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27.09.2020 22:37:44
[Postfach] Kamilah Aziz (#128237)
Chocobo
Wenn die Zeit es zulässt, klappert Kamilah regelmässig den Drachen, Eyriks Schänke oder ihr Brieffach in der Akademie ab, um nach hinterlegten Nachrichten zu schauen.
28.09.2020 08:39:35
[Postfach] Kamilah Aziz (#128238)
Kriegerin
[b] 2020-09-28 [BRIEF] Keara an Kamilah[/b]

[quote][center]


Tyrannos zum Gruß, werte Kamilah,

ich danke für Euer umfangreiches Vertragswerk. Viele Punkte davon haben mich nachdenklich gestimmt. Ich vermute, in dem Bestreben Euch zu unterstützen, war ich zu vorschnell, und nun erkenne ich die Hindernisse.

Ist das ein Standardvertragstext?
Habt Ihr mit diesen Vorgaben Eurerseits bereits einmal als Söldner-Magiewirkerin gearbeitet?
Oder habt Ihr eher als Magieberaterin, wie Ihr in Eurem Vertrag anbietet, gearbeitet?
Oder tatsächliche Leibwächteraufträge?

Derweil könntet Ihr Euch zwei Fürsprecher suchen für Eure Aufnahme aus Bürgerin von Valgard und natürlich der Akademie von Valgard vorstellig und um Aufnahme bitten. Wir werden zunächst das Gespräch mit dem ehrenwerten Magus de Beaumaret abwarten und meine anschließende Bitte an Euch beide.

Für Tyrannos!

gez.

Seara von Stahlberg

[b]Lady Keara Malin von Stahlberg von der Tyrannischen Kirche, Ritterin, Freifrau von Löwenburg, Herzogtum Valgard [/b]



[URL=https://www.directupload.net/file/d/5347/ij44z7af_png.htm][IMG]https://s15.directupload.net/images/190129/temp/ij44z7af.png[/IMG][/URL]

[/center][/quote]

Ooc: Einen Vertrag nur in Auszügen zu beurteilen ist schwierig, da man ihn juristisch gesehen nur in der Gesamtheit seiner Bestimmungen und im Zusammenspiel mit allen gesetzlichen Bestimmungen prüfen kann.
Einfach unterschreiben geht in Charakter nicht, so sehr ich Dir Chocobo auch helfen wollte beim gut ankommen im Spiel bei uns in Valgard. Freut mich, dass Du zu uns gefunden hast!
Anderseits ist einen ganzen Vertrag Wort um Wort auszuarbeiten auch haufenweise Arbeit und auch nicht tragbar für ein Spiel.
Beides geht nicht.
Daher… vielleicht gibt es irgendwie im RP irgendwie einen Mittelweg oder ein Mitleser hat Ideen oder wir schauen entspannt weiter. Es ist nicht als Ablehnung der Fortsetzung des Spiels zu verstehen, mehr soll es weitere Wege/Gedanken aufzeigen, so dass sich etwas weiteres entwickeln kann/könnte, kein Muss, nur Ideen. Abstand zu nehmen von der Zusammenarbeit mit den Tyrannen ist ebenso kein Problem. Auf ein schönes Spiel!
19.10.2020 18:27:49
Aw: [Postfach] Kamilah Aziz (#128332)
Nutmeg
Die Mühlen der Verwaltung mahlten wie stets langsam, so auch in Valgard.
Aber schon nach "nur" einem Zehntag erreichte Kamilah eine Nachricht mit dem Siegel der Stadt Valgard.
In gestochen scharfer Schrift stand auf dem Pergament zu lesen:

[quote]Dem Herzog zum Gruße, Kamilah Aziz,

wir haben Euer Anliegen geprüft und teilen Euch hiermit die Bedingungen für eine Magielizenz unserer Stadt mit:

- eine einmalige Gebühr für die Lizenz in Höhe von 5000 Goldmünzen
- die Bürgschaft eines Bürgers der Stadt Valgard

Bitte bringt am *Datum* das Geld und die bescheinigte Bürgschaft - alternativ den Bürgen selbst - mit in die Verwaltungsabteilung des Palastes.
Bereitet, solltet Ihr Fragen haben, diese sorgfältig vor.
Alles Restliche klären wir bei Übergabe der Lizenz selbst.

