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04.08.2008 19:23:03
Jula Nuphar - Die Prophezeihung des Meeres (#14453)
maisbaer
[b]Prolog: Land in Sicht[/b]

Die Wellen brechen sich an dem Felsen und umhüllen ihn mit einer weißen Gischt. Eine junge Frau sitzt darauf und lässt die Füße im Wasser baumeln. Direkt vor ihr durchbricht ein Delphin die Wasseroberfläche und blickt sie neugierig aus seinen schwarzen Augen an. Die Frau erwidert den Blick. Auch ihre Augen sind tiefschwarz. Eine Weile sehen sie sich so an, dann nickt die Frau. [color=#0000FF]„Also gut.“[/color] sagt sie in akzentfreiem Aqual. [color=#0000FF]„In den letzten Jahren bist du mir ein wirklicher Freund geworden und bevor ich Lebe wohl sage, möchte ich dir etwas mehr von mir erzählen.“[/color] Sie gleitet nahezu geräuschlos ins Wasser und schwimmt auf den Delphin zu.

[color=#0000FF]„Meine Mutter, treue Dienerin Umberlees und Überbringerin der göttlichen Worte, zog mich in Schachenta auf, einer Region im Süden der See des Sternenregens. Meinen Vater habe ich nie kennen gelernt. Mutter erzählte mir, er sei ein Marid gewesen. Ich wäre ihm zu gern einmal begegnet... Die Königin der Tiefe sandte ihn meiner Mutter, um ihren Glauben zu prüfen und da sie die Göttin nicht enttäuschte, erhielt sie mich als Belohnung. Sie gab mir den Namen Jula Nuphar, was übersetzt in etwa ‚von der Göttin geliebte Seerose’ bedeutet.“[/color] Sie unterbricht einen Moment, taucht unter und sucht nach einer Strömung, von der sie sich treiben lassen kann.

Nach einer Weile wird sie fündig, winkt den Delphin heran und fährt fort: [color=#0000FF]„Wir lebten in Mordulkin, einer großen Hafenstadt an der Bucht von Schachenta, die fest in der Hand von den unzähligen dort ansässigen Gilden ist. Die Gilden tragen ständig ihre Konflikte aus und selbst Herkubes Jedea, der König der Stadt, kann oder will nichts dagegen tun. Doch die Politik der Menschen hat mich nie sonderlich interessiert. Ich habe mich lieber mit der Glaubenslehre der Königin der Tiefe befasst. Ich war oft mit meiner Mutter im Hafen unterwegs, um ihr zu lauschen, wenn sie die Worte der Göttin predigte, oder ihr dabei zuzusehen, wie sie die Ungläubigen Umberlees Zorn spüren ließ. Doch dann kam der Tag…“[/color]

Eine Weile bleibt Jula ruhig, lässt sich von der Strömung tragen und sieht einem Hai zu, der in einem entfernten Fischschwarm jagt. Dann spricht sie weiter, als ob sie sich nie unterbrochen hätte: [color=#0000FF]„Vor ziemlich genau fünf Jahren war es, da vernahm ich zum ersten mal den Ruf der Göttin. Sie rief mich hinaus ins Meer und irgendwann verließ Mordulkin. Sehr zum Entsetzen meiner Mutter, jedoch bevor ich das Ritual des Ertränkens hinter mich gebracht hatte. Doch als ich ihr sagte, dass es Umberlee persönlich war, die mich auf die Reise schickte, gab sie mir ihren Segen und ließ mich ziehen. Seither gehe ich dorthin, wohin mich die Königin der Tiefe leitet. Ich verbreite ihre Worte, wo immer sie von Nöten sind und lasse sie durch mich sprechen.“[/color]

Jula verlässt die Strömung, schwimmt Richtung Oberfläche und taucht auf, dann dreht sie sich um und blickt den Delphin ausdruckslos an. [color=#0000FF]„Zuerst führte sie mich zu einem Dorf der Seeelfen, ein armes Volk, dass nicht lange an der Oberfläche bleiben kann. Bei ihnen blieb ich etwa zwei Jahre. Dann lebte ich eine Weile bei ihren schlimmsten Feinden, den Sahuagin. Kein sehr angenehmes Volk, viel zu blutdurstig und militaristisch eingestellt, wenn du mich fragst. Schließlich brachte mich der Wille der Göttin zu dir und dein Volk Und glaub mir, bei euch war ich am liebsten. Doch meine Aufgabe bei euch ist vollendet und die Göttin braucht mich nun an einem anderen Ort.“[/color] Sie deutet auf eine entfernte Insel, am Horizont.

