Die auf den Kampf fixierten Anwesenden und selbst Dalreg merkten nicht, wie Zauber gewoben wurden und sich eine große Gestalt mit geschwollenen Muskeln, hervortretenden Adern, blutunterlaufenen milchigen Augen und einem aus purer Dunkelheit bestehendem Schwert näherte. Mit zwei Hieben wurden die in einer Gruppe stehenden Gaffer niedergestreckt. Und schnellen Schrittes näherte sich die Gestalt Dalreg und Kyra die sich gegenüber standen. Der wuchtig geführte Stoß und die Magie der Klinge ließen das Schwert durch beide gerüsteten Körper gleiten. Selbst Dalregs Heiliges Symbol wurde durch den Stoß gespalten. Dalregs Energie wurde durch die Macht des Schwertes angezogen und überdeckte den Schmerz der Wunde bei weitem. „Ihr habt versagt junger Wolf“, verkündete die zornige Stimme Nahzir Thaghuls. Dalreg kippte keuchend um als Nahzir die Klinge herauszog, während Kyra reglos zu Boden fiel. „Ihr solltet tot sein“, brummelte Nahzir als er nachdenklich um den verblutenden Körper Dalregs schritt. „Euer Blut, es ist … besonders … Garagos vergibt nicht … doch ich tue es … ihr habt so viel Potential gezeigt und an einer verdammten Jugendliebe seit ihr gescheitert… die hier (gen Kyla) ist nun tot… ihr werdet doch nicht noch mal enttäuschen? … ihr habt nun keine Vergangenheit mehr, nur noch eine schwache und ungewisse Zukunft … die Besatzung der Blutwolf hat vor zwei Tagen euer Dorf dem Erdboden gleichgemacht ….ihr seit mit dem Tod der Kleinen endlich frei… ich gebe euch eine zweite Chance … nutzt sie … nutzt sie gut“ Nazhir formte ein Portal und Schritt mit Dalregs halbtotem Leib hindurch. Wenig später brach ein schwarzer Panther durchs Unterholz, gefolgt von der vermummten weißhaarigen Gestalt. Eilig untersucht sie die Leichen und die Umgebung. „Diese hier lebt noch“, gen Kyras Körper, „Doch der Wolf ist verschwunden.“ Dalreg stand am Hafen Luskans und bestieg die Seemöwe. Er lebte, er war geschwächt, schwach wie zu Beginn seiner Verbannung aus der Heimat, er hatte keine Vergangenheit mehr, dafür aber eine Recht unsichere Zukunft vor sich. Er sollte also dieses Amdir aufsuchen und dort Garagos´s Macht stärken. |
18.08.2008 12:58:49 | Erlbebtes in Kurzform (#14898) |
hannibhaal | hinfällig |
23.08.2008 16:28:08 | Unter Valvecs Banner (#15238) |
hannibhaal | Unter Valvecs Banner Dalreg hätte sich nicht erhofft, dass er so schnell die Gelegenheit erhalten würde an einem großen Kampf teilzunehmen, um Garagos zu huldigen. Doch nun war er an Bord eines pechschwarzen Dreimasters, der gefolgt von einer Vielzahl an mittleren und kleineren Schiffen, gen Amdir segelte. Er saß an den Hauptmast gelehnt, schwärzte seine Rüstung mit einer Paste aus Holzkohle und Olivenöl, brachte danach blutrote Muster und Runen darauf an und schwärzte schlussendlich auch sein Gesicht. Seinen Schild zierte nun ein in rot aufgetragener Wolfsschädel. Der Blutwolf war also wieder erwacht. Er war dabei von einer Handvoll Orks umgeben, die ihm unterstellt worden waren. Durch Witze, dreckige Reden und nicht zuletzt durch Alkohol versuchte er ihre natürliche Kampfeslust noch zu steigern. „Was haben Zwerge und Elfen gemeinsam?“ „In beides gehört EURE Axt“ *dumpf blickenden Orkfratzen folgte jaulendes Gelächter* „Bereitmaaaaachen …“ erschallte Kovens Ruf über das Flagschiff Valvecs, als sich das Schiff der natürlichen Bucht und dem Landungssteg näherte. Koven der Schlachtenlenker dieses Unternehmens betrat als erster den Boden Amdirs, gefolgt von einem Boten, der das Banner Valvecs tragend mit lauter Stimme die Ankunft von Infernals Streitern verkündete. Die Wogen des Krieges hatten die Küste erreicht und würden nun zielstrebig auf das Dorf der Zwerge zuströmen. Eilig wurde eine Landezone errichtet, Barrikaden wurden aufgebaut um den Zugang zur Anlegestelle zu sichern, Lastenkähne mit flachem Rumpf landeten direkt an einem schmalen Küstenstreifen, die Truppen sammelten sich, Kriegsgerät wurde ausgeladen und die Marschordnung eingenommen. Alles ging unheimlich schnell vor sich und anfängliches Chaos wich der Ordnung eines sich formierenden Schlachtzuges. Koven gab Befehle an die Unterführer und sprach sich mit den Würdenträgern Valvecs ab, als er seine Rede hielt die seinem Gemüt gemäß sehr kurz ausfiel: „Kämpft gut, ansonsten sterbt schnell!!“ Ein Trompetensignal und einsetzende Marschtrommeln gaben das Signal zum Aufbruch. Ein Rudel Kriegsdoggen wurde vorausgeschickt um die nötige Unruhe für den Vormarsch zu sichern. Meister des Schattens folgten ihnen und „verminten“ den Weg aus der Binge mit diversen Fallen, um für den Angriff den Rücken frei zu halten. Als die Truppen in das Tal einrückten hatten sich die Zwerge bereits hinter den Palisaden verschanzt. Sie hielten es wohl für einen unüberlegten Angriff, den sie hinter ihren Mauern aussitzen konnten. Doch als sie das schwere Kriegsgerät und dessen Aufbau wahrnahmen, versuchten sie den ersten Ausbruchsversuch um die beiden Katapulte zu zerstören. Dieser wurde durch die schiere Masse an Untoten zum stehen gebracht, die sich ihnen in den Weg stellten. Ermüdet mussten sie den Angriff einstellen, da ein Durchbruch unmöglich erschien. Unterdessen begann der Beschuss des Dorfes. Dafür war eigens gefertigte Säure- und Brandmunition mitgeführt worden. Grinsend betrachtete Dalreg die Flugbahn der Geschosse und vernahm zufrieden die Schreie die nach dem Aufprall im Dorf erschallten. Ein Teil der Verteidiger wurde zu Löscharbeiten abkommandiert, als Valvecs Faust in Form riesiger Konstrukte, so genannter Klingengolems zuschlug. Diese vermochten zwar das Tor einzureißen, doch dahinter hatte sich eine Phalanx aus Zwergenstahl gebildet, welche den Golems trotzte. Schnell löste sich die Phalanx auf und die Kleinen Männer tanzten in einer Gewandtheit die ihnen wohl niemand zutrauen mochte zwischen den Konstrukten und so fielen auch diese, jedoch nicht ohne den einen oder anderen Verteidiger mit in den Untergang zu reißen. In diesem Chaos, in dem die heftigsten Kämpfe am Tor ausgefochten wurden witterte Dalreg seine Chance und führte seinen Trupp ungesehen an die Mauer. Nahe am Bach der durch das Dorf führt überquerten sie die Mauer, schlichen hinter der Brauerei herum und fielen über die Zivilbevölkerung her, welche für Löscharbeiten eine Wasserreihe gebildet hatte. Wären ihm Elitetruppen anstatt dieser 10 eher schwächlichen Orks unterstellt gewesen hätte er wohl mehr ausrichten können, denn selbst die ungerüsteten Zwerge drängten seinen Trupp zurück, wenngleich die Zwerge schreckliche Wunden und einige Tote zu beklagen hatten. Als er die Mauer erklomm blickte er noch zurück und sah das Chaos und die Zerstörung welche der ständige Beschuss angerichtet hatte. Er bleckte noch einmal wölfisch grinsend die Zähne zum sich nähernden Zwergenmob, als er von der Mauer sprang und sich wieder dem Haupttrupp anschloss. Am Haupttor wogte ein erbitterter Kampf hin und her, doch keine Seite konnte den Durchbruch erzwingen. Selbst Koven und sein Elitetrupp konnten die Schlacht nicht zu Valvecs Gunsten wenden. Koven war gerade dabei einen weiteren Stoßtrupp mit den wenigen verbliebenen Truppen zu bilden als ein krummbeiniger Ork auf ihn zuhielt. „Herr … keine Munition mehr für Wurfdings ….