Für das Wohl der Stadt Valgard,
Anna Düsterschritt[/quote]
19.12.2020 00:15:24
Aw: [Postfach] Kamilah Aziz (#128559)
citlali
Der Brief ging an die Akademie und trug nur Ferdinands Familienwappen ins Wachs eingeprägt.
[quote]Geehrte Maga Aziz,

wir benötigen dringend Eure Informationen zu den Schleimproben, sie Ihr etwas herausfinden konntet. Falls es Euch noch nicht möglich war, so könnten wir auch noch sie gemeinsam einer Analyse unterziehen. Ebenso wird Eure Kopie der Runen bei der Polzkolonie benötigt. Bitte schickt diese an unsere Adresse im Mietshaus oder kommt direkt dort abends oder tagsüber im Kelemvortempel vorbei.

Hochachtungsvoll
Ferdinand von Erlenberge
[/quote]

((könnte auch passenderweise dann [url=/index.php?option=com_kunena&func=view&catid=15&id=128477&Itemid=128#128551]hier rein[/url]))
08.02.2021 23:41:56
Aw: [Postfach] Kamilah Aziz (#128810)
Lisk
[quote]Werte Frau Aziz,

ich danke Euch für Euer in mich gesetztes Vertrauen. Das ist ein wertvolles Gut in diesen Tagen. Umso mehr bedaure ich den Auftrag um den Mephiten ablehnen zu müssen. Diese Absage bezieht sich nur auf diesen speziellen Auftrag, nicht auf die generelle Bereitschaft Euch auf Missionen zu begleiten.

Um Euch jedoch nicht abzuweisen und damit ganz schutzlos dastehen zu lassen, verweise ich auf die Söldnertruppe "Die Rotfüchse". Sie scheinen an Aufträgen interessiert und auch Personenschutz zu stellen. Ihr habt ihren Anführer Ashnard, den Schmied meiner neue Rüstung, neulich kennengelernt. Ihren Einsatz im Ernstfall habe ich jedoch noch nicht selbst miterleben dürfen, weswegen ich dazu keine Wertung abgeben kann.

Somit bleibt es wohl bei dem vollen Preis der Amuletterstellung, abzüglich des Schildes, wie besprochen. Sagt mir nur wann ich Euch den liefern soll.

Hochachtungsvoll
Raúl Monteros[/quote]