[color=#0000FF]„Dann heißt es nun Abschied nehmen.“[/color] Jula schwimmt näher an den Delphin heran und streichelt ihm über die Rückenflosse. [color=#0000FF]„Ich hoffe wir sehen uns bald wieder, mein Freund. Wünsch mir viel Glück auf dieser Insel. Die Göttin nannte sie… Amdir.“[/color]
17.01.2009 17:10:59
Jula Nuphar - Die Prophezeihung des Meeres (#21574)
maisbaer
[b]Kapitel 1: Das Tal einer Welle
Teil 1: Die Insel der Hoffnung[/b]

Jula ließ den Blick durch die kleine Grotte schweifen. Ein schöner Ort, beinahe vollständig unter Wasser bis auf die einigermaßen trockene Haupthöhle. Ein Ort wie geschaffen für einen Tempel der Königin der Tiefe. Die Wassergenasi betrachtete ein kleines Rinnsal, das durch einen Spalt in der Decke rann und gab sich ihren Gedanken hin. Nach einer Weile richtete sie den Blick auf die sich kräuselnde Wasseroberfläche und sagte in akzentfreiem Aqual:

[color=#0000FF]"Ein Jahr... Ein ganzes Jahr lang habe ich nun diese Insel erkundet. Und glaub mir, eine merkwürdige Mischung landlebender Völker hat sich hier angesiedelt. Doch sehr intelligent scheinen sie nicht zu sein."[/color]

Für einen Moment ließ Jula den Blick wieder durch die Grotte gleiten, dann tauchte sie ins Wasser und verschwand unter der Oberfläche. Mit ein paar flinken Schimmzügen folgte sie dem großen, graublauen Wesen, das mit ein paar tief dröhnenden Lauten eine Frage zu stellen schien.

[color=#0000FF]"Ich konnte herausfinden, daß die Königin der Tiefe bereits vor 3000 Jahren diese Insel besuchte. Damals nahm sie eine Stadt der Elfen mit sich und hinterließ eine Ruine, die heute nur noch als die dunklen Auen bekannt ist. Doch trotz dieser offensichtlichen Warnung haben die Landbewohner nichts dazu gelernt. Auf der gesamten Insel befindet sich kein Tempel der Göttin, kein Schrein und kein Altar."[/color]

Schnell verließen sie die Grotte, ließen sich von einer Strömung erfassen und schwammen hinaus aufs Meer. Das große, graublaue Wesen umkreiste Jula wie eine Leibwache und beobachtete sie aus schwarzen Knopfaugen. Mit ruhiger Stimme fuhr sie fort:

[color=#0000FF]"Diese Narren vergaßen die alten Rituale und Zeremonien und nach und nach verloren sie den Respekt vor der Königin. Nur wenige behielten ihre Ehrfurcht vor dem Meer. Die Seeleute, die Fischer und die Piraten der Sturmwasserbucht, doch alle anderen wollen sich nicht mehr erinnern. Und nun wundern sie sich, das der Zorn der Göttin die Insel erneut heimsuchen wird."[/color]

Sie verließen die Strömung, näherten sich einem Korallenriff und schienen eine Weile darüber zu schweben. Jula betrachtete das Wesen, ohne auch nur die kleinste Regung in ihrer Mine zu zeigen und sprach weiter:

[color=#0000FF]"Du weißt ja, das Tal einer Welle ist ruhig, doch früher oder später wird es von seinen eigenen Wassermassen überrollt. Und Amdir ist genau dieses Wellental. Ich werde versuchen, aus der Geschichte der Elfen mehr über die erste göttliche Warnung zu erfahren, und wer weiß, vielleicht kann man die verblendeten Inselbewohner wieder zum sehen bewegen. Es gibt viel zu tun, doch nur der stete Tropfen höhlt den Stein."[/color]

Sanft strich sie über die ledernde, blaugraue Haut des Wesens, dann verneigte sie sich im Wasser vor ihm.

