Zurück zu "Der Arkane Orden"

11.08.2008 23:40:30
Ein Quäsitor inquiriert (#14697)
Chaos4567
Nachdenklich betrachtete sie nochmal ihren Rucksack. Das Schreiben würde sich als recht nützlich erweisen - ebenso wie die Brosche. Sie entschied sich, beides gut zu verstauen, obwohl die Brosche vielleicht erwartet würde. Dennoch - man fand häufig viel bessere Gesprächspartner, wenn man nicht "informationssuchend" auf die Stirn tätowiert hatte. Mit geübten Fingern griff sie in ihren auf dem Tisch vor sich aufgestellten Rucksack und betrachtete das Sortiment von Flakons und Phiolen, die sie in aller Hast zusammengesucht, teilweise sogar noch zusammengemischt hatte.
[i]"Noria,"[/i] schalt sie sich innerlich, [i]"du hast maßlos übertrieben. Wenn da auch nur ein einziger Trankmischer ist, dessen Brenner du nutzen darfst, beißt du dir in den Allerwertesten. Vorausgesetzt eines dieser kleinen Dinger vergiftet dich nicht, weil du in der Eile unachtsam warst."[/i]
Sie öffnete einen der Flakons und roch am "Duftöl des Oghma". [i]"Hoffentlich öffnet es mir Türen, die sonst verschlossen blieben."[/i] Vorsichtig rieb sie ein kleines bisschen davon hinter ihre Ohren und trat mit ihrem Rucksack wieder an Deck, wo eine kühle Brise sie in Empfang nahm. Die Fahrt ging ruhig von Statten, aber überraschend rasch. [i]"Als sauge die Insel das Boot direkt an sein dunkles Antlitz."[/i] dachte sie.
In Gedanken ging sie die Dekrete der Insel der Verdammten durch. Alles war erlaubt, solange keiner sich beschwert oder beschweren kann. Was für ein eigenartiges Konzept. Ob Lord Infernael damit Erfolg hatte? Zuflucht für Ausgestoßene, Mörder, Vergewaltiger, Sklavenhandler. Und natürlich für jene, die in der Gesellschaft ausgestoßen waren.
Noria erschauderte ein wenig beim Gedanken an all die neuen Erfahrungen. Der kurze Aufenthalt bei der grausamen Hexenverbrennung hatte nur wenige Gesichter offenbart. Doch die Offenherzigkeit gegenüber infernalischen Wesen auf Infernaels Seite erschrak und bewunderte sie zugleich. Verunsichert sah sie zur Insel. Im Gegensatz zu Amdir schimmerte sie nicht rötlich in der Abenddämmerung. Vielmehr schien es, als falle kaum Licht durch die dichten Wälder aus Asche und Bäumen hindurch. Nun war sie froh, von dem fremden Händler vor den Toren Mirhavens den rötlich leuchtenden Ring erstanden zu haben.
Sie schalt sich innerlich eine Närrin und versuchte, ihre Contenance wiederzufinden.
Sie prüfte, ob ihr Dutt auch fest sitzte, hielt etwas Luft in ihrer Lunge fest und stemmte die Hände erwartungsvoll in die Hüften. So viel schlimmer als ein verzogenes Patriziergör konnte Valvec doch nun auch nicht sein.
Oder?
14.08.2008 17:01:25
Aw: Ein Quäsitor inquiriert (#14793)
Chaos4567
Müde betrat Noria ihre Schlafstatt. Es war ein ereignisreicher Tag gewesen. Sie hatte die Insel erkundet, sich ein wenig an den Anblick von Externaren gewöhnt und die überaus geschmackvolle Taverne besichtigt.
Dass sie schon nach kurzer Zeit die Erlaubnis bekam, Vanta Asen, eine Magierin aus Thay, zu sprechen - Die Quäsitorin musste bei dem Gedanken an die "Audienz" in der Taverne schmunzeln. Sie hatte von ihr einige Kleinigkeiten erfahren, unter Anderem, dass Lord Infernael einen neuen Hofmagier sucht. Unangenehmen Fragen, die ihr Missfallen gegenüber dieser Insel hätten aufzeigen können, wich sie aus, indem sie wahrheitsgemäß bemerkte, wie erfrischend und innovativ doch die Gesetze der Insel seien. So erhoffte sie, als zumindest einigermaßen vertrauenswürdig zu gelten.
Fast automatisch holte sie ihr Büchlein und ihren Kohlestift hervor und begann, sich Notizen für weitere Gespräche und Untersuchungen zu machen. Corin musste sie unbedingt sprechen - und vielleicht noch weitere Hofmagier, die Kassandra ersetzen sollten. Ob sie auch genommen würde?
Bevor sie sich schlafen legte, wob sie eine Glyphe der Abwehr vor ihr Bett. Wer braucht einen Schlummertrunk, wenn man auch Sicherheit haben kann?
03.09.2008 15:02:14
Aw: Ein Quäsitor inquiriert (#15734)
mtheherb
Spät Abends bekommt Selíon Silberblatt von Erasmus Silberlocke noch ein Pergament überreicht mit der bitte dieses magisch zu verschlüsseln mit dem nächsten Boten an Noria Alliams weiterzuleiten.

