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19.05.2021 11:35:26
[RP – HSL Durgarnkuld] Hannahs Vermächtnis (#129454)
Lyraee
Die Ereignisse unter der Oberfläche des verfluchten Eilands der [i]Faeril[/i] lagen inzwischen hinreichend hinter Lueith, sodass sie Zeit und Atem finden konnte, die Eindrücke zu verarbeiten und zu durchdenken... eine zweifelhafte und rastlose Ruhe war es, doch irgendwann sank selbst die Elfe in einen merkwürdigen Dämmerschlaf der Erschöpfung um zu neuen Kräften zu kommen.
Mit der Ruhe kamen viele Fragen auf, die sich ergaben.
Anliegen und Bedürfnisse, die sich bemerkbar machten.
Notwendigkeiten, die fällig waren.

Die Überlebenden sollten versorgt sein, soweit Telodûr dafür Ressourcen aufbieten konnte und wollte. Nahrung, medizinische Versorgung, Kleidung, Schuhe, beruhigende Worte und Erklärungen... es begann schon bei den simpelsten Dingen, an denen es diesen Leuten mangelte.
Das Kriegsgebiet war ohnedies kaum der Ort, an dem die Leute, die soviel hatten mitmachen müssen, bleiben sollten. Almeras war bereits informiert und versprach, Sankti Novem zu kontaktieren und zu informieren.
Die Geretteten wären dort wohl besser aufgehoben – so zumindest Lueiths Vorschlag, sollten Generäle und Befehlhaber nichts anderes vorsehen.
In absehbarer Zeit war es also sinnvoll die Gruppe nach Mirhaven zu eskortieren.

Als drängendes Anliegen, verquickt mit der Notwendigkeit offene Fragen zu klären, stand es aus, sich unter den Geretteten umzuhören. Lueith wollte genauestens wissen, was passiert war.
Was genau war geschehen, nach den Ereignissen im Sklavenlager der Orogs. Wie hatten sie sich in diesem Chaos zusammengefunden, wie hatte sich Hannah um alle gekümmert und wie es bewerkstelligt, sie anzuführen? Was war passiert, als sie in das abyssische Gebiet gestolpert sind und wie waren sie dort überhaupt hingeraten? Wie liefen die Begegnungen mit den Dämonen ab – speziell das tödliche Aufeinandertreffen zwischen dem mächtigen Balor und Hannah, die, soweit Lueith es in Erinnerung hatte, ihren Schädel behalten konnte – aber bei lebendigen Leibe verbrannt und versenkt worden war...?
Lueith wollte jedes Detail davon auffangen. Damit wiederholten sich die Antworten unter den Befragten gewiss... aber doch wollte die Elfe keine Ruhe geben.
Für solcherlei Dinge hatte der Glücksfunken [b]Aria[/b] stets ein gutes Fingerspitzengefühl bewiesen - anders als Lueith selbst, die oft zu drängend, zu forsch, zu wissbegierig, zu ungeduldig war... Wenn die grüne Bardin also greifbar und bereit war, bat Lueith Aria um ihre Begleitung.
Vielleicht, so hoffte und fragte Lueith, würde Aria sich der Befragungen unter den Überlebenden nicht nur mit ihr annehmen, sondern alles, was sie über Hannahs letzte, aufopferungsvolle Tat und auch ihr heilsames Wirken davor schon, zusammentragen konnten, in Reinschrift bringen.
Ein gesammeltes Werk sollte so, mit allem was sie wussten an die Ilmater-Kirche überstellt werden, wenn es soweit war – gemeinsam mit dem von Lueith geborgenen Fingerknöchlein der gütigen, blinden Ilmaterschwester.
Hannah durfte nicht vergessen werden und verdiente alle Ehren und höchste Würdigung. Dafür wollte die Elfe sorgen.