[spoiler]((Sry, dass die Antwort doch länger brauchte. War ungeplant beschäftigt in den letzten Tagen))[/spoiler]
15.02.2021 14:42:24
Aw: [Postfach] Kamilah Aziz (#128859)
Durgarnkuld
[quote]Indem bekamen sie dreißig oder vierzig Windmühlen zu Gesicht, wie sie in dieser Gegend sich finden; und sobald Don Thal'ia sie erblickte, sprach sie zu ihrer Knappin:
»Jetzt leitet das Glück unsere Angelegenheiten besser, als wir es nur immer zu wünschen vermöchten; denn dort siehst du, Lueith Pansa, wie dreißig Riesen oder noch etliche mehr zum Vorschein kommen; mit denen denke ich einen Kampf zu fechten und ihnen allen das Leben zu nehmen. Mit ihrer Beute machen wir den Anfang, uns zu bereichern; denn das ist ein redlicher Krieg, und es geschieht Corellon ein großer Dienst damit, so böses Gezücht vom Angesicht der Erde wegzufegen.«
»Was für Riesen?« versetzte Lueith Pansa.
»Jene, die du dort siehst«, antwortete ihre Herrin, »die mit den langen Armen, die bei manchen wohl an die zwei Meilen lang sind.«
»Bedenket doch, Junkfrau«, entgegnete Lueith, »die dort sich zeigen, sind keine Riesen, sondern Windmühlen, und was Euch bei ihnen wie Arme vorkommt, das sind die Flügel, die, vom Winde umgetrieben, den Mühlstein in Bewegung setzen.«
»Wohl ist's ersichtlich«, versetzte Don Thal'ia, »daß du in Sachen der Abenteuer nicht kundig bist; es sind Riesen, und wenn du Furcht hast, mach dich fort von hier und halte den Bogen, den ich dir gab, während ich zu einem grimmen und ungleichen Kampf mit ihnen schreite.«
Und dies sagend, gab sie ihrem Gaul Rosinante die Sporen, ohne auf die Worte zu achten, die ihr ihre Knappin Lueith warnend zuschrie, es seien ohne allen Zweifel Windmühlen und nicht Riesen, die sie angreifen wolle. Aber sie war so fest davon überzeugt, es seien Riesen, daß sie weder den Zuruf ihrer Knappin Lueith hörte noch selbst erkannte, was sie seien – obwohl sie schon sehr nahe war –, vielmehr rief sie mit lauter Stimme:
»Fliehet nicht, feige niederträchtige Geschöpfe; denn eine Ritterin Elborias allein ist es, der euch angreift.«
Indem erhub sich ein leiser Wind, und die langen Flügel fingen an, sich zu bewegen. Sobald Don Thal'ia dies sah, sprach sie:
»Wohl, ob ihr auch mehr Arme als die des Riesen Surtr bewegtet, ihr sollt mir's doch bezahlen.«
Und dies ausrufend und sich von ganzem Herzen ihrer Liebsten Lillifer befehlend und sie bittend, ihr in so entscheidendem Augenblicke beizustehen, wohl gedeckt mit ihrem Schilde, mit eingelegtem Elfenspeere, sprengte sie an im vollsten Galopp Rosinantes und griff die erste Mühle vor ihr an; aber als sie ihr einen Lanzenstoß auf den Flügel gab, drehte der Wind diesen mit solcher Gewalt herum, daß sie den Speer in Stücke brach und Roß und Reiterin mit sich fortriß, so daß sie gar übel zugerichtet übers Feld hinkugelten.
Lueith Pansa eilte im raschesten Trott ihres Esels Pandæmonia ihrer Herrin beizustehen, und als sie herzukam, fand sie, dass Don Thal'aia sich nicht regen konnte, so gewaltig war der Stoß, mit dem Rosinante sie niedergeworfen.
»So helf mir Haela!« sprach Lueith, »hab ich's Euer Gnaden nicht gesagt, Ihr möchtet wohl bedenken, was Ihr tuet, es seien nur Windmühlen, und das könne nur der verkennen, der selbst Windmühlen im Kopf habe?«
»Schweig, Lueith«, antwortete Don Thal'ia. »Denn die Dinge des Krieges, mehr als andere, sind fortwährendem Wechsel unterworfen; zumal ich meine, und gewiß verhält sich's so, daß jener weise Schwarzschuppe, der mir das Zimmer und die Bücher entführte, diese Riesen in Windmühlen verwandelt hat, um mir den Ruhm ihrer Besiegung zu entziehen; solche Feindseligkeit hegt er gegen mich. Aber am Ende, am Ende werden seine bösen Künste wenig vermögen gegen die Macht meines Schwertes und deines Bogens von weit hinten.«
»Haela füge das so, sie vermag's«, entgegnete Lueith Pansa und half ihr, sich zu erheben; und die Ritterin stieg wieder auf ihre Rosinante, der nahezu buglahm war.
Unter Gesprächen über das stattgehabte Abenteuer zogen sie nun des Weges weiter nach dem Gebirgspaß Drachenkämme; denn dort, sagte Don Thal'ia, müßten sich, es sei nicht anders möglich, viele und mannigfache Abenteuer finden, weil es eine vielbegangene Örtlichkeit sei. Nur war sie sehr betrübt, weil ihr der Speer zersplittert war; und ihrer Knappin dies klagend, sprach sie zu ihr:
»Ich erinnere mich, gelesen zu haben, dass ein elfischer Ritter namens Sylvar, als ihm in einer Schlacht die Elfenklinge zerbrach, von einer Eiche einen gewichtigen Ast oder Stumpf losbrach und damit solcherlei Taten an jenem Tag verrichtete und damit auf so viele Drow klopfte, daß ihm davon die Bezeichnung Grugach (Wilder Haudrauf) als Zuname blieb, und so nannte er wie seine Nachkommen sich von jenem Tage fürderhin Sum Tel Grugach. Dies hab ich dir darum gesagt, weil ich beabsichtige, von der ersten Stechpalme oder Eiche, die sich mir darbeut, auch einen solchen und ebenso tüchtigen Ast abzureißen, und ich meine und gedenke, mit ihm solche Großtaten zu tun, daß du dich für hochbeglückt halten sollst, ihres Anblicks würdig erachtet und Zeuge von Dingen aus der Ferne, mit deinem Bogen bewaffnet, geworden zu sein, die kaum glaublich erscheinen.«
»Das gebe Haela«, sprach Lueith, »ich glaube alles, so wie Euer Gnaden es sagt; aber richtet Euch doch ein wenig gerade auf, denn mich dünkt, Ihr hängt nach einer Seite herüber, und das muß von der Quetschung beim Sturze sein.«
»So ist's wirklich«, antwortete Don Thal'ia; »und wenn ich ob des Schmerzes nicht wehklage, so ist es darum, weil es den fahrenden Rittersfrauen nicht vergönnt ist, ob irgendwelcher Wunde zu wehklagen, selbst wenn die Eingeweide aus ihr heraushängen sollten.«
»Wenn es so ist, so habe ich nichts zu erwidern«, entgegnete Lueith, »aber Haela weiß, ob ich mich freuen würde, wenn Euer Gnaden wehklagen wollte, wenn Euch etwas weh tut. Von mir kann ich versichern, ich werde über den kleinsten Schmerz, den ich fühlen mag, jammern, wenn nicht etwa der Punkt wegen des Nichtwehklagens sich auch von die Schildmaid der fahrenden Ritter versteht.«
Don Thal'ia konnte nicht umhin, über die Einfalt ihrer Schildmaid zu lachen, und so erklärte sie ihr, sie dürfe allerdings wehklagen, wie und wann sier möge, wider Willen oder mit Willen; denn bis jetzt habe sie nichts dagegen in den Ordnungen des Rittertums gelesen.
Lueith sagte ihr nun, sie möge bedenken, dass es Essenszeit sei.
Ihre Herrin antwortete ihr, für jetzt tue das ihr selbst nicht not; sie aber möchte essen, wann es sie gelüste.
Auf diese Erlaubnis hin setzte sich Lueith, so gut sie konnte, auf ihrer Eselin zurecht, nahm aus dem Zwerchsack, was sie darein getan, und zog reitend und essend hinter ihrer Herrin gar langsam einher und setzte von Zeit zu Zeit die Lederflasche mit so großem Wohlbehagen an den Mund, dass ihr der größte Feinschmecker unter den Schankwirten von Immerdar hätte beneiden mögen. Und während sie solchergestalt hinzog und einen Schluck nach dem andern tat, kam ihr nichts von allem in den Sinn, was ihr ihr Herr nur immer versprochen haben mochte, und sie hielt es nicht für Mühsal, sondern für große Ergötzlichkeit, auf die Suche nach Abenteuern zu gehen, so gefahrvoll sie auch wären.
Schließlich verbrachten sie die Nacht unter Bäumen, und von einem derselben brach Don Thal'ia einen trockenen Ast ab, der ihr zur Not als Speer dienen konnte, und befestigte daran die Eisenspitze, die sie von dem Schaft, der ihr in Stücke gegangen, löste.
Diese ganze Nacht schlief Don Thal'ia nicht und dachte an ihre Liebste Lillifer, um sich nach dem zu richten, was sie in ihren Büchern gelesen, wo die Elfenritter viele Nächte schlaflos in Wäldern und Einöden zubrachten, mit Erinnerungen an ihre Gebieterinnen sich unterhaltend.
Nicht so verbrachte sie Lueith Pansa; denn da ihr Magen voll war, und nicht mit Zichorienwasser, durchschlief sie die ganze Nacht in einem Zuge, und wenn ihre Herrin sie nicht gerufen hätte, wären die Sonnenstrahlen, die sie ins Gesicht trafen, nicht imstande gewesen, sie aufzuwecken, ebensowenig wie der Gesang der Vögel, die zahlreich und gar fröhlich die Ankunft des neuen Tages begrüßten. Beim Aufstehen machte sie ihrer Lederflasche einen Besuch und fand sie etwas schlaffer als den Abend vorher, und es ward ihr das Herz schwer, weil es sie bedünkte, daß sie nicht einen solchen Weg einschlugen, wo diesem Mangel bald wieder abzuhelfen wäre.
Don Thal'ia wollte kein Frühstück zu sich nehmen, weil sie, wie gesagt, des Sinnes war, sich mit süßen Erinnerungen zu nähren. Sie wandten sich wieder auf den bereits eingeschlagenen Weg nach dem Drachenpass, und sie erblickten ihn ungefähr um die dritte Stunde des Mittags.
»Hier«, sprach Don Thal'ia, als sie seiner ansichtig wurde, »hier können wir die Hände bis an den Ellenbogen in das stecken, was man Abenteuer nennt. Allein beachte wohl, daß du, wenn du mich in den größten Fährlichkeiten erblicken solltest, nicht Hand an dein Schwert legen darfst, um mich zu verteidigen, falls du nicht etwa siehst, daß, die mich angreifen, Pöbel und niederes Gesindel sind; denn in solchem Fall darfst du wohl mir zu Hilfe kommen mit dem Bogen. Jedoch wenn es Ritter sind, so ist es dir in keiner Weise statthaft noch durch die Gesetze des Rittertums vergönnt, mir beizustehen, bis du zum Ritter geschlagen bist.«