[color=#0000FF]"Ich werde jetzt zu einer längeren Reise aufbrechen. Ein Kapitän bat mich, sein Schiff und die Besatzung vor dem Zorn der Meere zu schützen, zumindest einer scheint noch Wert auf das Wohlwollen der Göttin zu legen. Dann auf bald. Und es war mir eine Ehre dich einmal wieder zu sehen."[/color]

Jula nickte noch einmal zum Abschied und schwamm auf die Insel zu.
17.01.2009 17:13:05
Jula Nuphar - Die Prophezeihung des Meeres (#21575)
maisbaer
[b]Kapitel 1: Das Tal einer Welle
Teil 2: Zurück an Land[/b]

Das Wasser war unruhig und die Schiffe im Hafen der Stadt Mirhaven schaukelten heftig hin und her. Noch war der Himmel zwar ruhig, doch die Luft war schwer und schmeckte salziger als sonst. Ein Sturm schien sich zu nähern. Hektisches Treiben herrschte am Hafen vor, als der Wassergenasi tropfend aus dem Wasser stieg und den Anleger betrat. Der Genasi, eine Frau ganz in blau, sah sich einen Moment um, dann wandte sie sich an eine Gruppe Hafenarbeiter, die offensichtlich grade Pause machten.

[color=#0000FF]"Guten Abend werte Herrschaften, mein Name ist Jula Nuphar, Kind der Meere und Vorbote der Fluten. Um den Herren die Langeweile etwas zu vertreiben, möchte ich eine Geschichte erzählen."[/color]

Jula schwankte leicht mit dem Kopf hin und her und schien das schaukeln der Schiffe zu begleiten, dabei sah sie in die Runde und fuhr mit ruhiger Stimme fort:

[color=#0000FF]"Es begab sich vor wenigen Monden, als das Kind der Meere sich für bereit erklärte, ein Schiff mit Fellen von Amdir zur fernen See der Schwerter zu begleiten, es auf der weiten Reise zu segnen und für die Sicherheit auf den Meeren zu sorgen. Die Reise verlief gut, die große See war ruhig, und durch die wohlwollende Spende des Kapitäns sandte die Königin der Tiefe wohlwollende Winde, sanfte Wellen und günstige Strömungen. Die Königin war stets in unserer Nähe, doch nach einem zehntag auf See geschah das Unheil."[/color]

Während sie sprach zeigte sich auf dem Gesicht der Frau keinerlei Regung, wenn sie mit ausdruckslosem Blick ihre Zuhörer musterte blieb ihre Mine völlig emotionslos.

[color=#0000FF]"Das Schiff segelte die wilde Küste entlang und der erste Maat bemerkte einen Sturm, der unseren Kurs kreuzte. Doch anstatt einen neuen zu berechnen, begann er mit ketzerischen Worten die Mannschaft zu überzeugen, die Elemente herauszufordern und sich dem Meer zu wiedersetzen, um die Fracht rechtzeitig ans Ziel zu bringen."[/color]

Die blaue Frau schüttelte den Kopf, was bei dem leichten hin und herschaukeln ihres Hauptes nur schwer zu erkennen war.

[color=#0000FF]"Er blendete die Besatzung mit seiner Redegewandheit, lockte mit Ruhm und Ehre, versprach ihnen Belohnungen und brachte sie dazu, die Warnungen des Kindes der Meere zu misachten und es schließlich über Bord zu werfen. Dabei riefen sie laut den Namen dessen, der es einst wagte Umberlee herauszufordern, und steuerten das Schiff auf den Sturm zu..."[/color]
17.01.2009 17:16:33
Jula Nuphar - Die Prophezeihung des Meeres (#21576)
maisbaer
[b]Kapitel 1: Das Tal einer Welle
Teil 3: Die Aufgabe[/b]

Eine Weile sah die Wassergenasi die Hafenarbeiter nichtssagend an und schien in Gedanken versunken, doch bevor sie jemand unterbrechen könnte, setzte sie ihre Geschichte fort:

[color=#0000FF]"Wisset, je tiefer das Tal einer Welle, um so größer ist sie selbst. Und so geschah schließlich, was geschehen musste. Der Sturm wurde immer stärker, er riss an den Segeln und zog das Schiff unweigerlich immer tiefer in sein Zentrum. Die See war aufgepeitscht und tobte vor wut, und dann näherte sich von Steuerbord die riesige Welle."[/color]

Das schaukeln ihres Kopfes wurde heftiger, auch schienen die Schiffe im Hafen heftiger als zuvor hin und her zu schwanken. Jula streckte eine Hand aus, die scheinbar das Schiff darzustellen sollte, während sie mit der anderen eine sich nähernde Welle symbolisierte.