“ Koven war unentschlossen, doch die Zusprache einiger Würdenträger Valvecs ließen ihn schlussendlich das Kommando zum Rückzug geben. Das Ziel Zerstörung anzurichten und aber vor allem Angst in die Herzen der Zwerge zu tragen war erfüllt worden. Valvecs dunklen Griff würden sie noch lange im Hinterkopf behalten Die Kräfte des Kommandounternehmens waren auch nicht für mehr ausgelegt worden. Dalreg stand am Heck des Dreimasters und betrachtete zufrieden die Rauchwolken die noch immer über Amdir aufstiegen. Konzentriert reinigte er seinen Speer und sammelte mit einem durch altes Blut getränkten Lappen, das Zwergenblut auf. |
25.08.2008 15:35:19 | Nach der Schlacht (#15332) |
hannibhaal | Nach der Schlacht Leise murrend und mit einem stechenden Pochen im Hinterkopf kehrte Dalreg aus einem traumlosen Schlaf in das Hier und Jetzt zurück. Ein fauliger Geruch lag in seiner Nase und leicht blinzelnd legte er den Kopf zur Seite um nach dessen Ursprung zu suchen. Leicht zuckte er zurück als er in das Gesicht einer Horkin blickte. Rasch stieg er aus dem Bett, bedeckte das Gesicht der Horkin mit ihrer Decke und betrachtete ihren nun nackten Körper. Dieser war muskulös, verfügte jedoch auch über eine üppige Weiblichkeit und die Kriegs- und Ritualnarben übten einen gewissen Reiz auf ihn aus. Als er sich anzog schmerzten sein zerkratzter Rücken und die Bisswunden an Hals und Nacken. „Alkohol und animalische Triebe waren wohl der Keim, in dem der erste Hork gezeugt wurde…Hm vielleicht gebiert diese hier bald einen Achtelork“, meinte er grinsend zu sich selbst. Er legte noch einen Goldbetrag aufs Bett, der den üblichen Wert solcher Dienste bei weitem überschritt. Er verließ das Gasthaus und schritt in Richtung Norden in den Krähenforst, über dem noch der frühmorgendliche Neben lag. „Die Beobachtungsposten welche auf dem Weg aufgereiht waren sollten wohl auch mit Kohlebecken ausgestattet werden, um auch Lichtsignale und nicht nur über Gongs akustische Warnsignale geben zu können“, grmmelte er. Des Weiteren wurden von Dalreg bereits aus vielen Posten Geräusche vernommen, doch diese waren keine Warnsignale, sondern das Schnarchen der Wachposten. Wenigstens waren die Fallen einigermaßen wirksam eingesetzt worden. Noch waren die „verminten“ Gebiete durch geheime Warnzeichen gekennzeichnet, doch hin und wieder wies der zerfetze Körper eines zu neugierigen Orks auf deren treffliche Funktionsweise hin. Murrend zog er weiter, bis er schlussendlich an dem Küstenstreifen angelangte, welcher flach ins Meer mündete und nicht, wie der Großteil der Insel, von einer Steilküste umgeben war. Er zog sich aus und schwamm ein Stück ins Meer hinaus. Der brennende Schmerz den das Salzwasser an seinem zerkratzten Rücken verursachte weckte seine Lebensgeister und vertrieb endgültig das dumpfe Pochen das der Alkohol in seinem Kopf hinterlassen hatte. Wieder am Strand angelangt sammelte er Zweige und steckte sie wie gegen das Meer gerichtete Pfähle in den Sand. „Hm, es ist zwar unwahrscheinlich das Zwerge über See angreifen, aber wie sonst sollten Sie Ihren mit Sicherheit zu erwartenden Gegenschlag führen? Pfähle oder scharfe Findlinge würden hier eine Landung erschweren und direkt unter der Wasserlinie platziert könnten sie sogar die Rümpfe landender Schiffe aufreißen.“ Dalreg zog nun weiter durch den zum Teil durch eine Dichte Ascheschicht bedeckten Krähenforst. Stille, die nur selten durch Gezwitscher von Vögeln unterbrochen wurde war sein ständiger Begleiter. In den engen Schluchten nahe Kar'Sabásh fielen ihm alte Bauwerke und Eingänge auf, die wohl in die Tiefe der Insel führten. Diese mied er einer inneren Stimme folgend. Er blickte jedoch die steilen Wände empor und stellte sich vor wie gesammelte Steinmassen gezielt auf Angreifer losgelassen werden könnten. Die Macht solcher Steinlawinen hatte er bereits am Grat der Welt kennen gelernt. „Hm, diese Maden der Erde werden sich doch nicht bis hierher durchwühlen wollen.“ Als die Erde nahe des Vulkans leicht bebte kam ihm eine Geschichte in den Sinn, die ihm Nahzir Thaghul dereinst erzählt hatte. Bei der Belagerung einer großen Stadt im Süden wollten die Angreifer die Stadtmauer untergraben. Ein findiger Bäcker hatte in seinem Keller jedoch bemerkt, dass das in Fässern gesammelte Wasser, welches er zum Backen verwendete, ohne erfindlichen Grund an der Oberfläche kleine Wellen warf. Erst als er genauer lauschte nahm er kaum merkliche Laute naher Grabungsarbeiten wahr. So konnte die Gefahr früh erkannt werden. Ein Gegentunnel wurde gegraben, die Angreifer konnten folglich aus ihrem eigenen Tunnel zurückgeschlagen und dieser wurde danach zum Einsturz gebracht. „Hm, Lauschposten die mit wassergefüllten Schüsseln den Maden der Erde lauschen“, meinte er grinsend zu sich selbst. Nun schritt er weiter die hölzerne Stiege gen Valvec empor. Er prüfte festen Schrittes ihre Stabilität. „Diese hier sollte auf jeden Fall so präpariert werden, damit sie im Falle eines Angriffs schnell zum Einsturz gebracht werden kann.“ Langsam Schritt er über die Ebene vor dem Stadttor und betrachtete den schmalen Aufgang der von den Landungsstegen hierher führte. „Selbst die Zwerge würden es nicht schaffen anzulanden und diesen Weg freizukämpfen, während sie unter Beschuss dieses Schweren Katapult und des Tribok stehen und so nah an Valvec, das seine geballte Kraft ohne Zeitverlust gegen Angreifer schleudern konnte. Nichtsdestotrotz sollten die frei stehenden Belagerungswaffen mit leicht Brennbarem Material ausgestattet werden, um sie im Notfall schnell dem zerstörendem Feuer übergeben werden zu können, damit sie nicht dem Feind anheim fallen.