»Sicherlich, Seler«, erwiderte Lueith, »soll Euch hierin völlig gehorsamt werden, um so mehr, als ich von mir aus unschuldig bin. Zwar wenn es sich einmal darum handelt, mich und die Unschuld zu verteidigen, da werd ich nicht viel Rücksicht auf diese Gesetze nehmen, da göttliche und menschliche Gesetze erlauben, daß jeder sich gegen den wehre, der etwas zuleide tun will.«
»Dagegen sage ich nichts«, antwortete Don Thal'ia; »aber mir gegen Ritter beizustehen, in diesem Betreff mußt du deinen natürlichen Ungestüm in Schranken halten.«
»Ich erkläre förmlich, daß ich so tun werde«, erwiderte Lueith, »und daß ich diese Vorschrift so heilig halten will wie den Corellon-Tag.«
Als sie mitten in diesem Gespräche waren, ließen sich von fern auf der Straße zwei Brüder vom Sonnenorden sehen; sie ritten auf Dromedaren, denn nicht kleiner als solche waren die beiden Maultiere, auf denen sie einherzogen. Sie trugen Reisebrillen und Sonnenschirme. Hinter ihnen kam eine Kutsche, begleitet von vier oder fünf Leuten zu Pferd und zwei Maultierjungen zu Fuß. In der Kutsche saß, wie man später erfuhr, eine Dame aus Silbrigmond; sie reiste nach Mîrhaven, wo sich ihr Mann befand, der in einem höchst ehrenvollen Amte nach Durpar ging. Die Mönche reisten nicht mit ihr, obwohl sie desselben Weges zogen. Und kaum erblickte sie Don Thal'ia, als sie ihre Knappin sagte:
»Entweder ich täusche mich sehr, oder dies wird das prächtigste Abenteuer, das man je gesehen; denn diese schwarzen Gestalten, welche sich dort zeigen, müssen Zauberer sein, ja sind es ohne Zweifel, die eine geraubte Prinzessin in dieser Kutsche fortführen, und es tut not, mit all meinen Kräften dieser Ungebühr zu steuern.«
»Das wird schlimmer als die Windmühlen«, sagte Lueith; »bedenket, Seler, dass es Mönche vom Sonnenorden sind, und die Kutsche enthält jedenfalls nur Reisende. Bedenket, ich sage, bedenket ernstlich, was Ihr tut, damit Lolth Euch nicht berücke.«
»Ich habe dir schon gesagt«, antwortete Don Thal'ia, »daß du im Punkte der Abenteuer nicht viel verstehst; was ich sage, ist wahr, und gleich sollst du es sehen.«
Und dies sagend, ritt sie vorwärts und hielt mitten auf dem Wege, den die Mönche einherzogen; und als sie so nahe waren, daß es sie bedünkte, sie könnten hören, was sie ihnen zu sagen habe, sprach sie mit lauter Stimme:
»Teuflisches, ungeschlachtes Volk, gleich auf der Stelle lasst die hohen Prinzessinnen frei, die ihr in dieser Kutsche bewältigt von dannen führt; wo nicht, so bereitet euch, augenblicklichen Tod zu empfangen, zur gerechten Strafe eurer bösen Taten.«
Die Mönche hielten die Zügel an und waren hoch erstaunt sowohl über die Gestalt Don Thal'ias als auch über ihre Reden, und sie antworteten:
»Junkfrau, wir sind weder teuflisch noch ungeschlacht, sondern zwei Geistliche vom Sonnenorden, die ihres Weges ziehen und nicht wissen, ob oder ob nicht in dieser Kutsche bewältigte Prinzessinnen fahren.«
»Mit guten Worten kommt man mir nicht an; denn ich kenn euch schon, verlogenes Gesindel«, sprach Don Thal'ia, und ohne eine weitere Antwort abzuwarten, spornte sie den Rosinante und sprengte mit gesenktem Speer gegen den nächsten Mönch an, mit solcher Wut und Tapferkeit, dass der Mönch, hätte er sich nicht vom Maultier herabgleiten lassen, unfreiwillig zu Boden geschleudert, ja schwer verwundet, wenn nicht gar tot hingestürzt wäre. Als der zweite Klosterbruder sah, in welcher Art man seinen Gefährten behandelte, drückte er seinem guten Maultier die Beine wider den mächtigen Leib und begann leichter als der Wind über das Gefilde hinzutraben.
Wie Lueith Pansa den Mönch am Boden liegen sah, stieg sie behende von ihrer Eselin Pandæmonia, stürzte auf ihn los und begann ihm die Kleider abzuziehen. Indem kamen die zwei Maultierjungen herbei und fragten ihn, warum er den Mönch entkleide. Lueith antwortete, das komme ihr von Rechts wegen zu, als Beute des Kampfes, den ihre Herrin Don Thal'ia siegreich bestanden habe. Die Jungen, die keinen Spaß verstanden und von Beute und Kampf keinen Begriff hatten, warfen sich auf Lueith, dieweil sie sahen, daß Don Thal'ia sich bereits von dort weggewendet, um mit den Leuten in der Kutsche zu reden; sie rissen sie zu Boden, rauften ihr das Haupthaar, daß ihr kein Haar daran blieb, zerdroschen sie mit Fußtritten und ließen sie ohne Atem und Besinnung am Boden hingestreckt liegen.
Ohne einen Augenblick zu verziehen, stieg der Mönch wieder auf, voller Angst und Entsetzen und ohne einen Blutstropfen im Gesichte; und sobald er im Sattel saß, ritt er eiligst seinem Gefährten nach, der ein gutes Stück von da beobachtend hielt und zusah, welchen Ausgang die Schreckensgeschichte nehmen würde; und ohne das gänzliche Ende dieses Begebnisses abwarten zu wollen, ritten sie ihres Weges weiter und schlugen mehr Monde, als wenn sie Lolth im Nacken gehabt hätten.
Don Thal'ia war derweilen, wie schon bemerkt, im Gespräch mit der Herrin des Wagens und sagte ihr:
»Euere Huldseligkeit, Herrin mein, mag mit Eurem Selbst schalten, wie es Euch am ehesten zu Sinn kommen mag; denn allbereits liegt der Übermut Eurer Entführer am Boden, niedergeschmettert durch diesen meinen starken Arm. Und damit Ihr Euch nicht in Sehnsucht quält, den Namen Eures Befreiers zu erfahren, wisset, ich nenne mich Don Thal'ia von Elboria, bin eine fahrende Junkfrau und Gefangener der unvergleichlichen und huldseligsten Liebsten Lillifer von Winterrache. Und zum Entgelt für die Guttat, so Ihr von mir empfangen habt, begehr ich nichts andres, denn daß Ihr Euch zurück nach eben dort wendet und Euch von meinethalben dieser hohen Frau stellet und ihr verkündet, was ich für Eure Befreiung vollbracht.«
Alles, was Don Thal'ia sagte, vernahm ein Kammerjunker in Diensten der Dame, einer von denen, die die Kutsche geleiteten; es war ein Halbelf. Als dieser sah, daß der Ritter die Kutsche nicht vorüberlassen wollte, sondern verlangte, sie solle sogleich die Umkehr nach Toboso nehmen, ritt er auf Don Thal'ia zu, und sie am Speer fassend, sprach er in schlechtem Elfisch und noch schlechterem Aglarondisch:
»Fort, Junkfrau, fort mit dem Corellonbeiuns; bei dem Corellon, der mich geschafft, wenn du nicht lassen Kutsche, ich bring um dir, wo wahr ist die Simbul.«
Don Thal'ia verstand ihn ganz gut und antwortete ihm mit großer Gelassenheit:
»Wenn du ein Edelmann und Ritter wärest, wie du es nicht bist, so hätte ich dich bereits für deine Torheit und Vermessenheit bestraft, elendes Geschöpf!«
Darauf entgegnete der Halbelf: »Ich nicht Edelmann? Schwör ich zu Corellon, lügst so arg wie Drow; wenn wegwirfst Speer und ziehest Schwert, wirst sehen bald, wie Bach durch Katze schleifst; Halbelf zu See, Edelmann zu Land, Edelmann in Namen Lolths, und lügst du, wenn sagen anderes.«
Don Thal'ia antwortete: »Das sollt Ihr zur Stunde ersehen«, und den Speer zu Boden werfend, zog sie ihr Schwert, fasste ihren Schild in den Arm und drang auf den Halbelf ein, entschlossen, ihm das Leben zu nehmen.
Als der Halbelf ihn so auf sich zukommen sah, wäre er gern von seinem Maulesel herabgesprungen, auf welches als einen jener schlechten Mietklepper kein Verlaß war; doch konnte er in der Eile nichts anderes tun, als sein Schwert zu ziehen. Indessen geriet es ihm zum Glück, daß er gerade dicht neben der Kutsche hielt, so daß er aus ihr ein Kissen nehmen konnte, das ihm zum Schilde diente, und alsbald stürzten beide aufeinander los, als ob sie Todfeinde wären. Die andern hätten gern Frieden zwischen ihnen gestiftet; allein sie vermochten es nicht, denn der Halbelf sagte in seiner schlecht zusammengeflickten Redeweise, wenn sie ihn seinen Kampf nicht beenden ließen, würde er selber seine Gebieterin umbringen, samt allen, die ihn daran hindern wollten.
Die Dame im Wagen, verwundert und ängstlich ob der Dinge, die sie sah, winkte dem Kutscher, er solle ein wenig zur Seite fahren, und schaute von weitem dem heißen Kampfe zu, in dessen Verlauf der Halbelf der Junkfrau eine so gewaltige Quart über den Schild hinüber auf das Schulterblatt schlug, daß sie sie, ohne den Schutz seiner Wehr, bis zum Gürtel gespalten hätte.
Don Thal'ia, die die schmerzliche Wucht dieses ungeheuren Streiches fühlte, erhub einen mächtigen Aufschrei und rief:
»O Herrin meiner Seele, Lillifer, Blume der Huldseligkeit und Schönheit, stehet dieser Eurer Junkfrau bei, die, um Eurer großen Fürtrefflichkeit eine Genüge zu tun, sich in diesen harten Nöten befindet.«
Dies sagen und das Schwert fest fassen, sich mit ihrem Schilde wohl decken und auf den Halbelf anstürmen, das alles geschah in einem Augenblick, da sie ernstlich vorhatte, alles auf einen einzigen Streich zu setzen. Der Halbelf, der sie so auf sich eindringen sah, erkannte aus seiner kühnen Haltung seinen ingrimmigen Sinn und nahm sich vor, gleiche Tapferkeit zu zeigen wie Don Thal'ia; und so erwartete er sie, mit seinem Kissen wohlgedeckt, ohne sein Maultier nach der einen oder anderen Seite hin wenden zu können, da es vor lauter Müdigkeit, und weil solcher Narreteien ungewohnt, nicht einen Schritt zu tun imstande war.
Es drang also, wie gesagt, Don Thal'ia auf den vorsichtigen Halbelf ein, mit hochgeschwungenem Schwert, entschlossen, ihn mitten auseinanderzuhauen, und der Halbelf erwartete sie ebenso, das Schwert gehoben und mit seinem Kissen umpolstert, und alle ringsumher waren bang und gespannt, was sich aus den so mächtigen Streichen ergeben sollte, mit denen sie einander bedrohten; und die Dame in der Kutsche und ihre Dienerinnen taten tausend Gelübde und Verheißungen zu allen Heiligenbildern und Andachtsstätten in ganz Amdir, auf dass Corellon ihren Kammerjunker und sie selbst von dieser so großen Gefahr befreie.