Geehrter Erzmagister,

wie Ihr wisst bin ich dem Aufruf Corin von Thensbanes gefolgt und habe versucht mit Kontakt aufzunehmen. Worüber ich nun Bericht erstatten möchte.
Durch einen Boten Corins wurde mir berichtet, wann dieser in der Binge anzutreffen wäre. Für die Anreise habe ich mir genügend Zeit genommen um bei dieser Gelegenheit auch die Auswirkungen des Angriffs auf die Binge durch Valvec in Augenschein nehmen zu können.
Selbst ein ungeübtes Auge erkennt schnell, dass die Binge an sich kaum Einnehmbar ist. Es gibt mindestens drei Stellen auf dem Weg zu Binge, die selbst von unerfahrenen Kriegern problemlos gegen eine große Übermacht über einen langen Zeitraum hinweg verteidigt werden könnte. Und wir alle wissen ja, dass die Zwerge alles andere als Unerfahren im Kriegshandwerk sind.
Das vorgelagerte Dorf ist zwar bei weitem nicht so gut zu verteidigen, aber ich zweifle daran, dass es einen militärisch Sinnvoll ist dieses einzunehmen. Als Brückenkopf liegt es zu nah an dem Eingang zur Binge. Denn von diesem höher gelegenen Ort kann das Dorf bequem mit Katapulten unter Beschuss genommen werden, ohne dass die Katapulte selbst in Gefahr wären. Auch Bodenschätze oder gelagerte Güter sind in dem Dorf wohl nicht in lohnenswerter Menge vorhanden.
Daher stellt sich die Frage nach dem Sinn des Angriffs aus Valvec? Eine Eroberung der Binge kann nicht der Plan gewesen sein, da es ja noch nicht einmal gelungen ist das Dorf einzunehmen. Ebenso kann es kaum Sinn gewesen sein die Zwerge zu schwächen, da Valvec bei diesem Angriff scheinbar deutlich stärkere Verluste hinnehmen musste.
Zu diesem Zeitpunkt war ich der Meinung, dass Valvec die sehr wohl leicht reizbaren Zwerge nur zu einem Gegenangriff provozieren wollte um sie auf heimischen Boden in eine ausgeklügelte Falle zu locken. Doch nachdem der Angriff der Zwerge nun statt gefunden hat und ich erste vage Berichte von den Verlusten und Zerstörungen auf der Seite Valvecs gehört habe, kann das auch nicht Valvecs Plan gewesen sein.
Daher muss immer noch die Frage geklärt werden, warum wurden die Zwerge angegriffen?
Ohne jetzt lange auf meine Gedankengänge eingehen zu wollen ist meine momentan favorisierte Vermutung die, dass jemand die Führung Valvecs zu Fall bringen will und daher Valvec mit falschen Informationen beliefert hat, was Stärke und Angriffsvorbereitungen der Zwerge angeht. Nach den nun erlittenen Verlusten dürfte der Regierung Valvecs in ihrer Position ebenfalls sehr stark geschwächt sein. Aber dies ist nur eine Vermutung, da ich leider kaum Fakten in Erfahrung bringen konnte.
Dennoch bringt diese Vermutung nun wieder Corin von Thensbane ins Spiel. Denn dieser scheint ja auf beiden Seiten der Kriegsmächte Ängste zu schüren. Zumindest habe ich das bei den Zwergen persönlich miterlebt und bei Valvec hat er es mir selbst gegenüber behauptet.
Doch von Anfang an. Ich traf also Corin in der Binge, dort konnte wir uns zuerst unter vier Augen bereden. Dabei sprach Corin nur davon die Völker Amdirs, insbesondere Menschen, Elfen Zwerge zu vereinigen. Die Halblinge und Gnome wurden dabei nicht erwähnt, ob mit Absicht oder auch nicht. Wie dem auch sei, eine Union dieser Völker gegen Valvec sollte erschaffen werden, da Valvec ja die große Bedrohung darstellt. Danach durfte ich an einer Unterredung Corins mit zwei Zwergen, die wohl gewissen Einfluss besitzen, beiwohnen. Wo Corin auch wieder vor vagen Gefahren aus Valvec warnte und einen Zusammenschluß der Völker forderte. Doch wurde diese Unterredung recht bald unterbrochen, denn wie Bestellt erschien ein Scherge Valvecs um Corin herauszufordern. Ein seltsamer Zufall, zumal die Zwerge das von Valvec ausgesetzte Kopfgeld auf Corin nur für eine Finte hielten. Leider wurde dadurch mein Kontakt zu Coren abgebrochen.
Dennoch halte ich Corin ob dieser ganzen Verdächtigungen nicht für den Drahtzieher. Zu ungeschickt stellte er sich bei seinen diplomatischen Überzeugungsversuchen an um solch große Dinge bei den Zwergen oder gar in Valvec zu beeinflussen. Eher halte ich ihn, wenn überhaupt, für ein geblendetes Opfer der für den vom mir vermuteten unbekannten Drahtzieher in gutem Glauben und unbewusst falsche Informationen streut.
Allerdings muss ich hier noch einmal betonen, dass dies Gedankengänge nur auf sehr wenigen Fakten beruhen und darauf aufbauend von mir nur einfache Kausalzusammenhänge und Vermutungen über die Sinnhaftigkeit diverser Handlungen erstellt wurden.