Erst als sie sich ein ausführlicheres Bild von der Situation gemacht hatte, stand der schwere Gang zu Kazdum an, den mit Hannah eine besondere Freundschaft verband.
Auch diesen Weg wollte Lueith nicht alleine begehen. Die Glücks- (und Ehren)funken, wer denn mochte, würden vielleicht gemeinsam in der Schmiede mit dem Duergar zusammentreffen, um ihm vom Tod Hannahs zu erzählen:
Erhobenen Hauptes, keinen Schritt vor dem Dämon zurückweichend, hatte sie das ultimative Opfer erbracht um die zu schützen, die bei ihr waren.
Mit dieser Tat hatte sie viele Leben gerettet - das war gewiss.
19.05.2021 20:10:34
Aw: [RP – HSL Durgarnkuld] Hannahs Vermächtnis (#129463)
Erzengel
Und so traf dann irgendwann dieser Tage ein Brief von Almeras an die Sankti Novem ein.
Zu Händen der Ilmateri.




[i]Tempus zum Gruße,

ich möchte euch berichten, dass eine der Eurigen im Glauben Ihr Leben für die Sache Ilamters lies.
Ihr Name war Hannah. Sie wurde auf dem Festland von den Orogs gefangen genommen und wurde von den Orogs versklavt. Sie wurde in ihrer Zeit bei den Orogs geblendet, weil einem Orog nicht gefiel wie Sie ihn ansah.
Hannah kümmerte sich, wie mir erzählte wurde, ganz im Sinne von Ilamter, um jeden leidenden Sklaven, vollkommen gleich was er war.
Als Sklaven befreit wurden verzichtete sie vollkommen selbstlos darauf mitzukommen, sondern wollte bei den restlichen Sklaven bleiben, um sich um sie zu kümmern.
Als zu einer erneuten Befreiungsaktion ausgeholt wurde, um auch sie dann zu befreien, starb sie um Sklaven vor Dämonen zu beschützen.

Hannah brachte damit das höchste Opfer für den Glauben.

Zeuge dieser Taten sind: Die Elfe Lueith, Dreufang, der Büßer Raúl, Aria und eine Hin namens Klee.

Jene Zeugen wollten, sofern sie den Krieg überleben werden, euch besuchen und etwas von Hannah übergeben wollen.

Hiermit möchte ich euch auch über das Erscheinen der Zeugen Hannahs informieren.

Almeras de Tyrael Schlachtenkardinal durch Tempus Gnaden
Kriegsminister Interim seiner Durchlaucht Andreas von Thensen[/i]
20.05.2021 10:30:04
Aw: [RP – HSL Durgarnkuld] Hannahs Vermächtnis (#129464)
Durgarnkuld
Das zwei Dutzend Sklaven (inmitten des Heereslagers gesellte sich schreiend in 25. Mitglied hinzu) kam teilweise im Zwergendorf, teilweise bei den Zeltstätten der Mîrhavener Truppen unter. Glücklicherweise war man durch diese Art der Belagerung bislang nicht abgeschnitten von der Außenwelt, so dass Nahrung eher eine logistische, denn eine elementare Sorge darstellte.
Nach gefühlter Ewigkeit wurden die mittlerweile lichtscheuer gewordenen Gefangenen wieder einmal gewaschen, eingekleidet, ihnen die genommene Würde zurückgegeben. Es war für einige auch merklich zu viel. Die Zeit der Gefangenschaft (für manche waren dies in der Tat viele Jahre), hatte Spuren hinterlassen und nicht nur körperliche. Mal war man im Freudentaumel, wie bei der Rettung durch die unverhofften Rückkehrer mit den Urdunnir, mal war der Unglaube über die Bergung so groß, dass es einfach nur eine perfide Lüge sein musste. Insgesamt war die Stimmung aber gehoben. Es würde nur Zeit benötigen, damit die Leute irgendwann einordnen konnten, was das Leben für sie bereitgehalten hatte.

Befragungen gegenüber zeigten sie sich aber seitens ihrer Retter als empfänglich, auch wenn es sicherlich vorteilhaft war, jemanden dabei zu haben, der den nötigen Raum ließ bei all den Fragen.