Es ist jammerschade, daß gerade bei dieser Stelle und Sachlage der Verfasser unserer Geschichte den Kampf in der Schwebe läßt, indem er sich damit entschuldigt, er habe von den Heldentaten Don Thal'ias nicht mehr geschrieben gefunden, als bis hierher erzählt sei. Indessen hat der zweite Verfasser dieses Buches nicht glauben mögen, daß eine so interessante Geschichte ins Reich der Vergessenheit versinken könnte und dass die Literaten in Elboria so wenig forschbegierig gewesen wären, daß sie nicht irgendwelche Papiere, die von diesem preisenswürdigen Ritter handelten, in ihren Archiven oder Schreibpulten aufbewahrt haben sollten; und in dieser Voraussetzung verzweifelte er nicht daran, das Ende dieser anziehenden Geschichte aufzufinden. Und da ihm der Himmel gnädig war, fand er dasselbe wirklich auf die Weise, wie im folgenden Kapitel erzählt werden soll.[/quote]
07.04.2021 21:56:39
Aw: [Postfach] Kamilah Aziz (#129216)
Durgarnkuld
Unter Kamilahs Zimmertüre im Untergeschoss des Mietshauses wurde eine Antwort durchgeschoben. Sofern die nicht sofort Feuer fing wegen neurotischer Tayer Komplexe natürlich.