“, meinte er zu sich selbst, als er das Wachpersonal musterte, welches wohl auf Grund der Nähe zu Valvec nicht den schmeichelnden Armen des Schlafes verfallen war.“ Der Hunger trieb ihn nun schnellen Schrittes zurück in die Gaststätte, wo er alsbald vor einem Teller mit kalten Schweinebraten und einem Kelch mit erwärmtem und mit Gewürzen abgeschmecktem Wein saß. Während er das zähe und versalzte Fleisch kaute dachte er darüber nach, wie er sich im aufziehenden Krieg verhalten sollte. Dem Gerede in Mirhaven und Hohenbrunn zu Folge waren die Kräfte gewaltig, welche sich nun gegen Valvec formierten. Er hatte noch zu wenig in Erfahrung gebracht, um sich selbst ein genaues Bild über die politische Lage zu machen um die hiesigen Bündnisse zu beurteilen. Doch irgendwie mochte er diese Insel, genauso wie viele, denen er begegnet war, sie nicht mochten, sie sogar verabscheuten und wohl aus reiner Selbstgefälligkeit und verdorbenem Wahn für das Gute mit den Zwergen gen Valvec ziehen würden. Soweit er die Dinge überblickte war ein Amdir ohne Valvec Garagos Zielen wenig zuträglich. Er würde wohl wieder auf Seiten Valvecs in die Schlacht ziehen, wohl vermummt als Blutwolf, wie im Angriff auf das Zwergendorf, denn die Gutmenschen, Gutzwerge und Gutelfen würden seine Ambitionen wohl nicht verstehen, oder sie nicht verstehen wollen. „Ich sollte wohl zunächst Koven, hmm nein besser Andyneth aufsuchen und ihm meine Vorschläge zur Verbesserung der Verteidigungsstärke unterbreiten.“, meinte er zu sich selbst, als er durch ein lautes Poltern aus seinen Gedanken gerissen wurde. Eine gerüstete Schwarze Gardistin näherte sich ihm schnellen Schrittes. „Schö…“, meinte er noch mit seinem typischen Grinsen im Gesicht, als ihn ein mächtiger Schlag vom Sessel warf. Seinem Körper folgten die Goldmünzen die er zuvor am Bett gelassen hatte. „Ich nehme mir was ich will!!“, vernahmen seine Ohren, während seine Nase den nun nicht mehr so schlimmen Duft ihres Mundes vernahm und sein Blick noch durch einen Schwarzen Schleier vernebelt war. Als die Horkin, stampfenden Schrittes vor sich hin fluchend, die Gaststätte verließ dachte er: „Ich mag diese Insel“ |
31.08.2008 22:14:09 | Hammer und Amboss (#15585) |
hannibhaal | Hammer und Amboss Mit einem freudigen Lächeln schritt Dalreg noch vor Sonnenaufgang, gerüstet mit seiner geschwärzten Rüstung, aus der Taverne. Erneut hatte er mit der Horkin einen Zweikampf in der Arena seines Nachtlagers ausgetragen, welcher mit einem Gleichstand geendet hatte. Den mit dampfenden Gewürzwein gefüllten Lederbecher haltend und ständig am heißen Wein nippend, schlenderte er langsam in die Unterstadt, wo die ihm zugeteilte Truppe lagerte. „TAGWACHE“ brüllte er über den Hof und grinsend beobachtete er das einsetzende hektische Treiben. Erst vor einer Woche war ihm die zeitweilige Führung über eine knappe Hundertschaft an Soldaten Valcecs übertragen worden. Rund 10 Horks, zwei Oger als persönliche Leibwache, eine große Masse an Orks, ein Rudel Kriegshunde und eine Handvoll schäbiger Goblin-Bogenschützen waren ihm unterstellt worden. Zu Beginn meinten einige sie könnten sich Dalregs Befehlen widersetzen und wollten wohl den Schlendrian fortsetzen, in dem sie bisher gelebt hatten. So wandte Dalreg gleichsam am ersten Tag der Befehlsübernahme sein Recht auf die „Dezimierung“ an. Per Losentscheid wurde jeder 10te seines Trupps hingerichtet. Die Loswahl hatte er natürlich so eingerichtet, dass der Rädelsführer und die körperlich Schwachen getroffen wurden. Damit schlug er zwei Fliegen mit einer Klappe. Zum Einen stieg der Wille seinen Befehlen zu folgen und von nun an das Beste zu geben, zum Anderen hatte er Schwächlinge und Aufrührer ausgesondert. Danach ging er daran seine neue Truppe zu gruppieren, er bildete drei Kompanien zu je dreißig Mann, die wiederum in drei Gruppen zu je zehn Mann unterteilt wurden. Diese Gruppen bildeten je eine Einheit aus schwerer Infanterie, leichter Infanterie und Fernkämpfern. Zusätzlich stellte er eine eigene Truppe auf, welche den Umgang mit Stabschleudern trainierte und in den Grundlagen des Pionierwesens ausgebildet wurden. Die kommenden Tage waren durch harten Drill, Kampfübungen, der Bewegung in Formation und körperlichem Training geprägt. Da er im Allgemeinen mit den Fortschritten zufrieden war, hielt er sein gegebenes Versprechen und ergänzte die spärlichen Rationen welche von Valvec zur Verfügung gestellt wurden durch Ochsen, Schweine, Ziegen, Schafe und Hühner, aber vor allem durch Bier- und Weinfässer, welche er am hiesigen Markt zu überteuerten Preisen erstehen musste. Zuckerbrot und Peitsche, dieses altbewährte Mittel hatte innerhalb eines kurzen Zeitraumes keine perfekte, aber doch gute Mannschaft zusammengeschweißt. Mit einem kräftigen Schluck leerte Dalreg den Lederbecher mit dem mittlerweile erkalteten Gewürzwein, als sein Stellvertreter die Bereitschaft der Truppe verkündete: „Meister des Rudels, die Blutwölfe stehen bereit.“ Zufrieden grinsend zeichneten sich seine weißen Zähne deutlich vom in Rot und Schwarz bemalten Gesicht ab, als er die Truppe abschritt und einige lobende und ein wenig mehr scheltende Worte an die Kämpfer richtete. „Heute am Programm, ein kleiner Morgenlauf in voller Rüstung, um eure kleinen krummen Beine zu stärken und euren Hunger zu fördern. Danach Aufbau eines provisorischen Lagers im Krähenforst und Einnahme des Morgenmahls.“ Die Truppe nahm gerade Kolonnenformation ein, als eine Unruhe den Bereich des Nordtores erfüllte. Eilig schritt Dalreg zum Ursprung des Aufruhrs, der durch einen Leichnam gebildet wurde, dessen Rücken durch drei Elfenpfeile geziert wurde. Boten machten sich bereits auf den Weg und Signalhörner erschallten, als ihm ein Schwarzgardist kurz mitteilte: „Elfen, Zwerge, Strand spuckte er noch blutend aus, ehe er starb. Es geht wohl los Herr.“ Grummelnd rügte er sich selbst, weil er nicht mehr Druck ausgeübt hatte, den nördlichen Strand zu sichern, als er eilig zu den Blutwölfen zurück schritt. „Gefechtsbereitschaft herstellen und falls danach noch Zeit bleibt haut euch einen Happen Fleisch rein, ihr werdet heute noch Kraft brauchen!