In all dem Chaos des zerstörten Deckenturmes und des Falls des Aufsehers war vieles unglaublich schnell gegangen. Teilweise bewaffnet, zum Großteil aber nackt und mit bloßen Händen, hatte man sich auf die Wärter gestürzt. Die Orogs waren vor allem überrascht über die Vehemenz der vermeintlich gebrochenen Sklaven. Es waren verdammt viele Sklaven gefallen. Egal welcher Art, ob Menschen oder Gnome, Zwerge oder Drow. Gegen gerüstete Tiefenorks war man nur ein Hieb. Aber die Zahl machte vieles wett. Die Orogs hatten nicht genügend Truppen vor Ort gehabt, um einen kompletten Aufstand niederzuschlagen, wenn Furcht versagte. Mit blutigen Händen, gebrochenen Stümpfen schlugen die Sklaven auf ihre Peiniger ein, warfen sich zu lebendigen Haufen auf sie, um sie zu fällen. Es war unschön gewesen, eine wahre Blutorgie des Gemetzels.
Nach dem ersten kleinen Sieg konnten einige wehrfähigere Sklaven auch Ausrüstung erbeuten, wenngleich die meisten zu schwach waren nach der aufzehrenden Arbeit und nicht unbedingt geschult waren in gewaltigen Orogwaffen. Aber jedes bisschen half. Mal mit Teilhelmen, mal mit abgerissenen Panzerstücken bewaffnet, hatten sich die Sklaven in die Tunnel ergossen. Die Unterreichskreaturen hatten ihren eigenen Weg gemacht – sie kannten sich hier besser aus und fürchteten das Dunkel nicht.
Hannah hatte eine Hundertschaft ihrer Schäfchen um sich scharen können und trotz Blindheit war sie die, die sich scheinbar am besten zurechtfand. Die Hilfstruppen der Orogs ließen nicht zu lange auf sich warten. Man musste schnell handeln, schnell einen Pfad wählen und war mehr als einmal gezwungen, bestimmte Tunnel zu meiden, als die Peiniger koordiniert durch die Gänge walzten, um den Aufstand niederzuschlagen und die Gefangenen entweder zu töten oder wiedereinzufangen.
So waren sie mehr oder weniger ohne Wahl gewesen, welchen Aufgang sie nahmen. Sie wurden, ob absichtlich oder durch Zufall, in diese Ecke der Höhlen gelotst. Der Aufgang zu den verfluchten Auen war tatsächlich nicht zu fern der Sklavensiedlung und somit kein überraschendes Ziel.
Dass sie in einen solch düsteren Ort gerieten, hatten sie erst leider zu spät bemerkt. Die Mulmigkeit war einigen früher aufgefallen als anderen. Hannah war als erstes vorsichtiger, hatte alle beisammengehalten. Aber im Unterreich überfiel einen der Schrecken mehr als einmal – hinter ihnen waren immer noch Orogs. Es war für den Augenblick der einzige Weg.
Dass der Abyss hier so mächtig pulsierte und seine Kreaturen ergoss, das war erst klar geworden, als die Dämonen sie schon abgeschnitten hatten vom Rückweg. Diese Unholde konnten so brutal und blutrünstig wie auch gerissen und geduldig sein, wenn es sein musste. Eingekesselt war nur der Weg voran möglich. Viele starben durch die blutige Raserei der Tanar’ri, während Hannah versuchte so viele Flüchtlinge wie möglich weiterzuführen. Die Schreie ihrer Gefährten verfolgten alle noch in ihren Träumen – oder auch wachen Momenten.
In dem letzten Höhlenkomplex hatte schließlich diese personifizierte Dunkelheit sie empfangen. Er hatte Hannah Augenlicht, Macht und einen Platz an seiner Seite versprochen, wenn sie gewillt wäre, ihre nutzlosen Schäfchen an ihn abzugeben.
Wie alle wussten, hatte die Ilmatari ihm eine deutliche Antwort gegeben. Ob amüsiert oder zornig über ihre Reaktion, so genau wusste das keiner zu sagen bei dieser Kreatur, schickte er sich an, alle zu töten und ihre Seelen zu fressen. Hannahs letzte Opfer, die Hände Ilmaters, schirmte die Überlebenden von der Wucht des Angriffs ab, wobei sie ihr Leben gab, und sie flohen die letzten Gänge hinauf ans Licht – wo sie zitternd und hungernd nicht einmal auf die Insel hinabkonnten, ohne in rachsüchtige Geister zu laufen. Wenig Zeit mehr und sie wären hier sicher verhungert oder wären unten aus Verzweiflung von den Elfengespenstern getötet worden.