[color=#0000FF]"Sie wurde immer größer und rollte mit unvorstellbarer Kraft auf das Schiff zu. Doch einen winzigen Augenblick bevor die Welle, die mittlerweile zu einer gigantischen größe herangewachsen war, drohte das Schiff zu zerschmettern hielt sie inne und stand nahezu reglos vor uns."[/color]

Beinahe hätte sie mit der einen Hand in die andere geschlagen, doch hielt sich im letzten Augenblick zurück.

[color=#0000FF]"Dann geriet das Wasser wieder in Bewegung, es verformte sich und nahm nach und nach die Form einer wunderschönen Frau an. Ihr Haar, ganz aus Seetang, peitschte wie die aufgewühlte See, sie trug Kleider aus Muscheln und einen Umhang aus unzähligen Quallen, die sich im Einklang mit dem Wasser bewegten."[/color]

Wieder hielt sie einen Moment inne und betrachtete die Arbeiter vor sich. Bisher zeigte sich noch immer keinerlei Emotionen in ihrer ausdruckslosen Mine, auch ihre Stimme blieb ruhig. Doch nun wurde sie kaum merklich lauter.

[color=#0000FF]"Farblose, perlenartige Augen richteten sich auf die Mannschaft, die selbst jetzt im Angesicht der Königin nicht auf die Knie gingen, sondern nur ungläubig auf die kralligen Hände ganz aus Wasser starrten, die das Schiff fest umschlossen hielten. Wie die Brandung selbst zischte und donnerte die Stimme der Göttin, als sie voller Zorn die Strafe erklärte."[/color]

Jula unterbrach sich und musterte mit schräggelegtem Haupt die entsetzten Gesichter ihrer Zuhörer, dann hob sie beschwichtigend die Hände und fuhr fort:

[color=#0000FF]"Ihr Landbewohner werdet die Prüfungen sicher als grausam bezeichnen, die die Königin der Besatzung des Schiffes nun auferlegte, doch ich kann euch versichern, das jene, die reinen Glaubens waren und sich des Meeres als würdig erwiesen überlebt haben und gestärkt aus diesem Schiffbruch hervor gingen."[/color]

Sehr langsam schloß sie die tiefschwarzen Augen und nickte dabei einmal knapp wie zur Bestätigung, ohne dabei auch nur eine Mine zu verziehen.

[color=#0000FF]"Nun, als die Göttin schließlich von dem Schiff abließ, wandte sie sich mir zu, noch immer zornig donnerte ihre Stimme: [i]"Geh zurück nach Amdir, Seerose und berichte von meinem Zorn. Warte auf den Tag, an dem sich die östliche Strömung mit der südlichen kreuzt, dann verkünde die Prophezeihung und erfülle deinen Teil darin. Bereite meine Ankunft vor..."[/i] Und die Göttin schenkte mir eine Strömung, die mich bis nach Mirhaven brachte, bevor sie sich erneut dem sinkenden Schiff zuwendete."[/color]

Kaum merklich zuckte die Wassergenasi mit den Schultern und sah von einem der Männer zum nächsten, dann hinaus aufs Meer.

[color=#0000FF]"Ein Sturm zieht auf, werte Herrschaften, ihr wisst sicher was zu tun ist, wenn er den Hafen erreicht. Ich werde meine Geschichte fortsetzen, sobald die Strömungen aufeinander treffen, habt keine Furcht, die ganze Insel wird von der Prophezeihung erfahren. Auf bald die Herren."[/color]

Mit diesen Worten wandte sich Jula von den sprachlosen Hafenarbeitern ab, warf ein paar Münzen ins Hafenbecken, wobei sie ein paar unverständliche Laute von sich gab, die beinahe wie das Kichern eines Delphines klangen und verschwand ohne unnötige Spritzer im Wasser.
30.03.2009 17:29:37
Jula Nuphar - Die Prophezeihung des Meeres (#24430)
maisbaer
[b]Kapitel 1: Das Tal einer Welle
Teil 4: Elfen[/b]

Jula mochte die Elfen nicht sonderlich. Sie waren eingebildet, arrogant und kurzsichtig, wenn es um andere Götter als ihre eigenen geht. Außerdem sind sie entweder an das Land gebunden, oder an das Meer. Eine sehr große Schwäche in den Augen der Genasi. Dennoch musste sie mit ihnen auskommen, zumindest noch eine Zeit lang, denn einzig und allein die Elfen waren der Schlüssel zur Vergangenheit Amdirs.