Eine andere Vermutung, die ich hier daher noch in den Raum stellen muss ist die, dass es durchaus auch die Zwerge sein könnten, die den Krieg vorantreiben. Ebenfalls alle anderen Völker, die nun wohl bei den Zwergen an Einfluß gewinnen.
Nur Valvec selbst sehe ich momentan nicht als den initialen Agressor, denn die hatten in diesem Konflikt bisher scheinbar nur Verluste zu verbuchen. Verluste, die selbst von minderen Strategen vorhersehbar gewesen wären. Und wenn sich nun die Völker Amdirs gegen Valvec verbünden, wäre das eine noch schwerere Niederlage für Valvec. Wiederum eine vorhersehbare.
Ich bitte Euch nun diese Überlegungen bei Euren weiteren Planungen mit einzubeziehen, falls Ihr nicht schon selbst die gleichen Rückschlüsse gezogen haben solltet.

Hochachtungsvoll

Haon Throsar

((hab mir jetzt mal erlaubt das gleich über Erasmuns Silberlocke an Noria weiter zu leiten, hoffe das geht in Ordnung. ))
03.09.2008 18:06:09
Aw: Ein Quäsitor inquiriert (#15744)
Chaos4567
((Ich warte noch auf ein entsprechendes O.K. eines SLs, aber wie auch immer verfahren wird: Vielen Dank für die Mühe. Schon der Name "Corin" hat Norias Herz schneller schlagen lassen. Echt verblüffend, wie raffgierig sie auf Informationen geworden ist in der letzten Zeit. ;) Allerdings hat das Schreiben leider nur wenig mit Corin und Norias Fall zu tun. Aber egal - Noria freut sich bestimmt über Post von Zuhause. Und man weiß ja nie, inwiefern die Information bei der Beurteilung Corins doch noch eine Rolle spielen könnte. :)
Danke schön!))