Auf das Schreiben des Kriegsministers Interim wurde versichert, dass man den Tod einer Schwester solchen Formates zutiefst bedauerte, aber es ganz danach klang, dass sie Ilmater getreu ihrem Tod einen tiefen Sinn gegeben hatte. So würde man mit Stolz darauf blicken und erwartete die Genannten, sobald der Krieg vorüber sei.
20.05.2021 21:09:22
Aw: [RP – HSL Durgarnkuld] Hannahs Vermächtnis (#129472)
Erzengel
Almeras versuchte sich die Zeit dafür zu nehmen, das 25. Mitglied höchst persönlich zu taufen. Sofern die Mutter/Vater, Eltern zustimmten.
Das Kind wurde in Freiheit geboren und sollte den göttlichen Segen empfangen.
21.05.2021 09:28:12
Aw: [RP – HSL Durgarnkuld] Hannahs Vermächtnis (#129474)
Durgarnkuld
Sofern der Segen von Göttern wie Ilmater oder Lathander (oder ähnlichen Lebensbejahenden Patronen) dabei auch möglich war, würden die Eltern zustimmen. Die kleine Estelle sollte vom Licht, in dem sie geboren wurde, ebenso berührt werden und das ihren Pfad erhellen.
21.05.2021 12:31:47
Aw: [RP – HSL Durgarnkuld] Hannahs Vermächtnis (#129475)
Chocobo
Sie ließ es sich nicht anmerken, aber die Erzählugen von dem Gemetzel, das sie losgetreten hatten, war schwer für Aria zu hören. Sie hatte sich vorher schon gegrämt, wie sie die Leute für ihre eigenen Zwecke ins offene Messer geschickt hatten.

Da war die Geburt der kleinen Estelle schon eine willkommenere Kunde. Diese sollte auch den Segen von Tymora erhalten, hatte sie doch bereits das Glück, in Freiheit geboren zu sein.
Mit sehr viel Show, funkelnden Lichtern und ätherischen Klängen "segnete" die Pseudo-Geistliche eine Glücksmünze, die sie Estelle auf ihren Lebensweg mitgab (bzw. vorerst deren Eltern, weil Babys gern kleine Dinge verschluckten).
21.05.2021 15:57:52
Aw: [RP – HSL Durgarnkuld] Hannahs Vermächtnis (#129476)
Erzengel
[quote="Durgarnkuld" post=129474]Sofern der Segen von Göttern wie Ilmater oder Lathander (oder ähnlichen Lebensbejahenden Patronen) dabei auch möglich war, würden die Eltern zustimmen. Die kleine Estelle sollte vom Licht, in dem sie geboren wurde, ebenso berührt werden und das ihren Pfad erhellen.[/quote]

Das ließ sich bestimmt organisieren. Bestimmt war doch ein Priester dieser Gottheiten im Heer(estross) vertreten.
Sollte dem nicht so sein, man ist bei der Binge, der Heimat der Zwerge. Die Zwerge haben garantiert einen Priester einer solchen "Wunschgottheit". Wie wäre es mit Sharindlar zum Beispiel?

Ansonsten würde Almeras den Eltern erklären, dass es bei einer Taufe darum geht, die Seele eines Neugeborenen, vor sinistren Einflüssen so früh wie möglich zu schützen.
Eine Taufe durch eine vielleicht nicht ganz so favorisierte Gottheit bedeutet nicht eine Konvertierung/Missionierung. Das Kind, die Seele war danach immer noch genauso frei sich für einen Glauben zu entscheiden wie vorher auch.
Almeras würde den Eltern auch einen Brief für Sankti Novem ausstellen, der dann auch eine Taufe dort ermöglicht, mit einer Gottheit die von den Eltern gewählt werden kann.