“, brüllte er, als er begann seinen Unterführern Befehle erteilen. Rasch erfüllte hektisches Treiben nicht nur Dalregs Truppe, sondern den ganzen Stadtbereich und die außerhalb lagernden Truppen. Nervös schritt Dalreg zwischen seinen Truppen umher und blickte immer gegen die Oberstadt in der Hoffnung, dass der Heerführer bald das Kommando übernehmen würde. Zeit war das entscheidende Moment in der kommenden Schlacht. Würde Valvec die Truppen entsprechend schnell sammeln und rasch zuschlagen, könnte der Angriff der Zwerge bereits an der Landungszone zusammenbrechen, denn ungeordnet und im unvermeidlichen Chaos einer Landung, lagen die Vorteile klar auf Seiten der dunklen Stadt. Doch selbst Dalreg vermochte nicht einzuschätzen, wie lange die Landungsoperation schon in Gange war. Die Wachposten und Patrouillen waren wohl durch Spezialeinheiten oder Assassinen ausgeschaltet worden und der Hork, welcher sich wahrscheinlich nur durch äußerst glückliche Umstände bis zum Tor durchgeschlagen konnte, hatte damit Valvec die Chance zum Gegenangriff offen gehalten. Endlich schritten der Heermeister und die übrigen Würdenträger Valvecs die Unterstadt hinab. Ein wenig zu erhaben und ein wenig zu langsam für Dalregs Geschmack. Wenigstens hatte er dadurch noch genug Zeit einige Worte an seine Kämpfer zu richten. „Blutwölfe! Heute ist der Tag der Bewährung gekommen. Der Tag, an dem ihr Blut vergießen werdet! […] und verdammt noch mal, lasst die Feinde mehr bluten, als ihr selbst bluten werdet! Nun lasset uns gemeinsam einen ehernen Amboss bilden, auf dem der von Zwergen geführte Hammer zerbersten wird!“ Lautes Gebrüll, Gejohle und feste Schläge auf Schilde erfüllten die untere Stadt und dieses wurde noch gesteigert als der Heermeister durch das Tor schritt. Dalreg rollte nun ein Banner aus, welches einen roten Wolf auf schwarzem Hintergrund darstellte und übergab es dem Oger, den er als Bannerträger ausgewählt hatte. „Für dieses Banner lebt ihr, für dieses Banner sterbt ihr! […] und nun Voorwäääärts“ Unter lauten rhythmischen Klängen der beiden Paukenträger schlossen sich die Blutwölfe dem Heerbann Valvecs an, der sich im Eilmarsch Richtung Küste bewegte. Langsam erhob sich die Sonne im Osten. Die Umrisse einer Armada aus Schiffen und der anlandenden Truppenteilen hoben sich als schwarze Schatten unter dem Hintergrund des blutroten Horizonts ab, als sich Valvecs Einheiten aus dem Dunkel des Krähenforstes in der sanft abfallende Ebene entfalteten. Sie waren offensichtlich zu spät gekommen, um mit den anwesenden Kräften die Zwerge noch ins Meer zurücktreiben zu können und die Masse der Klingengolems und untoten Horden bahnte sich nur langsamen Schrittes ihren Weg an den Strand. Dennoch hatten die Zwerge einen Fehler begangen, indem sie die Masse der Bauteile für Kriegsmaschinen an einem Punkt fokussierten, um wohl so die Arbeit ihrer Pioniere zu erleichtern. Der Kriegsrat war sich schnell darüber einig einen Vorstoß zu diesem Sammelpunkt zu wagen, um so den Zwergen einen Teil der Schlagkraft gegen die Festungswälle Valvecs zu nehmen. Koven übernahm die Führung des linken Flügels, Honkars Truppen bildeten die Hauptfront, Dalregs Blutwölfe formierten sich am rechten Flügel und standen dem Gros der Kriegsmaschinen direkt gegenüber. Abseits der formierenden Heere sammelte sich ein Sonderkommando Halbdrow unter Graf Mujiir. Die Zwerge bildeten einen lang gezogenen einreihigen Schildwall, der jedoch beständig durch neu anlandende Truppen an Stärke gewann. Hinter dem Schildwall sammelten sich auch vereinzelte Trupps aus Elfenbogenschützen. Ein Hornsignal welches vom Kriegsgeschrei der Truppen Valvecs erwidert wurde, war das Zeichen für den Angriff. Dalregs Plänkler stürmten vor, sollten die Zwerge durch Beschuss mit Wurfspeeren Schwächen oder sie durch schmähende Reden dazu reizen ihre Schlachtreihe zu verlassen. Vereinzelt wollten geifernde Zwerge bereits losstürmen, doch wurden sie durch den Führer des Abschnittes, zum Teil mit Gewalt, zurückgehalten. Mit der schweren Infanterie formte Dalreg einen Schlachtkeil, dessen Spitze er selbst bildete. Die Leichbewaffneten wurden durch ein Hornsignal zurückgerufen, um den Schwung des bevorstehenden Angriffs nicht zu schwächen. Dem Kampfwillen der Truppe kam zugute, dass sich zwei Goblins, welche ihren gesamten Clan durch Zwergenäxte verloren hatten, nicht mehr halten konnten und von Rachegelüsten übermannt auf die Zwergenphalanx stürzten. Dalreg hatte noch Zeit stärkende Zauber auf seine Truppe zu legen, ehe die Goblinköpfe den Blutwölfen entgegengeschleudert wurden und somit die Zwerge selbst das Signal zu Angriff gaben. „Gleiches mit Gleichem!“ schrie er. Die Wucht des Anpralls war gewaltig und konnte die Linie ein wenig eindrücken, doch die Zwerge hielten Stand. Ein Zwerg fiel dem gezieltem Stich von Dalregs Speer zum Opfer, ein anderer verlor das Gleichgewicht und wurde von auf Rache sinnenden Goblinhänden niedergemacht, welche alsbald seinen Kopf krächzend und johlend in die Höhe warfen. Doch der Durchbruch war nicht geschafft und die Kraft seiner Schlachtlinie vermochte die Zwerge nicht zurückzudrängen. Im Gegenteil, die vom Strand heranstürmende Einheiten würden bald das Gleichgewicht der Kräfte zu Dalregs ungunsten wenden. Doch Ziel war das zwergische Kriegsgerät, welches bald in Flammen aufgehen würde. Dalreg gab ein Handzeichen und die 10köpfige Pionierabteilung rückte nach. Sie zu schützen war die eigentliche Aufgabe. Fünf kräftige Orks trugen je drei Meter lange Stabschleudern bei sich, welche durch ihre Hebelwirkung die Reichweite ihrer geworfenen Überraschungen erhöhte. Calimshaner Feuer, eine leicht entzündbare Flüssigkeit abgefüllt in Tonkrüge und versehen mit einem Zündlappen. Es hatte die wunderbare Eigenschaft, unter Beifügung von Wasser noch heftiger zu brennen. Die Gefahr wurde zwar erkannt, Elfenpfeile und Wurfäxte machten sich auf den Weg, doch die von Armbrustschützen mitgeführten Pavesen boten vortrefflichen Schutz für die in Deckung gehenden Pioniere. Geworfen in einer hohen Parabelbahn strebte die in Tonkrügen versperrte Zerstörung den Katapulten, Rammböcken und Triböken zu. Den Abschluss bildeten größere Krüge, die mit allerlei abstoßendem und tödlichem Getier gefüllt waren und für ein wenig Chaos unter den Koalitionstruppen sorgen sollten. Grinsend sog Dalreg den Geruch des frischen Blutes, der Angst und des Todes ein, der sich langsam mit dem Rauch der brennenden Kriegsgeräte vermengte. Langsam aber stetig gewannen die Zwerge und ihre Verbündeten die Überhand und mit einsetzendem Schlachtgesang begann sich die Zwergenphalanx in Bewegung zu setzen. Der Schlachtenlärm steigerte sich und Valvecs Schlachtlinie stand