Es war Jula von vornherein klar, daß es nicht leicht werden würde. Die Blicke der Elfen waren voller Hass und Abscheu und nur die wenigsten von ihnen ließen sich überhaupt auf ein Gespräch ein. Kurz gesagt waren die Versuche der Genasi, etwas über Calledon herauszufinden, nicht grade von Erfolg gekrönt. Dreitausend Jahre scheinen selbst für die Elfen eine lange Zeit zu sein, und außer ein paar Liedern und Geschichten, die den ersten Besuch der Königin nur recht einseitig schilderten, blieb Julas Suche erfolglos.

Doch dann kam der Tag, an dem sich alles ändern sollte. Alles begann in einem Gespräch mit Delia Xilo. Wie üblich wollte die Elfe der Genasi die grausamen Taten ihrer Göttin aufzeigen, doch wie üblich ließ sich Jula nicht von der einseitigen Betrachtungsweise eines Landbewohners überzeugen. Es dauerte nicht lang, bis sich auch andere Elfen einmischten, unter ihnen Silivren Mithren'huin, Kaethavel Ruel'avin und ein Halbelf namens Loore Grey.

Nach einem schier endlosen Streit in dem keine Seite die Oberhand gewann, beschlossen die Elfen Jula in die dunklen Auen zu führen, auf das sie mit eigenen Augen sehen könne, was Umberlee aus den einst so stolzen Elfen gemacht hatte. Obwohl sich auf Julas Miene keinerlei Regung zeigte, begann die Wassergenasi innerlich zu schmunzeln, endlich bot sich eine Möglichkeit mehr herauszufinden.
30.03.2009 17:30:21
Jula Nuphar - Die Prophezeihung des Meeres (#24431)
maisbaer
[b]Kapitel 1: Das Tal einer Welle
Teil 5: Die dunklen Auen[/b]

Die dunklen Auen machten ihrem Namen alle Ehre, doch die Dunkelheit störte Jula nicht, schließlich scheint am Grund der Meere auch keine Sonne. Sie war dem Boot der Elfen gefolgt, doch als sie aus dem Wasser stieg und sich umsah, nickte sie kaum merklich aber zufrieden. Die Elfen würden hier niemals ihre Behauptungen festigen können, im Gegenteil.

Sicher, Umberlees wüten auf diesem Teil der Insel war nicht zu übersehen, doch das alles Leben verschwunden ist, so wie es die Elfen sagten, wiedersprachen schon die riesigen Pflanzenwesen, die in der näheren Umgebung umherwandelten. Die Genasi war mehr als zufrieden, doch es sollte noch besser werden, denn als sie das Landesinnere betraten materialisierte sich eine Gruppe von elfischen Geistern vor den Besuchern. Sie wurden von einem kleinen Mädchen angeführt, das, wie sich herausstellen sollte, die Verantwortung an der Ruhelosigkeit der Geister trug. Scheinbar fühlte sich die Kleine von ihrem eigenen Volk verraten und im Stich gelassen, so daß sie alle Elfen die die Auen betraten, zwar willkommen hieß, sie jedoch nie wieder gehen ließ.

Julas Geist füllte sich mit Genugtuung, nicht nur das die Aussagen der Elfen wiederlegt wurden, ihr Gesichtsausdruck war unbezahlbar, als sie feststellen mussten, das ihr eigenes Volk die boshaften Geister hervorbrachte, die nun in den Auen wandelten und nicht wie sie behaupteten Umberlee. Doch noch immer fand Jula nichts über den Besuch der Göttin an diesem Ort heraus. Die Freude über die Elfen triumphiert zu haben, war zwar sehr angenehm, jedoch half sie ihr nicht wirklich weiter. Aber wie es der Zufall, oder vielleicht die Göttin selber wollte, sollte sich dies ebenfalls ändern.