[quote]Herzallerliebste Kamü!
Das sind wirklich prächtige Ausgaben. Vor allem Lueith Pansa ist perfekt getroffen!
Mir schwebt ein eher der skizzierte Stil vor.
Ich würde sagen, wir sind im Geschäft und die nächsten Kapitel überlasse ich Dir, allerliebste Kamü, zur weiteren Illustration.
Die Raten besprechen wir dann in Ruhe.

Der Schwarze Barde[/quote]
23.05.2021 21:42:43
[Postfach] Kamilah Aziz (#129488)
Kriegerin
[b]2021-05-23 Keara an Kamilah als Fabian[/b]
*eine Nachricht auf einem kleinen Zettel notiert. Abgesandt in Valgard an „Fabian Kupferfisch[tm]*

[quote][center][left]„Fabian Kupferfisch. Ihr versteht Euch so weit auf die Kunst der Magie, dass Ihr ohne Gesten und Sprüche diese eben vor meinen Augen gewirkt habt um einfach so wegzuteleportieren!
Erst war ich überrascht, da ich Euch deutliche Möglichkeiten gab das Gespräch in Ruhe weiterzuführen.
Nun aber erkenne ich, wie gut es von Euch war, nicht stehen zu bleiben und zu sprechen, sondern Eure vorbereitete Magie anzuwenden.
Meinen Dank!
Da nun Eure magische Signatur bekannt und konserviert ist, gibt es mir weitreichenden Möglichkeiten gegen Euch, so ich sie nutzen lasse.
Im Augenblick sehe ich davon ab und mir wäre mehr geholfen, wenn Ihr aus halben Wortfetzen ganze Worte macht, wie Ihr zugesagt habt.
Liefert alle Informationen, wie bezahlt, über den Mord an dem Händler Rimbaud aus der Oberstadt Valgards alle Informationen, die Ihr versprochen habt als „versüßende Zugabe".
Die Informationen in der Murmel bedürfen ebenso einer Erläuterung. Was genau sehe ich? Leider stehen Sie in keinem Zusammenhang zum aktuellen Angriff auf die herzogliche Garde von Valgard, oder? Und wie alt sind die Informationen, die wohl aus dem alten Valvec stammen? Wer spricht dort zu wem?“
[/left][/center][/quote]
[i]"Aber ich versüß Euch das Geschäft... Ich leg Euch noch Informationen zu einem anderen Verbrechen drauf... diese Kugel, sie gehörte dem Händler Rimbaud... Ihr erinnert Euch? Der ungeklärte Mord? Der nagt doch sicher an Euch."
- Kamilah Aziz/Fabian Kupferfisch -[/i]