kurz vor dem Bersten, als ein infernalischer Lärm aus Richtung des Krähenforstes erschallte. Klingengolems und Horden von Untoten durchbrachen das Unterholz und strömten dem Strand zu. Vom Waldrand donnerte das Signal zum Rückzug für die Kämpfer Valvecs und Dalreg führte seine Truppe Richtung Krähenforst. Die Schlachtreihe der Zwerge setzte den sich zurückziehenden nicht nach und nutzte die Zeit dafür, sich erneut zu ordnen und die noch immer eintreffenden Verstärkungen einzugliedern. Die Blutwölfe ordneten sich neu, um gegebenenfalls in den sich nun entfachenden Angriff der Maschinen und Untoten einzugreifen. Doch die Klingengolems erschienen in viel zu geringer Zahl. Wie Boten berichteten hatten die Zwerge den Vulkan angegraben und die ausströmende Lava hatte einen Großteil der dort lagernden Konstrukte vernichtet. Bald war klar, dass diese Einheiten den Angriff nur Schwächen aber nicht Abwehren konnten. Dalreg blickte besorgt auf den Strand, zwar brannte ein Großteil des gelagerten Kriegsmaterials, doch schien dies nicht einmal die Hälfte der mitgeführten Belagerungsgeräte zu sein, denn neue Transportschiffe landeten unermüdlich mit Fertigteilen an, welche noch während der andauernden Kämpfe zusammengesetzt wurden. Die folgenden Kämpfe lassen sich als ein andauerndes Rückzugsgefecht beschreiben, welches unter beidseitig großen Verlusten in der Inneren Stadt endete. Die verbündeten Truppen standen bereits im Torbogen zur Inneren Stadt als ein Feuerball der Magierin Vanta Asen die Stiege zur Unterstadt in Brand setzte und die Zwerge zum Rückzug zwang. Die am Plateau verbliebenen Gegner wurden durch einen Ausfall vernichtet. Die letzte große Waffentat dieses Tages. Grummelnd blickte Dalreg über den Abgrund zur Unterstadt, als er sofort in Beschuss genommen wurde. Kurz danach wurden bereits Sturmleitern angelegt und Wurfhaken suchten gierig nach Halt in den Felsen der Oberstadt. Johlen und Siegesgeschrei drang nach oben, als der Torbogen erneut verbarrikadiert wurde und sich die Streiter Valvecs zum letzten Gefecht sammelten. Als sie dachten die Stimmung sei bereits am Boden, erreichte sie die Meldung vom Totalverlust der Schwarzen Flotte. Dalreg lehnte sich erschöpft an die Wand des Konzils, als er ein leichtes Vibrieren verspürte und ihm Verputz in den Nacken fiel. Ungläubig blickte er nach oben und konnte gerade noch einem hinab fallenden Mauerstück ausweichen. Seine Nackenhaare stellten sich auf, nicht wegen dem soeben entronnen Tod, sondern wegen dem gewaltigen Maelstrom, der sich über dem Konzil gebildet hatte. Das Auge des Wirbels wurde durch einen Strang wabernder grüner und schwarzer Energie genährt, welcher seinen Ursprung in der Schwarzen Residenz hatte. Immer schneller drehte sich der Wirbel, bis seine Drehung als solches gar nicht mehr wahrnehmbar war und er eine grünschwarze Scheibe bildete. Plötzlich zerbarst der Maelstrom und reinste Zerstörung wurde über die gesamte Insel verstreut, während die rückstrebende Energie des Verbindungsstranges das Schwarze Konzil beinahe zum Einsturz brachte. Für einen Augenblick herrschte vollkommene Stille, als sei alles Leben verstummt. Stunden später hockte Dalreg am Eingang der Taverne, die wie durch ein Wunder beinahe ohne Schäden geblieben war. Das geronnene Blut, das zu einem nicht geringen Anteil von ihm selbst stammte, und nicht mehr zu identifizierende Gewebeteile, welche hie und da an seiner geschwärzten Rüstung klebten, verliehen ihm etwas dämonisches. Er führte den Weinschlauch an seine Lippen und nahm erneut einen kräftigen Schluck. Äußerlich passte er seine Mimik und Körperhaltung der allgemein vorherrschenden Trübseeligkeit an, doch innerlich frohlockte er. Diese Schlacht kannte nur einen wirklichen Sieger, nämlich Garagos. Der Kampf war von beiden Seiten in einer Unerbittlichkeit und Brutalität geführt worden, an welcher der Emporkömmling Tempus wohl keine rechte Freude finden würde. Auch Korven hatte den Blick des Schlachtenlenkers gespürt, welcher kurze Zeit auf der Insel der Verdammten weilte. Und was hatte die Koalition aus Zwergen und Elfen erreicht? Nichts. Sie haben einem Troll Hände und Füße abgeschlagen, doch sein Kopf blieb unversehrt. Es wäre nur eine Frage der Zeit, bis Valvec seine ursprüngliche Stärke erlangen würde. Und Valvec würde seine Verluste schneller Wettmachen, als die langlebigen aber minder geburtenstarken Elfen und Zwerge. Einen einzigen Wehrmutstropfen hatte dieser Tag, er würde mit seiner Horkin keinen weiteren Kampf der Lust ausfechten. Grummelnd stand er auf, packte den verstümmelten Leichnam der Schwarzgardistin und schleppte ihn torkelnd vor das Südtor, wo er mit Holztrümmern einen Scheiterhaufen errichtet hatte. Gedankenversunken betrachtete er die chaotischen Bewegungen der lodernden Flammen und widmete sich in Gedanken sowohl seiner Vergangenheit als auch seiner Zukunft. |
17.10.2008 20:08:06 | Der Sturmlord erwacht (#17399) |
hannibhaal | Dalreg befand sich im Silbernen Drachen, er könnte hören, sehen, riechen, doch seine Wahrnehmung war eigenartig getrübt. Er schien an diesem Ort zu weilen und doch nicht dorthin zu gehören. Seine beeinträchtigten Sinne waren wie durch einen Zwang auf zwei Männer gerichtet, welche sich wohl in einer strittigen Auseinandersetzung befanden. Es schien um einen Handel zu gehen. Der eine Mann, dessen Rücken Dalreg zugewandt war sprach drängend auf einen breitschultrigen Typen, welcher mit einer Halbplattenrüstung gekleidet war, eine breite Augenklappe trug und seltsamerweise entgegen den Regeln der Taverne ganz offen einen mächtigen Langspeer in seiner Rechten hielt, ein. Bilder aus Dalregs Vergangenheit formten sich in einer Tabakwolke welche dem Einäugigen entgegen geblasen wurde. Es waren Bilder der Zerstörung, welche Dalreg im Laufe seines Lebens verursacht hatte. Er sah Visionen aus seiner Zeit als schelmischer Junge, verschiedene Stationen aus seiner Laufbahn als Räuber und zuletzt auch Bilder aus dem Valvec-Krieg. Verwirrt versuchte Dalreg seine Sinne auf die anderen Gäste des Drachen zu fokussieren, doch niemand schien von ihm oder den beiden Männern Kenntnis zu nehmen. Der Einäugige nickte anerkennend nachdem sich die Rauchwolke und die sich darin widerspiegelnden Bilder verflüchtigt hatten. Dennoch schien er die Forderungen seines Gegenübers mit einem Kopfschütteln ablehnen zu wollen. Dalreg spürte den Zorn und die Wut welche sich im Gegenüber des