Nach kurzer Zeit traf die kleine Gruppe um die Genasi auf einen Geist, vielmehr auf ein Skelett, das sich als Wächter eines elfischen Orakels herausstellte. Glücklicherweise für Jula, nutzte die Schamanin Delia ihre Fähigkeiten um die Worte des Geistes verständlich zu machen. Sicher hätte sie es nicht getan, wenn sie gewusst hätte, wie sehr sie der Genasi doch half. Viele Dinge wusste der tote Elf, er offenbarte den Grund von Umberlees ersten Besuch auf Amdir, und er gab die nötigen Informationen um zu wissen, warum die Göttin erneut hierher unterwegs ist. Dann übergab er Delia seine Aufgabe als Wächter des Orakels und verschwand.

Jula war zufrieden, sie hatte mehr erfahren, als sie zu Träumen gewagt hätte. Die letzten Teile des Puzzles waren gefunden. Endlich erschloss sich der Sinn der Prophezeihung. Nun brauchte sie nur noch zu warten, bis der Zeitpunkt den die Göttin wählte gekommen war...
30.03.2009 18:29:11
Jula Nuphar - Die Prophezeihung des Meeres (#24433)
maisbaer
[b]Kapitel 1: Das Tal einer Welle
Teil 6: Der Zorn des Meeres[/b]

[color=#0000FF]"Ihr wollt den Grund des Zornes der Königin der Tiefe erfahren? Den kann ich euch nennen. Er liegt in der Geschichte dieser Insel."[/color] Jula blickt mit ausdruckslosem Gesicht ihr Gegenüber an. [color=#0000FF]"Um zu verstehen, was uns die Zukunft bringt, müssen wir uns in die Vergangenheit begeben. Vor drei Jahrtausenden kam die Göttin das erste mal auf diese Insel. Sie wurde angelockt, weil die Elfen mit göttlichen Artefakten herumspielten, deren Macht sie nie begreifen konnten."[/color] Kaum merklich schüttelt sie den Kopf.

[color=#0000FF]"Eines der Artefakte trägt den Namen [i]"Wort des Talos"[/i]. Dieses Artefakt ist für den Untergang Calledons verantwortlich, denn die leichtsinnigen Elfen offenbarten es dem Meer. Anscheinend wussten sie nicht, daß die Königin der Tiefe dem Herren der Stürme dient. Versteht mich nicht falsch, ich schiebe nicht die Schuld von meiner Göttin auf jemand anderen. Meine Herrin hat die Elfenstadt mit sich in die Tiefe gerissen, weil ihr das Artefakt, kurz bevor ihre klauenbewehrten Hände es greifen konnten, gestohlen wurde. Ihr versteht also sicher ihren Zorn."[/color]

Die Genasi legt leicht den Kopf schräg, dann fährt sie fort. [color=#0000FF]"Gut dieses Artefakt wurde also gestohlen, doch wisst ihr von wem? Ihr werdet sicher überrascht sein es zu hören. Ein Drache, ein sehr altes schwarzes Wesen, das hier irgendwo auf dieser Insel haust. Damals zog meine Königin unverrichteter Dinge ab, doch sind dreitausend Jahre für eine Göttin nur ein kurzer Augenblick. Und nun ist genug Zeit vergangen, die Königin ist beinahe zurückgekehrt, und ihr Zorn ist größer denn je."[/color]

Jula macht eine kurze Pause. [color=#0000FF]"Wisset, nicht nur das [i]"Wort des Talos"[/i] hat die Aufmerksamkeit Umberlees auf diese Insel gezogen. Nein, auf dieser Insel gibt es drei weitere Artefakte, alle im Besitz der ältesten Wesen Amdirs, den Drachen."[/color] Sie nickt leicht, als ob sie ihre Worte damit untermauern will. [color=#0000FF]"Nun solltet ihr den Grund verstehen. Der Zorn der Königin der Tiefe wird erst besänftigt sein, wenn sie die Artefakte, die sie so sehr begehrt in ihrem Besitz hat. Und ihr solltet die Göttin soweit kennen um zu wissen, das sie sich nicht aufhalten lassen wird. Doch gebt die Hoffnung nicht auf, denn jene, die das Meer lieben, werden auch von ihm geliebt. Habt Geduld und wartet auf die Prophezeihung..."[/color]