Einäugigen aufbaute. Dieser wollte nun doch einlenken und reichte dem Wutentbrannten grinsend einen Würfel, dessen Seiten zu 5 Teilen mit dem Symbol Bhaals und zu einem Teil mit dem Symbol des Talos´s geziert waren. Zornig wurde das Teil in eine Ecke geschleudert und Dalregs Blick folgte dem Würfel, welcher sich wie ein Kreisel am Boden drehte und beständig langsamer wurde. Kurz bevor der Würfel zur Ruhe kam, verspürte Dalreg ein Brennen und Ziehen, als ob sein Körper auseinander gerissen würde. Er blickte an sich hinab und musste feststellen, dass er keinen Körper besaß. Ob es der Schock oder der betäubend starke Schmerz war, doch Dalreg verlor das Bewusstsein und meinte trotz seiner Körperlosigkeit noch ein grollend triumphierendes, beinahe wahnsinnig klingendes Lachen zu vernehmen. Langsam kehrte Dalreg wieder ins Hier und Jetzt zurück. Er lag nahe der Goblinhöhle, in welcher sich der Altar des Krieges befand, an dem er kurz zuvor ein Opfer dargebracht hatte. Er versuchte sich aufzurichten, doch er wurde durch eine sonderbare Taubheit und dem Schmerz in seinem Schwertarm daran gehindert. Zumindest war er glücklich darüber, dass Körper und Seele wieder zueinander gefunden hatten. Grunzend betrachtete er seine Hand und erblickte die eingebrannten Muster des Schaftes seines Mithralspeeres an seinem Handballen. Nachdenklich musterte er das Brandmuster und war von der Gefühllosigkeit und dem sonderbaren Kribbeln in seinem Arm fasziniert. Doch am meisten war er von den kleinen Funken und Blitzen angetan, welche sich zwischen seinen Fingern bildeten, als er diese spreizte. Plötzlich wurde er durch ein tiefes Grollen aus seiner Faszination gerissen und er erblickte am blutroten Horizont des Sonnenunterganges eine purpurrote Gewitterfront, welche immer wieder durch mächtige Blitze erhellt wurde. Ein breites Grinsen zeichnete sich in Dalregs Gesicht ab, als er langsam begann die Ereignisse der letzten Vergangenheit richtig zu verstehen. Doch konnte es sein, dass Garagos in sein Schicksal eingegriffen hat und nachdem Dalreg von einem Blitz niedergestreckt wurde, nicht nur um sein Überleben, sondern auch um die Gabe jene Kräfte der Stürme zu kontrollieren gefeilscht hat? Langsam erhob er sich und griff nach seinem Speer. Begeistert betrachtete er, wie sich jene Kraft der Stürme langsam auf seine Waffe ausbreitete und sie schlussendlich selbst zum Träger jener Kraft wurde. Begierig jene Macht zu erproben, Schritt Dalreg raschen Schrittes zurück in die Goblinhöhle und kurze Zeit später hallten panikartige Schreie, vermischt mit einem sonderbaren Knistern und Zischen durch die engen Gänge. |
12.11.2008 19:26:58 | Auge um Auge, Eckzahn um Eckzahn (#18843) |
hannibhaal | Dalreg lag scheinbar schlafend auf Blut durchtränkten Leintüchern in seiner Unterkunft im Silbernen Drachen, als sich ihm der schusselige und zumeist im Blutigem Eimer anzutreffende Bader Kielhim Asbald näherte. In seiner zittrigen Hand hielt der Kräuterdoktor ein stumpfes Skalpell, welches allem Anschein nach der Schärfe einer orkschen Schlachtaxt gleichzusetzen war. In der anderen Hand hielt er eine Tinktur aus verschiedenen Kräutern, welche stark mit Alkohol versetzt war und wohl nicht nur allein der Wundversorgung, sondern auch als Leibtrunk für Kielhim herhalten durfte, denn bevor sich der selbsternannte Heilkundige Dalreg bis auf einen Schritt näherte, nahm er einen kräftigen Schluck von dem Trank. Zitternd näherte sich die Hand Kielhims einer mit Blut und Wundflüssigkeit gefüllten Schwellung, welche sich unter Dalregs rechtem Auge gebildet hatte und er schien ein wenig verwirrt als der übliche Druck seines Skalpells die Haut nicht durchtrennen konnte. Plötzlich fasste Dalreg die Hand des Baders und umschloss sie so fest, dass die Knöchel deutlich aus seinen Händen hervortraten. Danach öffnete er langsam sein linkes blutunterlaufenes und verklebtes Auge, welches sofort den ängstlichen Kräuterdoktor fokussierte. „So wird das wohl nichts“, meinte er mit seinem typischen Grinsen und spie Blut welches sich in seinem Mund gesammelt hatte auf den Fußboden. Fordernd griff er nach der Kräutertinktur, spülte sich damit zunächst den Mund aus und nahm danach einen kräftigen Schluck. „Nun lasst uns gemeinsam zur Tat Schreiten, Meister der Heilung“, meinte er schmunzelnd, als er das Skalpell, welches sich noch in der Hand des Baders befand, kräftig in die Schwellung stieß. Mit einem leisem „Blop“ platzte diese nun auf, im Gesicht Kielhims zeichnete sich nun auch leichter Ekel ab, als er von der ausströmenden Flüssigkeit besudelt wurde, während sich Dalregs rechtes Auge heftigem blinzelnd öffnete. Er richtete sich nun mit einem Keuchen auf und schien ob der Prügel die er bezogen hatte wohl noch benommen, als er seinen Blick erneut auf den ängstlichen Bader richtete. „Habt dank für eure Dienste. Ich werde euch und den Narren welcher euch Quacksalber hierher bestellte mit der Gnade meiner Vergebung belohnen“ meinte er sarkastisch mit einem Unterton von Wut. Mürrisch schritt er an den Schreibtisch holte einen kleinen Goldbeutel hervor und warf ihn Kielhim Asbald, welcher ihn trotz seiner zittrigen Hände überraschend zielsicher fing. „Dies Gold ist für die Botengänge, welche ihr nun erledigen werdet!“, schnauzte er, noch immer ein wenig schwankend und sich murrend an die pochende Schläfe greifend. „Marah soll heißes Wasser, reine Laken, den Zuber vorbereiten und dazu noch eine Mahlzeit und Gewürzwein heraufschicken. Danach geht zum Apotheker, holt mir die besten Wundsalben und einige reine Verbände. Und zu guter Letzt geht zu Darla in den Lotus, nennt meinen Namen und sie soll mir Mandy … ah nein Candy schicken… ihre Hände werden mir Heilung zuteil werden lassen als die euren… ihr …!“ Grunzend ließ sich Dalreg ins Bett fallen, nachdem der Bader das Zimmer verlassen hatte. Nun zumindest hatten die Horks ein wenig Unruhe geschaffen, genauso wie er es geplant hatte, wenngleich sein derzeitiger Zustand alles andere als eingeplant war. Obwohl zu Planen schien bei diesen Horks eine vergebene Liebesmüh zu sein. Es würde wohl reichen, ihnen ein Ziel zu nennen und es durch Gold oder versprochene Beute schmackhaft zu machen und zumindest sicherzustellen, dass sie nicht offenen Auges ins Verderben stürzen würden. Mürrisch erinnerte er sich an den dümmsten und grobschlächtigsten Hork, welcher ihn mit seiner Keule wohl umgebracht hätte, wären der Zwerg und dieser ritterliche Beschützer nicht eingeschritten. Ironie des Schicksals, dass gerade jene, die er nicht sonderlich schätzte, sich um seiner bemüht hatten. Nun zumindest war es ein Anfang gewesen, wenngleich Garagos wohl nicht sonderlich beeindruckt von der Tat seines Priesters sein konnte. Aber es war ein Anfang …. |
28.05.2011 12:23:59 | Die Sklavin (#48660) |
hannibhaal | Nach der Sklavenauktion winkte Dalreg seiner neuen Errungenschaft ihm zu folgen. Als sie in seinem Zimmer im Schatten angekommen waren setzte er sich in eine dunkle Ecke des Zimmers und grinste sie spöttisch an, während er auf sein Bett deutete. Mit gesenktem Blick begann sich die Sklavin zu entkleiden, welches Dalreg mit gierigen Blick verfolgte. Als sie nun nackt vor ihm stand, erhob sich Dalreg, schritt auf die zu, musterte sie genau und meinte nur kühl: „Ihr solltet eigentlich nur auf dem Bett Platz nehmen. Aber nun weiß ich das ihr in körperlich gutem Zustand seit. Kleidet euch nun wieder an, auf das ich nicht in Versuchung komme, euch zu nehmen!“ Er wies ihr nun einen Platz am Tisch zu und bat sie, sich an den Resten einer kalten Platte zu laben. Gierig, doch den nötigen Anstand wahrend bediente sie sich reichlich. Mit einem freundlichen Lächeln meinte sie, „Danke Herr“. Abwehrend hob Dalreg die Hand:“Bedankt euch nicht zu früh. Doch nun da ihr bei Kräften seit erzählt mir von euch und was euch in die Fänge der Sklavenhändler trieb?“ „Mein Name ist Freya“, begann sie und eine Lebensgeschichte folgte, welche hauptsächlich von Leid, Trauer und Unheil erfüllt war. Bier trinkend und eine Pfeife paffend folgte Dalreg ihren Ausführungen, ohne sie zu unterbrechen und nur manchmal forderte er sie mit Blicken oder Handbewegungen auf, ihre Erzählung fortzusetzen. Am Ende ihrer Geschichte, in welcher sie oftmals in Tränen ausgebrochen war, legte ihr Dalreg ein Artefaktfragment, ein Stück Papier und Schreibzeug hin. „Nun seid ihr an einem Scheideweg angekommen, fertigt mir eine saubere Skizze jenes Stückes und danach werde ich euch einen Text diktieren. Tut dies und tut dies gut.“, meinte er etwas kühl sprechend. Die Morgenstunde war schon nahe, als ihn Freya mit einem leise gewisperten „Herr“ und leichtem Stupsen zu wecken versuchte. Aus dem Schlaf gerissen packte er ihr Handgelenk so fest, dass seine Knöchel weiß hervortraten. Schlaftrunken meinte er, „Ah ihr seits“. Demütig hielt sie ihm die Skizze hin, welche Dalreg beeindruckt musterte. „Es wirkt so, als könnte es man anfassen ... gut gemacht … wirklich gut ...“ Er überlegte eine Weile und begann dann zu sprechen: „Nun ihr werdet Freiheiten erhalten, welche Sklaven normalerweise nicht gewährt werden, wenn ihr Treu, Gehorsam, Verschwiegen, Folgsam sein und meine Aufträge zu meiner vollsten Zufriedenheit ausführt. Zunächst werdet ihr meine Fragmentteile neu katalogisieren und für die Sauberkeit in meinem Zimmer sorgen. Zur Mittagsstunde könnt ihr euch auf den Markt begeben und diverse Erledigungen tätigen, ansonsten habt ihr euch hier im Schatten aufzuhalten. Nun kommt und begleitet mich in den Schankraum um uns ein wenig zu stärken und die Details weiter zu besprechen.“ |
28.05.2011 12:53:19 | Die Droge (#48662) |
hannibhaal | Freudig ob ihres neuen Herren entkleidete sich Freya und beobachtete den Dampf, welcher sich aus dem mit heißem Wasser gefüllten Zuber, kräuselnd einen Weg an die Decke des Zimmers bahnte. Als ihr Leinenkleid auf den Boden fiel hörte sie ein verdächtiges Klirren. Als sie nach der Ursache dieses Geräusches suchte, fand sie eine kleine Phiole, deren Inhalt einen angenehmen Duft verströmte. Dalreg hatte ihr wohl einen kleinen Entspannungstrunk zugesteckt. In dieser Annahme setzte sie die Phiole an ihre Lippen und trank einen kleinen Schluck. Zunächst ob des ungewohnten Geschmacks würgend, stellte sich ein wohliger Rauschzustand ein und sie legte sich mit einem zufriedenen Lächeln auf das Bett. Sie schloss die Augen und verfiel in einen Traum, der sie in eine Welt führte, in der sie und ihre Familie ein glückliches Leben führten. Zitternd und mit kaltem Schweiß bedeckt, erwachte Freya und blickte sich mit einem vor Schmerz pochendem Kopf um. Mit weichen Knien erhob sie sich und wollte ihr Bad nehmen, wie sie vorgehabt hatte, bevor sie sich kurz hingelegt hatte. Als sie ihre Zehen in das Wasser führte, schrak sie zurück. Es war eiskalt. Verwirrt blickte sie sich um, sah die Phiole und erinnerte sich an den schönen Traum und das Glücksgefühl, welches sie gehabt hatte. |
18.09.2011 14:05:24 | Xalnadarossarasoramar (#51635) |
hannibhaal | Während jenes sonderbare Geistwesen die Macht über Dalreg ausgeübt hatte, wurde viel seiner innewohnenden Kraft „aufgesaugt“. Doch nicht nur eine körperliche Schwäche plagte ihn, auch hatte Dalreg jenes zehrende und gierige Suchen in seinen Gedanken geschwächt. Diese Kreatur, welche sich „DER MEISTER“ nannte, schien tief in seinem Geist nach etwas Verborgenem gegraben zu haben, alle Türen seines Gedankenpalastes aufreißend und mit Gewalt tief vordringend, hatte das Wesen viel Wut, Trauer und verborgene Geheimnisse frei gelassen, welche nun wüteten und sein Innerstes verwüsteten. Dalreg war auf der Flucht vor jenem MEISTER, durch den Palast fliehend hallten immer wieder Stimmen seiner Begleiter und Kampfgeräusche durch den Gedankenpalast. Um vor dem Wesen Schutz zu finden und sein wahres Selbst zu bewahren, hatte sich Dalreg tief in seinen Gedankenpalast zurückgezogen, an einen Ort, an dem er hoffte Schutz zu finden. Hier hatte er drängende Visionen, dunkle und gierige Träume eingesperrt, welche IHN betrafen. Er öffnete mit seinen Gedanken ein großes mächtiges Tor, welches vielfach gesichert war um IHN im Zaum zu halten. Dalreg betrat eine riesige Halle, hastig den Zugang dazu verschließend. Schwefeldämpfe und eine beißende Hitze erfüllten den in Dunkelheit gehüllten Raum. Zeit war in seinem Gedankenpalast keine fühlbare Größe, so mochte es eine Ewigkeit oder nur ein Augenblick sein, bis die riesige Halle mit einem boshaften und donnernden Lachen ausgefüllt wurde. „Du bist also zurückgekehrt mein Sohn, sie kommen alle wieder!“, hallte aus der Dunkelheit. Eine dröhnende Explosion riss plötzlich die Torflügel aus ihren Angeln und Dalreg wurde nach vorne geschleudert. „DER MEISTER“ stand davor und hatte die Gestalt eines Eisriesen angenommen, welcher Dalreg am Grad der Welt beinahe das Leben genommen hatte. Von Furcht und Schmerz benommen, kroch er langsam in die Dunkelheit und vernahm hinter seinem Rücken die siegessichere und listige Stimme des MEISTERS, „Gib auf … dein Palast gehört mir … ich werde über den Palast herrschen … zusammen werden wir deine listigen und heuchlerischen Begleiter vernichten …!“ Dröhnende Schritte hallten hinter Dalreg als sich ihm der Eisriese näherte. Es gab nur noch eine Chance die Kontrolle über seinen Palast zu erhalten, er musste IHN freilassen, jenen Drängenden, jenen Verlockenden, jenen Mächtigen, jenen Boshaften. „Xalnadarossarasoramar“, raunte er SEINEN Namen und löste die Fesseln dessen, den er so lange in seinem Inneren eingesperrt hatte. Die Schritte des Eisriesen hielten inne, als ein markerschütterndes Schreien die Halle erbeben lies, zwei rotglühende, echsengleiche Augen blickten aus dem Dunkeln und fokusierten den Eisriesen, „Es ist mein Blut an dem ihr euch vergreifen wollt und an mir werdet ihr scheitern, jämmerlicher kleiner Narr!“ Der Boden erbebte als sich ein riesiger Leib erhob, seine Muskeln spannte und sich donnernd und polternd in Bewegung setzte. Dalregs Körper wurde am Rücken von brennender Hitze erfasst, als ein Feuerstoß aus dem Maul des riesigen Roten Drachen den Eisriesen in Empfang nahm. Dieser schien wohl durch Magie keinen Schaden zu nehmen und die beiden riesenhaften Körper prallten aufeinander. Schreie, Drohungen, Stöhnen, Schmähungen, brechende Knochen, zerreißendes Fleisch und Sehnen … jene Laute erfüllten Dalregs Geist. Die Schreie des selbsternannten Meisters wechselten von Mut und Selbstsicherheit, hin zu Schmerz und glitten in Panik und Angst ab. Eine ohrenbetäubende Explosion erfüllte den Raum und danach herrschte Stille, welche schlussendlich durch das Gelächter Xalnadarossarasoramars vertrieben wurde. „Ein Narr der es wagt sich mit mir zu messen, er flieht bereits aus deinem .. aus unserem Geist … mein Kind … erhebe dich … und wage es nie mehr dein Blut … meinen Geist und meine Macht anzuzweifeln .. du hast nun nur ansatzweise einen Blick auf meine Kraft geworfen … ergib dich deinem Blute und sei eins mit ihm … ich bin ein Teil von dir .. ich bin du und du bist ich … getrennt durch Raum und Zeit sind wir dennoch eins … MEIN SOHN“ |
19.10.2011 17:29:30 | Xalnadarossarasoramar erhebt sich (#52643) |
hannibhaal | Mürrisch klopfte sich Dalreg auf dem Kopf, als ob er etwas bestrafen oder aus seinen Gedanken verbannen wollte. „Dieser verdammte Drache hatte ihn in Sicherheit wiegen lassen, indem er nach dem Unternehmen in Calaneth lange Zeit geschwiegen hatte. Doch in jener Nacht hatte er sich urplötzlich wieder erhoben, seinen abgesperrten Bereich verlassen und wichtige Kammern in Dalregs Gedankenpalast übernommen und ihn folglich beinahe vollständig kontrolliert. Xalnadarossarasoramar hatte mit ihm seine Gefühle geteilt, Dalreg durch seine unbändige Boshaftigkeit, Zerstörungswut und Gier geleitet. Ihm Bilder von unbändiger Macht gezeigt, welches Dalreg drakonisches Blut offenbaren würde. Als der blutrote Schleier gelüftet war, der seinen Blick getrübt hatte, blickte Dalreg auf eine aufgewühlte und glühende Fläche, welche sich vor Valvec um ihn befand. Schnaubend und durch den Kampf gegen jenen Dämon aufgewühlt, der ihn angegriffen hatte, war er sowohl zutiefst zufrieden jenen zerstörerischen Trieben nachgegeben zu haben, aber auch innerlich aufgewühlt und erbost, jenem drakonischen Blut so erlegen zu sein.“ Der Geschmack von eisenhaltigem Blut riss Dalreg aus seinen Gedanken, nachdem er sich mit seinen Schlägen die Stirn leicht aufgerissen hatte und ein kleines Rinnsal aus Blut sich einen Weg zu seinen Lippen gebahnt hatte. |
11.05.2012 16:52:14 | Xalnadarossarasoramars Faust (#59657) |
hannibhaal | Die Blutschlange lag geschützt vor den zehrenden Händen Umberlees in einer kleinen abgelegenen Bucht im Süden Amdirs. Zarter weißer Rauch kräuselte sich verspielt in luftige Höhen, um sogleich von einer sanften Meeresbrise zerstoben zu werden. Am unteren Ende der kleinen Rauchsäule befand sich das Lager der Besatzung der Blutschlange. Es war eine recht verhaltenskreative Gruppe, welche, gefolgt von anfänglichen Missverständnissen und einem oder zwei Mordversuchen, nun eine verschworene Gruppe bildeten. Abgesehen davon war sie nach den Wochen, in denen sie Amdir umschifft hatten durchaus in der Lage das Beste aus dem morschen Kahn zu holen. Mit anderen Worten, keine Klippe zu rammen, ein Wendemanöver in die richtige Richtung zu vollführen oder den Kurs halten zu können, lag nun nicht mehr allein in den Händen der Götter des Schicksals. Dalreg saß ein wenig abseits und schob das neue Kartenmaterial, welches er gefertigt hatte ein wenig zur Seite. In den letzten Wochen hatten sie alte und ungenaue Karten aus dem Archiv Valvecs ergänzt und Fehler ausgebessert. Gefährliche Untiefen, Strudel und Riffe waren von ihm mit besonderer Sorgfalt eingetragen worden. Ebenso hatte er an der Südküste stehts ein Auge offen gehalten, ob es Hinweise auf die Verräterin Soraka gäbe. Die frische Seeluft, die körperliche Betätigung, der Abstand zu der üblichen Routine in Valvec und möglicherweise der Wegfall der langen biergeschwängerten Nächte im Schatten hatten Dalregs körperlicher Verfassung positiv beeinflusst. Abgesehen davon hatten die Nebenwirkungen von Xalnadarossarasoramar Gabe nachgelassen. Der schuppende, blutig-eitrige Ausschlag an den Händen hatte sich zurückgebildet und kleinere bis mittelgroße rötliche Schuppen hatten sich ihr Recht auf Dalregs Unterarmen mit Schmerzen erkämpft. Ein wenig besorgt beobachtete Dalreg jedoch, dass seine Fingernägel seltsam lose mit seinen Fingern verbunden zu sein schienen und die Fingerspitzen manchmal seltsam schmerzten oder kribbelten. Der Wind hatte soeben gedreht und ein Hauch des Rauches vom Lagerfeuer fand seinen Weg in Dalregs Nase. Er schloss die Augen, erhob sich langsam, sog den Duft des frisch gebratenen Fleisches ein, das Bild des Hirsches, den er heute Morgen erlegt hatte formte sich in seinen Gedanken und sein Blick fokussierte sich auf seinen in Blut getränkten Speer. Es galt noch einen Gottesdienst zu Ehren Garagos abzuhalten, ehe er nach Valvec zurückkehrte. Was konnte Dalreg dafür, wenn er Spaß daran hatte? Er öffnete seine Augen und mit einem wölfischen Grinsen brüllte er in Lager hinüber. „Ihr mistigen Schiffsratten, sammelt eure Sackratten ein, füllt eure Mägen und leert eurer Gedärm, wir brechen auf!“ |